Mr. 234
Donnerstag, 8. Oftober 1936
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Das Netz
freien Goldaustausch stüßt.
=
der zu einem internationalen Währungsstandard auf einer Grundlage zurückkehren, die durch das allgemeine Vertrauen entstehen würde, doch wird es naturgemäß vorher notwendig sein, daß diese Basis vor einer heftigen luttua rückzuführen. Bestellungen auf einige der beliebtion des Goldes gesichert werde. Wenn uns das testen Sorten können nur mit beträchtlichen Lies windbaren Hindernisse für die Rückkehr eines der Arbeitsvermittlungsanstalten ferfristen ausgeführt werden, so daß auch andere Währungssystems geben wird, das sich auf einen gelingt, dann glaube ich, daß es keine unüberDie Verordnung über die Arbeitsvermitt- Marken zur Lieferung herangezogen werden, vor Yung, welche am 1. Oktober in Kraft getreten ist, allem um eine gleichmäßige Beschäftigung aller schreibt vor, daß alle freiwerdenden oder neu ge- Schächte zu gewährleisten. Die Ausfuhr nach schaffenen Stellen spätestens einen Tag später Deutschland , die im Sommer und Herbst durch) der zuständigen Bezirksanstalt für Arbeits- den guten Wasserstand der Elbe begünstigt war, vermittlung zu melden sind, in deren Sprengel wird laut Kohleninteressent" nach wie vor durch sich die betreffende Stelle befindet. In Böhmen die Einfuhrbeschränkungen gehemmt. entsprechen diese Sprengel in der weitaus größten Zahl der Fälle bei 201 Bezirksanstalten - dem Bereich des Gerichtsbezirtes. Es gibt jedoch auch Abweichungen von dieser Regel. In zehn Gerichtsbezirken bestehen je awe i öffentliche Arbeitsvermittlungsanstalten, u. zw. im Bezirk
Lohnaufbesserung in Schlan . In verschie= denen Betrieben in Schlan erreichte die Arbeiterschaft durch Verhandlungen eine Lohnaufbesserung. Bei der Fa. Pala und in der Molkerei beträgt diese zwischen 5 und 6 Prozent.
Tschechoslowakel für Beseitigung
der Handelshindernisse
Gesandter Dr. Veverka über das Donauproblem
Genf . In der Debatte über Wirtschafts- und Finanzfragen in der Völkerbundkommission ergriff Mittwoch Gesandter Dr. Veberta namens der tschechoslowakischen Regierung das Wort.
Bischofteinitz die zweite Anstalt Stantau, Lobosit die zweite Anstalt Třebívlice, Neuern die zweite Anstalt Eisenstein, Reichenberg die atveite Anstalt Liebenau, Itlové die zweite Anstalt Pišely, Kolin die zweite Anstalt Týnec n. V., Nymburk die zweite Anstalt Křinec , Rokycany die zweite Anstalt Radnice , Uhl. Janovice die zweite Anstalt Kácov Zbiroh die zweite Anstalt Strašice . Die Tschechoslowakei , sagte Dr. Veverka u. a., Hegt die Hoffnung, daß eine größere Währungsfrei Die zweite Anstalt iſt jeweils zuständig für die heit und ein freierer Barenberfehr verwirklicht und ihr näher gelegenen Orte des Gerichtsbezirkes. nach und nach gleichzeitig in den verschiedenen Staa Acht Gerichtsbezirke haben keine eigene Be- ten die internationalen Handelshindernisse beseitigt zirksarbeitsvermittlungsanstalt und sind daher werden. Man muß alles tun, um den Fortschritt der an die Anstalt im angrenzenden Bezirk angeglie- Autartie einzustellen. Dies wird kaum durch eine dert. Es sind dies: große Aktion, wie es eine Weltkonferenz ist, mögAbkommen zu suchen. lich sein, es ist besser, eine Lösung in zweiseitigen
Katharinaberg angegl. an Oberleutensdorf, Bad Königswart angegl. an Marienbad , Aufmerksamkeit erweckte der Teil der Rede, in Ledeč angegl. an Světlá n. S., welcher Dr. Veverka die Wirtschaftsverhältnisse in Nasavrky angegl. an Chrudim , den Donaustaaten erwähnte. Wenn ein Gebiet, erNeustadt a. T. angegl. an Friedland i. B., flärte er, in welchem einzelne Staaten durch fahrPreßniß angegl. an Weipert , hundertealte historische Bande verbunden sind, nicht Sebastiansberg angegl. an Komotau , ein ausschließliches Bollgange bilden Wallern angegl. an Prachatib. fann, ist wenigstens ein System nachdrücklicherer wechselseitiger wirtschaftlicher Abhän gigkeit einzuführen, welches bei vollkommener Selbständigkeit der Staaten einer regionalen Wirtschaftseinheit Vorteil bringen würde. Dies könnte durch ein Neß von Sonderverträgen erreicht werden. In diesem Sinne betrachtet die Tschechoslowakei die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Geſundung im Donaubeden, zu der fie mit Dilfe des Planes Dr. Hodžas beizutragen bereit ist.
