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Sonntag, 29. März 1936

ganze öffentliche Leben unter Sturatel gestellt. Der Dr. Kalfus Finanzminister Arbeiter steht unter der ständigen Terrordro­hung der Arbeitslosigkeit, der Geschäftsmann unter der des Boykotts.

Darüber ist kein Zweifel: Freie und ge­heime Wahl und von Hitler   ist keine Spur mehr zu sehen. Am 29. wird er mit Hilfe von List, Lüge und Betrug ,, Sieger" sein.

Vorläufig keine Konferenz

Reuter: Erst muß Deutschland  entgegenkommen

London  . Die in Paris   verbreitete Mel­dung, daß Minister Eden den Zusammentritt einer neuen Konferenz der Locarno  - Mächte für die nächste Zeit in Brüssel   vorgeschlagen habe, wird nach dem Reuter- Büro in Londoner   diplo= matischen Kreisen nicht bestätigt. Es könne von der Veranstaltung einer weiteren Konferenz nicht die Rede sein, insolange nicht die Vorschläge Deutschlands   einem eingehenden Studium unt= Prag  . Der Präsident der Republik hat terzogen sein werden. Vor Einleitung neuer Ver- am Samstag den Sektionschef Dr. Josef Kal­handlungen muß das Problem der Schaffung fu 3 zum Minister ernannt und ihn mit der Lei­eines neuen Vertrauens reell gelöst werden, wel- tung des Finanzministeriums betraut. ches nicht früher hergestellt sein kann, insolange Deutschland   nicht bereit wäre, eine verföh= ,, Ordnung in Währungs- und nende Demarche vorzunehmen, welche Budgetfragen" den Forderungen der durch die Verletzung des Locarno  - Paktes direkt verletzten Mächte ent­gegenkommen würde. Mit andern Worten: die Tür zu Verhandlungen könne nicht geöffnet wer­den, infolange Deutschland   nicht den Schlüffel zu derselben hergibt.

Das britische Kabinett wird Montag zusam­mentreten, um die Frage einer engen Fühlung­nahme der Generalstäbe zu studieren.

Hitler   appelliert

an den lieben Gott Berlin  . Samstag hielt Reichskanzler Hit Yer feine zwölfte und letzte große Wahlrede in Köln  . Nach den üblichen Friedensbeteuerungen an das Ausland schloß Hitler   diesmal nicht, wie sonst mit einem Appell an das deutsche   Volt, am Wahltag hinter ihn zu treten, sondern mit einem Anruf des Allerhöchst e n, er möge das deutsche Volf segnen und ihm die Kraft ber leihen, den Kampf zu bestehen für die Freiheit, für die Zukunft, für die Ehre und den Frieden des Volkes.  - Die Menge stimmte sodann das Niederländische Dankgebet an.

Mussolini   verlangt Rehabilitierung?

Baris. Die römischen Korrespondenten der

Barijer Blätter teilen mit, daß die italienische  Rezierung vor jedweder Versicherung ihrer Hilfe Leiftung für Frankreich   und Belgien   gegen Deutschland   ihre Rehabilitierung fordern werde, u. zw. auf folgende Weise:

1. Aufhebung der Sanktionen,

2. Aufhebung des Genfer   Votums des Völs  ferbundrates, in welchem Italien   als Angreifer

berurteilt wurde.

3. Eine neue Diskussion im Völkerbundrat,

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in der erklärt würde, daß die italienische Militär­expedition nach Abejjinien Gerechtigkeit und Zivilisation" bringe und es ein Verbrechen wäre, die Bewaffnung barbarischer Stämme gegen ein zivilisatorisches Expeditions­forps zu unterstützen.

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Das Programm des neuen Finanzministers Der Präsident der Republik nahm Samstag in Anwesenheit des Kanzlers Dr. Sámal und des Sektionschefs Dr. Schieß I vom neuernann ten Finanzminister Dr. Josef Kalfus das Ge­löbnis entgegen.

Der Finanzminister erklärte bei dieser Ge­legenheit, daß er sich der Verantwortlichkeit sei­nes Amtes sowohl in moralischer Beziehung

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Nr. 76

Die Tätigkeit Dr. Kalfus' betraf bis 1930, und die wichtigsten Forderungen der Studenten größtenteils Kreditangelegenheiten und die Staats- schaft aufgestellt sind.

