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Dienstag, 19. Mai 1936

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Nach Deutschland geflüchtet

Nr. 117

Brief an den Zeitspiegel

Ein Sangesgenosse schreibt uns unter an­derem: .... und diese schöne Radiosendung ( ATUS- Turnstunde im Radio- Prag am ver­Prozeß wegen Menschenraub vor gangenen Sonntag. Die Red.) wurde einge­dem Prager Geschworenengericht leitet und beendet mit einem Lied. Mir ist bekannt, daß dieses Lied von dem ATUS als Aus Eger wird uns geschrieben: Vor rund Ordnerorganisation für das Ascher Seit mehreren Monaten befindet sich beim Festlied für Komota u bestimmt wurde und zwei Jahren hat der damals in Asch wohnende Land zugrunde, einer Vereinigung, bei deren Mit- reisgericht Leitmerih ein Reichsdeutſcher in Saft am Festabend mit im Programm erscheint. faufmännische Vertreter Andreas Hochmuth gliedern Instruktionen reichs deutscher flage ist von der Leitmeriter Staatsanwaltschaft mir der Gedanke: dieses Lied ist eigentlich so wegen eines versuchten Menschenraubes. Die. An- Beim Abhören dieses Liedes im Radio kam die in Eger erscheinende Egerländer Illustrierte" nationalsozialistischer Formationen über eine bei der Aufsiger Staatspolizei erstattete schön in der Melodie und im Text ganz zeit­übernommen und sie mit Hilfe eines Geldmannes vorgefunden worden waren. Hochmuth dürfte also Anzeige erhoben worden. Der Reichsdeutsche hielt gemäß, daß es verdienen würde, über das zur Sudetendeutschen Jllustrierten" ausgestal einerseits wegen der Unmöglichkeit, in Eger eine sich vorübergehend in der CSR auf, suchte Ver- Komotauer Turnfest hinaus für ständig festen tet. Als die Druckschulden des Blattes nahezu an auskömmliche Existenz zu finden und andererseits bindungen mit deutschen„ marristischen" Emi Fuß im Liederschatz der sudetendeutschen 100.000 Kč heranreichten, trai Hochmuth seine im Hinblick auf den bevorstehenden Schuhgeseh- granten und er geriet in den Verdacht des ber Arbeiterschaft zu finden, zumal er ja wirk­Besizrechte an seinen bisherigen Teilhaber gegen eine Abfertigung ab. Nunmehr ist Hochmuth aus prozeß nach Deutschland gereist sein. Sein Ver- suchten Menschenraubes, als er einen reichsdeutlich nicht allzugroß ist, und vor allem kein Eger verschwunden, und zwar nach Berlin . Er schwinden aus Eger hat um so mehr Aufsehen schen Emigranten zu einer Zusammenkunft mit Lied enthält, welches innerhalb unserer Gren­war zusammen mit etwa einem halben Hundert hervorgerufen, als fast gleichzeitig mit ihm auch unbekannten Personen jenseits der Grenze in zen entstanden ist und Massenlied ist.„ Vor­junger Leute aus dem Ascher Land in einen der kürzlich vom Egerer Kreisgericht nach dem Sachsen veranlassen wollte. Die Hauptverhand- wärts! Du Volk!..." bringt in Melodie und Schugese prozeß verwickelt, der schon Schutzgesetz zu einer mehrmonatigen Kerkerstrafe Tung sollte jetzt vor dem zuständigen Kreis- als Text alle Voraussetzungen in wünschens­in der nächsten Zeit vor dem Egerer Kreisgerichte verurteilte ehemalige Bezirksleiter der Schwurgericht in Leitmerit verhandelt werden, werter Harmonie, um zu einem neuen pro­zur Verhandlung kommen sollte. Dieser Schuß- SdP Ing. Fischer aus Franzensbad hei Asch Von der Staatsanwaltschaft in Leitmerih wurde letarischen Massensang zu werden. gejezanklage lag die Gründung einer sogenannten über die Grenze nach Deutschland geflüchtet ist. noch vor Anordnung der Haupiverhandlung beim Meiner Meinung nach sollten da auch Prager Obergericht um die Delegierung des Pra- wir freien Sänger mithelfen und das Lied aus ger Kreis- als Schwurgerichts angesucht mit der der Tagespresse erscheint, ausschneiden, in Begründung, daß das Milieu des Leitmerizer Kreis- als Schwurgerichtes eine Delegierung des Hand ans Werk legen. Beim Festabend am unseren Gesangsabenden lernen und so mit Prager Gerichtes in diesem Falle notwendig 4. Juli in Komotau werden sicher auch viele Richtigstellung mache, weil infolge der Nähe der reich Arbeitersänger als Gäste anwesend sein, und In der deutschen Provinzpresse wird die deutschen Grenze bei den Richtern und alte antisozialistische Tradition hat und über den 15. Mai 1936 beim Kreisgericht in Brüg wegen auch bei den als Zeugen zu vernehmenden reichsführende Stimmgruppe" in Aktion träten. Den ,, Teplitz- Schönauer Anzeiger", der eine Nachricht verbreitet, daß der am Freitag, den Geschivorenen des Leitmerizer Gerichtes, aber es wäre da sicher gut, wenn wir da als