In zwei Gerichtsbezirken ist die Bezirksan stalt für Arbeitsvermittlung außerhalb der Be zirksstadt untergebracht, und zwar für Tetschen in Bodenbach und für Hainspach in Groß Schönau
.
Ein Erfolg des IMV Lohnaufbesserung in Brüx
Beim Stahlwerf in Brüg erzielte der Internationale Metallarbeiterverband durch Verhandlungen mit der Leitung des Unternehmens einen sehr beachtlichen Erfolg. Der seit dem Jahre 1932 bestehende Lohnabzug von den Kolleftivvertragslöhnen, der 6 Prozent betrug, wurde auf 2 Prozent herabgesetzt, und zwar mit rück wirkender Kraft vom 30. August. Das bedeutei eine ohnerhöhung um 4 Prozent. Gleich zeitig erreichte der J. M. V., daß den Arbeitern die Weihnachtsremuneration wieder gewährt wird.
Tschechoslowakische
Letztes Ziel- Goldwährung
London. ( Reuter.) Auf dem Jahreskongreß der Bantiers und Kaufleute hielt Finanzminister Neville Chamberlain eine Rede, in der er u. a. ausführte:
Pengö und Dinar bleiben fest?
Budapest.( MTI.) Die ungarische Regierung hat in der Vorwoche den Beschluß gefaßt, daß es in Ungarn troß der in gewissen Auslandsstaaten durchgeführten Geldabwertung nicht notmen zu treffen. Der Stellvertreter des Minister wendig sei, irgendwelche valutarische Maßnahpräsidenten Daranyi erklärte nun auf eine Anfrage des Mitarbeiters des MTI, daß der Ministerrrat seinen vorwöchigen Beschluß mit sorgfäl
tigster Berücksichtigung aller Interessen des Lan
Ausland
Rumänische Sozialdemokraten zu Gefängnisstrafen verurteilt Wie die„ Lumea nova" das Zentralorgan der rumänischen Genossen, in ihrer letzten Nummer mitteilt, wurden am 30. September vom Striegsgericht in Hermannstadt mehrere Genossen 34 Gefängnisstrafen von einem Monat bis zu einem Sahr, außerdem aber noch zu hohen Geld strafen verurteilt. So wurden der Vorsitzende der Bergarbeitergewerkschaft in Lupeni( Schiltal) Moldovan und das Mitglied des Bergarbei terverbandes Variassy zu je einem Jahr Gefängnis und 8000 Lei Geldstrafe verurteilt, außerdem wurden ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Zeitdauer von acht Jahren aber fannt. Die anderen vier Sozialisten erhielten einen und zwei Monate Gefängnis. Ferner erhielten alle sechs zusammen eine Geldstrafe von 100.000 Lei.
Das Motiv für die Verurteilung war, wie die„ Lumea nova" mitteilt: die betreffenden Sozialisten hatten eine faschistische Versammlung besucht. Da die zwei Artikel, die sich mit der Verurteilung der rumänischen Genossen befassen, von der Zensur vollkommen zerstückelt sind, ist aus ihnen leider nicht zu ersehen, was sich in jener faschistischen Versammlung ereignet hat. Befremdend wirkt die Verurteilung Moldovans, der als sehr ruhig bekannt ist. P. Th.
Seite 5
des und nach eingehender Prüfung der im Auslande, also auch in Italien und in der Tschecho slowakei zu gewärtigenden Abwertung, gefaßt habe. Alle maßgebenden Faktoren sind der einmütigen Auffassung, daß diese Stellungnahme der Regierung endgültig ist.
fährt, daß der Finanzminister im Einvernehmen mit der Jugoslawischen Nationalbank beſchloſſen Belgrad . Die Presse- Agentur A vala er
hat, den Dinar nicht abzuwerten, sondern ihn auf seinem gegenwärtigen Wert zu evhalten..
