Nr. 180

Tokio im Kampfe gegen die Selbstmörder.

Die Lebensmiben der japaniſchen Saupttab

Dienstag, 11. August 1936.

Die Die Balearen

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von der Reichspoſt" unterstützt wird, auf der ab­lehnenden Seite der österreichische le= ru 3, dessen Ansichten auch in der angesehenen

und sagt:

haben einen Ort, an dem sie mit besonderer Vor­liebe ihre selbstmörderischen Absichten durchführen: ( MB) Jean- Richard Bloch der im all-| Transjordanien wäre ebenso in Frage gestellt fatholischen Wochenschrift Christlicher es ist der höchste Wolkenkrazer Totios, und von gemeinen weiß, was er sagt hat von einer wie der der französischen in Syrien und Nord- Stände staat" zum Ausdruck kommen. In seinem Dach haben sich in den letzten Jahren eine Reise nach Spanien die Nachricht mit nach afrita. der heutigen Nummer dieser Zeitschrift wird den stattliche Reihe von Selbstmördern in die Tiefe Frankreich gebracht, Franco habe Italien für Die Zusammenarbeit eines faschistischen Ansichten des Bischofs Sudal, der für eine Ver geworfen. 1931 waren es 18 Männer und sieben seine Unterstüßung des Aufstandes die Balearen, oder monarchistisch- nationalistischen Spaniens söhnung mit dem Nationalsozialismus eintritt, Frauen, 1932 22 bzw. 14, 1983 insgesamt 25, Deutschland die Kanarischen Inseln zugesagt. mit Italien müßte wohl über kurz oder lang den mit außerordentlicher Schärfe entgegengetreten. 1934 16 und und im vergangenen Jahre 20. In Die Retter Spaniens " beginnen ihre Rettung Krieg im Mittelmeer entfesseln. Insbesondere wendet sich die Zeitschrift gegen die diesem Jahre haben die Behörden die ſtrengsten also mit der Auslieferung spanischen Bodens an Die Balearen waren schon immer das Sor- Behauptung des Bischofs, daß an der firchen­Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um den gefähr- fremde Mächte. gentind der Spanier. Man war sich darüber klar, feindlichen Haltung des Nationalsozialismus nur lichen Ort für Selbstmörder unzugänglich zu machen. Der Dachgarten des Gebäudes wird ſtän- Die eventuelle Uebergabe der Kanarischen daß England, Frankreich , Italien gleichermaßen Linkskreiſe" und„ Marristen" schuld ſeien, die big bon Detektiven bewacht, die beim geringsten dengan deutschland where it wirt- ten. Spionenverhaftungen waren in ben leyten Inseln würde vor Interesse für ihre strategische Verwertung hat sich unter dessen Fahnen geflüchtet hätten. Mit dem Nationalsozialismus könne, sagt Verdacht die betreffenden Personen mit sanfter schaftsfaktor noch militärisch fallen sie besonders Jahren an der Tagesordnung; es herrschte in die Zeitschrift, die katholische Kirche nicht rechnen, Getpalt in die unteren Etagen herabführen. Eins Gewicht( obwohl sie als militärischer Stüß- Spanien eine richtige Spionitis. Engländer, sondern sie müsse mit ihm kämpfen. Friede mit ist auch ein hohes Gitter angebracht worden, das nicht so leicht überklettert werden kann. Und in Bedeutung sind). punkt an der westafrikanischen Küste nicht ohne Franzosen, Italiener unter Spionageverdacht dem Deutschen Reich sei gut, Friede mit dem Na­fanden sich brüderlich in den gleichen Gefäng- tionalsozialismus sei der Tod. Das Blatt er­der Tat ist es seit Anfang des Jahres niemandem Anders steht es mit den Bale are n. nissen. Wenn die Behörden auch viele Falsche mahn dann den Bischof, dem Katholizismus in gelungen, hier Selbstmord zu verüben. Aber da= Diese Inselgruppe mit den Hauptinseln Mals verhafteten, so hatten sie doch Gr und zur Be- dem schweren Kampfe nicht in den Arm zu fallen mit nicht genug, hat Tokio nunmehr eine städtische forca, Menorca und Ibiza ( der größten Insel sorgnis. Klinit für Selbstmordkandidaten der Pithusen, der südlichen Balearen) sind stra Die Abtrennung der Balearen an Italien erhalten. An der Spike steht der bekannte Ner­„ Wenn wir in diesem Kampfe fallen, dann venarzt Dr. Rinosuke Kobayashi, und die Klinit en er wichtig. Sie wären für Italien wäre nicht als Rückgewinnung" abgesprengter find wir als Katholiken gefallen, ein Faltor ersten Ranges für die Erreichung Voltsteile e etwa eine eventuelle aber Sie, Herr Bischof, waren in un­ist mehr eine psychotherapeutische Beratungsstelle, seines Biels: der Beherrschung des Mittelmeers. Annexion des von Italien nie aufgegebenen, von serer schwersten Stunde nicht bei un 3." die fich in