Einzelbild herunterladen
 

Nr. 129. 16. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 6. Juni 1899.

Feudales Gaunertum.

sind. Dagegen wäre an sich nichts einzuwenden-die eigenen Ge Die neuen Fernsprech Automaten, die gestern früh dem meindeschulhäuser der Stadt wenigstens die neueren, find ja zum Verkehr übergeben worden sind, wurden in den Vormittagsstunden großen Teile, der größeren Ruhe und noch mehr der geringeren Kosten noch sehr wenig benutzt. Einzelne Aemter hatten nicht einmal den wegen, auch auf Hinterland erbaut wenn nur nicht die Hinter- Bettel mit der Aufschrift Außer Betrieb" von dem Apparate ent­häuser der Berliner Mietskasernen all die Mängel, die einem groß- fernt. Die Bedienung des Automaten wird den Gehilfinnen beim städtischen Wohnhauses anzuhaften pflegen, in noch stärferem Maße Vermittlungsamt wohl noch sehr viel zu schaffen machen, ehe das even theit und Schiter schmal, die Treppen eng un aufwiesen als die Vorderhäuser. Die Zimmer sind in der Regel Bublifum sich mit der Art des Betriebes der Automaten vertraut flein, die Thüren und Fenster schmal, die Treppen eng und steil gemacht hat. Daß im übrigen auch die Vorderhaus- Mietsschulen den Charakter

