Mr. 186

Dienstag, 11. August 1936

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Greuelhetze

Die Rumburger Zeitung", in der die Goebbels - Propaganda am eifrigsten betrieben wird, hat alle 177 Kirchen Barcelonas brennen sehen. Dieses Hitlerblatt leitet seinen Bericht" so ein: Am 19. Juli begann der Aufstand in

Aussiger Elbebrücke eröffnet

erste Straßenbahnwagen der Linie 8, die von Kleiſche nach Schreckenstein führt. Dem Wagen folgten tausende Fußgänger.

Owen Cathard

Seite 3

aus Marienbad geflohen

Marienbad . Der Flieger Owen Cat­hard, dessen Flugzeug bekanntlich zwei Kuriere zum spanischen Exkönig nach Königswart brachte und in Marienbad angehalten wurde, erschien Montag früh auf dem Flugplatz und ersuchte die dort beschäftigten Monteure, ihm eine Ueberprü fung des Apparates zu ermöglichen, der Dienstag Anläßlich der socben vollzogenen Eröff- freigegeben werden würde. Als ihm dies gestattet nung der neuen Elbebrücke, die den Namen des wurde, zog er das Flugzeug aus dem Hangar und Herrn Präsidenten trägt, gedenken die Städte benützte einen unbewachten Augenblick, um zu Aufsig und Schreckenstein der hohen Verdienste starten. des Staatsoberhauptes und entbieten ihre chr= furchtsvollen Grüße.

In Marienbad hinterläßt der Freund des Extönigs Schulden in der Höhe von 1500.