Verschärfung im polnischen Bergarbeiterkonflikt. Die Situation im polnischen Bergban spiszt sich zu. Wie die Lodzer„ Volkszeitung" meldet, hat der Verband der Arbeitgeber eine Deputation zur Regierung entsandt, um sich der Arbeitszeitfrage auszusprechen. Auch die Gegegen die Forderungen der Bergarbeiter bezüglich werkschaften haben an die Regierung appelliert, von deren Haltung es abhängt, ob es im polnischen Bergbau zu einem Großtampf kommt oder nicht.
wverde ihn morgen davor zurückhalten, den russi schen Rubel zu stüßen. Hearst erinnert daran, daß Frankreich sich weigere, seine Schulden an Amerika abzutragen, und fragt den Präsidenten, cb er das Recht habe, Frankreich Anleihen zu ge= währen, da doch ein erst unlängst angenommenes Gefeß der Regierung und den Bürgern der Ver einigten Staaten es ausdrücklich verbiete, jenen.. Ländern Anleihen zu gewähren, die ihre alten Schulden nicht bezahlt haben. Oder halte sich etwa Herr Roosevelt , fragt Hearst zum Schluß pathefisch, über alle amerikanischen Geseze und über die Verfassung selbst für erhaben? Have Roosevelt tatsächlich jede Achtung vor den amerikani schen Institutionen und vor dem Willen der Nation selbst verloren!
General Francos Manifest und die Weltpresse. ( Ru.) Der Pariser radikale ,, Deuvre" weist darauf hin, daß nach der großen Rede des neuen spanischen Dittators die Militärmusik auf dem Plaße von Bur903 zuerst die spanische Königshymne und dann die italienische und die deutsche Hymne gespielt habe. Es scheint, meint die Zeitung, daß das neue Staatsoberhaupt" Spaniens sich bereits als Vasallen der fremden Mächte fühle. Die große bürgerliche Pariser Tageszeitung„ Ordre" glaubt jebody nicht, bag bie heutige außenpolitische Orientierung von Franco auch sein werde. Es sei bereits häufig vorgekommen, daß für seine eventuelle künftige Außenpolitik maßgebend die Prätendenten, nachdem sie die Macht erlangt haben, ihre Ansichten radikal geändert haben.
Jetzt wird er es bald selbst glauben! Bei der Eröffnungsfeier des Winterhilfswerkes in der Deutschlandhalle hielt Hitler eine Rede, in der er
Hearſt gegen Roosevelt. ( Ru.) Die ameri- mit f scharfen Worten den. Bolschetismus kritisierte tanische Präsidentschaftskampagne nähert sich all- und sich gegen eine ,, verlogene Demokratie" wandte, mählich ihrem Gipfel. Das kann man vor allem die, wie er sagte, Deutschland auch heute noch von an der Hemmungslosigkeit des beiderseitigen der Wacht seiner Dittatoren befreien wolle, während Die Regelung der Devisen an und für sich Wahlfeldzuges merken. Der Zeitungsmagnat sie auf der anderen Seite ,, die Augen schließe vor fann feinen Aufstieg des internationalen Handels ear ſt, dem mehrere hundert Tagesblätter zur den vielen Tausenden, die in einem anderen Lande im Gefolge haben, wenn sie nicht von der Lock e- Verfügung stehen, entwickelt eine rücksichtslose unter wirklicher Diktatur ersticken". Daß der Volrung anderer Beschränkungsma- Agitation gegen den Präsidenten Roosevelt . Diese schewismus in Deutschland überwunden wurde, sei nahmen begleitet sein wird, wie dies das Kon- Agitation nußt alle möglichen Vorwände aus und nicht den Philosophen und Geschichtsprofessoren, tingentierungssystem und die Devisenkontrolle schreckt auch nicht vor der primitivsten Fremden- nicht den damaligen Politikern und am wenigsten find. Deshalb begrüßen wir auf das herzlichste heße zurück. So wird jetzt das Dreierabkommen der deutschen Wirtschaft zu verdanken, sondern eineine Sentung der Zölle und die Aufhebung einer über die Angleichung der Währun= zig und allein dem Sieg der nationalsozialistischen Wirtschaftsnachrichten Reihe von Kontingenten; wir begrüßen das Be- gen zwischen Amerika , England und Frankreich Bewegung. Außenhandelserfolge. Die Tschechoslowakei streben nach Ausarbeitung eines neuen Rolltarifs, zum Anlaß für eine Anti- Roosevelt- peze genomwar im ersten Halbjahr 1936 der größte Solz - der mehrere Kontingente aufheben soll, wie ihn men. Wozu brauche Amerika , schreibt Hearst in Tieferant Deutschlands . Mit 14.2 Mill. Mart die französische Regierung angekündigt hat. Wiit seinem letzten Artikel, sich in die Rettung des stand die tschechoslowakische Holzeinfuhr wert- Recht können wir hoffen, daß der Hebung des französischen Franc einzumischen. Der amerimäßig an erster Stelle vor Rußland und den internationalen Handels eine Erholung des kanische Stabilisierungfonds sei lediglich für die standinavischen Ländern. Im Mai war die Binnenhandels folgen wird, die bereits Aufrechterhaltung des Dollarkurses da. Heute Tschechoslowakei der größte Kunstseidenlieferant erkennbar ist. Schließlich werden wir wohl wie wolle Roosevelt den Franc stabilisieren, was der Goldküste. Von einer Gesamteinfuhr von 152.000 Yards entfielen 62.000 yards, also 40 Prozent auf die Tschechoslowakei .
