Nr. 39 Samstag, 15. Feber 1938 Seit« 5 IHoiKsMrtsckast mul äoLiakpoktlk. Vie Organisierung der Industrie Was Ist Ihr Zweck? Bon einem wirtschaftlichen Mitarbeiter wird uns geschrieben: In dem industriellen Sek­tor unserer Wirtschaft vollziehen sich entscheidende Veränderungen. Ein Industriezweig nach dem anderen schließt sich zu straffen Organisationen zusammen. Diese Organisationen nehmen mehr und mehr die Form des Syndikats an. Wo fich unter den Unternehmern Widerstände gegen die Syndikatsbildung bemerkbar machen, dort werden sie mst der Forderung nach Zwangs- syndizierung zu brechen versucht. Bisher hat die Regierung für ein« Industrie, nämlich für die Glasindustrie, die Zwangssyndizieruw verordnet. Kürzlich ist der Regierung von der tschechoslowa­kischen Textilindusttiellen-Vereinigung ein Ent­wurf über die Zwangssyndizierung der Textil­industrie unterbreitet worden. . Das Tempo dieser Jndustrieorganisierung ist deshalb auffällig, weil in der tschechoslowaki­schen Wirtschaft die Kartellbildung bereits einen außerordentlich weiten Umfang ange­nommen hat. Btehr als 800 Kartellverträgr find in das Lartellrrgister eingetragen. Bemerkenswert ist weiter, daß heute Kreise für die Awangssyndizierung eintreten, die noch vor kurzem ihre ausgesprochenen Gegner waren. Be­sonders eifrige Befürworter sind ihr in dem agra­rischen Lager entstanden. Mit dem Hinweis aus die Wirkungen des Getreidemonopols wird die Notwendigkeit einer ähnlichen Organisation für die einzelnen Industriezweige betont. Wenn da­mit gesagt werden soll, daß das Getreidemonopol in seiner heutigen Form und in seiner bisherigen Tätigkeit den Interessen der Mehrheit unserer Bevölkerung.und den gesamtwirtschaftlichen Interessen überhaupt gerecht geworden sei, so haben wir gewichtig« Vorbehalte zu machen. WS Zweck der Syndizierung wird«usgegebe«. daß sie im den betreffenden Industriezweige» die Krise überwinden helfen und damit zum Aufschwung der Gesamtwirtschaft beitragen soll. Sehen wir zu, auf welchem Wege dieser Zweck erreicht werden soll. Die einzelnen Industrie­zweige bilden Vereinigungen, die entweder durch Mehrheitsbeschluß der Unternehmer oder auf Anordnung der Regierung zustande kcmmen. Liegt solcher maßgeblicher Mehrheits­beschluß vor, so haben sich alle Unternehmer die­ser Organisation anzuschließen. Die Industriellen streben die völllige Autonomie ihrer Syndikate an. Sie sollen das Mittel sein, das in der Indu­strie die Planwirtschaft ermäglicht. Darum erstreckt sich die Aufgabe der Syndikate auf die Regelung der Erzeugung, der Preise, des Verkaufs im Inland und auch im Ausland. Bon entscheidender Bedeutung ist, daß die Rege­lung der Produktion sowohl in der Regierungsverordnung für die Glasindustrie als auch in dem Entwurf der tschechoslowakischen Tetztilindustriellen-Vereinigung vorallemin der Produktionsdrosselung gesehen wird. In der Verordnung für die Glasindustrie ist die Berpflichtuna zum Nachsuchen der Bewil­ligung für die Errichtung neuer Betriebe und für die Wiederaufnahme der Arbeit in Betrieben, die in den lltzten drei Jahren stillgelegen haben, aus­gesprochen. Aehnliche Bestimmungen, die zum Teil noch schärfer sind, enthüll' der Entwurf für die Textilindustrie. In ihm wird ausdrücklich die Ergänzung oder der Austausch der Betriebsein­richtungen über das Maß der für den betreffen­den Zweig typischen Arbeitsmaschinen dem Be­willigungsverfahren unterworfen. Bon den Be- fugnissen der für die Textilindustrie vorgesehenen Organisation seien hervorgehoben: die Ergrei­fung entsprechender Maßnahmen zur zweckmäßi­gen Regelung der Konkurrenzbedingungen durch angemessene Beschränkung