Was immer von den spanischen Faschisten an Die weitestgespannte Bogenbrücke Europas Greuelmärchen gegen die spanischen Regierungs­truppen in die Welt gesetzt wird, findet seinen Am Sonntag wurde in Aussig die neue Platz in der sudetendeutschen Provinzpresse. Die Elbebrücke eröffnet, die den Namen des Staats­Bürgerblätter, die um teinen Preis zur Kennt- präsidenten Dr. Beneš trägt. Schon am Sams= nis nehmen, daß die deutschen Nationalsozialisten tag war die Stadt reich beflaggt und am Sonn­ganz ohne Grund Menschen zurüppeln geschlagen tag hatten sich zu dem Festakt viele tausende haben, auf der Flucht erschießen und in Konzen- Menschen eingefunden. Die Eröffnungsveran­trationslager sperren, berichten spaltenlang über staltungen auf dem Aussiger Brückenplay wur­angebliche Menschenschlächtereien der Voltsfront- den mit der Staatshymne eingeleitet, worauf der Aus der Rede des Aufsiger Bürgermeisters geht Teute, über Kirchenschändungen u. ä. ganz im Ausfiger Bürgermeister Leopold Pölzl die hervor, daß das Werk, dessen Notwendigkeit schon hatte in Münchhof Unterschriften unter den Brief Sinne der Propaganda, die Goebbels gegen Festgäste begrüßte und über die Entwicklung vor drei Jahrzehnten erkannt worden war, in einer an Henlein gesammelt. Sie wurde gemeinsam die spanische Regierung in der reichsdeutschen des Brückenbaues sprach. Nach dem Aufsiger Die alte Eisenbahn- und Straßenbrüde genügte reinen Bauzeit von 28 Monaten vollendet wurde. mit ihrem Manne aus der SdP. ausgeschlossen. Presse entfesselt hat. Bürgermeister nahm der Bürgermeister Schret- sem Verkehr schon seit längerer Zeit nicht mehr. Die In einem Briefe aus Sauersack wird der So veröffentlicht der Tepliß- Schöfensteins, Vinzenz Step ta, das Wort. Schließ erste Sigung des Brückenausschusses, dem je drei Freude über das Ausscheiden Dr. Brands Aus­nauer Anzeiger" einen angeblichen Origi- lich wies der Vertreter des Ministeriums für Mitglieder der Städte Aussig und Schreckenstein druck gegeben; man erwarte nun die unverzügliche nalbericht aus Barcelona , der von einem Teplißer öffentliche Arbeiten, Ministerialrat izta, auf und des Bezirkes Aufsig angehörten, war am 4. De- Rückberufung des beliebten und untadeligen" Herrn stammen soll. Diesem Herrn sei es gelun- die technische Großtat hin, die sich in der Wollen- ember 1926. Im Frühjahr 1928 wurde der was- Arbeitervertreters Kasper. Wie die ,, Neue Wor­gen, aus Barcelona zu flüchten. Selbstverständ- dung der Brücke verkörpert. Die Brücke ist, so ferrechtliche Konsens für den allgemeinen Bauvor- genpoſt" meldet, ist aus dem Reichenberger lich erfährt man seinen Namen nicht, dafür aber fagte er, in ihren Spannungsausmaßen eine schlag erteilt. Dieser wurde im Stadtbauamt aus SdP- Bezirk ein sehr höflich und sehr ein­gearbeitet. Die Detailpläne, die von Dr. Ing. Josef die Behauptung, daß von den 84 Kirchen Barce- der bedeutsamsten Werke der me I an stammen, wurden 1931 burch das Ar- dringlich verfaßtes Schreiben an Konrad Henlein Ionas nur eine einzige stehengeblieben sei. Brückenbautechnik in Mittel- beitsministerium genehmigt. Zu den Gesamtkosten abgegangen, das zahlreiche Unterschriften von europa . Ministerialrat i ta überbrachte( ausschließlich der Ausgaben für die Herrichtung SDP- Mitgliedern aufweist. In diesem Schreiben auch die Grüße des Arbeitsministers. der Brüdenpläße) tragen bei: Die Stadtgemeinde wird der Standpunkt betont, daß der Spruch des Nach einem Fanfarenchor durchschnitt Bür aussig 16,220.000. die Stadtgemeinde Schref- Ehrengerichtes von der Hauptleitung der Partei germeister Pölzl das Brückenband zum Zeichen der Bezirk eine Million. Den Beginn des Baues Die Frage Dr. W. Brand sei eindeutig geregelt. fenstein 4,390.000, der Staat 4,200.000, ohne Widerspruch zur Kenntnis zu nehmen ist. der Eröffnung der Bauwerkes. Gleich darauf ermöglichten ein Darlehen aus der Arbeitsanleihe Dr. W. Brand sei auch aus der Partei au 3= flutete der Verkehr