Nr. 217
Donnerstag, 17. September 1936
Dies alles im schönsten Fürsorgeheim, das man sich vorstellen kann und inmitten eines herrlichen Fleckes Erde .
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Ministerpräsident Stojadinovič
Mittwoch vormittags traf aus Prag in Pilsen der jugoslawische Ministerpräsident und Außenminister Dr. Stojadinovič mit Gemahlin zu einem privaten Besuche der Stodawerte ein. Von Pilsen begab sich der Gast nach Teplitz Schönau , wo er kurz nach 11 Uhr In den deutschen Sprachinseln der Slowakei ,| essenvertretung und suchen die Verbindung mit Da ist es kein Wunder, daß auch wir Ar- abends mit Gemahlin in Begleitung des Kavia die sich um Preßburg und Kremnitz , die Hand- der Sozialdemokratie. Schon bei den Wahlen im beitermütter froh wurden und nicht nur mit dem nettchefs Dr. Protič, des Chefs des Protokolls lova und das Zipser Land, um das Göllniktal Mai 1935 tonnten wir feststellen, daß unsere größten Interesse den Vorträgen lauschten, son- Dr. Gašič, des jugoslawischen Gesandten Protič, und um Kaschau gruppieren, wohnen fast Partei in der Slowakei und in Karpathorußland dern daß wir fernab von allen häuslichen Sorgen des tschechoslowakischen Gesandten Dr. Girja, des 150.000 Deutsche . Sie gehören ihrer wirtschaft einen beträchtlichen Stimmen 3 u wa ch 3 erhielt. uns kameradschaftlich aneinander schlossen, wan- Ministerialrats Dr. Čermák vom Außenminilichen Stellung nach zum weitaus größten Teil Diese Tatsache wurde dadurch unterstrichen, daß derten, turnten, sangen, ja manchmal wie die ſterium u. a. m. eintraf. Im Veſtibül des Städtis der Arbeiterklasse an. Sie sind vorwiegend Klein- sich in diesen Gebieten jetzt auch ein stärkeres Be- Jüngsten unser Allotria trieben( denn wir hatten schen Kurhauses, das mit den jugoslawischen Farben geschmückt war, begrüßte die Gäste für bauern und Landarbeiter, Holzarbeiter und Berg- dürfnis zur organisatorischen Zusammenfassung auch eine„ Greta Garbo " unter uns). arbeiter und führen unter den schwierigsten so- unserer Genossen geltend machte. In einer Reihe Auch für die Agitation wurde viel fruchtbares die politische Bezirksbehörde Bezirkshauptmann zialen Verhältnissen ein typisches Proletarier- von Orten befizen wir bereits gut funktionierende geleistet. Erich Ernst referierte über die Zu- Dr. Bro 3, für die Stadt Bürgermeister Russy dasein, das durch die in vielen Orten graffierende Organisationen, die nur einer ständigen Be- sammenarbeit der Jungen und Alten; Genossin und namens der Kurverwaltung Kurdirettor Arbeitslosigkeit und durch das niedrige Lohn- treuung bedürfen, in anderen ist Bereitschaft zu referierte Genossin Riedel an der Hand eines Kurhaus. Jenat über Genossenschaftswesen; außerdem Solarz. Die Gäste nächtigen im Städtischen niveau außerordentlich verschärft wird. ihrer Errichtung vorhanden. Filmvortrages über Genossenschaftswesen. GeUm den Wünschen unserer Genossen nach nossin Blatny sprach über die Ereignisse in den hat, eine Aussprache statt. Im Verlaufe einer stärkeren Verbindung mit der Partei zu ent- Spanien , was bei allen Genossinnen einen tiefen dieser Aussprache wurde zunächst eine ſprechen, wurden in den letzten Tagen eine Reihe Eindruck über den Opfermut dieſer tapferen Men- Reihe von Mißverständnissen und von öffentlichen Versammlungen abgehalten. In schen hinterließ. Weiter sprach Genossin Blatny unklarheiten beseitigt. Konrad Henlein pathorußlands weitab von den Zentren der Kesmart, Reibib, Bela und AIt was in einer improvisierten Versammlung im Heim, stellt fest, daß die Sudetendeutsche Partei den deutschen Arbeiterbewegung unseres Landes. Sie ser sprach Abg. Kreiči, in Schmölli, in der es nicht nur Sozialdemokraten und Indif- Spruch des