Nr. 73

Donnerstag, 26. März 1936

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Sudetendeutsche Kolonisten

in Südamerika

Wie südamerikanische Blätter melden, find in Paraguay mehrere Kolonien Sudetendeutscher in Entwicklung bes griffen. Aus Niederebersdorf bei Bensen sind vor einiger Zeit mehrere Familien nach Paraguay in die Kolonie Sudetia" ausgewandert. Die Kolo­nisten haben, wie berichtet wird, bereits festen Fuß gefaßt.

Die Theaterkrise im Egerland

Die von der Egerer Theatergemeinde in An­griff genommene umfangreiche Werbeaktion zur Sicherung der nächstjährigen Spielzeit am Egerer Stadtthaier durch Zeichnung von Abonnements haben bisher nur einen Betrag von etwa über 100.000 ergeben, während als Mindestbasis für die Er möglichung der Betriebsaufnahme in der Saison 1936/37 eine Summe von 300.000 erforderlich erscheint.

Verteidigt den Frieden!

Große Kundgebung der Gewerkschaften in Prag

Jm Steinersaal des Volkshauses in Pragt fand am Mittwoch die große, von den Freien Ge­werkschaften einberufene Anti- Kriegskundgebung statt, eine Parallelveranstaltung zu den Kund­gebungen, die auf Beschluß des Internationalen Gewerkschaftsbundes in diesen Tagen in allen europäischen Hauptstädten abgehalten werden.

V

Der Saal war schon vor Beginn der Kundge­bung überfüllt. Nach Eröffnungsworten des Genos sen Něme čet ergriff Genosse Ta yerle für das Odborové Sdružení československé das Wort und wies auf das bei der Londoner Tagung der Ge­verkschafts- und der Arbeiter- Internationale erlas­sene Friedensmanifest hin, das die Antwort der sozialistischen Arbeiterschaft aller Länder auf Hitlers Berreißung des Locarno - Battes darstellt. Genosse Tayerle erinnerte noch einmal daran, daß dieser Schritt des Hitler- Faschismus nicht sein erster Schlag gegen den Weltfrieden war. Die wirksamsten Mittel zur Verhinderung der drohenden Katastrophe lei die folierung des Friedens brechers, die Einführung der internationalen Rüstungskontrolle, die Verstaatlichung der Rüstungs­industrie, deren Haupiabnehmer in Europa das Dritte Reich sei und die deshalb ein Interesse am Fortbestehen des Hitler- Faschismus habe. Im In­neren gelte es, die Faschisten im eigenen Lande zu bekämpfen und die Spalter der Arbeitereinheit ab­zuwehren, damit die Arbeiterklasse nicht weiter ge­darauf hin, daß ein verschärfter Boy= schwächt werde. Genosse Taherle wies schließlich noch fott aller Erzeugnisse aus dem Dritten Reich Pflicht jedes organisierten Ar­beiters und aller friedliebenden und anständigen Menschen sei.

Das Franzensbader Kurtheater hat in der vergangenen Kurzeit ein Fiasko erlitten, und auch das Marienbader Kurtheater war 1935 und auch schon ein Jahr vorher ein ausgesprochenes Verlustunternehmen. Die Neuausschreibung des Marienbader Theaters enthält zudem eine Reihe so schwer erfüllbarer Bedingungen, daß der künftige Leiter des Institutes von vornherein vor eine fast unlösbare Aufgabe gestellt ist. Die vorjährige Karlsbader Theaterspielzeit litt ebenso wie die des Jahres 1934 unter der langdauernden schönen Witterung, die das Publikum vom Besuch des Theaters abhielt; Direktor Basch hat sich daher schon bor längerer Zeit an die Stadtgemeinde Karlsbad um die Bewilligung zur Errichtung einer Freilicht­bühne auf der sogenannten Plobenwiese gewendet, Als nächster Redrfer sprach Genosse Anton weil er der Ansicht ist, daß an schönen Sommeraben- Schäfer für den Deutschen Gewerkschaftsbund. den und auch an Sommernachmittagen der Besuch Immer wieder vom lebhaften Beifall der Ver­von Freilichtvorstellungen besser sein würde als in fammlung unterbrochen, erinnerte er daran, daß einem geschlossenen Raum. Dieses Ansuchen die die Schwächung der Demokratie, die in Europa nach Errichtung der Bühne hätte etwa 30.000 erfor dem Kriege einen so verheißungsvollen Anlauf ge= dert, die aus den laufenden Einnahmen hätten zu- nommen hatte, die Hauptursache der unheilvollen rückerstattet werden sollen wurde von der Stadt- Krise sei, in der wir uns heute befinden, und daß gemeinde abgelehnt. Ueber die künftige Direktion des auch die Kommunisten durch ihre ständige Herab­Franzensbader Theaters ist bisher noch keine Ent- jebung der Demokratie mitschuldig an dieser Ent­wicklung seien. Der Mangel an Widerstand, den scheidung gefallen. Wohl hat man dem Leiter der der Hitler- Faschismus bei den übrigen Mächten ge­nunmehr ablaufenden heurigen Spielzeit am Egerer funden habe, habe ihn zu immer weiteren Schritten Stadttheater, Direktor Anton Kohl, nahegelegt, auf der von Anfang an beschrittenen Bahn ermun­jeine Bewerbung um das Franzensbader Kurtheater tert. Es sei unfaß bar, daß jemand noch heute zu überreichen, doch hat sich dieser angesichts des glauben könne, Hitler werde einen 25jährigen Mangels einer ausreichenden Subventionierung des Nichtangriffsvaki halten, nachdem er den vor zwei Spielbetriebes bisher dazu nicht entschließen können. Jahren von ihm ausdrücklich anerkannten Locarno­