über die Brücke. Es fuhr der und ein Kreditübereinkommen mit den ausführli zuschließen, da er für unehrenhaft erklärt chen Firmen. Die Verhandlungen mit den Behör- worden sei. In der Hauptleitung sei nur für den vollzogen sich reibungslos, das Zusammentvir ten der Arbeiter mit ihren Vorgeseßten war gut, eine ute Plaß, die nicht nur Kenntnisse, ſondern größeres Bauunglück fonnte vermieden werden. auch Ehrenhaftigkeit besäßen. Des­An den Staatspräsidenten, der an dem Die neue Aufsiger Elbebrücke ist die wei= halb folle die größere Hälfte der Hauptlei­feierlichen Aft nicht teilnehmen konnte, wurde te st gespannte Bogenbrüde Euro- tung ausgetauscht werden. Die SDP- Ver­das folgende Telegramm geschickt: sammlung, in der dies Schreiben verfaßt wurde, stehe hinter R. Kasper und den Ausgeschlossenen. Aus Trinksaifen ging folgender mit Wie wohltuend hebt sich von dieser Dank der Schweizer Falkenachmittag war mit Darbietungen der verschie- vierzig Unterschriften von SDP- Mitgliedern ver­Stellungnahme die der ebenfalls bürger= denen Organisationen ausgefüllt. Auch dieser Be- sehene Brief an Konrad Henlein ab: Die Unter­lichen, aber fortschrittlichen Basler Nas Zum Abschied aus der Tschechoslowakei wol- zirksarbeitertag war ein Zeichen unserer Stärke.[ zeichneten fühlen sich verpflichtet, die Genugtuung über das endgültige Ausscheiden des Dr. W. Brand tionalzeitung" ab, 5, die unter dem Titel Mehr len wir Schweizer Falken allen Organisationen. Glaswerke Krutiš, Türmits, Aufrichtigkeit" u. a. schreibt: den Pflegeeltern und allen denen, die durch ihr bekanntzugeben. Da nun dem Kameraden Rudolf müssen den Betrieb aufnehmen Kasper kein Vorwurf mehr treffen kann, bitten Die ganze Völtergesellschaft von Europa ist freundliches Entgegenkommen unseren Aufenthalt Das wir Sie, geehrter Führer, unseren beliebten von einer Wolfe herzlichster Unaufrichtigkeit ein- so angenehm gestalteten, unfern herzlichen Dank Handelsministerium erteilte gehüllt, burch die fein flarer Gedante, feine offen- aussprechen. Wir wurden überall herzlich empfan- Firma Krutiš, Türmiz, den Auftrag, am trauten Mitarbeiter aufzunehmen. Rudolf Kasper wieder in den Streis Ihrer ver­herzige Ansicht ihre Lichtstrahlen mehr durchläßt. gen, die Genossen boten and trotz ihrer schweren 3. August den ruhenden Betrieb wieder aufzu­Ueberall Komödie!... Kein Mensch fümmert sich Not in dieser Krisenzeit liebevolle Gastfreund- nehmen. Die Verfügung des Handelsministe­um Tatsachen. Daß italienische Militärflugzeuge schaft. Während unseres Aufenthaltes haben wir rium wurde auf Einschreiten der Arbeiter den spanischen Rebellen zu Hilfe gesandt worden einen tiefen Einblick in ener Leben, in eure Dr- schaft getroffen, nachdem die Firma nach Ab­sind, darüber spricht schon niemand mehr, ja, daß ganifation gewonnen. Wir fehren in unsere Heilauf der Einstellungsfrist kein neues Gesuch General Franco ohne ausländische Hilfe schon ge­fchlager wäre und damit fener Buſtand in Spa- mat zurück mit der festen überzeugung, daß ihr eingereicht und auch den Betrieb nicht auf nien erreicht wäre, der staatsrechtlich die natür- unentwegt weiter kämpft, stetig dem Ziel näher genommen hatte. liche ist und international der angebliche ge- kommt. Wir wollen nach diesen schönen Wochen, wünschte, davon spricht auch niemand Das die wir im Lande Masaryks verleben durften, mit svanische Volt, das verblutet und den geringen dem festen Willen heimkehren, unentwegt für Besit, dessen es sich noch nach jahrhundertlanger unsere Sache zu kämpfen, damit wir unser Biel Mizwirtschaft durch Könige und Klerus erfreut, erreichen. Kämpfen wir immer für Freiheit und rettungslos verliert, dieses zu bedauernde spani- Brot! Zum Abschied noch einmal unser Ruf sche Volt, das nicht um Geld und Gut, nicht um Machtträume von Einzelnen, noch um Eroberun- Amitié! Freundschaft! gen fremden Gebietes, sondern um Ideen fämpft, ist der Völkerfamilie Europas ganz gleichgültig.