des ProduktionSum» fanges öder durch entsprechende Anpassung der Produktionskapazität an die gegebenen Absatzver- bältnisse, Regelung der Konkurrenzverhältnisse, Steigerung und zweckmäßige Unterstützung des Exports, Regelung der Lohn- und Arbeitsver- hältniffe durch Vereinbarung von Kollektivver- trägen. Diese Aufgabenstellung zwingt die Arbeiter­schaft zur ernstesten Prüfung der Frage, ob sich die Syndizierung wirklich zugunsten der gesamtwirtschaftlichen und der Interessen der Mehrheit der Bevölkerung auSwirken kann. Oder ob nicht vielmehr damit gerechnet werden muß, daß durch sie die Widersprüche, zu denen die kapitalistischen WirtschaftSgesetze treiben, nicht aufgehoben, sondern»och gesteigert werde«. Bedeutet nicht die Zwangsorganffierung der In­dustrie eine Stärkung der Mach tstel- lung des kapitalistischen Un­ternehmertums? Besteht nicht die Gefahr, da die S y n d i k a t e von den Unternehmern nur als Instrument gebraucht werden, mit dem sie ihre P r o f i t e bei eingeschränkter Produktion erhöhen und eine Rente für die Be­sitzer stillgelegter Unterneh­mungen aus den Arbeitern und Verbrauchern herauswirtschaften wollen? Im Syndikat find nur die Unternehmer zusam- mengeschloffen. Rur das Syndikat faßt die Be­schlüsse und seiner Autonomie wird durch einen RegierungSkommiffär nur wenig oder gar kein Abbruch getan. Wohl werden neben dem Syndikat beim Handels­ministerium besondere Kommissionen ernannt, in denen auch die A r b e i t e r der be­treffenden Industriezweige vertreten sind aber diese Kommissionen haben nicht das Recht, in den entscheidenden Fragen der Wirtschaftsregelung mit zu beschließen. Bringt die Zwangssyndizierung nicht die Gefahr, daß die Betriebsvernichtung, die durch- die Kartelle im vorigen Jahre außer­ordentlich vermehrt worden ist, nun in nahezu allen Industriezweigen ein Massenvor­gang werden wird? Bevorzugt die beabsichtigte Drosselung der Produktionskräfte nicht die tech­nisch rückständigen Betriebe vor denen, die die Entwicklung der Produktion mit dem technischen Fortschritt in Einklang zu bringen versuchen? Bedrohen die Produktionseinschränkungen, die durch die Preiserhöhungen immer wieder wer­den vorgenommen werden müssen, nicht besonders die Betriebe, die infolge Hier technischen Aus­rüstung auf dem Weltmarkt einen höheren Grad der Konkurrenzfähigkeit besitzen? Wird die Preis- Prag . Die Brandstiftung, welche den Gegen­stand der donnerstägigen Schwurgerichtsverhand­lung bildete, ist dadurch interessant, daß der eigent­liche Täter der Strafverfolgung entzogen ist. Der eigentliche Brandleger ist ein dreizehnjäh­riges Kind,«in Schuljunge, der die Straf­mündigkeit noch nicht erreicht hat. Der Mann, der vor den Geschworenen stand, war beschuldigt, sich dieses KindeL zur Ausführung der Brandstiftung, die nach der Anklage als Racheakt erscheint, bedient zu haben. Angeklagt war der 22jährige Bohumil Tuba, gelernter Dtaurer und landwirtschaftlicher Arbeiter, einersettS der nicht vollendeten An­stiftung zur Brandlegung und anderseits der Mitschuld am Verbrechen der Brandstiftung, wobei, wie erwähnt, der Mittäter noch nicht straf­mündig, also strafgerichtlich nicht verfolgbar ist. Bohumil Euba kam am 7. November als Kutscher in die Dienste deS Landwirtes Franz Vorliöek in K o s o i, wurde aber nach einwöchiger Tätigkeit aus dem Dienst entlassen, well er angeblich mit den Pferden überhaupt nicht umzugehen verstand. Am 6. Dezember um 7 Uhr abends ging nun die Scheune deS Landwirtes Vor- liöek in Flammen auf. Das Feuer gtiff auf die Stallungen über und wurde erst nach längerer Zeit gelöscht. Der Schaden, der nur zum kleineren