Ehrengerichtes verbindlich für haben untereinander teine Verbindung und sind Schmölln i bütte , Meben seifen ferente, sondern auch Gegner aller Kategorien gab, alle Gliederungen der Partei anerkennt. auch von Preßburg sehr schwer zu erreichen. Dazu und Stoß Abg. 3 ich ka und in Einsiedel, über Notwendigkeit und Methoden der Werbe- Nach Auffassung Konrad Henleins und des Ehrenfommt, daß die organisatorischen Ansäße der Schwedler und Wagen drüssel Ernst arbeit. Dabei gab es viel Ernst und Heiterkeit, gerichtes steht damit allen Kameraden, die im deutschen Arbeiterbewegungg in der Slowakei , die Paul. In allen elf Versammlungen fanden Genosse Weigel sprach in außerordentlich leicht Zuge der Diskussion über das Ehrengericht aus sich nach dem Kriege entwickelten, durch die kom die Ausführungen unserer Redner die ungeteilte faßlicher Form über die Gewerkschaften. Ge- der Sudetendeutschen Partei ausgeschieden sind, munistische Spaltung zerschlagen wurden. In der lezten Zeit beginnt die Lage sich aufmerksamkeit und die Zustimmung der zahlreich nossin lier sprach über die Lage der Land- die Mitarbeit in der Sudetendeutschen Partei erfreulich zu wandeln. Die deutschen Arbeiter erschienenen Zuhörer. und Kleinbauern in gleicher Weise von den Die sozialdemokratische Arbeiterschaft in Kommunisten vie von den Henleinleuten und den Sudetenländern nimmt mit Freude die Akti
Die Gewinnung dieser Proletarier für den demokratischen Sozialismus stieß lange Zeit auf große Schwierigkeiten. Die deutschen Sprachinseln ber Glowakei Tiegen – wie auch jene star
ihren Trabanten in der Karpathendeutschen Par- vität der deutschen Genossen in der Slowakei zur tei schwer enttäuscht fühlen den Mangel einer Kenntnis und begrüßt ihre Mitkämpfer in den wirksamen politischen und wirtschaftlichen Inter - entlegenen Sprachinseln auf das herzlichste.
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fümmern, beispielsweise sich mit dem Ausschluß
arbeiter.
Wie rasch wären doch die der Freude ungewohnten Menschen der Freude aufgeschlossen! Unser aller Dank dem Verband der„ Ar beiterfürsorge", der ersten Gemeinschaft, die sich auch der Mütter erinnert hat!
Berta Klier.
wieder voll und ganz offen."
Der Postbeutelraub von Kaaden . Wie bereits berichtet, wurde am 9. d. M. aus dem Pafetwagen des Poſtamtes Kaaden auf der Fahrt
vom Bahnhof zur Stadt ein Postbeutel mit einem Inhalt von 251.000 Kč von unbekannten Tätern entwendet. Die sofort eingeleiteten ErheAntwort an den Kombungen führten vorderhand zu keinem Ergebdes Redakteurs des ,, Rudé Právo", Kalandra, nis, wohl aber zur Feststellung, daß der Postmunisten Bruno Köhler der dem schon früher erfolgten Ausschluß des Redakteurs desselben Blattes, Guttmann, zu Der Budgetausschuß des Landes Böhmen beutel, der bei dem von Eger kommenden und Der Abgeordnete der KPC., Bruno Köhler, beschäftigen. Merkwürdigerweise werden von den behandelte in seiner gestrigen Sitzung den Vor- gegen Prag fahrenden Zug ordnungsmäßig veröffentlicht in der toten Fahn e" vom Kommunisten immer nur die von unseren Mit- anschlag für 1937, über den wir schon berichtet übernommen worden war, auf der Fahrt des 12. September einen Leitartikel:" Sozialdemo- gliedern mit dem Titel eines ehrlichen Sozialde- haben. Nach dem Bericht, welchen der Landes- Paketwagens nach der Stadt entwendet wor kratische Arbeiter sprechen", in dem er schreibt, mokraten belegt, die von uns wegen Disziplin- finanzreferent Dr. Se u bi ſt a erstattete, entſpann den ſein mußte. Die Gendarmerie erhob, daß die KPE erhalte aus einer Reihe von Orten losigkeit ausgeschlossen werden müssen. Eine sich eine längere Debatte, in welcher für die der Beutel, in dem sich Gehälter der StaatsNachrichten, daß die sozialdemokratischen Ar- Partei, wie die KPT, die ſchon einmal gleich 30 deutsche ſozialdemokratische Fraktion Gen. Dof- beamten zur Auszahlung am 10. d. M. befanbeiter gegen die Schreibweise unserer Preffe Abgeordnete und Senatoren zuſammen hinaus- tor Strauß eingriff. Redner verwies darauf: den, in einem Kasten des Paketwagens unterzum Moskauer Prozeß Stellung nehmen. Köh- warf, sollte lieber vor der eigenen Türe fehren. daß jetzt Bestrebungen im Gange sind, damit bei Ier tut so, als ob auch der Ausschuß dreier sozialBesonders erheiternd wirkt eine Notiz in den staatlichen Investitionen nicht auf die Krisen- gebracht worden war, welcher versperrt wurde. demokratischer Parteimitglieder in Peters derselben Nummer der ,, Noten Fahne", in der aus gebiete vergessen werde, daß das Parlament an- Darauf haben die Begleitpersonen des Postwadorf bei M.- Schönberg im Zusammenhang mit Bra unseifen mitgeteilt wird, daß dort läßlich der Verhandlungen über die Wehranleihe gens auch noch die Post zum Zug Prag - Eger dieser Angelegenheit stünde. Es muß daher festge- die Sozialdemokraten auf das Lesen der Roten auf die besonderen Aufgaben in den Notstands- abgefertigt, während welcher Zeit wahrscheinstellt werden, daß der Ausschluß der Petersdor- Fahne" förmlich erpicht" feien, das Blatt lo- gebieten nicht vergessen habe und daß auch das lich der Raub begangen wurde. Nunmehr wurde fer die Folge eines Versammlungsbeschlusses war, ben und sagen, daß sie sehr gut schreibt, Land Böhmen bei ſeinen öffentlichen Arbeiten als der Tat verdächtig der Posttutscher N. M. in ver am 25. Juli, also beinahe einen Monat nicht hebt und objektiv für die der Kriſengebiete gedenken müsse. Genosse Kaaden verhaftet, der jedoch, wie man uns vor dem Moskauer Prozeß, gefaßt Schaffung der Arbeitsfront Dr. Strauß stellte deswegen folgenden Antrag: meldet, die Tat leugnet. wurde. In dieser Petersdorfer Versammlung fämpft. Wie gut die... F." schreibt und wie Die Landesfinanzkommiffion spricht ihre Meihaben die drei Ausgeschlossenen nicht lediglich eine objektiv fie für die Einheitsfront kämpft, soll eine nung dahin aus, daß bei den vom Laude un Resolution für die Einheitsfront zur Abstim- fleine Blütenlese aus einem Artikel der..R. F." ternommenen Arbeiten die Arbeitslosen jener mung gebracht, wie Köhler wider besseres Wissen vom 10. September aufzeigen. Da heißt es z. B.: Gebiete die entsprechende Berücksichtigung er schreibt, sondern laut Bericht der ,, Roten Fahne" fahren, welche von der Krise am stärksten bevom 30. Juli einen gemeinsamen, ständigen Eintroffen sind. heitsfrontausschuß eingesetzt und beschlossen, alle tünftigen Funktionärberatungen und Mitgliederversammlungen gemeinsam mit den Kommunisten abzuhalten und auch in den Nachbargemeinden ähnliche Einheitsfrontmanöver durchzuführen. Ta sie troß zweimaliger Aufforderung ihren Standpunkt nicht änderten, einer von ihnen für unsere fünftige Politik direkt die Anwendung des kom munistischen Rezeptes empfahl, war es flar ge= worden, daß wir es nicht mehr mit Sozialdemo fraten, sondern mit Kommunisten zu tun hatten, die in unserer Partei nurmehr die Aufgabe einer fommunistischen Zelle hatten. Dies geht auch daraus hervor, daß diese sonderbaren Sozialdemo fraten eine 8 us chrift, die sie einem sozialdemokratischen Parteischiedsgericht übergaben, i m Wortlaut auch der Roten Fahne" zur Verfügung stellten. Der Ausschluß war daher nur eine Selbstverständlichkeit. Die übrigen Mitglieder in Petersdorf, 12 an der Bahl, werden sich zu entscheiden haben, ob sie mit den Kommunisten gehen oder Sozialdemokraten bleiben wollen, welch letzteres natürlich die Einhaltung der Beschlüsse der Partei, mit einem Wort, Disziplin, zur Vorausseßung hat.
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,, Reformistische Anwälte gemeiner Mörder
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die gelben Anwälte der Terroristen- Maurice Paz, niederträchtige Advokaten der Terrorbande Trozti, Häuptling der Mörderbande es ist schwer, sich eine gemeinere, feigere und doppelzünglerische Inschußnahme der Troßzki- Terroristen vorzustellen als den Artikel Otto Pauers.
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Dieser Antrag wurde vom Budgetausschuß einstimmig angenommen.
nehmigt.
Selbstmord eines Lehrer- Hoſpitanten. Der in der Volksschule in Silberbach als Lehrer- Hospitant angestellte Franz Sabitsch er, ein junger Mann anfangs der Zwanzigerjahre, verübte Selbstmord da durch, daß er sich in einem Gehölz bei Silberbach) erschoß. Aus welchen Gründen der junge Mann, der sein Studium erst im heurigen Juni beendet hat, zu der Waffe gegriffen, ist bisher nicht aufgeklärt
Auch das Budget wurde vom Ausschuß geworden. Selbstmord junger Menschen. In Nimartib, im Bemerkenswert ist, daß bei der Schlußredak: Bezirke Manetin hat sich, wie uns gemeldet wird, der Hauptaufgabe dieser Bande: Sturz der Sowjet- tion des Voranschlages durch den Landesausschuß 14jährige Bürgerschüler Josef Krieger auf dem Dachmacht und die Aufrichtung der Diktatur der Bour- die Landesbeiträge für Kinderschutz und boden des elterlichen Hauses erhängt. Als man den geoisie. Otto Bauer , der niederträchtig die So- Jugendfürsorge erhöht wurden, Jungen fand, war er bereits tot. wjetjustiz verleumdet.- Die gemeine Verräter- und zwar der tschechischen Landeskommission un hand ihrer Anwälte aus der zweiten Internatio- 240.000, der deutschen um 120.000 Kč. nale. Tropki und seine Bande, Verräter der so zialistischen Heimat, diese Agenten des deutschen Faschismus; Gestapoagent Troßzki..." Und in der Nummer vom 23. August:
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„ Mit dem Franz el, dem Propagator eines mittelalterlich- religiösen Faschismus, mit dieser Karitatur werden wir uns nicht beschäftigen. Franzel als Revolutionär und Stämp fer gegen den Opportunismus, das gehört in den heiteren Teil eines bunten Abends..."
Jeder, der den Genossen Franzel kennt und nur einmal gehört hat, braucht ihn gegen die Beschimpfungen einer R. F." nicht zu verteidigen. Wir zitieren diet. F." in diesem Zusammenhang nur deshalb, um zu zeigen, wie begreiflich Köhler weiß weiter zu erzählen, daß in Mähr. es ist, daß jeder Sozialdemokrat" förmlich er picht" darauf ist, die ,, R.F." zu lesen.
Mütterferien
der Arbeiterfürsorge
Eine Teilnehmerin an der Erholungsaktion für Mütter schreibt uns:
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Schönberg 5 Leser der Volkswacht" das Blatt aus Empörung über die Schreibweise in der Angelegenheit des Moskauer Prozesses abbestellt haben. Uns ist nur von einer Abbestellung etwas bekannt und sie betrifft kein Mitglied unserer Partei. Aber auch wenn das Furchtbare geschehen sollte und 5 Leser die ,, Volkswacht" abbestellten, wird die Haltung unserer Partei und ihrer Presse nicht von Nichtmitgliedern und ihrer Auf Initiative und Kosten des Verbandes Empörung" bestimmt werden. Was gegen das Arbeiterfürsorge" findet derzeit im„ Arbeiter Verbrechen, das mit den 16 Hinrichtungen fürsorge"-Erholungsheim Hirschberg am See eine am Welt sozialismus begangen wurde, Erholungsaktion für 100 erho in unserer Presse gesagt wurde, ist eher zu wenigungsbedürftige Mütter statt, deren als zu viel. Köhler bezeichnet unsere Stellung erste Etappe jetzt zu Ende geht. nahme zum Moskauer Prozeß als Wahnsinnspo- Als wir aus allen Gebieten hier aum ersten litit. Als Angehöriger einer Internationale, deren male zusammentamen, da mußten sich so manche deutsche Sektion bis zum Machtantritt Hitlers ge- von uns erst an Freizeit gewöhnen. gen dieSozialdemokratie statt gegen Hitler kämpfte Bald gewöhnten wir uns an das Ueberund die jetzt die Wiederherstellung der demokras raschende, daß wir uns ordentlich ausschlafen und tischen Republit in Deutschland propagiert, ist immer zum gedeckten Tisch und zur bereiteten Köhler der richtige Mann, von Wahnsinnspolitit Mahlzeit seben konnten. Und wie nett war dieder Sozialdemokratie zu schreiben. Ueberhaupt fer Tisch gedeckt, und wie gut und reichlich war sollte sich Köhler weniger um unsere Partei und dieses Essen zubereitet und wie freundlich wurden mehr um die Zustände in seiner eigenen Partei wir bewirtet!
Der Fisch
Von Ochsen zu Tode getrampelt. Auf eine furchtbare Art fand, wie uns berichtet wird, der 72jährige landwirtschaftliche Arbeiter Wenzel Benesch in Podersam den Tod. Benesch, der im Anwesen Gustav
stinkt vom Kopfe! ftab Saders in Podersam beſchäftigt ist, hatte sich mit einem Ochsenfuhrwert aufs Feld begeben, um
Hans Beze cni schreibt in der ,, Oppo- dort Erntefrüchte zu verladen. Aus bisher nicht gesition" über die Sdp: flärten Gründen wurden die dem Wagen vorgespannten Tiere scheu; überrannten den Greis und trampelten ihn dabei buchstäblich zu Tode.
,, Wenn eine Kreisleitung erklärt, sie habe feine Zeit, sich um Kollektivverträge zu kümmern, eine Kreisleitung, die dabei die Zeit findet, jene, die sich für die Kollektivverträge interessieren, zu verfolgen, dann ist dies kein arbeiterfreundliches Vorgehen.
Kaaden baut eine neue Wasserleitung. Wie uns aus Saaden berichtet wird, beschloß die dortige Stadtvertretung in ihrer lezten Sizung mit 24 von 36 Stimmen die Inangriffnahme der Erbauung einer neuen Wasserleitung.
vorgestellt, daß die Geschäftspolitiker, die sich aus Die Säuberungsaktion haben wir uns so ihrem bürgerlichen Beruf in das Rettungsboot der Wie Madrid trauert
Politik geflüchtet haben, ausgeschieden werden.
Bisher war es ein Kampf der Nutznießer der Bolitik gegen die Idealisten. Das ist keine Sänberungsaktion! Das ist das Gegenteil.
Man möge oben anfangen, denn der Fisch ftinkt doch so vfr beim Kopfe.
Nach unten Idealismus predigen und selbst Geschäftspolitik machen, ist keine Kunst.
Die Mitglieder einer Bewegung sind keine persönlichen Sklaven von Amtswaltern, deren Lebenswandel durchaus nicht als Muster hingestellt werden kann."
Friedensschluß
Henlein- Sasum Ehrengerichtsspruch verbindlich Die Pressestelle der Sudetendeutschen Partei
teilt mit:
,, Am 16. September 1936 fand zwischen Konrad Henlein und Franz Eduard Sa sum, dem Vorsitzenden des Ehrengerichtes, das in Sachen Dr. Walter Brand getagt und entschie
Wir finden in der Basler Nationalzeits tung" den folgenden ergreifenden Bericht: Man wüßte woher Volk die uner= schöpfliche Begeisterungsfähigkeit nähme, wenn es ihm nicht wirklich um die Idee der Freiheit ginge. Der Glaube an den endlichen Sieg und die Befreiung aus jahrhundertelanger Unterdrückung ist so zuversichtlich, daß kein noch so schmerzhaftes Opfer ihn wankend macht. Fast alle Frauen gehen in Schwarz. Denn es gibt kaum eine Familie, die
nicht um einen Toten trauert. Täglich durchque= ren feierliche Leichenbegängnisse die Stadt. Es find Offisiere oder Arbeiterführer, auch aus der ungekannten Masse durch Bravourtaten rasch zu
Boltshelben Aufgeftiegene, benen Madrid bas lette Geleit gibt. Wir fahen einen Zug von Leichenwagen. In dem ersten ein Oberst, in dem zweiten ein Arzt, in dem dritten ein Stiertämpfer, im vierten drei Särge nebeneinder. Darin ruhten ein Student, ein Tänzer und ein junges Mädchen. Alle waren sie von der gleichen Kompagnie und zur gleichen Stunde in den nahen Guadarramabergen gefallen.