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Mittwoch, 3. Juni 1936
sident Ihr Bekenntnis zur Demokratie entgegen-| mokraten. Es lebe hoch die Jugend der Sozialgenommen, da er selbst überzengt ist, daß die demokratie, es lebe hoch der große und unsterbliche Demokratie die geeignetste Regierungsform für Gedanke des Sozialismus, Freiheit! unseren Staat ist; eine Form, in deren Rahmen alle seine sozialen, kulturellen und nationalen Probleme am besten gelöst werden können. Der Herr Präsident hält die Zukunft dieser Demo
Die Rede des Genossen Nečas wurde infmer wieder von Beifall unterbrochen, am Schlusse jus belten ihm die 20.000 Teilnehmer stürmisch zu.
Noch tost der Beifall über den Plak , der, nicht endenivollend, den Ausführungen unseres treuen Freundes Nečas gefolgt war, da erhebt sich neuer Jubel, denn Genosse Kögler verkündet:
Der Vater der Jugend und der Partei, Genoffe Czech!"
fratie für gesichert, nachdem sich weite Streife der Minister Genosse Dr. Czech
jungen Generation zu ihr bekennen.
Kanzlei des Präsidenten der Republik.
Der Verlesung des Telegramms folgt minutenlanger Beifall. Des weiteren fordert Genosse Kern die Versammlung auf, der Opfer des Faschismus durch eine
Minute des Schweigens ehrend zu gedenken. Wieder senken sich die Fahnen; in stummer, aber trotziger Trauer verharrt die vieltausendköpfige Menge. Dann spricht Kern in schlichten, aber eindrucksvollen Worten zu der Jugend, spricht nur aus, was sie alle bewegt, diese Kinder der Not, Kinder einer furchtbaren schweren und zerrütteten Zeit und dennoch oder eben darum Träger letzter Menschheitshoffnung, Kämpfer für die Verwirklichung des Sozialismus. In ein Befenntnis zur sozialistischen Idee flingt auch die Ansprache des Genossen Kern aus.
Als der Beifallssturm sich endlich gelegt hat, beginnt Genosse Czech:
Wir grüßen unsere Jugend! Wir danken ihr für die herrliche Bekundung ihres Willens zur Partei. Wir danken ihr, daß sie in so wuchtiger Weise aller Welt vor Augen geführt hat, daß die denkende Jugend in unserem Lager steht, daß wir in ihr
eine unversiegbare Kraftquelle besitzen, aus der unserer Bewegung immer neues Leben zuflutet.
worum es geht. Sie verstehen es, daß die Demokratie, die nicht zugreift, verloren ist und Selbstmord be geht.
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Der Faschismus rühmt sich, die Gegensäße zwischen Kapital und Arbeit durch die einigende Idee der Volksgemeinschaft überbrücken und bans nen zu können. In Wirklichkeit aber haben sich die Gegensäße und die Widersprüche zwischen Kapital und Arbeit unter seinem Regime, in seiner Einfluß- Sphäre wie beim Henleinismus Wir sind glücklich, eine Jugend zu besitzen, die noch verschärft. Dies ist auch der Grund, warum der Henleinismus, der mit der Verhei zielflar ist und mit dem neuen Zeitgeist marBung auszog, die Gegensäße in der Volksgemeinschiert. Werte Freunde! Unsere Arbeiterschaft verschaftsharmonie zu ersäufen, aus den ewigen lebt jetzt schwere Stunden. Unsere Arbeitslosen Krisen in der Arbeiterstandesgruppe nicht hervollbringen wahre Wunder an Heroismus, dem wir uns in tiefer Ehrfurcht beugen müssen. Trotz schweren Notstandes lassen sie den Mut nicht Mit stürmischem Jubel begrüßt betritt Für sinten, verlieren nicht die Hoffnung und lassen forgeminister sich in ihrem Vertrauer zu ihren Arbeitsbrüdern, besonders aber zu ihren Vertrauensmännern und zur Bewegung, nicht beirren.
Genosse Ing. Nečas
nun die Rednertribüne.
