Mr. 238

Dienstag, 13. Oktober 1936

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Liebenau- die vergessene Stadt

Bericht aus einem nordböhmischen Rothau

Um es Uninformierten vornweg zu sagen: zirksgericht Reichenberg und wird jetzt vor dem Der Ort liegt im südlichen Teile des Reichenberger Streisgericht verhandelt werden. Die Arbeiterschaft Bezirtes an der Staatsstraße Reichenberg- Jung- beider Betriebe ist aber schon so eingeschüchtert. bunzlau und der Bahnstrecke Reichenberg- Tur- daß sie, ohne zu murren, aus Furcht var dauern nau, es handelt sich also um kein abgelegenes der Erwerbslosigkeit alle Demütigungen hin­Stück Erde, sondern ist für jeden Menschen leicht nimmt. Auch die Vertrauensmänner der Arbeiter­erreichbar. schaft, die eine Aenderung der Zustände ehrlich an­Das Eingangstor zum Ort bilden zwei Sui- streben, tönnen es nicht wagen, gegen die Hitler­nen: Lints ragt als letztes Ueberbleibsel einer ver- methoden topierenden Unternehmer offen aufzu­suntenen geologischen Epoche ein grauer Sand- treten, weil die Tatache der Existenz von fünfhun­steinfelsen auf, den die Menschen bei Durchfüh- dert überflüssigen Menschen vor den Fabritstoren rung des Eisenbahnbaues in zwei Teile zerschnit- lähmend auf jeden Stampfgeist einwirkt. ten, rechts weist ein hoher, schlanker Schornstein

wie ein erstarrter, Inöcherner Finger gegen den Himmel, als wollte er den stummen Eid leisten, an dem Geschehen rigsum feine Schuld zu tragen. Um ihn drängen sich eine Anzahl großer und

Das ist vielleicht der große Unterschied zwi schen den hungernden Proleten in Liebenau und denen des ebenfalls schwer geprüften Glasmacher­gebietes im nahen Jsergebirge, daß die einen trob Not und Elend sich immer wieder aufraffen, um

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kenne, die dem neuen Europa   sein Antlik prä­gen sollen". Zu den Mächten also, die das Antlitz Europas   verändern möchten. Es ist klar, welche Mächte der loyale" Sandner damit ge= meint hat: es ist die von Hitler   und Mussolini   ge­führte faschistische Staatenkonstellation.

Henlein   hielt eine Rede über das Pro­Es naht eine neuer Winter nach einem Som gramm der SdP: Jene, die nach dem Programm mer ohne Bautätigkeit, ohne Notstandsarbeiten. Der SdP gefragt haben", erklärte er, haben uns Schon im verflossenen Jahre mußte die Gemeinde nie verstanden. Unsere Arbeit kommt von einem die Kohle für die Schule sackweise kaufen und die großen Weltbild her, das wir alle tief im Gehälter schuldig bleiben. Das wird heuer noch erzen haben. Das Weltbild von der Einigkeit schlimmer werden. Die Gewerkschaften schützen ihre des Volkes, von der gottgeschaffenen Einheit der Mitglieder seit Jahren vor der äußersten Not. Völker und damit von der Neuordnung Europas  ". Die Gruppe der Union der Textilarbeiter hat heute Dazu kann man nur sagen: es ist für Henlein   gut, noch 81 Mitglieder, davon stehen nicht mehr als daß er sein Programm tief im Herzen verbor vier in Arbeit, alle anderen sind arbeitslos. Die gen hält, denn würde er es offenbaren, hätte er staatlichen Unterstützungen kommen wohl regel- am längsten eine politische Rolle gespielt. mäßig, aber sie genügen nicht. Die Zuwendungen müssen für die ärgste Notzeit erhöht, die Not­standsarbeiten unbedingt durchgeführt werden. Für weitere Sicht aber muß man sich mit dem Gedanken beschäftigen, in das tote Gebiet irgend eine neue Industrie zu verpflanzen, die wenig stens einem Teil der Menschen Arbeit gibt, denn Liebenau will keine sterbende, vergessene Stadt sein.

Martin Gri II.