Barcelona . Die ganze Stadt war in Aufruhr. Der Böbel aus den Vorstädten beherrschte das Bild der Stadt..." Dieser" Pöbel" vertei digte die Verfassung Spaniens und die Regies. rung gegen blutgierige und rücksichtslose Verfas­sungsbrecher; das ficht die Numburger Zei tung" feineswegs an.

Ein trauriges Bild. Und gleichzeitig ein großer Irrtum derer, die glauben, den Kommu­nismus erschlagen zu können, wenn sie die rechts mäßige Regierung Spaniens von Generälen er­schlagen lassen und legteren noch dazu helfen. Die Erbitterung der Voltsmassen wird nur größer in

allen Ländern...."

Die Parole Mehr Aufrichtigkeit" gilt nicht für einen gewissen Teil der judetendeutschen Presse. Hier hält man sich an die Parole Hitlers : Lüge, bis man dir's glaubt!"

Maschinenverschrotung

Der Textilarbeiter" schreibt:

Die Schweizer Falken.

Zwel Partelfeste

=

pas.

Der Geburtenabgang in den sudetendeutschen Städten

der

-

Erfolgreiche Betriebsausschuswahlen. In der Maschinenfabrik Eduard Tabel in Trop­þau haben die Betriebsausschußwahlen dem Internationalen Metallarbeiterverbande einen Gewinn von einem Mandat gebracht. E3 ſtelle

