Nr. 62 Freitag, 13. März 1936 Seite 5 Berlin. (AP.) Die Kontingentierung für Schlachtvieh, die bisher nur für Schweine galt, wurde auf Anordnung des Ernährungsministeriums auch auf Rinder ausgedehnt. Stockholm.(AP.) Göteborgs Handels og Ship- barts Tidning berichtet über einen von Göring aus­gearbeiteten Plan des deutschen Generalstabes für die Lebensmittelversorgung Deutschlands im Kriegs­fälle, der die Besetzung Dänemarks und Litauens durch deutsche Truppen bei Ausbruch eines Krieges vorsieht, um ste zu Zentren der Lebensmittelversor­gung Deutschlands zu machen. Das Blatt hält ent­gegen verschiedenen Dementis diese Nachricht voll­inhaltlich aufrecht. London.(Reuter.) Der erste Ausschuß der Flottenkonferenz einigte sich darüber, daß das Alter der Großkampffchiffe von 20 auf 26 Jahre ver­längert werde und daß der neue Flottenvertrag vom Jahre 1937 bis zum Jahre 1942 in Kraft bleiben solle. New Aork. ES ist nicht anzunehmen, daß der Streik der Lift-Angestellten bald seinem Ende ent­gegen geht. Dienstag hat sich der Streik auf weitere wichtige Viertel in der Stadtmitte ausgedehnt, wo von ihm mehr als 20 Wolkenkratzer von 25 Stock­werken ersaßt wurden. Auch in Brooklyn haben stch gegen 2000 Angestellte in 273 Zinshäusern der Streikbewegung angeschlossen. Tokio . An gut informierten Stellen wird be­hauptet, daß die Regierung Hirota das von ihrer Vorgängerin ausgearbeitete Budget, welches sich einschließlich des Budgetnachtrages auf insgesamt 2295 Millionen Uen beläuft, annehmen werde. Die zur Deckung des Budgetdefizits bestimmten Staatskassenscheine werden nur in einer Höhe von 700 Millionen Den ausgegeben werden. Mitteilungen aus dem Publikum. Tun Sie etwas für Ihren Körper! Letzten Endes ist er Ihr größtes Kapital, denn mit Ihren Händen, Ihrem Kopf schaffen Sie Arbeit und Ver­dienst! ES gibt doch so einfache, billige Mittel, kräftig und widerstandsfähig zu bleiben! Regelmäßige Ein- reibungen mit Alpa-Franzbranntwein zum Beispiel, sorgen dafür, daß Ihr Körper(und damit auch Ihr Geist) allen Anstrengungen gewachsen ist! Diese kleine Pflege sind Sie Ihrem Körper schuldig: das wird auch Ihr Arzt bestätigen! (luslciftU Die Friedentbedinsunsen des Nesus (MTP) Das Ausmaß der italienischen Aspirationen in Abessinien ist im Prinzip bekannt. Ob die Neuorientierung in Europa großen Ein­fluß auf die italienischen Ansprüche in Afrika haben wird, läßt sich nicht abschätzen. Die sind übrigens kaum zu steigern, da sie immer totali­tär gewesen sind. Eine andere Frage aber ist, welches Mindestmaß in Rom ins Auge gefaßt Worden war, und ob dieses setzt eine Erweiterung erfahren wird. Hingegen ist aus Addis Abeba bekannt ge­worden, zu welchen Maximalkonzes- {tonen derRegusalle»falls bereit wäre. Von dieser Seite wird angeführt, daß das italienische Minimum, die Schaffung einer Zone, die den Hafen von Assab, am Roten Meer , über Dire-Daoua, Harrar und Dsidjiga mit dem Ogaden verbindet, sowohl für Abessinien, wie für England und Frankreich unannehm­bar sei. Nachdem die Diplomaten des Negus durch diese Feststellungen versucht hatten, die englischen und französischen Interessen in Ostafrika , mögen sie richtig oder falsch dargestellt»sein, den italie­nischen Ansprüchen entgegenzustellen, erfolgt ein direktes Angebot: die Schaffung einer Verbin­dung, westlich von Addis Abeba , zwi­schen Eritrea und dem Ogaden, gemäß den Ab­machungen vom Jahre 1906. Diese Angebote hat Italien aber bereits längst als unannehmbar erklärt. - Dagegen führt der Negus ein anderes Ar­gument an, das sicher seine psychologische Wir­kung nickt verfehlen wird. Die äthiopische Diplo­matie erklärt, daß drei große Ras unbestreitbar Niederlagen erlitten hätten, jene