Das Fahnentreffen" der SdP hatte nach den Angaben der Polizei 35.000 Besucher, die sich nicht nur aus dem Teplißer, sondern auch aus dem Karlsbader und Bodenbacher Kreisgebiet rekrutierten. Im vorigen Jahr waren bei dem Teplitzer Henleintreffen, das auf kleinerer Basis organisiert war, nach den Berichten der bürger­lithen Blätter 100.000 Menschen aufmarschiert. Zieht man in Betracht, daß auch die Schäßungen der Polizei über die jetzige Kundgebung viel zu hoch

für eine Besserung ihrer Lebenslage zu kämpfen, SP- Reden vom Sonntag greifen, so hat man das richtige Bild von

einige kleinere Gebäude; sie schauen mit ihren langen Reihen von blinden, staubigen Fenstern die andern durch jahrelanges, nußloses Warten in die stille Umgebung: das ist die zweite schon vollständig in Apathie zu versinken beginnen Ruine; sie zeigt den wirtschaftlichen Nieder- und an teine Besserung ihrer Lage mehr glauben. gang einer Epoche an, die der Hochkapita­lismus zu der glücklichsten und reichsten in der Menschheitsgeschichte hätte gestalten kön= nen,

und die er durch seine unersättliche Raff­gier zur ärmsten und elendsten gemacht hat. Eine weitläufige, verwahrloste, zerfallende Fabrikruine, nichts Seltenes im Randgebiet dieses Staates, aber sie bildet die düstere Einleitung zur Tragödie Liebenau. Und der Ort hält, was der Eingang verspricht.

Seit fünf Jahren...

Was tun?

Henleins ,, Programm": das Herz

Beim Fahnentreffen in Teplitz- Schönau   hiel­ten außer Henlein   und Zippelius noch die zwei Kameradschaftsbündler Sandner und Dr. Sebekovsky Hauptreden.

der stürmischen Aufwärtsentwicklung" der SdP: der Bann, der breite Volksmassen ergriffen hatte, beginnt langsam zu weichen.

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SdP- Pleite in Plan

blieben aus.