before cut babe alerte ng Sie sind bereits befestigt- vor allem Menorca Italienern bewohnten Morita, oder bet are chart gründen, die zur Selbstmordabsicht führen, aus- mit seinem Fort Mahon aber als Vorposten bevölkerungsmäßig italienischen, politisch engli- In katholischen Kreisen herrscht große En t- einanderseßt. Hier kann jeder Rat und Troft fin- Italiens würden sie ohne Zweifel in absolut un- schen Insel Malta: Die Balearen abzutreten, rüstung über ein Schreiben derevan= den, namentlich auch diejenigen, die sich aus Lie= beskummer das Leben nehmen wollen. Besonder: angreifbare ſtrategiſche Stüßpunkte verwandelt würde einwandfrei die Auslieferung spanischen gelischen Superintendantur in werden. Sie würden dann direkt die spanische Bodens und spanischen Volkes an eine andere Villach an den ebangelischen Oberkirchenrat Kurse zur Ausbildung weiterer Aerzte und Hilfs- Ost- und die französische Südküste beherrschen Macht bedeuten. Es wohnen dort keine Italiener. in Wien, das sich mit evangelischen Bedenken kräfte sind ebenfalls eingerichtet worden. und als Operationsbasis für Flotte und Auf den großen Balearen wird ein katalani- gegen die Abhaltung kirchlicher Gedächtnisfeiern Indianer als Schriftsteller. Die bekanntesten Luftflotte vielleicht sogar die Meerengen von scher Dialekt gesprochen, auf den kleinen, den für den Bundeskanzler Dollfuß beschäftigt. Die Indianergeschichten stammen bekanntlich nicht aus der Gibraltar kontrollieren. Auf alle Fälle würde Pithusen, eine mit dem Katalanischen und dem evangelische Kirche in Oesterreich ist national­Feder von Indianern, und die Cooper, Mainreed Gibraltar stark entwertet; der Schutz der eng- Kastilianischen verwandt, aber im übrigen sehr sozialistisch gesinnt, sie hat diese Einstellung schon wiederholt zum Ausdruck gebracht und wird des­und Karl May haben ihre Phantasie zu Silfe ge- lischen Interessen in Aegypten, Palästina, eigenartige, archaische Sprache. halb von katholischen Kreisen mit großem Miß­zogen, wenn ihnen nicht genügend authentische Be= trauen beobachtet. In dem Schreiben heißt es richte vorlagen. Man weiß, wie sehr diese Schilde­u. a., daß ein bloß anbefohlener und vielleicht mit Widerstreben abgehaltener Gottesdienst eine Heuchelei wäre". Es sei nicht einzusehen, was die evangelische Kirche veranlassen könnte, die Erinne= Man lasse sich nicht durch schöne Worte und| Flugzeuge, Lastwagen, Panzerschiffe und Tanks, rung an den Schöpfer des katholischen Oesterreich feierliche Verträge über harte Tatsachen hinweg wenn der Rohstoff fehlt, der die Motore an- in regelmäßig wiederkehrenden Gottesdiensten zu fäuschen. Ebenso wenig wie es möglich war, wäh- treibt? begehen. Die evangelische Kirche sollte dies der rend des italienisch- abessinischen Krieges die Der Hauptlieferant Spaniens mit dem katholischen überlassen, die den Wunsch zu haben Sanktionen auch nur annähernd durchzuführen, lebenswichtigen Del ist seit Jahrzehnten die scheint, aus dem vereinigten Kanzler einen Hei­obwohl über 50 Staaten sich in Genf dazu bereit Standard Oil Company in Nevligen zu machen." erklärten, ebenso wenig wird es gelingen, jezt im Jersey, USA. Während die Diplomaten in Dieses Schreiben, das in allen protestanti­spanischen Konflikt völlige Neutralität zu wahren. Paris, London, Brüssel, Berlin und Rom darüber schen Kirchen verlesen wurde, wird vom„ Neuig­Es gibt nämlich zweierlei Formen von Neu- beraten, wie die Neutralitätsklausel aussehen soll, teits- Welt- Blatt" als schamlos bezeichnet. tralität. Der Staat tann zwar von sich aus ab- verkaufen die spanischen Filialen der Standard Die evangelischen Bedenken seien ein strafwür­lehnen, sei es der spanischen Regierung, sei es den Oil munter ihr Del an jeden, der kommt und Geld diger Mißbrauch der Religion zu politischen Rebellen durch Lieferung staatlicher Güter ent- vorzeigen kann. Und während die Regierungen Zweden . gegenzukommen. Aber die Macht des Staafeierlich erklären, sie würden keine der beiden tes endet dort, wo die Macht der Parteien in Spanien unterstüßen, tauchen in allen Privatsphäre beginnt: mit anderen großen Flugzeug- und Autofabriken würdevolle Worten, die englische, französische oder belgische Herren auf, die für ihren eigenen Bedarf ein gemeldet wird, sind auch in der Nähe des Tana­einmal bestellen und sich die Piloten und Chauf­feure gleich dazu mieten.

