Srik 0.Sozialdemokrat'Mittwoch, 26. Feber 1936. Nr. 48PROPAGANDA-PREISZAHNSEIFEKunst und Wissen.IBBS(Lus der SarteiTkrünsnachächttnGSport-Spüt-Xwperpffegeveraroenet, wesyaw oas roua> zreuenwene uoer eine«.«wiu uhReportage nicht hinauskommt. Alle Zuneigimg der I Politischen Staatsleben der Redakteur Dr. H. Ripka.IN FARBIGER BAKELIT-DOSE MIT EINEM WEITEREN ERSATZSTOCK!BIS ZUM S1. M IRZ BEFRISTETJdiuUdh fceiutde.Doonerstag 8 Uhr im Parteiheim Aus«schußsitzung.Derselbe Verlag wird«in Album„Benes im BiD"nach dem Muster des Werkes.Masaryk im Bild"herausgeben. Außerdem wird eine mehrbändigeAuswahl aus Benes' Werk in deutscher und slowakischer Sprache vorbereitet.Zeitschrift für Sozialismus. TaS Feber-Heftder wissenschaftlichen Monatsschrift der reichsdeutschen Sozialdemokratie enthält folgende Arbeiten:Karl Henrichsen, Bürgerliche Opposition? A. Ju-gow. Die StachanovÄewegung, Pierre Ponce,Der totale Krieg, Fritz Allen, Die Jakobiner-Legende, Bücherschau. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Berlagsanstalt Graphia,Karlsbad: Preis des Heftes 4 KL.WirtschaftsliteraturDie Aufsätze, welch« der Gouverneur derNationalbank Dr. Karel EN gl is seinerzeit in den»LidovL Rovinn" über die Fragen der Planwirtschaftgeschrieben hat, liegen nun in Buchform in deutscherSprache vor.(Dr. Karel Englis: Reguliert«Wirtschaft 1986, Orbis-Verlag A.-G., Prag). Siestellen eine sehr scharfsinnige, theoretische Untersuchung der Beziehungen zwischen Staat und Wirtschaft dar. Englii lehnt eine verstaatlichte Wirtschaftebenso wie eine vergesellschaftete ab, verlangt aberprivate Syndikate mit staatlicher Beteiligung.In demselben" Verlag ist— in tschechischerSprache— ein Buch des WirtschastSredakteurs der.Rärodni Lisch" Dr. Vladimir Klimeckh erschienen(.Strukturälni zmeny v bospodätftvi svii-tovfin a Leskoslovensttm"), das«in außerordentlichesstatistische- Material über die WirtschaftSentwicklungder letzten Jahre zusammenträgt und ein« Analyseinsbesondere der tschechoslowakischen landwirtschaftlichen und industriellen Entwicklung darstellt, st.nur knappe Rollen gegeben. Nur die junge JeanParker ist eine Ausnahme, deren sympathische Schönheit sich neben der Anmut springender Hirsche undschleichender Wildkatzen auch allenfalls wenn es seinmuß, behaupten kann. Eine schauspielerische Leistung zeigt sie nicht. Aber man ist ihr angesichtsdieses Naturfilms dankbar dafür.—eis—-Mittwoch, den 26. Feber, 8 Uhr,Gruppenabend der Grupp«.H o l l e s ch o w i tz— Kame-nickä— Burger über Theater undFilm.— Grupp« Weinberge im Odborovh düm. NaPerschnL— gemeinsamer Abendmit den Genossen der MDD. Lieder, Rezitationen,Film. Nachher Tanzl— Zentrum Heimabend.(Wahl der Delegierten zur Kreiskonferenz.)Der Ball des Allg. Angestellten- Verbände-,Ortsgruppe Prag, findet am 29. Feber, SamStag,im Heinesaal. Weinberge. Fochova. statt.den Pointen und sauber in der Darstellung. ES gehteigentlich gar nichts anderes in ihm vor, als daß derBürgermeister von Boom stch aus Angst vor der anrückenden- spanischen Soldateska tot stellt, währendseine Frau die von ihren Männern im Stich gelassenen Bürgerinnen zu einer Selbsthilfe mit denweiblichsten Mitteln auftust. so daß aus der gefürchteten Okkupation ein für die Frauen und die Soldaten sehr angenehmes und für die Ehemänner blamables Vergnügen wird, wobei der Scheintod desBürgermeisters auch noch seiner Tochter zur Heiratmit dem gewünschten Gemahl(einem Maler namensBreughel) verhilft. Aber die Kunst Feyders erweistsich darin, daß er aus dieser an sich nur umrißhaftenHandlung eine Fülle heiterer Episoden entstehenließ, daß er nicht nur mit Männerfeigheit undFrauenlist, sondern mit Kirche, Militarismus undhistorischer Würde gelungene Witze machte, die nieaufdringlich, aber immer deutlich sind.Unter den Darstellern ist keine überragendeGröße, aber lauter gute Kräfte, die ein vollkommenes Zusammenspiel ergeben, an dem FrancoiseR o s a h als Bürgermeisterin. A l e r m e als Bürgermeister. Jean Murat als spanischer Herzogund Louis Louvet als Dominikaner besonderenAnteil haben.