Nr. 49

Donnerstag, 27. Feber 1S3S

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fudetendcutsdicr Zeitspieget

daß dort der Hopfen so gut gedeihen müsse wie in der Saazer Gegend. Und in der Tat, die Stöcke faßten gut Wurzel und entwickelten sich im ersten Jahre überaus günstig. Das Jabr 1935 aber brachte die große Enttäuschung. Die Stöcke trie­ben nur mehr sehr spärlich und starben bald völlig ab. Man hat nun folgendes Experiment gemacht: man kühlte die Wurzelstöcke eine Zeitlang mit Eis und erzielte auf der Versuchsstelle wieder schöne Erfolge. Praktisch kann man dies aber nicht verwerten, denn die Versuche haben eben gezeigt daß die Hopfenpflanzen Bodenfröste be­nötigen. Die haben sie in Saaz und Umgebung, aber nicht in Niederländisch-Jndien. Und so haben die Brauereien beschlossen, von weiteren Versuchen Abstand zu nehmen und Hopfen wieder aus Saaz zu beziehen. Ein Mörder verhaftet. Die Hohenel- ber Polizei verhaftete einen gewissen Ru­dolf Wiener, der am 30. Oktober 1935 in Jindkichowitz in Mähren die Händlerin Franziska T i e tz in ihrer Wohnung ermordet und beraubt hatte.

8. Marz demonstrieren alle Genossinnen

ge-err Krieg und Faschismus!

Patscheider-Prozeß bis Montag vertagt. An der Verhandlung am Mittwoch gaben die Vertei­diger bekannt, in welcher Reihenfolge sie ihre Plädoyers zu halten wünschen. Ter Staats­anwalt beantragte die Vertagung der Verhand­lung bis Freitag, da ex im Hinblick auf verschie­dene Anfragen der Verteidigung aus der Menge beschlagnahmter Schriftstücke, welche sich in Kisten befinden, noch einige wichtige Dokumente herauS- suchen lassen müsse. Das Gericht entsprach diesem Antrag, vertagte jedoch die Verhandlung auf den 2. März.' Der Gerichtsvorsitzende und der Staats- anwalt stellten der Verteidigung hinreichende Gelegenheit zur Prüfung der neuen Beweisstücke in Aussicht, welche noch verlesen werden. Nach deren Verlesung wird Montag das Beweisver­fahren abgeschlossen werden, worauf der öffent­liche Ankläger und nach ihm die Verteidiger zu Worte kommen. Ein böser FaschingSscherz. Im GasthauseErz­gebirgshof" in Altrohlau bei Karlsbad saßen in der Sonntagsnacht unter anderen Gästen auch der Land- wirtSsobn Franz Geier und der Porzellanpacker Oskar Livpert mit dem in Altrohlau wohnhaften Josef Reff an einem Tische beisammen. Im Verlaufe der Unterhaltung zeigte Neff den beiden anderen eine Tiit« mit einem Pulver, von dem er behauptete, daß es von spanischen Fliegen herrühre. Der Genuß die­ses Pulvers zeitige eine gewisse Hebung deS Ge­mütszustandes, eine Andeutung, di« die beiden Män­ner veranlaßte, den Neff zu bitten, ihnen ein Quan­tum dieses Pülverchens ins Bier zu schütten. Neff staubte darauf jedem seiner beiden Zechkumpane. wenig von dem Bulver ins Bier, doch erschien dieses Quantum den Männern zu gering, weSbalb sie um mehr baten, weil sie sich sonst keine Wirkung Ver­sprachen. Wenige Stunden nachher stellten sich so­wohl bei Geier als auch bei Lipvert heftige Untec- leibSkrämpfe und schwere Darmstörungen ein, und da man zunächst an eine Vergiftung glaubte, wurde von der.Krankenhausleitung die Gendarmerie ve.- ständigt, die die Untersuchung deS Falles aufnahm Neff gab bei seiner Einvernahme an, das Medika­ment im Zuge von Karlsbad nach GraSlitz on Baschern erbalten zu haben. Das Befinden der be- den Leute ist ernst.

