Nr. 22

ارداد

Genügt das,

um die Suppe für den gan­zen Familientisch zu saizen? Sicher nicht. Das sagt Ihnen schon Ihr Gefühl. Ebenso ist es beim Kaffeekochen. In viel

Wasser muß auch eine entspre chende Menge AECHT FRANCK eingekocht werden, wenn der Kaffee seine schöne Farbe, kräftiges Aroma und vollen Geschmack bekommen soll.

Aecht Franck zu jedem Kaffee!

Sonntag, 26. Jänner 1936

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Die Exportsteigerung nach Ländern

Der tschechoslowakische Gesamtaußenhandel| ringländern noch eine Expert steigerung meist 1935 eine Erhöhung der Exporte um nur um etwa 180 Millionen zu ver 127 Millionen aus. So, wie zwischen den ein- zeichnen.

einen Warengruppen in der Ausfuhrentwicklung Die Ausfuhr nach den freien Ländern ist insge­große Unterschiede festzustellen sind, ist auch die samt um 346 Millionen höher als i. 3. 1934. Veränderung der Ausfuhr nach den einzelnen Ländern sehr verschieden. In der Länderstatistik Die stärkste Zunahme hat der Erport nach des Außenhandels ist den Vereinigten Staaten   von Nordamerika   er= der starke Rückgang der Ausfuhr nach Deutschland   fahren, der gegenüber dem Vorjahr um 121 Mil­lionen höher liegt. Nach den Vereinigten am auffälligsten. Beträgt er doch nicht weniger Staaten folgt auffälligerweise Polen  , das 1935 als 381 Millionen. Man weiß, daß dieser für 119 Millionen mehr Waren aus der Rüdgang eine unausbleibliche Folge der deutschen   Tschechoslowakei   bezog als im vorhergehenden Zahlungsversäumnis ist. Im Jahre 1934, war Jahr. Als besonders günstig sei noch die A u 3= eine Exportsteigerung um 512 Millionen ge- fuhrentwicklung nach Rußland  genüber 1933 eingetreten, aber der größte Teil mit einer Steigerung von 70 Millionen, und nach dieses Ueberschusses blieb in Deutschland   einge- England mit einer folchen von 81 Millionen froren, so daß die Gefahr schwerer Verluste der hervorgehoben. Die Länderstatistik unterstreicht demnach die tschechoslowakischen Wirtschaft erwuchs. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, mit Deutschland   zu Tatsache, daß es der tschechoslowakischen Export­neuen Vereinbarungen zu kommen, ie eine Ver- industrie gelungen ist, im letzten Jahre auf einer minderung der hohen Aktivspiße zum Ziele hat- Anzahl nationaler Absazmärkte erfolgreich vor­Die Niagara- Fälle   sind in eine Eisdecke gehüllt. Sowjetrussisches Hollywood. Eine Spezialfom- ten. Troß des erheblichen Ausfuhrrückganges er- zubringen. Wenn sie nicht die Wirtschaftspolitik mission der Hauptleitung der sowjetrussischen Film- gibt sich im deutsch  - tschechoslowakischen Handels- der faschistischen Staaten mit schweren Schädi­Industrie, die gewählt worden war, um einen geeig- berkehr jedoch auch 1935 noch ein Ueberschuß von gungen büßen müßte, wäre das Tempo des neten Ort für ein sowjetrussisches Hollywood   zu wäh- 17 Millionen für die Tschechoslowakei  . Die Ausfuhranstieges im vergangenen Jahre schon len, entschied sich dieser Tage für Simferopol Attibipike hält sich noch immer lebhafter gewesen. Eine Gruppe von Ingenieuren ist daraufhin aus auf etwa 320 Millionen. Moskau nach Simferopol   abgereist, um mit dem Auf: bau der Filmstadt in der Umgebung von Simferopol  zu beginnen.

Die Niagara- Fälle   vereist. Obwohl die Fröste in Nordamerika   einigermaßen nachgelassen haben, treffen neuerlich Nachrichten über Opfer an Men­schenleben ein. In der Bucht von Delaware   sind auf einer Yacht drei Mitglieder der Besatzung erfroren.