—eis—GROSS; Kl 14*— STATT KE 1»KLEIN: K< 10"— STATT KE 12-für 890 KL inklusive Verpflegung. Diese Exkmsionist bereits gesichert. In den Tagen vom 6. bis 8.März wird eine Unternehmungsexkurfion ins Rie-sengebirge für 140 KL, in den Tagen vom 7. bis 16.März in die Hohe und Niedere Tatra für 545 KLveranstaltet. Anmeldungen und Informationen,nimmt der Basar neben dem Wilsonbahnhof, Fernruf 383-35, entgegen.Sparta Prag spielte am Dienstag in Brüsselgegen die belgische Auswahlmannschaft„Diablesrouge" 8:2(1:1).Kanadas Eishockeyteam spielte am Dienstagmit dem Prager LM 5:4. Dem vorzüglichen Spielder Prager Kanadier und Peka im Tor hatte derLTE dieses günstige Ergebnis zu danken.Die Tschechoslowakische Eishockey-Liga wende:sich offiziell gegen die in einem Teil der tschechischenSportpresse veröffentlichen.Affären" von Garmisch-Partenkirchen und erklärt, daß im Gegenteil allessehr diszipliniert vor sich gegangen sei und überMannschaft sowie deren Führer nichts Nachteüigesfrstgestellt werden kann.Bor einem Fußballwettkampf Belgien—Sowjetrußland. Der belgische bürgerliche Fußballverband hat Verhandlungen mit Sowjetrußland bezüglich der Aufnahme des Sportverkehrs durchgeführt.Bisher wurde ein inoffizielles Länderspielabgeschlossen, da Sowjetrußland nicht der Fifa angehört.Majerovä gehört dem werktätigen Volke als demTräger des sittlichen und gesellschaftlichen Fortschrittes. Darum in ihren Büchern die schmetterndenSignale des Optimismus. Auch hier ist die S i-r e n«, die durch ihren Ruf den Arbeitstag beginntund beschließt, zum Symbol geworden: zum Ruferim Glauben an die Kraft menschlicher Arbeit undan den Sieg der gerechten Sache. I. M.FrühjahrS-Reuerscheinnngrn der EditionS duCarrefour, Paris Vk: Eitler gegen Christus". EineDarstellung der Kirchenverfolgungen im DrittenReich, herausgegeben von zwei Führern der katholischen und protestantischen Bewegung in Deutschland.— A. M ü l l e r:„Hitlers motorisierteStoßarmee". Eine Untersuchung der Heeres- undWirtschaftsmotorisierung im Dritten Reich.— S.Fowler-Wright:„Der Untergang vonPrag". Roman eines deutschen Angriffskrieges aufdie Tschechoslowakei.— AndreMalraux:„Die Zeit der Verachtung". Roman.— HenriB a r b u s s e:„Stalin, eine nene Welt.Reue BeneS-Literatur. Der Orbis-Verlag bereitet eine grqße Biographie Eduard Benes' intschechischer Sprache vor, die in 500 Seiten dieFülle seiner Tätigkeit erschöpfend würdigen wird.Das Werk wird sich aus vier Teilen zusammensetzen. Am ersten Teil arbeitet einer der besten Kenner der Vorkriegstätigkeit Benes', und zwar derRedakteur Lad. Kunte, die Kämpf« und Schicksaleim Weltkriege schildert der Historiker Dr. Jar. Wer-stadt, die außenpolitische und diplomatische Tätig-keit nach dem Kriege sein engster Mitarbeiter Minister Dr. K. Krofta und seine Stellung im inner-SequolaWarum der Film„Sequoia" heißt(es ist angeblich der Name eines Baumes) wird dem Betrachter nicht klar, aber er überläßt sich, ohne zu grübeln,der unwahrscheinlichen Schönheit dieser amerikanischen