Seite 6 Sozialdemokrat" Mittwoch, 24. Juni 1936. Nr. 147 Ein Fallschirm-Sprung-Turm in Prag . Die ersten Nachrichten über den beabsichtigten Bau eines Fallschirmturmes in Prag erschienen in der Tages- presse kurz nach der Rückkehr der Delegation der Masaryk-Flugliga vom Kongreh der russischen Segelflieger in der Krim . Die Delegation besich­tigte den Turm in Simferopol , der zur Zeit im Bau steht und erprobte auch selbst durch praktische Absprünge den Turm in Odessa . Für die Konstruk­tion eines solchen Turmes bei uns forderte sodann die Liga die Angebote heimischer Firmen an, die Ende März in ihrer Gesamtheit dem Ministerium für Rationalverteidigung zur Ueberprüfung und allfälligen Realisierung aus dem Fonds der Natio­nalen Flugsammlung überwiesen werden. Das end­gültige technische Urteil und eine Entscheidung über den Bau liegen bisher noch nicht vor. Gleichzeitig mit dem Prager Projekt wurde durch Vermittlung der Ortsgruppen der M. L. L. die Errichtung eines Turmes in Preran erwogen, u. zw. hat die dortige Ortsgruppe bereits die Konstruktion in Auftrag ge­geben. In Prehburg, Zlin , Königgrätz und ander­wärts ist es jedoch bisher zu keiner Realisierung ge­kommen, da als erste Voraussetzung für den Bau ein Mindestbetrag von 100.009 Kc gesichert sein muh. Ein Fallschirmturm ist kein rentables Unter­nehmen. Falls eine Gebühr für den einzelnen Absprung eingehoben wird, reicht diese lediglich für die Erhaltung und den Betrieb des Turmes aus, keinesfalls aber zur Amortisierung des investierten Kapitals. Das Auge am Angelhaken. Gestern mittags fischte der 35jährige Angestellte der Elektrizitäts­werke Karl Gerlickü unterhalb der Manesbrücke mit der Angel, als er ein Boot, das ein junges Mädchen lenkte, während ein anderes auf dem Rücken lag, so unvorsichtig sich nähern sah, dah ein Zusammenstoh zu erwarten war. Er rief den Mädchen zu, acht zu geben, doch waren im selben Augenblick die Boote schon zusammengeprallt und das eine Mädchen ins Wasser gefallen. Gerlickh half ihr heraus, doch be­merkte er, als sich das Boot wieder entfernte, dah seine Angelschnur mitging; und im gleichen Moment begann das Mädchen, das auf dem Rücken lag. zu jammern, dah der Angelhaken das Auge durchbohrt habe. Gerlickh zog das Boot wieder zu seinem heran und wollte auf der nebenan gelegenen Schwimmschule einen Arzt ausfindig machen. Da aber keiner dort war, muhte er die Mädchen aufs Ufer bringen, wo sie die Rettungsgesellschaft auf die Klinik Kubik brachte; hier wurde festgestellt, dah der Angelhaken das Lid durchbohrt und die Hornhaut verletzt hatte. Die Verletzung war jedoch leichter, als es ursprüng­lich den Anschein gehabt hatte. Die Fähe verbrüht. Die 46jährige Bedienerin E. Hofrichter stellte vorgestern abends bei der Arbeit in der Waschküche in der Französischen Gasse 12 in Prag -Weinberge ein Schaff mit siedendem Wasser neben sich, das umkippte und ihr die Füße ver­brühte. Sie wurde istit Brandwunden ersten und zweiten Grades auf die Klinik Kreibich gebracht. Starkstrom. Der 38jährige Monteur Bohumil Mestek aus Branik arbeitete gestern nachmittags im Elektrizitätswerk in Prag -VII., als er vom Stark­strom ersaht etwa vier Meter herabstürzie