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den Präsidentenposten endlich zu erschwindeln. Nun ist es Genoffe Schulz in Erfurt  , Redacteur der Tribüne", hat am mit dem schönen Traum endgültig vorbei. Von dem Vertrauen Montag eine neunmonatige Gefängnisstrafe angetreten, die ihm sämtlicher aufrichtiger Republikaner unterstüßt, ist Loubet   nicht nur wegen angeblicher Majestätsbeleidigung zudiftiert wurde. Möge er seinen ungeduldigen Nachfolger in spe für immer losgeworden. sie möglichst gut überstehen. Dupus chnische Intriguen haben ihm auch in Verbindung mit Polizeiliches, Gerichtliches usiv. der Hazz der Prätorianer bei der republikanischen Volksmasse eine Wegen Beleidigung des Landrats von Altenburg   wurde Popularität verschafft, wie sie bisher kein französischer Präsident ge- der Genosse Stüdlen daselbst zu einer Woche Gefängnis nossen hat. Die Lösung der Krise ist so einfach, wie noch nie. Das neue Kabinett war sozusagen schon vor dem Sturz Dupuys fir

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verurteilt.

und fertig, insoweit sein insoweit sein politischer Charakter in Betracht zur Massenanssperrung der Berliner   Nachteile für die Unternehmer gezahlt werden kann.

tommt. Es wird ein Kabinett sein, das endlich einmal nur für die Republik   und nur mit den Republikanern

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Maurer.

regieren wird. Das war nicht mehr der Fall seit dem Die Maurer der centralen Richtung, die gestern, Mittwoch, turzlebigen Ministerium Léon Bourgeois  , seit dem Früh eine Versammlung bei Keller, Koppenstraße, abhielten, faßten ein­Früh- eine jahr 1896. Selbst das radikale" Kabinet Brisson hat wegen der stimmig folgenden Beschluß: Dreyfus- Affaire und dank seinem Kriegsminister Cavaignac- 1. Bei allen Arbeitgebern, welche 65 Pf. Stundenlohn mit Hilfe und im Interesse der generalstäblerischen Parteien nicht bezahlen, ist am 15. Juni diese Forderung zu stellen, regiert. und im Falle der Nichtbewilligung die Arbeit sofort ein zustellen.

Von dem neuen Kabinet ist bestimmt zu erwarten, daß es die Säuberung des generalstäblerischen Augias­sta IIs aufrichtig betreiben wird. Nach den trügerischen Anläufen Dupuys in dieser Richtung wäre ein anderes Verhalten schlechter­dings unmöglich. Obendrein hat die Kammer deutlich gezeigt, daß sie keine republikanischen Heuchler mehr am Ruder dulden will.

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Die definitive Lösung der Ministerkrise ist bis zur Stunde noch nicht erfolgt. Die meisten Aussichten gewinnt ein Kabinett des der progressistischen Gruppe angehörenden Poincaré, der als ehrlicher Republikaner gilt. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, besteht gegenwärtig die hauptsächlichste Schwierigkeit darin, daß Bourgeois, dessen Mitarbeit Poincaré   für unerläßlich hält, kein anderes als das Ministerium des Aeußeren übernehmen will, während die repu­blikanischen Parteien in Senat und Deputiertenkammer ausdrücklich den Wunsch aussprachen, Delcassé   möge auch fernerhin an der Spize dieses Ministeriums verbleiben. Mehrere Blätter glauben, daß Loubet  , wenn die Kombination Poincaré   scheitern sollte, Constans   oder Waldeck- Rousseau mit der Kabinettsbildung betrauen dürfte.

Leicht möglich ist, daß auch die Socialisten im Ministerium bertreten sein werden, und zwar durch Millerand, den sie vor­schlagen. Der Voss. 3tg." wird telegraphiert, feststehend sei einst­weilen nur, daß das Kriegsportefeuille feinem Sol­daten anvertraut werde. Das Justizportefeuille, das eine besonders starke Hand erfordert, werde vermuthlich dem Senator Monis zu­geteilt werden.

2. Bei allen Arbeitgebern, welche auf einzelne Arbeits: stätten die Maurer ausgesperrt haben, auf anderen Bauten jedoch weiter arbeiten lassen, ist die Arbeit am Donnerstag früh aufzugeben.

