Seite 2Samstag, 30. Mar 1836Rr. 127Belgien nach den Wahlen(Von unserem Korrespondenten)Brüssel, 27. Mai. Drei Tage lang hat Belgien etwas vom Dritten.Reich an sich erlebt: dreiTage, die letzten drei vor den Wahlen, prasselteüberraschend eine ungeheure Propagandawelle der»Resisten", der Klerikofaschisten Belgiens, überdas ganze Land. Es ist leine Uebertreibung, wennman festftellt, daß die Rexisten in diesen letztenTagen ebensoviel an Agitation leisteten wie alleübrigen Parteien zusammen und daß sie diemodernsten Propagandamethoden des nachbarlichen Nationalsozialismus weit besser beherrschenals die alten Parteiorganisationen. Leon De-g r e l l e, der Führer der Klerilofaschisten, der sichnach altbekanntem Muster nicht ins Parlamentwählen ließ, ist ein Fachmann der Reklame. Imübrigen verwendet er erfolgreich alle Schlagworte,die ier Faschismus irgend wo in der Welt hervor-gebcächt hat. Es scheint heutzutage wirklich so zusein, daß man nur vom„Köpfe rollen lassen", vomKampf gegen das Parteiwesen und ein paar ähnlichen Dingen sprechen, großartige Propagandamachen und—- das dafür nötige Geld auftreiben,mutz, um ein„Führer" zu werden...Aber es wäre Selbsttäuschung, wollte mannicht erkennen, daß der große Erfolg der Rexistennur möglich war, weil es Mißstimmung bei denMassen gab und sehr ernsthafte Gründe für einesolche Mißstimmung. Zwei davon liegen handgreiflich zu Tage.Die Finanzslandaleder letzten Lahrehaben unerhört auf die Massen gewirkt. Diegroße katholische Partei schien itt ihrer Führungvöllig mit der Hochfinanz verfilzt. Vom Partei-.führer zum Finanzkapitän war nur. ein, Schrittund der wurde in nicht wenig Fällen auch getan.Leider ist auch die Arbeiterpartei, nicht völlig vondieser Verwischung der Grenzlinie zwischen Politik und Geschäft freigeblieben: der Krach der Arbeiterbank hat gezeigt, daß man in den Kreisender Genossenschaftsbewegung, die organisatorischin die Partei eingebaut ist, Abenteurern des Ge-schäftSmachenS zum Opfer gefallen ist. So sind diebeiden großen Parteien in eine Linie gerückt, obwohl man beim bösesten Willen den Krach derArbeiterbank nicht mit den zweideutigen Geschäftender katholischen Politiker vergleichen darf. Kenn-'zeichnend ist die Tatsache, daß von den drei historischen Parteien die Liberalen, deren Geschäfte nichtans Tageslicht gezogen wurden, am besten abgeschnitten haben.Auf der anderen Seite hat sich die K ä r g-lichteit der s o z ial politischenB i I a n z der Regierung als Angriffspunkt fürdie Kritik erwiesen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist imposant— aber für jene, die nochimmer arbeitslossind,.bedeutet..die...PrejSstesgL*.rung seit der Geldentwertung bei unveränderterHöhe der Arbeitslosenunterstützung eine schwere,oft unerträgliche Senkung ihres Lebensstandards.Die kommunistische, wie die rcxistische Propagandahat aus dieser ernsten Lücke in der Aufbauarbeitder Regierung reichlich Nutzen gezogen,Os« ErgebnisHauptleidtragender des Wahltages ist dieKatholische Partei, die zum erstenmal seit mehrals vierzig Jahren nicht mehr die größte Parteides Landes ist. Pon ihren 800.000 Stimmen sindnur mehr 675.000 übrig geblieben, ihr Prozentanteil sinkt von 38.5 auf 28.6, also fast um zehnProzent der Gesamtstimmenzahl, fast ein Drittelihrer Stimmen. Die rexiftische Stimmenzahl von270.000, rund 11 Prozent der Gesamtstimmenzahl, entspricht fast exakt dem Verlust der Katholiken. Die Liberalen sinken von 334.000 auf292.000 Stimmen, ihr Anteil also von 14 auf 12Prozent. Die fläinischen Nationalisten, die gleichfalls— und zwar vornehmlich auf Kosten derflämischen Katholiken— gewinnen, erobern40.000.neue