rungen, die als Jugendliteratur hervorragend find. Keine wirkliche Neutralität ohne Verstaatlichung

ernsten literarkritischen Ansprüchen nicht genügen. Desto interessanter ist, daß seitdem die amerikanische Regierung den Rothäuten die vollen Bürgerrechte zuerkannt hat, diese allmählich auch eine eigene Lite­ratur entwideln. Soeben ist ein neues Buch unter dem Titel„ Der große schwarze Hirsch spricht" er­schienen, dessen Verfasser sich keines Pseudonyms 3 bedienen brauchte, denn er heißt wirklich, wie der Held des Lederstrumpfs Großer schwarzer Hirsch". Es ist die erste authentische Sammlung von Legen­den und Märchen der Indianer. Ein anderer Ver­fasser bedient sich seines amerikanischen Namens Rides, aber er ist nichtsdestoweniger eine echte Rot­beut, und der Sänger und Erzähler seines Volkes Die Erzählungen von Rides werden denen von Gorki bon der Kritik an künstlerischem Wert gleichgestellt Außerdem besißen die Indianer auch eine eigene Feder", deren Chefredakteur der Indianer, Mann, der Beit seines Lebens für die Gleichberech tigung seines Voltes gekämpft und zu einer Beit sich an amerikaniſchen Hochschulen den Titel erworben hat, wo das Erscheinen eines echten Indianers n den Hörsälen noch eine Sensation bedeutete. Diese Beitung stellt sich die Aufgabe, die Traditionen zu erhalten, daß die Indianer sich möglichst wenig ar das amerikanische Leben assimilieren.