Die ,, Phönix  "-Sanierung

Amtliche Schritte zur Sicherung der tschechoslowakischen Polizzen

schuld. Seither arbeitete Dr. Kalfus in der Stu­dienabteilung an dem oft recht schwierigen Inter Die Arbeitsgemeinschaft der öffentlichen effenausgleich zwischen den wirtschaftlichen und auch Angestelltenorganisationen, vertreten durch den politischen Interessentengruppen, aber auch bei dem noch schwierigeren Ausgleich der Interessen der Vorsitzenden Abg. Němec, Vorsitzenden- Stell Finanzverwaltung und der Privatwirtschaft. Er vertreter Abg. Bergmann und Frau, Ma­hat an der neuen Richtung in der Finanspolitik, die chová, ferner durch die Vorstandsmitglieder den Staat dazu führte, die Wirtschaft in den gro- Senator Grünzner und die Abgeordneten Ben Zügen selbst zu dirigieren und dabei tief in Dr. Tu mlíčová und die Herren No alle Zweige des Wirtschaftslebens einzugreifen, her botný, Kunz und Mláde t, erschienen borragenden Anteil. Auch die kürzlich erfolgte Bins Samstag beim Präsidenten der Republik, um ihm fußregelung ist zu einem erheblichen Teil sein Wert. namens der Arbeitsgemeinschaft als Repräsen tanten der Spiẞengewerkschaftsorganisationen der Staatsangestellten ihre tiefe Ergebenheit und ihr Vertrauen auszusprechen. Die Vorstandsmitglie der informierten auch den Präsidenten über die aktuellen Forderungen der öffentlichen Angestell­ten und ersuchten ihn um Unterstübung ihrer Bestrebungen. Der Präsident dankte für die Er­gebenheitskundgebung und gab seiner Befriedi gung über die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Ausdruck. Im weiteren Verlaufe der Unterredung legte der Präsident seine Ansichten über die Funktion der öffentlichen Angestellten im demo­fratischen Staate dar, deren Aufgaben in jeder Hinsicht, namentlich auch in wirtschaftlicher, fultureller und sozialer Beziehung von Tag zu Tag wachsen, und verwies auch auf die Schwie rigkeit der hieraus erfließenden Probleme. Der Präsident sprach die Hoffnung aus, daß schon in diesem Jahre wie übrigens der Vorsitzende der Regierung der Deputation gegenüber bereits erklärt habe ein Weg gefunden werde, daß wenigstens einigen Forderungen der Angestell­tenschaft entsprochen werde. Das Präsidium der Arbeitsgemeinschaft wurde am Freitag auch vom Vorsißenden der parlamentarischen Spar­und Kontrollkommission, Abg. Beran, empfan gen. Die Aussprache bestätigte, daß tatsächlich eine Erleichterung der Staatskaffe durch gewisse Finanzmaßnahmen zu erwarten steht, welche in der letzten Zeif über Veranlassung der Spar- und Kontrollkommission von der Regierung verwirk licht wurden. Es besteht deshalb die Hoffnung, daß es möglich sein wird, die zugesagte Gleich­

Brag. Amtlich wird verlautbart: Die Maß­nahmen der österreichischen   Regierung zur Rege­lung der Verhältnisse bei der privaten Versiche rung in Desterreich im Zusammenhang mit der Regelung der Verhältnisse der Lebensversiche rungsgesellschaft Phönig" in Wien   haben auch in der Tschechoslowakischen Republik lebhafte Aufmerksamkeit hervorgerufen, wo diese Versiche rungsgesellschaft ihre Tätigkeit in einem bedeuten dem Umfange entfaltet hat. Um jeder Beunruhi­gung der tschechoslowakischen Versicherungsnehmer der hiesigen Vertretung der genannten Versiches rungsanstalt zu begegnen, wird betont, daß die Aufsichtsbehörde und die Regierung es nicht ver absäumen, Schritte zu unternehmen, damit die Ansprüche der tschechoslowakischen Versicherungs­nehmer aus den mit der Vertretung der hiesigen Versicherungsanstalt ,, Phönig" abgeschlossenen Versicherungsverträge nicht tangiert werden. Selbstmord eines

Mitverantwortlichen?

da doch fast jede Maßnahme der Wirtschafts- Wien. Der Sektionschef des Kanzleramtes und Finanzpolitik, die dem einen Vorteile bringt, Heinrich Ochsner   verübte im 21. Bezirk auf dem andern Abbruch tun fann als auch in der Straße Selbstmord durch Erschießen. Ochsner fachlicher Hinsicht bewußt sei, denn der war der Leiter der 12. Sektion des genannten Finanzminister sei gleichzeitig der Hüter der Amtes, dem die Angelegenheiten der finanziellen und Währungs- Ordnung, Privatversicherung zugewiesen waren.

welche beiden das Ariom jeder öffentlichen Finanzpolitik sein müssen. Der Minister habe diese heute besonders schwere Aufgabe auf sich genommen, wobei er sich der Unterstützung dieser Politik seitens des Vorsitzenden der Regierung sicher ist und den Präsidenten der Republik um die gleiche Unterstüßung bitte.