Ille Stellung unserer Partei zu den Kommunisten Richtlinien für unsere Genossen

In der Sitzung deS Parieivorstandes vom 25, Feber 1936 wurde auch eine Debatte über die Haltung unserer Genoffen zur Kommuni­stischen Partei und einiger getarnter kommu­nistischer Organisationen gesprochen. Die Auf- fassui^, die hiebei zutage trat, wurde in fol­gender Entschließung zusammengefaßt: Den VII. Kongreß der kommunistischen Internationale haben viele als ein Zeichen für die vollkommen geänderte Taktik der kommuni« stischen Parteien angesehen. An dieser Auffaffung haben sie sich noch bestärkt gefühlt durch das Ver­halten der kommunistischen Partei der ESR. un­mittelbar nach diesem Kongreß. Einzelne Reden der ehenialigen kommunistischen Führer, ganz be­sonders aber der von der koinmunistischen Parte', beobachtete Vorgang bei der Wstimmung über das Budget und bei der Wahl des Präsidenten, das scheinbar geänderte Verhalten der kommunisti­ schen Partei gegenüber der Sozialdemokratie und der sozialistischen Parteien, konnte die Meinung aufkommen lassen, daß die kommunistische Parte, ihre bis dahin beobachtete, die Stoßkraft der Ar- beiterklaffe schädigende Taktik aufgegeben hat. Der von Gottwald veröffentlichte Artikel im Rudö prävo" und in derRoten Fahne",!.rs Auftreten der Kommunisten im Parlamente, das Verhalten der Kommunisten in den seither statt­gefundenen Versammlungen hat unleugbar den Beweis erbracht, daß die kommuni st ische Partei ihrenaltenMethoden treu geblieben ist, und daß sie sogar den Kampf gegen unsere Partei in verschärfter Form zu führen beabsichtigt. Da man auf direktem Wege an unsere Parteigänger nicht herankann, versucht man es auf Schleichwegen. Man ist bemüht, unsere Mitglieder fi' denBund der Sowjetfreunde" und in jüngster Zeit für einen VereinSolidarität" zu gewin­nen, indem man vorschützt, daß es sich um neu­trale Organisationen handelt. In Wirklichkeit handelt i sich um Organisationen, die rein kommunistisch sind und deren Zweck vor­nehmlich darin gelegen ist, Verwirrung in unsere Reihen zu tragen. Der Parteivorstande sieht sich mit Rücksicht auf diese unleugbaren Tatsachen

veranlaßt, auszusprechen, daß die Zugehörigkeit zu diesen Organisationen mit der Zugehörigkeit zur deutschen sozialdemokratischen Partei nicht vereinbar ist. Die Organisationen unserer Par­tei haben jene Mitglieder, die den vorangeführ­ten Organisationen beigetreten find, zum Aus­tritt aus denselben binnen acht Tagen auf­zufordern. Sollten einzelne Parteimitglieder dieser Aufforderung in der angesetzten Frist nicht nachkommen, ist dies dem Parteisekretariate in Prag mitzuteilen, das unter einem ermächtigt wird, in diesen Fällen das Ausschlußverfahren im Sinne des Organisationsstatutes einzuleiten. In der allerletzten Zeit ist auch eine neue OrganisationUnion für Freiheit und Recht" aus der Taufe gehoben worden. Der Parteivorstand behält sich die endgültige Stellungnahme zu die­ser Organisation vor. Bis dahin ist der Bei­tritt eines Parteimitgliedes zu dieser Organi­sation nur über Beschluß des Parteivorstandes zulässig. Um allen Irrtümern vorzubeugen, stellt der Parteivorstand fest, daß die Gesellschaft fürwirtschaftliche und kulturelle Beziehungen mitSSSR nach ihrer gegenwärtigen Zusammensetzung eine überpartei­liche Organisation darstellt, bei der die Mitarbeit unserer Genossen erwünscht ist. Wir empfehlen aber auch hier, darauf Bedacht zu nehmen, daß auch diese Organisation von den Kommunisten nicht in den einzelnen Orten für ihre politisch­demagogischen Zwecke mißbraucht wird. Die Kommunisten haben in der letzten Zeit wieder unsere Versammlungen besucht und es mußte fast in allen Fällen festgestellt werden, daß sie die ihnen gewährte Gastfreundschaft schändlich mißbraucht und daß ihre Redner in der uner­hörtesten Art unsere Partei angegriffen haben. Diese Methode haben sie auch in Versammlungen beobachtet, die sich mit dem Kampfe der Arbeiter­schaft gegen den Faschismus zu beschäftigen haben. Es ist dadurch häufig der Zweck der Versamm­lungen nicht erreicht worden. Wir werden un­sere Versammlungen, die vor allem den Zweck haben, die Oeffentlichkeit über die jeweilige Si­tuation zu informieren, nicht für derartige Zwecke mißbrauchen laffen.