und aus einen Haufen Kohle fiel. Die Rettungsstation brachte den Schwerverletzten ins allgemeine Kran­kenhaus, wo er auf der Klinik Schmidt in Pflege blieb. Ein Wagenlenker überfahren. Bei einer Stra- henkreuzung in Smichow wurde gestern vormittags der Lenker des Schleppwagens einer Strahenbahn der Fünfzehner-Linie, der 44jährige Franz Sojka aus Koschirsch. von einem plötzlichen Unwohlsein be­fallen und fiel aus dem Wagen. Hiebei geriet er unter den Schutzrahmen und wurde einige Schritte weit geschleift, bis er ohnmächtig wurde. Er wurde mit einem Bruch des linken. Fußes und der linken Hand und einer Rihwunde auf der Stirn auf die Klinik Jiräsek gebracht. Ertrunken. Der 20jährige Lackierergehilfe Josef Zemek aus Lieben badete gestern nachmittags an einer verbotenen Stelle in Lieben und ertrank, ehe ihm Hilfe gebracht werden konnte. Tie Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Vollversammlung der Deutschen Hauptftelle für Kinderschuh und Jugendfürsorge. Freitag, den 19. Juni fand die Vollversammlung der Deutschen Hauptstelle für Kinderschutz und Jugendfürsorge stau. Dem Tätigkeitsbericht zufolge wurden im Jahre 1935 alle Fürsorgezweige, wie Mütterbera­tung, Ausspeisung, Winterbekleidungsaktion, Be­rufsberatung, Kinderhorte. Pflegeaufsicht, alkohol­freie Erziehung, etc. intensiv betreut. Der hiefür verwendete Geldbetrag erreichte die Summe von 116.000. Der Tätigkeitsbericht hob die weit­gehende Unterstützung, welche die Hauptstelle durch die Stadt Prag , durch die Ministerien und die Deutsche Landeskommission Reichenberg erfährt, dan­kend hervor. Rach AlNvicklung des weiteren Pro- grannnes hielt Frau Dr. M. C z e r n y einen Vortrag über.Mutterschulung". Der nervöse Vockenenüler und die Telesraphenleltuns Prag,(rb.) Die böswillige Beschädigung der staatlichen Telegraphen- und Telephonleitungen, wird nach dem Strafgesetz als Verbrechen bestraft. Gestern wurde nun vor dem Strafsenat Jan- kik eine solche Anklage verhandelt, die einen sehr kuriosen Hintergrund hat. Der Angeklagte Julius N o v o t n h ist ein sehr nervöser junger Mann, Menschenfeind und Allein­gänger und dabei von austerordentlicher Reizbarkeit gegenüber unliebsamen Störungen. Demnach er­baute' er sich ein Wochenendhäuschen, nicht etwa irgendwo an der Sazava oder im Brdhwald, denn dort hätten ihn die Ausflügler gestört. Er errichtete also seine Hütte in einem stillen Winkel des ausge­dehnten Gartens seiner Mutter uild verbrachte dort in strengster Abgeschlossenheit von aller Welt sein Wochenende. Aber die Freude dauerte nicht lange. Gleich in der ersten Nacht wurde der nervöse junge Mann durch ein anhaltendes, Mar leises äber un­aufhörliches Summen und Klingen gestört, was seine Nerven derart in Aufruhr versetzte, dastchan Schlaf nicht zu denken war. Tchliestlich erbob er sich um die Ursache des geheimnisvollen störenden Klan­ge» festzustellen und erkannte. dast es die gerade über seinem Häuschen wegführende Telegraphenleitung war, deren unaufhörliches metallisches Summen ihm den Schlaf verleidete. Herr Novotny war kurz Besuchet die Felsenstädte Wekelsdorf und Adersbach Weltberühmt als einzig dastehende Sandsteingebilde. Die Naturdenkmäler zählen zu den beliebtesten Reise­zielen tausender Touristen. Sommerfrischen Herrlich angelegte Bäder Hotels: Felsenstadt Adersbach Eisenhammer, Wekelsdorf . Prospekte durch die Felsenverwaltungen. 