Eine Entdeckung

Politische Informationen

des» Teplitz- Schönauer Anzeigers«<

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zum

Eine notwendige

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Wenn es auch die SJ. und die Kinderfreunde

wir schreiten Seit' an Seit!".

schon Josef Seliger die Schale seines Spottes aus- Spionage abgeurteilte Heinrich Lohn, der fünf deutschen Emigranten, die sich zur Zeit noch in verstehen, dieses Lied unter die arbeitenden gegossen hat, läßt der Erfolg der Sozialdemokra- fahre schweren Kerfer erhielt, Mitglied der Nordböhmen aufhalten, nicht jene völlige Unbe- Schichten zu tragen, dann werden wir in zwei tie bei den Dur- Biliner Wahlen nicht schlafen und sozialdemokratischen Partei in fangenheit und Objektivität erwartet werden so hat Herr Weigend seinen Redaktionsangestell- obenofen gewefen fei. Dazu jei fest- fönne, die für die ordnungsmäßige Durchführung haben, welches sicher bald so populär sein Monaten ein proletarisches, aktuelles Lied ten wieder einmal den Auftrag gegeben wie vielten Male? die Sczialdemokratie zu gestellt, daß Heinrich Lohn aus Hohenofen bis der Hauptverhandlung erforderlich ist. bernichten. Das Prager Obergericht hat dem Antrag der wird, wie Brüder, zur Sonne", und„ Wenn zum Jahre 1931 Mitglied unserer Partei war und von uns wegen politischer Unzu= Um das gründlich zu besorgen, steckt der Leitmerizer Staatsanwaltschaft stattgegeben. Ge­Anzeiger" erst seine Staßenpfoten hervor und be- berläklichkeit ausgefchieden wurde. Da gen den Entschluß des Prager Kreisgerichtes hat merit mit Befriedigung, daß die Sozialdemokratie er sehr oft in Deutschland verkehrte, ist er nach der Verteidiger des Angeschuldigten beim Obersten endlich entdeckt habe, es gebe ein deutsch - tschechi - alsozialist geworden und dann schließlich der Machtergreifung Hitlers hierzulande Natio- Gerichtshof in Brünn eine Beschwerde erhoben. sches Problem und daß Abg. Genosse Jaksch in einer seiner letzten Reden Worte gesprochen habe, Heinrich Lohn, der wegen Militärspionage und einer seiner letzten Reden Worte gesprochen habe, sur Sd hinübergewachselt. Richtig ist also, daß ..die genau so gut von jedem voltsbewußten Deut schen hätten gesprochen werden können". Landesverrat abgeurteilt wurde, Mitglied der Henleinpartei gewesen ist und

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Die Herren vom„ Teplitz- Schönauer Anzei­ger" müssen eine geringe Meinung von ihren Lesern haben oder sind sie mit der politischen Geschichte der letzten Jahrzehnte tatsächlich weni­ger vertraut als der Durchschnittsleser der bür­gerlichen Presse? Denn sonst müßten sie sagen, daß die Sozialdemokratie seit dem Brünner Pro­gramm von 1899 dem nationalen Problem bei uns zu Lande die größte Aufmerksamkeit geschenki hat und daß die bedeutendsten Schriften über das deutsch - tschechische Problem von den Sozialdemo­fraten Renner und Bauer stammen. Gerade die Sozialdemokratie war es, welche den sozialen Charakter des nationalen Problems aufgedeckt hat und die sudetendeutsche Sozialdemokratie war es, die in den letzten Jahren sich am meisten für die sozialen Interessen der deutschen Arbeiter­schaft in der Tschechoslowakei eingesetzt hat. Das nationale Problem bei uns ist ein soziales. Wenn also der ,, Anzeiger" behauptet, wir hätten das nationale Problem erst jetzt entdeckt, redet er die Univahrheit und dies wahrscheinlich bewußt. Ebenso entsprechen die geheimnisvollen An­deutungen, als ob es in der Partei drunter und drüber ginge eine Geschichte, die auch die Korrespondenz des Herrn Karg verbreitet hat und die von einigen Provinzblättern wiedergegeben worden ist nicht den Tatsachen. Der Partei­