Bilderfolge, die ein verfilmter Tierroman ist:von dem Hirsch Malibu und dem Puma Gato. die»lS verwaist« Tierkinder von einem, Menschenkind(einer MyriftsteilerStöchker) in Obhül genommenund später wieder in die Wildnis der Sierra ent«lassen werden, wo Hirsch und Puma trotz ihrer„natürlichen" Feindschaft treue Freundschaft haltenund auch ihrer menschlichen Jugendfreundin Anhänglichkeit bewahren. Denn, so heißt es in diesemFilm, nur der Hunger macht Tiere zu Feinden, ihrnatürlicher Trieb ist(wie schon der alte AnarchistKrapotkin beweisen wollte) gegenseifige Hilfe. Magsein, daß Naturforscher es bezweifeln, mag sein, daßJäger sich sogar von der Tendenz dieses Films beleidigt fühlen und entsetzt find, hier zu sehen, wieeiner der ihr«n(der allerdings wenig„weidgerecht"mit Fallen arbeitet) am Ende der Rache der verbündeten Tiere zum Opfer fällt. Aber wer Tierenicht als Forschung?- oder Jagdobjekt, sondern umihrer Schönheit willen liebt, wird sich an den Bildern dieses Films kaum satisehen können, die Gesichter und Bewegungen. Kämpfe und Freundschaften.Liebe und Trauer tierischer Waldbewohner mit einerAnschaulichkeit wiedergeben, die ans Wunderbaregrenzt.Die menschlichen Mitspieler haben es schwer,gegen das Spiel der Tiere aufzukommen. Klugerweise hat ihnen der Regisseur C. M. FranklinAuto gegen Semaphor. In der Nacht ansgestern stieß an der Eck« der Reßlgaffe beim Karls-Platz der Chauffeur Josef Kohout aus Smichov mitseinem Auto P-25.191 gegen den Semaphor, wobeidas Auw zertrümmert und der Semaphor stark beschädigt wurde. Verwundet wurde niemand.Selbstmorde. Gestern um 9 Uhr früh drang diePolizei in die Wohnung der 28jährigen GertrudWalther in Prag I, Lange Gasse ein, die auffälliglange die Wohnung nicht verlassen hatte. Sie wurdetot— mit Leuchtgas vergiftet— auf dem Bodendes Badezimmers gefunden. Aus den hinterlassenenBrief geht der Selbstmord, aber nicht dessen Motivhervor.— Gestern vormittags wurde beim Svehläkaidie Leich« einer unbekannten, etwa ZOiährigen Frauaus der RölhaU gezogen, die nur rurjse, Ztit iwWasser gelegen hatte. Sie trug«ipen schwarzenArbeitsmantel und schwarzen Hut; ferner wurde beiihr ein weißes Taschentuch, mit qrünem Rand unddem Monogramm„B. E." gefunden. Die Leichewurde ins Institut für gerichtliche Medizin gebracht,nach ihrer Identität wird geforscht.Zwei Brände. In der Nacht auf gestern gerietauf dem Hof des Hauses Nr. 10 in der Klemens-gaffe das Personenauto P-20.987 des Druckereibesitzers Alois Wiesner aus Prag II in Brand undwurde vollständig zerstört, obwohl die Feuerwehr inkurzer Zett löschen konnte. Verwundet wurde niemand.— Kurz vorher brach im Speisezimmer derMarie Klatovslä in der Korngaffe infolge Ueberhei-zung des Ofens ein Brand aus. dem fast die ganzeWohnungseinrichtung, ein Klavier,«in Radioapparat,ein Damen- und zwei Herrenpelze etc. zum Opferfielen. Verwundet wurde niemand. Die Wohnungsinhaberin ist auf 20.000 KL gegen Feuerschaden versichert. doch übersteigt die Schadenssumme diesenBettag bei weitem.Die Ausflugszüge der TschechoslowakischenStaatsbahnen veranstalten in den Tagen vom 29.Feber bis 8. März eine Exkursion ins RiesengebirgeDas Schaukelpferd* Es war eine tolle Szene. Bor dem Ladeneines Tapezierers in einer Prager Vorstadt standein Schaukelpferd ausgestellt. Es war so hoch wieein kleiner Hund, mit echtem Fell überzogen undschön geschirrt. Es blähte die rosigen Nüstern undstarrte mit blanken Glasaugen feurig ins Leere.Da kam ein kleiner Hund, ein flotter Terrier,jung und unerfahren, aber wohl doch schon von