Segen die Siater der Jugendbewegung Eine Erklärung des Sozialistischen Jugendverbandes »In der Kreiskonferenz des Sozialistischen Jugendvorbandes für den Kreis Westböhmen, die am 16. Feber in Falkenau stattfand, hat der frü­here Kreisvertrauensmann Michael Walter aus Eger den vergeblichen Versuch gemacht, die Mehrheit der Kreiskonferenz auf seine der so­ zialistischen Jugendverbandsbewegung schädlichen Methoden einzuschwören. Michael Walter blieb in der Minderheit und wurde auch nicht mehr Mitglied der Kreisvertretung. Er nahm wber die auf demokratische Weise zustandegekommene Ent­scheidung nicht zur Kenntnis, sondern erklärte be­reits am 21. Feber, daß die Beschlüsse der Kreiskonferenz für ihn nicht bindend seien. Sei­nem orgänisationsfeindlichen Verhalten setzte er dadurch die Krone auf, daß er diese seine Erklä­rung in einem, allen Ortsgruppen der Kreisorga­nisation zugesandten Schreiben, unter Be­schimpfung der führenden Funktionäre wieder­holte und gleichzeitig Schritte zur Einberufung einer neuen Kreiskonferenz unternahm. Dieses Vorgehen, das jeder sachlichen Arbeit der neu­gewählten Kreisleitung vergreift, kommt einem öffentlichen Versuche gleich, den Sozialistischen Jugendverband zu spalten. Michael Walter kommt damit zweifellos den kommunistischen Spaltungsbestrebungen entgegen. Daher trat eine Dreier-Kommission in Uebereinstimmung mit den Mitgliedern der Verbandsexekutive im Sinne des Beschlusses'der Verbandstagung und der we'tböhmischen Kreiskonferenz nach Para­graph 20 der Verbandssatzungen zusammen und verfügte den Ausschluß Michael Walters aus dem Sozialistischen Jugendverband«. Tie gleiche Ent­scheidung gilt auch für die auf dem Rundschreiben mitunterzeichneten Mitglieder."

der Heger das Feuer auf die Wilderer, die gleich­falls auf ihn zu schießen begannen, so daß es bald im Walde von Schüssen widerhallte. ES wurden insgesamt etwa 15 Schüsse gewechselt. Schließlich wurde einer der Wilderer, der hinter einem Baum hervor auf den Heger schoß, von einem Projektil des Hegers in den linken Ell­bogen getroffen. Mit einem lauten Aufschrei ließ der Mann das Gewehr fallen und ergriff die Flucht. Als seine beiden Kumpane sahen, daß ihr Genosse getroffen war, stellten sie das Feuer ein und zogen sich, von dem Heger verfolgt, in den Wald zurück. Die Gendarmerie hat die Nachforschungen nach den Wilderern ausgenom­men, gegen die die Anklage wegen versuchten Moires erhoben werden wird.

Einbruch in die Zentrale des Konsumver­eines Chodau. Die Filialen des Konsumvereins Vorwärts" sind in letzter Zeit von Ladendieben heimgesucht worden, die reiche Beute machten. In der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch haben Kassenknacker die Kasse der Zentralstelle des Kon­sumvereines Chodau aufgebrochen und daraus 53.870 XL gestohlen. Die Diebe sind vom Nach­bargarten in eine Kanzlei gelangt und von dort in den Kassenraum. Die Gendarmerie verfolgt bereits eine bestimmte Spur. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt^ Saazer Hopfen wächst nur in Saaz . PS. Es hilft nichts, man kann unternehmen, was man will, guter Saazer Hopfen wächst doch nur in der Saazer Gegend. Im Jahre 1934 versuchten holländische Brauereien in Niederlän­disch-Jndien in einer Höhe von 1100 und 1500 Meter Hopfen anzubauen; man war der Ansicht,

Niederschmetternde Zahlen

Die Berbandsexrkutive.