Die englische Königskrone, die König Eduard VIII  . erst nach einem Jahre, nach Ablauf der Trauerzeit, aufsehen wird, ist eine der kostbarsten und berühmtesten der Welt. Erst im vorigen Jahre ist ihr Edelsteinschmuck wieder vermehrt worden, als alle Dominions die Schäße ihres Landes zur Feier der 25jährigen Thronbesteigung König George V. nach London   schickten. Die Krone trägt heute über 1500 Diamanten, sieben große Rubine, elf Sma­ragde und mehrere hundert Perlen. Es ist anzuneh men, daß sie zur Krönung Eduard VIII  . noch mehr ausgeschmückt werden wird. Auch abgesehen von der historischen Bedeutung ist ihr realer Wert uner­meßlich.

Der tschechoslowakische Ausfuhrrückgang nach Deutschland   konnte durch die Steigerung der Ausfuhr nach einer Reihe anderer Länder aus­geglichen werden. Es betrug die

Ausfuhr 1935 Zunahme batv.

Ausland

Warum die Slowenen desertieren. Wie die

EXTESTETT

27.1.-10.II.

Seite 5

SCHILLERS WEISSE WOCHE

PRAG  , NA PŘÍKOPE 7-11

KARLSBAD  

Ein Monument der Schönheit und Billigkeit

Ein Fest für alle Käufer

Bett- und Tischwäsche Damenwäsche, Badewäsche Küchenwäsche

Hemden- und Bettuchweben Bridgegarnituren, einzelne Tischtücher, Milieux, Läufer und Spitzen, Lingeriekleider Blusen, Schürzen

in Mill. Abnahme gegen Südtiroler Deutſchen vom Originalfaschismus lustrierter Weiße- Woche- Katalog

nach Deutschland 1.183 Desterreich 755 Vereinigte Staaten 615 England

1934 Mill. durch grausamen Zwang ihres Volkstums beraubt

-381

-

15 +121

+14 +119 +17

542

+ 81

Rumänien  

383

+112

Jugoslawien

318

+59

Frankreich

316

Polen

258

Holland

288

Das

Italien

203

-

Schweden

192

38 +29

Belgien  

158

139

1 + +15

105

+

104

Bulgarien

92

2 +70. +67

Britisch Indien  Griechenland

86

8

63

82

Kampf gegen das Aussterben der Tiere. Zoologische Institut des Staates Kalifornien   hat so­eben eine Monographie über die aussterbenden Tiere beröffentlicht. Am meisten gefährdet sind die Bi­sons. Vor zehn Jahren glaubte man, daß man ihren vollkommenen Untergang faum noch aufhalten kann. Es gab damals im ganzen nur noch 200 lebende Tiere in Freiheit. Dadurch, daß man die Jagd auf sie vollständig verbot und die Bisons züch­tete, sind sie heute jedoch wieder auf etwa 2000 an­gewachsen. Eine besondere Antilopenart, die für Amerika   spezifisch ist, war ebenfalls dem Aus Sterben nah. Es gab vor wenigen Jahren nur noch zwei Vertreter dieser Art. Man hat jetzt eine Herde bon 150 Köpfen wieder gezüchtet. Nicht weniger als 40 Personen sind ständig mit der Betreuung dieser Tiere beschäftigt. Fast vollkommen verschwunden ist der Chinchilla  , dessen Bela bekanntlich unge Heuer kostbar ist. Die Jagd auf diese Tiere ver­nichtet alljährlich Tausende, und man kann Chinchil las nur noch in den entlegensten Anden treffen.

Entfalzung des Waffers. Unabhängig vonein­ander haben zwei Ingenieure ein Verfahren zur Ent­falzung des Waffers gefunden. Bekanntlich ist fürz­lich einem sowjetrussischen Ingenieur gelungen, Meerwasser zu entsalzen, das mun in Baku   mit gutem Erfolg zur Füllung von Dampffesseln verwen det wird. Jetzt wird aus Tel- Aviv   gemeldet, daß der Hydrolog Dr. Ing. Werber ein Verfahren beim palästinensischen Patentamt angemeldet hat, das gleichfalls das Entsalzen des Wassers zum Gegen­stand hat. Für Palästina soll dieses Verfahren des­halb eine sehr große Bedeutung haben, weil dort insbesondere im Süden des Landes bei zahl reichen Bohrungen falshaltiges Wasser gefunden

wurde.

-

-

Das Niveau einer Insel wird gehoben. Das Niveau der Insel St. Marys, auf der die Haupt­stadt Gambiens Bathurst in Westafrika   steht, wird mit einem Aufwand von zirka 30 Millionen ge­hoben werden. Gambien und Bathurst   wurden bis­her als die ungesündesten Orte der englischen Do­minien angesehen, da deren niedrig gelegenes Niveau eine künstliche Abwässerung unmöglich machte und in Regenzeiten, wo im Laufe eines Tages fast 20 Zentimeter Regen fiel, die ganze Insel in einen Sumpf verwandelte, der Malaria und gelbes Fieber berbreitete. Insel und Stadt haben etwa 15.000 Einwohner.