Stimmen und steigen auf 166.000:Die Arbeiterpartei verliert rund 100.000Stimmen und geht von 37 auf 32 Prozent zurück,wird aber infolge des noch weit größeren Verlustes des Katholiken> zur größten Partei. DieKommunisten haben rund 80.000 Stimmen gewonnen und steigen von 3 auf 6 Prozent.In Mandaten ausgedrückt: die Arbeiterpartei erhält 70 sbisher 73), die Katholiken 68(bisher 79), die Liberalen 23(24), die Rexisten 21,die flämischen Nationalisten 16(8), die Kommunisten 9(3).Oie FolgenMan sieht, das belgische Parteienshstem, dassich lange als außerordentlich stabil erwies, istgrundlegend geändert. Die Periode allbürgerlicherKoalitionsregierungen ist, wenn sich die RexistenKabinett Blum: 6. DuniParis.(Tsch. P. B.) Wie die Dinge jetztliegen, scheint es: daß das Kabinett Sarraut am5. Juni demissionieren wird. Die RegierungBlum wird im Laufe des Samstag, den 6. Juni,gebildet werden und sich der neuen Kammer amDienstag, den 9. Juni, oder am Donnerstag, den11. Juni, vorftellen.Me Streiks in FranKrckhEinigung in ToulouseStreikbewegung unter allen BauarbeiternParis. Der Streik in der Metallindustrie inParis und Umgebung— im Ganzen über50.000 Arbeiter— dauerte auch Freitag an.Der Metallindustriellenverband des Pariser Bezirkes ist prinzipiell darauf eingegangen, daß unter der Patronanz des Arbeitsministeriums mitden Vertretern der Arbeiter über Kollektivverträge verhandelt werden wird. Die Hauptforderungen der Arbeiter sind: Arbeitskollektivverträge, die eine Verbesserung der Löhne, einen vier-zehntägigen bezahlten Urlaub, weiters die Einführung der 40stündigen Arbeitswoche, die Entlassung, der verheirateten Frauen und. hie Anerkennung der Arbeiterbetrieb-auSschüsse enthalten.'In einigen Fabrstett? hauptsächlich Flug-,zeugfabriken in Toulouse, kam es bereits zu einemEinvernehmen zwischen den Arbeitgebern undArbeitnehmern und die Arbeiter haben Freitagfrüh die Arbeit wieder ausgenommen. Dagegenschloffen sich in der'Pariser Umgebung Freitagvormittags 1500 Arbeiter der Autowerke Rosen-gart dem Streik an. Auch trat die Bewegung„Streik mit verschränkten Armen" unter derBauarbeiterschaft in Erscheinung» hauptsächlichauf den großen Pariser Bauplätzen,Zwischen der Direktion der AutomobilfadrikRenault und den Delegierten der Arbeiterschaftwurde gestern eine Bereinbarung abgeschlossen.nicht den Katholiken unterwerfen, vorbei. Ob einLinksblock möglich wird, wie ihn manche Sozialisten am Tage nach den Wahlen erträumten, istfraglich. Es würde voraussetzen, daß sich die katholischen Arbeitervertreter endlich von der Führung der Großbourgeoisie befreien, wofür bisherkeine ernsthaften Anzeichen vorliegen. Die Rexisten hoffen, daß sie jetzt nach deutschem Vorbildimmer wieder Neuwahlen provozieren und dabeidie Demokratie zermürben können. Degrelle kündigte jetzt schon Neuwahlen in sechs Monaten an.Aber auch dafür, daß diese Rechnung gelingenkönne, spricht derzeit nichts.Die wahrscheinlichste Lösung ist wohl die, daßzunächst das bisherige Kabinett die Geschäfte weiter führen wird. Vielleicht wird es gelingen, densozialistischen Einfluß noch etwas zu stärken unddadurch neue, kühnere Initiativen zu ermöglichen.Eine grundlegende Kursänderung wird man wohlerst erwarten dürfen, wenn sich innerhalb derKatholischen Partei tiefergehende Aenderungenvollziehen sollten.Ein solches Koalitionskabinett der drei großen Parteien wird auch nach diesem Wahlausgangdurchaus arbeitsfähig sein und daher^die Kalkulationen der Rexisten widerlegen können. Aber eswird nicht bloß politisch stark sein müssen, um daszu tun, sondern vor allem mit noch größerer Entschiedenheit die