dem Metallarbeiterverband ein ehrenvolles Zeug nis aus, daß in diesem Betriebe, der durch Jahr­zehnte von den Hakenkreuzlern beherrscht wurde, unsere freie Gewerkschaft die absolute Von den größeren deutschen. Städten in unsere Organisation nur um eine Stimme mehr Majorität der Stimmen erlangte; wenn Böhmen hatten im vergangenen Jahre nur noch bekommen hätte, so hätten die Gegner nicht ein­die Städte Asch, Eger und Falkenau mal das einzige Mandat erhalten! einen fleinen Geburtenüberschuß. Wie gering­fügig derselbe freilich war, geht aus den entspre= Schreckgespenst Bolschewismus. An der geist­chenden Zahlen hervor. So gab es in Asch nur um losen Bolschewistenhetze, die Hitler und seinen 4 Geburten mehr, als Sterbefälle zu verzeichnen Unterhenkern gleichzeitig zur Begründung ihrer waren, in Eger betrug dieser Ueberschuß 3 See- Greuel dienen, beteiligt sich neuerdings auch die Am vergangenen Sonntag hielten die sozial- len und in Faltenau waren es 8 Lebendgeburten katholische Presse der Tschechoslowakei . So bringt demokratischen Bezirksorganisationen Teplit mehr als Sterbefälle. Alle übrigen deutschen das christlichsoziale Volt eine Rede des tsche= Schönau und Grottau ihren Bezirks- Großgemeinden Böhmens hatten schon einen Ge- chischen Volksparteilers Stašek, in der dieser sich arbeitertag ab. burtenabgang zu verzeichnen. Am schlechtesten u. a. darüber beklagt, daß die Buchhandlungen Die Veranstaltung der Teplißer Beschnitt- wenn wir die absoluten Zahlen betrach mit" bolschewistischen" Büchern angefüllt seien 3irtsorganisation war auf der Wald- ten- dabei Te plik Schönau ab, wo es und daß das bolschewistische Gift" von der wieſe am Schweißjäger bei Eichwald. Schon um um 226 Sterbefälle mehr als Geburten gab. Tschechoslowakei aus in andere Länder dringe. acht Uhr früh begann der Zustrom der Gäste, un- Gleich danach folgt Re i chenberg, wo der Selbstverständlich übersehen Monsignore Stašet und das Volt" die faschistische Propa­ter denen die Jugend besonders stark vertreten Geburtenabgang 220 betrug. war. Besonders begeistert begrüßt wurden die ganda in den Buchhandlungen. Teilnehmer aus der Sch to e i z, die mit Kasper statt Sandner. Die Ortsgruppe Ho- Das proletarische Zeitviertel. In der., Ar­den Noten Falten geschlossen einmarschierten. Der henelbe der SdP. hat in einer Zuschrift an Hen- beiter- Sängerzeitung" wird über die leider oft Vormittag war mit Darbietungen des Musikzuges lein, in der sie ebenfalls Neuwahlen von unten sehr große Ünpünktlichkeit bei den Arbeiterveran­der NW ausgefüllt. Kinder und Jugendliche ver- herauf verlangt, die Stück berufung Kastaltungen geschrieben. Es wird dort der Vor­gnügten sich auf dem sonnigen Rasenplay. Mit- pers gefordert. Aehnliche Schreiben erhielt schlag gemacht, das sogenannte akademische Im März 1984 wurde die Weberei der tags trafen die Angehörigen der verschiedenen Henlein von den Ortsgruppen Wild stein, A 1. Viertel", das das Zuspätkommen rechtfertigen" Firma G. A. Fröhlichs Sohn A.-G., Samtfabri- Organisationen ein. Gegen zwei Uhr marschierten tenteich und Schneden. Diese Ortsgrup- soll, durch das proletarische Beitz fen in Warnsdorf, stillgelegt. 150 Arbeiter die uniformierten Abteilungen vor die Estrade, pen fordern zudem den Ausschluß des Säube- viertel" zu ersetzen: die Besucher unserer Ver­und Arbeiterinnen waren einst in der Weberei die Musik spielte die Internationale, worauf Berungskommissärs Sandner aus der SdP. Schließ- anstaltungen sollen immer eine Viertelstunde vor Abteilung beschäftigt. Wer in diesen Tagen wäh­zirksvertrauensmann- Stellvertreter Emilich stellten auch die Ortsgruppen Neus att1, der festgesetzten Zeit am Plaße sein! rend des Arbeitstages gelegentlich an der ehemalsa a se eine mit großem Beifall aufgenommene Münchhof, Schlaggenwald und Vorschlag ist nicht nur des Diskutierens wert, Jungmichelschen Fabrit entlang der Mandau sei Ansprache hielt, in der er die Aufgaben der sozia= Elbogen ähnliche Forderungen. Frau Hönt sondern sollte auch verwirklicht werden. nes Weges ging, tonnte Zeuge des Niederganges listischen Arbeiterbewegung umriß und die An­unserer nordböhmischen Textilindustrie werden. Schon seit Wochen war emsiges Hämmern aus dem wesenden zu unermüdlicher Mitarbeit aufforderte. Betrieb zu vernehmen; heute ist das Ergebnis freunde, SI und der Atus viele schöne Uebun­Dann führten die Radfahrer, die RW, Kinder­dieser Arbeit zu sehen: durch die offenstehenden Türen werden mit Schaufeln auf bereitstehenden gen und Spiele vor, die große Anteilnahme und Wagen zertrümmerte Web stühle beför eindrucksvolle politische und kulturelle Kundge­Freude erregten. Der Bezirksarbeitertag war eine bert lebte Reste einer einst dreihundert fleis bung und zugleich ein Ausdruck für die Kraft Pari 8. In Saint- Cloud , einer Pariser | flammter Brand nicht drohen würde, sich auf die ßiger Hände bedürfenden Arbeits- und Produt­Honsſtätte. Grunb ber Stillegung, fragt der Tefer? unserer sozialdemokratischen Bewegung im Be- Borstadt, fand Sonntag eine große Weltmani- übrige Welt auszubreiten. Der Friede ist ents Antwort: Un rentabilität! Kapitalistisches zirke Tepliß- Schönau. festation für den Frieden unter großer Beteili- weder allgemein oder kein Friede. Wirtschaftssystem erfordert Rentabilität! Kon= Der Bezirksarbeitertag in Grotta u über gung von Mitgliedern der Parteien und der Friedliebendes Wollen strebt nach inte zentration der Betriebsstätten, höchste Nußungs- raschte Freund und Gegner durch die große Zahl Organisationen der Voltsfront, der ehemaligen nationaler Ordnung oder ist kein fried­effekte und damit größte Gewinne, das ist Zweck der Teilnehmer. Der Demonstrationszug war Frontkämpfer und des Publikums, nach polizei- liebendes Wollen. und Sinn aller kapitalistischen Wirtschaftstheorie! wuchtig und farbenprächtig. Es beteiligten sich an licher Schätzung von insgesamt rund 300.000 Der Sozialismus glaubt, daß jede Mög­Und wie stehts mit jenen 150 Arbeitern, die mit ihm außer den sozialdemokratischen Organisatio- Berfonen statt. lichkeit eines Krieges definitiv erst dann aus der Verschrotung ihrer Maschinen die letzte seit nen, deren Mitglieder teilweise in Uniform mar­der Welt ausgeschaltet sein wird, bis in das all. Es sprachen Jean Zah. Dr. Vladimir Pro­atvei Jahren schon fast aufgegebene, aber doch wohl schierten, noch die DTI und tschechische Skauts. immer noch in einem Wintel ihres Herzens be- Die politische Kundgebung auf dem Festplatz beim házka aus Prag , Jouhaur, Grumbach, Duclos , gemeine Wirtschaftssystem internationaler Geist, Solidarität und Organisation Eingang finden. der belgische Delegierte Abel, der britische Ab­wahrte Hoffnung auf eine Wiederaufnahme der Lidový dům" begann mit der Staatshymne. Nach Produktion in der Weberet verlieren? Wen inter - dem Vortrag eines Chores der Grottauer Arbei- geordnete Henderson u. a. und schließlich Mini- Er glaubt aber nicht, daß bis zu dieser Weltum­gestaltung alles Streben zum Scheitern bestimmt effiert diese Frage! Mag sich der Staat tüm- terfänger sprachen Senator Dundr tschechisch sterpräsident Léon Blum. fein soll. Im Gegenteil ist er überzeugt, daß der mern, mögen sich die Arbeiter fümmern, und Abgeordneter Sögler deutsch. Die Reden Léon Blum proklamierte eingangs seiner gemeinsame Wille aller Völker, aller Parteien für die Aktionäre der Firma geht es um bie wurden mittels Lautsprecher übertragen und Rede die Ergebenheit ganz Frankreichs für den und aller Personen auch in der heutigen Welt Rentabilität, um erhöhte Dividenden, die ihre flangen weit in das deutsche Staatsgebiet hinein, Frieden. Im gegenwärtigen Augenblick gibt es die Gefahren eines Krieges mindern und ein­Attien abwerfen sollen! denn Grottau liegt hart an der Grenze. Der feinen Winkel in Europa , in welchem ein ent- schränken kann.

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Dec

300.000 demonstrieren für den Frieden

Leon Blum auf der Pariser Volksfrontkundgebung