Ein Lehrstuhl für Eheglück. Als vor einigen Jahren Van der Velde seine Ehebücher veröffent­lichte, hatten diese zwar einen Sensationserfolg, aber man bestritt doch von vielen Seiten, daß man durch gute Worte und Belehrung schlechte Ehen glücklich machen kann. Das Kuratorium der Univer fität von Indianapolis   scheint nunmehr endgültig Van der Velde rechtgeben zu wollen. Denn es wurde an dieser Universität ein Lehrstuhl für Eheglück be­gründet. In jedem Semester findet eine besondere Vorlesung über Mittel und Wege zum Eheglück an Hand von praktischen Beispielen statt. Das letztere darf man nicht mißverstehen; die praktischen Bei­spiele berichtet ein Anwalt an Hand der Fälle aus feiner Praris, in denen bei gutem Willen eine Schei, dung zu vermeiden gewesen wäre.

Ungarn  Argentinien  Rußland

China

+ 11 + 6

werden ist zu bekannt, als daß es wiederholt wer­den müßte. Weniger weiß man bei uns von der Slowenischen Minderheit in Italien  . Nun berichtet Betty Wistemann im ,, Daily Herald" von diesen 600.000 Slawen, daß ihnen alle ihre Schulen genommen, ihre literarischen und Sport­vereine aufgelöst wurden. Selbst in der Kirche hören sie nur italienisch predigen, die slawischen Gebetbücher sind beschlagnahmt. Nur in der näch­sten Umgebung von Triest   und Görz ist die Be­drückung ettvas gemildert. Slawische Priester, die gegen die Unterdrückung auftraten, sind verbanni oder eingekerkert worden. Keine slawische Zei­tung darf erscheinen und die Einfuhr südslawi­scher Blätter war bis vor kurzem verboten. Als in lebter Beit eine italienisch- südslawische An­näherung angestrebt wurde, erlaubte man zwar die Einfuhr von Zeitungen aus Südslawien  , aber drei italienische Händler, die es wagten, sie anzu­bieten und reißenden Absah fanden, wurden ver­Scheidet man die Bezugsländer tschechoslo- haftet und man weiß nicht, was mit ihnen ge­watischer Waren nach der Art der bestehenden schehen ist. Slawen hatten es gar nicht erst ge­Handelsabkommen in eine Gruppe der CI e a= wagt, diesen Handel aufzunehmen. Schon einen ring staaten und in eine Gruppe der Monat vor der Eröffnung des Raubkrieges gegen freien 2 än de r, so bietet zunächst die er- Abessinien desertierten 632 slawische Soldaten stere ein für die tschechoslowakische Ausfuhr un- nach Südslawien. Bis iezt sind rund 3000 Mann günstigeres Bild, weil hier ein Rüd gang mit 150 Offizieren übergetreten. Sie sind zu­der Exporte um insgesamt 200 Millionen meist in Distrita bei Skoplje   in Mazedonien   un­ zu verzeichnen ist. Aber da mit Oesterreich, tergebracht. Ungarn  , Jugoslawien  , Rumänien   und noch eini- Die französischen   Interessen in Abessinien. gen anderen weniger wichtigen Staaten sich auch Die veränderte Haltung Frankreichs   gegenüber Deutschland   in dieser Gruppe befindet, so ist, Italien   fommt auch darin zum Ausdruck, daß da man die Ausfuhrverminderung nach Deutsch   man sich in Frankreich   intensiver, als es nach den land als Sonderfall betrachten muß, die Aus- Jänner- Abmachungen Lavals 1935 der Fall fuhrentwicklung nach dieser Gruppe im ganzen war, mit der Möglichkeit der Verlegung fran­doch besser, als es auf den ersten Augenblick aus- zösischer Interessen durch die italienischen An­sieht. Nimmt man den Exportrückgang nach nerionsabsichten befaßt. Man erkennt den Wunsch Deutschland   heraus, so ist auch nach den Clea- Italiens an, eine Verbindung zwischen Erythräa

Vor 50 Jahren wurde

das erste betriebssichere Auto der Welt patentiert

Die Automobil- Industrie der Welt begeht am 29. Jänner einen für sie wesentlichen Ges denktag. An diesem Tage er­hielt der deutsche Ingenieur Karl Benz   aus Karlsruhe  im Jahre 1886 das Patent auf den ersten betriebssicheren Kraftwagen der Welt. Unser Bild zeigt Karl Benz   auf sei­

nem

ersten Kraftwagen bei

einer Jubiläumsfahrt, die in seinen letzten Lebensjahren vers anstaltet wurde. Der Erfinder starb am 3. April 1932.