Die Stadtgemeinde kann aus eigenen Mit­teln weder Unterstüßungen geben noch Arbeiten Für Sonntag hatte die SdP nach Plan bei Sandner appellierte an die völkischen Tsche= finanzieren. Der Voranchlag des Jahres 1936 chen, denen er die SdP als Sturmbod gegen den Marienbad eine öffentliche Massenversammlung weist einen unbedeckten Abgang von 275.000 Kommunismus   anpries. Dieser Teil seiner Rede cinberufen. Da die SdP- Oppoſition ſich fernhielt, auf. Dabei sind alle Abgaben bis zur Höchstgrenze entsprach ganz den Losungen, die Hitler   in Nürn  - fanden sich troß großer Agitation nur etwa 70 bis eingeführt. Heuer bestand die Hoffnung, daß bei berg ausgegeben hat. Sandner behauptete auch, 80 Leute ein, zumeist aus den umliegenden Dör­den Streckenrekonstruktionen der Staatsbahn daß nicht die Gendarmen und die Polizei im sude- fern, aus Plan ſelbſt nur etwa 25 bis 30. Der einige Leute Beschäftigung finden würden. Das tendeutschen Gebiet Ordnung und Disziplin auf- Redner, Abgeordneter Böhm aus Grazlik, war dafür zuständige Bahnamt in 2 angen au rechterhalten hätten, sondern die- SDP. Man nicht wenig deprimiert. Im Gegensatz zu dem aber ignorierte die Zuweiſungen von der Bezirks- weiß jedoch, daß die Sdp kein Mittel unversucht sonstigen Bild der SdP- Kundgeburgen war keine Die wirtschaftliche Kraftquelle des Ortes war arbeitsvermittlungsstelle in Liebenau und wählte ließ, die Arbeitslosen gegen die Regierung auf- ujit zu hören und auch die üblichen Heil- Rufe die Weberei Blaschka. Sie erzeugte Herren- und sich die Arbeiter nach bekannter Art und eigenem zuputschen und das Volt in eine Stimmung hin­Damenstoffe und sogenannte" Langware" von Gutdünken aus. ausgezeichneter Qualität. Achthundert Arbeiter In Fischern bei Karlsbad   veranstaltete einzumanövrieren, die Unbesonnenheiten zumin= Für die Renovierung zweier wichtiger best begünstigt hätte. Die Masse des Volkes lei- die SdP am Samstag einen Ball, der als Ersatz beschäftigte man vor dem Krieg, 1930 waren es trog Rationalisierung und Absaßschwierigkeiten Durchzugsstraßen, der Prager- und der Reichen- stete diesen Versuchen Widerstand, hingegen wan- einer öffentlichen Versammlung aufgezogen immer noch dreihundert. Tam kam die Firma in bergerstraße, hat das Landesamt vor längerer berten viele junge Leute, die im Geiste der SdP wurde. Um 9 Uhr abends waren nicht mehr als finanzielle Schwierigkeiten, die wirtschaftliche Lei- Beit 80 Prozent des Aufwandes zugesichert, die staatsfeindliche Taten begingen und Flüsterparo- 40 bis 50 Personen anwesend. tung des Unternehmens verstand es nicht, sie zu restlichen 20 Proz. will das Fürsorgeministerium len weitergaben, in den Kerker und wurden dann meistern, die erdrückende Konkurrenz der großen beisteuern. Der Ausbau der dem Bezirk gehören von ihren Auftraggebern und Hintermännern ver­Legtiltonzerne tat ein Uebriges: noch im Jahre den Kleinseitnerstraße ist ebenfalls seit langem ge- leugnet. Es ist nicht unbekannt, daß die meisten 1930 blieben die Maschinen stehen, um nie wieder plant, aber die definitive Bewilligung zum Bau- der wegen Vergehens gegen das Schutzgesetz ange= zur Tätigkeit erivedt zu werden. Eine zweite Fa benauer Arbeiter haben einen Sommer lang ver- Diese Tatsache paẞt sehr wenig zu dem Gerede des beginn läßt immer noch auf sich warten. Die Lie- tlagten Sudetendeutschen der SdP angehören. brit der Firma in Böhmisch- Aicha   arbeitete noch gehen gehofft; man hat sie wieder einmal ver- Sandner. Wir haben, erklärte dieſer, Nuhe

einige Zeit und blieb dann ebenfalls ſtehen,

gessen.

Schon im Jahre 1928 war die große Liebe­nauer Brauerei in Schwierigkeiten geraten, eine Fürsorgeminister Ing. Nečas sicherte seine Gastwirtegenossenschaft erklärte sich bereit, den Hilfe bei der Durchführung der Notstandsarbeiten Betrieb weiterzuführen, die Besizerin aber ver- zu. Was nußt aber der beste Wille der höchsten kaufte die Konzession an eine Gablonzer Brauerei Staatsfunktionäre, wenn die untergeordneten In­und diese ließ natürlich die Erzeugung in Lie- stanzen durch umständliche Behandlung jedes Pro­benau auf, um den Absatz des eigenen, Gablonzer jektes diesen guten Willen zunichte machen? Be­- Mit Bitterfeit vor der Amtsschimmel von Prag   nach Reichenberg Produttes, erhöhen zu können. spricht man noch heute von dem unsozialen Verhal- und von dort nach Liebenau galoppiert" ist, wird bie jeßige Generation der Liebenauer wahrschein­ten der ehemaligen Eigentümerin. lich längst ausgestorben sein.

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Die Brauerei bildete den Anfang, die Wes berei das Ende dieser Abwärtsentwicklung. 1980 war über Liebenau der Stab gebrochen.