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Paft gebrochen hat.

Auf die Frage, was nun geschehen solle, sei zunächst zu antworten: Wir wollen kei­Krieg, und wenn alle Länder einig gegen den Faschismus wären, dann würde es auch feinen Krieg geben.

Aber in allen Ländern gibt es Freunde des Faschismus, die ihn aus Haß gegen die Arbeiter­schaft begünstigen. Es sei bezeichnend genug, daß der deutsche Faschismus, der durch die Millionen der Banken und der Schwerindustrie groß geworden sei, jest Hilfe beim ausländischen Finanzkapital ſuche. Wenn es in Deutschland eine freie Wahl gäbe, wäre das Hitler- Regime schon am nächsten Sonntag er­ledigt.

Auch die deutschen Arbeiter in der Tschechoslo=

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Um die Betriebseinstellung bei der Mühlig= Union. Wie wir zuverlässig erfahren, bestand bei der Mühlig- Union, die durch die schlechte Wirt­schaftslage ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurde, der Plan einer vorübergehenden Betriebs­stillegung der Aussiger Glashütte. Jetzt wird mit­geteilt, daß das bei der Aussiger Bezirksbehörde bereits eingereichte Ansuchen um Genehmigung der Stillegung zurückgezogen wurde, weil recht­zeitig ein neuer Auftrag eingeholt werden konnte. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, daß für einen Teil der Belegschaft furzes Ausseßen in Frage kommt wegen der normalen Reparatur einer Wanne. Daß ein gänzlicher Betriebsstillstand be= vorstehe, wird entschieden in Abrede gestellt.

Alibis nicht nötig! Die Rote Fahne " mo fiert sich über den Beschluß unserer Parteifon­ferenz, von dem sie sagt, daß er als ein Alibi vor den werftätigen Massen des judetendeutschen Volkes" gedacht sei. Ohne auf den Inhalt des von der" Roten Fahne" veröffentlichten Artikels einzugehen, möchten wir sagen, daß die Sezial­demokratie es nicht nötig hat, sich Alibis vor den Volksmassen zu verschaffen. Zweckmäßiger wäre es schon, wenn die Kommunisten bemüht

wakei sind entschlossen, ihre Pflicht im Kampfe gegen wären, ihre an Klassenverrat grenzende neue Hal­das Hitlerregime zu erfüllen, das Freiheit und tung zu rechtfertigen, die kein anderes Ergebnis Frieden bedroht. Gewiß gibt es auch im judeten hat, als daß sie die Erfolge, die die Sozialdemo deutschen Randgebiet eine starke faschistische Be- tratie im Kampfe gegen den Henleinfaschismus wegung, deren Agitation sich auf die Not der Be- erringt, in Frage stellt. völkerung und auf die vom Dritten Reiche kommende Propaganda stüzt. Aber die deutschen Sozialdemo­traten sind entschlossen, diesem Trommelfeuer stand­zuhalten.

Wir stehen, fagte Genosse Schäfer unter braufendem Beifall der Versammlung, auf dem Boden dieses Staates und wissen, was für uns der Verlust dieses Bodens und der demokratischen Freiheit bedeuten würde, Verlassen Sie sich dar­auf, daß wir unsere Pflicht tun werden. Aber helfen Sie uns auch, die Notlage im deutschen Gebiete zu überwinden, damit wir stark genug für den Kampf sind.