Feuergefecht mit Wilderern Aus Karlsbad wird uns berichtet: Ein aufregendes Erlebnis hatte am Sonntag der Heger des Baumeister Schöttner in Drahowitz bei Karlsbad zU bestehen. Er unternahm nach 8 Uhr abends einen Kontrollgang durch sein auf Haider Gebiet gelegenes Revier, wobei er in einer Waldschneise zwei mit Gewehren bewaff­nete Männer erblickte. Der Heger deckte sich hinter einem Waldhügel, machte das Gewehr schuhfertig und rief die beiden Wilderer an, sie sollen ihre Gewehre auf den Boden legen. Auf den.Anruf hin fiel plötzlich von rechts her ein Schuß, der den Hut des Hegers traf und vom Kopfe schleuderte. Nur einem glücklichen Zufall ist es zu danken, daß der Schrotschnß nicht den Kopf des Hegers traf. Daraufhin eröffnete auch

In der Jahresversammlung unserer Lokal­organisation in MafferSdorf erstatteten unsere Gemeindevertreter einen sehr eingehenden Bericht über die wirtschaftliche Lage in MafferS­ dorf . Diese Ziffern dieses Berichts, die wir im Folgenden wiedergeben, sprechen eine erschrek- kende Sprache: Im Jahr« 1929 zeigte der Umsatz bei der Industrie und Gewerbe bei eigenen Erzeu­gungen XL 170,000.000, dem gegenüber 1934 XL 69,000.000, Umsatz im Handel 1929 13,500.000 XL, 1934 nur XL 8,300.000»nd bei dem Jnduftrieexvortim Jahre 1929 XL 59,580.000, L I. 1934 nur XL 11,170.000, Die Senkung des S t e u e r s a tz e s bei der Industrie, Handel»nd Gewerbe stand im Jahre 1929 XL 290.000, im Jahre 1934 XL 86.000. Der BirrauSschankim Gastgewerbe 1928 war 7347 Hektoliter, im Jahre 1934 4408 Hek­

toliter. Entsprechend senkten fich auch die L ö h n e und Gehälter, in Industrie und mittlerem Ge­werbebetrieb wurden i. I. 1929 XL 34,000.000, 1934 nur XL 13,000.000 an Löhnen und Ge­hältern ausgezahlt. Auch di« Spareinla­ge n bei den Geldanstalten senkten fich. 1928 waren«S 28,008.000 XL, 1934 nur 18,500.000. Im Jahre 1929 waren 2600 Arbeiter»nd Ange­stellte in Industrie»nd mittlerem Gewerbe be­schäftigt, 1934«ur noch 1200. In Hunderten sudetendeut- scherLn du ftrie gemeinden liegen die Dinge ähnlich Ivie in diesem MafferSdorf und ziffernmäßige Erhebungen würden fast überall das gleiche, oftmals ein noch düstereres Bild geben. Wie langensch? Das ist die bange und schicksalsschwere Frage, die alle Werk­tätigen oder zur Untätigkeit Verurteilten in un­serem Gebiet erheben.

Die Union der Völkerbundligen gegen die Strelcher-Gesetze In Genf tagten in den letzten Tagen ver­schiedene Kommissionen der Internationalen Union der Völkerbundligen. Die politische und die Rechts-Kommission arbeitete eine Resolution Über eine allfällige Reform des Völkerbundes aus. Die Resolution spricht hauptsächlich den Wunsch aus, daß der Artikel 16 dcK Paktes über die Sanktionen gegen Angreiferstaaten abgeän­dert werde. Dieser Artikel soll nach Ansicht der Union der Aölkerbundbersammlunz zur Umar­beitung vorgelegt werden. Die Politische und die Rechtskommiffion der Union sprach sich auch für die Schaffung einer Kommission aus, die sich mit der Untersuchung der Frage der Waffcnerzeugung und des Waffenhandels beschäftigen soll. Nach langen Beratungen über die reichs­deutsche Gesetzgebung gegen die Juden wurde eine Resolution angenommen, in der versichert wird, daß die Gesetzgebung, welche in Deutsch­ land die Interessen der Nichtarier schädige sowie die Eingriffe der deutschen Reichsregierung in das kirchliche Leben und die geistige Bewegung geeignet seien, die Grundsätze der allgemeinen Gerechtigkeit stark zu beeinträchtigen und in der Praxis die Beziehungen Deutschlands zu den an­deren Staaten zu schädigen. Ueber den italienisch- ahessinischen Konflikt sprach sich die Union dahin aus, daß die bisher gegen den Angreifer in Gel­tung gesetzten Sanktionen die finanziellen und wirtschaftlichen Maßnahmen nicht erschöpfen, welche der Artikel 16 des Völkerbundpaktes vor­sieht. Der Achtzehner-Ausschuß, der am 2. März d. I. zusammentreten soll, hätte nach Ansicht der Union die Beschleunigung aller neuen Maßnah­men, welche zur Beendigung des afrikanischen Konfliktes führen könnten, zu beschließen.