sozialen Reformen durchführenmüssen, die der faschistischen Propaganda den Boden entziehen können.derzufolge die Lohnforderungen und die Kollektiv-Verträge rasch vereinbart werden sollen. In derFabrik„Gnome Rhone" wurde eine Abmachunggetroften, derzufolge den Arbeitern für die beidenStreiktage die Löhne und auch die Urberstundenbezahlt werden, worauf die Arbeiter die Arbeitwieder ausgenommen Haven. Einige rote Fahnenan den beiden Fabriken wurden von den Arbeiternbeseitigt.Kommunlstenführerbei Leopold III.Brüssel. Freitag empfing der König derBelgier den Führer der kommunistischen ParteiJacquemotte' der erklärte, daß es zumerstenmal in der Geschichte Belgiens tind auchEuropas sei, daß ein herrschender König einenKommünistenführer empfangen habe. Er sagte,er sei mit Zustimmung der Partei zum König gekommen, um mit ihm offen über die kritischeSituation der Arbeiter, der Mittelklasse und derLandwirte zu sprechen, dock habe sein Besuch mitden politischen Kombinationen nichts gemein, andenen die kommunistische Partei um keinen Preisteilnehmen werde. Jacquemotte betonte, das Programm seiner Partei gehe dahin, die Not der ar-beitenden Klasse zu beseitigen, die faschistischen^ÄiMisft gegtzwchie Demokratie und, die.Freiheitunmöglich zu machen und den Schutz der Unabhängigkeit Belgiens gegen Hitlerdeutschland zusichern.Tränengas Segen die Araber?Jerusalem, Das in Palästina erscheinendearabische Hauptblatt wurde bereits zum zweiten-male verboten. Gleichzeitig wurde auch das jüdische Blatt„Haboker", das in Tel Awjw erscheint,verboten.Zur Unterdrückung der Unruhm wird möglicherweise Tränengas verwendet werden.Ein'offizieller Bericht von Donnerstag besagt,daß dieses Gas in Reserve gehalten wird, um esim Bedarfsfälle verwenden zu können. In demBericht wird hinzugefügt, der Hohe Kommissärwolle zur Aufrechterhaltung der Ordnung Maßnahmen vermeiden, welche Verluste an Menschenleben oder ernste Verletzungen verursachenkönnten.Urteil im Franziskaner-ProzeßKoblenz. In dem Prozeßgegen 276 Ordeü's-brüder des Franziskaner-Bruderordens fand am, Freitag die zweite Verhandlung statt.' Bor. derStrafkammer stand der 50jährige MatthiasWansart, genannt Bruder Oswald, der beschuldigt wird, im Kloster Ebernach bei Kochern mitPersonen männlichen Geschlechtes widernatürliche Unzucht getrieben zu haben, Bei den Opferndes Angeklagten handelt es sich um schwachsinru-ge Anstaltspfleglinge des Klosters. Der Angeklagte wurde zu einer. Gesamtstrafe von vierJahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlustverurteilt..........Ein Führer der Hitler-JugendKlagenfurt. Der 19jährige NationalsozialistEduard Sonnberger, Führer der illegalen Hitlerjugend-Organisation in Kärnten,. verantwortetesich vor dem Gerichtshof in Klagenfurt, da er ünMärz dieses Lahres in die Gemeindekauzlei inKrasta einbrach, die Kassa erbrach und ein Kruzifix zertrümmerte, wobei er einen Zettel mit derAufschrift„Heil Moskau" zurückließ. Einige Tagespäter riß er in Per gleichen Gemeinde- ein Kreuzherunter und warf es in den Straßengraben.Sonnberger wurde zu einem Lahr schweren Kerkers verurteilt.Japanischer Drangnach dem SüdenTokio. Die japanische Regierung hat eine besondere Kommission gebildet, die ihr ganzes Streben auf„die japanische Expansion nach dem Süden" richten wird. An den Arbeiten dieser Kommission werden sich der Außen-, der Marine- undder Kolonialminister beteiligen. Unter„Expansion nach dem Süden" verstehen die Japaner diewirtschaftliche Durchdringüng und Emigration aufFormosa, in Polynesien, auf de»P h iTi pinnen und in S i a m. Mitgliederdieser Kommission werden Fachleute sein, die mitder Prüfung aller Möglichkeiten in den genanntenLändern betraut sein werden. Da Blakt„NishiNishi" spricht in diesem Zusammenhang die Befürchtung aus, ob nicht diese japanische Wirtschaftsexpansion auf den Widerstand Englandsund Hollands stoße» werde.vlurlae StreikunruhenTri BefsräaBelgrad. Bor einigen Tagnr proklamierten dir Bauarbeiter einen Streik, durch welchen siedm achtstündigen Arbeitstag, acht Dinar Stun-denloh« für qualifizierte und vier Dinar für nichtqualifizierte Arbeiter durchsetzen wollten. AlsFreitag der Sekretär der(halbstaatlichen) Bauarbeiterorganisation Borovik in der Arbeiterkammer den Unterhändlem der Arbeiter die Vorschläge zur Beilegung des Streiks unterbreitete,kam eS zu einem Zusammenstoß, in dessen BerkausBvravik verletzt wurde. AlS Gendarmerie eiu-griff, kam es zu Schlägereient Die Gmdarmerieschoss, tötete einm Arbeiter und verletzte dreiandere.21Her Ruhm des KämpfersDon Jaik LondonCopyright by Universitas. Berlin, durch Dr. PrägerIch wußte nichts davon. Ich hatte die Absicht, ihn noch ein paar Runden über die sechzehntehinaus hinzuhalten. Aber er täuschte doch einenKnockout vor und betrog euch alle."„Wie ist es denn heute?" rief einer.„Istes auch verabredet?"„Jawohl", lautete die Antwort Glendons„Und worauf hat das Syndikat gewettet? DaßCannam bis zur vierzehnten Runde durchhäü."Heulen und Pfeifen folgte diesen WortenZum letzten Mal hob Glendon die Hand, umSchweigen zu gebieten.„Ich bin gleich fertig. Mer erst möchte icheuch noch eines sagen. Das Syndikat wird sichheute schneiden. Es soll ein ehrlicher Kampf werden. Tom Cannam wird nicht bis zur vierzehnten Runde durchhaltcn. Er wird nicht die ersteüberstehen."Cannam sprang in seiner Ecke auf und riefwütend:„DaS kannst du nicht. Der Mann ist nochnicht geboren, der mich in einer Runde erledigenkann!"Glendon beachtete ihn nicht und fuhr fort:„Gerade jetzt hab« ich zum erstmmäl in meinem Leben mit voller Kraft zugeschlagm. Ihrsaht das vor einem Augenblick, als ich Hanfordtraf.Heute werde ich ein zweites Mal meine ganzeKraft anwenden— das heißt, wenn Cannam nichtschleunigst durch die Seile springt und verschwindet. So und jetzt bin ich fertig."Er ging in seine Ecke und hielt seinen Se-kundanten die Hände hin, um sich die Handschuheanziehen zu lassen. In der gegenüberliegendenEcke tobte Cannam, den seine Sekundanten vergebens zu beruhigen versuchten.Schließlich glückte es Billy Morgan, seineletzte Ankündigung zu machen.„Dies wird ein Kampf auf fünfundvierzigRunden", rief er laut.„Und möge der bejteMann siegenI Los!"Der Gong ertönte.Die^beiden Männer rückten vor. Glendonstreckte die Reckte aus, um mit seinem Gegner den'üblichen Handschlag zu wechseln, aber Cannamwarf zornig den Kopf in den Nacken und weigertesich, sie zu nehmen.Zu allgemeiner Ueberraschung stürzte er sichnicht auf seinen Gegner. Trotz seiner Wut kämpfteer sehr vorsichttg. Sein gekränkter Stolz sagteahm, daß. er alle Kraft sparen müsse, um über dieGerste Runde hinauszukommen. Er machte zwarmehrere Ausfälle, aber sehr vorsichtig und ohneauch nur einen Augenblick seine Verteidigung;außer acht zu lassen.Glendon jagte ihn durch den Ring, immerweiter mit dem unbarmherzigen Tapp-Tapp seineslinken Fußes vorrückend.Aber Nicht«in einziges Mal schlug er nachseinem Gegner, ja, er ließ sogar die Hände finkenund folgte ihm, scheinbar ungeschützt, um ihn zueinem Angriff zu verlocken.,Cannam lachte trotzig, weigerte sich aber,den ihm gebotenen Vorteil zu benützen.Zwei Minuten vergingen, dann erfolgteplötzlich eine Veränderung mit' Glendon. JedeMuskel, jede Linie feines Gesichts zeigte, daß letztder Augenblick gekommen war, da er seinen Gegner erledigen wollte.ES war Spiel, und er spielte gut. Er schienzu Stahl geworden zu sein, zu hartem, unbarmherzigem Stahl. Und die Wirkung zeigte sich bei'i Cannam, der seine Achtsamkeit verdoppelte.Glendon trieb ihn jedoch schnell in eine Eckeund hielt ihn dort fest.Aber er schlug immer noch nicht, versuchte esauch gar nicht, und Cannams Unruhe wurde immer schlimmer. Vergebens versuchte er aus derEcke hinauszugelangen, konnte sich jedoch nichtzu einem Angriff auf seinen Gegner entschließenund versuchte statt dessen, durch einen Clinch Zeitzu gewinnen.Dann kam es— eine schnelle Serie von Finten, blihhaste Muskelbewegungen. Cannam warverwirrt. Das Publikum ebenfalls. Nicht zweivon den Zuschauern konnten später angeben, waseigentlich vorgegangen war.Cannam duckte sich vor einer Finte und decktesich gleichzeittg das Gesicht, um eine andere, gegensein Kinn gerichtete Finte abzuwehren. Er versuchte dabei auch seine Beinstellung zu ändern.Die Zuschauer, die nahe am Ring saßen,schworen darauf, gesehen zu haben, daß Glendonden Schlag, der jetzt folgte, von der Hüfte ausführte und dabei wie ein Tiger vorsprang, um seinganzes Körpergewicht in den Schlag zu legen.Wie dem auch war, jedenfalls traf er Can-nam gerade in dem Augenblick, als er die Stellung wechselte, gegen das Kinn. Und wie Hanford war auch er schon in der Luft, ehe er dieSeile berührte, bewußtlos unp fiel den Reporternauf die Köpfe.Bon dem, was an diesem Mend in der Golden Gate-Arena geschah, vermochten selbst spaltenlange Berichte in den Zeitungen keine auch nurannähernd richtige Schilderung zu geben.Die Polizei vermochte gerade noch dm Ringzu verteidigen, konnte die Arena aber nicht retten.ES war kein Aufruhr. Es war eine Orgie. Nichtein Sitzplatz blieb übrig. In der ganzen großmHalle wurden mit Händen und Füßen, durch Püffeund Stöße Balken und Bretter weggerissen, umgestürzt und niedergetreten.Die Boxer mußten Schutz bei der Polizeisuchen, aber es waren nicht Polizisten genug da,und Boxer, Manager und Unternehmer wurdenwindelweich geprügell.Nur Jim Hanford wurde verschont. Seinfurchtbar geschwollenes Kinn erregte Mitleid....Als die Menge endlich zum Gebäude heraus«getrieben war, stürzte sie sich auf ein neueS.Aritoim Werte von siebentausend Dollar, das einembekannten Boxkampfunternehmer gehörte, undverwandelte es im Nu in altes Eisen und Brennholz.Glendon, der sich nicht in den Trümmern d«SAnkleideraums umziehen konnte, erreichte in Boxhosen und Bademantel sein Auto, aber es gelangihm nicht, zu entkommen. Die Menge umringteseinen Wagen und hielt ihn dank ihrer Ueberzahlfest. Die Polizei eilte zu seinem Schutz herbei,und schließlich schloß man ein Kompromiß: perWagen durste weiterfahren, begleitet von fünftausend hurraschreienden tollen Menschen.Es war Mitternacht, als dieser Sturm überden Union Square und durch die St.-FranciS-Straße fegten Rufe nach einer Rede wurden laut,und obwohl sie schon vor dem Hotel hielten, wurdeGlendon doch in freundschaftlicher Weise am Entkommen verhindert. Er versuchte sogar, seinenbegeisterten Anhängern auf die Köpfe zu springen, aber sein« Füße erreichten nicht das Pflaster.Bon Köpfen und Sckultern getragen, von jederHand, die ihn erreichen konnte, ergriffen, kehrteer durch die Lust zu seinem Wagen zurück.Da redete er denn, und Maud Gangster, dieoben von einem Fenster auf ihren jungen Herkuleshinahsah, der ragend auf dipn Sih des Autosstand, wußte, was sie immer gewußt hatte, daßes sein Ernst gewesen war, als er ihr wiederumversichert hatte, daß er seinen letzten Kampf gekämpft und den Ring für immer verlassen hatte.— End«—