Heute 19.45

spricht Genosse Abg. W. Jaffch im Prager Rundfunk über die Politik der Koalitions­parteien: ,, Was uns verbindet".

Merkwürdige christliche Solidarität. Aus Wien wird berichtet, daß der frühere Zentrums­Reichskanzler Dr. Wirth aus Oesterreich aus­gewiesen wurde. Wirth steht weltanschaulich Nachdem noch der polnische Genosse Chobot Herrn Schuschnigg nahe. Er kann sich nur hitler­und der ungarische Genosse Schulcz gesprochen hat- feindlich betätigt haben. Dies scheint aber in ten, ergriff Senatspräsident Genosse Soukup das Desterreich zumindest zu gewissen Zeiten uner­Wort, um über die Beratungen des Londoner Kon- wünscht zu sein sofern der sehr zurückgezogen gresses zu berichten und auf die Gefahr hinzuweisen, lebende Dr. Wirth das Delikt" überhaupt be­die die Rheinlandbesetzung für uns bedeute, da sie gangen hat, das man ihm nachsagt. Die Vo­Hitler freie Sand für einen An- hemia", die diese Meldung bringt, will die Soli­griff im Osten schaffe. Ueberall in der darität der judetendeutschen und tschechischen Sv­Welt sehne man sich nach Frieden, aber Hitler habe diese Sehnsucht mißbraucht, und wir müßten uns zialisten mit ihren österreichischen Genossen ba­lar darüber werden, daß man letzten Endes gegen gatellisieren; es fiel ihr nicht auf, daß über die den Angreifer mit feinen eigenen merkwürdige Solidarität, die die österreichischen Mitteln vorgehen müsse. Die Liebe zum Frie- Christlich sozialen für ihren reichs­den bedeute Mut gegen den Friedensbrecher. deutschen Gesinnungsgenossen übrig haben, ein weitaus interessanteres Kapitel ist.

Eine von der Versammlung einstimmig an­genommene Resolution faßte sodann die von den Rednern vorgebrachten Forderungen auf Ver­tärkung der kollektiven Sicherheit, der Rüstungs­kontrolle und den positiven Widerstand gegen die

Friedensfeinde zusammen.

Die Schulaufgabe über die Olympischen Winterspiele

in Garmisch- Partenkirchen , die eine Lehrerin an der ersten Mädchenbürgerschule in Tepliß- Schönau ihren Schülerinnen stellte, war im Senat Gegenstand einer Interpellation seitens der Genossen Dr. Heller und Müller. Es Die eindeutig Sozialen" bei ihresgleichen. wird darin erklärt, daß die( von uns bereits in Vor kurzem hatten die judetendeutschen Indu Die Dreizehnjährige aus Gottesgab tierung mit den von ihr beschuldigten Männern der Schulaufgabe deutlich deren Tendenz zeigt: der Dienstagnummer abgedruckte) Disposition striellen in Tepliß- Schönau eine Tagung. Die soziale Haltung dieser Industriellen muß man Aus Gottesgab wird uns berichtet: Es hat seigten sich in den Aussagen der Dreizehnjährigen nicht ausführlich erörtern. Interessant aber ist, über die kleine Erzgebirgsstadt Gottesgab hinaus Widersprüche, die die Glaubwürdigkeit des Kindes die Verhimmelung des Dritten Reiches und seines derzeitigen Reichskanzlers. Wir glauben nicht, daß die SdP- Abgeordneten Dr. Rosche und einiges Aufsehen erregt, als ein dort bei seinen stark anzweifeln ließen, weshalb denn auch die Ver- erklären die Interpellanten, daß es Aufgabe einer Zippelius an der Tagung teilnahmen. Ob Eltern wohnhaftes dreizehnjähriges Schulmädchen, hafteten auf freien Fuß gesetzt wurden, obwohl die Lehrerin an einer tschechoslowatischen Schule sein sie dort wohl die sozialen Belange der deutschen nach einer amisärztlichen Untersuchung von der Untersuchung gegen sie keine Unterbrechung erfitt. fann, ein Reich und seinen Kanzler zu feiern, Arbeitnehmer vertreten haben? Die Zeit" hat Gendarmerie einvernommen, eine Anzahl von Män- Eine überraschende Wendung hat die Angelegenheit deren System in direktem Widerspruch zu dem in ner aus dem Orte selbit, aus Wiesenthal und aus vor etwa zwei Wochen insofern genommen, als bei unserem Lande geübten steht. Derartige Lehr­Stolzenhain insoferne schwer belastete, als es be- einer neuerlichen ärztlichen Untersuchung des Mäd- methoden sind ausgesprochen politischer hauptete, mit diesen Männern intimen Umgang chens festgestellt wurde, daß die Dreizehnjährige 11nterricht im Sinne der Haken­gepflogen zu haben. Die Gendarmerie hat daraufhin noch intatt" fei, daß also die Erzählungen des mehrere Verhaftungen vorgenommen, und Mädchens in das Reich der Phantasie zu verweisen einer der von dem Mädchen Beschuldigten, ein sa- wären... Jns Groteske aber hat sich der Fall pellmeister, hat im Zusammenhang mit der viel er- nunmehr dadurch gesteigert, daß in der Zwischenzeit örterten Affäre seinen bisherigen Posten in einem einer der von dem Mädchen beschuldigten Männer der ersten Hotels in Gottesgab verloren. Schon bei aus Wiesenthal bei seiner Einvernahme bei der der im Bezirksgericht in Joachimsthal durchgeführten Gendarmerie gestanden hat, mit der Dreizehnjäh Einvernahme des Mädchens und bei der Konfron- rigen intimen Verkehr gepflogen zu haben!...

