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bühr für ein Gespräch von 3 Minuten Dauer beträgt im Stadt- Idem Grunde wieder in die richtige Ordnung zu bringen vermag,| Verfolgung von an sich berechtigten Interessen und Be­verkehr 10 Pf., im Verkehr mit den Vororten 20 Pf. weil er die einzelnen Teile mumeriert hat; Instrumental- Imita- strebungen etwas zu weit hätten hinreißen lassen. Hoffentlich dienen die Automaten nicht als Mittel, um für später toren, die Zither, Cello, Flöte, ja eine ganze böhmische Dorfkapelle Der Gerichtshof verurteilte Buchholz wegen Nötigung und Be­Maßregeln zu rechtfertigen, durch die dritten Personen die nur mit den natürlichen Mitteln der Menschenstimme darstellen; leidigung zu 6 Monaten Gefängnis, den einen Zimmermann zu unentgeltliche Benugung privater" Fernsprecher unmöglich gemacht gewandte Kugelläufer; drei Kopf- Equilebristen, von denen zwei 6 Wochen und zwei andere Zimmerleute, von denen einer völlig un­wird. kaum das schulpflichtige Alter erreicht haben mögen; derbkomische bestraft war, zu je 100 M. Geldstrafe, indem es bei Buchholz hervor­Der Kummer des unbemittelten Backfisches. Afrobaten, die in fünf Minuten mehr Prügel bekommen, als selbst hob, daß er als Maurer sich in diese Angelegenheit der Zimmerleute In einer hiesigen Beitung findet sich folgendes Inserat: Unbemittelter im St. Josephstift   Jahresbedarf ist; zwei Sängerinnen, eine von überhaupt nicht habe einzumischen( 1) brauchen. Badfish bittet edel denkende Menschen um Zweirad. Adressen jüngerer Bürgerlichkeit, die andere von Adel und augenscheinlich von Wenn nicht alles täuscht, so wandelt dieser fehr altem-fkurz das Publikum findet vielerlei Gelegenheit zum Hoffnung 113".- Badfisch auf einem Wege, wo ein Rad eher hinderlich als Beifall, obwohl der Hoftroubadour Seiner Majestät Berlin Bender nicht mehr den Hymnus von dem schwierigen Stuhl seiner Hulda förderlich ist. fingt.

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Vermischtes.

Johann Strauß  , der bekannte Walzer- und Operettenkomponist, ist gestern, am 3. Juni, in Wien   gestorben.

Die Erweiterung der Stadtbahn Haltestelle ,, Bellevue" zu einer Fernverkehr Station hat noch keine Aussicht auf Ver­Feuerbericht. In der Nacht zum Sonnabend wurde die Feuer­Der Künstler wurde als Sohn des gleichnamigen alten Walzer­wirklichung. Richtig ist allerdings, daß die Pläne zum Umbau der wehr nach Schillingstraße 12 gerufen. Hier waren die in der Station fertig im Eisenbahn Ministerium liegen, und zwar bereits Beiztrommel einer Strawollefabrik befindlichen Lumpen in Brand fönigs" am 25. Oftober 1825 in der östreichischen Hauptstadt geboren. seit Jahren. geraten. Kurz nach 3 Uhr erfolgte ein Ausrücken der Wehr nach Schon in früher Jugend brachte er es zum Hofball- Musikdirektor Schönhauser Allee   168a, wo an einem Dampfkessel das und reiste dann mit einem 1844 begründeten Orchester ins Ausland. Die Berliner   Unfallstationen find im Monat Mai cr. in Wasserstandsglas zersprungen war, und mußte man zur Abstellung Seinen Weltruhm hat er aber in den sechziger Jahren durch ent­3132 Fällen gegen 2768 im gleichen Monat des Vorjahres für erste des Dampfes die Hilfe der Feuerwehr in Anspruch nehmen. Am züdende Walzerkompofitionen, wie die unvergleichliche Blaue Donau", Hilfe in Anspruch genommen worden, und zwar 2669 mal bei Un- Freitag Abend furz nach 7 Uhr erfolgten zwei Alarmierungen nach die Geschichten aus dem Wiener Wald" und" Wiener Blut" be­fällen und 463 mal bei plöglichen Erkrankungen. In den Stationen anonierstraße 49 und Rheinsbergerstraße 36, doch gründet. Angeregt durch Offenbachs Beispiel legte er sich dann wurden 2871, außerhalb derselben 261 Personen behandelt. handelte es sich in beiden Fällen um irrtümliche Feuerbefürchtungen. auf die Komposition von Operetten, deren erste Indigo" 1871 auf­

Aus dem Wasser gerettet wurden Freitagabend in der achten Stunde zwei Männer, die den Tod suchten, an der Fennbrücke der Arbeiter Albert Bawke aus der Gerichtsstraße 2 und an der Groß­beerenstraße der Schlosser August Meye aus der Bahnstraße 13 zu Schöneberg  . Was Bawke zu dem Selbstmordversuche veranlaßt hat, ist nicht bekannt. Meye ist infolge des Todes eines Kindes und Heberarbeitung geistesgestört. In einem Gasthofe im Norden der Stadt sich zu erhängen, versuchte gestern ein Reisender Friedrich Bort. Der Nagel, an dem er sich aufgehängt hatte, gab jedoch nach und der Lebensmüde fiel zu Boden. Noch lebend wurde er aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht.

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Aus den Nachbarorten.

Schöneberg  . Die Versammlung des Arbeiter- Bildungsvereins findet Montag, abends 8 Uhr, bei Obst, Grunewaldstr. 110, statt mit einem Vortrag des Rechtsanwalts Victor Fränkl:" Die sociale Be­deutung des neuen Bürgerlichen Gesetzbuches  ".

In Steglit- Friedenau findet die nächste Versammlung Diens­tag bei Schelhaje statt. Referent ist Herr Cohen.

Schmargendorf  . Die nächste Versammlung des Arbeiter Bildungsvereins findet Dienstag, abends 8 Uhr, im Wirtshaus Schmargendorf   statt. Tagesordnung: Diskussion über die Bern­steinsche Broschüre. Zahlreiches Erscheinen erwartet Der Vorstand.

In Wilmersdorf   diskutiert der socialdemokratische Verein in seiner Mittwochsversammlung bei Witte, Berlinerstr. 40, über die mertjam gemacht. Ortsverhältnisse. Die Mitglieder werden auf§ 7 des Statuts auf­

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geführt wurde, Zwei Jahre darauf kam der Karneval in Rom" heraus und 1874 sein Meisterwerk Die Fledermaus  ", die heute noch fast so frisch klingt wie bei ihrem Erscheinen. Allmählich ging es mit dem Nuhme des Komponisten bergab; der Text der Operetten wurde immer lederner, und so mochte es kommen, daß selbst überaus melodiöse Werke wie Methusalem  "," Lustiger Krieg  " und" Zigeuner­ baron  ", von den späteren schwachen Arbeiten abgesehen, es nur auf eine verhältnismäßig turze Lebensdauer brachten. Mit Strauß ist ein Stück Zeitgeschichte dahingegangen; die ersten siebziger Jahre mit ihrer Leichtlebigkeit und dem Gründungsfieber, in dem die plöglich aller gefieln entledigte Bourgeoisie sich austobte, wären ohne die berauschenden Walzermelodien des berühmten Wiener   Kindes sozu sagen undenkbar.

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Einen guten Fang scheint die Kriminalpolizei mit der Fest­nahme des Fahrradhändlers Franz Thiel aus der Linienstr. 10 gemacht zu haben. Mehrere Eisenbahnunfälle haben sich dieser Tage ereignet: Thiel, der im ersten Stock zwei Zimmer be­Der um 9,24 Uhr vormittags in Station Langengrassau  wohnte, nannte sich auf einem prächtigen Reklameschild Inhaber der fällige Personenzug der Niederlaufizer Eisenbahn ist Freitag zwischen ersten Ahlbecker Fahrradunterrichts- Schule, Seebad Ahlbeck  , Ostsee  , udro und Langengrassau   entgleiſt. Die Lokomotive ist den Bahn­Seestr. 3, Lindenstr. 25-26. unterrichtet", und Hier wird Radfahrunterricht mit Hilfe eines Tandems " Bis jetzt 900 Schüler mit Erfolg damm herabgestürzt. Glüdlicherweise ist die Verkuppelung zwischen Lokomotive und den weiteren Waggons gerissen. Verletzt sind der erteilt", heißt es weiter auf dem Brunkschild. Die Nachbarn schüttelten schon längst den Kopf über das Schild, da sie nicht begreifen konnten, In Groß- Lichterfelde   fand am Freitag die Stichwahl für die Heizer und eine Frau aus Schlieben  . Auf der linksrheinischen wie man in zwei Zimmern des ersten Stockwerkes eine Radfahr- Gemeindevertretung zwischen dem Bauunternehmer Meusching und Eisenbahnstrecke zwischen Koblenz   und Kapellen( Stolzenfels  ) einer zur Zeit wegen schule einzurichten vermöge. An anderer Stelle aber bestand der Ver- seinem konservativen Bundesbruder Rentier Westphal statt. Der fand Freitagnachmittag 1/2 Uhr an dacht, daß Thiel Räder, die er zu einem auffallend billigen Preise erstere wurde mit ca. 30 Stimmen Majorität gewählt. Meusching Brücken- Neubaues eingleisig befahrenen Stelle ein Zusammenstoß Es sind hierbei keine Verlegungen von verkaufte, nicht redlich erworben. Am Dienstagnachmittag wurde ist aus naheliegenden Gründen Anhänger der hohen" Bebauungs zweier Güterzüge statt. num einem jungen Engländer vom Flur des Hauses Linienstraße 14 art, während sein unterlegener Gegenkandidat den Villencharakter des Personen vorgekommen, doch ist ziemlich erheblicher Materialschaden entstanden. Die Strede war etwa 12 Stunden lang gesperrt. Der sein Zweirad gestohlen, während er für die Seifenhandlung von Ortes erhalten zu sehen wünscht. Personenverkehr wurde während dieser Zeit durch Umsteigen an der Carol Weil in der Greifswalderstraße, in der er als Volontär be­Schwer verunglückt ist gestern in Spandau   der Flaschen- Unfallstelle vermittelt. Um 2 Uhr nachts konnte der direkte Verkehr schäftigt ist, im ersten Stock eine Bestellung ausrichtete. Eine Näherin, bierkutscher Masjostos aus Berlin  , der im Dienst der Moabiter wieder aufgenommen werden. Wie das Oberbahnamt Kempten Frau Keller, fah, daß ein Mann in Sportkleidung mit einem Rade Brauerei steht. Als er im Begriff war, von seinem Wagen abzu- mitteilt, entgleisten am Dienstag um 10 Uhr nachts vier Wagen des das Haus berließ. Ihre Beschreibung des Mannes paßte auf Thiel. steigen, zogen die Pferde mit heftigem Ruck an, der Kutscher fiel Personenzuges 739 bei der Einfahrt in die Station Stetten aus Unter dem Vorwande, ein Rad kaufen zu wollen, begab sich daher herab und wurde von dem eigenen Wagen überfahren. M. hat noch nicht ermittelter Ursache, wobei zwei Reisende nicht erheblich der Engländer mit einem Kriminalbeamten in die Geschäftsräume einen komplizirten Arm- und Beinbruch sowie andere schwere Ver- verlegt wurden. Die Fahrgeleise in Stetten wurden hierdurch gesperrt, hes Händlers und ließ sich sein Lager zeigen. Da wurde denn dem legungen davongetragen und wurde auf Veranlassung der Polizei so daß die Züge 734 und 741 an der Unfallſtelle unparkiert werden Bestohlenen sein eigenes Rad, für das er über 200 Mt. bezahlt hatte, ins Strankenhaus geschafft, wo er bei seiner Einlieferung nicht ver- mußten. Der Materialschaden ist gering. für 50 Mt. angeboten. Nach dieser Feststellung griff der Kriminal­beamte in die Verhandlungen ein, beschlagnahmte das Rad und ließ nehmungsfähig war. M. ist verheiratet und befizt vier Kinder. es nach der Wache des 16. Polizeireviers in der Alexanderstraße bringen.

Eine verkrachte Veteranen- Heimstätte. Die Vereinigung deutscher Kriegs- Veteranen zur Errichtung von Heimstätten erwarb durch vier seiner Vorstandsmitglieder mehrere in der Bödikerstraße belegene Baustellen, um dort ein Veteranen- Asyl zu errichten. Es gelang auch, zwei Häuser auf dem Terrain zu errichten, in welchen Wohnungen, bestehend aus Stube, Stammer und Küche, gegen mäßigen Mietszins für eine Anzahl Veteranen gebaut wurden. Ende vorigen Jahres wurde der Vorstand, auf dessen Namen die Grund­stücke im Grundbuche eingetragen waren, zur Niederlegung seiner Aemter gezwungen und ein neuer Vorstand gewählt. Laut ciner Bekanntmachung des Königlichen Amtsgerichts I soll jetzt das Veteranen- Heim am 19. Juli cr., 10/2 1hr vormittags, vom Amts­gericht I zwangsweise verkauft werden. Zu bedauern bleibt nur, daß mehrere Handwerker, die als Veteranen der letzten Feldzüge bei Vergebung der Bauarbeiten berücksichtigt" wurden, benachteiligt find.

Ein neues großes Warenhaus soll demnächst in der Großen Frankfurterstraße errichtet werden. Bei der Erteilung der Bau­fonsense für Warenhäuser zeigt sich die Baupolizei neuerdings sehr zurückhaltend. Es geschieht dies mit Rüdsicht auf die Brand­fatastrophe in Braunschweig  . Einer Baufirma, welche mit der Er­richtung eines Warenhauses in der Leipzigerstraße beauftragt ist, soll die Erteilung der provisorischen Bau Erlaubnis bisher verweigert worden sein. Für Bauten von Warenhäusern dürfte eine hoffentlich ausreichende neue feuerpolizeiliche Verordnung geschaffen werden.

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Unter die Räder einer Kutsche geraten ist der Grünfram­Händler Wilhelm Vorweg in der Ramlerstraße direkt vor seinem Geschäftslokal. Der Ueberfahrene erlitt einen Schädelbruch und ver­schiedene Rippenbrüche und mußte in ein Krankenhaus übergeführt

werden.

Das Hunderttausend Dollar- Vermächtnis, welches der Stadt Spandau   von einem Deutsch- Amerikaner in Aussicht gestellt ist, beschäftigte am Donnerstag die Stadtverordneten- Bersammlung, welche sich ebenso wie der Magistrat zur Annahme der Spende bereit erklärte. Der Stifter Charles W. Wagner ist 1854 aus Spandau  , seiner Vaterstadt, nach Kalifornien   ausgewandert und hat, wie er an den Magistrat schreibt, in Minen Glück gehabt und viel Geld gemacht". Allgemeine Heiterkeit erregte in der Versammlung die Mitteilung, daß jezt in Spandau   alle Einwohner des Namens Wagner und deren giebt es eine ganze Menge ihren Stammbaum durchforschen, um zu sehen, ob sie zu dem Wohlthäter nicht etwa auch in verwandtschaftlichen Beziehungen stehen, um Erbansprüche geltend machen zu können.

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Selbstmord eines Trainsoldaten. Ein Soldat des Branden­burgischen Trainbataillons Nr. 3 in Spandau   hat am Freitag seinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Das Motiv der That ist noch nicht aufgeklärt.

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And Gifhorn   wird gemeldet: Vorgestern früh brach in dem Dörfchen Croya zwischen hier und Braue Feuer aus, das sich so rasch über die Wohnhäuser von Harms und Claus verbreitete, daß die Ehefrau des im Clausschen Altenteilerhause wohnenden Ar­beiters Hente im Bett vom Feuer erfaßt wurde. Sie sprang auf, riß ihren ein Jahr alten Sohn an sich und eilte zum Fenster, um sich und das Kind hinauszuretten. Da aber brach das Strohdach des Hauses zusammen und begrub Mutter und Kind! Frau Hente wurde noch lebend, doch mit sehr schweren Brandwunden bedeckt, hervorgeholt, ihr Kind jedoch war bereits verbrannt.

Das Dorf Hammeleff( Kreis Hadersleben  ) ist gestern nacht durch eine große Feuers brunst fast ganz vernichtet. 14 Gebäude, darunter das Bastorat, sind eingeäschert worden.

In Suckow  ( Mecklenburg- Schwerin) sind gestern 12 Gebäude durch einen Brand eingeäschert worden.

In Krimmitschau ist unter dem Verdachte der Urheberschaft des gegen den Nord- Süd- Expreßzug verübten Anschlags der ehemalige Lokomotivfeuermann Ronn verhaftet worden.

Wie die Geldmänner ihr Jutereffe zu wahren wissen, Das Hochwasser der Ems hält, wie aus Papenburg  - Olden­Gestern brach bei Meppen   der davon hat die Stadt Luckenwalde   einen erbaulichen Beweis erhalten. burg   berichtet wird, weiter an. wie der Magistrat in der Stadtverordneten Versammlung nämlich Schüßendeich. Der Schaden ist für die Landwirtschaft bedeutend. Väter und Söhne". Aus der letzten Sigung des Nürnberger mitteilte, ist es ihm nicht gelungen, die 31/ prozentige Stadtanleihe, welche aufzunehmen beschlossen ist, aufzutreiben, so viel Mühe er Magistrats weiß der Nürnb. Ang." folgendes Kuriofum zu melden: sich auch gegeben habe. So habe er bei den Sparkassen in Jüterbog  , Der Maler Hommel teilt mit, daß ihm sein verstorbener Vater die Rottbus und Herzberg, ferner bei verschiedenen Versicherungs- Taufnamen Ferdinand Lassalle   beigelegt habe. Da er nun zum gesellschaften, bei dem Breußischen Beamtenverein, der Preußischen Militär fomme, befürchte er, daß der Name Lassalle   Anstoß errege Central- Boden- Kreditbank und an noch anderen Orten angefragt, und auch sonst geeignet sei, sein Fortkommen zu erschweren, weshalb doch überall habe er verschlossene Geldspindenthüren gefunden. er um Streichung dieses Namens bitte. Das Gesuch wird genehmigt 312 Prozent? Giebt's ja gar nicht! Um die Anleihe ausführen zu und nur als Ferdinand wird Hommel demnächst Stechschritt und tönnen, blieb Magistratus nichts anderes übrig, als die Genehmigung Griffe machen. zur Aufnahme einer 4prozentigen Stadtanleihe nachzusuchen. den obwaltenden Umständen mußte die Stadtverordneten- Versamm­lung wohl oder übel diese nachgesuchte Genehmigung erteilen.

Gerichts- Beitung.

Unter

Die Stadt Thorn will sich für 300 000 m. ein Theater erbanen.

Der armenisch- katholische Erzpriefter Hourtian Batmanian wurde, wie aus Konstantinopel   gemeldet wird, im Kloster Kodjajik bei Tokat   erwürgt aufgefunden. Mehrere Personen wurden verhaftet.

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Marktpreise von Berlin   am 2. Juni 1899 nach Ermittelungen des kgl. Polizeipräsidiums. D.- Ctr. 16,20 15,-Schweinefleisch

Weizen. Roggen Futter- Gerste Hafer gut

1 kg

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15,20 13,80 Kalbfleisch

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1,60 1,10 1,80 1,-

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13,40 12,80 Gammelfleisch

1,60 1,-

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15,60 15,10 Butter

2,40 2-

mittel

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15,14,50 Eier

60 Stud

3,60 2,20

gering

14,40 14,- Karpfen

1 kg

2,- 1,20

Richtstroh

4,- 3,50 Aale

2,80 1,40

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2,60 1-

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2,20

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1,20

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1,60 0,80

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2,80 1,20

1,20 0,80

Heu

6,80 4,- Bander

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40,

25,

Hechte

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50, 25, Barsche

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70, 30,- Schleie

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6, 4,- Bleie

Erbsen Spetsebohnen Linsen Kartoffeln, neue Rindfleisch, Keule 1 kg

1,60 1,20 rebse per Schod 12,- 2,50 1,20 1,-

Die Masern sind in den letzten Wochen, wie alljährlich um diese Zeit, wieder sehr start   in Berlin aufgetreten. Für eine Woche sind über 100 Erkrankungsfälle polizeilich gemeldet worden. Am meisten find die Rosenthaler Borstadt, die Oranienburger Vor­stadt  , Moabit und die Schöneberger Vorstadt in Mitleidenschaft ge= Auch ohne Zuchthausgeset tönnen Arbeiter wegen höchst ge= zogen. In der Rosenthaler Vorstadt hat man aus diesem Grunde ringfügiger Handlungen zu hohen Strafen verurteilt worden, wie die auch wieder ein paar sechste lassen von Gemeinde- Verhandlung gegen den Maurer Buchholz und eine Anzahl 2. Juni vor dem Land­schulen bis auf weiteres schließen müssen, um der Weiter- anderer Bauarbeiter ergab, die am verbreitung möglichst vorzubeugen. gericht II verhandelt wurde. Auf einem Bau   in Marienfelde war die Arbeit in vollem Gange, als der Meister eine Uusere ,, Gebildeten"! Hiesige Blätter melden: Ein Pistolen­buell hat vorgestern früh auf Bestend zwischen einem hiefigen Anzahl Zimmerleute hinschickte, die er von dem Arbeits­jungen Arzt und einem Amerikaner, der hier Medizin studiert, statt- achweis   der Maurer- und Zimmer meister bestellt hatte. gefunden. Der Amerikaner wurde durch einen Schuß in den Ober- Zwischen diesen und den dort schon arbeitenden Zimmerleuten kam es als­bald zu Differenzen, und am nächsten Morgen stellten die früher arm kampfunfähig gemacht. Zu dem mehrfach besprochenen Pistolen- dort schon beschäftigten Zimmerleute die Arbeit ein, nahmen sie aber Zweikampf   im Grunewald, in der Nähe von Schlachtensee, erfahren wir, daß der durch einen Schuß in die Brust Verwundete noch immer auf Wunsch des Unternehmers, der den neu Eingetretenen eine andere Arbeitsstelle anwies, alsbald wieder auf. Die Verhandlung in der Privatklinik eines Dr. H. liegt. Der Verlegte ist Reserve- gab keine volle Klarheit über den Grund dieser Streitig Teutnant eines Linien- Infanterieregiments. Natürlich! teiten. Die Angeklagten gaben an, sie hätten von dem neu ein­Eine Spiritusexplosion, die fünf Menschenleben gefährdete, gestellten Zimmermann Regeler und seinen Begleitern befürchten fand Sonnabendnachmittag 1/2 Uhr Kleine Jägerstraße 5 müssen, daß diese sie vom Bau verdrängen wollten, da für eine so +) Kleinhandelspreise. statt. Hier befindet sich im dritten Stock der Arbeitsraum des große Zahl von Leuten gar keine Beschäftigung vorhanden gewesen Juweliers Geride, in welchem um die angegebene Zeit eine ge- jei, und Regeler auch Nedensarten geführt hätte, die darauf hin­Produttenmarkt vom 3. Juni. Die Preise für Weizen und waltige Detonation erfolgte, während gleichzeitig Flammen zum wiesen. Regeler wieder behauptete, er und seine Begleiter feien Roggen zogen auf spätere Sichten um ca. 2 M. an. Safer in vorderen Fenster herausschlugen. Drei Gehilfen und zwei Lehrlinge, die sich nur deshalb von den anderen scheel angesehen worden, weil sie von Sichten schwächer, in spätern Sichten im Anschluß an Brotgetreide höher. Arbeitsnachweiſe gelommen wären. fraglichen gerade in der Werkstätte befanden, konnten sich nur durch schnelle dem Der Mais still. Rüböl lag ziemlich fest. Die Stimmung am Spiritus: der Die Zimmermann Regeler und Zimmermann Schulz stellten markt war anfänglich matt, im Laufe des Geschäfts fonnte sich dieselbe Flucht retten, trugen aber trotzdem Brandwunden davon. Explosion ist darauf zurückzuführen, daß beim Füllen einer Löt- gegen ihre Kollegen Strafantrag wegen Beleidigung, während etwas träftigen, um so mehr als die Zufuhr nicht bedeutend war. Ge­Tampe verschütteter Spiritus sich entzündete und einen größeren ein dritter, der Zimmermann Hennig sich weigerte, diesem handelt wurden 45 000 Liter 70er Ware, die mit 40 m.(+0,10 M.) Käufer Kartoffelfabritate. Feuchte Startoffelstärke per 100 kilogramm gefüllten Spiritusbehälter in Brand setzte, der dann unter starter Strafantrag beizutreten. Sie behaupteten, sie seien Wärmehallen fanden. Termine 20 Pf. höher als gestern. Detonation zersprang und seinen Inhalt über den ganzen Raum brüder" geschimpft worden, und der Maurer Buchholz hätte auch Brutto incl. Sad 10,30. Prima trodene Startoffelstärte per 100 g. 20,40 m., ergoß. Die Feuerwehr beseitigte zwar bald die Gefahr, doch ist der gedroht, er würde sie mit einem Spaten schlagen. Gegen drei der do. Supra 21,25 M., do. Sekunda 16,00-18,00 M. Prima Kartoffelmeht verursachte Schaden immerhin beträchtlich, da, abgefehen von der Angeklagten wußten die Belastungszeugen überhaupt nichts an: per 100 g. 20,50 M., bo. Supra 21,25 M., bo. Setunda 16,00-18,50 m. Beschädigung des Hauses der Verlust von wertvollen Perlen und zugeben. Schmuckgegenstände, die zwischen die Asche gerieten, beklagt wird.

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Straßensperrung. Die Borsigstraße von der Lied- bis zur Invalidenstraße ausschließlich der Kreuzdämme wird behnfs Asphaltierung vom 5. 6. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt,

Der Staatsanwalt erklärte, daß die Beleidigungen an fich gar­nicht so schlimm wären, um irgend eine schwere Strafe zu recht­fertigen, daß aber bei den vorliegenden Umständen hohe Strafen gerechtfertigt seien.

Der Verteidiger Rechtsanwalt eine wies dem gegenüber darauf hin, daß die gewöhnlichen Schimpfereien, bei denen meist auf Apollo- Theater. Die Märchenkomödie" von der Frau Luna" eine ganz geringe Geldstrafe erkannt würde, viel strafbarer feien, beherrscht auch das Juni- Repertoire des Apollo- Theaters. Daneben als der vorliegende Fall, weil diesen zumeist nur niedrige Schmäh­findet sich aber allerlei anderes Schauwertes: ein Schlangenmensch, sucht zu Grunde liege, während nach den besonderen Umständen des der seine Gliedmaßen so rücksichtslos verwechselt, daß er sie nur aus Falles die Angeklagten gerade Milde verdienten, wenn sie sich in der

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do. Bauch *) Ermittelt pro Tonne von der Centralstelle der Preuß. Landwirts schaftskammer Notierungsstelle- und umgerechnet vom Polizeipräsidium für den Doppel- Centner.

Städtischer Schlachtviehmartt. Zum Verkauf standen: 3843 Rinder, 1371 Stälber, 11 790 Schafe, 6712 Schweine. Das Rindergeschäft widelte sich langsam ab und hinterläßt etwas Ueberstand. Der Kälberhandel gestaltete fich ruhig. Bei den Schafen war der Geschäftsgang ruhig; es wird voraussichtlich ausverkauft. Der Schweinemarkt verlief langsam, wird aber voraussichtlich geräumt; fette Ware war wieder vernachlässigt und erzielte nicht die höchsten Preise.

Wetter Prognose für Sonntag, den 4. Juni 1899. Ein wenig fühler, zeitweise heiter, vielfach wolfig, bei schwachen füd­weftlichen Winden, etwas Regen und Gewitterneigung  . Berliner Wetterbureau.