Teil durch Versicherung gedeckt war, belief sich auf mehr als 50.000 Kc. Allgemeine Aufmerk­samkeit während des Brandes und nach ihm erweckte der 13jihrigr Schulknadr Ulrich PreiSler, der laut »einend um die Brandstätte lief und fich»ffrnbar von dem Ort der Feuersbrunst nicht leSreißeu konnte. Dieser Junge war in seiiter Freizeit als Aus­hilfskraft für leichtere Arbeiten bei dem Landwirt Vorliöek beschäftigt. AIS man ihn nach dem Grund seines KuunnerS befrägte, erzählte er. daß ihn bei dem Brand seine Schulbücher und ein Rock verbrannt seien eine Angabe, die fich später als unwahr herausstellte. Am Tage nach dem Brande vertraute sich der Junge der offensichtlich unter einem schweren seelischen Druck stand, dem Taglöhner FranzSYkora an, er habe auf Anstiftung des entlassenen Kutschers Euba die Scheune angezündet. Nun griff die Gendarmerie den Fall auf. Auf der Gendarmeriestation schilderte der kleine Ulrich ausführlich, wie sich die Sache ochgespielt habe. Euba habe ihn. gleich nach seiner Entlassung aufgefordert, di« Scheune des Bauern Vorliöek anzuzünden und habe ihm zu diesem Zweck eine Schachtel Streich­hölzer auSgefolgt. Ulrich habe fich damals geweigert. Am 5. Dezember habe Euba feine Anstiftung wieder­holt und diesmal habe ihm Ulrich nachgegeben. Er warf zunächst ein brennende- Streichholz in. das in der Scheune aufgestapelte Heu und nachher die ganze, vorher angezündete Zündholzschachtel. Die Aussage hielt er bei der seinerzeitigen Konftontation mit dem beschuldigten Euba auftecht, der daraufhin in Haft genommen wurde. Euba be­stritt indessen von Anfang an aufs entschiedenste die ihm zur Last gelegte Anstiftung. Dar spontane G« ständniS deS Jungen ist durch mehrere einwandfrei« Zeugen erhärtet. Umso merkwürdiger Mutet an, daß der kleine Ulrich diese ursprüngliche Aussagen später vor dem Untersuchungsrichter w i d e r rief. Hier muß ein sehr wesentliches Faktum ver­merkt werden, welches zur Beurteilung der Sach­lage von eminenter Bedeutung ist. Der Angeklagte Bohumil Euba ist der Bräu­tigam einer der Schwester« de» kleinen Ulrich I und Produktionspolitik der Zwangssyndikate den Export nicht noch weiter herab­drücken und, um ihn nicht völlig zum versiegen zu bringen, dieLastenfürdieJnlands- kons umenten weiter steigern? Muß nicht die Verhinderung der Erweiterung der Produktionskapazität Neuinvestitionen im Produktionsapparat nahezu ganz unmöglich machen, während doch ihre Notwendigkeit für die Herbeiführung einer Konjunktur gerade in der letzten Zett stark betont worden ist? In diesen aufgeworfenen Fragen erschöpft sich das Problem der industriellen Zp angSsyndi- zierung keineswegs. Aber das Ergebnis ihrer sorgfältigen Prüfung wird die Stellungnahme der Arbeiterschaft zu diesem wichtigen Vorgang in unserer Wirtschaft entscheidend beeinflussen müssen. * Anm. d. Red. Ganz allgemein wurde in sozialistischen Kreisen der Gedanke der Zwangs­syndizierung der Industrie als ein Stück Plan­wirtschaft begrüßt. Man darf aber die Gefahr nicht übersehen, daß die Syndikate von feiten der Unternehmer dieselbe Funttion erhalten können wie die Kartelle, d. h. Einrichtungen, die keinen anderen Sinn haben, als den Kapitalprofit zu sichern und zu mehren. Die Arbeiterklasse hat naturgemäß nur an solchen Zwangssyndikaten ein Interesse, in welchen sie einen gewissen Ein­fluß im Sinne der in dem betreffenden Indu­striezweig Arbeitenden aber auch der Konsumen- ten im allgemeinen ausüben kann. Sonst werden die Zwangssyndikate das, was das Getreidemono­pol zu werden droht, Planwirtschaft im Interesse nur der Unternehmer, aber nicht der Allgemein­heit. An einer solchen