Ras, die in einem gewissen Unabhängigkeitsverhältnis zu>n NeguS standen, daß ihr Einfluß also für ihn über­windbar sei. Die anderen RaS seien in viel Wei-. tergehendem Maße von ihm abhängig, und er sei! eventuell imstande, ihnen seinen Willen aufzu­zwingen vorausgesetzt, daß die Bedingungen dem abessinischen Volksempfinden nicht allzu sehr zuwiderlaufen. Und hierauf wird A d u a ange­boten, die O g a d e n, soweit sie nicht vom Stamm der Galla bewohnt sind, und eine Gcenzberichti-' gung entlang das Takaze-Flusscs. Mit ausgesprochener Schärfe wendet sich der NeguS gegen einen Teil des seinerzeitigen Laval - Hoareschen Planes, gegen die Einräumung ita­lienischer Kolonisations- und Interessensphären, im unabhängig verbleibenden Teil von Abessi­nien; im Gegensatz hierzu bietet er eine Kolons- sationsaktion in ganz Abessinien an, aber für sämtliche Weißen, deren Privatangelegenheit es wäre, sich über den Völkerbund mit Italien zu. verständigen, welche Zonen sie, nicht Abessinien!, Italien exklusiv zuweisen wollen und all das unter der Voraussetzung, daß ganz Abessinien offiziell unter die Neutralitätserklärung des Völ­kerbundes gestellt wird, die einzige Voraussetzung, unter der der Negus von seinen Vasallen eine Gebietsabtretung durchsetzen zu können erklärt. Krise und Wehrkraft. Aus der von der bri­tischen Admiralität veröffentlichten Statistik geht hervor, daß bei den letzten Assentierungen mehr als 50 Prozent der Rekruten wegen körperlicher N i ch t e i g n u n g, die durch lange A r b e i t s-' losigkeit hervorgerufen wurde, superarbi­triert wurden. Ei« Kesseltreiben gegen die Rote chinefische Armee wird jetzt von allen Seiten her vorbereitet. Die Stärke dieser antijapanischen Volksarmee wie sie sich nennt, wird nur auf 30.000 g.schätzt aber nicht weniger als 250.000 Mann sollen gegen sie geschickt werden. Indessen er­fährt der Pekinger Korrespondent desDaily He- rald", daß HunderttausendeElends- bauern in Schcnsi sich den Roten anschließen und daß auch die aus Schansi stammenden Regierungs­truppen gar nicht begesstert in diesen Kampf gehen. Ein Film von kommenden Dingen H. G. Wells blick« In die Zukunlt Weihnachtsabend 1940 in Everytown, der Iedermannsstadt überall in der Welt. Menschen hasten geschäftig durch die Straßen, letzte Ein­käufe, StraßenauSrufer preisen ihre Waren an zwischendurch die Zeitungskolporteure mit ihren Plakaten:»Ernste Kriegsgefahr",»War­nungsrede des Luftfahrtministers",»Drohende Verwicklungen". Wie oft hat man das so und ähnlich in diesen letzten Jahren schon gelesen! Niemand wird sich dadurch die Festesfreude stören lassen. Und man eilt hastig weiter, Geschenkpakete unterm Arm, heim zum Äeihnachtsbaum. Da stechen plötzlich Scheinwerferkegel grell in den dunklen Abendhimmell»Manöver", be­ruhigt sich ein Optimist.»Manöver am Weih­nachtsabend?!", hält man ihm erregt entgegen und stürzt zu den Radioapparaten. Das inhalts­schwere WortMobilisierung" tönt aus dem Lautsprecher; die unsichtbare Stimme berichtet von einem Luftbombardement auf die Flotte; Gasschutzmaßnahmen werden angeordnet und »Ruhe bewahren!" Aber die Dienschenmenge auf der Straße hat sich in einen aufgestörtcn Anieisenhaufen verwan­delt. Schon tauchen Soldaten in Uniform auf, bahnen sich hastig ihren Weg. Zivilisten, noch im Festtagsanzug für die abendliche Weihnachtsfeier, drängen sich, das Mobilisierungs-Köfferchen rn der Hand, zu ihren Sammelplätzen. Ein Laut­sprecherauw fährt auf:»Ruhe bewahren! Nachhause gehen! Nachhause gehen!" Die Menschen geraten in Panik, Glocken lauten, Last­autos mit Gasmasken beladen werden gestürmt, aus dem Lautsprecher tönt es»Deckung nehmen!" und eine wild verzweifelte Menschenmenge zwängt sich in die Eingänge der Untergrundbahn... Bomben explodieren. Rauchender Schutt. Everytown ist ein Trümmerhaufen. Tankgeschwader. Kriegsschiffe. Flugzeuge, zahllos wie die Heuschrecken, verfinstern den Him­mel. 1940... 