Es ist jetzt wieder fraglich geworden, ob in der großen Spiel­affaire v. Kayser und Genossen die Hauptverhandlung noch vor den Gerichtsferien wird stattfinden können. Die auf fortgesetzten Betrug und gewerbsmäßiges Glückspiel lautende Anklage richtet sich gegen den Regierungsreferendar und Leutnant der Reserve Bruno Betrug und gewerbsmäßiges Glückspiel lautende Anklage richtet sich b. Kayser( Verteidiger Rechtsanwalt Pincus I), den Leutnant b. Kayser( Verteidiger Rechtsanwalt Pincus I), den Leutnant der Reserve Hans Bernhard v. Kröcher( Verteidiger Rechts­Bürgermeister Kirschner soll abermals einer Zeitungsnachricht anwalt Dr. Schwindt) und dem Kaufmann Paul v. Schacht selbst. Es sind überhaupt nicht die besten Häuser, die von zufolge in allernächster Zeit" bestätigt werden. Wozu? Es geht meyer( Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Schachtel und Justizrat Dr. Sello). Die Anklage soll allein etwa 150 Folioseiten anfüllen ihren Besitzern dazu hergegeben werden, und wenn sie erst dazu ia ganz gut fo.. und viele Aufschlüsse über die Geheimnisse des Falschspiels auf than. Selbst die Ausbesserung resp. Erneuerung start ausgetretener schaftlicher Seite wird uns geschrieben: Sie berichteten am Sonnt hergegeben sind, dann wird nicht gern etwas daran ge= Zur Lage der Petroleum- Laternenanzünder. Von gewerk Grund der Erfahrungen des Kriminalkommissars v. Mauteuffel und der Ergebnisse des Hannoverschen Spielerprozesses geben. Alle drei o zeitig wie möglich erfolgen sollte, wird manchmal vernachlässigt. zu lage bekommen haben. Diese an sich richtige Thatsache iſt durch. Treppenstufen, die schon mit Rücksicht auf die Sicherheit der Kinder abend, daß die Petroleum- Laternenanzünder teine Gehalts Angeklagte sind zugestandenermaßen leidenschaftliche Spieler und haben Ein solches Schulhaus macht dann zuweilen nicht bloß innen, sondern aus erklärlich. Von den Gasanzündern sind seit einem Jahre etwa ſeit Jahren nicht nur hier in intimen Spielzirkeln, die von selbst von außen einen unsauberen und lüderlichen Eindruck, wie 70 Proz. gewerkschaftlich organistert. Sie sandten im vergangenen Spieltisch zugebracht, sondern auch die Rennen in Baden- Baden , z. B. die Schule in der Weißenburgerstraße. Ein bedenklicher Uebel- Jahre eine Petition an die höhere Verwaltungsbehörde und kon­Hannover, Leipzig 2c. besucht, wo sich an den sportlichen Teil ge- stand, der nach unserer Beobachtung mehreren Mietsschulen wahr ferierten dieserhalb mit Herrn Stadtrat Namslau . Hierauf sind scheinlich sogar den meisten und vielleicht gar allen wöhnlich ein Jeu zu knüpfen pflegte. Speciell ist der Angeklagte der, daß die Thüren nicht nach außen aufschlagen, den Petroleumanzündern sind ganze drei Mann organisiert. anhaftet, ist ihnen die Gehaltserhöhungen gewährt worden. v. Kayfer als ein enragierter Spieler bekannt. Hier in Berlin wurden die Spielabende in verschiedenen Hotels, Kaffeehäusern und wie das in den eigenen Schulhäusern der Stadt der Fall ist und Daher konnte für diese Arbeiter auch nichts unternommen werden. Restaurants abgehalten. Schließlich hatte sich eine Art Klub heraus- unseres Wissens auch für Schulen vorgeschrieben ist. Beim Ausbruch Wir wünschen, daß sich die städtischen Behörden immer auf einen so gebildet, der aus Offizieren der Garderegimenter, jungen Beamten schehen, daß die Kinder besonders von den Mädchen ist das zu den Mut haben, gemeinsam zu fordern, auch nichts gewähren. Wer einer Panit infolge von Feuerlärm fönnte es sehr leicht ge- vernünftigen Standpunkt stellen möchten und denjenigen, die nicht und anderen Herren der Gesellschaft" bestand. Sie spielten in den Jahren 1894-96 im Victoria hotel, die Gesellschaft löste sich aber befürchten sich sofort sämtlich auf die Thür stürzten, sich diese nicht um die Verbesserung seiner Lebenslage kämpft, hat auch nach­im Jahre 1896 wegen eines unliebsamen Vorfalls" auf, da man einen litten. Die Proben, die mit Rücksicht auf eine solche Möglichkeit in geständnisse erhält. Hoffentlich organisieren sich nunmehr, auch im Jahre 1896 wegen eines unliebsamen Vorfalls" auf, da man einen selber versperrten und mindestens durch Quetschungen Schaden er- her gar tein Recht, sich darüber zu entrüsten, daß er keine Zus Bankhalter in dem Verdacht hatte, ein unredliches Spiel ge- den Gemeindeschulen von Zeit zu Zeit abgehalten werden, bieten bie Petroleum Laternenanzünder. trieben zu haben. Der Bankhalter hatte sich schleunigst ent fernt und als man sich alsdann daran machte, die Karten einmal feineswegs eine sichere Gewähr dafür, daß im Ernstfalle alles ebenso Ein Unglücksfall eigener Art ereignete sich Sonntagabend gegen durchzuzählen, konnte festgestellt werden, daß an stelle von sechs voll­Ein anderer Uebelstand, der gleichfalls ernste Mitternacht an der Ecke der Neustädtischen Kirch- und Dorotheen ständigen Spielen mit 312 Starten 360 Karten vorhanden waren. der öfe folcher Mietsschulen. Sie sind in der Regel broschte geriet an der Ecke zwischen zwei Accumulatorenwagen der Beachtung verdient, ist die mangelhafte Beschaffenheit straße. Eine von der Georgenstraße kommende Fahrpreisanzeiger­Die Gesellschaft im Victoriahotel löfte sich damals auf, es tamen noch fleiner und beschränkter als die Höfe der eigenen Schul- Charlottenburger Straßenbahn. Die Droschke wurde zertrümmert,

bon Mark zur Dedung seiner Spiel

-

gut flappen würde.

-

-

-

-

Als der Leichenzug, aus der

um

fonnte.

feststellte.