Er beginnt in tschechischer Sprache und legt zunächst dar, was Regierung und Parlament im Stampfe gegen die Arbeitslosigkeit getan haben. Es wurden auch alle Maßnahmen zur Sicherung der Demokratie, wie das Gesetz über die Staatsverteidigung und die Wehranleihe getroffen. Deutsch fährt er dann fort:
Wir werden uns unter allen Umständen bis zum letzten Blutstropfen wehren und die Re publik Masaryks und Beneš' verteidigen. Redner sei gern zum Reichsjugendtag gekommen, um zu sehen, mit welchem Elan und Opferbereits schaft für die sozialistische Bessergestaltung der Welt die deutsche sozialistische Jugend dieses Staates fämpft. Ihr seid die Pioniere einer jozialistischen Stampftruppe, so rief der Minister aus, die durch nichts niederzurin gen ist. Ihr marschiert nicht nur für Eure bes sere Zukunft, sondern auch für Eure Forderungen um rasche Hilfe in der Notlage. Ich bin mit Euch als Minister für soziale Fürsorge in engem Ston
taft und fenne Eure Not.
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Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger treuer Arbeit. Unsere Arbeitslusen sehen unsere übermenschlichen Anstrengungen. Sie sehen unsere zähen, harten und unerschrockenen Kämpfe. Sie sehen die wenn auch nur in den bescheidenen Grenzen der Möglichkeit bekundete Solidaris tät ihrer kämpfenden Brüder. Sie glauben ihnen und stehen in eiserner und unverbrüchlicher Treue zur Partei, die nicht erst von gestern ist, die nicht erst ganz plöglich und unvermittelt vom nationalistischen Turnreck hinweg in die Kampfarena gesprungen ist, sondern auf eine nahezu sieben Dezennien umspannenden, opfervollen, begeisterten, von unserer großen Idee getragenen Aufbauarbeit beruht. Unsere Arbeiter und Arbeitslosen wissen, daß unsere Beivegung kein Krisen- Sumpfgewächs ist, sondern daß sie auf unzerstörbaren Fundamenten ruht, die selbst der schlimmsten Reaktion, den brutalsten Sozialistenverfolgungen, den Schrecknissen des Weltkrieges, den Auswvirfungen der fürchterlichsten aller Wirtschaftskrisen und selbst den aus schnödem Unternehmergeld gefütterten nationalistischen Anstürmen zu troben
vermochte.
Hundertfältig totgesagt, hat sie alle ihre Gegner überdauert.
Liebe Freunde! Wir tagen heute in einem Gebiete, dem sozialistisches Schaffen, sozialistischer der bedeutendsten industriellen und proletarischen Geist und sozialistische Regsamkeit das Gepräge gegeben hat. Vor den Toren dieses Gebietes steht der Faschismus. Was das bedeutet, das erleben unsere Arbeiter tagein, tagaus. Aber
Mögen es Eure Gegner sehen, daß Ihr keine Splitterpartei seid, sondern eine frische und junge Kraft der sozialistischen Bewegung. Ihr kämpft den Kampf des Fortschritts mit der Reaktion, des Lichts mit der Finsternis. In dieser Stunde steht die tschechoslowakische Sozialdemokratiean Gurer Seite, Eure Sorgen und Eure Leiden sind unsere Sorgen und unsere Leiden, Eure Freude ist auch die der faschistische Feind steht nicht nur an den unsere! Unser Losungswort lautet: Friede, Brot Grenzen, sondern auch im Lande selbst. und Arbeit, Freiheit und Schuß der Bürgerrechte. In diesem Zeichen werden wir mit allen Kräften Das erheischt die vollste Wachsamkeit unsere Republik schüßen und treu Hand in Hand der Arbeiterklasse. Es ist nichts werden deutsche und tschechische Sozialdemokraten selbstverständlicher, als daß die Arbeiter an dem miteinander gehen, als glühende Bekenner der so- Staate und seinen demokratischen Fundamenten zialen Gerechtigkeit, als Anhänger Masaryks und nicht rütteln lassen. Sie werden sich jedermann Beneš'. Es lebe hoch die Zusammenarbeit und die mit der größten Leidenschaft entgegenwerfen, der Freundschaft tschechischer und deutscher Sozialde-| sie anzugreifen wagt. Unsere Arbeiter wissen es,
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Wir suchen ein Land Roman einer Emigration Von Robert Grötzsch
Füllig, mit hochgekrempelten Aermeln, stand sie noch bei sinkender Dämmerung in der Küche des Untergeschosses, packte Töpfe, Gläser und Geschirr in Papier . Schwarzer, ihr Mann, dem sie im Konzentrationslager eine Rippe zerschlagen hatten, half ihr dabei. Die beiden anderen Frauen des Heimes säuberten oben die Zimmer. Wildes Reinemachen durchtobte das Haus.
auskommt.