Außerdem gelangte noch folgende Resolution zur einmütigen Annahme:

1. Die Mitglieder des Verbandes verpflichten sich, alle bis Heute zwischen beiden Organisationsrichtungen bestehenden Differenzen beizulegen und neue Momente der Zersplitterug im Interesse der Gesamtbewegung unter allen Umständen zu ber= meiden.

2. Die Versammlung beschließt ferner, daß alle in Berlin  und den Vororten ausgesperrten Kollegen, welche unverheiratet find, Berlin   auf dem schnellsten Wege zu verlassen haben. Die zu den neuen Bedingungen arbeitenden unverheirateten Maurer haben die Pflicht, verheirateten und hier ansässigen Kollegen Platz zu machen und ebenfalls abzureisen.

3. Die Versammlung hält eine Mehrleistung der zu den neuen Bedingungen arbeitenden Maurer Berlins   und der Umgegend, soweit dieselben dem Verbande der deutschen   Maurer angehören, für dringend erforderlich. Sie beschließt daher, daß jeder zu den neuen Bedingungen( 65 Pf. pro Stunde) arbeitende Kollege 10 Prozent des gesamten Wochenverdienstes an die Streittasse abzuliefern hat.

Paris  , 14. Juni. Die Regierung erhielt die Mitteilung, daß die Nationalisten eine eifrige Thätigkeit entfalteten, um während des neuen Dreyfus Prozesses Unruhen hervorzurufen. Der Andrang zu dieser Versammlung, die einen musterhaften Infolge dessen begab sich gestern der Chef der politischen Polizei Verlauf nahm, war so groß, daß bereits lange vor der Eröffnung nach Rennes  , um die erforderlichen Sicherheitsmaßregeln zu treffen. Die polizeiliche Absperrung erfolgte und viele Hunderte keinen Wie der Figaro" berichtet, äußerte Präsident oubet, Ginlaß fanden. als ihm die Verurteilung Christianis mitgeteilt wurde, diese vier Jahre würden sehr schnell vergehen. Man schließt daraus, daß der Präsident bald Christiani begnadigen werde. Während einige Journale glauben, daß Christiani am 14. Juli dem National- Feiertage von Loubet   begnadigt werden würde, sprechen sich die radikalen Organe gegen eine allzu schnelle Begnadigung aus.

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Der Massenprotest gegen die Zuchthaus­Vorlage.

In Rummelsburg   versammelten sich am Montag 500 Ar­beiter und Arbeiterinnen und nahmen nach einem Vortrage des Ge­nossen Zubeil die Berliner   Resolution an.

Ausgesperrt waren bis Mittwochabend, soweit dies bis dahin festgestellt werden tounte, 1442 Maurer der centralen, etwa 800 der lokalen Richtung, insgesamt mit den übrigen Maurern circa 2400 Mann. Die Vororte sind hierbei nicht einbegriffen, wo die Maurer gleichfalls ausgesperrt wurden, obgleich sie keine Forderungen gestellt haben.

Ein gemeinsames Vorgehen der centralen und lokalen Richtung der Maurer ist, wie uns berichtet wird, sicher zu erwarten. Zu diesem Zwecke hat bereits eine privatime Besprechung der in Be­tracht kommenden Personen stattgefunden. Geplant wird die Wahl eines Centralausschusses, der aus beiden Richtungen zusammengesett und die jeweilige Taktik in diesem Kampfe in Vorschlag zu

In gleicher Weise protestierten am Dienstag in 2udenwalde bringen hat. 600 Personen nach dem Referate des Genossen Herm. Sachse. Zu einer großartigen Demonstration gestaltete sich die Protest­Am Freitag, den 16. Juni, vormittags 10 Uhr, findet in versammlung der Arbeiter Magdeburg   3. Ihrer 3000 ber- Kellers Lokal wiederum eine Versammlung der Ausständigen be­fammelten sich am Montag in den Räumen des Luisenparks und ziehungsweise Ausgesperrten statt. zollten den Ausführungen des Genossen Pfannkuch stürmischen Bei­fall. Gleichzeitig tagte eine fleinere Versammlung in dem Dorfe In der bürgerlichen Bresse   wird berichtet, daß seitens Ottersleben  , die eine Protestresolution nach dem Vortrag des des Vorsitzenden des Gewerbegerichts, Assessors v. Schulz, Genossen Albert Schmidt annahm.

