Skr. 123

llenMnj, 28. Mar 1936

Latte 7

Eingesendct. Zehn Jahre Zahnambulatorium de- BKVA Gablonz a. N. Das Zahnambulatorium der BKVA Gablonz a N. wurde im März 1928 eröffnet und blickt somit auf eine 10jährige Tätigkeit zurück. Im Laufe der Zeit würde es immer mehr ausgebaut, so dah derzeit 4 Behandlungsstühle in Gablonz a. N. und 2 in Tannwald flehen. Zur Verarbeitung gelangt nur Heftes Material, d*e bestehende Einrichtung wird ständig ergänzt und d,n Anforderungen der modernen Zahnheilpflege angepaßt, Aas Personal- besteht aus bewährten Kräften, die alle den besten Willen und die Fähigkeit haben,-nur solide und gute Arbeit zu leistem lieber die gewaltigen Leistungen in den ver­flossenen Zähren 1928 bis 1935 gttst nachstehende Aufstellung, welche nur die wichtigsten Arbeiten ent­hält, Aufschluß:

Zahnextrakttonen,,

e

64.875

Wurzelbehandlungen»

a

8

29.301

Plomben....

ch

114.584

Zahnsteinentfernungen

a

a

18.562

Operattonen..,

516

Zahnprothesen etc.,

a

0

10.634

Verarbeitete Zähne. ,

a

70.788

Goldklammern.,,

a

a a

8.457

Goldkronen..,,

a

o

2.676

Brückenglieder.,

3.903

Andere Goldarbeiten,

1.697

Gewicht der angefertigten Gold«

Prothesen..

14 Kg.

Die großen Leistungen in der Zahnpflege, die in der Hauptsache freiwillige, über das Ausmaß der gesetzlichen Pflichtleistungen hinausgehende Leistun­gen der Krankenversicherung darstellen, waren ohne besondere Belastung der Versicherten und der Anstalt nur. durch das eigene Ambulatorium möglich. Tie Zahnextraktionen, Wurzelbehandlungen, Zahnfteinentfernungen, Operationen erhielten die Versicherten vollkommen kostenlos, für Plomben ist ein Regiekostenbeitrag von 10., für gewöhnliche Prothesen ein solcher von Kc 12. pro Zahn fest- gesetzr. Von diesen geringen Regiekosten übernimmt die Anstalt noch 33%, wenn der Versicherte in den lctz- . ten 18 Monaten 12 Monate, 50%, wenn der Ver­sicherte in den letzten 6 Jahren 5 Jahre, 1009b, wenn der Versicherte in den letzten 12 Jahren 10 Jahre versichert war. Die Kosten der Gold­arbeiten sind ebenfalls niedrig gehalten. Das Anchulatorium hat sich im Laufe der Jahre erfolgreich durchgesetzt und wird in immer stärkerem Matze in Anspruch genommen. Bon den 86.292, welche das Ambulatorium in den verfloße­nen 10 Jahren aufgesucht haben, entfallen auf das Jahr 1935 allein 7497 Personen. ES ist heutzutage einwandfrei nachgewiesen, daß ein gesunder oder m Ordnung gebrachtes Gebiß auf den ganzen Organismus einen großen Einfluß hat. Schlechte und gangränöse Zähne beeinträchtigen nicht bloß den Verdauungstrakt, also insbesondere das ganze Magen- und Darmsystem, sondern sind oft­mals die Hauptursache auch von rheumatischen Er­krankungen. Obwohl in den letzten Jahren, nicht zuletzt durch -die günstigen Bedingungen für die Versicherten, in dem Zahnambulatorium immer mehr die Erkenntnis der Wichtigkeit einer entsprechenden Zahnbehandlung auch in den breiten Schichten der Arbeiterschaft Platz greift, muß doch immer wieder festgestellt werden, daß manche Versicherte der täglichen Zahnpflege zu wenig Augenmerk zuwenden und die Zahnbehand­lung viel zu spät, in der Regel erst dann, wenn der Zahn bereits schmerzt und die Krankheit schon allzu­weit vorgeschritten ist, aufnehmen. Vom medizinischen Gesichtspunkte erfordert em gesundes oder in Ordnung gebrachtes Gebiß periodi­sche Untersuchungen, die möglichst jedes Vierteljahr vorgenommen werden sollen, damit auftretende klei­nere Schäden rechtzeitig erkannt und behoben werden können. 3473

Das passiert mir sobald nicht wieder!..