3496 entschlossen. Er durchschnitt kurzerhand die Tele- graphendrähte, rollte sie säuberlich zusammen und legte sich zu nunmehr ungestörtem Schlummer nieder. Als die Bauabteilung des Telcgraphenamtes die Unterbrechung der Linie feststellte und der Sache nackiging, wurde die Beschädigung der Leitung bald gefunden und der nervöse Herr Novotnü kam.auf die Anklagebank. Er berief sich einerseits auf seine schwere Nervosität, andererseits äuherte er die kuriose Am'icht, es sei fein gutes Recht gewesen, die störenden Telegraphendrähte zu beseitigen, da sie sich über dem Grund und Boden seiner Mutter be­funden hätten. Das Gericht hatte für diese Verant­wortung natürlich kein Verständnis und verurteilte den Angeklagten zu zwei Monaten Kerker, u. zw. unbedingt. Xunsi und Mssen. Aquarelle und Zeichnungen stellen die Mitglie­der desSdruzeni vhtvarnikü" im Gemeindehaus aus. Es dürfte sich nicht oft ereignen, dast eine Kunstausstellung unter militärischem Protektorat steht; hier ist es der Fall. Armeegeneral Jan Syrovh hat das Protektorat übernommen, weil die ausstel­lenden Künstler die Hälfte des Verkaufsertrahes für die Verteidigungsanleihe zeichnen wollen. So ist es eine Ausstellung mit besonderer Bestimmung. Trotzdem" kann sie sich sehen lassen. In erster Linie sind die führenden Künstler der Vereinigung mit vollgültigen Kollektionen vertreten. K. Ga­briel mit einer sehr geschloffen wirkenden Reihe von Zeichnungen, B. S. Urban mit Aquarellen und einigen Studien zu seinem vor einiger Zeit hier ausgestellten Bildern, F. Ch a rvät, I. Ho- d e k mit herbstlichen und winterlichen Landschaften in flott gehandhabter Gouache, I. Lenhart, R. Rodinov, F. Sutty. Als Zuwachs fällt E. Prüll mit Zeichnungen auf, die eine sehr viel versprechende Begabung erkennen laffen. Im letzten Raume feffeln vor allem die farbigen Zeichnungen von A. S la v ic e k durch Satire und Ironie, mit der sie menschliche Wunderlichkeiten sehr amüsant mit durchaus künstlerischen Mitteln glossieren, ld.. Musik und Gesellschaft, ein intercffanter literari­scher Versuch von Dr. BertLenth, wird dem­nächst im Verlag Heitz& Co.(Straßburg -Zürich ) erscheinen. Heute, 20 Ubr, Absolventen-Abend(mit Orche­ster) der Deutschen Musik-Akademie, Produkten­börse. Der deutsche Theaterverein teilt mit: Im An­schlüsse an die Generalversammlung am Montag fand eine Vorstandssihung statt, wobei Präsident Dr. Wolf-Zdekauer zum Obnmnn, Minister a. D. Dr. Karl Urban zum Obmannstellvertreter, Dr. Erich Schickeranz zum Geschäftsführer und Rat Eugen Dlauhy zum Kaffier gewählt wurden. Ferner wurde beschlossen, einen Betrag von 1 02.0 0 0 Kc für Herstellungsarbeiten im Theater­gebäude zu widmen, damit wenigstens die aller­nötigsten Reparaturen durchgeführt werden können. Voranzeige.Elektra " von Richard Strauß am Montag, den 29. Juni(neueinstudiert). Dirigent: Generalmusikdirektor Gustav Brecher . Hauptpartien: Das Sterilislerunsssesetz Furchtbare Waffe gegen Andersdenkende Welche Anwendung das