der Rüstungsindustrie

Guerilla am Tana- Sec. Wie aus London

Beitung Die weißet, ein über 60 Jahre alter Regierung kann zwar durchsetzen, daß die verk halbes Dußend oder ein Dußenb Apparatet auf fees die Kämpfe wieder aufgeflammt. Sie waren,

Ein Billard- Marathon. Der Ruhm des Mara­thon- Laufes hat im Jahre der Olympischen Spiele zwei Australier, Jack Hayward und Arthur Davis, offenbar nicht schlafen lassen. Sie waren zwar

feine olympischen Sportler, betrieben aber mit Lei­

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staatlichten oder staatlich kontrollierten Betriebe zur Zeit keinerlei Waffenlieferungen an Spanien leiſten, aber die Privatinduſtrie ihrerseits kann Es hat sich gezeigt, daß die Sanktionen nach wie vor Privatläufern, ganz gleichgültig nichts weiter sind als ein abstrakter Begriff. Mit welcher Herkunft sie sind, so weit entgegenkom- dem Wort Neutralität steht es nicht anders, so men wie sie will. In England zum Beispiel tann lange nicht zwei wichtige Voraussetzungen ge­es niemandem verboten werden und eine euro- schaffen sind: die Verstaatlichung der päische Neutralitätskonvention könnte daran auch gesamten Rüstungsindustrie und nicht das geringste ändern einem Privatmann die Schaffung einer internationalen sobiel Flugzeuge zu seinem Privatgebrauch" zu Eyekutivgewalt. verkaufen, wie er verlangt und bezahlen kann.

Einer der wichtigsten Stoffe zum Beispiel

für den Strieg und den Bürgerkrieg ist in der heu- Die katholische Opposition In Oesterreich

denschaft das Billardspiel. Und so beschlossen sie, tigen Zeit bekanntlich das De I. Del aber ist nicht einen Marathonlauf der Billardkugeln zu veranstal- berstaatlicht, alle großen Delgesellschaften der ten. Sie maßen die Straße von Penshurst nach La- Welt sind reine Privatunternehmen, die ihre temba genau und entdeckten, daß die Entfernung Waren jedem Kunden verkaufen, der sie bezahlt. fünf Kilometer betrug. Und sie beschlossen also, auf Auch im spanischen Bürgerkriege liegen die Dinge dieser Straße den Kampf auszutragen. Marathon- so, daß höchstwahrscheinlich diejenige Partei end­sieger ist derjenige, der mit der geringsten Anzahl gültig siegen wird, die über den größten Vorrat bon Stößen die Kugel ans Biel bringt. von Del verfügt. Denn was nüßen noch so viele

Die„ Pr. Presse" schreibt:

Die interessante Polemik über die Einstel­lung der katholischen Kirche zum Nationalsozia­lismus geht weiter. Auf der bejahenden Seite steht bekanntlich der Direktor der römischen Anima, der Desterreicher Bischof Hudal, der

von Gondar, das nördlich des Sees liegt, besonders blutig. Die abessinischen Truppen, die ſich dort befinden, ſtehen unter dem Befehl des zweiten Sohnes des Ras Kassa. Der frühere abessinische Gesandte in Paris und Völkerbunds­delegierte Tetle Hatvariate steht an der Spizze einer abessinischen Kolonne, die sich in der Nähe der Eisenbahnlinie Addis Abeba Djibouti ver= schanzt hat. Man nimmt im übrigen an, daß die Bedrohung von Addis Abeba durch Angriffe von Guerilla- Kriegern während der Regenperiode nicht aufhören wird.

