Nr. 74

Freitag, 27. März 1936

Seite 5

Ausland

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Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Die Živnobank in der Kohle- und Elsenindustrie

auf ziemlich abenteuerliche Weise Kapital zu schlas

gen.

Markt unter dem Eindruck der ständig zurückgehen-[ einer bestimmten Zuspibung der Krise und der den Ausfuhr immer unwiderstehlicher lockt, den Sieg Klassengegensäße notwendig hervorgeht, sofern die über alle moralischen" Bedenken davonzutragen. sozialistische Gestaltung dieser Krise nicht gelingt. In Auf Initiative der Maschinenindustriellen von dem neuen Artikel beschäftigt sich Sering mit den Er Die englische Aufrüstung.( AP.) Der Winterthur   hat sich ein bürgerliches Komitee für die Besonderheiten der deutschen   Entwicklung. Schwerpunkt der englischen Aufrüstung zu Lande Anerkennung der Sowjetunion   gebildet, dessen Ar- untersucht daher erstens, welche besonderen organi satorischen, klassenmäßigen und ideologischen Ele= liegt weniger in der Neuaufstellung von Regi- gumente offenbar auch im Bundesrat ihren Eindruck mente dieser Entwicklung im halbabsolutistischen mentern als in der Modernisierung und Moto- nicht verfehlen. Deutschland   erzeugt wurden, zweitens aus welchen risierung der englischen   Armee. Die Terri " Zeitschrift für Sozialismus". Das soeben ers Gründen und in welcher Gestalt sich diese Elemente torialarmee, die einen Fehlbestand von 32.000 schienene Märzheft dieser vorwiegend reichsdeutsche in der Weimarer Republik   erhielten, drittens, wie Mann aufweist, soll in kürzester Frist auf ihre Verhältnisse behandelnden Zeitschrift enthält einen durch den Einfluß der ökonomischen Probleme der volle Stärke von 164.000 Mann gebracht wer- bemerkenswerten Artikel von Paul Sering über: Nachkriegszeit eine Entwicklung dieser Elemente zu den. Eine Anzahl von Verbänden wird aus historische Voraussetzungen des etwas Neuem, eben der deutschen faschistischen Be­schließlich auf den Luftschutz des Heimatlandes deutschen Nationalsozialismus". wegung erfolgte. Willi Müller schreibt über Ur­eingestellt werden. Was die reguläre Armee an- In den Artikeln, die Sering in den vorhergehenden sachen und Wirkungen von Hitlers fait accompli", belangt, so werden die in Aegypten   befindlichen Heften veröffentlichte, hatte er gezeigt, daß der Fa- Gregor Bienstock über Problematisches Japan  ". schismus eine grundsäßlich neuartige Erscheinung ist, Außerdem enthält das Heft eine reichhaltige Bücher­Kavalleriekräfte motorisiert. Ferner ist eine er- die aus dem Zusammenstoß der ökonomischen Entschau. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder hebliche Verstärkung der Panzertruppen vorgewicklungstendenzen des gegenwärtigen Stapitalismus durch die Berlagsanstalt Graphia", Karlsbad  . sehen. Infanterie, Artillerie, Pionier- und mit einer voll entwickelten Interessendemokratie bei Preis des Heftes 4. Nachrichtentruppen werden in stärkerem Maße motorisiert werden. Nach französischem und ita­lienischem Muster wird die Ausstattung der ver­schiedenen Einheiten mit Kleinkampfwagen er­Eines Tages erschien er nämlich bei der Kran­folgen. Besondere Bedeutung kommt fernerhin fenversicherung, wo er sich als Josef Ferstr, Bru­der Schaffung eines Verteidigungsministeriums der des Versicherten Jaroslav Ferstr vorstellte und zu, das die Aufgabe hat, zwischen den verschiede unter einem Tränenstrom erklärte, sein armer nen Wehrministerien zu vermitteln. Schließlich iit im Zusammenhang mit den durch die englische