Labour und die Rüstungen London. (AR.) Dian erwartet, daß Mini­sterpräsident Baldwin Donnerstag früh den Zeit­punkt des Erscheinens des Weißbuches über die Verteidigung des Landes und über die für die Finanzierung der Ausrüstung notwendigen Bud­getposten bekanntgegeben wird. Die allgemeine Aussprache im Unterhause über die Verteidi­gungsfragen beginnt am 9. März. In einer Sondersitzung des nationalen Ar­beiterrates, der die Vertreter der Gewerkschafts­organisationen, des Kongresses der Arbeiterpar­tei und deren parlamentarischen Vertretung ver­einigt, lvurde über den von der Labour-Partei einzunehmenden Standpunkt gegenüber dem neuen RüstungSergänzungSprogramm der Regie­rung verhandelt. Wiewohl nur der Beschluß ge­faßt wurde, daß die Konferenz bei Vorliegen des Weißbuches neuerlich zusammentreten soll, ver­lautet, daß die Mehrheit in der Labour-Bewe­gung dem auch vom Vorsitzenden des labourist- schen Nationalrates vertretenen Standpunkt zn- neigt. Dieser Standpunkt lautet: ES ist möglich, daß wir in Verfolg der labouristischen Politik zu der Auffassung gelangen, daß man sich ge­wissen Maßnahmen im Interesse einer besseren Ausrüstung deS Landes nicht verschließen kann.

Ein Kommunist Mandatsnachfolger Lavals PariS . Bei einer Nachwahl in den Senat wurde in einem Pariser Wahlbezirk anstelle L a- v a l S, der auf dieses Mandat verzichtet hatte, um ein anderes Mandat aus einem Provinzwahl­kreis anzunehmen, der Kommunist C l a m a- m u s gewähl. Die Senatswahlen erfolgen be­kanntlich indirekt durch die Vertreter der Ge« meindeauSschüffe. ClamamuS erhielt im dritten Wahlganz 616 Stimmen der vereinigten Volks­front, während sein Gegenkandidat, der die Stim­men der Mitte auf sich vereinigte, mit 585 Stim­men in der Minderheit blieb. Die Kommunisten werden demnach im Senat zwei Mitglieder be­sitzen.

Brüssel.(Tsch. P.-B.) Der Kongreß drr belgischen Sozialistischen Partei Hal den Militär­plan des Ministers für Nationalverteidigung Drver, dm er als unzureichmd erklärt, ab gelehnt. Die Sozialistm verlangen dirBerstaatlichung der gesamten Kriegsindustrie. Arnsberg . Der Abbke Josef Boemer aus Arnsberg in Westfalen wurde zu sieben Mona­ten Arrest verurteilt, weil er im Mai 1935 einen Umzug der katholischen Jugend in Uniform ver­anstaltet, das Sterilisierungsgesetz kritisiert und die Gläubigen von der Kanzel aufgefordert hatte, für die wegen Devisenvergehen verurteillen Geist­lichen zu beten. Peiping. Meldungen aus chinesischer Quelle zufolge drangen gegen 6000 Kommunisten in die Provinz Chansi ein. Der Gouverneur der Provinz ordnete umfangreiche Maßnahmen an, um diesem Einfall Widerstand entgegenzusehen. Gibraltar . Das FlugzeugmutterschiffCoura- geouS" ist von England nach Gibraltar abgegangen.