darüber jedenfalls nicht berichtet.

Schief gesehen! Die Bohemia" stellt im Zusammenhang mit dem Wiener Sozialistenpro­zeiz tiefsinnige Betrachtungen über das wirken der österreichischen Emigration an. Es sei abze­bröckelt, ehe es begonnen hat, die von Brünn aus geleitete Arbeit habe überhaupt keine Bedeu tung, die große Verbreitung der Arbeiter­Zeitung" in Desterreich gehöre in das Gebiet des

Märchens, führende Sozialdemokraten hätten ihren Frieden mit der österreichischen Regierung gemacht. Da muß man doch fragen: wie ist, wenn dies alles wahr wäre, das Zustandekommen

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jenes Prozesses zu erklären? Ueber den Umfan; der illegalen Arbeit und über die Tatsache, daß die österreichische Arbeiterschaft gar nicht daran denkt, ihren Frieden mit den Kanonenchristen zu ma chen, weiß man in Oesterreich mehr als in der Redaktion der Bohemia", der es offensichtlich peinlich ist, daß die österreichische Arbeiter bewegung gerade durch den erwähnten Prozeß

eine so gewaltige Lebenstraft bewiesen hat.

Jeder, der

bereit ist, gefundheitlich gefährdeten

Jeder, der den Kampf gegen alle schleichenden und offenen Feinde der Gesundheit unieres Bolles für notwendig hält, Jeder, der sich verpflichtet fühlt, für feine u. feiner Kinder Gefundheit Eorge zu tragen, Alle, die

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kreuz parte i, der unter feinen Umständen zu dulden ist. Mit derartigen Aufgaben sollen die Kinder im Geiste des jetzt in Deutschland herr­schenden Regimes der Unfreiheit und Gewalt er­zogen werden. Die Inter ellanten fragen den Minister, was er zu tun gedenkt, um in Sinkunft einen solchen Mißbrauch des Unterrichtes unmög lich zu machen.

Krise des Reichenberger auf die böllige Gleichschaltung unseres Theaters mit nen und auch eine Erstaufführung für die Tichecho­Stadttheaters

Aus Reichenberg wird uns geschrieben:

Am 31. März d. J. endet die zweite sechs monatige Spielzeit der Direktion Ostar Basch am Reichenberger Stadttheater . Ein Rückblick auf die Spielzeit 1935/36 muß anknüpfen an das, was sich zu Beginn der Spielzeit 1934/35 ereignet hat. Un widersprochen war damals in unserem Blatte feft­gestellt worden, daß in Kreisen der SHF, d. i. der jezigen Sdp, das Reichenberger Theater boyfots tiert worden war. Selbstverständlich waren da­

wo

den vom Dritten Reich propagierten Ideen" hinaus- slowakei ( die Operettenrevue Hopsa" des Schwei­gelaufen wäre. Das Interessanteste an der Sache zers Burkhard). Die Direktion vermittelte auch ist, daß das große Wort solche Leute führen, welche durch Gastspiele fünstlerische Erlebnisse. das Theater fast oder überhaupt nicht besuchen, dennoch aber Urteile fällen über Werke, Dichter und Spielplan, ein vortreffliches Ensemble, ein ausge­Wir haben einen sehr abwechslungsreichen Darsteller, die ihnen völlig fremd und die kennen zu lernen sie gar nicht gewillt sind. Dafür aber zeichnetes Orchester, hervorragende Gastspiele reben sie in den höchsten Tönen von wahrer deutscher liegen dann die Ursachen dafür, daß sich ein Teil Kunst, Rückkehr zur erhabenen Klassik... Direttion wollte wahrscheinlich nirgends anstoßen und sagte die Berücksichtigung verschiedener Wünsche nach Maßgabe der Möglichkeiten zu.