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vorstand hat in der letzten Zeit zwei Sigungen abgehalten, in welcher die wichtigsten innerpolis tischen Probleme durchdiskutiert wurden und wo= nach eine einmütige Stellungnahme erzielt wurde. Die Partei ist nach wie vor vollkommen einig und die unsinnigen Bemerkungen des Blattes über den Genossen Jaksch werden am besten dadurch widerlegt, daß diefer gerade an der Konferenz der Internationale in Brüssel teilnimmt.

Indem die deutsche Sozialdemokratie die so­zialen Interessen der Massen der deutschen Be­völkerung vertritt, vertritt sie das nationale In­teresse des Sudetendeutschtums. Wir tun das Tag für Tag, zähe, positiv, konstruktiv, dieweil jene, zu denen es das Blatt des Teplitzer Bürgertums am nächsten hat, nur die Sprachwerkzeuge in Bewe= gung setzen, wodurch sich aber fein Stein vom an­dern rührt. An diese Impotenz der Politik der Sudetendeutschen Partei und ihres Teplizer Er offo- Verteidigers zu erinnern, ist heute, am Jah­restag der Wahlen von 1935, die passende Gelegenheit.

Henleinmann

nicht, wie fälschlich berichtet wird, unserer Par

tei angehörte.

Bezirksorganisation Komotau der DEAP. Bezirksorganisation Komotau der DSAP.

,, In keine Totalität

SdP- Intrigen gegen den Deutschen Böhmerwaldbund Winterberg hat eine Sensation. Am Donnerstag langte beim Bürgermeisteramt dort ein Brief ein, der nicht wenig Verwunderung er regte: Der Deutsche Böhmerwaldbund sandie eine Zuſchrift, in der er anfragt, was die Ur sache dessen sei, daß die heurige Hauptversamm lung dieses Vereines, die über Einladung der Ortsgruppe und auch des Bürgermeisteramtes in Winterberg abgehalten werden sollte, dort nicht stattfinden soll. Diesem Schreiben lag eine Ab­Zeit- chrift einer von den Herren Puhaue und Leita singer, den Funktionären der Winter­

mehr einzuzwängen" „ Das Prager Abendblatt" wid­met unserer Partei in seinem montägigen auffas folgende Zeilen der Anerkennung:

Wenn man den Wahlen in den zwei natio­nalgemischten Bezirken Dur und Bilin ein beson deres Interesse entgegenbrachte, jo geschah dies deshalb, weil sich zum ersten Male seit den Mai­wahlen des Vorjahres kontrollieren ließ, wie fich die deutschen aktivistischen Parteien gegenüber der SdP behaupten würden. Die hauptsächlich indu­strielle Struktur der beiden Wahlkreise legte die Hauptlast des attivistischen Wi­derstandes auf die Schultern der deutschen Sozialdemokraten. Dem Propaganda­sturm der Sdp, die nach den Worten ihres Abge­ordneten Rudolf Sandner an einem einzigen Tage in beiden Bezirken 54 Politiker zur Wahlpropa­

ihn auf diese Weise zu zwingen, endlich den schon so lange angestrebten und bisher noch immer nicht

Was das

erreichten Anschluß an den Bund der Deutschen durchzuführen. Man will Taschek, der den von ihm gegründeten Schußverein bisher von politi schen Einflüssen freigehalten hat, mürbe machen und die Totalität in den Schutzvereinen ein mal mit einem Schlage erzielen. Bürgermeisteramt, respektive der christlichsoziale Bürgermeister V. Mathe, auf die Zuſchrift des Böhmerwaldbundes erwidert hat, wissen wir gegenwärtig noch nicht, doch wird auch diese Ange­legenheit nicht lange ein Geheimnis bleiben, be­sonders da beabsichtigt ist, diese Sache, die auch einer Blamage der Stadtvertretung gleichkommt, zum Gegenstand einer Anfrage im Stadtrat zu machen.

