Nr. 23

Dienstag, 28. Jänner 1936

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

slorirblent orballohusanu

Um den Regierungseintritt Verhaftungen im Tauser Grenzgebiet

der Christlichsozialen

Der Herr Senator Hilgenreiner, der mit seiner Politik der Anlehnung der Christlich­sozialen an Henlein   gescheitert ist und darum als Obmann seiner Partei zurücktren mußte, ver­sucht nun dem geplanten Eintritt der Christlich­sozialen in die Regierungstoalition Steine in den Weg zu legen. Daß seine Auffassung in der Par­tei nicht die Mehrheit findet, dafür zeugt die B merkung der Deutschen Presse" zu einem am Sonntag in diesem Blatte erschienenen Artikel Hilgenreiners, daß die Veröffentlichung unter der ausschließlichen Verantwortung des Verfassers" erfolgt.

Hilgenreiner stellt zunächst fest, daß alle Mitteilungen, als hätten die Christlichsozialen sich bereit erklärt, in die Regierungsmehrheit einzutre­ten... aus der Luft gegriffen" seien. Zu den diesbezüglichen Plänen selbst bemerkt er:

Rechnet man damit, daß die Christlichsozialen die Ehre, bei der Regierung zu stehen, so hoch einschäßen, daß sie auf alle ihre nationalpolitischen und fulturellen Forderungen glatt vergessen? In diesem Falle wäre allerdings erflärt, warum man auf die Christlichsozialen in der Regierung Weri Tegt: man könnte das nationale Unrecht aufrechts erhalten und trotzdem hinausposaunen, daß jet: gar drei deutsche Parteien im Regierungslager ſtehen, die Deutschen   also offenbar befriedigt feien. Wie man sieht, macht also Hilgenreiner der allerdings in der Partei längst nicht mehr das maßgebende Wort zu sagen hat Stimmung gegen den Regierungseintritt. Ganz anders das Jägerndorfer Blatt ,, D a 3 Volt":

-

-

Das Elend und die fortschreitende Verar­mung im sudetendeutschen   Lebensraum drängen dazu, jede sich bietende Möglichkeit auszunüßen,

Führende Funktionäre der SdP von Neumark   als Irredentisten entlarvt Der deutsche   Schulleiter unter den Verhafteten

Seite 3

stung und beurteile jeden Mitarbeiter dars nach."

Wie leutselig der Parteimonarch auf eins mal wird. Bisher hat er sich, wenn schon nicht mit einer Mauer, so doch mit einem ganzen Stachel­drahtverhau von Parteidienststellen umgeben. Nachdem aber die murrenden Mitglieder davon zulaufen drohen, steht auf einmal der Wg zum Führer jedem Kameraden frei, der ihm We­sentliches" zu sagen hat. Was wesentlich ist und wer zugelassen wird, bestimmen natürlich weiter die Kameradschaftsbündler im Generalstab. In Neumark   bei Taus fiel schon durch SdP angehören. Zu den Verhafteten ge- Wie Henlein   die Leistung seiner Mitarbeiter längere Zeit die verdächtige Tätigkeit der dor- hört auch der Schulleiter der de utwertet, beweist der Fall Wannenmacher. In tigen Henlein  - Anhänger auf. Vor allem war es fchen Schule in Neumark  . Ferner wurden die drei Monaten kann man vom Börsenfaámann die Tätigkeit der führenden Funktionäre, die die Schwäger des Leiters der Bafa- Filiale in Haft des ,, Tagblatt" zum Chefredakteur der Reit Vermutung aufkommen ließ, daß in Neumark   die genommen, deren Bruder Siegfried 30 gel- avancieren, denn das Motto bei der Auslese Fäden der irredentistischen Tätigkeit zahlreicher mann, der ehemalige Sekretär des National- heißt: freie Bahn dem Gesinnungs­Mitglieder der SdP zusammenlaufen. Im Zu- fozialisten Krebs,( der selber schon früher nach tüchtigen. sammenhang mit den erst unlängst in Neuern Bayern   flüchtete.) und St. Katharina erfolgten Verhaftungen gewannen die Verdachtmomente immer mehr Ge­stalt, was schließlich dazu führte, daß Freitag nachmittags dreizehn Gendarmen mit der Gen­darmeriefahndungsstatiion aus Klattau   nach Neu­ mark   kamen und eine Reihe von Hausdurchsuchun­gen bei den Funktionären der SdP durchführten. Das Ergebnis war die Verhaftung meh rerer Personen, die sämtlich der