Droffelung des Gablonzer Italienegportes.
Der Mann, der durch
Die Gablonzer Bijouterietarenindustrie beklagt seine Leber reich wurde
sich über eine ungünstige Aufteilung der Exportfontingente unter die einzelnen Erzeu=
MTP Rom, Anfang Oktober. Sieben Städte gungsgebiete. So wurden während der letzten stritten einmal, wie die Legende erzählt, um Hovier Monate von dem Bijouteriewarenexport nach mer. Smyrna, Rhodos , Salamiz, Chios , Athen , Italien Gablonz nur 18 Prozent zugewiesen, Kolophon und Theben beanspruchten alle für sich was natürlich ein schwerer Schlag für die Gab- den Ruhm, daß der. Menschheit erster Dichter in longer Industrie ist. Von dem auf diese vier ihren Mauern das Licht der Welt erblickt hatte. Monate entfallenden Gesamterport von 4 Mil- Im Jahre 1936 stritten sieben italienische lionen Kč nach Italien erhielt Gablonz nur 720.000 Kč zugewiesen.
fuhr in die nicht sehr weit entfernte Stadt Nea pel . Er erschien in der Universitätsklinik und ertlärte, er habe eine anormale Leber, er wisse, daß er bald sterben müsse und sei bereit, um seiner Familie ein bißchen Geld zu hinterlassen, dem Institut der Klinit seine Phänomen- Leber für 1000 Lire zu überlassen. Er wurde geröntgt, beklopft, untersucht, und die Aetulaps nahmen das Angebot mit Freuden an. Mit 1500 Lire fam er glücklich nach Haus zurück und begann ein bequemes Leben.
Da Italien ein Land der Universitätsstädte ist, reiste Sanappa nach Siena , wo er der Wissen Städte um die Leber eines gewöhnlichen Sterb- schaft seine Leber für 600 Lire vermachte. Es verlichen, eines gewissen Luigi Sanappa aus Peru - gingen zwei Jahre. Der unheilbare Kranke lebte Eine Arbeiter, Wirtschafts- und Gewerbe- gia. Luigi Sanappa, ein kleiner Postbeamter der immer noch, und die Schmerzen wurden sogar erausstellung wird in Pilsen für das Jahr 1938 bekannten Universität Italiens , bemerkte eines träglicher. Da er von neuem dringend Geld vorbereitet, Die Ausstellung soll 22 Abteilungen Tages, daß seine Leber ihm Beschwerden machte. brauchte, stattete er Fiorenz einen Besuch ab, wo umfassen und eine Bodenfläche von 60.000, Er ging in die Universitätsklinik. Die Professoren er wieder genau so von seiner Leber begeisterte Quadratmeter umfassen. untersuchten ihn eingehend und stellten eine ganz Mediziner vorfand und einen Sched über 1800 Der wirtschaftliche Aufschwung der Slowa- merkwürdige Serantheit fest, die sie nicht zu benen- Lire einstecken konnte. Er scheute sich nicht, in die tet spiegelt sich in den Mitteilungen wieder, welche nen wußten. Sie schüttelten lange ihren Kopf, be- entfernte Lombardei zu fahren und auch der Uniin der Mittwoch stattgefundenen Sibung des rieten im Konsilium und gaben dem Kranten nicht versitätsstadt Mailand seine Aufwartung zu Saschauer Eisenbahndirettionsrates gemacht wur- mehr als drei Monate länger zu leben. Da die machen. Hier waren die Aerzte von seiner tranten den. Im Jahre 1936 ist nicht nur die Zahl der tranke Leber ihren Forschungseifer reizte, boten sie Leber weniger begeistert und boten nur recht Reisenden auf den slowatischen Strecken gestiegen, dem braven Postbeamten 300 Lire für das Recht, magere 100 Lire, was den Patienten nicht entsondern auch der Frachtentransport( 12 Prozent nach seinem Ableben dieses merkwürdige Organ mutigte, auch nach Padua und Pisa zu gehen, wo er überall seine Leber für kleinere Summen über Vorjahrshöhe). Beim Holztransport beträgt zu sezieren. der Zuwachs 18.000 Waggons. Das Eisenbahn - Es verging ein halbes Jahr, und Luigi Sa- posthum verkaufte. net wurde um 70 Kilometer neuer und 15 Kilo- nappa hörte nicht auf, weiter zu leben und ebenso So waren schon vier Jahre seit dem vermeter umgebauter Streden erweitert, nahezu wenig hörten die Leberschmerzen unbekannten Ur- hängnisvoll lautenden Orakel der perugianischen 100 Kilometer Eisenbahnoberbau wurden ausge- sprungs auf. Eines Samstags fuhr er nach Rom Doctores vergangen, und Sanappa lebte weiter, wechselt. und erschien dort vor einem Kollegium von Pro- zur größten Bestürzung der wißbegierigen WissenKohlenverlabung in Nordwestböhmen höher fessoren, die genau so mit dem Kopf schüttelten wie schaftler. Der Postbeamte plante schon eine groß als 1935. In der zweiten Septemberhälfte waren ihre Kollegen in Perugia . Wie groß war die angelegte Tournee durch Deutschland , Frankreich , die Schächte des nordwestböhmischen Brauntohlen- Ueberraschung des Postbeamten, als auch der Di- Desterreich und die nordischen Staaten, wo er mit reviers der Saison entsprechend besser beschäftigt. rektor der römischen Klinik ihm ein Angebot auf seiner phantastischen Leber ein Vermögen zu Die Gesamtverladungen des September dürften seine Leber machte und großzügig 500 Lire für machen gedachte. als er eines Abends größer sein als im Vorjahr. Vor allem ist dies das Recht der Sektion zahlte. Dem Perugianer fand sich in etwas angeheitertem Zustande auf verstärkte Bezüge für Hausbrandbedarf zus ging ein Licht auf. Er setzte sich in den Zug und durch einen Autounfall tödlich verunglückte.
er be
Gegen den ,, inneren Feind". In Trier und Koblenz wurden 80 oppositionelle Nationalsozialisten verhaftet. Auch in verschiedenen Orten des Saarecbiets, so in Völklingen , Sulzbach, Homburg und Ottweiler kam es zu Massenverhaftungen. In Saar brücken wurden 90 Personen, größtenteils SA- Leute, festgenommen.
Sofort stürzte sich die Perugianer Wissenschaft auf den Leichnam, um endlich, nach fünfeinhalb Jahren, zu dem von ihr erworbenen Recht zu kommen, als plöblich und gleichzeitig sich auch die Institute Sienas, Paduas und Modenas meldeten und die von dem Toten einst unterzeichnete Option auf die Leber präsentierten. Es begann ein Streit, eine namenlose Verwirrung, die noch gesteigert wurde durch das Eingreifen der römischen, mailändischen und neapolitanischen Univerjitäten, die gleichfalls auf ihren erkauften Rechten bestanden. Delegationen der Universitäten Flo renz und Pisa waren ebenfalls zur Stelle, und der Streit um die Leber des toten Postbeamten Luigi Sanappa nahm einen unabsehbaren Verlauf.
Endlich griffen die Behörden ein. Vor allem verfügten sie zunächst über die Leiche, die in eine Eiskammer gebracht wurde. Die Parteien gingen natürlich zum Kadi, der in Anbetracht dessen, daß der Körper nicht lange konserviert werden konnte, zu schnellem Urteil gezwungen war. Das Urteil fiel recht salamonisch aus: die Sektion sollte in Perugia stattfinden, wo die Leber zum ersten Male verkauft wurde. Um aber auch den anderen Ansprüchen Rechnung zu tragen, sollten der Seftion die Repräsentanten aller anderen interessierten Universitäten beiwohnen dürfen. Als der Leichnam nun auf dem Sektionstische lag und die Erforschung des Rätsels der Wissenschaft seinen Anfang nehmen sollte, stellte sich zur äußersten Bestürzung der Repräsentanten der sieben italienischen Universitäten heraus, daß die Leber des Postbeamten bei dem Autounglück derart zerquetscht worden war, daß es unmöglich war, Ursprung und Auswirkung der Krankheit zu ergründen. A. T.