versucht worden ist, eine Beilegung der Differenzen beziehungsweise Die Arbeiterschaft Hannovers   protestierte in ganz besonders einen Vergleich vor dem Einigungsamt herbeizuführen, und daß die wirksamer Weise. Sie versammelten sich am Montag in 8 Lokalen, Arbeitnehmer sich hierzu auch bereit erklärt hätten. Das letztere iſt, so daß etwa 10 000 Personen an der Demonstration beteiligt waren. Unter großer Begeisterung wurden übereinstimmende Resolutionen wie wir zuverlässig erfahren, unrichtig, indem ein derartiger Vor­schlag den Arbeitern bisher noch von keiner Seite gemacht wurde In Iserlohn   nahm am Montag eine Massenversammlung und sie folgedessen eine soche Erklärung gar nicht abgeben fonnten. folgende Resolution an:

angenommen.

D

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegend. Der Steinfegerstreik

Insbesondere haben die Unternehmer bie Erklärung abgegeben, daß sie gewillt seien, vom 1. Januar 1900 ab die Forderungen der Gesellen zu erfüllen. Sie behaupten aber, daß sie dies augenblic lich nicht könnten, weil die Geschäftsabschlüsse für das laufende Jahr schon gemacht seien. In Anbetracht, daß die Arbeiter anerkannter­unterbreitet haben, hat das Einigungsamt jenes Bedenken nicht maßen schon frühzeitig ihre Forderungen den Unternehmern für stichhaltig erachten können. Das Einigungsamt ist vielmehr einstimmig der Ueberzeugung, daß schon heute der Lohnzuschlag von etwa 21/2 Pf. pro Tag ohne nennenswerte Was die verkürzte Arbeitszeit betrifft, so hält das Einigungsamt die Arbeitszeit von 7 Uhr früh bis 6 Uhr abends für angemessen, und zwar auf Grund der in den Verhandlungen vorgetragenen Thatsachen. Die Arbeiter haben in der Regel einen weiten Weg zu machen, bis sie zur Arbeitsstelle kommen, so daß sie sich schon 1-2 Stunden vor dem Beginn der Arbeit zu dieser rüsten müssen. Auch ist zu berücksichtigen, daß nach dem Schluß der Arbeit die gleiche Zeit vergeht, bis sie wieder zu ihrer Wohnung gelangen. Wenn man nun noch die anerkannt schwere Arbeit in Rechnung zieht, dann erscheint es nur billig, daß der Beginn der Arbeit auf 7 Uhr früh festgesetzt wird und daß die Arbeitszeit mur eine neunstündige ist. Schließlich ist zu bemerken, daß die Fünfzehnminuten Paufen lediglich infolge der schweren Arbeit notwendig werden. Somit ist es nur gerecht, daß diese Pausen auch bezahlt werden. Während es selbstverständlich ist, daß sich dann auch die Arbeiter während dieser Pausen zur Verfügung der Unternehmer halten müssen, würden diese ein derartiges Verlangen nicht stellen können, wenn sie die Pausen nicht bezahlen. Die übrigen Festsetzungen des Schiedsspruches er­geben sich zum Teil von selbst, zum Teil haben sie bereits vorher bestanden."

Die Vertreter der Arbeiter nahmen den Schieds­pruch sofort an, während die Vertreter der Unter­nehmer sofort erklärten, seine Erfüllung ab= zulehnen.

Deutsches Neich.

Drechslerstreik. Jn der Drechslerei von Jul. Popke in Trebbin  ( Kreis Teltow) stehen die Kollegen im Streit wegen Einführung der zehnstündigen Arbeitszeit, 10-15 Proz. Lohnzuschlag und Abschaffung von Kost und Logis beim Meister. Zuzug ist streng fernzuhalten.

Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. Forst i. 2., 14. Juni.  ( Privattelegramm des Vorwärts"). Der Maurerausstand endete mit einem vollen Siege der Arbeiter. Sie erlangten zehnstündige Arbeitszeit und 35 Pf. Stundenlohn. Maßregelungen werden nicht vorgenommen.

Der Maurerftreik in Dresden   dauert unverändert fort. Zur Kontrolle haben sich noch 670 gemeldet, abgereist sind 892, zu neuen Bedingungen arbeiten einige über 1100 bei 81 Unternehmern. Zuzug ist gering, trotzdem die Unternehmer Agenten in Böhmen   und Schlesien   in Masse haben und unter falschen Vorspiegelungen Annoncen in dortige Zeitungen segen lassen. Zuzug fernhalten. Die Arbeiter­presse wird um Abdruck gebeten.

Ausland.