=

Es ist zweifellos, daß damit ein Glied mehr in der Kette der staatsfeindlichen Verschwörun­gen im bayrischen Grenzgebiet aufgedeckt wurde. Die SdP wird es nicht leicht haben, auch für die irredentistische Tätigkeit ihrer führenden Funk­tionäre in Neumark   die Verantwortung abzuleh­nen. Die Verhaftungen in Neumark   liefern einen neuen Beweis für die Glaubwürdigkeit der Loya­litätsschwüre Henleins...

KPČ und SdP in einer Front

Schändlicher Mißbrauch der Arbeitslosen zu politischen Zwecken

-

beitslosenkonferenz, die in Wirklichkeit eine Agi­Bemerkenswert an dieser sogenannten Ar­tationsversammlung der KPC war, ist es, daß auch die Vertreter der Sd P, für die vor allem ein Herr Löw aus Oberaltstadt sprach, in der Front mit der KPC standen, also an dem Ernst der Konferenz keinen Zweifel offen ließen.

Die für Sonntag in den kleinen Augarten- ferenz war zweifellos die Propaganda für den saal in Trautenau   einberufene Konferenz der Ar- Reichsarbeitslosenkongreß" in Prag  , der zu einer beitslosen entpuppte sich schon bei der Bestellung großen Kundgebung für die KPC werden soll. des Präsidiums als kommunistisch aufgezogene Beranstaltung. Noch mehr aber der Inhalt der Tagung. Nachdem man ein paar Arbeiter als Redner vorgeschickt hatte, darunter auch den als Sozialdemokraten deklarierten Berger aus Oberaltstadt, der seit mehr als einem Jahr nicht die geringste Verbindung mit unserer Partei hat sprachen als Hauptredner die Kommunisten Abgeordneter Beuer und Sekre= Wir kommen auf diesen traurigen Aft fcham­tär Hölzel, die in fattfam bekannter Weise losester Schindluderei, die man mit den Arbeits­für die Arbeitslosen das Blaue vom Himmel for- lofen treibt, noch zurück, um aufzuzeigen, wohin man die Arbeitslosen auf diesem Wege zu treiben

-

bzw. nicht ungenüßt zu lassen, um Abhilfe zu derten, ohne zu sagen, wie sie all die Großtaten vollbringen wollen. Der Brennpunkt der Kon=| versucht!

schaffen. Das seit den Maiwahlen so verhängnis­voll sich auswirkende Mißtrauen gegen uns Sudetendeutsche( Beamtenentlassungen und-Ver­segungen, Schul- und Sprachenkampf, Genoars merie- und Polizeiberstärkungen usw.) muß a b gebaut werden, wenn eine Annäherung der beiden größten Nationen dieses Staates Play grei­fen soll. Die DCSVP, deren Loyalität ebenso­wenig angezweifelt werden kann wie deren Volks­treue, fann hier sicherlich der geeig netste Mittler sein.

Für jeden Menschen, der deutsch   versteht, geht daraus die Bereitwilligkeit der Christlichsozialen hervor, anläßlich der bevorstehenden Erweiterung der parlamentarischen Grundlagen der Regierung, ein Teil der Mehrheit zu werden.

Katholische Warnung

vor dem Nationalismus

Antwort

an die ,, Rote Fahne"

Genosse Hedtoft- Hansen und die Einheitsfront

den".

lung und sagte:

fenntnis zur Demokratie kein Lippenbekenntnis, sondern innerste Ueberzeugung.

Henlein steigt

Henlein   behauptete schließlich, es rolle Geld", um die Einigkeit der EdP zu zerschlagen. Darüber will er noch Enthüllungen machen. Nur zu. Wenigstens wird dann auch zur Sprache kom= men, wo die Millionen hingeraten, die in die Kassen der SdP gerollt sind.

