Seite 6
Sozialdemokrat"
Programm des 1. Mai 1936
Aüurst und Mssen
Vlerünsnadmchkn
Schleppwagen in die Höhe zu heben und Frl. Kuthan herauszuziehen. Sie hat Mhlreiche, aber nicht sehr- schwere Verletzungen erlitten und wurde von der Rettungsgesellschaft auf die Klinik Jiräsek gebracht. Autodiebstahl auf dem Wenzelsplatz. In der> Nacht'auf gestern meldete der Ingenieur Karli Scherinker aus Smichov   auf der Polizdiwach- stube in Prag   II.. das; ihm eben auf dem Wenzels­platz vor dem Hause Nr. 88 sein dunkelblauer Tatrawagen Nr. 2348V gestohlen worden sei. Der Wert des Wagens beträgt Kd 20.000.
Teppiche 1 leicht, als der mit Steinchen spielten. Was bis dahin holperig und unebenuvar, staubig im Sommer, schmutzig und glitschig an^Regentagen, das ebnen sie ein, schütten Sand hin, kämmen ihn mit hölzernen Rechen, betten und glätten die Fläche. Und dann knien sie hin, legen mit zurechtgeschnittenen Brettstücken das schwarze Muster aus, klopfen mit sanften Hammerschlägen Steinchen für Steinchen in den rauhen Kalksand und fügen in den hellen Grund das schwarze Muster ein es hat gar nichts mit großstädtischer Hast zu tun. So breiten sie Steinchen für Steinchen den ge­musterten Teppich hin und stampfen ihn mit eisenbe­schlagenen Holzrammen in den weichen Grund. Und wenn sie dann die fertige Pflasterung mit Sand be­streuen und den Sand einkehren und eingießen, bis er alle kleinen-fugen füllt und das Muster festliegt, so gleichen sie Gärtnern, die ein Teppichbeet gepflanzt haben. Wenn sie mit ihrer Arbest fertig find, geben sie sich im nächsten Bhccp noch ein Bier und halten die schaumigen Gläser mit breiten Händen, die der Kalksand rauh gemacht hat. Und dann gehen sie nach Hause, unbekannte Männer. Wo sie gearbeitet haben, liegt nun der steinerne Teppich zu unseren Füßen, nicht weich, aber auf der würfeligen Struktur der Fläche angenehm zu begehen.. Mt der Zeit entstehen da und dort leichte Un­ebenheiten, Senkungen und flache Mulden, in denen das Regenwaffer ein Weilchen stehen bleibt in klei­nen Lachen. Baumgezweig und gehende Menschen spiegeln sich darin, als flüchtige Wandelbilder ein­gefügt in den steinernen Teppich. Adolf Loos  , der revolutionäre Architekt, war von diesen Steinmustern der Prager   Gehsteige so begei­stert, daß er den Vorschlag machte, Prager   Stein­setzer möchten den Auftrag bekommen, den großen Schloßhof von Versailles   mit solchen Steinchen zu pflastern Lud in die Pflasterung Äs Sijmböt fräii- zösisch-tschechischer Freundschaft das französische und das tschechoslowakische Staatswappen groß, schwarz auf rötlichgrauem Grund einzufügen. Leider haben sich die Mäcene nicht gefunden, die die Ausführung dieses großartigen Vorschlages ermöglicht hätten. Denn zu den Geldspendern hätten sich auch die ideel­len Mäcene finden müffen. Und beides ist doppelt schwer in diesen schwierigen Zeiten.
Jean Harlow  in dem FilmLeichtsinnige Jugend".
Aufführung diente, ohne übertrieben'leidenschaftlich zu sein. Das Publikum nahm Werk und Aufführung, um die sich vor allem auch das Orchester sehr verdient machte, mit starkem Beifall entgegen. E. I.  