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Die

Mit dem sudetendeutschen Schauspiel Ruf=

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der Reichenberger Bevölkerung vom Theater fern­schaftlich so elend geht, daß sie sich den Theaterbesuch hält? Wir reden nicht von jenen, denen es wirt­versagen müssen; im Gegenteile, die Theaterfreudig­feit gerade dieser Schichten ist recht erfreulich und

Wir sprechen nur von

Bolts- und Standesgenoffen zu helfen, für maßgebend nicht fünstlerische oder wirtschaft- mord" feßte das Sprechstück, mit Lehars 3 a res jenen, deren Verhältnisse den regelmäßigen Theater­liche Gründe, sondern lediglich Gründe solcher Art, witsch" die Operette und mit dem urdeutschen besuch und das Abonnement auch der teureren Bläße wie sie sich aus der aus dem Dritten Reich herein-| Tannhäuser" die Oper ein. Wie nicht an wohl ohne weiteres ermöglichen, die sich aber förm= Spielzeit 1934/35 wurde dennoch überstanden, fie reise im Theater nicht ein. geströmten Gleichschaltungswelle ergaben. Die ders zu erwarten, fanden sich die schon erwähnten lich ostentativ fernhalten oder nur bei nicht ein. Gründe hat uns viele schöne Erinnerungen hinterlassen. Die künstlerischer oder literarischer Art konnte es dafür Gastspielen hie und da im Theater ausnahmsweise Spielplangestaltung forderte wohl manchmal zu fri- nicht geben. Einen so abwechslungsreichen Spiel zu sehen sind. Einiges ist schon einleitend bespro= tischer Stellungsnahme heraus, doch mußte bedacht plan wie diesmal hat es wohl in Reichenberg über- chen worden. Noch verständlicher wird manches werden, daß es sich wohl nur um die Tastversuche haupt noch nie gegeben; der mit wenigen Ausnah- werden, wenn in Betracht gezogen wird, was alles einer für Reichenberg neuen Theaterleitung men schwache Besuch nötigte die Theaterleitung. in in Reichenberg möglich ist! Man höre: handelte. ganz kurzer Aufeinanderfolge immer wieder neue Auf Verlangen der SdP- Leute wurde Schil­Dem Beginne der Spielzeit 1935/36 in Rei- Werte herauszubringen. An die Leistungsfähigkeit lers Jungfrau von Orléans " einstudiert, chenberg war ein ganz bemerkenswertes Zwischen des Ensembles werden dadurch drei oder vier die Regie war einem als ausgesprochenen SDP­spiel vorangegangen. Die hiesige SdP- Gruppe Neueinstudierungen in einer Woche! natürlich Mann bekannten einheimischen. Schauspieler und hatte den Direktor zu einer Besprechung über die die denkbar größten und schwersten Anforderungen Spielleiter anvertraut. Gleich die erste Aufführung Förderung des Theaters eingeladen. Wie man aus gestellt. Es ist bewunderungswürdig, was das Per- war so schlecht besucht, daß das Werk überhaup: Mitteilungen von Teilnehmern an dieser Beratung sonal alles zuwege brachte. Dabei muß ausdrücklich nicht mehr angesezt werden konnte schließen muß, wurden dort Forderungen an den anerkannt werden, daß in künstlerischer Hinsicht die und nur in Nachmittags- Schülerborstellungen Direktor gestellt, deren Erfüllung nichts anderes als Darbietungen durchwegs auf hoher Stufe standen. Diese sind fest abonniert, und zwar durch die Schul­Kommando SdP- Leute bedeutet hätte und wohl brachte Erfolgstücke anderer In- und Auslandsbüh- werden konnte.( Gerüchtweise verlautete, die wat­

eine beijere Zukunft ersehnen,

unterstügen die Eammlung der Deuthen Arbeitsgemein'chaft

für Volksgesundheit/ März 1936 interſtellung. The dierbetriebes unter das Der Spielplan ſchöpfte aus Altem und Neuem, leitungen, also gefchloffene Vorstellungen- gebrach: