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welchen tschechischen Parteien will Herr Henlein Exportpolitik treiben? Er hat nur einen Freund, das ist der rechte Flügel der tschechischen Agrar­partei, also jene, welche die Ausfuhr von Indu­

striewaren drosseln, damit im Kompenſationswege ja teine Agrarprodukte eingeführt werden können. Herr Genlein macht eine Volts hilfe, seine Freunde aber erschla gen den industriellen Export und machen Tausende bonude tendeutschen Volfsgenossen= Arbeitern arbeitslos. Mit dem Munde schwärmen sie vom Elend und der Not der Volksgenossen, aber sie helfen jenen, welche den judetendeutschen Arbeitern und Gewerbetreiben­den am meisten schaden. Nach den Worten des Stapuziners in Wallensteins Lager" sollte man den Hitler: wie den Henleindeutschen mehr auf die Hand als aufs Maul schauen!

Die Steuernovelle

Beratungen Dr. Hodžas mit dem Finanz­minister

Bruderladen- Sanierung

Sonntag, 19. April 1936

ab 1. Juli Gesetz? Arbeitenminister Ing. Do stalet fam

Nr. 93

was bei den Uebertragungen über den neuen flo-| willigung entzogen werden. So ist es z. B. nicht er­wakischen Sender in Bánská Bystrica zum Ausdruck laubt, den Unterricht des Kindes in einer anderen fommen werde. Sprache zu erteilen als in der auf die die Bewilli­Der neue Sender in Bánská Bystrica wird gung lautet. Besonderer Nachdruck ist auf die fitt­Samstag auf der Generalversammlung des Ver- am 17. Mai in Betrieb genommen. Der Sender liche und staatsbürgerliche Erziehung zu legen. einigten Bergreviers für die Slowakei und Kar- wird das Programm von den beiden slowakischen Der ehemalige britische Außenminister Sir pathorußland in Štrbské Pleso auf das schwierige Sendestationen Breßburg und Kaschau überneh- Austen Chamberlain , der mit seiner Gattin und Problem der Bruderladensanierung men und sich auch an den hervorragenderen zen- feinem Sohn auf einer Reise durch Mitteleuropa zu sprechen und teilte mit, daß das Sanierungs- tralen Sendungen beteiligen. Außerdem erhält begriffen ist, wird in den nächsten Tagen die elaborat joeben das interministerielle Verfahren er das gesamte Programm der Sendung für die Tschechoslowakische Republik besuchen. Am Mon­durchlaufen habe und daß bei dem heutigen Stand ungarische Minderheit aus Preßburg und Kaschau. tag, den 20. April, wird er auf der Reise von der Dinge damit gerechnet werden könne, daß das Wien nach Prag in Sezimovo Ústí die Fahrt diesbezügliche Gesez mit 1. Juli dieses Jahres in Straft treten werde. Er würdigte das maßvolle unterbrechen und beim Präsidenten der Republik zu Mittag speisen. Nachmittags wird er sodann und opferwillige Vorgehen aller Faktoren, auf die Fahrt nach Prag fortsetzen. dessen Grundlage es durch gegenseitige Verein­barungen ermöglicht wird, die ungefürzten Pro­visionen der alten Provisionsempfänger aufrecht­zuerhalten und den Neuempfängern eine Probis sion zu sichern, die zumindest dem Einkommen aus der allgemeinen Alters- und Invalidenversiche rung entspricht.

Bata- Philipp

Der Autor des Bata- Buches seit 14 Tagen in Untersuchungshaft OM

Polizei der Schriftsteller Rudolph Philipp, der Am 3. April 1936 wurde von der Prager österreichischer Staatsbürger ist, verhaftet. Nach einem Verhör auf der Polizei wurde er dem Straf- Kreisgericht in Prag - Pankrác eingeliefert. Seither sitt er dort in der Untersuchungshaft. Der Minister beschäftigte sich ferner aus­Die Verhaftung erfolgte offenbar über An führlich mit der Arbeit, die bisher auf dem Ge- zeige der Firma Bata, welche sich durch den In­Prag. Der Vorsitzende der Regierung Dr. biete der Reform und der Unifizierung halt eines Buches in ihren Rechten verlegt fühlt, Hodža hat nach seiner Rückkehr vom Literurlaub de 3 Bergrechtes geleistet wurde, und welches Rudolph Philipp in Zürich unter dem feine Tätigkeit in Beratungen mit den Mitgliedern führte insbesondere an, daß bereits Vorarbeiten Titel Stiefel der Diktatur" erscheinen ließ. der Regierung aufgenommen. Am Freitag kon- zur Bildung einer Fachkommission getroffen wer- Wegen des Inhaltes des Buches hat Frau Marie ferierte er auch mit dem Finanzminister Dr. den, deren Aufgabe die Verwirklichung der Re- Bafa, die Witwe nach Thomas Bata , gegen Ru­Salfus über eine Reihe aktueller staatsfinan- form sein wird. Auch die Errichtung of fidolph Philipp die Ehrenbeleidigungsklage über­zieller Fragen. In dieser Beratung wurde in 3ieller Pflichtorganisationen reicht und eine einstweilige Verfügung durch Be­erster Reihe die Frage der Novellierung des Ge- für die Bergbau- Unternehmer sei geplant.

setzes über die direkten Steuern behandelt, in wel­cher bereits bei den vorhergehenden Verhandlun Die Rundfunk- Konferenz gen des zuständigen Subkomitees des Budgetaus schusses mit dem Finanzminister ein teilweises Banská Bystrica sendet vom 17. Mai an Uebereinkommen erzielt worden ist. Presburg. Die Frühjahrskonferenz des Einige verbleibende offene Fragen bilde- Tschechoslowakischen Rundfunks wurde Samstag ten den Gegenstand der Verhandlungen des Vor- bcendet. fizenden der Regierung mit dem Finanzminister, Die Musikfektion beschloß vorzuschlagen, daß wobei Richtlinien festgelegt wurden, auf in das Sommerprogramm jede Woche ein besonderes deren Grundlage es zu einer Stompromißlösung Orchesterkonzert aufgenommen werde, auf dessen fommen soll. Programm einige bekannte und allgemein zugäng­Der Vorsitzende der Regierung hat zu diesem liche Symphonien und einige hervorragende Werke Zwecke für nächsten Mittwoch die Mitglieder der Konzertliteratur stehen werden. Ferner wird ein des zuständigen Budgetsubkomitees und den 3yklus aller Streichquartette Beethovens in das Finanzminister zu einer Beratung eingeladen, in Programm aufgenommen werden. Jede Woche wird der alles das, was noch strittig ist, durchberaten eine Stunde kombinierter Musik und Literatur ein­werden wird. Der Vorsitzende der Regierung be- geschaltet werden. Weiter wird jede Woche eine für handelte mit dem Finanzminister neben einer den Rundfunk bearbeitete Operette gesendet werden. ganzen Reihe weiterer Fragen auch die Frage der Von den übrigen Programmen wurden bedeutsame Fettabgabe.( Amtlich.) Uebertragungen aus dem Auslande, insbesondere bom Salzburger Sommer- Musikfest, festgeseßt. Es Dr. Kalfus über die Steuerreform. Die wurde ein sehr reichhaltiges und umfangreiches Pro­Sonntagsausgabe der ,, Lidové Noviny" ver- gramm von Volksliedern aufgestellt, denen wöchent­öffentlicht eine Unterredung mit Finanzmini- lich regelmäßig zwei Relationen gewidmet fein were ster Dr. Kalfus. Den Inhalt der Unter den, von denen eine so eingerichtet sein wird, daß redung bildete ein neuer Gesezentwurf, mii fie ein geeignetes Programm für Kinder bildet. Von welchem die bisherigen gesetzlichen Vor- dieser Sektion ging der Antrag aus, als Sonders schriften über die direkten Steuern aus flugblatt einen Führer durch das Sommer- Rund­dem Jahre 1927 geändert werden. Minister funtprogramm" herauszugeben. Dr. Kalfus legte dar, in welchem Stadium sich Die Vortragssektion befaßte sich vor allem mit heute die betreffende Novelle befindet. Ernste den Hörerzirkeln. Es hat sich gezeigt, daß die Hörer­Differenzen gibt es verhältnismäßig wenige. airfel, insbesondere auf dem Lande, von außer Dr. Kalfus seine Zustimmung zu der Ansicht ordentlicher Bedeutung waren. Es wurde beschlossen, kund, daß das neue Gesez einen gewissen Aus im Sommer die Zahl der Vorträge annähernd auf gleich zwischen den Interessen der Steuerzahler die Hälfte zu beschränken. Die Vortragssektion wird und den Staatsinteressen bringen soll. Die im Sommer eine neue Form der Propagierung drückende Schwere unserer Steuerbelastung muß tschechoslowakischer Gegenden aus 78 Bezirken ver­anerkannt werden; gleichzeitig aber muß man sich fuchen.

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die Gründe ver Augen führen, welche zu ihr ge- Der Vorsitzende Dr. 2. Souret gab in seiner führt haben. Jede Vereinfachung der Finanzver- Schlußrede bekannt, daß die Frühjahrs- Programm waltung ist willkommen. Eine Besserung der heu- konferens des Rundfunts bemüht sein wird, die so tigen Ueberlastung der Steueradministrative ist genannte Teine Regelung in unseren Sen­nach der Meinung des Ministers möglich. dungen für die ungarische Minderheit durchzuführen,

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MÄNNER, FRAUEN

UND WAFFEN

Roman von Manfred Georg Copyright by Dr. Manfred Georg, Prag

Es drängte ihn zu Haydée, weil er fühlte, hier würde er bejizen. Besißen, nicht weil eine Tradition Liebe befahl oder weil eine Idee ver­pflichtete, sondern weil es der Sina von Haydées Körper war, von dem Seinen gesteigert oder ver­nichtet zu werden. Er erinnerte sich mit einer tie­fen Rührung an sie. Bei ihr würde er nahe den Wäldern und den Vulkanen sein. Wenn sie des Morgens ein Kleid anzog, so war es, wenn sie die Hülle antat, als berge sich ein junges geschmei­diges Raubtier im Gebüsch des Laubes. Alles war Fließen in ihr, so wie das Leben selbst, nichts war in ihr fest, nichts erhob Ansprüche, die eine Ste tigkeit der Welt zur Vorausseßung hatten.

Zu ihr zurückkehren hieß sich das Leben ret­ten. Er hatte keine bestimmte Vorstellung, was dann weiter geschehen würde. Nur unbestimmt dachte er daran, daß sie irgendwo liegen würden,

schlagnahme des Buches begehrt. Diese ein st= weilige Verfügung wurde, nachdem Frau Bafa eine Kaution von 5000 erlegt hatte, bewilligt und durchgeführt.

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Die Privatangestellten beim Fürsorge­sicherten und Angestellten entsprechenden Bereini­minister. Wegen einer den Interessen von Ver­gung der Angelegenheit der Lebensversicherungs­Gesellschaft Phönig in der Tschechoslowakischen Republik sprachen unter Führung des Abg. Robert Klein die Vertreter des Zentralverbandes der Versicherungsangestellten beim Minister für soziale Fürsorge Ing. Nečas vor. Minister Jng. Nečas versprach der Abordnung eine genaue Prü­fung und sorgfältige Erwägung aller unterbrei­teten Vorschläge.

In Kürze

Wien . Die Polizei veranstaltete eine große Razzia auf alle Personen, welche sich zu der ange­ordneten allgemeinen amtlichen Registrierung nicht eingestellt und die sogenannte Erkennungskarte" nicht behoben haben. Es wurden ungefähr 2000 Personen verhaftet.

Die Haft wurde über Philipp verhängt, weil nach den Behauptungen der Firma Bafa im Buche auch Herabseßungen der Behörden und Einrich tungen der Tschechoslowakischen Republik enthal ten sein sollen, so daß Philipp durch den Inhalt des Buches auch mit dem Geseze zum Schuße der Republit in Konflitt geraten sein soll. Die Bemühungen seines Verteidigers, ſeine Freilassung zu erwirken, ja auch das Ange- Landtagsabgeordnete Leopold Schaschko wurde we bot, eine Kaution zu erlegen, waren bisher gen illegaler politischer Betätigung verhaftet. von feinem Erfolge begleitet.

Es ist sicherlich eine sehr auffallende und

feltene Sache, daß gegen einen Schriftsteller wegen des Inhaltes eines Buches das subjektive Strafverfahren eingeleitet wird und daß er nun­mehr durch mehr als 14 Tage in Untersuchungs­haft gehalten wird.

Wien . Auf dem Flugplatz in Aspern fanden die ersten großen Uebungen der österreichischen Militär­flieger unter Beteiligung von 60 Flugzeugen statt. Salzburg . Der ehemalige nationalsozialistische

Mailand . Am 21. April, dem Tage der Grün­dung Roms, läuft in Triest auf der St. Markus­Werft ein neuer großer Kreuzer der italienischen Kriegsmarine vom Stapel, der den Namen Gari­ baldi " erhalten wird.

Paris . Der Intransigeant" veröffentlicht ein Telegramm seines Wiener Korrespondenten, welches wir mit allen Vorbehalten wiedergeben. Reichsver­weser Horthy habe über den ungarischen Minister­präsidenten General Gömbös eine Woche Hausarrest verhängt, weil er sich fürzlich ohne Einwilligung des Reichsverwesers duelliert habe.

der deutschen illegalen Organisation ,, Deutsche Na­Kattowik. Die Polizei verhaftete 30 Mitglieder tionalsozialistische Arbeiterbewegung". Außerdem wurden auch noch andere Personen verhaftet, so daß im ganzen gegen 150 Personen angehalten wurden.

Durchführungserlaß lex Uhlik. Das Schulmini­fterium hat zur Durchführung und Erläuterung der fogenannten Teg Uhlíř, betreffend den Privat­unterricht, einen Erlaß herausgegeben, worin u. a. festgesezt wird, daß ein Kind erst von dem Tage an, an dem die Bewilligung dem Gesuchsteller erteilt wurde, privat unterrichtet werden darf. Bis dahin ist es verpflichtet, die öffentliche Schule zu besuchen. Ein Rechtsanspruch auf eine solche Bewilligung eristiert nicht; sie bleibt dem Ermessen der Bezirks­Schulbehörde überlassen. In der Bewilligung muß Bukarest . Das Innenministerium teilt mit: Der angeordnet werden, daß sich das Kind immer vor deutsche Staatsbürger Gerhardt Zehrer, der auf Schluß des Schuljahres einer unentgeltlichen Prü- Grund des Studenten- Austausches zwischen Rumä fung an einer bestimmten öffentlichen Schule zu nien und Deutschland eine Aufenthaltsbewilligung unterziehen hat und daß sein geseßlicher Vertreter erhalten hatte, sich aber öfentlich in Fragen der in­dem Amt ein Zeugnis über diese Prüfung vorzulegen neren Politik Rumäniens einmischte, wurde ausge­hat. Falls im Laufe des Schuljahres Zweifel ent- wiesen. stehen, kann die Ueberprüfung des Kindes an einer öffentlichen Schule angeordnet werden. Wenn Un­zulänglichkeiten im Unterricht oder sonstige Mängel oder Verlegungen der in der Bewilligung enthal tenen Bedingungen festgestellt werden, kann die Be­

Haag. Die niederländische Regierung hat beschlossen, die Wehrmachtangehörigen, deren Dienstzeit wegen der politischen Lage verlängert worden war, am 18. April nach Hause zu ent­lassen.

Protokoll an. Als er geendet hatte, fragte Schu-| Freude zuhörte. Er war von Stolz erfüllt, ja so-| Irkutsk bin ich einst gekommen, um Sie zu gar ein wenig Rührung mischte sich darein. Sie suchen!" äußerte sich in seinen Worten:

mann:

,, Und nun verachten Sie mich, nicht wahr?"| Umanski schüttelte den Kopf:

Ich nehme an, daß die Erkenntnis der bes­seren Sache zu dienen, Sie bestimmt hat. Denn Sie wissen ja, daß Sie nun uns verpflichtet sind. Ich telephoniere jezt mit der Hauptstadt, damit man in der Presse sofort Ihre Aeußerungen vers werten kann, falls dies opportun erscheint, und ich muß Ihnen sagen, daß ich Ihnen wirklich dant­bar bin, daß Sie unserer Sache entscheidend ge­holfen haben. Wir verstehen solche Wandlungen, ganz gleichgültig, welches ihr Anlaß war, durch aus zu schäßen, denn wir sind ja nicht sen timental."

" Das ist sehr schön, daß Sie nicht sentimen­tal sind. Sie merken ja, daß auch ich mich davor hüte. Aber ich möchte sie doch gern noch etwas privat fragen."

" Bitte sehr!" Umanski ließ die Stenotypistin hinausgehen. Nun?"

Ich wollte Sie fragen, ob Sie sich erinnern, daß Sie einmal einen großen grauen Stoff- Ele­fanten besessen haben mit einer roten Satteldecke, auf der Sie gesessen haben, wenn ich Sie durch's Zimmer zog? Können Sie sich wirklich gar nicht

daran erinnern?"

den unendlichen Himmel über sich, das Meer bor den Augen, sie würden den Wellenschlag hören," Nein, wirklich nicht. Kindheitserinnerungen das Gekreisch der Wasservögel und niemand würde sind ja in der Reichweite der Rückschau sehr ver­ein Wort sagen müssen, weil sie eingegangen schieden. Da muß ich doch drei Jahre alt gewesen waren in den Rhythmus der Natur rings um sie, sein?" die ihre Wünsche und Bewegungen von sich aus regelte und bestimmte.

Als der Wärter auf der Runde wieder vor beikam, rief ihn Schumann an und ließ sich bei Umanski melden.

" Ich nehme an," empfing er Schumann, daß Sie mir einen positiven Bescheid bringen."

Richtig. Dann erinnern Sie sich auch nicht an Ihre ältere Schwester?"

Sie ein Bild von ihr?" Ich kann sie mir nicht vorstellen. Haben

Nein," sagte Schumann furz und etwas rauh. Aber ich dachte, es würde Ihnen Freude machen zu hören, daß sie ungefähr ähnliche An­schauungen hatte wie Sie und dafür sogar gestor­

Schumann nidte: Sonst hätte ich mich ben ist." sicher nicht gemeldet."

,, Und was wäre erst vielleicht aus Thessa geworden! Aber", fügte er unerwartet hinzu, vielleicht hätten Sie auch Thessa erschossen!" ,, Was heißt das- ich?"

,, Abergläubische Menschen würden das nun Bestimmung nennen. Aber was ist nicht alles Be­stimmung! Meistens nur das, was man sich zu­recht macht."

Und wie lange, glauben Sie, wird mein Aufenthalt dort dauern?"

,, Na, wessen Gewehre waren es denn, die damals den Erfolg entschieden? Sie gehen herum" Ich glaube Ihnen versprechen zu können, auf der Erde und morden Ihre eigenen Kinder. daß er kurz sein wird. Ich selbst werde auf nicht Begreifen Sie was uns trennt, und daß das, was mehr als ein Jahr plädieren, und wenn ich das Sie vor allem für Lieblosigkeit halten, auch noch tue, schließt sich das Gericht dem schon an." ganz etwas anderes ist: nämlich die Abwehr gegen den Feind?"

Schumann ließ den Kopf sinken. So klar und einfach hatte er sich dies noch nie gestanden. Es führte wirklich keine Brücke über den Bach von Gornitsch zu seinen Kindern!

Umansfi fügte ganz unpathetisch hinzu: ,, Glauben Sie mir, ich beneide manchen meiner Kollegen, der mit seinem Vater eine ge­meinsame Vergangenheit hat. Aber Sie sind mir so fremd, daß ich mich sicher allein schon deshalb nie an den Stoff- Elefanten erinnern fonnte. Ich begreife, daß Sie gar nichts dafür können. Ich halte Sie auch für keinen Schuft. Aber Sie sind doch verloren! Sehen Sie, ich bin überzeugt, daß Sie die erste beste Gelegenheit benußen werden, so wie Sie in Freiheit hier sind, wieder fortzu­gehen und nicht daran denken, wirklich hier mit uns zu arbeiten. Darum mußte ich auch den Vor­schlag machen, Sie die formale Zeit der Straf verwahrung, die das Gericht über Sie ausspre­chen wird, möglichst im Innern des Landes ver­bringen zu lassen."

,, Was heißt das?"

,, Das heißt, daß wir Sie wohl nach Irkutsk bringen werden. Die Flucht von dort ist schwie­riger. Und weil Sie uns später nüßlich zu sein versprachen, so möchten wir Sie uns eben wirk­

lich bewahren."

Und Schumann erzählte sein Erlebnis in ,, Sie wissen gar nicht, was für einen trau­Eine Stenotypistin erschien und fertigte das Spanien , während Umansti mit einer ruhigen rigen With Sie machen! Aus der Gegend von

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Die Pressestellen der Regierung hielten es für angebracht, mit der Bombe des Schumann­schen Geständnisses nicht vor dem Prozeß heraus­zukommen, doch ließen die Zeitungen durchblicken, daß von den Verhandlungen gegen Schumann und Genossen nach bereits völlig feststehenden Ergeb nissen endgültige Enthüllungen über bestimmte politische Rüstungsmanöver zu erwarten waren, die dadurch vor aller Welt eine sensationelle Auf­deckung erleben würden.

Matropulos befand sich in privater Audienz bei Dunaimis. Dieser reichte ihm mit seiner zit­ternden, gelben, leberfleckenbesäten Hand das Blatt der Pariser Zeitung, in dem die Nachricht enthalten war:

,, Was halten Sie davon?"

Der Zwerg saß mit in die Luft hängenden Beinen in dem tiefen Sessel und versuchte Dunai­mis' Blick zu erhaschen:

" Leere Drohungen . Schumann weiß, daß wir ihn nicht im Stich lassen werden oder glaubt es wenigstens. Er wird nicht sprechen."

Dunaimis bekam einen Hustenanfall: Er wird sich genieren. Sie sind schlecht unterrichtet! Meine Informationen sind besser: er wird der Kronzeuge der Regierung!"

,, Um Gottesvillen," fuhr Matropulos auf. ( Fortsetzung folgt.)