Methoden der ,, Sudetendeutschen Volkshilfe"

Gegen den Beschluß der Gemeindevertretung in Aussig  , die Sammlung und Verteilung der Gelder der sudetendeutschen   Volkshilfe einer öf= fentlichen Kontrolle zu unterziehen, haben einige Aussiger Funktionäre des Bundes der Deutschen  und der SdP, darunter der Beamte der Elbe  "> Vers.- Ges., Richter, der frühere deutschnationale Bürgermeister Dr. Schöppe und die Frau des Vizebürgermeisters Dr. Arnold, Berufungen berreicht, mit welchen sich gegenwärtig die Be­wird in diesen Berufungen behauptet, daß alle zirksbehörde beschäftigt. Wider besseres Wissen Kreise des Sudetendeutschtums in dem völlig un­politischen(!?) Hilfswerk vertreten sind und mit­arbeiten, daß eine Schädigung der Gemeinde- und Bezirksaktion für die Arbeitslosen nicht möglich ist, sondern daß diese öffentliche Hilfstätigkeit durch die sudetendeutsche Voltshilfe nur ergänzt wird, daß keine Bedürftigen ausgeschaltet und auch jene verschämten Armen" erfaßt werden, die von der öffentlichen Hilfsaktion übersehen werden, daß im engsten Einvernehmen mit dem städtischen Wohlfahrtsamt gearbeitet wird und nur zur sus detendeutschen Volkshilfe Vertrauen besteht, was das magere Ergebnis der Straßensammlung für die städtische Winterhilfe, im Gegensatz zum schö nen Erfolg der sudetendeutschen   Volkshilfesamm lung beweise.

Soviele Behauptungen, ebenso viele Uns wahrheiten. Vom Aussiger städtischen Wohlfahrts­

vom hohen Roß amt tourben über Ersuchen des Leiters der sude­

Alarm über die Nentwich- Broschüre

-

tendeutschen Volkshilfe einige Beamte beigestellt, um Doppelunterstüßte festzustellen. Die Folge den Beamten des Wohlfahrtsamtes zu verdanken, ichimpft wurden, denen man sagte, sie hätten es war, daß sie am nächsten Tage von Leuten be> wenn sie nicht beteilt wurden. Hierauf haben die Beamten jede Mitwirkung verweigert. Eine Stra Bensammlung für die städtische Winterhilfe hat überhaupt nicht stattgefunden, sondern nur eine folche der Bezirkswinterhilfe, so daß sich die Bes merkung über das Vertrauen gegen den Bezirk richtet. Tatsache ist aber leider, daß die Behörden

an Wohnungstüren, öffentlichen Anrempelungen etc.) gearbeitet wird, um das Vertrauen" zu stärken, das kontrollos mit dem Gelde der Mild­tätigen arbeitet.

Die fommunistischen Hellseher sind selbst­verständlich sofort dahinter gekommen, welch eigentlichen Zweck die Versammlungsreise des dä­nischen Genossen Hedtoft Hansen in der entwich erregt in SdP- Kreisen gewaltiges Die Anklageschrift des ehemaligen Abg. Tschechoslowakei   verfolgt. Sie verkündeten Sams Aufsehen. Die Broschüre geht von Hand zu Hand tag in der Roten Fahne", er sei gekommen, um und von verschiedenen Seiten wird uns berichtet, hier gleichzeitig mit den Führern der deutschen   daß die polemischen Hiebe gegen den Kamerad und tschechischen Sozialdemokratie zu verhandeln, schaftsbund und gegen die Herrschergewohnheiten damit jedwede Bestrebungen in der Richtung der Henleins unter den unzufriedenen SDP- Mitglie­Einheitsfront abgebremst werbern ungeteilte Zustimmung finden. Die agita­Zu diesem unsinnigen Geschwätz nahm torische Wirkung der Schrift Nentwichs ist so Zu diesem Im Rahmen einer Feier zu Ehren des neus Sonntag Genosse edtoft Hansen in der durchgreifend, daß Konrad Henlein   höchstperjön untätig zusehen, wie mit Terror( Spendermarken ernannten Kardinalerzbischofs Dr. Kašpar, Alt- Rohlau die Sonntag im Prager   Deutschen   Haus statt Massenversammlung in Alt= Rohl au Stel- lich als Feuerlöschmann ausrüden mußte. fand, hielt der Direktor der Katholischen Aktion Zát einen Vortrag über Glaube und Volks­tum", welcher zweifellos als Auseinandersetzung mit jenen Strömungen gedacht war, die aus Deutschland   über unsere Grenzen herüberschla gen. Der Vortragende, welcher zu Beginn der Auffassung entgegentrat, daß Volkstum und reli­giöses Bekenntnis zueinander im Gegensats ftün­den und feststellte, daß das gesamte deutsche   Volt und auch die sudetendeutsche Volksgruppe um eine neue geistige Grundlegung bemüht sind, begrün­dete dann die Ueberzeugung der Katholiken, daß der Weg zum Aufstieg über die Kultur des Glau= bens führt. Wer Volkstum gestalten wolle, dürfe es nicht in Gegensatz zur Religion stellen, weil er damit die Einheit der christlich- abendländischen Kultur zersprengen würde. Durch eine Ueber­betonung der nationalen Werte könnte das deutsche   Volk großen Gefahren entgegengehen.