Die Zivnobank fann heute wohl als die Bruder"( also er selbst) sei in der vergangenen Aufrüstung aufgeworfenen Fragen die Organisa- mächtigste Beherrscherin der tschechoslowakischen Nacht gestorben und man möge freundlichst das tion der Industrie für den Krieg zu erwähnen. Industrie angesehen werden. Sie hat sich eine Sterbegeld auszahlen. Für solche Liquidationen be= Man weiß, daß es gilt, schon im Frieden gewisse große Anzahl Konzernunternehmungen aus bei- stehen natürlich Vorschriften, die auch durch die Das ,, Traumauge" auf dem Transport Vorkehrungen zu treffen, um eine Wiederholung nahe allen Zweigen der Wirtschaft angegliedert. Man sagte also dem ständig weinenden ,, Bruder". Die größte Teleskoplinse der Welt, die mit einem der Munitionsknappheit zu vermeiden, die sich im Allein in der Kohlen- und Eiſenindustrie gehören er solle zunächst den Totenschein und die Begräbnis: Kostenaufwand von 6 Millionen Dollar für ein Weltfrieg so stark fühlbar machte. Man will ihr die folgenden Unternehmungen an: Die rechnung vorlegen. Ferstr ließ sich nicht ehimutigen. amerikanisches Observatorium hergestellt worden wegen der maßlosen Verschwendung produktiver Berg- und Hüttenwerks- Gesellschaft die Coburg  - Die Begräbnisrechnung war leicht genug beschafft. iſt, wurde kürzlich mit einem Spezialwagen der Die Kräfte nicht den Weg Deutschlands   gehen, das werke AG, die Ferdinands- Nordbahn- AG, die Eine mit ihm gut bekannte Inhaberin eines Be riesige Vorräte an Munition und Waffen auf- Böhmische Handelsgesellschaft, die Prager   Eisen- stattungsinstitutes, eine Frau Červinka, ließ sich ohne Amerikaner nennen diese Linse, die es ermöglichen stapelt, sondern bevorzugt die Methode, eine Or- industrie- Gesellschaft, die Ceskomoravska- Kolben- weiteres herbei, ihm eine saldierte Rechnung über soll, Billionen Lichtjahre zu überbrücken, Traumauge. ganisation zu schaffen, die im Kriegsfall die Daněk A.-G., die Poldihütte, die Ringhoffer Begräbniskosten im Betrag von 640.- auszu­industrielle Produktion des Landes von einem werke, die Tatrawerke, die Mährisch- Schlesischen stellen. erger war es mit dem Totenschein. Zunächst helfe. Niemand nahm Anstoß an dem jugendlichen Tag auf den anderen für die Bedürfnisse der Fahrzeugverke, die Mannesmannröhrenwerte in versuchte erſtr in ziemlich einfältiger Art, beim Alter des angeblich so einflußreichen Proteftors, der Kriegführung umstellen kann. Hand in Hand Komotau  , die Moravia- A.- G. in Olmük, die halten. Natürlich wurde er abgewiesen, denn wo kein heute erſt 32 Jahre zählt. Es zeigt sich auch hier damit geht die Verlegung von Munitionsfabriken Ostrat, die Metallwalzwerke, die Metallwerke Toter ist, kann auch kein Totenschein ausgestellt wieder die bedauerliche Erscheinung, daß der Glaube und Waffenarsenalen nach entlegeneren Ge- Stabenow, die Runa- Metall- AG, die Gebrüder werden. Ferstr ging also hin und fälschte tion in der Administrative in breiten Schichten bieten, die den Angriffen aus der Luft weniger Gutmann A.-G. in Prag  , und das Kohlengeschäft dieses Dokum e n t, das ihm seinen eigenen Wurzel gefaßt hat und eine solche beklagenswerte ausgesetzt sind, ein Verfahren, das man ja auch der Zivnobank. Tod bescheinigte. Auf diese Weise gelang es ihm bon Deutschland   und der USSR  . Her kennt. Beim das Sterbegeld zu beheben. Bau neuer Fabriken und bei der Vergebung von Rüstungsaufträgen sollen nach Möglichkeit die jenigen Gebiete berücksichtigt werden, die von der Arbeitslosigkeit am schwersten betroffen sind.