Suche nach Schulkindern

berger Ortsgruppe des Böhmerwaldbundes, ge= fertigten Zuschrift an die Bundesleitung in Bud­ weis bei, in welcher die Winterberger Orts Unter diesem Titel schreibt die„ Bohemia": gruppe mitteilt, daß sich in den deutschen Kreisen In Knappendorf bei Wildenschwert Winterbergs gegen die Abhaltung der Böhmer- plant man die Gründung einer tschechischen Min­valdbundversammlung deswegen Widerstand gel- derheitsschule, die für die drei Gemeinden Knap­tend macht, weil nach dem Parteiblatt der Edp pendorf, Hertersdorf und Seibersdorf gedacht ist. für Südböhmen die leitenden Bundesleitungsmit- Merkwürdigerweise haben Gendarmen der glieder Tasche und Maural sich in dem Gendarmerieposten Langentriebe und Liebenthal Kampf um das Budweiser Deutsche Haus so ver- im Dienste nachgeforscht, welche EI= halten hätten, daß man zu ihnen kein Vertrauen tern sich bereiterklären würden, ihre mehr haben; die für die Mitwirkung beim Feste in Kinder in die zu gründende tschechische Mins Betracht kommenden deutschen Vereine Winter derheitsschule zu schicken; vor allem be­bergs weigerten sich, deswegen mitzutun. Diese fragte man auch die deutschen Eisenbah Mitteilung aus Budweis blieb in Winterberg ner. Die Gemeinde Knappendorf zählt nach der natürlich fein Geheimnis und man erörterte nun amtlichen Volkszählung 15 Tschechen, Hertersdorf ganda eingesezt hatte, sesten die deutschen Sozial- lebhaft Für und Wider und dies um so mehr, als neun und Seibersdorf drei, also alles in allem demokraten die bewunderungswürdige ja die in Frage kommenden bürgerlichen Ver- 27 tschechische Seelen, was 24 Prozent der Ein­Treue ihrer alten unerschütter eine es sind dies Turnverein und Gesang wohnerschaft der drei Orte ausmacht. Die Schule ten Parteikader entgegen und behaupteten berein ihren Statuten nach durchaus unpoli- dürfte man wohl hauptsächlich deshalb planen, um sich nicht nur ehrenvoll, sondern gewannen tische Vereine sind und also aus Budweiser ört- für die künstliche tschechische Minderheitsbürger­auch gegenüber den Vorjahrswahlen an Stimmen. lichen Angelegenheiten gar kein Politikum machen schule in Hilbetten eine bessere Grundlage zu Diese sozialdemokratischen Wähler haben zusam- dürften. Im übrigen datiert dieses Verhalten schaffen. Die Gemeinde Hilbetten ist übrigens ein men mit jenen des BdL und der deutschen Christ der Winterberger Völkischen erst seit der Zeit, da Ortsteil der tschechischen Stadt Wildenschwert , die lichsozialen( die nur in Bilin kandidierten) gezeigt, ein maßgeblicher Funktionär der SdP im Straft öffentliche tschechische Bürgerschulen besitzt. Den­daß die demokratische Front der deut- wagen nach Winterberg kam und seine Mannen noch hat man seinerzeit in Hilbetten eine Minder­schen aktivistischen Parteien immerfest er wird. mobilisierte und rebellierte. Offenbar ist es den heitsbürgerschule geschaffen, die auch von tschechi= Diese erprobten Kaders find in keine Totali SdP- Leuten darum zu tun, dem Deutschen Böh- schen Kindern der Stadt besucht wird. Im Ge­tät mehr einzu zwängen." i merivaldbund Schwierigkeiten zu bereiten und richtsbezirk Wildenschwert sind an die 600 dent­gefunden hat, so daß Gustav Mahlers Werke heute bogige Thematik über dem Motivischen steht, und mit zu den meistaufgeführten in den Prager Kon­gertjälen gehören.

Gustav Mahler

Zu seinem 25. Todestag

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Der besondere Anlaß, Gustav Mahlers und sei­nes tonkünstlerischen Schaffens besonders zu geden­fen, ist die Wiederkehr seines Todestages, der sich jetzt zum 2 5. Male jährt.