Die Massenaussperrung in Dänemark  . Aus Kopenhagen   wird uns berichtet, daß am Montag im dortigen Stadtverordneten Kollegium von liberaler Seite folgende Interpellation eingebracht wurde:

Welche Schritte gedenkt der Magistrat vorzuschlagen, um Ab­Hilfe zu schaffen oder den durch den stattfindenden Lock- out ein­getretenen oder drohenden Folgen vorzubeugen?"

Die Interpellation, die nächsten Montag zur Verhandlung fommit, beweist nicht nur die Sympathie mit den Ausgesperrten auf bürgerlicher Seite, sondern entspringt einem für die Stadt dringenden Bedürfnisse. Die Stadt wird eingreifen müssen, um für die vielen Hungernden zu sorgen, da die Arbeiter leider nicht die erforderlichen Mittel für ausreichende Unterstützung aufbringen können und außerdem liegen viele städtische Bauarbeiten brach, deren Beendigung dringend nötig wäre.

Die socialdemokratischen Gemeinderatsmitglieder wiesen schon am Montag darauf hin, daß die Stadt die Ausführung der still­liegenden Bauten mit Hilfe ausgesperrter Arbeiter selbst in die Hand nehmen muß und werden diesen Standpunkt auch bei der Besprechung der Interpellation vertreten. In der Kopenhagen   benachbarten Stabt Friedrichsberg ist auch bereits ein solcher Beschluß gefaßt

worden.

Die vereinigten Unternehmer feßen unterdes ihren Krieg gegen diejenigen Unternehmer fort, die an der Aussperrung bisher noch nicht teilgenommen haben und zwingen viele durch den Boykott, sich ihnen anzuschließen. Dadurch wird die Zahl der Ausgesperrten immer größer. Die Ausgesperrten ersuchen deshalb die deutschen  Genossen um thatkräftige Unterstützung. Bekanntlich hat sich die Generalfommission in Hamburg   bereit erklärt, Unterſtügungen für die dänischen Ausgesperrten entgegen zu nehmen.

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Lehte Machrichten und Depeschen.

Berlin  , 14. Juni.  ( W. T. B.) Heute fand hier die Gründung der Schantung Eisenbahn- Gesellschaft durch das vereinigte Syndikat von Banten   und Bankhäusern, Industriellen und anderen Interessenten statt, welchem die betreffende Konzession vom Aus wärtigen Amte zugesagt ist.