Der Präsident der Republik erklärte, auch er stelle mit Nachdruck die Forderung, daß in Währungsfragen und in der Frage des Budget­gleichgewichtes die Ordnung aufrechterhalten werde, und versicherte dem Minister, daß er in dieser Hinsicht seiner Hilfe sicher sein könne.

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Die Studenten

beim Ministerpräsidenten

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stellung der vierten Etappe der Altpensionisten und die Rüd­tehr zu den alten Auszahlungs­terminen zu verwirklichen.

Die Bank von Frankreich wehrt sich gegen den Goldabfluß

Paris  . Die Bank von Frankreich hat den Eskomptesak von 3.5 auf 5 Prozent erhöht. Der Lombardsatz wurde von 5 auf 6 Prozent, für 30­tägige Vorschüsse von 3.5 auf 5 Prozent erhöht.

Samstag empfing Ministerpräsident Doktor Milan Hodža   die Vertreter der Studentenvereini­gungen der Koalitionsparteien. Die Abordnung informierte den Ministerpräsidenten eingehend über ihre Stellungnahme zur Aspirantenverord­nung. Die Sprecher wiesen in ihren Referaten auf die Hauptmängel der Reg.- Ver. Nr. 170-1934 hin, und auf die schweren wirtschaftlichen und so zialen Schäden, die daraus für die junge Intelli­Der neue Finanzminister, der im 56. Lebens gens erwachsen. Der Ministerpräsident begrüßte Unterhändler wieder umgekehrt? jahr steht, hat eine außerordentliche Karriere hinter in seiner ausführlichen Antwort die sachliche Addis Abeba  . Der ehemalige abessinische Gez sich. Er trat bereits mit 17 Jahren in den Finanz- Argumentation der Redner und betonte, daß es fandte in Rom   Jesus Afework ist unerwartet von dienst ein und brachte es im Status der Beamten Pflicht der älteren Generation sei, für die junge mit Mittelschulbildung im Jahre 1920 zum Steuer- Intelligenz eine ausreichende Eristenzmöglichkeit Dschibuti   in Addis Abeba   eingetroffen. Afework oberverwalter. Kurz darauf wurde er in das zu schaffen. Er gab zu, daß die Regierung sich mit sollte, wie in der Deffentlichkeit angenommen Kreditdepartement des Finanzministeriums berufen, dieser Frage beschäftigen müsse und erklärte, daß wurde, nach Italien   mit einer Sondermission zu wo er erst die fehlende Hochschulbildung nachholte aus sozialen Gründen in einigen Punkten eine Mussolini   reisen, ist jedoch in Dschibuti   wieder und das Doktorat erwarb. Im Jahre 1928 wurde Aenderung herbeigeführt werden müsse. Er lud die umgekehrt. er Sektionsrat. Nach dem Dozenten Dr. Bas über- Delegation ein, sich im Laufe des nächsten Mona- Belgische Militärmission nahm Dr. Kalfus im Jahre 1930 die Leitung der tes wieder bei ihm einzufinden, um bei dieser Ge­Studienabteilung des Finanzministeriums, 1931 wurde er Oberfettionsrat, 1933 Präsidialchef des Ministeriums, 1934 Ministerialrat und kam 1935 als Sektionschef an die Spitze der Präsidialsektion, die er bereits seit der Pensionierung des Sektions­chefs Dr. Vlasat geleitet hatte.

MÄNNER, FRAUEN ipäter nicht an anderen wiederholt.