der letzte große Meister der Polyphonie als gesetz­gebundener Mehrstimmigkeit. Inhaltlich ist seine Musik der letzte mögliche Ausdruck romantischen Empfindens und Gefühles mit modernsten, zu voll­endeister Klangkultur gesteigerten technischen Mit­teln. Mahlers Musik ist übrigens von allem idee­Unter den neuzeitlichen schaffenden Tonkünstlich fundiert. Seine in Musik übertragene Ideen lern, die das judetendeutsche Volk hervorgebracht hat, sind ebenso menschheitsgebunden wie überirdisch; er ragt Gustav Mahler als Persönlichkeit zweifellos am liebt die Gedanken an die reale Natur und das rein stärksten hervor. Dieser aus Kalischt i. B. gebür Menschliche ebenso wie die Gedanken an die Seele tige fanatische Musiker( 1860 bis 1911) ist außer und das Jenseits. Neun Symphonien, eine frag­dem im 17. Jahrhundert wirkenden Brürer Ham- mentarische zehnte, das„ Lied von der Erde ", einige merschmidt der einzige judetendeutsche Tonsetzer, des- Orcheſterlieder und Lieder für Gesang und Klavier sen Schaffen im allgemeinen Musikschaffen der Welt sowie eine Bearbeitung der Oper„ Die drei Pintos " maßgebende Bedeutung gewinnt und dessen Musik von Weber bilden dieses vorläufig größten sudeten­formal und inhaltlich neues Gesetz wird. Mahler deutschen Musifmeisters künstlerisches Lebenswerk. ist ähnlich wie Bruckner Nur- Symphoniker; selbst Mahler hat den Ruhm sudetendeutschen Musiftums Ein Künstler der geschilderten Ari ist der Ton- das Lied, dem er neben der Symphonie huldigt, dient aber auch in anderer Weise vermehrt; als nach dichter Gustav Mahler , unser berühmter Lands- ihm nur zur formalen und inhaltlichen Erweiterung schaffen der Künstler und als Musik­mann, dessen Tonkunst in ihrer Größe und Bedeu- der Symphonie. Er ist der Schöpfer der Riesen- organisator. Er war einer der glänzendsten tung leider noch immer nicht entsprechend erkannt ist, symphonien, deren zeitliche Ausdehnung er bis zur Dirigenten seiner Zeit, der übrigens seinem die anderwärts nicht nur wenig bekannt ist und auflegten Grenze des Möglichen und Erträglichen er- eigenen sudetendeutschen Lande als junger Kapell­geführt wird, sondern sogar wie im Dritten Reich weitert. Er ist der Schöpfer der individuellen In- meister am Prager Deutschen Theater diente, und in den Konzertjälen verpönt und aus ihnen ver- strumentation, die jedes Instrument nach seiner hat als Reformator der seinerzeitigen wie­bannt ist. Es ist um so erfreulicher, feststellen zu Eigenart zur Geltung bringt. Er ist der eigentlichener Sofoper und Begründer einer neuen Wie­können, daß Mahlers Tonkunst in den letzten Jah- Schöpfer des Orchesterliedes als neuer kleiner fhm ner Opernfultur unsterbliche Verdienste erlangt. ren gerade bei uns in Prag tschechischer- und deut phonischer Form. Er ist schließlich der letzte große E. J. scherseits immer mehr Beachtung und Wertschäßung melodicgebundene Symphonifer, bei dem die weit

In einer Zeit der vollständigen Verwirrung der Moralitätsbegriffe in der Kunst, da man nicht mehr nach dem Wert oder Unwert der Kunst selbst frägt, sondern nach der Raffezugehörigkeit ihrer schöpferi­schen Geister, haben wir die besondere Pflicht, uns jener Künstler anzunehmen, die mit ihrer Kunst Opfer dieser neuen Kunstmoral, richtiger Kunst­beraubt seinen„ Kameraden" unmoral, geworden sind. Sind diese Künstler nun Am 14. Mai befanden sich die in der Volks- gar als Sudetendeutsche unsere engeren Volksgenos gemeinschaft des Herrn Henlein befannten Fabri- isen, dann haben wir doppelte Veranlassung, uns fanten Novotny und Re in warth im Bade ihrer und ihrer Kunst anzunehmen und für sie zu werben, wenn besondere Anlässe dazu Gelegenheit der Bezirkskrankenversicherungsanstalt Braunau ; geben. nach Verlassen der Anstalt stellten sie den Verlust ihrer Brieftaschen fest. Da sie die Geldscheine numeriert hatten, gelang es noch am gleichen Tage, den Dieb zu verhaften. Es war unglück­seligerweise der aus der Heinzendorfer Saalschlacht so bekannte Volfsgemeinschaft ler Frizz Volke, und obzwar man bei seiner Festnahme bestrebt war, die Diebstahlsaffäre im Hinblick auf seine Mitgliedschaft bei der SdP zu bagatellisieren, kam Volke dennoch ins Kittchen und hat dort Gelegenheit, über die Grundsäße der Partei der reinen Hände" nachzudenken.

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