ebenso bedeutend wie interessant war auch das Pro- nisch geratenen Opern n g w e l d e",, gramm dieses seltenen Bokalkonzertes.das Vokalkom-.Pfeifert^ag" undDer Molo ch". Positionen geistlicher und weltlicher Richtung aus der Blütezeit der englischen   Musik zu Ende des 16. mW im 17. Jahrhundert enthielt, Motetten. Madrigale und Balladen, Kanzonetten, Zwei- und Dreigesänge von Byrd, Sweelinck  , Morley Wil- h y e, P u r c e l l, Batteson, Fornsete und anderen, aber auch Volkslieder in stil ­gemäßen Bearbeitungen. Eine dieser entzückenden Volksliedbearbeitungen von Ralph Vaughan Wil ­liams»Just as the tide was flowing" wurde sogar stürmisch zur Wiederholung begehrt und gegeben. Ein F cstkonzert von wirklich' festlichem Charakter in der äußeren Aufmachung und iw der künstlerischen Durchführung hatte im Smetanasaale deS Gemeindehauses derVerein zur Er ­richtung. eines Dvokäk-Denkma- l e s' i n P r a g" veranstaltet. Die Gaben des Festkonzertes waren die drei großen Konzserte des tschechischen Meisters, die in der Rechenfolge ihrer Entstehung zur Aufführung gelangten: Als erstes das Klavierkonzert in G-Moll, das konser ­vativste unter den drei Konzerten, das am meisten auf den Ton der National- und Volksmusik einge ­stellte, dessen dankbare Wiedergabe der hervorragende junge tschechische Pianist Ruda Firkusny über ­nommen hatte, der es mit der ganzen ihm eigenen impetuosen Leidenschaftlichkeit, Musikalität und blen ­denden technischen Meisterschaft spielte; sodann das Violinkonzert in A-Moll, das dem Geiger so sehr entgegenkommt und ihm Gelegenheit zu technisch wirkungsvoller und ausdrucksstarker Bortragskunst gibt und das in dem Violinisten Richard Z i k a einen zuverlässigen Interpreten hatte; schließlich das wun ­dervolle und musikalisch hochbedeutende Cello-! Konzert in H-Moll, dem der Cellist Jaros mit der ganzen Hingabe des echten und in seiner Aufgabe aufgehenden Musikers diente. Die musikalische Lei ­tung des Konzertes, dem auch der Präsident der Re ­publik Dr. Benes, unter defien Protektorat es stand, beiwohnte, hatte der Dirigent   der Prager Tschechi ­schen Philharmonie Prof. Stupka, dem es trotz Uebernahme seines Amtes in letzter Stunde glückte, das begleitende Orchester des Radiojournals und die unterschiedlichen Solisten seiner Auffassung und Stabführung unterzuordnen. Ein schönes Spezial ­konzert danfte man dem Mährischen Bläser- Quintett, das. im intimen Paals derUmUckä Beseda" konzertierte. Es machte uns mit einschlä-
Verlanget überall Volkszünder
Präser Konzertsaal Einige wertvolle Konzerte der Nachosterwochen sollen heute noch kritisch betrachtet werden. Zunächst das^Konzert der englischen Madrigal­singer, des unter der Leitung Cuthbert K e l l y r stehenden und difi NamenT h f Ni tv English Singers" tragenden Polksensem- bleS. Diese drei Sängerinnen und drei Sänger sind zu Recht, berühmt in ihrer einzigartigen Bortrags­kunst. Höchste gesangliche Kultur und Technik, voll­kommenste Musikalität und vollendete Stilgestaltung machen den Vortrag dieses Gesangs-Sextettes zum ungetrübten Kunstgenuß, den nicht einm.l die mehr oder weniger sich geltend machende Gleichförmigkeit
Frauen am Scheidewege. Der amerikanische Re­ gisseur John   M. Stahl bleibt demBack-Streer" Stil treu: er verfilmt auf vornehme Art sen­timentale Romane leidender Frauen und mit Liebes­problemen beschäftigter Männer.»Nachahmung des Lebens" nennt sich tim Original) sein jetzt hier ge­zeigter Film, der auch wieder die Nachahmung eines empfindsamen Romans ist: von zwei Müttern, die um ihrer Kinder willen leiden; denn der einen Mut­ter nimmt die Tochter den Geliebten weg, und der anderen, die eine»Farbige" ist. geht die Tochter aus dem Wege. Claudette C o l b e r t, die als Cleopatra komisch und dann in dem Film»Es geschah eines Nachts" angenchm heiter wirkte, versucht sich hier sehr ehrgeizig in einer Rolle, in der es aus Feinheit und Verhaltenheit ankommt.