Anerkennung der Sowjetunion   durch die Schweiz  ?( R. F.) Wie die Lidové noviny" mel­den, wird in der Schweiz   mit der bevorstehenden An­

erkennung der USSR   durch die Schweiz   gerechnet. Die Haltung der schweizerischen bürgerlichen. Presse scheint dieses Gerücht zu bestätigen. Es wird ohne Dementi davon Kenntnis genommen, daß die An­erkennung noch vor Ostern vollzogen werden soll. Die Schweiz   iſt eines der letzten Länder, das mit der Sowjetunion   keine diplomatischen Beziehungen unterhält. Seit dem Abbruch im Jahre 1922( wo

Mit diesem gewaltigen Einfluß in die Kohle, Metall- und Maschinenindustrie ist den Beherrschern der Živnobant, deren Präsident Dr. Preiß ist, zugleich die Entscheidung über das Schicksal von vielen zehntausenden Arbeitern in die Hände gegeben.

Der 13. internationale Buchdrucker- Kongres findet vom 2. bis 5. September 1936 in Luxem­ burg   statt. Auf der Tagesordnung stehen der Be­richt des Sekretariats, Referent internationaler Sekretär Grundbacher, der auch über die Lage in den faschistischen Ländern referiert. Ueber die Wirtschaftskrise und ihre Auswirkung auf das graphische Gewerbe referiert der Vorsitzende des Buchdruckerverbandes in der Tschechoslowakei  , Ge

nosse Senator W. Němečet.

Gerichtssaal

Conradi, der Mörder des Sowjetgesandten Wo towsky) von den schweizerischen Gerichten frei­gesprochen wurde, gehörte die Feindschaft gegen die USSR   zum eisernen Bestand" der schweizerischen Außenpolitik. Deren Erponent war der katholisch­tonservatische Bundesrat Giuseppe Motta  , der sich durch sein Auftreten gegen die Aufnahme der So­ wjetunion   in den Völkerbund bei den Reaktionären Das eigene Sterbegeld behoben aller Länder einen guten Namen gemacht hat. Aber Brag. Der 43jährige Jaroslav Fer st r, Mit­die Handelsinteressen der schweizerischen Maglied der hiesigen Allgemeinen Bezirkskrantenver­ich in en industrie scheinen jetzt, wo der russische sicherungsanstalt, beschloß aus dieser Versicherung

Die Stimme

rührendsten Gefühlsausbrüche nicht zu ersehen sind.

Pfarramt des Krankenhauses einen solchen zu er­

Er erfreute sich seines Erfolges freilich nur furze Zeit, denn die moderne Evidenzführung dedt derartige primitive Schwindeleien naturnotwendig in furzer Zeit auf. Die ergatterten 640 tommen verstr teuer zu stehen, denn die Fälschung einer öffentlichen Urkunde und ein To= tenschein ist eine solche wird als Verbrechen ge­ahndet. Das Ende vom Liede war, daß der ,, lebende Leichnam" vom Straffenat Trost zu se ch 3 Mo­naten Sterker verurteilt wurde.

Einträgliche ,, Protektion"

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rb.

Eisenbahn an Ort und Stelle gebracht.

an die A I I m achttäuflicher Protet­

Entartungserscheinung im Bereich des öffentlichen Lebens als Selbstverständlichkeit angesehen wird.

Ulrich Padal führte auf Kosten seiner genas­

führten Klienten ein behagliches Leben und es dauerte vo II e se ch 3 Jahre, ehe er im No­bember v. J. endlich verhaftet wurde. Die Unterfu­chung deckte natürlich nur einen Bruchteil seiner die Anklage 24 geschädigte Personen an und bezif= hochstaplerischen Betrügereien auf. Immerhin führt fert den festgestellten Schaden mit mehr als 50.000 , was, wie erwähnt, nur einen Teil des Gesamt­

schadens darstellt. Als Padal merkte, daß die Sache brenzlich wurde, suchte er sich dadurch zu salvieren, daß er sich auf die psychiatrische Klinik begab und Prag  . Hochgestellte und einflußreiche Protet dort verschiedene Allotria aufführte, in der Hoff­toren sind in der heutigen Zeit besonders geschäßt nung, für unzurechnungsfähig erklärt zu werden. und gesucht. Als der Buchhalter Ulrich Pa da I im Dieses Manöver mißlang indeſſen völlig, denn die Jabre 1929 seinen Posten, verlor, ging er hin und Irrenärzte erkannten ihn für geistig absolut nor­ipurde ein berufsmäßiger Proteftor", d. h. er gab mal. Vor dem Straffenat Krystufet ver­sich fälschlicherweise bald als einflußreichen Advoka- suchte er allerlei Ausflüchte, denen das Gericht aber ten, bald als Ministerialbeamten, bald als Gendar- feinen Glauben schenkte. Der betrügerische ,, Protek­merie- Offizier u. dgl. aus und knüpfte Bekannt- tor" wurde zu sieben Monaten schwe­schaften mit Leuten an, die gerade irgendeine Pro- ren Kerkers verurteilt, und zwar unbea rb teftion nötig hatten und denen er seine Vermitt- ding t. lung anbot. Zum größten Teil rekrutierten sich seine