Sterilisationsgesetz, das Hitler dem deutschen Volke bescherte, eigent­lich findet, und welche furchtbare Waffe gegen andersdenkende, dem Regime noch nicht gleichge­schaltete Personen es darstellt, soll nachstehender Fall aufzeigen, der sich in den letzten Monaten in einer sächsischen Gemeinde zutrug. Namen können leider, um die Beteiligten keiner Gefahr auszusetzen, nicht genannt loerden. Vor wenigen Monaten wurde die Tochter eines alten und kinderreichen Ehepaares, das in ! seinem Wohnorte als gegen den Nationalsozialis­mus eingestellt galt, von einigen der Familie an­gefeindeten Personen öffentlich für geisteskrank erklärt. Diese völlig aus der Luft gegriffene Be­zichtigung war den örtlichen Behörden Grund genug, um das Mädchen einem Irrenarzt vorfnh-! ren zu lassen. Der Arzt, natürlich geeichter Na­tionalsozialist, trug deni Mädchen auf, aus 15 bis »Pauli(Elektra ), Kouetzni(Chrysothemis), Kinder­mann(Klytemnästra), Fischer(Acgisth), Schwarz (Orest ). Regie: Mordo.(B 2). Wochenspielplan des Neuen Deutschen ThraterS. Mittwoch, halb 8: Hoffmanns Erzählun­gen, B 1, Donnerstag,%8: Boccaccio, CI. Freitag,(h8:DerfliegendeHolländer, D 1. Samstag, halb 8: Orpheus in der Unterwelt , volkstümliche Vorstellung, Abonn. aufgehoben. Wochenspirlplan der Kleinen Bühne. Mitt­woch, 8:WasJhrwollt, volkstümliche Vorstel­lung. Donnerstag, 8: Tr. med. Hiob Prä­tor ius, vollst. Vorstellung. Freitag, 8: Das große ABC, Theatergemeinde des Kulturverban­des und freies Verkauf. SamStag, 8: I ch h a b'S getan, volkstümliche Vorstellung. Charlie Chaplin in seinem FilmDie neue Zeit". Westböhmischer Arbeitersport Nur noch eine Runde im Fußball Sonntag, den 28. Juni, findet die letzte Runde der ersten Fußballklaffe start. Die Serienspiele vom vergangenen Sonntag, an welchen bis auf den Ta­bellenletzten FranzenSbad , das spielfrei war, alle Mannschaften teilgenommen haben, brachten einige Ueberraschungen. Besonders hervorzuheben wäre der hohe Sieg der Fischerner in Drahowitz, die nun ernste Gegner wie Maierhöfen , Karlsbad , Falkenau geschlagen haben. Auch S ch a n k a n konnte sein Spiel gegen C h o d a u gewinnen; die beiden siegreichen Mittelmannschafren treffen Sonn­tag in Fischern aufeinander. Weniger überrascht hat der Sieg des Spitzenführers GraslitzmUnter- rejchenau; als letztes Serienspiel bleibt den Graslitzern die Fahrt zum Rapid Karlsbad . Für Rapid, welches in N e u d e k verlor, geht es um die Placierung. Eine größere Ueberraschung stellt die hohe Niederlage des alten Kreismeisters Maier­ höfen in Falkenau dar. Trotzdem der Kreis­meister«in gutes Spiel zeigte, mußte er die Punkte abtreten. Mit 27 Punkten aus 20 Spielen steht nunmehr Maierhöfen an zweiter Stelle, welchen Platz voraussichtlich die Mannschaft endgültig ein­nehmen wird. Der FFK Falkenau wird Sonntag in Neudek spielen, das für ihn eine harte Nuß sein wird. Fran­ zensbad trägt das letzte Spiel auf eigenem Platz gegen Drahowitz aus, viel kann sich aber am Ta- bcllenende nicht mehr ändern. In Chodau tritt Unterreichenau an; da letztere nicht gerne den vor­letzten" Platz der Tabelle einnehmen wollen, durste ein spannender Kampf zu erwarten sein, um so mehr, als Reichenau gegen Graslitz ganz gut gespielt hat. Die Ergebnisse: Atus Unterreichenau gegen ASB Graslitz 2:5, Rote Elf Chodau gegen A2V Schankau 2:3, ASB Neudek gegen Atus Rapid Karlsbad 3:2, Atus Drahowitz gegen Atus Fischern 1:5, FFK Falkenau gegen ASV Maierhöfen 6:0. 20 Wörtern wie: Tisch, Stuhl, Blei, Krieg und etc. zusammenhängende Sätze zu bilden und fragte sie u. a. auch, ob sie wisse, wer Luther ge­wesen sei. Da die Gefragte mit den Wörtern nichts anzufangen wußte, Luther aber als Dichter bezeichnete, erklärte sie der Arzt für geistesschwach und schlug sie dem Erbgesundheitsgericht zur Ste­rilisation vor. Man behielt das Mädchen einige Zeit in Haft und lieferte es später in ein in der Nähe des Ortes gelegenes Hospital ein, wo man die furcht­bare Maßnahme»zur Verhütung erbgesunden Nachwuchses" vorzunehmen gedachte. Noch bevor es jedoch so weit war, traf der Verlobte des Mäd­chens Vorbereitungen, um seine Braut aus dem Hospital zu entführen und gemeinsam mit ihr zu flüchten. Die Flucht, abenteuerlich genug, glückte, und heute befinden sich beide in Sicherheit. Das System, rächte sich jedoch schrecklicher, als die beiden jungen Leute zu glauben wagten. Einige Wochen nach der Flucht wurden plötzlich alle übrigen Kinder des greisen Ehe­paares, die zum Teil schon verheiratet sind. Die Tabelle vor der le tz t e n i Runde ASV Graslitz.. 19 16 0 3 32 102:38 ASV Maierhöfen. 20 13 1 6 28 63:47 Rapid Karlsbad . 19 10 5 4 25 36:29 FFK Falkenau. 19 11 2 6 24 57:41 Atus Fischern.. 19 9 1 9 19 44:42 ASV Schankau. 19 8 2 9 18 51:53 Rote Elf Chodau. 19 6 4 9 16 38:51 ASV Neudek.. 19 6 3 10 15 39:45 Atus Drahowitz. 19 6 2 11 14 36:57 Unterreichenau.» 19 6 1 12 13 42:52 Franzensbad .. 19 3 3 13 9 30:62 Turnspieler bereit für Komotau Kreismeister im Raff ball: Oberrothau; im Handball: Friedersreuth Sonntag fanden in Eger die letzten Ausschci- dungskämpfe der Turnspieler statt. Es traten die nach den Vorkämpfen zwischen dem 1., 3. ugd 5. Bezirk ermittelten Mannschaften, und zwar im Rast­ball Oberrothau und im Faustball Unterrothau dem Meister des 2. Bezirkes Friedersreuth entgegen. Die Raffballmannschaft Oberrothau, die noch im­mer die Bundesmeisterschaft im Raffball inne hat, gewann die Kreismeisterschaft. Die Faustballmann­schaft des 2. Bezirkes Friedersreuth zeigt noch die bekannte gute Klaffe; Unterrothau konnte wohl den Meister des 1. Bezirkes(Fischern) und des 5. Be­zirkes(Altsattl) bezwingen, in Friedersreuth fand es aber feinen Meister. Friedersreuth wird nun am Samstag zu beginn des Bundesturnfestes in Komo- tau das letzte Ausscheidungsspiel des 6. Kreises aus­tragen, als Gegner hat sich die Faustballmannschaft Dobkauy bei Pilsen im 4. Bezirk qualifiziert. Weiter wird auch Friedersreuth erstmalig den westböhmischen Turnkreis als H an dball- K r e i s m e i st e r in Komotau vertreten. Der bis­herige Kreis- und Bundesmeistcr Eger wurde bereits in den Bezirksspielen von Friedersreuth geschlagen. Oberrothau siegte im Raffball gegen Frieders- reutb 9:5(5:5) und Friedersreuth gewann im Faustball gegen Unterrothau mit 42:52. Neuer Frauen-Staffel-Weltrekord. Bei einem Meeting in Köln a. Rh. lief eine Frauenstaffel über 4X100 Meter die neue