441 Chauffeure hupen zu viel. Während der Razzia, die   die Prager Verkehrspolizei motori ­sierte Abteilungen und gewöhnliche Polizei- in der Rächt auf den 26.   April in Prag abhielt, wurden binnen vier Stunden, zwischen 11 Uhr abends und 8 Uhr früh, 518 Fahrzeuge angehalten. 441 Chauf ­feure wurden hiebei wegen unnötigen Hupens er ­mahnt; von den Restlichen 26 wegen ungenügender Beleuchtung und 34 wegen anderer kleiner Fahr ­lässigkeiten, zu schneller Fahrt, Verwendung vor ­schriftswidriger Signale etc. Gegen 15 Chauffeure wurde der Strafantrag gestellt, zwei wurden wegen Trunkenheit aufs Polizeikommiffariat gebracht. Vier Arbeitslose Selbstmörder. Gestern vor ­mittags schoß sich der 20jährige Lackierer Jan M r ä z e k aus Liboc im Hause seines Arbeitgebers in der Stupartgaffe aus einer Flobertpistole in die linke Brustseite und verletzte sich schwer. Er wurde auf die Klinik Schlaffer gebracht. Er war kurz vor ­her entlassen worden, wollte aber daS Motiv feiner Tat nicht angeben. In der Nacht auf gestern ver­suchte der 55jährige arbeitslose Musiker   Friedrich  David aus ZiZkov auf dem Bkevnover llebungs- platz sich zu erhängen, wurde aber rechtzeitig entdeckt und von der Rettungsstation auf die Klinik Nonnen ­bruch gebracht. Als Motiv seiner Tat gab er eine langwierige Nervenkrankheit an. Der 24jährige arbeitslose Bauarbeiter Bohumil Polak schoß sich gestern nachmittags in seiner   Wohnung in Zizkov in die linke Brustseite und verletzte sich schwer. Er wurde auf die Klinik Jiräsek gebracht. In der Nacht auf gestern erhängte sich ist seiner   Wohnung in Smichov der 85jährige ehemalige Angestellte Karl R o v h. Wahnsinniger in der Bata-Passage. In der Bata-Passage am Wenzelsplatz erregte nachmittags ein etwa 38- bis 40jähriger Mann mittlerer unter ­setzter Statur Aussehen, da er sich plötzlich zu entklei ­den begann. Ehe man aber noch einschreiten konnte, wurde er von einem plötzlichen Unwohlsein befallen und blieb ohnmächtig liegen. Er wurde auf die Kli ­nik Pelnät gebracht, da er unzusammenhängend re ­dete, jedoch vom Polizeiarzt untersucht, der feine Ueberführung in   die Irrenanstalt in Prag II an ­ordnete. Nach seiner Identität wird geforscht. Lehrerin überfahren. Vorgestern nachmittags sprang an der Ecke der Taborstraße in Nusle die 21- jährige Lehrerin   Bojena Kuthan aus Prag- Weinberge so ungeschickt in einen Straßenbahnwagen,. der Dreier-Linie, der eben losfuhr, daß sie unter den gigen Werken für Blasinstrumente mährrscher Schleppwagen geriet. Der Wagenlenker hielt sofort, Komponisten bekannt. Einem formschönen und unter Mithilfe des Publikums gelang es. den effekwoll instrumentierten viersähigen Bläserquintett
Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ins Haus oder bei Bezug durch di. Poft monatlich Kd 16.. vierteljährig 48.. halbjährig Kd 96.. ganzjährig Kd 192.. Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen   Preisnachlaß. Rückstellung von Mam.str pwn erfolgt nur bei Einsendung der Rewurmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde   von der Bott» und Tele- graphendirektwn mit- Erlaß Nr. 13.800/VI1/X930 bewilligt. Druckerei:..Orbis". Druck-, Verlags- und Zeitungs-A.»G. Prag.
Donnerstag, 30. April 1936, Nr. 102
In Präs Am Vorabend, den 80. April 1936, im Neuen Deutschen Theater Mal-Festvorstelluns»La Boheme*, Oper in vier Bildern. Musik von G. Pnccinft  Texti von G. Giacosa und L. Jllica. Deutsch von Ludwig Hartmann. Preise der Plätze: Logen von 60 bis 70 Kc. Parterresitze von 13 bis 19 KC, Balkon von 13 bis 16 Kd, Galerie von 6 bis 11 Kd. Es sollte sich jeder Genosse und jede Genossin zur morali­schen Pflicht machen, dieser Festvorstellung bei­zuwohnen. Am Vormittag, den 1. Mai: Demonstra- tionSaufmarsch, gemeinsam mit der tschechischen Partei, zur Mai-Kundsebuns auf der Slawischen Insel. Redner:.Senator Genosse Theodor Hackenberg  . Treffpunkt: Prag II, Ecke Mezibranskä Zitnä,% 10 Uhr. Am Nachmittag des 1. Mai: Am Turnplatz der DTJ, Pohotelec(Elektrische 1) Irefken aller Genossinnen und Genossen der SJ, Falken, Kinderfreunde, Atus, Singgemeinde, RW.
Steinerne leppicke * Als wir vor zehn Jahren   zum erstenmal nach Prag kamen, waren, noch ehe wir den Altstädter! Ring, die Karlsbrücke und den Hradschin gesehen hat­ten, die ersten Eindrücke der Pferdedroschkengeruch am Masarnkbahnhof und dann die Pjlastermusterung der Gehsteige. Am frühen Morgen fahen wir von hoch oben aus dem Fenster deS Hotelzimmers in die noch menschenleere Gasse hinab, und auS der Höhe gesehen schienen die vom Nachtrtgen blank gewaschenen Geh­steige mit gemusterten Teppichen belegt, einer lang­hin am andern und jeder mit einem andern Muster, blauschwarz auf graurötlichem Grund. Wir haben dann tagelang als gewissenhafte Reisende mit einem Finger zwischen den   Seiten des Badeners Prag durch-, streift, aber auf allen Gängen hat uns immer wieder die Vielfältigkeit dieser Steinmuster beschäftigt. Und es geiiel uns, daß man in einer Stadt, die so emsig bestrebt, tvar, eine europäische Metropole zu werden, soviel Sinn für diesen aus kleiden Steinwürfeln sorg­sam zusamntengesetzten»zwecklosen" Schmuck hat. Sieht anan den Steinsetzern, die diese steinernen nmchen, bei der Arbeit zu, so scheint es so ! ab diese bartstoppeligen Männer wie Kin-  Srsin ienwx ft« HR Mona  
Lisa Max von Schillings hat die grausame Geschichte der schönen MonaLisa(sie lebt in unglücklicher Ehe mit ihrem Gatten, findet den Ju­gendgeliebten wieder und glaubt an ein neues Glück; das wird aber von ihrem Manne mit rauher Hand zerstört, indem er vor den Augen der Gattin den Nebenbuhler im Juwelenschrein dem grausamen Er­stickungstod überPefert, so daß Mona Lisa in er­wachter Leidenschaft und Rachsucht dem Gatten das gleiche Schicksal bereitet) auS zweierlei Gründen als Opernbuch gewählt: Einmal, um für sein starkes dramatisches Musiftalent eine wirksame stoffliche UNtdrstlyd zu haben,^stnn ÄNdernmale, nm dttn Mode gewordenen italiensschen Opernverismus auch als deutscher Opernkomponist seinen Tribut zu zahlen. Aber eS gelang Schillings nicht immer und überall, den richtigen nervenaufpeitschenden und dramatisch aufwühlenden musikalischen Ausdruck für die Bruta­litäten dieser Oper zu finden, trotzdem er gerade in der Opernmusik zuMona Lisa" einen viel flüssi- ......... geren und lebendigeren musikdramatischen Stil ge» der Vortragsstücke zu stören vermag. Künstlerisch' funden hat als in seinen vorwiegend episch-sympho- ä.-,..D e r Denn auch in derMona Lisa" sind die besten Steven im musikalischen Sinn« jene, in denen der Komponist von der Stimmung ernster Tragik eingefangen ist, man denke da nur gleich an die ersten Takte der Oper mit ihrem schicksalsvoll aufklingenden Mona- Lisa-Motiv der schwermütigen Holzbläser, oder wo er, wie etwa in der empfindungsstarken Stim­mungsmusik des Aschermittwoch-Morgens, Töne des inneren Gefühles anschlägt.Mona Lisa" ist dieje­nige Oper Schillings, die seinen stärksten Bühnen­erfolg bedeutete. Hinsichtlich der Veriftik und Bruta­lität ihres Bühnengeschehens sind wir heute an noch ganz anderes gewöhnt, so daß wir es kaum begreifen können, daß man dem Opernbuch derMona   Lisa" von Beatrice Dovsky die Verwandtschaft mit kinomäßigen Erzeugnissen vorwarf und   es bei der Stuttgarter Uraufführung des Werkes sogar zu einem lächerlichen Protest h§r Geistlichkeit kam. Die letzte Aufführung der   OperMona   Lisa" am Prager Deutschen Theater fand in der Aera Kramer statt, wo man sogar Gelegenheit hatte, das Werk unter persönlicher Leitung des Komponisten mit seiner   Gattin Barbara Kemp in der Titelrolle zu hören. Die gestrige Aufführung wurde wohl vor allem deswegen in Szene gesetzt  , weil man in Rose Pauly eine hauptsächlich als Darstellerin inter­essante Mona Lisa zur Verfügung hatte. Rose Pau­lys Mona Lisa ist namentlich in den dramatischen Schlußszenen der Oper sehenswert, wo Leidenschaft und Rachsucht die Triebfedern des Handelns sind, ist abet weniger glaubwürdig in den Szenen, wo Mona Lisa alssanfte und unschuldsvolle Heilige" austritt. Auch gesanglich liegen ihrer mehr ausdrucksscharfen als schönen Stimme die dramatischen Akzente weit besser als die lyrischen und kantavlen Stellen. Einen durchaus Äeiibürtigen Partner hatte Frau Pauly in Theodor Scheid!, der die Bombenrolle des eifersuchtbesessenen Gatten Francesco mit der ganzen großen Kunst seiner persönlichkeitsstarken und dämo­nischen Darstellung ausstastete und sich auch stimm­lich ganz in ihr ausleben konnte. Den Geliebten Mona Lisas Giovanni gab Herr Fischer; gesang­lich bedeutend im großen Duett, schauspielerssch aber allzu schablonenhaft. In kleineren Rollen zeichneten sich die Damen Book und R a y n sowie die Her­ren GÄllnitz, Andersen und L i b a l aus. Die Inszenierung Paul Schlenkers hatte sich in der Hauptsache auf die früheren Dekorationen ge­stützt. Musikalischer Erneuerer des Werkes war Prof. Georg S z i I, I, der mit einer sehr sauberen, rhythmisch und dynamisch wirkungsvoll gegliederten
von Jaroflav K v a p i l, einem farbenfrohen und! phaMasievollen Bläserquinrelt von Theodor Schä ­fer, einem einsätzigen, tonmalerisch und program ­matisch gestaltetem(einerPiccadilly" betitelten Phantasie) von Wladimir Ambros und Leos I a- näkekS meisterhastem SextettJugend". In den Instrumentalisten des Mährischen Bläserquintetts (den Herren Dr. Kaslik, Suchh, Holub, V e j m o l a und Fürst sowie dem msthelfenden Anderle). lernte man Künstler kennen, die eben ­so hervorragende Techniker ihrer Instrumente find ! wie Meister des Zusammenspieles. und musikalisch lebendigen Vortrages; durch Tonschönheit sielen be ­sonders der Oboist und Fagottist auf. Den Ruf, einer der besten unter den zeitgenössischen tschechischen Männerchören zu sein, bestäsigte neuerdings in einem großen Chorkonzerte der   S ä n g e r ch o r der Prager T y p o g r a f i a", der dieses Konzert gewisser ­maßen auch als Festkonzert anläßlich des 50. Ge- burtSfesteS seines verdienten langjährigen Dirigen ­ten Prof. V. B. A i m ins Werk gesetzt hatte. Was Spilka als musikalischer Führer für den tschechischen  Männerchor»Smetana" bedeutet, ist sein Schüler  A i m für dieTypografia", die er zu einem ihm immer und unbedingt gefügigen Chorinstrument von wundervoller Disziplin, Präzision und Vortrags ­sicherheit herangebildet bat. Als außerordentlicher Musiker zeigte sich Aim bei diesem Konzert auch in der Programmgesialtung. Die gesungenen Chöre waren werwollftes Schöpfungsgut der zeitgenössischen und jüngsten tschechischen Tonsetzer, darunter auch . Chöre, die nicht nur musikalisch bedeutend und höchst anspruchsvoll im chorgesanglichen Sinne, sondern . auch außerordentlich effekwoll waren; wie etwa der revolutionäre Chor.Ostrau" von I. Kunc(nach deiner Dichtung von Peter Bezred) oder ein Tendenzchor NejedlyS. Im letzten Abonne ­mentskonzert der Prager Tschechischen Philharmonie gelangte daS Wunschpro ­gramm zur Durchführung, daS die Abonnenten der diesjährigen Abonnementskonzerte aus deren Pro ­grammen durch Abstinnnung ausgewählt hatten, und zwar Leos JanäöeksMissa Glagolskaja", die 246 Stimmen erhalten hatte(sie hätte bekanntlich auch in einem der letzten   Philharmonischen   Konzerte des Prager Deutschen Theaters aufgeführt werden sollen), und Josef SukS symphonische Dichtung .TaS Reifen" mit 233 Stimmen. Dirigenten des Wunschkonzertes waren der temperamenwolle K. S e j n a und der tiefschürfende K. B. I i r ä k. E. I.
Alle Atus-Turner und-Turnerin­nen stellen sich am 1. Mai um% 10 Uhr vormittags(bei schöner Wit­terung mit BluseHemd) Präg II,  Ecke MezibranskäZitna. Rach- PRAG mittags: DTJ-Platz, Pohoieletz.  
Caesar und Kleopatra.Adolf Hitler und Leni Riefenftahl", so wird eine überaus lustige Groteske heißen, welche ein künftiger hoffentlich nicht in fer­ner Zukunft lebender Shaw schreiben wird. Und gar, wenn der Dichter in den Adern der göttlichen Leni nichtarisches Blut zirkulieren lassen wird! Vor­läufig müssen wir uns mit der Komödie des 80jäh- rigen G. B. S h a w über den römischen Diktawr begnügen, der neben dem Backfisch auf dem ägypti­  schen Königsthrone, der Kleopatra, zu einem komi­schen Helden wird. Tas jetzt im Weinberger Stadl­theater aufgeführte Stück betont die Lächerlichkeit aller dieser Eroberer und Machthaber, deren Sieges­kranz nur dazu dient, um ihre Glatze zu verbergen. In ihrer Einbildung sprechen sie Monologe über ihre eigene Größe und werden zu jämmerlichen Ge- stalten, wenn ein junges Mädchen über ihre Selbst­verherrlichung Witze reißt. Biele Szenen in dem Stücke sürd heute hochaktuell und nötigen zu Ver­reichen. Geistreich, witzig und voll vgn Humor und Satire ist dieses Stück, welches zu den besten, die Shaw geschrieben hat, gezählt wird. Die nenn Bil­der hatten eine farbenprächtige, fast revueartige Aus­stattung und von den Spielenden tat sich am   besten Frl. Glaserovä als Kleopatra hervor  . r. i. Heute halb 8 AhrLa Boheme" mtt Z d e n k a Z i k a von der Wiener Staatsoper als Arbeüervor- stellung. Karren bis halb 8 Uhr bei Optiker Deutsch, Koruna, ab 7 Uhr abends an der Theaterkassa  . Spielplan des Reuen Deutschen Theaters. Heute, Donnerstag,.halb 8 Uhr: ,^iia Boheme", Arbeiter-Fe st vor st ellnng Gastspiel Zdenka Zika, Abonnement aufgehoben. frei tag: geschlossen. Samstag halb 8: R o s e n- kavalier, A 1. Sonntag halb 8 Uhr: Der heilige Antonius, halb 8: Liebe nichtgenügend. D 2. Spielplan der Kleinen   Bühne. Donnerstag, 8 Uhr: Salzburg ausverkauft. Freitag: geschlossen  . Samstag 8 Uhr: Salz­burg ausverkauft. Sonntag 3: D   r. med. HiobPrätorius, 8: Salzburg ausverkauft.