verfälschten Planwirtschaft hat aber die Arbeiterschaft kein Interesse. und verschiedene Vorgänge während der Hauptver­handlung weisen darauf hin, daß der B a t e r d e S Jungen großes Interesse daran hatte, daß sein künftiger Schwiegersohn mit heller Haut davon­komme. DaS Beweisverfahren konzenttiert« sich auf die Einvernahme des 13jährigen Kronzeugen, die zu Szenen führten, wie. wir sie im Gerichtssaal noch nicht erlebt haben. Kin­deraussagen bilden an sich ein schwieriges Kapitel der Kriminologie und nun gar in Fällen, wo das Schicksal«ine» Menschen von der Aussage eines kindlichen Zeuge« abhängt. Der Angeklagte Bohumll Euba, der sich äußerst selbstbewußt benahm, leugnete auch bei seiner Ein­vernahme vor den Geschworenen rundweg alles, was ihm sein kleiner zukünftiger Schwager bei seinem ersten, vollkommen freiwilligen und spontanen Ge­ständnis zur Last gelegt hat. Auch der kleine Ulrich erklärte bei der gestrigen Hauptverhandlung alle seine frühere« Geständnisse für unwahr. Es half wenig, daß ihm der Vorsitzende, GR. Nos e k zuerst an den lieben Gott erinnerte und dann die Korrettionsanstalt in Aussicht stellt«. Der Junge beharrte darauf, daß seine ursprünglichen Beschuldigungen seines künftigen Schwagers unwahr seien. In die Enge getrieben, brach der Junge jn krampfhaftes Weinen aus, so daß seine Einvernahme unterbrochen werden mußte. Der aufgeregte Kleine wurde zunächst inS Zeugenzimmer abgeführt, später aber in einer separierten Zelle verwahrt, da Grund zu der Annahme vorlag, daß er flüchten würde. Außerdem konstatierte Staats­anwalt Dr. Svoboda in erregtem Ton, daß der Vater deS kleinen Zeuge« mtt geschwungene« Stock auf den Jungen eingewirtt hate. Der Staatsanwalt bemerkte gleichzeitig; er werde Sorge ttagen, daß der Knabe nach Abschluß des Schulbesuches einer Erziehungsanstalt überstellt werde und daß er die Sttafakten den zuständigen Stellen übermitteln werde. Di« Aussage deS ver­ängstigten Kinder blieb unverändert und an krittschen Stellen setzte stets lautes Weinen«in. Bemerkenswert ist. wie sich nach übereinstim­mender Aussage der übrigen Zeugen dieser Junge bei dem ersten Gendarmerieverhör benommen hat. Seine erste Frage war damals: WaS»erde ich dafür für eine Strafe bekommen? AIS man ihm sagte, daß er überhaupt nicht bestraft werden könne, weil er noch nicht 14 Jahre all sei, legte er den Kopf an die Brüst des verhörtzn- den Wachtmeisters und erzählle den ganzen Hergang in der bereits geschilderten Art. Später erfolgte dann der vollkommene Widerruf dieses ursprüng­lichen Geständnisses, wobei freilich die erwähnte Ein­stellung seines Vaters in Bettacht zu ziehen ist. Als der als Zeuge einvernpmmene Gemeindepolizist, der dieser Szene beiwohnte, den Hergang schilderte, rief der Junge aus:Herr Polizist. Sie lügen!" Die Geschworenen Ware« also, vor die schwierige Aufgabe gestellt", unter solchen komplizierten Verhält­nissen über die Schuld oder Unschuld des Angeklag­te« Bohumil Euba zu erkennen- Das Urteil effolgte erst in den Abendstunden. DaS Verdikt lautete: mit allen zwölf Stimmen: schuldig. Der Schwurgerichtshof verurteilte den Angeklagten zu fünf Jahre« schweren und verschärften Kerkers. rb. GedchtsMal Rätsel um elnin 13Jährigen Kronzeugen Dramatische Schwurserlchtsverhandlung CLuslan-i I V I hilft rasch bei Schmerzen in den Gelenken und Gliedern, Kopf­schmerzen und bei Erkältungen. Haben Sie Vertrauen zu Togal. Ein Versuch Überzeugt. Viele Ärzte­gutachten. In allen Apotheken erhältlich. Kt 12- und A LY, Ein amerikanischer Völkerbund Washington . sE. B.) Gleichzeitig mit der Tendenz zur Isolierung von Europa und zum Teil als direkte