Süchten getrieben, über die er sich selber noch nicht kla?zu sein schien. Er sieht das Schaukelpferd, läuftfreudig zu ihm hin, trippelnd, als ob er acht fhx*'vier Beine hätte, beschnuppert es— es riecht verlockend nach Tierfell, nach Leder, nach Leim undgottweißnochwas. Freundlich bellt der Hund dasSchaukelpferd an, beschnuppert es wieder— da beginnt es sacht zu schaukeln. Es lebt! Die Freudedes Hundes ist grenzenlos. Bellend ermuntert erdas Schaukelpferd zum Spiel, tappt daran herum,stößt es liebreich mit der Schnauze, und richtig—es schaukelt lebhafter.Ein Zuschauertteis hat sich um die Szene versammelt. Alle schauen herzlich erheitert dem Tundes Hundes zu, der sich nicht zu fassen weiß vorFreude,«ine so nette Bekanntschaft gemacht zu haben.Und da— ja, wie sag ichs meinem Leser?—da nähert sich der. kleine dumme Hund dem Schaukelpferd, das sich nun heftig regt, mit zärtlichen LiebeS-gebärden. Fanatisch glitzern die Augen beider. M:offnem Maul, mtt heraushängend gerollter Zunge,einem Wappenfier vergleichbar ereifert sich der HundDie Männer im Zuschauerkreis lachen schallend. DieFrauen wissen nicht, wohin sie blicken sollen— dasieht der Hund das Vergebliche seiner Bemühungauch schon ein. Enttäuscht läßt er ab und rennt davon, ein wenig schräg, irrifiert durch das Gelächterder Zuschauer, doch ohne Beschämung und um ein»,sonderbare Erfahrung reicher.Das Schaukelpferd schaukelt noch ein wenig aufund ab. Dann steht es wieder ruhig auf seinenKufen, bläht die rosigen Rüstern und starrt mitblanken Glasaugen feurig ins Leere.vle sündigen Frauenvon BoomDer in Frankreich.preisgekrönte Film derRegisseurs Feh der beweist nicht nur durch seinenInhalt, daß die Franzosen Humor haben. In welchem anderen Lande, das«ine feindliche Okkupationnoch in frischer Erüinetung hat. Wäre es möglich,daß ein Film, der die Okkupation als pikante Komödie. als„heroische Kirmeß^ darstellt, nicht von derZensur unterdrückt,- son^rn^nst dem Ltaaisprei«bedacht wird? In Flandern, wo der Film(vor mehrals dreihundert Jahren) Kielt, hat es allerdingsLeute gegeben, die beleidigt wqreiz, aber die Urheberdes Films find selber Flandern: der RomanautorCharles Spaak, von dem die Vorlage stammt, undder Regisseur Jacques Fevder, der hier also seitseinem berühmten Stummfilm-„Die neuen Herren"(der den Parlamentarismus witzig karikiert«), zumerstenmal wieder einen politisch-iatirischen Filmgeschaffen hat. Man weiß zwar nicht genau, waseigentlich verspottet wird— die großsprecherischfeigen flandrischen Bürger, die hier ähnlich gezeichnetwerden wie in Goethes..Egmont" oder ihre Frauen,die daS Vergnügen der spanischen Besatzung so tüchtig und bereitwillig organisieren, daß eS schm wiederwie eine Verspottung der weiblichen Politik aussieht,die in Frankreich aus Anlaß der weiblichen Wahlrechtsforderungen aktuell ist—, aber schließlich bereitet der Mm ein unproblematisches Vergnügen,und das genügt in einer Zeit, in der wirklich witzige,heitere und nicht plump gemachte Filme so settensind.Der Film Feyders ist daS Gegenteil von, plump:sorgfältig in der Regie, üppig in der im Stile allerniederländischer Maler gehaltenen Szenerie, fein inArbeitervirstellung„Katharina Jsmattiwa".Oper von Dimitti Schostakowitsch, welche vor kurzem bei der Uraufführung einen vollen Triumphfeiern konnte, am Sonntag, den 1. März, um halb3 Uhr. Karten täglich(8 bis 2, 4 bis 6 Uhr) beiOpttter Deutsch, Koruna. Jugendlich« haben keinenZutritt.Wochenspielplan des Renen Deutsche« Theater».Heute, Mittwoch, 8 Uhr:„Unentschuldigt« Stunde", B 2.