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Die Besuche deutscher Wirtschaftler in Jugo­flawien reißen nicht ab. 1. a. trafen jeßt die Generaldirektoren Poensgen und Steinberg von den Vereinigten Stahlwerken, der Düsseldorfer Oberbürgermeister Wagenfurt, Staatsrat von der Leyen sowie Vertreter des rheinischen Oberprä­fidiums und der rheinischen Handelskammer in Jugoslawien ein. Ihnen wurde von der Regierung ein Sonderwagen zur Verfügung gestellt.

um den Verlust seines Pferdes gräme. Aber der schwunden sei. Wenn er ihn nach drei Tagen nicht einem Anhauch der warmen Sonne. Er befahl Der Wahrsager Arme gab ihm zu verstehen, daß er ein Wahr- ausfindig mache, lasse er ihn enthaupten. Finde dem Diener, den entwendeten Ring von einer fager sei, der nach dem Inhalt der Träume von er ihn aber, dann dürfe er sich wünschen, was schneeweißen Henne verschlucken zu lassen, die sich In einem spanischen Dorf lebte einmal ein drei Nächten angeben könne, wo sich das Pferd er wolle. Der Arme hatte nichts als Tränen zur auf dem Bühnerhof des Palastes befand. Aber armer Mann, dem seine Frau viele Kinder befinde. Der reiche Mann lud ihn hocherfreut zu Antwort. Dann wählte der König drei Diener der Diener fragte den Armen, warum er drei schenkte. Auch alle seine Verwandten waren arm sich ins Haus, gab ihm reichlich zu essen und zu aus, die ihm reich bedeckte Schüsseln und feurige Tage lang nichts gegessen und immerzu geweint und konnten ihm nichts geben, wenn sie Paten trinken, damit er in der Nacht viel träumen könne. Weine bringen sollten, damit er in der Nacht viel habe. Da antwortete der Gevatter, daß er von bei seinen Kindern wurden. Da beschloß er, das Schon am frühen Morgen fragte der Reiche den träume. Der erste Diener, der ihn besuchte, fand Natur sehr gutherzig sei und ihm die drei Kum­nächste Seind von einem reichen Manne am glei- Armen nach seinem Traum. Der antwortete ihm, ihn weinend im Bimmer. Der arme Mann rührte pane leid getan hätten, weil er doch sah, daß chen Ort und von seiner Gelieten, einer vorneh= er habe geträumt, das Pferd sei nicht gestohlen, die Speisen nicht an, und als der Diener das man sie für ihre Tat enthaupten würde. men Dame, aus der Taufe heben zu lassen. Als sondern entflohen. Am nächsten Morgen erzählte Rimmer verließ, hörte er ihn unter Scufzern Am Abend des gleichen Tages kam der das Kind zur Welt gekommen war, machte der er, das Pferd sei an einen bestimmten Ort ge- sprechen: Im Namen des allmächtigen Gottes, König zu ihm und fragte ihn nach dem Ring. Und reiche Mann mit seiner Dame sich ein Vergnügen flohen. Und am dritten Morgen verkündete er, von dreien haben wir schon einen." Damit wollte der Gevatter erzählte, ihm habe geträumt, der daraus, das Neugeborene in einer Kutsche zur der Traum habe ihm ein Dickicht gezeigt, wo das der Arme sagen, daß von den drei Tagen, die ihm Ring sei im Kropf einer schneeweißen Henne im Taufe zu fahren. Und Diener kamen zu dem Pferd auf der Weide sei. Der Herr machte sich zum Leben übrig blieben, einer schon vergangen Hühnerhof. Man fing die Henne, schnitt sie auf, Armen, brachten ihm gebratenes Fleisch, viel eilends auf den Weg und fand zu seiner Freude sei. Der Diener aber lief erschrocken zu seinen und der Ring tam zum Vorschein. Gleich darauf Kuchen und Wein und richteten einen großen das Pferd am bezeichneten Ort. Und mit diesem Kameraden und flüsterte ihnen zu: Jener Mann erdröhnten Böllerschüsse, laute Mufit ertönte und Festschmaus her. Von jenem Tage an hatte der Tag fing der Strom der Geschenke wieder an zu hat uns schon