UND WAFFEN

Roman von Manfred Georg Copyright by Dr. Manfred Georg. Prag  

Schandtat, die man ihm zugefügt hatte, hatte er Anita Satorescu war sehr schwach. Sie sah aus wie eine leidenschaftliche agressive Jägerin, und dunkles Feuer glühte ihr ums Gesicht. In Wirklichkeit war ihre einzige Stärke die Art, mit der sie ihr elendes Dasein verheimlichte und den Glanz ihres Namens und Einflusses nach außen aufrecht erhielt. Sie hatte sich mit ihrer Situa­Zuerst war es eine Art Eifersucht gewesen, tion abgefunden. Nur bisweilen schreckte sie in die Anita Satorescu gegen Haydée empfunden der Nacht hoch, sprang aus dem Bett und ging, hatte. Schon vor dem gemeinsamen Besuch in der ohne Licht zu machen im Zimmer hin und her. Femina hatte Mardrier von ihr erzählt. Dann Zuerst noch vom Schlummer benommen, lediglich aber war während des Tanzes ein merkwürdig von einem wirren Gefühl bedrängt, dann war es, zärtliches Gefühl für die Frau auf der Bühne als ob sich bei der stillen Wanderung ihre Ge­entstanden. Auch Anita hatte gespürt, was Mar- danken zu ordnen begannen und aus verschütte­drier gereizt hatte. Eine Zagheit, die sich ab- tem Grunde ein Erinnern aufstieg, das einen grenzte, bei aller Bereitschaft zur Hingabe und Willen zur Aenderung ihres Lebens mit sich Aber einmal in den Schein des Be­eine Leidenschaft, die vorläufig nur dem künst- brachte. Terischen Ausdruck des Tanzes, aber noch keinen wußtseins getreten, erwies es sich schon als ein berkümmerter, von Entwicklungs menschlichen gefunden hatte. hemmungen belasteter Wille, der sich ohnmächtig auf die Schwelle ihres Herzhauses hockte und nur sehr unklar zu einer Tat entschlossen war. Was das für eine war, wußte sie nicht. Irgendwie war sie mit dem Dolch einer Rache- Empfindung bewehrt. Aber dann war wieder alles vorbei. Das eintönige Tiden der Uhr klopfte sie ins Erwachen zurück. Der Spaziergang im Käfig der vier Wände hatte sie erschöpft, sie lehnte die Stirn an das talte Fensterglas und warf sich dann wieder auf ihr Lager zurück, um mit einem Er hatte wirklich das Gefühl des Zer- furchtbar milden Lächeln um den Mund einzu­tretens. Er gehörte zu jenen Leuten, die im schlafen. Wenn man sie so neben Mardrier sizen Zorn ihr Menschengesicht verlieren. Eine Ader sah, in der sicheren Majestät ihres Körpers, so erschien auf der linken Schläfe und zog sich in mußte man das Gefühl haben, daß da eine er einem unangenehmen Zickzack zur Braue hin- folgsichere, herrschgewohnte Frau mit einem Als er einmal in dem Schüler- Bagno Eintänzer fonferierte.. wegen eines fleinen Diebstahls an vier Pflöcken Marbrier kostete seine Ueberlegenheit aus. auf der Erde gefreuzigt worden war, waren ihm Er war immer noch freudig bewegt, wenn er sie Mitschüler, die ihn haßten, dauernd mit eisen- zeigen konnte. Seit seiner bösen Jugend hatte beschlagenen Stiefeln auf die Hände getreten, bis er dies fast als das Höchste der Güter schäßen ge= biefe von Blut geronnen waren. Nicht eine lernt. Die Schmach der langen Jahre, bis er

,, Aber ich rühr sie nicht an. Sie ist mein Yangiveiliges Abenteuer.( Und mein kostspielig stes, dachte er ärgerlich. Sie bringt mir gewiß noch Unglück, aber er sagte es nicht.) Und troß­dem werde ich ihr schon das Geheimnis heraus reizen, warum sie Dich, mich, Schumann, die ganzen Säle voller Menschen so anzieht, als ver­spräche sie jedem einzelnen ihre Gunst. Du tennit mich, ich werde sie dahin kriegen, daß sie häßlich und unscheinbar und zerbrochen wird wie ein Insekt, das man zertritt."

verläßt Abessinien

Addis Abeba  . Die belgische Militärmission fehrt nach Belgien   zurüd, weil die abessinische Regierung aus Ersparungsgründen auf ihre

legenheit noch einmal die brennendsten Fragen der jungen Generation zu behandeln. Am Ende wurde dem Ministerpräsidenten eine Resolution über­reicht, in der in furzer Form auf die Hauptmän­gel der Aspiranten- Verordnung hingewiesen wird Dienste verzichtet hat.