An allen Ecken und Enden der Henlein
bewegung brodelt es wie in einem Herenkessel. Ein Krach löst den anderen ab, Führer- und Abgeordnetentöpfe fallen. Wie schön war es da noch in den Flitterwochen der Bewegung, da auch noch die Arbeiter so schön parierten, da sie sich der Kläglichkeit ihrer Rolle 1.icht betwußt waren, da sie sich noch mit den Fabrikanten- Kameraden durch das Volksgemeinschaftsband umschlungen fühlten und da sie noch ihre durch das deutsche Fabrikantentum vermehrfe Verelendung und Habtachtstellung in Kauf nahmen.
Treffend charakterisiert August Bebel die Arbeiter dieses Schlages:
,, Das find Leute, die ihre Erniedrigung nicht einmal fühlen, weil sie daran gewöhnt sind. Der Hund findet es selbstverständlich, daß er einen
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Herrn hat, der ihm bei schlechter Laune die Peitsche zu kosten gibt."
Die Zeiten haben sich seither geändert und wir sehen nun auch bei diesen Arbeiter.. das Erwachen des Bewußtseins der erniedrigenden Rolle, die man ihnen zumutet. Die Welt müßte auf dem Stopfe stehen, wenn just Herr Konrad Henlein das große Kunststück, das große Wunder, zusam mengebracht hätte, die Klassengegensätze harmonisch zu vermählen.
Aber Wunder geschehen nun einmal nicht. und so geht eben die Henleinbewegung ihrem unentrinnbaren Schicksal entgegen.
Bleiben wird aber der Sozialismus, dem Karl Marr das Vermächtnis mit auf den Weg gegeben hat, daß die Befreiung der Arbeiterklasse nur ein Werk der Arbeiterklasse selbst sein kann.
Nun, Genossen, jest heißt es feine Zeit ver Tieren! Anpaden! Angreifen! Dem Gegner teine Atem- und Erholungspause geben. Jetzt heißt es vorzustoßen! Nach den harten Kämpfen der letzten Jahre kommt wieder unsere Zeit,
Freunde, Genossen, hört die Signale! In Vertretung der Sozialistischen Internationale spricht
und der Bewunderung für die Leistung, die dieser Mein erstes Wort ist ein Wort des Dankes Jugendtag darstellt: Er ist von internationaler Bedeutung, er zeigt, daß tschechische und deutsche Jungsozialisten auf ihrem Plaz sind. Wir wissen, daß dieser Plazz der derzeit bedrohtest e unft Europas ist, und wir freuen uns um so mehr, daß dieser Jugendtag zu einem Sieg der Idee des Sozialismus über die Gedankenlosigkeit des Faschismus geworden ist. Er wird als Ermunterung virken in den übrigen demokratischen Ländern, aber auch in den Kerkerzellen der faschistischen Staaten. Man wird sich vor Augen halten, daß dort, wo noch Freiheit herrscht, die Besten der Arbeiterjugend unter unserer Fahne marschieren. ( Fortsetzung auf Seite 4)
Präsident Dr. Beneš empfängt
die skandinavische Jugenddelegation
äußerte feine
Der Präsident der Republikjgen werde, den europäischen Fricempfing am Dienstag die Führer der den zu erhalten nd daß der standinavischen Jugenddelega demokratische Gedanken immer tion, die sich an dem Bodenbacher Reichsjugend- größere Fortichtte machen tag beteiligt hatte. Die Abordnung, die aus den wird. Der Präsident unterhielt sich dann Genossen Nilsson, Edberg, Paul längere Zeit mit der Abordnung und sprach über sanien, Fred Hansen, Mirja die herzliche Freundschaft, die ihn Brolin und Minna M.kkelsen bestand, mit den Führern der ftandiwurde geführt von Karl Kern( Sozialistischer navischen Demokratie verbindet. und Frantiset Rans( tschechische sozial- des Reichsjugendtages. Jugendverband), Vladimir Görner Schließlich erkundigte er sich nach dem Verlauf demokratische Jugend). Torsten Nilsson würdigte Freude über das gute Gelinin einer kurzen Ansprache die Verdienste, die sich gen dieser Veranstaltung und die Tschechoslowakische Republik und ihr Präsi- sprach in diesem Zusammenhang über die dent um die Organisierung des Friedens erwor- Wichtigkeit der Zusammenben haben und sagte, daß sich die skandinavischen arbeit zwischen ren Nationen, Gäste des Bodenbacher Reichsjugendtages selbst insbesondere aber zwischen det überzeugt haben von der Lebendigkeit der tschecho- Deutschen und Tschechen in unseflowakischen Demokratie und daß sie unser Land, rem Lande. Die Le stungen der das sie lieb gewannen, immer in guter Erinne- fozialdemokratischen Jugendbe= wegung auf diesem Gebiete rung halten werden. feien sehr hoch einzuschätzen; diese Arbeit solle im gleichen Geiste fortgesetzt werden.