— Donnerstag,halb 8:Derfliegend«Holländer,Wagner-Zyklus V, C 1.— Freüag halb 8: DerF r e i s ch ü tz, D 1.— Samstag halb 8: O r-p Heusinder Unterwelt, Festvorstellungzugunsten der Pensionsanstalt des Deutschen Theaters, neuinszeniert, Abonnement aufgehoben.—Sonntag halb 8:KatharinaJsmailo-w a, Arbettervorstellung, halb 8:Unentschul-digte Stunde, C 2.--Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Heute,Mittwoch 8 Uhr:„Was I h r w o I l t",Bankbeamte II und freier Verkauf.— Donnerstag8: Kind im Ka m Pf, volkstümliche Vorstellung.— Freitag 8:.D«r goldene Kranz,Theatergemeinde des Kulturverbandes und freierVerkauf.— SamStag 8:Di«ersteL«gion.— Sonntag 3: Was Jhrwollt.8: Di«erste Legion.-BücherschauMarie MajerovL:„Sirena", Roman.(VerlagEin, Prag.) Unter den tschechischen Schriftstelle-rinnen von Rang ist Marie Majerovä di« am leidenschaftlichsten experimentierende. Ein weiter Bogenspannt sich von ihren ersten Märchenbüchern undFrauengeschichten bis zu ihrer letzten Schöpfung,dem Jndustrieepos der Eisen- und KohlenstadtKladno. Wie in ihrem utopistischen Roman„DieTalsperre", finden wir die Schriftstellerin auch inihrem vorliegenden Buche auf der Suche nach einerneuen epischen Form, die, ihrem erzählerischenTemperamente und ihrer kollekfiven Auffassung vomLeben entsprechend, das Thema in mehreren Richtungen gleichzeitig vorwärtstteibt. In dieser Lebensgeschichte der vier Generationen der Bergarbeiterfamilie Hudec ersteht vor uns zugleich das Werden und Leben des Jndustriebezirkes Kladno, angefangen vom ersten Kohlenfund und dem Anblasendes ersten Hochofens(1854). bis zum Ausbruchedes Weltkrieges. In alle Einzelheiten werden dieBeziehungen der weitverzweigten Familie zu Weltund Menschen verfolgt. Die Majerovä hatte immer einen besonders starken Sina für die Naturum den Menschen und im Menschen drin bekundet.So auch hier. Die schönste Gestalt des Buches: Mutter Hudec, ein prachtvoll vitales, mit besondererLiebe und Gefühlswärme geformtes Geschöpf, dasdurch alle Stürme hindurch ungebrochen, tröst- undkraftspendend dasteht. Nebenher, auS Fachbüchern,Archiostudien, Gesprächen, Privatbriefen zusammengesetzt, ein Stück Sozial- und Kulturgeschichte,wichfig als Dokument, nicht immer jedoch epischverarbeitet, weshalb das Buch stellenweise über eineBezirksorsanisatlon Präsder Deutschen sozialdemokratischenArbeiterpartei.Einladungzu der am Freitag, de« 28. Feber 1836, um 8 Uhrabends im großen Saale des Gewerkschastshauses,Prag I., Persthn 11, stattfindendenJahres■VersammlungTagesordnung:Berichte: des Vertrauensmannes.des Kassiers,der Kontrolle.Reuwahle«.Die«üchsten politischen Aufgaben. ReferentGenoss« Dr. Emil Strauß.Allfälliges.Zutritt zur Jahresversammlung haben nur Parttimitglieder, welche mit den Beiträgen nicht längerals dr« Monate im Rückstand sind(ausgenommenArbeitslose) gegen»«rweffung der Mitglieder-legitimation.Wir machen aufmerksam, daß ohne MitgliederauS-weis ttin Einlaß gewährt werden kann und ersuchendaher, um unliebsame Differenzen zu. vermeiden,die Mitgliederlegitimation unbedingt mitzubringen.„Freiheit"Die Bezirksvettretung.Bezugsbedingungen: Ber Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch die Bost monatlich KL 16.—. vierteljährig KL 48.—, halbjährig KL 96.—. ganzjährig KL 192.—.— Jnierat« werden lautTarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken.— Die Zeitungsfrankatur wurde von der Bost- und Tele-graphendirektion mit Erlaß Nr. 13.800/VU/IS30 bewilligt.— Druckerei:.Lrbis". Druck». Verlags- und Zeitungs-A.-G.. Prag.