Heimkehrer

Er ging nicht etwa leichten Herzens aus der Heimat fort, aber er wußte, es war eine höhere Gewalt, die ihn zwang; das Vaterland duldete ihn nicht mehr.

Als er das fremde Land erreicht hatte, wollte er sich einreden, hier sei die Freiheit. Doch die Illusion hielt nicht lange vor. Er schlug sich recht und schlecht durch und lift keinen Hunger. Das Leben jedoch besteht nicht nur aus Essen und Trin­fen. Er träumte von den Wäldern daheim, von den grünen Wiesen, über die ihn schon frühzietig die Mutter geführt hatte. Die neue Erde blieb ihm fremd. Er schlief schlecht, er magerte ab. Träume quälten ihn, gaufelten ihm bekannte Fluren vor, vertraute Gefährten erschienen ihm in marternden Visionen des Heimwehs.

Was gibt es da noch zu reden: er hielt es nicht lange aus. Eines Nachts suchte er den Weg nach Hause. Aus dem Nebel tauchten ab und zu betwaffnete Menschen auf, er umging fie in weitem Bogen. In langen, langen Märschen erreichte er die Heimat und sog ihre Luft in tiefen Zügen.

Der Artikel in der Roten Fahne" ist vom Anfang bis zum Ende erfunden. Ich habe in keiner Versammlung über die Ein­heitsfront, sondern nur über unsere Stellung ge­sprochen, und habe keinerlei Verhandlungen mit irgend einer Parteileitung über die Einheits­front geführt. Das ist alles erdichtet. Aber das eine sage ich:

Bei uns in Dänemark   können wir uns nicht denken, eine Einheitsfront mit Leuten zu machen, die selbst auf dem Bo­den der Diktatur stehen. Die Kommunisten haben kein Recht, andere wegen der Dikta= turmethoden anzugreifen, wenn sie selbst ge= neigt sind, dieselben Diktaturmethoden anzu­wenden!

Diese Auffassung unserer Partei wird auch vom dänischen Volk verstanden. Uns ist das Be­

Und er wurde gejagt. Mit Gewehren und Geschrei. Floh über die Wiesen, in den heimi­schen Wald hinein, in dem er schon als Kind ge­spielt... Es knallte zweimal, den letzten Schuß hörte er nicht mehr. Sein Blut rötete die mütter­liche Erde.

Der Oberführer erschien wie das ,, Mon­tagsblatt" mitteilt ,, ganz unerwartet" am Sonntag in einer erweiterten Sigung des Karlsbader Kreisrates. Dort schwang er eine Rede zur Verteidigung des Kameradschaftsbundes und forderte, man möge den KB endlich in seinem Grabe ruhen lassen. Der Vergleich ist gut. Die Herren vom Kameradschaftsbund haben sich bes fanntlich aller Führungsposten in der SdP be­mächtigt. Sie dulden feine Stritit, sie wollen una sich nur Grabesruhe haben. Aber ruhn werden diese Herren nicht, solange noch ein Posten zu ver­geben iſt.

