»Sozialdemokrat"?t März 1936. Nr. 71Seite 6Raubzug in den FrühlingKunst and WissenSp&ft-Spiet-Xwpefp(fegeLärm angelockt, eine Menschenmenge versammelthatte. Sämtliche Beteiligten wurden verhaftet undaufs Polizeikommissariat gebracht.Die mittelböhmische Division hatte mit der Niederlage des SK Nusle durch den Nuseliky SK mit 8:4ihre größte lleberraschung. Cechie Karlin und SparraKosii teilten sich mit einem 3:3(1:2) die Punkte.Viktoria ZiZkov gewann in Liffa leicht mit 3:0, Bo-hemians blieben über Sparta Kladno mit 4:0 erfolgreich, Rapid und CAFE spielten 0:0, das Lie-bener„Derby" zwischen Slavoj und Meteor Entschiedletztere mit 2:0 für sich und Union ZiZkov besiegteViktoria Nusle 2:1.Division Böhmen-Land. CSK B.-Budweisschlug den Spitzenfübrer Königgrätz 2:1, Rakonitzund Jungbunzlaner SK spielten 1:1(1:0), SKPardubitz siegte über Kopisty 2:1, Slavia Karlsbadgegen Polaban Rimburg 2:1, AFK Pardubitz gegenSnöhaii Taus 2:2(2:0), Petiin gegen Königinhof 4:1.Die mährische Gruppe der DFB-Division trugwieder zwei Spiele aus: SK M.-Schönberg gegenDSV Brünn 4:2(2:1) und S8 Jägerndorf gegenDSK Teschen 2:1(1:0). Die Führung in dieserGruppe hat nun M.-Schönberg inne.Tödliches Radrennen. Di« italienische Radrennsaison wurde mit einem Rennen Mailand—SanRemo eingeleitet. Bei dem Dorfe Rovi gab eseinen Massensturz, bei welchem ein Fahrer einentödlichen Schädelbruch und ein anderereinen Beinbruch erlitten, zwei weitere wurden leichtverletzt. Das Rennen wurde aber nicht abgebrochen.Ein Toter mehr oder weniger in Mussolini«« spieltderzeit keine Rolle. Wenn die einen in Abessinienverbluten,„opfern" andere sich zur„Ehre" desfaschistischen Sports.Grundfragen zum Wiederaufbau Mitteleuropas. Zu diesem hochaktuellen Thewa wird PrinzKarl Anton Rohan am Dienstag, den 31. d., um20 Uhr im Deutschen Haus(Bankettsaal) im Rah-• men der Deutschen Völkerbundliga sprechen.Bier Autodiebe verhaftet. Mit Hilfe der Nim-burger Fahndungsstation gelang es dieser Tage, zweiim Vorjahre aus einer geschlossenen Garage in Praggestohlene Autos der Diarke Aero in Nimburg zu beschlagnahmen und die Täter zu verhaften. Diese,die eines der Autos mit Hilfe eines gefälschten Zertifikats einem Nimburger Gastwirt verkauften, sind:der 28jährige Automonteur Jaroslaus Horalek ausMalvidy, der 26jährige Kaufmann Ladislaus Stran-skh aus Prag II, der 47jährige arbeitslose BeamteJosef DoleZäl aus Podol und der 34fahkige, schonwegen eines anderen Deliktes in Haft befindlicheHandlungsgehilfe Josef Starosta. Tie Auws wurden in Vlasim neu angeftrichen, um so unkenntlichgemacht zu werden, während DoleZal, der dies allerdings, obwohl bei ihm die falschen Stempelgefunden wurden, leugnet, die Zertifikate herstellte,mit deren Hilfe sie verkauft werden sollten. BeideAuws waren bereits im Sommer vorigen Jahresgestohlen worden und wurden nun den Geschädigtenzurückgestellt. Stransky leugnet seine Beteiligung amDiebstahl. Alle Genannten wurden nach Pankratzeingeliefert.Den Fuß in den Liftschacht gerissen. Beim Neubau eines Zinshauses in der Fochstraße fuhr Sams«wg nachmittags der 47jährige Hilfsarbeiter JanHlousek aus Rikan Baumaterial auf einem Karren.AlS er vom Aufzug, der eben im sechsten Swck angelangt war, Bewn abnehmen wollt«, wurde ihm