Flugtag erst am 7. Juni Der Prager Armeeflugtag wurde von den Veranstaltern definitiv auf Sonntag, den 7. Juni, verlegt. Bon dem bereits festgesetzten Datum des 28. Mai kam man wieder ab, da an einem Wochentag wenn es auch der Präsidenten- Geburtstag ist denn doch ein großer Teil der erwartete»! Zuschauermassen an der Teilnahme verhindert gewesen wäre. Am Samstag wohnten über 20.000 Prager Schüler der General­probe des Flugtages bei. Das Programm mußte wegen des schlechten Wetters gekürzt wer­den. Es wurden Proben individueller Akrobatik auf einem Jagdflugzeug und Flüge auf einem Autogiro vorgeführt; ferner wurde eine Maschine vom Eodboden aus radiotelegraphisch gesteuert. Das größte Interesse weckten Loopings von drei mittels Gummiseilen aneinander befestigten Maschinen und ein Bombardierungsanflug auf dem Flughafen. An der Truppenparade, die Donnerstag vor­mittags aus Anlaß des Präsidenten-Geburtstages im Masarykstadion am Strahov stattfindet, nehmen die Infanterie- und Artillerieformationen der Prager Garnison , die beiden Flugzeugabwehr-Artillerie­regimenter, das Dragonerregimcnt Nr. 1, das In« struktionsbataillon und.ein Tankbataillon teil. Kom­mandant der Truppen ist der Prager Divisionär Ge­neral Vie st. Die Ankunft des Präsidenten der"Re­publik ist für 9 Uhr früh angesetzt. Nach der Defi­lierung der Truppen, die von der Burgwache eröff­net wird, findet auch eine Defilierung der Flieger statt. Ter Magistrat der Hauptstadt Prag . Gesund- heitsreferat, macht in Anbetracht der ständigen Be­schwerden über das freie Umherlaufen von Katzen in den Gärten und Parks und das Abfangen von Vö­geln durch diese Tiere neuerdings und entschieden

Quartiere gesucht I

Nach dem Rcichsjugendtag, am 2. Juni, kommen etwa.50 dänische und schwedische Jugendgenoffen nach Prag . Wir benötigen für sie Privatquartiere, und zwar für drei Nächte. Die Genoffcn und Genossinnen, die die Möglichkeit haben, einen skandinavischen Gast zu beherbergen, werden gebeten, dies im Parteiheim, Rärodni 4, schriftlich oder telephonisch(Rr. 48369) zu melden.

auf die Bestimmung aufmerksam, derzufolae der Be­sitzer von Katzen diese außerhalb seiner Wohnung bloß in abgeschloffenen Lagerräumen, auf abgeschlos­senen Böden oder Kellern und Höfen halten und sie nirgendwo anders frei umherlaufen lassen darf. Für die Katze ist verantwortlich und auch strafbar nicht bloß ihr Inhaber, sondern auch ihr Betreuer und Halter(eventuell bloß vorübergehend). Jestgestellte Üeberschreitungen werden mit einer Strafe bis zu 200 Kc bestraft. Leicht haben es also in Prag weder die Katzen noch ihreBetreuer". Die Sonntagsraufereien. In der Nacht auf Sonntag entstand in einem Gasthaus in Holleschowitz aus unbekannter Ursache eine Rauferei, an der sich bald sämtliche Gäste beteiligten und in deren Ver­lauf der 22jährige Automontcur Josef Sladky aus Lieben vom 40jährigen Milchhändler Cenek Koci mit einem Seffel über den Kopf geschlagen wurde,.so daß er bewußtlos zusammenbrach. Er wurde auf die Klinik Jirasek gebracht, das Verfahren eingeleitet. In der gleichen Nacht, gegen 3 Uhr früh, begannen vor einem Wirtshaus in der Rokycangaffe in Prag I der 21jährige beschäftigungslose Arbeiter Anton Kvicala, der 38jährige Portier Gustav Bala, der 33jährige beschäftigungslose Arbeiter Viktor Thkal und der 23jährige beschäftigungslose Schlaffer Frie­drich Krejki, alle aus Zijkov, zu raufen, wobei der Letztgenannte von ejnem der Beteiligten mit einem Taschenmesser in den Unterleib gestochen wurde. Er wurde auf die Klinik Schlaffer gebracht, doch stellte sich die Verletzung als leicht heraus. Die Täter lie­fen unterdeffen davon; Kvicala und Thkal wurden einige Stünden später in ihren Wohnungen verhaf ­