1945... 1950. Schützengraben, Soldaten hängen im Stacheldraht» Tanks, Kriegs­schiffe, Bombenflieger. 1985. 1960. Ruinen ­landschaft, der nationale Kriegsbericht:Aus­harren der Sieg ist nahe!" 1960... 1966 ... Eine mörderische Seuche dezimiert die Ueber- lebenden. Die Bewohner von Everytown nisten in Ruinen. Das Wrack eines Autlwusses dient als Behausung. Ein altes Auwmobil wird von Pfer­den gezogen. Es gibt kein Benzin mehr und nie­manden mehr, der die zertrümmerten Maschinen instandzusetzen vermöchte. Aber immer noch ist Krieg. Verwilderte Soldaten in zerlumpten Unr- formen führen ihn mit alten Gewehren, ihr Füh­rer hat sich zum Herrn von Everytown aufge­schwungen. Der nationale Kriegsbericht mahnt zum Durchhalten bis zum Endziel und schließt mit:Heil unserem Führer!" 1966... 1970. Der Führer in zerschlisse­nem Pelzrock, den Stahlhelm auf dem Kopf, resi­diert in einem halbverfallenen Palast, hält stolze Reden hoch zu Roß und tyrannisiert Land und Leute. Die Kunde konunt, daß irgendwo, überm Meer, eine Gemeinschaft entschlossener Männer am Werke sei, um Recht und Ordnung in der Welt wiederherzustellen. Der Führer verlacht sie er pocht auf Sieg, auf nationale Souveräni­tät! Da erfüllt ein surrender Ton die Luft, aus den Wollen tauchen riesige schwarze Flugzeuge neuartiger Konstruktion, in großartigem Geschwa­der ein überwältigender Anblick. Vergeblich versucht der Führer in rasender Wut seine Leute zum Widerstand zu spornen. Ein betäubendes Gas läßt sie hinsinken wie die Fliegen. Und die riesigen schwarzen Aeroplane landen, die Piloten steigen aus. Sie sind die Abgesandten der»Neuen Welt der geeinten Flieger", desBruderbunds der Wissenschaft", sie kommen im Namen der Ver­nunft und Menschlichkeit und ihre Aufgabe ist, die kriegszerstorte Welt wieder aufzubauen. Die Ruinen werden gesprengt. Gigantische Maschinen entfernen den Schorf und die Narben jahrzehntelanger Verwüstung. Maschinen, Maschi­nen, Maschinen. Maschinen bauen auf. Maschi­nen bauen Maschinen und in den schimmernden Riesensälen der Fabriken wird, gleitend und glatt, die Neue Welt konstruiert. Everytown 2036. Ein phantastisches Gebilde aus Glas und Stahl. In die Erde gebaut, aber gleichmäßig mit Sonnenlicht und Frischluft ver­sorgt, bei immer gleichbleibender Temperatur, mit Aufzügen in gläsernen Rühren, die Straßen spiralige Bänder, die Häuser aus Glas mit künst­lichen Gärten komplett mit Windmühlenflug­zeugen an Stelle der prähistorischen Autos und Televisionsflächeit aller Ecken und Enden. Frie­den und Wohlstand herrscht offensichtlich in die­ser neuep Welt. Aber der menschliche Tatendrang, die Sehnsucht des Menschengeistes nach Aben­teuer, Gefahr, neu zu Erringendem ist nicht er- storbeü. Wir nehmen Abschied von Everytown in dem Augenblicke, in dem ein junges Menschen­paar zum erstenmal den kühnen Versuch eines Raketenflugs zum Mond unternimmt. * Das ist der von H. G. W e l l S erdachte und in allen Einzelheiten ausgearbcitete Filin T h i n g s T o C o m e", der dieser Tage seine Uraufführung in London hatte. Er ist mit sel­tener Spannung erwartet worden; seit zwei Jah­ren hatte man von ihm gehört, ein Jahr lang hat man an ihm gearbeitet, die Riesensumme von einer Biertelmillion Pfund Sterling wurde, lvenn man der Herstellungsfirma glauben darf, an ihn gewendet. Und nun findet er hohes Lob in der englischen Oeffentlichkeit als das großzügigste und ehrgeizigste Unternehmen, das die britische Filmindustrie je