Klienten aus Ste I I en ju dhe tn, die gern be- Verlanget überall

reit waren, dem vermeintlichen Doktor, Ministerial­fommissär, Gendarmeriemajor usw. etliche Hunder­ter oder Tausender in die Hand zu drücken, wenn der einflußreiche Herr ihnen zu einem Posten ver­

Volkszünder ini) Popp" bas ein­

"

aus dem trägen Schlaf tatloser Duldung zur Er-| braunen Barbarei vernichtet worden; die Quellen| Rougon- Macquart  " hat Heinrich Mann   in Un­fenntnis des ihm von chauvinistischen Hezern vor sind versiegt, und Sandwüste breitet sich ringsum. tertan", den Armen" und dem Mit der geistigen Tradition des Weltbürger- sige gleichwertige deutsche Gegenstück geschaffen; aus dem Exil gezeichneten Schläfals erwecken wollte, ist wieder tums nahm Heinrich Mann   auch die große Tradi- wie Emile Zola   hat er, als Gerechtigkeit und Zum fünfundzwanzigsten Geburtstag tion des französischen gesellschaftskritischen Ro- Menschlichkeit von den Syänen des Nationalismus Heinrich Manns   am 27. März 1936 mans in sich auf, die von Stendhal   und Ba I- bedroht wurden, das Wort auf der Tribüne der zac zu Viktor Hugo und Emilie 3ol a führt. Seit ergriffen, kein Schreibtischdichter, sondern ein Den Dichter, der als beschwörender Warner seiner Epoche den Spiegel vorgehalten hat, mögen Im Zickzackkurs rast sein Werl   durch die Weltge: Kämpfer des Tages; und wie Emile Zola   mußte schichte: in ewiger Unruhe sucht der Dichter immer er, als der brutale Chauvinismus triumphierte, manchmal im Traum die Figuren seines Werkes neue Stoffe, immer neue Formen. Aber eines ist ins Eril gehen. Auch hier setzt er die große Tra­umtanzen, zu Spufgestalten gesteigert, das Gesicht allen seinen Büchern gemein, ob sie, wie viele sei- dition, in die sein Werk und sein Schicksal ver­zur Grimasse verzerrt. Heinrich Mann  , der ner Novellen, in der italienischen Renaissance flochten sind, fort: Eril ist ihm nicht Zuflucht, heute in der Emigration seinen fünfundsechzigsten spielen, oder im Dalmatien   und Italien   des neun- sondern eine neue Aufgabe, nicht Abkehr von der Geburtstag feiert, muß nicht die Augen schließen, zehnten Jahrhunderts, wie Die Göttinnen", ob Zeit, sondern ein erhöhter innerer Zwang zur wenn er einen Herentanz der Schreckgespenster er­sie das Deutschland   der Vorkriegszeit schildern, Auseinanderseßung mit der Gegenwart. Aus leben will, die er in seinen Romanen und Dramen wie der gewaltige Zyklus Der Untertan  "," Die Heinrich Manns   Feder stammt die schärfste Ab­geschaffen hat. Am Hellichten Tag gehen fie um; Armen"," Der Kopf", oder die Nachkriegszeit der rechnung mit dem Ungeist und der Barbarei des aus den Büchern, in die er sie gebannt wähnte, Schieber und Femeörder( Ein ernstes Leben", braunen Regimes, die Essays und satirischen Sze= steigen sie empor, tausendfach furchtbarer, als er Mutter Marie"): sie dringen stets in den nen des Bandes Der Haß"; und in seinem letz­sie ahnte und schilderte. Sie haben die Heimat lebenswichtigsten Kern des gesellschaftlichen Orga- ten Buch, Die Jugend König Heinrichs IV.", hai Heinrich Manns   aus einem blühenden Kulturzen­nismus ein und legen die treibenden Kräfte bloß, der Dichter in einer Zeit, die alle Forderungen trum in eine Kanonenfabrik verwandelt, über das die zu allen Zeiten um die Seele des Menschen der Menschlichkeit höhnisch verwirft, den Ursprung Volf, das er liebt, den sternenlosen Himmel gei­gerungen und Geschichte gemacht haben: Auf der und die Geburt der Humanität im geistigen und stiger Nacht gespannt und bedrohen die Mensch­einen Seite der brutale Egoismus, der als wirt- politischen Leben darzustellen versucht. heit von neuem mit dem Grauen des Krieges, den zu entlarven und zu überwinden der innerste Sinn ein Schlaraffenland" der pseudopatriotischen schaftliche Machtgier und als politischer Imperia­Die Herren des Dritten Reiches   