Die heute in Iserlohn   tagende Protestversammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten Herrn Dr. Rubensohn- Barmen durchaus einverstanden. Gleich dem größten Teil der gesamten deutschen   Arbeiterschaft erhebt sie auf das entschiedenste und ein­dringlichste Protest gegen den neuesten Gesetzentwurf der deutschen  der unter einem völlig irreführenden Titel vor dem Einigungsamt des Gewerbegerichts. Reichsregierung, Eisenbahnerstreik in Nordamerika  . In Cleveland   sind, wie das sowieso karg bemessene Koalitionsrecht der Arbeiterschaft völlig Das Einigungsamt beschäftigte fich Mittwochmittag abermals aus New York  , 14. Juni, gemeldet wird, die Eisenbahnarbeiter aus­vernichten will. Sie hofft, daß es ihren Vertretern im Reichstage, mit dem Steinfegerstreit, nachdem die Meister den neulich vor ständig; sie hielten Versammlungen ab, in denen es zu großen den einzigen, welche es sich zum Geschäft" machen, die Interessen geschlagenen Vergleich abgelehnt hatten. Der Vorsitzende, Gewerbe- Neibereien mit der Polizei kam. Es wurden sofort einige hundert der Arbeiterschaft wahrzunehmen, gelingen wird, diesen Zucht richter v. Schulz, regte nochmals einen Vergleich an. Nach längerer Mann Miliztruppen nach Cleveland   abgesandt, um die Ruhe wieder hausgesetz Entwurf dem verdienten Schicksal zu überliefern. Berhandlung, bei der es fich namentlich um die Mängel des von herzustellen. Die Führer der Ausständigen sind verhaftet worden. Sie erhebt laut ihre Stimme zu dem Rufe: Arbeiter Deutschlands  , den Unternehmern vorgeschlagenen Lohntarifs handelte, gab Ober- Man befürchtet weitere ernste Ausschreitungen. steht zusammen im Kampf gegen einen Gesezentwurf, der uns meister ellos schließlich die folgende Erklärung ab: macht und wehrlos dem übermächtigen Unternehmertum aus- Die Jnnung wünscht, daß die Gesellen zunächst die Arbeit liefern will!" unter den bisherigen Bedingungen wieder aufnehmen. Für diesen Fall Auch die Arbeiter des Eulengebirges protestierten in einer großen werden den Gesellen ihre ursprünglichen Forderungen( neunstündige Versammlung in Neubielau, wo Genosse Kühn referierte. Arbeitszeit, einschließlich Ruhepausen, 65 Pf. Stundenlohn bei In Zwickau   in Sachsen   sprach Genosse Stolle unter dem Mitbezahlung der Ruhepausen 2c.) für die Zeit vom brausenden Beifalle von mehr als 800 Arbeitern und Ar- 1. Januar 1900 ab bewilligt. beiterinnen. Hunderte standen noch draußen, ohne Einlaß zu Nach verschiedenen Specialberatungen lehnte redow namens finden. In Gera   mit Vororten waren am Sonnabend der Gesellenvertreter einen dementsprechenden Vergleich ab. Die Das Aktienkapital der Gesellschaft beträgt 54 000 000 M. Gegen die dortigen Arbeiter in sieben Versammlungen zusammengetreten, augenblickliche günstige Geschäftslage tönne man nicht ungenügt stand ist der Erwerb der vorerwähnten Konzession einer Eisenbahn um ihren Protest zum Ausdrucke zu bringen. In Gotha   sprach vorübergehen lassen. Auch seien die Forderungen von den Gesellen in der chinesischen   Provinz Schantung  . Genofie Bock in einer großartig besuchten Versammlung und zerpflückte frühzeitig genug gestellt worden. Hierauf zog sich das Einigungsamt Monceau- les- Mines, 14. Juni.  ( W. T. B.) Nach Schluß unter lebhaftem Beifall die auf Koburg- Gotha bezüglichen Angaben zur Feststellung seines Schiedsspruches zurück, der dann gegen 2 Uhr einer gestern Abend abgehaltenen Versammlung vertrieben die der Denkschrift. Eine Protestresolution wurde auch von einer vom Gewerberichter v. Schulz dahin verkündet wurde: Ausständigen die in Kessel- und Maschinenräumen Arbeiter, großen Versammlung in Regensburg   angenommen. Das Einigungsamt ist einstimmig zu folgendem Entscheide beschäftigten welche dort Lüftungsarbeiten Besonders energisch protestiert auch die Arbeiterschaft Badens. gelangt: Die tägliche Arbeitszeit im Steinfegergewerbe beträgt ausführten. Angesichts dieser Lage hat der Polizeipräsident die In der Umgebung von Karlsruhe   haben bereits 15 Ber- 9 Stunden. Sie beginnt morgens 7 Uhr und endet abends 6 hr. nötigen Anordnungen getroffen, um die Gruben gegen Feuer und ſammlungen stattgefunden; ferner wurden Versammlungen ver- Der Arbeitstag gestaltet sich folgendermaßen: Arbeit 7 bis 8 Uhr. Ueberschwemmung zu schützen. Von den zu diesen Arbeiten auf­anstaltet in Freiburg  , in Konstanz  , Hornberg  , Frühstückspause 8 bis 81/2 Uhr, Arbeit 81/2 bis 9/2 Uhr, Ruhepause geforderten Einwohnern haben sich aber nur neun eingestellt. Triberg   und Vellingen, die sämtlich beredtes Beugnis ab- 91/2 bis 93/4 Uhr, Arbeit 93/4 bis 103/4 Uhr, Ruhepause 103/4 bis Rom  , 14. Juni.  ( W. T. B.) Die Kammer beriet das Budget­legten von der tiefgehenden Erbitterung des Proletariats über den 11 Uhr, Arbeit 11 bis 12 Uhr, Mittagspause 12 bis 1 Uhr, Arbeit provisorium. Zanardelli und Giolitti bekämpften heftig die Ne­geplanten Streich. 1 bis 2 Uhr, Ruhepause 2 bis 24 Uhr, Arbeit 24 bis 3 Uhr, gierung. Prinetti und Rudini verteidigen dieselbe. Pelloux verlangt Ruhepause 3 bis 314 Uhr, Arbeit 3/4 bis 4 Uhr, Vesperpause 4 bis ein Provisorium und stellt Vertrauensfrage. Die Tagesordnung 41/2   bis 51/4 4/2 Uhr, Arbeit 514 Uhr, Ruhepause 5/4 bis Pantano betreffend Bewilligung einmonatigen Provisoriums, wird bis 6 Uhr. Sonnabends 51/2 Uhr, Arbeit 512 endet mit großer Mehrheit abgelehnt. Die von Belloug genehmigte Tages­die Arbeitszeit um 5 Uhr, an den Sonnabenden vor den drei großen ordnung, der Regierung Vertrauen ausdrückend, mit 25% gegen Sodann wurde in geheimer Ab­Festen um 3 Uhr. An den letzteren drei Tagen beträgt die Mittags- 88 Stimmen angenommen. pause nur eine halbe Stunde, des Sonnabends fällt die Vesper- stimmung mit 203 gegen 85 Stimmen die sechsmonatige" Proviso­pause weg. riumsvorlage angenommen. Soweit die Arbeitszeit durch die 15 Minuten- Bausen gekürzt Madrid  , 14. Juni.  ( W. T. B.) Der Senat hat den Ver­wird, find Lohnabzüge für die ausfallende Zeit nicht zu machen. trag, betreffend die Abtretung der Südsee- Inseln an Die Unternehmer werden verpflichtet, für die Zeit von 7 Uhr früh Deutschland  , angenommen. bis 6 Uhr abends an Lohn zu zahlen: dem Gesellen 65 Pf. pro Stunde im Maximum, 60 Pf. im Minimum, und den Jung gesellen 55 Pf. Frühstücks, Vesper und Mittagspause werden nicht bezahlt. D Die Zeit zwischen 6 und 9 Uhr abends( sogenannte An den Stadtverordneten- Wahlen wollen sich in diesem Ueberstunden) ist mit 75 Pf. pro Stunde, einschließlich der in Herbste unsere Genossen in Hildesheim   zum erstenmale beteiligen. Diese Zeit fallenden drei Ruhepausen von je 15 Minuten, zu bezahlen. Der Befchluß wurde im Wahlverein gefaßt und gleichzeitig ein Gesuch Die Nachtſtunden reichen von 9 Uhr abends bis 7 Uhr früh und sind an den Magistrat beschlossen, worin gebeten wird, die Wahlen in die einschließlich der Ruhepausen, die die alten bleiben, mit 90 Pf. pro Mittagszeit zu verlegen, damit auch der Arbeiter und Kleinbürger Stunde zu entlohnen, die Sonntagsarbeit ebenso. ohne Versäumnis sich an der Wahl beteiligen könne. Ferner wird der Magistrat ersucht, die Wahlen nicht mehr auf dem Rathause, Die Parteien find sich nach ihren heutigen Erklärungen darin sondern in den einzelnen Bezirken stattfinden zu lassen. einig, daß der Schiedsspruch an und für sich durchführbar ist. Berantwortlicher Redacteur: Auauit Jacobey in Berlin  . Für den Inseratenteil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

In Düsseldorf   beschloß eine vom Ortsverbande der( Hirsch­Dunckerschen) Gewerkvereine veranstaltete Versammlung von etwa 700 Personen einen sehr entschiedenen Proteft gegen die Vorlage und verlangte vom Reichstage glatte Ablehnung ohne Kommissionsberatung. Der beschlagnahmte Protest. In Posen wurden, wie uns ein Privattelegramm meldet, 8000 gegen die Zuchthaus­Vorlage gerichtete Protest- Flugblätter von der Staats­anwaltschaft beschlagnahmt, nachdem über 1000 davon verbreitet waren. Mit welchem Recht?

Partei- Nachrichten.

Gründe:

New York  , 14. Juni.  ( W. Z. B.) Der englische Dampfer Hamilton", welcher sich auf der Fahrt von New York   nach Norfolk   und Newport News befand, stieß gestern abend im Nebel bei Long Branch   mit dem Hamburger Dampfer Macedonia" zusammen. Die Macedonia" wurde so schwer beschädigt, daß sie nicht mehr auf den Strand gesetzt werden konnte und zwei Meilen von Seabright fank. Drei Passagiere und neunzehn Mann der Besatzung wurden von dem Hamilton" aufgenommen. Der Kapitän, der zweite Offizier, die übrigen drei Baffagiere und der Rest der Mannschaft retteten sich in einem Boote. Der Hamilton", welcher ebenfalls starke Beschädigungen erlitten hatte, lehrte hierher zurüd. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsblatt.

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