derrechte Fuß vom Aufzug, der eben hinuntergelassenworden war, mitgerissen, so dass er bis in den zweiten Stock hinunterfuhr und der Karren mit demBewn obendrein auf ihn fiel. Er erlitt eine ziemlichtiefe Verwundung im Schritt,«inen Bruch des linken Knöchels und Wadenknochens und wurde auf dieKlinik Jirasek gebracht.Schiesserei an der Peripherie. Samstag/abendsbegannen drei Bewohner von Wohnwagen, die ineiner Sandgrube in Bkevnov stehen und einigest• armen Menschen ein Unterkommen bieten, der 37jäh-rige Handlungsgehilfe Josef Filipek, der 31jährigeRingelspielbsitzer Anton Cerny und der 26jährigeAnton Cerny«ine Rauferei, in deren Verlauf die67jährige Mutter des Ringelspielbesitzers AnnaCerna und die 33jahrige Frau des Hausierers, JosefaCerna, mit einem stumpfen Gegenstand Schlage inden Kopf erhielten, so daß sie auf die Klinik Jirasekgebracht werden mutzten. Ferner fielen— von wemabgefeuert, konnte nicht festgestellt und auch dieWaffe nicht gefunden werden— während der Rauferei mehrere Schüsse, die zum Glück niemandentrafen, obwohl die Sandgrube dicht an der sehr belebten Straße liegt, auf der sich außerdem, durch denDas aber istkapitalifierte Plünderungd e r N a t u r. Es ist R a u b b a u, der nicht fürimmer und alle Zeiten ungestraft bleib:. Denndas in diesem Umfange massenhafte Pflücken derFrühlingMumen schränkt naturgemäß ihre Vermehrung und damit ihre Erhaltung ein und mutzüber kurz oder lang zu ihrer Ausrottung und zurVerarmung und Verödung der Fluren zu jener„Kultursteppe" führen, in der nur noch gedeihenkann, was'' weder den Landwirt als Unkrautärgert noch Unternehmer solcher Massenplünderungen der Natur lockt. In Nachbarländern hatman die Folgen solchen Raubes schon erkennenmüssen und man hat sich entschließen müssen, einelange Reihe von Pflanzen unter gesetzlichenSchutz zu stellen, um ihre völlige Ausrottung zuverhindern.Vielleicht wird mancher einwenden, daß dasja nun nicht geppde die brennendste Frage sei ineiner Zeit, in der Millionen Menschen erwerbslos und hoffnungsws Not und Hunger leiden.Aber das ist falsch argumentiert. Es ist d i e-fei b e Zeitgesinnung, die sich in allendiesen Erscheinungen ausdrückt. Ob MillionenMenschen darben, weil kapitalistische Jnteressen-gruppen in selbstsüchtiger Verblendung sich jedemwirklich wirksamen Unchau der menschlichen Gesellschaft mit all ihrer Macht entgegenstemmen,ob eine flrupellose Plünderung zur Verödung derNatur führt, ob Flugzeuge, mit Bomben beladen,mit Maschinengewehren bewaffnet, abessinischeSoldaten wie die Hasen auf einer Treibjagd zusammenschießen— es sind immer und immerwieder nur Symptome einer Zeit, in der die Jagdnach Vorteil und Gewinn rücksichtslos allesniedertritt.Spiel um die Welt• Der junge Prager Autor Walter Seidl hatseinem Drama, das am Sonntag in der KleinenRamis in WienAm Sonntag fand in Wien, das LänderspielTschechoslowakei gegen Oesterreich imSvehla-Cup statt, welches 1:1(0:0) endete. Beibeiden Teams waren die Stürmer nicht bei derSache und glänzten durch Schutzunsicherheit, währenddie Hintermannschaften, besonders die Verteidigungen, das Spiel hielten. Die österreichische Mann-schafl wurde wegen ihres schwachen Spiels ausgepfiffen. t$ir das tschechoslowakische Team bedeutetdas Unentschieden