überallhin FRANKO!

und Italienisch- Somaliland   zu schaffen, hebt aber hervor, daß dieser Verbindungsstreifen nicht die französische   Eisenbahnlinie von Djibouti   nach Addis Abeba   freuzen dürfe. Die Friedensange­bote hätten aber nicht nur von Tigre und Ogaden gesprochen, sondern auch von Harrar  . Dieses Ge­biet aber sei in dem Abkommen von 1906 aus­drücklich dem französischen   Einfluß vorbehalten worden. Die Annexion des Gebietes von Harrar  einschließlich Diredaua  , das den Mittelpunkt der französisch äthiopischen   Eisenbahni hilde, durch Stalien würde den französischen   Einfluß in dieser Zone vernichten und Djibouti   zum Tode ver­urteilen. Denn die Italiener würden, so schreibt

"

La Presse Coloniale", den Verkehr von Dira­daua nach Assab( Erythräa) und Mogadiscio  ( Italienisch- Somaliland  ) ableiten. Beachtens­wert ist, daß das genannte Kolonialorgan ange­sichts derartiger Perspektiven die hinzufügt, man habe der Freundschaft mit Mussolini   schon genug Opfer gebracht. Dieser neue Verzicht wäre auch nublos, da das ausgeblutete Italien   nicht solche Stapitalien investieren könne, daß eine Mission überhaupt gerechtfertigt wäre.

Merkwürdige Amnestie. Die österreichische Regierung hat mitgeteilt, daß sie das Anhalte­lager von Messendorf aufgelassen habe. Diese Auflassung" erfolgte in der Weise, daß insge­samt von den 40 anhaltehäftlingen zwei freige­lassen, die übrigen 38 aber nach Wöllersdorf  überstellt wurden.

Die Sowjet- Arktis   im Jahre 1936. Der Chef der Hauptverwaltung des Nördlichen Seeweges. Akademiker O. J. Schmidt äußerte sich in einer Unterredung mit Pressevertretern über die Arbeits­pläne der Hauptverwaltung des Nördlichen See­weges im Jahre 1936. Der Probeverkehr auf dem Nördlichen Seeweg wurde im Jahre 1935 mit Er­folg abgeschlossen und Frachtdampfer   haben die Linie nach beiden Richtungen befahren. Im Jahre 1936 werden acht Dampfer durchgängige Fahrten unter­nehmen; an den Fahrten werden alle nördlichen Eisbrecher teilnehmen. In diesem Jahre werden auch zum erstenmale Dampfer auf den Flüssen Jana und Indigirka   verkehren. Eine besonders große Rolle wird in der Arktis der Flugverkehr spielen. Auf den Fluglinien am Ob, am Jenissei   und an der Lena wird der Betrieb das ganze Jahr hindurch aufrecht. erhalten werden. Neue Fluglinien werden längs der Kolyma, längs der ganzen Küste der Tschukischen Halbinsel und um die Taimyr- Halbinsel   herum ein­gerichtet werden. Die Sowjetflieger sind weit, nach. Norden das Gebiet des großen ,, weißen Flecks" vor­gedrungen, der zwischen dem 120. und 160. Grad östlicher Länge im Zentral- Polarbecken liegt. O. J. Schmidt beabsichtigt selbst mit dem Flieger Molos kom, dem Helden der Sowjetunion  , von der Bering­ straße   längs der gesamten Nordküste nach Archan­gelst zu fliegen. Die Entwicklung des Nördlichen Seeweges besiẞt große Bedeutung für den wirtschaft­lichen Aufschwung dieser Gebiete. Es werden dort Maschinen- und Gewerbestationen eingerichtet wer­den, die eine Motorboot- Flotte für den Fisch=, Robben und Walfang sowie Maschinen für die erste Verarbeitung von Rohstoffen erhalten sollen. In Anderma an der Jugorschen Straße wurde mit der Gewinnung von Flußipat begonnen. Große Erdölfelder sind ntdeckt worden; gegenwär­tig werden dort Versuchsbohrungen vorgenommen,

:

122