Auswirkung dieser Tendenz Ent­wickelt sich die Politik der Washingtoner/ Regie­rung in der Richtung einer größeren Annäherung an die anderen amerikanischen Staaten. Man will ein eigenes amerikanischesSystem der kol­lektiven, Sicherheit" schaffen, das besonders im Falle eines Konflitts im Stillen Ozean sich zu bewähren hätte. Diesem Wunsch entspringt her ostentative Verzicht auf die Politik derDollar- diplomatie", mit anderen Worten, auf jede Ein­mischung in die inneren Angelegenheiten der la­tein-amerikanischen Republiken und auf jede An­nexionspolitik auf den amerikanischen Kontinen­ten, mit dem Präsidenten Rcosevelt seins Regie- rungstätigkeit begonnen hat. Die letzte, siebente, panamerikanische Konferenz inMo«tevideo(1933) stand bereits im Zeichen einer Annäherung zwi­schen demnordischen Koloß", wie man in La­ teinamerika die USA nennt, und den lateini­schen Republiken. Jetzt soll, anscheinend unter dem Eindruck der Ereignisse im Stille« Ozean und in Europa , ein neuer Schritt unternommen werden. Präsident Roosevelt hat persönlich die Initiative zu einer panamerikanischen Friedens­konferenz ergriffen. Die Kösiferenz wird eiste endgültige Bereinigung des Konflikts zwischen Bolivia und Paraguay durchführen und die Grenzen von E k U a d o r bestimmen. Darüber hinaus denkt man aber in Washington bereits an die Schaffung eines permanenten Oxgasts der panamerikanischen Union nach der Art des Gen­ fer Völkerbundrates. Obgleich die Angelegenheit noch nicht über ein Vorstadium gediehen ist, schreibt man ihr in hiesigen politischen Kreisen eine große Bedeutung zu. Die Konferenz wird wahrscheinlich im Herbst dieses Jahres in Bue­ nos Aires stattfinden. 20. Juni: Belgische Parlamentswahlen. Die Kammer nahm ein Gesetz an, durch das die Parlament-Wahlen auf den 20. Juni und die Wahlen in die autonomen Körperschaften auf den 28. Juni festgesetzt werden. Deutsch - javanische Zusammenarbeit auf kriegswirtschaftlichem Gebiet. Die Tokioter Zei­tungHotsi"(4. 2.) meldet aus Berlins daß dort seit November vorigen Jahres der Borsft- zende des größten japanischen Stählkönzerys Siowa(Tochterunternehmen des Kc-nzeksts der Südmandschurischen Eisenbahn). Vizeadmiral Goto, weilt. Goto steht vor dem Abschluß eines BerttageS mit Krupp über die Verwendung«ipes neuen patentierten Verfahrens zum Ustmiftel- baren Guß von Stahl aus Eisenerz. Dieses Ver­fahren könnte mit großem Erfolge bei der Be­arbeitung der eisenarmen Erze in der Mandschu­ rei und Korea verwendet werde«. Damit würde die sehr enge schwerindustrielle Basis Japans eine erhebliche Berbreiterüng erfahren. Gleich­zeitig werden ü« Berlin Verhandlungen zwischen dem japanischen Konzern Köküsqn und der J.-G. Farbenindustrie geführt, dje die Einführung eini­ger für di« Rüstungsindustrie Japans besonders wichtiger Patente betreffen. Auch diese Verhand­lungen stehen, wie die Tokioter Tageszeitung Rishi Nishi" mitteill, vpr einem erfolgreichen Abschluß. Bilanz brr Kulturträger.(Jntto.)Journal deS Nations" veröffentlicht eine Aufzählung der Fälle, in denen italienische Flieger Rote-Kreuz- Stationen in Abessinien bombardiert haben: 1986, 6. Dezember. Amerikanisches Lazarett in Dessie, 80 Tote 1935, 15. Dezember. Amerikanische Mis­sion in Regelli, 8 Tote 1985, 80. Dezember. Schwedische Mission in Dolo, 50 Tote 1936, 4. Jänner, abessinisch« Ambulanz in Daggabur 7. Jänner, ägyptische Mission in Bollglly 15. Jänner, abessinisches Sanitätsdepot in Ualdie, 14 Tote 18. Jänner, abessinische Ambulanz bei Ma» lalle, 5 Frästen, 2 Kinder getötet. Parteigenossin! Parteigenosse! Bist Du schon Mitglied der Ktnderfreunder wenn nicht, dann tritt bei.