ein Erfolg, der gar nicht erwartet wurde. Im großen und ganzen kann aber'nichtbehauptet werden, daß dieses Match den erhofftenErwartungen in sportlicher Hinsicht gerecht wurde.Ein Theater der Volkskunst. In der vergangenen Woche wurde in M o s k a u das Theater derVoUskunst eröffnet. Die Aufgabe dieses Theatersbesteht in der Popularisierung der Volkskunst undin der Ermittlung hervorragender Talente unter denArbeitern und Kollektibwirtschaftlern. Auf derBühne dieses Theaters werden systematisch die Amateurkunstleistungen einzelner Städte, Gebiete undBetriebe der Sowjetunion vorgeführt werden. DasTheater, das große Vollskunstfeste, cheatralisierteKarnevale usw. veranstalten wird, wurde mit einemUmzug von 1000 Mitwirkenden der ersten Vorstellung eröffnet. Neben Solodarbietungen von Sängern, Rezitatoren, Musikanten, Exzentrikern undTänzern traten am Eröffnungsabend ein Amateur-Symphonieorchester— 100 Personen—, ein Ziehharmonikaorchester mit 60 Mitwirkenden, ein exzentrisches Orchester, ein Kinderchor— mit 150 Mitwirkenden— usw. auf. Am Eröffnungstage wurdeauch im Foyer des Theaters«ine Ausstellung vonWerken von Amateurkünstlern veranstaltet.Wochenspielplan des Reuen Deutschen Theaters.Heute, Dienstag, halb 8 Uhr: Lieb« istnichtso einfach, Al.— Mittwoch halb 8:Katarina Ismailowa, Bl.— Donnerstag 8 Whr: Orpheusin der Unter-w'e l t, C 1.— Freitag halb 8:Lysistrata,D 2.— Samstag halb 8:GastspielVolpi„R i g o l e t t o".(Abonnement aufgehoben.)—Sonntag halb 3: Unentschuldigt«Stunde, 7: Der Rosenkavalier,D 2.—Wochenspielplan der Kleinen Bühne. Heute,Dienstag 8 Uhr: Spiel um die Welt,— Mittwoch»8: Der goldene Kranz,Gastspiel Kramer-G l ö ck n e r, BankbeamteII und freier Verkauf,— Donnerstag 8: S p i e Ium die Welt, Theatergemeinde des Kulturver-bandes und freier Verkauf.— Freitag: 8 Uhr:Anna sagtnein, volkstümliche Vorstellung.Samstag halb 8 Uhr: Dr. med. Hiob Prätori u s, Erstaufführung.— Sonntag 11: Tanz-matinee SaschaLeontiew, 3 Uhr: WasIhr wollt, 8: Dr, med. Hiob Präto»rius.Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch di. Post monatlich Kd 16.—. vierteljährig Kd 48.—, halbjährig Kd 96.—, ganzjährig Kd 192.—.—Inserate werden lautTarif billigst berechnet. Bei- öfteren Einschaltungen Preisnachlaß.— Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei nLinsendung der Retourmarken.—-Die ZeitungSfrankatnr wurde von der Post- und Tele-/ graphendirekiion mit Erlaß Air.-13.800/VIU1930 bewilligt.— Druckerei:„Orbis", Druck-, Verlags- und Zeftungs-A.-G. Prag.DFC siegt in NadiodAls einziges Ligaspiel fand Sonntag in Nachoddie Begegnung DFC Prag gegen SK Nachod statt,welche mit einem überraschenden, jedoch knappen 8:2(1:0)-Erfolg für die Prager abschloß. Der DFCführte nach der Pause zwar schon 2:0, aber dieNachoder holten innorhalb weniger Minuten HeideTore auf. Der Kampf um den Sieg ging unter heftiger Anteilnahme der- Zuschauer vor sich, jedoch cineschöne Aktion des DFC führte zum Siegestreffer, dendie wie wütend känipfenden Nachoder nicht mehrwettmachen konnten. Der DFC hat somit seine nichtgerade rosig gewesene Position in der Liga wiederumdurch zwei unverhoffte, aber doch verdiente Punkteerheblich verbessern können.Frühjahrslaut der Präger DUDTJ Zizkov gewinnt den