Ferner sagte Konrad Henlein  :

,, Die behauptete Mauer um

mich existiert nicht, der Weg zu mir steht jedem Kameraden frei, der mir wirklich ettvas Wesentliches zu sagen hat. Ich verte nur nach Bewährung und Lei

SdP- Bezirksführer zu zehn Tagen Arrest verurteilt

Der Henleinführer Franz Mabig qus Raspenau, der während des Wahlkampfes fleißiger Mitarbeiter der Friedländer Zeitung" war, hatte nach dem Wahlkampf in der Fried­länder Zeitung" vom 29. Juni 1985, in einem Wahlkampfecho" den Landbundführer Franz Windirsch heruntergerissen, der ihm dafür eine Presse klage anhängte. Bei der Ver­handlung am 2. Jänner d. I. wurde nun Herr schärft durch eine Faste, unbedingt und zum Mazig zu 10( zehn) Tagen Arrest, ver­Ersatz der Kosten des Strafverfahrens, verurs teilt. Weiter hat Mazig die dem Privatkläger aufgelaufenen Kosten zu erseßen. Außerdem muß er die Kosten für die Veröffentlichung in zwei Zeitungen bis zum Höchstbetrage von 500.­tragen.

zirksführer tüchtig blechen! Die zehn Tage aber Da muß die SdP für den schneidigen Bes kann ihm die SdP nicht abnehmen, die muß er schon selbst absitzen.

SdP bei den Planer Bauern abgeblitzt

Eine Frau sah den Abgehetzten auf dem Felde,[ einer Treibjagd erschossen und an der Messing blieb stehen und sagte: ,, Mach dich dünne, du wirst marke erkannt wurde. hier gejagt!" Er antwortete nicht, zog im Bogen Die deutsche Jägerzeitung wird à la Nazis davon und dachte: Hier bin ich geboren, hier presse die Heimattreue des Toten rühmen und bleibe ich. Wenn ich in der Heimat kein Lebens- irgend ein Oberjägermeister wird es irgendwo am recht habe, wo dann sonst?" reich gedeckten Tisch seiner Frau vorlesen, wird sich schneuzen und sagen:., Siehst du, Emmelin­chen", wird er sagen ,,, Blut und Boden sind kein leerer Wahn. Es zog ihn wieder in die Heimat, darum schlug er sich tapfer durch drei Länder. Sind sie nicht rührend, diese Tiere? Habe ich recht, wenn ich energisch über ihrem Wohl wache? Sonntag vormittags fand in Plan ( Auf den Tisch dreschend): Künftig muß der eine massenhaft besuchte Generalversammlung Tierschutz noch drakonischer gehandhabt werden!" der dortigen Lagerhausgenossenschaft statt, von Denn wo Barbarei und Roheit bestialisch der man allgemein erwartete, daß die Sdp= über unzählige Leichen gehen, wo Menschen miß- Bauernschaft siegreich sein wird. Schon vor handelt und erschlagen werden, die von Heimat acht Tagen bemühte sich Senator frog­liebe wieder nach Hause getrieben werden, da ner in einer Versammlung, in der alle fucht sich der Sadismus ein Gemütsalibi und möglichen Leute, aber nur sehr wenig wirk­innere Entlastung bei der stummen Kreatur. Der liche Bauern, waren, den Boden vorzubereiten. vielfache Raubmörder Sternickel war ein In der Generalversammlung ließ dann auch der prämiierter Taubenzüchter und fütterte nach sei- Bauernbezirksführer 3 es chik eine Rede vom nem letzten Mord erst die Kühe und Pferde, ehe Stapel, in der er sich den Lagerhausdirektor und er entfloh. Karl Rothe  . die Verwaltungsorgane aufs Korn nahm. Bei der Abstimmung über seinen Mißtrauensantrag ergab

-

Die Naziblätter brachten gefühlvolle Nach rufe. ,, Ein Opfer des Heimwehs." ,, Der Ruf seiner Scholle." ,, Tragisches Ende eines Hafen."

Eines Hasen? Jawohl, lieber Leser, eines Hasen. Denn wäre es ein Mensch gewesen, auf der Flucht erschossen wie fäme eine Nazipresse da zu menschlichen Gefühlen? Mit rührenden Kommentaren aber geht durch die Hitlerpresse das Schicksal dieses ungarischen Hasen, der in Deutsch  land zur Auffrischung des Wildbestandes mit einer Marke im Ohr ausgesetzt wurde und wie der nach Ungarn   entwich, wo er dieser Tage bei