tet, leugnen aber, Krejki gestochen zu haben. Nach dem vierten Raufbold, Bala, wird noch gesucht. Aufspringen auch für Dritte gefährlich. Der 42jährige Schuster Franz Purnoch aus Prag XII fuhr gestern in einem Motorwagen der 3er-iLinie durch die Belehradska, als plötzlich eine unbekannte Frau m den fahrenden Wagen sprang. Ter Lenker bremste scharf, um einem Unfall vorzubeugen, doch führte er eben dadurch einen andern herbei; Purnoch nämlich stürzte durch den plötzlichen Ruck ans dem Wagen und zog sich eine tiefe Rißwunde am Scheitel zu. Er wurde auf die Klinik Jirasek gebracht.

Nochmals 96 Henlelnklagen Kostspielige prozessuale Schikanen Prag ,(rb.) DiePraZskk Noviny" be­richteten seinerzeit, kurz nach den Maiwahlen, über die bekannte Versammlung der SdP-Funktionäre vor demStammesführer" Henlein in der Egerer Heldenhalle" unter dem TitelKonrad Henlein nimmt den Eid seiner Abgeordneten und Senatoren entgegen". Herr Henlein sandte natürlich eine Be­richtigung, die von denPrazske Noviny" auch ab­druckt wurde. Damit gab sichHenlein aber nicht zufrie­den, sondern überreichte trotz der Berichtigung gegen dtn verantwortlichen Redakteur Franz Heller die Klage. Mit Henlein klagten sämtliche SdP- Abgeordneten, Senatoren und Landesvertreter, die damals zugegen gewesen waren, und zwar jeder für sich,.so daß insgesamt 96 Klagen eingebracht wurden.(Die gleiche schikanöse Methode wurde be­kanntlich gegen dieRannt noviny" angewen- det, worüber wir bereits berichtet haben.) Die 96 Klagen wurden indessen in beiden Fällen zu einem einheitlichen Verfahren vereinigt. Gestern verhan­delte nun der Pressesenat Jllner über die Klage gegen dieP r az s k e N ov in y". Der Vergleichs­richter hatte seinerzeit bei der Vergleichstagfahrt die veröffentlichte Berichtigung für eine angemes­sene Genugtuung erklärt. Die Kläger zogen es trotzdem vor, in dem Prozeß fortzufahren. Nach durchgeführter Verhandlung fällte der Pressesenat das Urteil, durch welches der geklagte Redakteur ! zwar schuldig erkannt, von der Verhängung einer Strafe aber abgesehen wurde, da er rechtzeitig angemeffene Genugtuung geleistet hat. Die Kläger haben das Recht, das Urteil in der Z e i t" und in derR u n d s ch a u" zu veröffent­lichen. Daß sie ihre, sicher nicht unbeträchtlichen Bertretungskosten selbstbezahlen müssen, wird wohl bescheiden verschwiegen werden.

Seit zwanzig Jahren keinen Frühling in Freiheit! Prag ,(rb.). dem Angeklagten fielen wieder die Allerärmsten zum Opfer..." Mit diesen Worten charakterisiert die Anklage die krimi­nelle Tätigkeit des 53jährigen Oskar Somola. Dieser, ein ehemaliger Privatbeamter, hat sich tat­sächlich ein äußerst verwerfliches, verbrecherisches Metier ausgesucht. An der Peripherie, vor allem in den Rotkolonien, gibt es eine Menge armer Teufel, die für ein paar Kronen billiges Nachtquartier bieten. Es gibt auch noch gutherzige Menschen, die trotz eigener Not unterstandslosen Leuten umsonst einen Unterschlupf für die Nacht gewähren. Bei solchen Quartiergebern wußte sich der Angeklagte ein Nacht­lager zu erbetteln und verschwand dann, indem er mitnahm, was ihm in die Hände fiel, Die Beute war ärmlich genug. Billige Ringe, Uhren, kleine Geldbeträge oder Sparbücher(eines von ihnen lau­tete auf 5 XL!). Acht solcher Fälle zählt die An­klage auf, nebst anderen Diebstählen und Betrü­gereien. Angesichts der dreizehn schwerenVor- st r a f e n des Angeklagten verurteilte ihn der Straf­senat Nebuska zu einem Jahr schweren und verschärften Kerkers. Nach der Ur­teilsverkündigung ergab sich ein eigenartiger Zwi­schenfall. Der Verurteilte bat nämlich inständigst um Straf a u f s ch u b, mit der Begründung, er habe seit zwanzig Jahrenkeinen Früh, ling mehr in der Freiheit erleben können, weil er stets im Kriminal gesessen fei. Staatsanwalt Dr. Neureiter bemerkte ironisch, daß der in diesem Punkt so empfindsame und in jeder

Willi Nowak 50-Jahr-Ausstellung imManes Willi Nowak , als der bedeutendste deut­sche Maler der Republik auch über di« Grenzen der Landes hinaus anerkannt, wurde 1886 in Mnlzek am Brdywald geboren. Von 1903 bis 1906 studierte er an der Prager Kunstakademie. Seit 1909 hat er sich fast zwei Jahrzehnte lang im Auslande aufge­halten, bis er 1928 als Professor an die Prager Akademie berufen wurde.. Aus Anlaß feines 50. Ge­burtstages in diesem Jahre veranstaltet der- nes" jetzt eine Ausstellung seiner Bilder, und zwar fast nur der Bilder aus seiner Prager Zeit, aus den Jahren der Anfang» und denen der Dkeisterschaft; die AuSlandrjahre sind nur durch Beispiele vertre­ten. So hängen die Weicke zweier zettlich getrennter Lebensabschnitte beieinander, und der Vergleich ist interessant und fesselnd. Die künstlerische Richtung ist von vornherein gegeben und so«ndgülttg, daß die Motive der frühen Bilder in den späteren Jahren fast alle wiederkehren. Es gibt von einigen sogar drei und vier Fassungen; die Szene des BildesFrüh­stück" z. B. hat Nowak immer wieder aufgegriffen: 1908, 1910,.1928, 1935. Aber keine der vier Fas­

sungen ist eine Kopie der früheren; es sind vier Sta­dien einer ganz gradlinigen Entwicklung. Anfangs sitzen die Farben pastös und kompakt auf der Fläche und sie liegen in der begrenzten Skala einet erdigen, fast aschigen Graubrauns. Allmählich aber lichten sie sich auf, werden lockerer, wenn zunächst auch noch freskenhaft stumpf, und dann beginnen sie von innen heraus sanft zu leuchten, als seien sie von einem inneren Licht erhellt, bis sie schließlich selbst Licht spenden und leicht, schimmernd, gleichsam opalisie­rend sich klären und verklären. Vielfach wird diele Entwicklung am gleichen Motiv ersichtlich. Die Elbe - landschaftest aus der Leitmeritzer und Melniker Ge­gend, die Landschaft mtt dem früchtettagenden Baum im Mittelpunkt, das Badeidyll wiedehollen die glei­chen Motive in fast demselben Bildaufbau, in ganz ähnlicher Gruppierung, aber in immer reicherer, ge­lösterer Farbigkeit, die die Szenerie ins Arkadische entrückt, fast möchte man angesichts der Badeszene sagen: ins Paradiesische, dem diese anmutigen Land­schaften zu entstammen scheinen. Da ist die Moldau­landschaft von Podbaba, eine Szenerie, die allen, die dort ihren sommerlich-sonntäglichen Badeplatz haben, al» Vorstellung jederzeit gegenwärtig ist: die zwei­armige Strömung der Moldau mit der grünen Jn- jeispitze dazwischen, die Baumkuliffen von Troja, der

Sobald da* heiße Wetter einsetzt, soll der Küchenzettel reichlich von Frischgemüse Gebrauch machen. Wie immer die Zubereitung erfolgt, nie »oll dabei SANA Milchmargarine fehlen, denn sie gibt den Speisen nicht nur höheren Nährwert, sondern auch ausgezeichneten Geschmack.

anderen Hinsicht absolut skrupellose Verurteilte sein« Sehnsucht werd« bis zum nächsten Frühjahr zügeln müssen. Und dabei blieb es.

Fine geheime Verhandlung Prag ,(rb.) Tie dritte Schwurgerichtsperiode dieses Jahres wurde eingeleitet durch eine ge­heime Verhandlung. Vor dem Schwurge­richt unter Vorsitz des Kreisgerichtsvizepräsidenten Charypar war wegen des Verbrechens der Notzucht der 32jährige Schuhmacher Anton Komis aus Schlau angeklagt. Der Angeklagte hat durch längere Zeit ein verbotenes intimes Ver­hältnis mit seiner heute 13jährigen Stieftocher un­terhalten, die seine Frau in die Ehe mitgebracht hatte. Die Zeuginnen hatten sick) zur Verhandlung nicht eingefunden. Ter Angeklagte wurde zu v i e r- zehn Monaten schweren Kerkers verur­teilt.

Sparta Ligameister In die Division: Saaz , Teplitz, Kolin und DFC oder Mor. Slavia Die letzte Ligarunde brachte schon die endgültige Entscheidung über den neuen Meister und die Mitro- pacupkandidaten sowie drei Absteigende. Sparta , welche am Samstag auf eigenem Platz den S K Pilsen mit 8:0(4:0) schlug, kommt nun wieder einmal zum Meistertitel, da ihr Widersacher S l a- v i a am Sonnrag in P r o ß n i tz gegen den dortigen SK mit 0:1(0:0) verlor. Bon den übrigen also außer Saaz und Kolin Abstiegskandidaten hat der T e p l i tz e r F K m Brünn in einem reichlich hartenSpiel" g:geu Mor. Slavia mit 0:1(0:0) verloren und ist nun der Dritte im Bunde. Ta aber vier Vereine ab­steigen, liegt die Frage immer noch zwischen DFC Prag und Mor. Slavia. DFC, der auf eigenem Platz gegen AFK Kolin wohl 2:1.(1:1) gewann, berechtigt nach diesem Spiel nicht zu der Hoffnung, daß er fernen Aufenthalt in der Liga wird verlängern können. Von solchenStürmern ohne Energie", die, wie gegen Kolin nach der Pause, ihre Ueberlegenheit nickst in Tore auszudrücken vermögen, wird man schwerlich einen Umschwung zum Besseren im letzten entschei­denden Spiel gegen Proßnitz erwarten dürfen. Denn nur ein Sieg sichert die Liga-Existenz! Die Koliner, l» Hradschin in der Ferne und die Boote und Sand­bagger im Vordergrund. Das alles ist auf dem Bilde vorhanden, alles Oertliche, auch das Zufällige, bleibt gewahrt, mtd doch erscheint es dem Alltag entrückt in die Sphäre einer lichten Vision, die aus flimmern­dem, prickelndem Licht> unter perlmnttcrfarbcn schimmerndem Himmel erklärte Gestatt gewinnt. Es ist ein arkadisches Lichtgestade, und doch bleibt es die Moldau bei Podbaba mit Sandbaggern und Fischer­booten am Ufer. Die Landschaft wird zum heiteren Inbegriff, zur zeitlosen Verklärung aller dort erleb­ten Sommertage. Und so erscheint auf allen Bildern der Meisterjahre des Künstlers die durchaus ver­traute und wiedererkennbare Landschaft ohne jede wirklichkeitsscheue Idealisierung, lediglich durch den Zauber der Farben in der Glücksstimmung blau- durchschimmerter Sommertage erhoben. ES wird gleichsam die von allen Stimmungstrübungen be­freite Idee der Landschaft gegeben. Und das ge­schieht an der Schönheit, die auch das ausgezeichnete Bild der Mutter, die ihrem Kinde beim Aufstellcn eines Kartenhauses behilflich ist, ohne eine Spur allegorischer Idealisierung, mtt dem feinen Dufte der LebenSnähe zu einem Inbegriff mütterlich­inniger Zuneigung und kindlichen Gcborgenseins werden läßt. Id.