Der Präsident dankte in einer längeren, sehr herzlichen Ansprache, in der er seiner Ueberzeugung Ausdruck gab, das es gelin
1.Am zweiten Sonntag im Mai will ich dort| wollte dem Boß noch etwas sagen, wegen der wohl, das war der Kleine gewesen... Was sein In dem kleinen Gasthaus an der Sache heute früh... Die Kolonnen waren für schlich der hier umher? Merkwürdiger Junge.
renge. Dreimal hatten sie sich dort getroffen. die Abreise eingeteilt worden, und der Kleine Warum blieb er nicht bei den anderen? Dreimal in zwölf Monaten. Er pacte seinen wollte eigentlich mit in den Böhmertvald, aber Rudjad, wog jedes Stück in der Hand. Seine das Flüchtlingskomitee beſtimmte anders. Sie Hemden gingen entzwei. Würde sie andere mitbringen? Die Landkarte kam ihm in die Finger. Er schlug sie auf, fuhr mit dem Bleistift längs des Flusses hinab. Dada unten lag die kleine Stadt und hier, etwas seitlich, nahe am Flusse, sollte die neue Bleibe sein! Gine verfallene, alte Spinnerei! Neue Dredarbeit, neue Ungewißheit..
Der Kleine stieg hinunter in die Küche, stand eine Weile neben dem schweigsamen packenden Schwarzer, dann wickelte er das Tellergeschirr mit in Papier . Da wußte Gusti, daß ihn der Hunger herunter trieb, griff zum Brot und schmierte ihm eine Fettschnitte.„ Das wird aber hier gegessen", sagte sie. Denn wenn's die anderen sahen, hieß es gleich wieder, der eine befäme doppelt, die anderen einfach.
standen nicht sehr gut miteinander, er und Herkner. Das war seit der Geschichte vor drei Monaten, als dem langen Schorsch seine Zigaretten abbanden gekommen waren; eine kleine Schachtel nur. Herkner hatte den Kleinen in Verdacht; er sagte zwar nichts, aber er ließ es den Jungen merken. Er mag mich nicht, dachte der Kleine und Er hatte die Kleider abgestreift, Tegte sich starrte durchs Fenster in die blühenden Kastanien, Draußen im Garten erhob sich Stimmenaufs Bett. Von draußen wehte der Duft blühen wie konnte er wissen, daß ich die Zigaretten geder Bäume ins Zimmer. Die Kerzen der Kasta- nommen habe? Das hätte auch ein anderer sein wirrwarr. Moses schien eben angekommen zu fein. nien leuchteten durch den hellen Abend. Manches können. Aber er mag mich nicht. Vielleicht meint Er hieß eigentlich Moritz, aber keiner nannie Gusti Schwarzer war wohl die einzige hier, Schöne war hier gewesen, manches Schwere. Es er, ich hätte sollen drüben bleiben. Leicht gesagt, ihn so. ... Moses, wo hast du dich herumgetrieben? die auch heute gleichmäßig schien wie immer. Es ist nicht leicht, dreißig Mann immer bei Laune zu wo ich doch damals den Führer der Hitlerjugend war schiver gewesen, die dreißig Leute zu beloften, halten, wenn feiner weiß, wie lange er die Frucht mit verhauen habe; erschlagen hätten sie mich. Los, Mensch, du wolltest die Abschiedsrede halten, und von der Ruhe der Landschaft ringsum kannte der Arbeit genießen darf. Er gönnte es den Nörg- wenn sie mich nach dem 5. März gegriffen hätten los!" wie den Oskar, den hatten die Braunen gleich sie nur wenig. Die anderen zwei Frauen konnten lern nicht, daß sie recht behielten: man hatte die Fünfzehn Mann umringten ihn Moses strich der Mohr konnte hingemacht und seine Mutter lief jetzt im Trübihre Kinder mit herüber bringen ins fremde Land, alte Villa wohnbar gemacht Gustis Kind mußte drüben bleiben bei den Groß- gehen. Beschweren konnte er sich nicht, der Mohr, finn rum... Wie sollte man nun zu Herkner sich das schwarze Haar nach hinten, räusperte wie eltern. Leicht ist es nicht, täglich mit anzusehen, es war nichts versprochen worden; für ein Jahr reden? Er war immer so finster und verschlossen ein großer Sänger vor der Probe und begann: wie andere ihre Kinder herzen dürfen... nur hatte die Abmachung gegolten. Man mußte in der letzten Zeit. Ein fleißiger Arbeiter, das Vor einem Jahre wurde euch dies Gestade hier Heimat. Euer Vaterland hat euch Der Abend sant ins Tal. Vom Flusse her dankbar sein, dankbar für Gastrecht und Schuß, mußte man ihm lassen, und gerecht war er auch mißhandelt und verstoßen. Mit nadter Brust tamt Der Kleine stand an der Tür. ,, Weißt du", ihr, abgekämpft und verfolgt: mit ebenso nacter würde er sagen, wenn ihr mich brauchen könnt Bruſt werdet ihr morgen von der Villa Wanja in der Spinne, gehe ich ganz gern mit euch, das scheiden. Eure Kleider sind zerschliffen, durch die heute früh war bloß wegen dem Emil, weil ich Jacke pfeift der Wind. Wo wird es uns hinireiben, mit dem immer Mundharmonika gespielt habe und wo werden wir Ruhe finden? Was wird aus dem der geht in den Böhmerwald ..." Er drückte leise armen Moses - achtundzwanzig Jahre alt, mittdie Klinte, ging ins Zimmer, ein Lichtschimmer Tere Größe, ehemaliger Reichsbannermannfiel vom Fenster her. Auf dem Bett lag Herkner und schlief. Behutsam ging der Kleine wieder hinaus. Wachte der plötzlich auf, dachte er sonstwas.
fächelte leichte Stühle. Herkner schritt noch einmal die ein anderes Bolt den Vertriebenen gewährte. Durch den Garten, stieg dann in sein Zimmer Es war angenehm geweien, tschechische Sprache hinauf, packte seine Sachen. Die Lederweste fehlte, um sich zu hören; es erinnerte täglich daran, daß die hatte wieder einer angezogen, um sie in der es noch Inseln der Menschlichkeit gab. Von unten her fam die gedämpfte Unterhal großen Stadt spazieren zu führen. Aus dem Schranke nahm er ein seidenes Tüchelchen, billig tung der anderen. Morgen werden sie zerstreut. erstanden von einer slowakischen Bäuerin. Das Rehn Mann gingen in den Böhmerwald ; dort verwar für seine Frau bestimmt. In einer Woche, fiel eine alte Mühle. Elf wurden aufs Land verwenn alles gut ging, wollte er sie wiedersehen. teilt. Herkner zog die Decke hoch. Seine Kolonne Herkner zog einen Brief aus der Tasche. Die mußte eine abgebrannte Spinnerei anpacken, Schrift, wie er sie fannie! Seit zwanzig Jahren. Wände einziehen... tapezieren... Froschs große Ein Gesicht schaut durch die Rundungen der Buch- Pfoten konnten mit Ziegeln umgehen... staben: räftig, dunkles Haar, ruhige Augen, einige scharfe Züge von der Nase zum Mund. In den letzten schweren Jahren hatten sie sich eingeschlichen. Immer wieder suchte er denselben Sab:
Auf dem Gange draußen ging der Kleine auf und ab. Seine dürftige Gestalt blieb am Gangfenster stehen, sein fleines Gesicht horchte nach Hertners Zimmer hin. Schlief der schon? Er
Herkner hob den Kopf aus den Kissen. Hatte hier nicht jemand gestanden... ging dort nicht einer aus der Tür? War das nicht der Kleme mit seinem verlegenen Räuspern?- Draußen auf dem Gange entfernten sich kurze Schritte. Ja
was wird aus ihm werden, wenn seine letzten Pfennige aufgegehrt sind und seine leste Hose zerspliß?... Kanonenfutter dieser Zeit sind wir, Flugsand der Geschichte. Glücklich diejenigen, denen Gustis rundes Antlik noch eine Weile leuchtet---"
( Fortsetzung folgt.)