mögen in Propagandamacher und säbelrasselnden Abeuteu- lismus auftritt, auf der anderen Seite das ewige ihrer wahnwißigen Ueberheblichkeit die Stimme jeder Zeile ist, die Heinrich Mann   schrieb. Der Tyrann" ist da, der sich über seine rer geworden, denen Profit und Phraſe alles, Ideal einer Humanität, der Leben ohne Gerech- eines Dichters verlachen, die aus dem Eril zu tigkeit und ohne Freiheit sinnlos und unwürdig ihnen dringt, um sie anzuflagen. Der Name Vit Mitmenschen erhaben dünft, weil er über ihr Gut Blut und Leben nichts bedeuten. und ihr Leben verfügt. Der Untertan" ist da, der Sie tragen statt der Pickelhaube den Stahl- erscheint. tor Huge lebt, nicht der Name derer, die ihn ver­Zwischen den Romanen und Dramen Hein- trieben; der Name Emile Zola   hat Glanz, nicht nur glücklich sein kann, wenn ihm der Militärstie- helm, statt der Abzeichen der wilhelminischen Ge­fel emes Befehlshabers im Naden ſigt. Der nerale das Hakenkreuz. Aber man sage nicht, daß rich Manns liegen politische und literarische die Namen derer, die ihn ins Eril jagten. An dem " Stopf", die Schwerindustriellen, Kohlenbarone sich sonst nichts geändert habe. Im wilhelmini- Eſſays, gesammelt in den Bänden Macht und Tag, an dem der Sput vorüber sein wird, der ein und Stahlmagnaten, lenten wieder hinter den schen Kaiserreich gab es noch Oasen demokratischen Mensch", Geist und Tat"," Sieben Jahre". Die friedliches Volk in eine blutgierige Herde willen­Kulissen Deutschlands Geſchic, machen mit ihres- Geistes und ein Weltbürgertum, das mit den politischen unter ihnen haben mit einer Klarsich- loser Untertanen verivandeln will, wird die gleichen jenseits der Grenze fette Geschäfte und fernſten Ländern der Erde nicht nur einträgliche tigkeit, die heute unheimlich wirkt, den Untergang Stimme, die heute aus dem Eril ruft, wieder durch wollen den deutschen Arbeiter gegen den franzö- kommerzielle, sondern auch befruchtende geistige der deutschen   Bürgerrepublik vorausgeahnt, die die alte Heimat klingen, laut und hell. Dann fischen heßen, auf daß die Dividenden steigen. Der Verbindungen unterhielt. Es gab eine Tradition das wilhelminische Kaiserreich nur scheinbar und wird das deutsche Volt die Tiefe der Tragik er­Profeffor Unrat" tobt durchs Land, erzieht die bürgerlichen Freijinns in dem Patrizierhaus in äußerlich, aber weder sozial noch geistig überwun- fennen, die darin liegt, daß die Stimme des Re­Jugend im Ungeist sllavischen Gehorsams und Lübeck  , in dem Thomas   und Heinrich Mann   ge- den hatte. Die literarischen gelten vor allem fran- publikaners, Demokraten und Sozialisten Hein­bricht selbst die Moralgefeße, die er predigt. Der boren wurden, wie in allen Hansa- Städten; und zösischen Schriftstellern und versuchen eine Stul- rich Mann, des größten deutschen politischen deutsche Bürger ist wieder auf der Jagd nach es gab die wennt auch verblaßten, so doch noch turbrücke zwischen den beiden Nationen zu schaf- Schriftstellers dieses Jahrhunderts, eine Stimme Liebe", die für ihn eine Jagd nach dem Geld ist, lebendigen Ideale 1789, die Heinrich Manns   fen, an deren Versöhnung oder Feindschaft das von morgen bleiben mußte, das Schicksal von der einzigen Großen Sache", die er kennt; eine Mutter aus ihrem französischen Vaterland in Schicksal Europas   hängt: Deutschland   und heute aber in die Hand seines Gegenspielers, des Jagd, bei der die Ideale der Humanität, der Ge- ihrem Blut mitbrachte und den Söhnen vererbte. Frankreich  . techtigkeit, des Friedens über den Haufen geschos- Heute sind auch diese Oasen des Weltgeistes im

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Der schönste dieser Essays gilt Emile Zola.  fen werden. Und das Reich, das Heinrich Mann deutschen Bürgertum vom blutigen Samum der Zu Emile Zolas gigantischem Romanzyklus Die

" Tyrannen", gelegt war.

Friz Rosenfeld.