erwischt. Denn er hat gesagt, als im Palast und in der ganzen Hauptstadt wurde arme Gevatter ein gutes Leben. Der reiche Mann fließen. er mich erblickte: von dreien haben wir schon die Hochzeit mit großem Jubel gefeiert. Und der und die Dame beschenkten ihn jede Woche mit Da geschah es, daß der König des Landes einen." Der Diener, der am nächsten Tage an die König fragte den Gevatter, was er wünsche. Und reichen Gaben, mit Kleidern, Essen und selbst seine Tochter mit einem Prinzen verheiraten Reihe tam, wollte es nicht glauben. Aber er traf er sagte, er wünsche sich nichts anderes, als Stadt Geld. Denn der Arme war inzwischen zu ihrem wollte. Und der Prinz hatte seiner Braut einen den armen Gevatter von Tränen überströmt und kommandant von Sevilla zu werden. Boten geworden, der ihre Liebesbriefe beförderte. unermeßlich wertvollen Ring zur Verlobung ge- hörte ihn schluchzen: Im Namen der heiligen Ein paar Tage später ging der Gevatter Eines Tages aber ging ihm ein Brief verloren. schenkt. Aber in der Nacht vor der Hochzeit ver- Jungfrau, von dreien haben wir schon zwei." in seiner prächtigen Uniform die Stufen seines Und der Herr und die Dame glaubten, daß er schwand der Ring. Trauer herrschte im Palast Der Diener eilte zu den beiden andern und sagte Palastes hinunter. Einige junge Offiziere standen ihn mit Absicht verloren habe, wurden böse auf und die Hochzeitsfeier wurde aufgeschoben. Jener entsegt:., Es ist wirklich wahr." Und am dritten an der Treppe. Einer von ihnen hielt in seiner ihn und stellten ihre Geschenke ein. reiche Mann, der bei Hofe unter den geladenen Tag tam der lezte Diener zu ihm ins Zimmer. Hand ein Häuflein Dreck verborgen und er fragte In seinem Zorn faßte der Arme den Plan, Gästen war, erzählte von seinem Gevatter, der Er fand ihn auf dem Boden hingestreckt in tieffter den neuen Würdenträger, ob er wisse, was in dem reichen Gevatter einen Streich zu spielen. aus Träumen wahrsagen tönne. Der König um des heiligen Andreas, nun haben wir schon alle Scher dich zum Teufel mit deinem Dreck!" Die steckte es in einem Didicht, das weitab gelegen den Gevatter herbeizubringen. Als der die Sol- brei..." Da warf sich der Diener, von Angit jungen Offiziere entfernten sich sehr bestürzt und war. Der Reiche sandte alle seine Diener aus, daten erblickte, versteckte er sich unter seinem überwältigt, vor ihm nieder und bat ihn flebent fagten untereinander: Sogar Dred kann er er­nach dem Pferd zu suchen. Aber sie fanden es Bett. Die Soldaten klopften an das Haus, und lich, sich doch um des Himmelswillen nicht zu verraten!" nicht. als der Gevatter nicht öffnen wollte, sprengten fie raten, er könne von ihnen haben, was er ver- Und Stadtkommandant von Sevilla ist der Wenige Tage später tam der Arme unter die Tür und fanden ihn unter dem Bett. Er lange, er folle doch nur dem König sagen, der Gevatter noch heute, wenn er seinen Poſten nicht dem Balkon des Reichen vorbei. Als er seine weinte sehr, als sie ihn ergriffen. Der König Ring sei nicht gestohlen, sondern berloren gegan- aufgegeben hat. traurige Miene fah, fragte er ihn nach dem sperrte ihn im Schloß in ein Zimmer ein und gen. Bei diesen Worten richtete sich der Arme( Nach einem spanischen Voltsmärchen von Grund. Und der Reiche erzählte ihm, daß er sich sagte ihm, daß der Ring seiner Tochter ver- lempor und seine Tränen versiegten wie unter Friedrich Bursche II.),

Er stahl ihm sein schönes Lieblingspferd und ver- nahm es und schickte sofort Soldaten aua ber- Verzweiflung und hörte ihn schreien: Im Namen seiner Hand sei. Aber der Gevatter fuhr ihn an: