Nr. 199

Sinnloser

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Donnerstag, 27. August 1936

Dienstmechanismus ber staatlichen Ernährungsaktion stellen und sich eine wichtige Stübe bei der Durchführung der

Von Leopold Pölz I.

,, Es ist an der Staats- und autonomen Ver­waltung ersichtlich, daß sich bei uns das demo­tratische System bewährt, daß wir keine Ursache haben, ein anderes zu wünschen und daß es rich tig ist, bei einer Methode zu verharren, die sich bewährt, sie nicht zu verlassen, sondern zu ver­bessern, zu heben, sie mit dem Geist der Zeit zu entfalten", sagte der Präsident in seiner Ant­wort auf die Begrüßungsansprache des Bürger­meisters in Pardubiß und wir stimmen gerne zu.

Das demokratische System wird aber nur dann zur vollen Entfaltung kommen, wenn auch die Staatsbürokratie und vor allem sie, demo­kratisch denkt und handelt, zur Belebung des Ge­meingeistes und Bürgersinnes beiträgt, die schla­fenden oder falsch geleiteten Kräfte richtig benutt und ihre Tätigkeit in Einklang bringt mit dem Geist, der die staatserhaltenden Nationen und staatstreuen Parteien beherrscht. Wo die Büro­fratie nicht mit dem Geiste der Zeit geht und sich vor Veränderungen und Neuerungen fürchtet, die die Arbeit vermehren, mit der die einen über­laden sind und der die anderen sich entziehen. oder wo die Bürokratie gar ihre eigenen, mit dem Willen der Staatsleitung nicht im Einklang stehende Politik macht, dort steht es um die Demokratie nicht so gut, wie es die wirklichen

Demokraten wünschen.

Wie der Dienstmechanismus der Bürokratie der demokratischen Zusammenarbeit schaden kann, zeigt das nicht immer gut durchdachte Vorgehen der Landesbehörde in Prag  , Abtlg. 16, bei Durchführung der staatlichen Ernäh= rungsaktion. Ein Erloß jagt den anderen. Die Bezirks- und besonders die Gemeindesozial­fommissionen müssen arbeiten, die Landesbehörde versendet Erlässe. Unter welch schwierigen Vers

hältnissen die Gemeindesozialkommissionen und Gemeindevorsteher vielfach ihr Ehrenamt aus­üben, das keine Ehren, dafür aber ungerechte Vorwürfe und Aerger einträgt, das interessiert

anscheinend die Landesbehörde nicht und die Be­zirksbehörden nicht viel. Die Berbindung besteht durch papierene Erlässe, deren Inhalt mit dem wirklichen Leben oft bei bestem Willen nicht in Einklang zu bringen ist.

Ausland

M. P. Tomski

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wenigsten Fällen in eine Sißung ihre Freizeit schen Auseinanderseßungen führt und jenen un­und Arbeitskraft ganz unentgeltlich in den Dienst eigennüßigen Helfern die Arbeit verleidet, die trop aller Anfeindungen bemühen, den behörd staatlichen Ernährungsaktion sind. Das Gewirr lichen Weisungen Beachtung zu verschaffen, würdes praktischen Lebens läßt sich nicht immer in den dieselben Behörden dafür sorgen, daß die Ge- den Dienstmechanismus einer Behörde einordnen. meinden und Gemeindesozialfommissionen nicht in der Formentram, der in manchem Kanzleiſchrant( Ru) Das Zentralfomitee der Kommunis Bausch und Bogen dem Mißtrauen und unbe- als Heiligtum gehütet wird, muß in Trümmer stischen Partei der Sowjetunion   teilt mit, daß das dagegen geschützt werden. gründeten Verdächtigungen ausgesetzt, sondern gehen, wenn er nicht den Verhältnissen angepaẞt stellvertretende Mitglied des Zentralkomitees. M. wird und ein Mangel wird nicht beseitigt, indem P. Tomski, das sich in Beziehungen mit fonter­man alle Unschuldigen in den Verdacht der Schuld revolutionären Terroristen der Fraktion Troßfi­den Leib rückt. bringt, sondern indem man dem Mangel selbst an Sinowiew verwickelt fühlte, am 22. August auf

In einer politisch bewegten Zeit ist es dop ben, was zu Mißverständnissen oder parteipoliti­pelt notwendig, daß die Behörden alles vermeis

Greuel und Wahrheiten aus Spanien  

Die Ermordeten

Die als ermordet gemeldeten, von der klerikal- deutschnationalen Presse viel beweinten bekannten spanischen   Persönlichkeiten, deren Nie­dermeßelung in den letzten Tagen gemeldet wor­den war, Leben alle noch: Der Boxer Paolino und der Philosoph Una mono, der Politiker Graf Romanones und der Kardinalbischof Vidaly Barraque 3, dem die Deutsche Presse" einen tief empfun­denen, nur bei den Verdammungen der Roten aus dem Geiste des Christentums geratenen Nachruf gehalten hat. Wir gönnen nicht nur allen das Leben, sondern freuen uns sogar darüber, daß ihnen nichts geschehen ist: weil wit erstens jedes vermeidbare Blutvergießen ver­mieden wissen wollen und weil uns davor ekelt, daß der Leichnam eines, vielleicht durch eine verirrte Kugel Getöteten, als Agitationsmittel verwendet werden könnte.

Aber: Vier Lebende, die durch ihr Dasein gegen die Tageslüge zeugen, sie seien von den ..Roten" gemeuchelt worden. Müßte nicht dieses vierfache Dementi ihrer Greuelmeldungen die rebellenfreundlichen Zeitungen warnen, ein we nig zurückhaltend zu sein beim Lügen?

Sie werden sich nicht abhalten lassen, ihre ordnungsstüßende Tätigkeit fortzuseßen. Denn die lärmende Mitteilung der Ermordung etwa des Kardinalbischofs hat längst ihre Wirkung getan, wenn nach vielen Tagen in bescheidener Mit dem letzten Zirkularerlaß der Landes- Schrift mitgeteilt wird, daß er noch lebt. Viel behörde in Prag   vom 20. Juni 1936, Bahl leicht aber läßt man ihn im Interesse der gu­2976/215 ai 1936, Abtlg. 16, der durch die Besten Sache" auch tot sein... zirksbehörden an alle Gemeinden weitergeleitet wurde, wird neuerlich gegen die Unzufömmlich Alles für den Glauben! keiten bei der staatlichen Ernährungsattion Stel- Der aufständische General Cabanellas hat. lung genommen. Ganz allgemein wird über wie der spanische Korrespondent der Basler

Tage mehr standhält, daß die Carlisten schon in Irun   sind und die Deutschen   zu Hilfe kommen vom Seeadler" auf dem Strandfest in Saint­werden. Sie tanzten mit den deutschen Matrosen stecher und schauen von Hendaye   herüber nach Jean- de- Luz.   Zwischendurch nehmen sie den Feld= Spanien   und müssen betrübt feststellen, daß Irun  trop aller Siegesberichte noch immer nicht gefallen ist.

seinem Landhause in Bolschewo seinem Leben durch Selbstmord ein Ende gemacht hat."- Mit diesen dürren Worten wird der Oeffentlichkeit über den Lebensabschluß eines Menschen berichtet, dem eine große Rolle in der Geschichte der russischen Revo= lution beschieden war. Michael Tomsti- sein wirklicher Name war Jefremo w ist im Jahre 1880 in Petersburg   als Sohn eines Schmiedes geboren und ist bereits mit zwölf Jah­zwanzig Jahren ist er ein aktives Mitglied der ren als Lehrling in eine Fabrik eingetreten. Mit damals erst gegründeten sozialdemokratischen Ar­beiterpartei. 1905 wird er verhaftet und nach lebt und wirft illegal. 1911 wird er in Moskau  Nord- Sibirien verschickt. Von dort flieht er und zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und nach Ab­Emigranten" an die französische   Küste gebracht. und wird zu einem der wichtigsten Funktionäre der Aber der See a dI e r" hat noch andere büßung dieser Strafe für immer nach Sibirien  verbannt. 1917 fehrt er nach Petersburg   zurück Dritten Reich   so hilfreich gesammelt wird. Die sten Freundeskreise Tomski gehörte, stellt ihn an Deutsche Emigranten", für die im bolschewistischen Partei. Lenin  , zu dessen eng­meisten von ihnen würden, wenn sie in Deutsch   die Spitze der Gewerkschaftsbewegung. land so weiterreden würden, wie hier im freien Er war es, der die unabhängige russische Gewerk­Frankreich, sofort ins Konzentrationslager fom= schaftsbewegung zerstört hat, aber merkwürdiger­ihnen, wie jener biedere Mann aus Gijon  , der tung der Gewerkschaften eingetreten und hat zu men. Es sind ausgesprochene Metterer unter weise ist er selbst immer für die Selbstverival­einem Reporter schlicht mitteilte, daß in Gijon   Zeiten sogar rein syndikalistische Gedankengänge alles ruhig sei, daß jeder seiner gewohnten Ar- entwickelt. Mit Sta.in befand sich Tomski von beit nachginge, daß wohl der Zucker rationiert, sonst Anfang an in einem schweren Konflikt, denn die aber alle Lebensmittel zu haben seien, und daß er nur auf das dringende Anraten der deutschen   Be­hörden abgefahren sei. Andere Emigranten aus den roten" Teilen Spaniens   waren in ihren Aus­fagen zurückhaltender, keiner aber konnte als Augenzeuge von Greuein berichten. Aber Goebbels wird schon die richtigen Aussagen aus ihnen her­ausholen.

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Die ,, Plünderer"

Pietro Nenni  , der bekannte Führer der italienischen Sozialisten, berichtet über sei­nen Besuch in Madrid  : Man spricht von der Plünderung der Klöster und Paläste. Tatsächlich sind eine gewisse Anzahl von Palästen der Madrider   Aristokratie und von Klöstern besetzt worden; aber in neun von zehn Fällen hat diese Beseßung nicht die gering st e

er

mit

totalitäre" Staatsauffassung von Stalin   konnte eine Selbstverwaltung der Gewerkschaften nicht zulassen. Der Kampf endete mit der Niederlage von Tomsti und seiner Entfernung aus der Ge­werkschaftsbewegung. In den letzten Jahren hat Tomsti einen ganz untergeordneten Posten in dem Staatsverlag gehabt. Tomsti ist langjähri­ges 3- Mitglied und zugleich Mitglied des Zen= tralerekutiv- Ausschusses der Sowjetunion   gewesen. Ebenso wie der eben hingerichtete Jewdokimow ge= hörte Tomski zu jenen ivenigen Proletariern, die unter Lenins   Leitung zu den höchsten Stufen in der Arbeiterbewegung aufgestiegen sind. Lenin  hat oft auf diese beiden mit Stolz hingewiesen als auf einen Beweis für die Begabung und die Strebsamkeit des russischen Proletariats. Nun sind sie beide der Rachsucht Stalins zum Opfer gefallen.

Klub del 34

mangelhafte Erhebungen, schlecht und oberfläch Nationalzeitung" berichtet, im Einverständnis Jairardelli, den gebracht. Ich h

lich ausgefüllte Kartothekblätter und dergleichen Klage geführt und schließlich der Auftrag erteilt, feine Rebensmittelanweisungen an Personen her­auszugeben, die in Diensten der Gemeinde stehen, oder an Mitglieder der Gemeindesozialkommis­sion für die mit der Durchführung ihrer Funk­tion verbundenen Arbeiten. Der Erlaß wurde auch noch in den Amtsblättern der Bezirke ver­öffentlicht und jetzt von der bürgerlichen Presse, die in gewissen Dingen unseren Behörden gerne behilflich iſt, abgedruckt.

mit dem Erzbischof von Saragossa  , Bestände des religiösen Kirchenschaßes einschmelzen lassen und Gold und Edelsteine nach Portugal   geschafft.

Palais

Für die Amnestierung Hanna Sandtners) Klub Grace Pena besucht, die von der vereinig Die Union für Recht und Freiheit" gibt folgende ten Jugend besetzt sind; desgleichen das Palais Meldung aus: Unter den vielen, die 1919 nach Ein Telegramm des gleichen( bürgerlichen!) des Herzogs von Medina Coeli, wo die moto- der Niederwerfung des Münchner   Aufstandes durch Blattes aus Rom  , datiert vom 23. August, risierte Brigade untergebracht ist, und die Pa- General Epp zum Tode verurteilt wurden, war bringt die Mitteilung, daß der Vatita n lais, die die Bataillone Oktober" und" Largo auch Hanna Sandtner  . Sie kam später in die spanischen   Aufständischen Caballero" der sozialistischen   Wiliz besetzt ha- Freiheit und wurde Reichstagsabgeordnete der seit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in ver- ben. Ueberall herrscht musterhafte Ordnung. KPD  . 1933 nach der Errichtung des Hitler= schiedenen Malen mit insgesamt 50(?) Mil- Ueberall wurde ein Inventar der Wertgegen- Regimes flüchtete Frau Sandtner ins Ausland lionen Reichsmart unterstüt stände, der Möbel, Bilder, Teppiche usw aufge- und lebte in Wien  , woselbst sie nach dem Feber­hat. Mehrmals hätten auf französischem Boden nommen. Neben den von Gold- und Silberge- aufstand wegen illegaler Tätigkeit eine Kerfer­Der Zirkularerlaß enthält Beschuldi- zwischen Abgesandten des Generals Franco und decken stroßenden Kasten essen die Milizkämpfer strafe erhielt. Bei der Amnestie wurde auch ihre gungen aller Gemeinden und gegen alle linerhändler des Vatikans wichtige Unterre- ihre Büchse Sardinen, neben den schwellenden Reststrafe tassiert. Da Frau Sandtner jedoch Mitglieder der Gemeindesozialkommissionen. Das dungen stattgefunden. Auch Franco selbst habe Betten liegen sie auf der Erde. Sie tragen ihr nicht freigelassen, sondern der Polizei überstellt iſt es, was allgemeine Erregung verursachen in seinem Hauptquartier mit Vertretern des altes, zerrissenes Hemd und fühlen sich gar nicht wurde. befürchtet man ihre Auslieferung nach mußte. Die Landes- und Bezirksbehörden haben Papstes verhandelt. versucht, sich etwas von der Wäsche der ehema- Deutschland  ,- was einer sicheren Hinrichtung die Möglichkeit, die in einzelnen Gemeinden fest- Die Unterstüßung der Aufständischen durch ligen Besizer anzueignen. Natürlich sind sie gleich fäme."- Wir fordern und wir hoffen, daß gestellten groben Mißstände bei Durchführung den Vatikan   wird mit der Sorge des Papstes überzeugt, daß es sich um eine Besetzung für es zu dieser Auslieferung nicht kommt. Wir hät­der staatlichen Ernährungsaktion abzustellen. Die um die reichen Besitztümer der Kirche und mit immer handelt, aber sie betrachten sich als die ten es aber begrüßt, wenn gewisse kommunistische Bezirksbehörden könnten vor allem dafür sorgen, der Erhaltung des kirchlichen Einflusses in Spa- Beauftragten der Gesamtheit des Volkes, dem Stellen sich auch der Kommunisten angenommen daß die Bezirkssozialkommissionen einwandfrei nien erklärt. die Reichtümer derjenigen, die der Republik   den hätten, die von der Maschinerie der stalinistischen arbeiten und, wenn notwendig, die ersten Funk- Diesen Meldungen schließt sich würdig die Bürgerkrieg aufgezwungen haben, rechtmäßig Diftatur eben zermalmt wurden! tionäre jener Gemeindesozialkommissionen auf an, daß katholische Priester die Truppen der zukommen. An ihrem Besiz soll sich das Verbre­klären, bei denen Mängel festgestellt wurden. Sie Rebellen an die Front begleiten und zum Kampf chen der Reaktion rächen." fönnen sogar die Funktionäre der Gemeinde- ermutigen. Und nicht minder charakteristisch ist sozialtonimissionen oder der Gemeinde für ent- es, daß in der Kathedrale von Saragossa   der standene Schäden haftbar machen. Die Bezirks- dortigen berühmten Marienstatue( Maria del behörden können mit den Gemeindesozialkommis Pilar) die Uniform eines Oberbefehlshabers der wirklich frei ist von jedem Verdachte der Der Pariser( rechtsbürgerliche).Temp3", sionen auch persönlich in Fühlung kommen und der spanischen Armee übergezogen wurde. Da- Sympathie mit den Roten  ", berichtete am 17. ihre Wahrnehmung, daß allzu überspannter mit soll die Madonne als Beschüßerin der Ar- August über die Einnahme von Badajoz   durch Bürokratismus in der Herstellung von Listen, mee dargestellt werden. Aber das ist selbstver- die Rebellen: Ausweisen und Nachweisen das ganze System ständlich kein Sakrileg! erschlägt, der Landesbehörde bekanntgeben. Lan­des- und Bezirksbehörden finden es aber leider einfacher, immer wieder einen allgemeinen Er­

Allerlei Emigranten

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Die Greuel in Badajoz  

,, Nach dem Siege wurden 380 politische Gefangene gesund und heil in Freiheit gesetzt.

laß hinauszugeben, in dem alle Funktionäre Der Berichterstatter der Pariser Tages- Die Milizen und die Verdächtigen, die von unterschieblos beschuldigt werden, der in politisch- zeitung", der an der franzöſiſch- ſpanischen den Aufständischen verhaftet wurden, sind so­tendenziöser Weise durch die Presse und Flüſter- Grenze dicht bei Hendaye   weilt, schreibt seinem fort an die Wand gestellt worden. Bis zur propaganda ausgenüßt wird, um bei der Bevöl- Blatte: kerung und den durch jahrelange Arbeitslosigkeit Sie sind rechtzeitig gekommen, die Emi. Stunde sind ungefähr zwölfhundert füsiliert

worden.

Die Kathedrale, in die sich zahlreiche Fa­milien geflüchtet hatten, ist in Unordnung, aber nicht beschädigt. Zwei Milizsoldaten, die in dem Chor ergriffen wurden, liegen in ihrem Blute vor dem Hauptaltar, vor dem Pe hingerichtet wurden."

Zu diesem Berichte bemerkt das Neue ,, So wären an Greueln der Roten" von

England Aegypten. 21 Kanonenschüsse ver­tündeten Mittivoch vormittags in Kairo   die Un­terzeichnung des englisch  - ägyptischen Vertrages. Gleichzeitig wurden auf allen öffentlichen Gebäu­funt- Reportage aus dem britischen Außenmini­den Fahnen gehißt. Die Minister hörten die Rund­iterium über dieses bedeutsame Ereignis mit an.

um ihr ruhiges Leben gebrachten und verdrosses granten" aus San Sebastian  , aus Barcelona   und nen Menschen Mißtrauen gegen die Funk- Madrid, in ihren Luguswagen, und sie beeilen sich tionäre aller Gemeinden und Gemeindesozial- gar nicht, aus Hendaye   und Biarritz   zurückzukehren fommissionen hervorzurufen! in das ,, befreite Pampelune". Es sind auch andere Emigranten gekommen, Es ist ein Mangel, daß die mit der Orga= aus den von Rebellen besetzten Grenzgebieten, aber nisierung der Ernährungsaktion betrauten Be­amten des Bezirtes mit jenen der Gemeinden diese Arbeiter und Bauern tämpfen schon längst nicht in besserer Fühlung stehen und alles nur vom wieder in den Reihen der Regierungstruppen an grünen Tisch aus anordnen oder die Anord- der Front von Jrun. Es sind auch während der Bes Tagebuch": nungen der Landesbehörde und des Fürsorgemini Sebastian auf Barken Frauen und Kinder nach Badajoz   festzuhalten: Sie hatten 880 Gefangene fchießung der offenen Städte Frontaria und San steriums riechanisch weitergeben. Wenn diese Be­- aber alle 380 waren heil amten Gelegenheit hätten, den oft begreiflichen Frankreich   gebracht worden längst nicht soviel, in Haft gehalten, wie man in manchen Blättern lesen konnte, denn und gesund, als die Stadt gefallen war. Das Unwillen der Arbeitslosen, der sich immer nur gegen die Bürgermeister, Gemeindevorsteher und jede Barke am Strand von Hendaye   gab Anlaß zu Gegenstück dazu ist die Füsilierung von 1200 einem neuen Rabel. Gemeindeangestellten austobt, persönlich zu ver­Anhängern der legalen Regierung nach dem spüren, würden sie bei der Herstellung und Her Die meisten E migranten" aus Spas Ende des Kampfe 8; und diese Massen­ausgabe von Erlässen vorsichtiger sein. Wenn sie nien aber lassen ihre Autos vor den hinrichtungen dauern noch an. Auch die Kathe­wissen würden, daß die aus Arbeiter und Ge- Kasinos der Kurorte parken, sie lassen brale wurde von den ,, Roten" nicht beschädigt, wverbekreisen stammenden Mitglieder der Ge- sich als Augenzeugen interviewen und erzählen von sie wurde dafür von den Weißen durch Füsi- meindesozialkommissionen die Vertreter der verbrannten Unschuldigen, von geplünderten Städtierung, vor dem Hauptaltar ge- ein größeren Unternehmer kommen überhaupt in den ten, sie wissen es genau, daß Madrid   keine drei heiligt..."

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Johannes Heester8

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neuentdeckter Filmstar, in der Verfilmung von Millöckers Operette Der Bettelstudent  ",