Von

aber andere Spielcirkel zu ſtande, in denen in erster Reihe Herr grundstücke und gestatten der frischen Zuft nicht immer gebas Pferd schen und entlief entlief nach der Luisenstraße zu, und verlor an diesen Spielabenden ganz riesige Summen; im nügend zurück. Alles in allem: die Mietsschulen sind während der Droschkenkutscher auf das Pflaster fiel und die Jahre 1897 befand er sich in pecuniären Verlegenheiten, er hat geradezu ein hohn auf die Forderungen, eine Dame sich durch Abspringen in Sicherheit bringen schließlich sein ganzes Vermögen im Spiel verloren, bie moderne geit an einen Schulbau zu stellen und gewöhnt ist. Man möchte es daher fast mit Genugtuung be-. Koch von der Kaiser Wilhelms- Akademie, geriet mit einem viele Tausende Ein zweiter Fahrgast, der Kandidat der Medizin schulden sich leihen müssen. Dann hat er sich aber wieder grüßen, daß die städtische Schulverwaltung jezt da, wo sie über- Beine unter den einen Motorwagen und blieb mit dem Oberkörper glänzend herausgerissen und sein Spielerglück wurde haupt keine Mietsräume auftreiben kann, zu dem Ausweg der Er- auf dem Trittbrett der zertrümmerten, fest eingeklemmten Droschke unheimlich und fast sprichwörtlich, namentlich, nachdem richtung von Schulbaraden auf den Höfen städtischer Schul- liegen. Trotzdem sofort Hunderte von Personen hilfsbereit waren, die Herren aus Nedlig, zumeist aus Offizieren bestehend, sich grundstücke greifen will, so mangelhaft im übrigen auch dieser wollte es nicht gelingen, den Verunglückten aus seiner Notlage zu separiert hatten und insbesondere nachdem er mit Herrn v. Kröcher Notbehelf ist. befreien. Ein Schuhmann benachrichtigte darum das nächste Polizei zusammen im Mai v. J. den klub der harmlosen" ge­revier, das unverzüglich die Feuerwehr herbeirief. Dieser gelang gründet hatte, der zuerst im Centralhotel und dann im am Sonntag bei Gelegenheit des Begräbnisses des verstorbenen er nach der nächsten Unfallstation gebracht, wo man gefährliche Pietät im Polizeistaat. Zu unliebsamen Auftritten tam es Zu unliebsamen Auftritten kam es es endlich, den Kandidaten zu befreien. Mittels Droschke wurde Hotel Minerva seine Abende" hatte. Während der givei­monatigen Lebensdauer dieses Klubs find unglaubliche Summen im Parteigenoffen Otto Schmig. Baccarat gewonnen und verloren worden. Mit Herrn v. Kayser Ruppinerstraße tommend, auf dem Wege nach dem Zionstirchhofe in Quetschungen des linken Fußes und leichtere innere Verlegungen foll Herr v. Kröcher intim verbunden gewesen sein. Er, der Sohn Weißenfee, die Danzigerstraße passierte, tam ihm ein Polizei­eines Generalmajors, war früher Leutnant im 2. Garde- Feld- wurden im Zuge drei Kränze mit roten Schleifen ge- Bayreutherstr. 33 in Charlottenburg ist der Reichsgerichts, und Leutnant mit einer Anzahl Schuhleuten entgegen. Es Reichsgerichts- Präsident Henrici f. In seiner Wohnung artillerie- Regiment zu Potsdam , teilte v. Kaysers ungezügelte Spieler­leidenschaft. Auch er soll unter den Wechselfällen des Spiels wiederholt in tragen der eine war von den Genossen des Bezirks gestiftet, in Senats- Präsident a. D., Kronsyndikus und Mitglied des Herren­Bedrängnis gekommen sein und sein Vater soll wiederholt Ver welchem der Verstorbene thätig war, ein zweiter vom Gesang hauses, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Paul Christian Henrici ge­anlassung gehabt haben, ganz gewaltige Summen zur Dedung der berein Nelke II und ein dritter von den Arbeitskollegen des storben. Der Tod ist durch Altersschwäche herbeigeführt worden. Spielschulden zu opfern. Als v. St. schließlich, vielleicht unter Ein­Verstorbenen; diese Schleifen hatten es dem Leutnant an- Der Verstorbene wurde im Jahre 1816 in Augustenburg geboren. wirtung seiner Spielsucht aus dem attiven Dienst schied und à la gethau. Er forderte die Hergabe derselben. Trotzdem er Liese auf der Polizei. Einen seltenen Polizeigefangenen bes dazu suite gestellt wurde, hatte er keine regelrechten Einnahmen und mur tein Recht hat, tamen die Kranzträger, den