Pokal des„Prävo lidu”Am Sonntag wurde zum elflenmale der F r ü h-jahrslauf durch den Prager Baumgarten von den DTJ-Sportlern als erste leicht-athletische Konkurrenz in diesem Jahre durchgeführt,Vom Teplitzer StadttheaterAm Samstag wurde in den„Kammerspielen"das Lustspiel„S einer Gnaden Sekretär" von Erich Noether uraufgeführt.Der Internationale Gewerkschastsbund veranstaltet in allen europäischen Hauptstädten Kundgebungen gegen die Kriegsgefahr, welche durch dieletzten Ereignisse besonders akut geworden ist.Ave Gewerkschaftsmitglieder der Freien Gewerkschaften versanuneln sich zu einerGroßen Kundgebungam Mittwoch, den 25. März, um halb. 8 Uhrabends, im Steiner-Saal des Volkshauses, Prag-Hybernskä.Redner: Rudolf Tayerle für OdboroveSdruzeni Ceskoslovenske, Anton Schäfer fürden Deutschen Gewerkschaftsbund, I. S ch u l c z(Bratislava), Em. Chobot(M. Ostrau) undDr. F. Soukup.Mitglieder der Freien Gewerkschaften! Friedensfreunde! Beteiligt Euch zahlreich an dieserKundgebung! Unterstützt die Aktion des Internationalen Gewerkschaftsbundes für die Erhaltungdes Weltfriedens.Bom Autor ist nur die im geiswollen Plauderwngehaltene, mit leichter Ironie menschliche Sonderheit belächelnde Komödie„Quintett" bekannt, di«vor neun Jahren auf die Bühne kam. Das neueWerk enthält ein Liebesgeschichtchen, das im politischen Wetterhimmel des Jahres 1809(Frankreich)seinen Hintergrund hat. Die eifersüchtigen Sorgendreser Liebe zwischen einem Poeten Dubois undeiner Näherin Puline stehen aber soweit im Vordergrund, daß politische Zeitdinge nur ganz episodenhaft und völlig lustspieünäßig mitspielen. KarlSchwelte r.und Felicitas Corda sichertenden freundlichen Erfolg in den führenden Rollen.Nanningers ausgezeichneter Fouchd; zweiwohlgezeichnete Charakterstudien von Fritz Kennemann und Hans Ritter: Ernst WagnersPolizeikommissär und Viktor S a x l s Amtsdienersind die einprägsamsten Gestalten. Regie: DirektorCurth H u r r l e.Am gleichen Abend feiert« auf der großenBühne im Rahmen des neueinstudierten„W e i-ßen Rössels" der Oberspielleiter der Operette.Adi Berger, sein 30jähriges Bühnenjubiläum.Das Publikum im nahezu ausverkauften Hause nahm, seinen Gieseke sehr herzlich auf und bewies dem Jubilar in stürmischen Ovationen seine Wohlgeneigtheit. Um den beliebten und um das Teplitzer Theater sehr verdienten Künstler türmten sich die äußerenZeichen der Werffchätzung. Direktor H u r r l e—im Kostüm des Sigmund— beglückwünschte den Jubilar, der sich an das Publikum wandte und mit dereinzigen Bitte antwortete:„Bleiben Sie dem Theater wohlgesinnt!"— Adi Berger, der unermüdliche Lberspielleiter der Operette und der ebenso unermüdliche wie immer gerne gesehene Darsteller imFache des Charakterkomikers, ist eine der Haupt-stützen im Ensemble und blickt über eine reiche Erfahrung als Schauspieler und Theaterleiter(JnnS-'druck) zurück. Ernst T h ö n e r.