Weltrekordzeit von 46.5 Sek. DaS dänische Langstrecken-Schwimmen durch den Großen Belt " gewann vor acht Schwimmern und zwei Schwimmerinnen die jetzige dänische Profi- Schwimmerin Lilly Andersen. Sie benötigte für die 20 Kilometer lange Strecke acht Stunden. Die Sie­gerin heimste hohe Geldprämien usw. dafür ein. Der Mm. Nach Büroschluß Unter den Kriminal- und Gesellschaftsfilmen ist dieser amerikanische einer der befferen, weil er sein Publikum mit einiger Spannung, viel Ausstattung und guter Darstellung zu unterhalten weiß. Er kombiniert dar Milieu der oberen Zehntausend mit dem'Zubehör der Detektivgeschichte, und er zeigt als Hauptgestalt den beliebten ehrgeizigen Reporter, der insofern ein Held ist. als er gegen den Willen seines Zeitungsverlegers ein skandalöses Verbrechen feiner Leute aufdeckt, wobei ihm eine Mode-Redakteurin hilft, was auch noch Anlaß zu einer Liebesgeschichte gibt. Es ist also alles vorhanden, was für eine» Publikumsfilm" erforderlich scheint, und da in den Hauptrollen ein so ausgezeichneter Schauspieler wie Clark Gable und die nicht uninteressante Con­ stance Bennett zu sehen sind, wird der Film vermutlich von vielen gesehen werden.eis Veeeinsnacknckten Heute Mittwoch finden auf dem Sportplätze der Hetzinsel leicht­athletische Mehrkämpfe der Turnerin­nen und Turner statt. Die Tur­nerinnen absolvieren einen Drei- PBAti kampf(60 Meter, Kugel, Weit­sprung) und die Turner einen Fünfkampf(60, 1500 Meter, Kugel, Speer, Weit­sprung). Außerdem laufen die Turnerinnen die 400 X 100-Meter-Stafette, während die Turner 4X100-, 10X 100-Meter- und die Schweden­staffel ahsolvieren. Verlanget überall Volkszünder ebenfalls zur Sterilisation borge- s ch l a g e n. In seiner Not wußte der alte Mann sich keinen anderen Rat, als an einen der höch­sten Funktionäre des-nationalsozialistischen Staa­tes einen flehentlichen mit Zeugnissen über die Haltlosigkeit der Anschuldigungen belegten Hilferuf zu richten und bis zur Klärung der Angelegenheit durch objektive Stellen, um ein persönliches Eingreifen zu bitten. Sein Bittruf fand eine andere Erledigung, als er sich gedacht hafte. Einige Tage später wurden seine Kinder, die man bis dahin noch daheim ge- lassen hatte, ohne daß Gründe angegeben wur­den, aus ihren Wohnungen heraus, einige sogar von ihren Arbeitsstätten weg. verhaftet und in eine entferntere Stadt überfuhrt B's heute besitzen die armen Eltern keine verläßliche Nach­richt, wo ihre Kinder sich derzeit besinden, und was mit ihnen geschehen soll, bzw. vielleicht schon geschehen ist. Diese sonderbare Erledigung des Bittrufes an eine der höchstgestellten Persönlich­keiten hat in der Umgebung des Ortes große Er­regung ausgelöst. Bezugsbedingungen: Bei Zustellung ms Haus oder bei Bezug durch di. Post monatlich ffc 16.. vierteljährig Kd 4«.. halljäbrte KC 96.. ganziährig KC 192.. Inserate werde» taut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Rückstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Einsendung der Newurmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- und Tele» gravhenürrektun mit Erlaß Nr. 13.800/VI1/193Q bewilligt. Druckerei:.Kürbis", Druck-, Verlags» und Zeitung?-A.-G. Prag .