herbergte dieser Tage das 79. Polizeirevier in der Cuvrystraße. Der einen Monatswechsel, der in gar keinem Verhältnis zu dem Auf- Bug nicht zu stören, feinem Wunsche insoweit nach, als sie die Schleifen Gastwirt Bade in Treptow befigt ein junges Reh, Liese genannt, wand stand, den er trieb. Er besuchte fort und fort die Spiel- Vertreter der öffentlichen Ordnung nicht schnell genug zu gehen brang befeelt, benutzte Liese einen günstigen Moment zum Entwischen von den Kränzen zu entfernen bereit waren. Das schien aber dem welches er in einem Schuppen untergebracht hat. Von Freiheits­abende der vornehmen Welt, hielt sich Pferde und Wagen, sowie und so beauftragte er die Schuyleute, dies zu thun, was dann und beschloß, die gewonnene Freiheit zu einer Spritztour nach Berlin , einen Kammerdiener, bewohnte ein elegantes Quartier in der Friedrich- Wilhelmstraße, machte große Reifen nach Monte Carlo, Ost entfernten sich jedoch damit. Man ließ den Leichenzug halten und zu benutzen. So tam Lieje wohlgemut bis in die Wienerstraße, wo-: ende, Paris , Aachen 2c. Gerade dieser Umstand der großartigen Lebens­selbst der kurze Freiheitstraum ein schnelles Ende fand. Mit Hilfe. haltung, die mit den Einkünften nicht verträglich ist, ein Umstand, der die Kranzträger begaben sich nach dem nahen Polizeibureau, um ihr eines Radfahrers wurde nämlich Liese von einem Schußmann fest­auch bei v. Kayser und v. Schachtmeher zutreffen soll, hat der An- harrlich die Herausgabe; einer der Genossen, der in energischer Weise welcher der Spur Lieses errötend gefolgt war, befreite diese indessen Eigentum zurückzufordern. Der Leutnant verweigerte indes be- genommen und als Arrestant auf die Polizeiwache gebracht. Bade, flagte die Ueberzeugung beigebracht, daß die Angeklagten gewerbs gegen die Wegnahme der Schleifen und die pietätlofe Störung des bald aus ihrer Polizeihaft und brachte sie zu ihren heimatlichen mäßige Glücksspieler seien. Sie werden aber reichen Teilnehmern der Spielabende auch dringend verdächtig, dem Zeichenzuges protestierte, wurde zur Wache fiſtiert. Gegen ihn foll Benaten in Treptow zurück. Grundjage corriger la fortune" gehuldigt, d. h. insofern falsch weise war der Sistierte derselbe, der wegen des gleichen Delikts bei Das Opfer einer Polizistenroheit. An einen nächtlichen gespielt zu haben, als sie die Karten an gewissen Merkmalen als der Beerdigung des Genossen Zersch einer polizeilichen Vernehmung hoch oder gering zu erkennen vermochten. Dieser Verdacht begründet unterworfen worden war, bis heute( nach etwa 10 Wochen) noch sich nicht zum wenigsten darauf, daß die drei feudalen Angeklagten teine Anflage erhalten hat. Die Eigentümer der Schleifen werden mit dem berüchtigten Spieler Hermann Wolff eine innige Gesich beschwerdeführend an das Polizeipräsidium wenden. Die Teil meinschaft pflegten. Wolff ist ein berüchtigter, vielfach vornehmer an dem Leichenzug waren einhellig der Meinung, daß der bestrafter Falschspieler, der auch schon im Zuchthause ge- Leutnant der öffentlichen Ordnung und Sitte" einen schlechten sessen hat. Er war vor Jahren an der Affaire beteiligt, in welchem Dienst erwiesen habe. Fabritbesitzer Prins Reichenheim in einer Nacht im Spiel 100000 M. er zu schließen hatte, gehörte auch eines, das in feinem guten abgenommen worden waren. Wolff wurde damals wegen gewerbs­Das meinen wir auch! Rufe stand. In einer Nacht gegen 1 Uhr fam aus einem Verbrecher­mäßigen Glückspiels zu 4 Monaten Gefängnis und 3000 m. Geld­lokale in diesem Hause ein Mann heraus und verlangte von Schulz, Mit der Fürsorge für verunglückte Arbeiter sicht es in daß er ihm das Haus aufschließe. Der Wächter hielt den Mann, strafe verurteilt. Ein Mann von dieser Vergangenheit wurde durch unseren großen Fabritbetrieben durchschnittlich recht traurig aus. Der eine Ballonmige trug, für einen Zuhälter und fragte ihn, Herrn v. Kröcher in die vornehme Spielergesellschaft eingeführt und stürzlich wurde im Charlottenburger Werk der Firma Siemens weshalb er nicht durch das Schantlokal in seine Wohnung seit dem Mai 1898 sollen die drei Angeklagten mit diesem gewerbs- u. Halste ein Arbeiter von der Presse, an der er beschäftigt war, gehe. Der Gefragte geriet darüber in Wut und schlug den mäßigen Spieler innig verbunden gewesen sein. Sie saßen beim mit solcher Gewalt an der Hand verlegt, daß der Stempel im Fleisch Spiel immer eng zusammen, hielten gemeinsam die Bant, halfen fizen blieb und von dem herbeigeeilten Heilgehilfen nicht entfernt Wächter mit einigen wuchtigen Stockhieben über den Kopf fich mit größeren Summen aus und sollen namentlich an den Sonn- werden konnte. In seinen Schmerzen mußte der Verunglückte nach der vermeintliche Zuhälter der Polizei- Wacht­zu Boden. Auf der Revierwache stellte sich heraus, daß abenden, all denen großer Jeu Tag war, schauderhaft dem Krankenhause gebracht werden; dort erst ward ihm die erste meister 2. war. Dieser wurde vom Landgericht I zu gewonnen haben. Der Verdacht, daß es da nicht mit Hilfe zu teil. rechten Dingen zugehe, verstärkte sich immer mehr, da die Angeklagten stets ein wunderbares Spielglück hatten und stets so lange minder lebensgefährlicher Arbeit beschäftigt find, hätte die Fabrik- und mußte pensioniert werden. Vollständige Heilung fonnte er auch In einem Betriebe, to über 4000 Personen bei mehr oder einen Jahre Gefängnis verurteilt und aus dem Dienst entlassen. Schulz wurde durch die schwere Schädelverlegung dienstuntauglich gewannen, bis die übrigen Teilnehmer vollständig blank waren. Es leitung alle Ursache, einen besonderen Arzt anzustellen, der nach später nicht finden. Im Sommer klagte er beständig über Kopfweh fiel auf, daß sie häufig eine ganze Zeit lang pausierten und dem Erfahrungsgrundsay, daß schnelle Hilfe doppelte Hilfe ist, und wiederholt äußerte er, daß ihn die Schmerzen noch in den Tod dann plöglich regelmäßig gewannen, daß sie überaus häufig immer manchen verunglückten Arbeiter vor dauernder Verkrüppelung retten treiben würden. Zeitweilig, namentlich bei großer Hige, war er die ihnen günstigen Starten zukauften 2c. 2c. Schließlich sicherten die könnte. Allerdings kann das Unternehmertum in der gegenwärtigen geistesgestört. Am Donnerstag hat er sich in einem solchen Anfalle Vorgänge innerhalb des Klubs der Harmlosen in die Ceffentlichkeit Prosperitätsperiode fich damit entschuldigen, daß ihm zu gewissen erhängt. Gegen hundert Bekamite und Hausgenossen gaben ihm durch und nun hielt es Wolff für gerathen, sich schleunigst un hafter Fürsorge für die Arbeiter die Zeit fehlt. Die Sonntag das letzte Geleite. sichtbar zu machen und zu entfliehen, so daß er nicht auf der Sorge um möglichst hohe Dividenden und in Verein Anklagebank Play zu nehmen hatte. Zugleich mit ihm ist auch der damit die Sorge um Knebelung und Rechtlosmachung der Tausende von Menschen beobachteten gestern vormittag an Klubdiener schnellstens in seine Heimat Italien expediert worden. Arbeiter nimmt in der Gegenwart das ganze Denken des Groß- der Leſſingbrücke die Arbeiter eines Tauchers. Hier ertrant am Bezüglich des Falschspielens wird es sich wesentlich um einen unternehmertums in Anspruch. Freitagnachmittag der sechs Jahre alte Sohn Erich des Hausver­Indicienbeweis handeln, bei welchem das Gutachten des Kriminal­walters Höhne aus der Stephanstraße 39. Die Nachforschungen, die kommissars v. Manteuffel von Bedeutung sein wird. Die Verhandlung ein Taucher bereits am Sonnabend nach der Leiche anstellte, hatten des Prozesses noch vor den Ferien ist aus dem Grunde zweifelhaft keinen Erfolg, daher setzte man sie gestern vormittag fort. Rats­geworden, weil seitens eines Verteidigers eine längere Frist zur Er zimmermeister Teglaff aus Schöneberg hatte einen Brahm zur Ver­flärung auf die Anklage nachgesucht worden ist. fügung gestellt, auf dem die Tauchermaschine des Unternehmers Böhme aus Spandau angebracht wurde. Ilm 14 Uhr fand der Taucher in der Nähe des zweiten Brückenpfeilers den Ertrunkenen. Die Leiche wurde vom Vater des Knaben mit einer Droschke nach der nahe gelegenen Wohnung abgeholt.

#

Tokales.

Den Lokalkommissions- Mitgliedern Berlins und der Um: gegend zur Nachricht, daß am 18. Juni die nächste 2otalliste erscheint. Etwaige Meldungen über Aenderungen oder Neu­aufnahmen sind bis zum 14. Juni an den Unterzeichneten ein­zusenden.

Carl Scholz, Wrangelstr. 110 part.

Wie kann man sich da, zumal Menschenfleisch relativ billig ist, ausreichend um das Wohl und Wehe der doch stets unzufriedenen Arbeiter fümmern?

-

Neue Zwangs- Innungen. Die Drechsler-( 8wangs-) Innung hält am Sonnabend, den 10. Juni, nachmittags 4 Uhr, im Bürger­saale des Rathauses ihre konstituierende Generalversammlung ab. Die Steinfeger- Innung wird sich am 15. Juli zu einer Zwangs­Inmung umgestalten. Die Gewerbetreibenden des Beugschmiede Handwerks sollen durch Abstimmung entscheiden, ob sie für oder gegen Errichtung einer Zwangs- Innung find. Diesbezügliche schriftliche Erklärungen sind bis zum 10. Juni an den Bürgermeister Herrn Kirschner einzusenden, während mündliche Erklärungen ebenfalls bis zum 10. Juni an den Wochentagen von 11 bis 2 Uhr in den Diensträumen der Gewerbedeputation des Magistrats, Stralauerstr. 3-6, eine Treppe, abzugeben sind.

Vorfall, der vor zwölf Jahren in Berlin bedeutendes Aufsehen erregte, erinnert der Tod des pensionierten Nachtwächters Friedrich Schulz aus der Liebigstraße Nr. 46, der Sonntagnachmittag 8 Uhr auf dem Martuskirchhof in Wilhelmsberg, beerdigt wurde. Schulz war vor 12 Jahren Wächter in der heutigen Faldensteinstraße, die damals noch keinen Namen hatte. Zu den Häusern, die

findlichen elektrischen Straßenbahnwagen hat am Sonntagabend Das leichtfinnige Aufspringen auf einen in voller Fahrt bes wieder einen Unfall zur Folge gehabt. An der Park- und Köpenicker­Landstraße unternahm eine Frau dieses Wagnis, trat indessen fehl, stürzte auf das Pflaster und zog sich eine bedentende Kopfwunde, wie auch einen Bruch des rechten Handgelenks zu. Der Heilgehilfe Mattusch, welcher zufällig des Weges tam, leistete der Unglücklichen die erste Hilfe.

Mietsräume für Gemeindeschulen werden schon wieder von der städtischen Schuldeputation gesucht, Den Rekord im Byzantinismus hat entschieden eine biedere diesmal in der Gegend der Frankfurter Allee und der Santariter Ostpreußin" erreicht, von der eine Gräfin dem Deutschen Adels­Ein Bohlenbrand rief Sonntagnachmittag die Feuerwehr nach straße und in der Gegend des Görlizer Bahnhofs. Wir wissen blatt" folgendes berichtet:" Wir waren in Berlin . Eines Tages der Bellevuebrücke, die den Bahnhof Bellevue mit dem Moabiter nicht genau, wie viele Gemeindeschulen sich augenblicklich in ge- ging meine Tochter mit unserer Dienerin in den Tiergarten. Stadtteil verbindet. Bevor die Wehr noch am Plazze erschien, war mieteten Räumen befinden, ihre 3ahl dürfte aber jest Blöglich sicht meine Tochter in der Ferne den Kaiser in Husaren- der Brand im Steime erstickt, ohne größere Dimensionen angenommen so groß sein, wie seit vielen Jahren nicht. In uniform auf einem Schimmel angeritten kommen und teilt es ihrer manchen Gegenden der Stadt wimmelt es förmlich von Mietsschulen. Begleiterin mit, die noch nie ihren Kaiser erſchaut und mit zu haben. Man vermutet, daß Funken einer Lokomotive die Bohlen In der Raumerstraße 3. B. find gleich zwei nebeneinander flopfendem Herzen dessen Nahen erwartet. Nachdem Majestät vorbei zur Entzündung gebracht haben. ( 215. Schule, Raumerstr. 18, 221. Schule, Raumerstr. 17), fuapp geritten und auf die Verbeugungen lächelnd einen freundlichen Gruß Schwer verunglückt ist Montagmorgen beim Abriß der Ravené 50 Schritte um die Ecke befindet sich in der Schliemannstraße eine erwidert hatte, wandte sich meine Tochter zur Dienerin. Diese hatte schen Bauten in der Wallstraße der Kutscher Schulze des Fuhrherrn britte( 209. Schule, Schliemannstr. 37) und ein paar Mi- Thränen in den Augen und sagte erschüttert:" Gott , ach Gott, Rensch aus Reinickendorf . Während Schulze Steine zum Abfahren muten weiter in der Weißenburgerstraße eine vierte( 200. Schule, wie war das schön, es war mir ganz, als wäre der auflud, ließen Arbeiter einen sechs Meter langen, schweren Balten Weißenburgerstraße 36). Bahlreich find die Mietsschulen, liebe Gott vorbeigeritten, ich vergesse es mein Lebtag herab. Dieser entglitt ihren Händen, überschlug sich, fiel dem Kutscher die ganz oder teilweise in Hinterhäusern untergebrachtl nicht!" auf den Kopf und zertrümmerte ihm den Schädel.. Der Verunglückte