* Schon lange vor Frühlingsbeginn erschienen die Frühlingsboten in den Straßen der Stadtin Gestalt ländlicher Frauen mit Körben vollerFrühlingsblumen.Sie sind nett anzusehen, diese freundlichenMütterchen mit den Sträußchen in den Händen.Es ist auf einmal ein frohes Leuchten in dieStadt gekommen, und selbst der Eilige bleibtstehen und nimmt gern ein kleines Sträußchen mitnach Hause. als heiteren Frühlingsgruß. Obendrein, denkt er, bringt es den Frauen einen willkommenen Verdienst.DaS alles ist schön und gut. Aber, die massenhafte Fülle dieser Sträußchen Tag für Taggibt doch zu denken. Wo kommen alle die Blumen her?. Die wenigsten werden in Gärtnereien fürden Markt gezüchtet. In ihrer großen Mengekommen sie von den Wiesen, aus den Wäldern indie Stadt. Und nicht nur so von ungefähr mrdbeiläufig. Hinter den harmlosen Blumenfrauenverbirgt sich ein regelrecht kapitalisierter Betrieb.Erst dieser Tage las man in einer Prager Zeitung, daß es draußen auf dem Lande, wo dieFrühlingsblumen wachsen, Unternehmer gibt, diedas Recht, die Blumen zu pflücken, für ganzeGegenden erpachten und die„Frühlingsgrüße"industriemäßig in ganzen Lastauwsendungen nachPrag liefern.„Eine einzige Firma hat in einemUmkreis von 50 Kilometer um Prag das ausschließliche Recht zum Pflücken von Schneeglöckchen erworben und mit dem Pflücken die Ortsbewohner betrmit. In den letzten Tagen wurdentäglich rund 12.000 Sträußchen Schneeglöckchennach Prag geliefert."welcher, durch das herrliche Wetter begünstigt, einenschönen und glatten Verlauf nahm. 97 Wettkämpferfanden sich am Start ein. Ferner beteiligten sichauch Soldaten der Prager Garnison in eigener Kategorie an dieser Veranstaltung. Zahlreiche Zuschauer verfolgten mit großem Interesse die auf derStrecke sich abwickelnden Kämpfe.Zuerst wurden die Jugendlichen abgelassen. Sieger über di« 1600 Meter lange Streckewurde Pick(Prag I u. V) in 5:06.2 Min. vor seinem Vereinsgenosien Strnad in 5:06.4 Min. TicSoldaten absolvierten den Lauf über eine Streck«von 3200 Meier. Als Sieger ging der Soldat Bam-bula(JR 5) in 10:31 vor L. Hajek(MNO) in10.41.5 Min. hervor. In der Kategorie der DTJ-Sportler starteten die meisten Teilnehmer. ZumMannschaftsbewerb um den Pokal des„Prävo lidu"stellten sich sieben Mannschaften. Den Einzellauf(3200 Meter) gewann Kolin(Radotin) inder guten Zeit von 9:57.1 Min. vor Karafiat(Ztz-kov) in 10:26.3 und Smetana(Smichov) 10:26.9Min. Den Mannschaftsbewerb und damitden Pokal gewann die DTJ Zizkov vor Prag VHund Radlih.Am 2 9. März folgte als zweiter Teil desSaisonbeginns der„Holleschowitzer Rundlaus".m seinem Drama, das am Sonntag in der KleinenBühne«rstaufgeführt wurde, eine gute Idee unzu-'länglich gestaltet, was bei jungen Autoren nicht’selten ist. Er hat den Ehrgeiz gehabt, in einem Stil,>der an Georg Kaisers„Gas" und Karl CapekS„W UR" erinnert, ein aktuelles MenschheitSpro-*blem im Rahmen einer utopischen Handlung zu ent-1scheiden, aber es fehlte ihm an dem Ehrgeiz, sich die|große Sach« nicht leicht zum machen. Seidl hat essich leicht gemacht: die entscheidende Auseinandersetzung zwischen dem Vorkämpfer der individualistischen und der kollektivistischcn Weltdiktatur beendeter drirch eine ins Zimmer geivorfene gasgefüllteKnallerbse, und die innere Wandlung des Diklarors,j der aus einer Sträflingskolonie ein glückliches> Eiland macht und der Well das Evangelium derWillensfreiheit hinterläßt, motiviert. er mst demTode der Geliebten Auch die«infache Art, auf dieman hier werwollste Dokumente rauben und denFührer der Wellrevolution ermorden kann, wirktnicht sorgfältig konstruiert.Aber es muß anerkannt werden, daß es demlAuwr um eine Idee und ei» Problem ging(wasbei Autoren, die heute ausgeführt werden, selten genug ist): um die Idee der menschlichen Freiheit undum das Problem der Diktatur, das in diesem Stückin seiner letzten uwpischen Konsequenz gesehen wird:in Gestalt einer Wellwillensmaschine nämlich,eines universalen radioeleftrischen Gleichschallungs-apparates, der es einem einzelnen ermöglicht, alle iMenschenhirne seinem Willen unterzuordnen. Umdiese Maschine entbrennt der Kampf zwischen demindividuellen Diktator, der seinen Willen für denüberlegensten uftd berufensten HW, und dem sozia-.len Diktator, der seinen Willen als den Ausdruck!des Massenwillens betrachtet. Beide wollen dieMenschheit zum Glück zwingen, während der Autor'meint, daß dieses Glück nur in der Freihest aller izu erreichen sei. Auch mit dieser an sich lobenswer-ten Entscheidung hat er es sich allerdings leicht gemacht, da er den Weg zur Freiheit ebensowenig dis-\futtert wie seine Diktatorengestalten den Weg dis-kulleren, auf den sie die Menschheft mit ihrem ge- ifünften Willen bringen wollen.,Das Ganze ist also(auch im Dialog, der wenig\Farben und wenig Leben hat) skizzenhaft geblie- iben. Und der Spielleiter Arnold M a r l i hat(mit iUnterstützung des Bühnenbildners Emil P i r ch a n),geschickt versucht, das Schematische in einen liNea-,ren und monumentalen Stil zu bringen, in den sich\die Darsteller gut hineinfanden. Besonders Fritz<V a l k und Frrtz Klippel stellten imposante;Redefiguren auf die Bühne, aber auch Willi V o l-k e r sprach würdevoll wie ein Greis der anllkenTragödie. Karl Padlesak spielte als verzweifelnder Erstickter der Diftaturmaschine lebendigesTheater, während Marion Wünsche auch da nochkühl wirkte, wo sie von aufopfernder Liebe sprach.—- Di«„szenische Musik" von Kurt Seidl erwies sichals exollsch atonal, aber nicht als notwendig.—eis—Bezirksorganisation Präsder Deutschen sozialdemokratischenArbeiterpartei.Freitag, den 27. März, acht Uhr abends,im GrwerkschaftShaus Prag I., Persthn,HNgrcderversaininiungTagesordnung:Die europäische Krise und derSozialismus.Referent: Genosse Dr. Emil Strauß.Erklärung.Wir haben am 16. Feber 1935 im„Nordböhmischen Tagblatt" und in der„Sudetendeutschen Tageszeitung" einen Artikel unter derUeberschrist„Die Weinberge der GEC, Weinaus Treberm Chemikalien Zucker und Wasser"veröffentlicht und darin die Behauptung verbreitet, daß die GEC, Produktion»- und Großeinkaufsverband für Erwerbs- und Wirtschaftsver-einigungen, reg. Gen. m. b. H. in Prag, Weinaus Trebern, Chemikalien, Zucker und Wasserproduziert hat und produziert, da die Zentrgle derGEC eine Erklärung veröffentlicht hat, die vorAnkauf des angeblich gefälschten Weines warnt,sowie, daß in den Kellereien der GEO Falschweinerzeugt wird.Die gefertigte Redaktion hat sich davonüberzeugt, da die in dem beanständeten Artikelbehaupteten Tatsachen der Wahrheit nicht entsprechen, aus welchem Grunde die gefertigteRedaktion die betreffenden Ausführungen undalle daraus gezogenen Konsequenzen und alle indem Arttkel enthaltenen Herabsetzungen der GEOwiderruft und das Bedauern ausspricht, daß decArtikel veröffentlicht worden ist. 3372Die Redaktion des„Nordböhinischen Tagblatt" und der„Sudetendeutschen Tageszeitung".