gewagt hat. Dennoch ist er im ganzen eine Enttäuschung. Mit der Großartigkeit seines Themas kontrastiert immer wieder die Unzulänglichkeit seiner Gestal­tung. Schon rein ideologisch gibt es gewichtige Einwände: nach der nur allzu zeitgemäßen, nur allzu realistischen Schilderung des nahen Kriegs­ausbruches, nach der durchaus wahrscheinlichen Darstellung jahrzehntelanger Kriegsverwüstung und höchst glaublichen Versinkens in Barbarei und Anarchie läßt Wells mit einemmal die Errettung der Menschheit buchstäblich aus den Wollen kom­men. Die Technik, deren Mißbrauch zum Vernich­tungskrieg geführt hat, erscheint auf einer höheren Stufe ihrer Entwicklung plötzlich als die Frie­densbringerin. Wie es kommt, daß»die Ver­nunft", die 1940 so schmählich versagt hat, 1966 die Oberhand bekommt, erfahren wir nicht. Wir erfahren nichts von den sozialen Kräften, die die­sen Wandel herbeigeführt haben mögen, nichts auch von den sozialen Kräften, die die neue Welt aufbauen und in ihr wirken. Dem fatalistischen Pessimismus, der den nahen Welllrieg für unver­meidlich hält, folgt ein unbegründeter Optimis­mus, der die Verwirklichung der Zukunftsideale pon einerBruderschaft der geeinten. Flieger", (als dem Symbol der selbstherrlichen Technik), von einemBund der Wissenschaft"(Symbol der siegreichen Vernunft) erwartet blassen Ab­straktionen, denen die schwächliche Gestaltung des Films selbst erst recht kein Leben einzuhauchen vermochte. Man hat den Regisseur für diesen Film, William Eameron Menzies, aus Amerika ge­holt, aber er hat leider nichts von der Kraft und Lebendigkeit des guten amerikanischen Films her- Lbergebracht. Er bewältigt die dankbaren filmi­schen Aufgaben, die das Thema in solcher Fülle bietet, mit beinahe schülerhafter Bravheit, ohne den Funken eines Genieblitzes, ohne die Spur schöpferischer Eigenwilligkeit. Selbst die wenigen starken, mitreißenden Stellen des Films, wie etwa den Kriegsausbruch, hätte ein großer Re­gisseur zu noch unvergleichlich eindringlicherer Wirkung gebracht. Im ganzen schleppt der Film trotz der Fülle der Ereignisse; lange Dialoge unterbrechen den Bildäblauf, unaufgelöste Thea­terdialoge, die insbesondere im letzten Teil in ge­tragener Theatersprache, hallend und verhallend, deklamiert werden; die Darstellung, statt das Ab­strakt-Gedankliche zu vermenschlichen, gibt kamn mehr als blutleere Schemen. Großartig allerdings und für vieles ent­schädigend das Photographische und rein Tech­nische! Es ist der Tausendkünstler derspeziellen Effekte", der Meister der Trickphotographie Red Mann, der von Rechts wegen den Hauptanteil an dem Erfolg dieses Filmes für sich in Anspruch nehmen kann. Ihm sind die bildmätzig eindrucks­vollsten Stellen des Films zu danken, das Her­anschweben der übermächtigen Riesenaeroplane, die unterirdische Zukunftsstadt, die gigantisch er­scheinende Weltraumkanone. Er ist der unsicht-_ bare Star dieses Films ohne große Schauspieler und ohne großen Regisseur, für den freilich Alexander K o r d a, der Produktionschef der London -Film-Gesellschaft, verschwenderische Mit­tel zur Verfügung gestellt hatte. * Man muß mit diesem Film durchaus nicht einverstanden sein. Man kann ihn für filmisch ver­fehlt halten(aber wir wollen nicht verheimlichen, daß es auch Leute gibt, die ihn für ein filmisches Meisterwerk halten); man mag ihm zu üppige oder zu dürre Phantasie vorwerfen und sich di-, künftige Idealwelt ganz anders auSmalen; man mag seine gedankliche Linie als unklar oder ver­kehrt tadeln. Das alles ist nicht entscheidend. Seine große Bedeutung liegt darin, daß er die wahren Schick salsfrag en derMensch» h e i t ins Kino bringt, daß er die Menschen auf­rüttelt und zum Nachdenken