dazu gekommen war, Menschen als Objekte be-, südtpärts brauste, überfiel ihn die reine, frische handeln zu können, brannte noch immer in ihm. Luft des Waldreviers mit einer ganz besonderen Die Neigung Anitas zu Haydée war ihm nicht macht. Es war, als ströme sie in Stößen in ihn entgangen. Er war sich über ihre Art und In- ein und blase ihm aus dem ganzen Körper den tensität nicht flar, aber daß hier eine Stelle war, Mißmut in giftigen Schwaden heraus. Er hatte in die man die Spize der Worte hineintreiben sich absichtlich nicht angemeldet. weil er sich so konnte, war sicher. Die Fürstin selbst hatte in der vollkommen unklar darüber war, was er mit die Tänzerin eine Leichtigkeit und Unbedenklichkeit, sem Mädchen machen sollte. Er gestand sich, daß ein freies Atimmen und jenen Willen zur eigenen sie für ihn eine große Wichtigkeit gewonnen hatte. Person empfunden, die ihr fehlten. Es lag ihr Er sehnte sich nach ihr, so wie ein Eingesperrter viel an Haydée, ohne daß sie das Was hätte genau sich nach einem Gang durch die Natur sehnt, und und wenn er daran dachte, wie ahnungslos er bisher definieren können. Zwischen Makropulos Mardrier gefangen und viel zu schwach, um aus über sich gewesen war, und wie ihm Haydée Wege zubrechen, reizte sie auch die männliche Selb  - gewiesen hatte, die seiner verschlossenen, miß ratenen Natur bisher nie geöffnet worden waren, ständigkeit, die Handée offenbar besaß. Damals in der Garderobe nach der Vor- so stieg eine Welle des Heißhungers nach ihr in stellung hatte sie ihr ein paar Worte der Be- ihm hoch, die ihn überschwemmte. Er mußte mits wunderung gesagt, und der Geruch von Puder unter die Augen schließen, um davon nicht über und Parfum, das grelle Licht der Lampen vor rannt zu werden. Immer wieder, wenn er mit dem Schmintspiegel und die Bewegung, mit der Makropulos in einer besonders wichtigen Bera Handée sich eine aufgegangene Schleife des Schuhs tung saß, und sie etwas über die Unterbringung gebunden hatte, waren ihr lebendige Erinnerung. zerlegbarer Tanks im Baltikum   diskutierten, oder wenn der bleichgesichtige Doktor Alexander, Ver­bindungsmann zwischen dieser Dunaimis- Gruppe und einem englischen Flugzeugwerk, Erfindungen referierte, die zum ersten Male in dem geplanten russischen Aufstand als Generalprobe angewandt werden sollten, ertappte er sich dabei, wie er plöt lich die Vorstellung hatte, in einer aus dem Zims Ja, meine Liebe," murrte Mardrier und mer eilenden Sekretärin den Gang Haydées wie rührte in der Kaffeetasse ,,, es ist noch nicht her- derzufinden oder durch eine geöffnete Tür ihr aus, ob dieser neue Herr uns schindet, oder ob Lachen zu hören. Auch verschmolzen oft die Züge wir ihn schinden werden. Vorläufig hat er die Gabrieles und der Tänzerin zu einem, so daß der absolute Macht. Das Kleine Luder wird übrigens Tod der Tochter sich in eine Art Auferstehung auch mitkommen. Man sollte es bei Gelegenheit verwandelte. Er fühlte sich durch Handée auch vor irgendwo versaufen lassen. Möchte wissen, was feinen Traumbildern geschüßt. Ihr Atem neben es an dem alten Stelett für einen Narren ge- den seinen in der Nacht hatte ihm die Einsamkeit fressen hat? Er muß ja ein besonders reizvoller genommen, in der er sonst wehrlos überfallen Liebhaber sein!" worden war, und je mehr sich die Angst vor dem Mann mit dem Korb vermindert hatte, desto stär fer war in ihm die Sicherheit geworden, daß mit Haydée ein Bote in sein Leben getreten war. dessen Spur die Kinder nach sich ziehen würde.

Vor Schumann hatte die Fürstin Scheu. Die wenigen Male, die sie mit ihm gesprochen, hatten seine Undurchdringlichkeit, die Dürre feiner Worte, die ohne Charme und sparsam waren, fie abgestoßen und die Besessenheit, mit der er ar­beitete, ohne daß er sich aus der Erreichung des Bieles   allzu viel zu machen schien, schredte sie.

Und Marbrier erging jich in Vermutungen, über die Anita voll Zorn hinweghörte.

Als Schumann diesmal auf der Station Semmering   ausstieg und dem Zug nachsah, der