bringt. Es ist hohe Zeit. Wir schreiben 1936. Werden uns noch vier Jahre Zeit bleiben, um das Unheil abzuwenden? Hugh Jones(London ). Im Man werben wir! Volkswirtschaft und Sozialpolitik Kein Frühkartoffel-Syndikat Die seit längerer Zeit geführten Verhand­lungen über die Errichtung eines Frühkartoffel- Syndikats sind jetzt im Schoße der Regierung so­weit vorgeschritten, daß mit dem Erlaß einer Re­gierungsverordnung für die nächsten Tage zu rechnen ist. Sie ist im Entwurf bereits fertigge­stellt. Entgegen allen bisherigen Vorschlägen wird von der Bildung eines Syndikats abgesehen. Dafür soll eine Genossenschaft errichtet werden, deren Mitglieder die Centrokooperativa, Centro- zelina, die Jntereflenzentrale der Genossenschafis-, verbände, der Zentralverband der Kaufleute mit Agrarprodukten und der Verband der tschechoslo­wakischen Importeure und Exporteure und die Zentralvereinigung der Frühkartoffelzüchter sein soll. Bis auf die Regelung der Einfuhr sollen alle sonstigen Kompetenzen ayf die Genossenschaft übertragen werden. Insbesondere wird sie dem Landwirtschaftsministerium die Anbaufläche Vor­schlägen.und die Menge von Frühkartoffeln für 'den Hassdel festsetztn, wekchö dis Miwssenschaft dem betreffenden Äayrt aüfkaüft/Es unterliegt ihr auch der Aufiauf und der Verkauf an die Erst­abnehmer, eventuell der Export oder die ander­weitige Verwertung. Die Genossenschaft setzt die Aufkaufspreise für Frühkartoffeln fest und hat dem Landwirtschaftsministerium Richtlinien für die Qualität, Klassifizierung und die übrige Re­gelung des Handels mit Frühkartoffeln vorzu­schlagen. Die Einfuhrbewilligung für ausländische Frühkartoffeln bleibt beim Handelsministerium» das im Einvernehmen mit dem Landwirtschafts­ministerium, dem Finanz-, Sozialfürsorge-, Außen- und Innenministerium nach Anhörung der Genossenschaft entscheidet. Jedoch wird die Einfuhr nur solchen Importeuren bewilligt wer- den, die im Verzeichnis der Genossenschaft geführt werden. MU dieser Regelung der Frühkarwffel-Wirt- schäft soll die Marktzufuhr in Ordnung gebracht und alle Konjunktureinflüsse, die zu wöchentlichen Preisschivankungen bis zu 50 Prozent geführt haben, ausgeschaltet werden. Das Anwachsen der Gewerbeunternehmungen Als eine besondere Erscheinung der Wirt­schaftskrise ist das starke Anwachsen der Gewerbe­unternehmungen zu betrachten. Die Prager Han­delskammer hat kürzlich festgestellt, daß im Durch­schnitt wöchentlich 130 Neuanmel­dung e n von Gewerbeunternehmungen erfol­gen. Bei der überwiegenden Mehrzahl dieser Neu­anmeldungen dürfte es sich um Handelsunterneh­mungen handeln. Angestellte und Arbeiter, die durch die Krise um ihren Arbeitsplatz gebracht worden sind, machen alle Anstrengungen, uin sich und die Familie irgendwie über Wasser zu halten. Ein Gewerbebetrieb oder ein Läden soll ihnen die Existenz ermöglichen. Daß diese Aussichten bei der wachsenden Zahl dieser selbständigen Existenzen immer ungünstigere werden, ist klar. Die Organi­sationen der Händler und Gewerbetreibenden streben danach, den Zufluß völlig zu unterbinden. Die Goldrrzeugung der Welt.(AP) Die Gold­erzeugung der Welt ist im Jahre 1935 von 27.62 auf 30.5 Mill. Unzen gestiegen. Es haben produ­ziert: Südaftika 10.77 Mill. Unzen, die USSR 5.65 Mill., Kanada 3.29 Mill., Australien 1.36 Mill., Rhodesia 728.000, Mexiko 620.000, Philippinen 431.000, Britisch-Westafrika 424.000, Kolumbien 332.000, Neu-Guinea 287.000,- Französisch-West­ afrika 188.000 Unzen. Die offiziellen Welt-Gold­vorräte stiegen 1935 um 64.57 Mill. Pfund Ster­ling auf 2718 Milliarden Pfund Sterling. Amerika besitzt davon mit 1227.5 Mill. Pfund Sterling 45 Prozent aller sichtbaren Goldvorräte der Welt.