Genleins immer

Textilarbeiter im Trautenauer Gebiet zu sechzig Prozent rot! Der Textilarbeiter" schreibt: Wenn die Anhänger der Volksgemeinschaft" behaupten, daß nur sie in jenen in und der Gablonz   allein die Legitima­tion besitzen, das sudetendeutsche Volk zu vera treten, so können wir durch das Resultat der Trautenauer B.- A.- Wahlen das Gegenteil be= weisen. Gewählt wurde geuer in elf Betrieben. Von den zur Vergebung gelangenden Mandaten erhielten:

und Ordnung nicht aufrechterhalten, Prag   schön Kind zu spielen." Hingegen hat sich die SdP ohne Erfolg bemüht, Disziplin und Ords nung zu stören, um in Berlin   schön Kind zu spielen. Wenn diese Versuche kein größeres Echo fanden, so sind daran schließlich auch die Diszi­plinlosigkeiten und die Unordnung in der Sdp schuld, die die Aktionsfähigkeit dieser Partei her­abminderten und bewirkten, daß man ihre Losun­gen nicht ernst nahm. Sandner sagte dann, daß sich die SdP zur Front je ner Mächte be=

Wechselvolle Kämpfe bei Madrid  

El Tiemblo gefallen?

Erfolge der Regierungstruppen in Asturien  

Die Union der Textilarbeiter. Christliche Gewerkschaft Deutschsoziale

Gablonzer Verband

Kommunisten.

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37 10

7

5

2

Im ganzen waren also 61 Mandate zu vers geben, davon bekam die Union der Textilarbeiter allein 37 oder 60 Prozent der Gesamts zahl, während der Gabloazer Verband nur 5 Mandate erreichen fonnte, was einen Prozents sab von 9 ergibt.

In den ersten Jahren flackerte noch von Zeit zu Zeit die Hoffnung auf eine Neubelebung der Industrie auf, dann wurden die Maschinen wegge= schafft, die ersten in unbeschädigtem Zustande, die Ießten in Stücke zerschlagen. Man verkaufte die Transmissionen, die Lager, die Fußbodenbretter und die Fliesen, riß die Türen weg und die Bal­ten aus den Wänden. Ein Portier blieb zurück, Dem Vormarsch der Rebellen gegen Madrid   meshäuptlinge geladen, die vom Großvezir des In Kürze: der führt die Besucher herum:" Bitt' schön, Herr, stellt sich neben dem todesbereiten Widerstand der Kalifen   geführt, in Sevilla   eintrafen. Auch dieser die Eisenträger könnens vielleicht gebrauchen, sie Milizen, die sich in den letzten Tagen auch zahlen- Verbrüderung mit den mohammedanischen Afrika­triegen's Kilo um zwanzig heller. Oder woll'ns mäßig verstärken, als ein neues Hindernis das nern beleuchtet finnfällig die christlich- nationa= den Stoß Biegeln?" Bald wird man die Fenster- stürmische und regnerische Herbstwetter entgegen, len" Bestrebungen der Generale. rahmen herausreißen und die Mauern auf Ab- das über Kastilien hereingebrochen ist und vor bruch verkaufen, dann wird nur noch ein Schutt- allem den Fliegern die Sicht benimmt. Die Rebel­plaz die Stelle bezeichnen, wo einstmals einige len melden zwar einige Teilerfolge und ein wei­

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Berlin.( DNB) Der Reichspropagandaminister hat die in München   erscheinende Zeitschrift Das innere Reich  " wegen Besudelung des Charat­ters Friedrichs des Großen" und die Zeitschrift " Der Querschnitt" wegen bösartiger staats­licht, durch das zehn Unterseeboote, die in verschie gefährlicher Verirrungen" bis auf weiteres verboten. denen Werften erbaut wurden, in die italienische Striegsmarine eingereiht werden. Die Namen der

Rom  . Im Amtsblatt wird ein Dekret veröffent

neuen U- Boote tragen durchtvegs Städienamen Abessiniens, und zwar: Adua, Aksum  , Arradam, Matale, Neghelli, Gondar, Aschangi, Dessie und Dagabur. Wien  . Der Freiheitsbund, die dem christlich

Bern.( SDA.) Der Bundesrat hat mitgeteilt,

hundert Menschen Brot und Arbeit fanden, zum teres Vordringen ihrer Angriffskolonnen, aber Bergarbeiter im Sturm die Kajerne Pelayo ge­Aus Oviedo wird gemeldet, daß afturische Teil fänden sie diese heute noch, denn noch im auch die Regierung berichtet von einer Anzahl genommen haben, wobei sie acht Geschütze und meh­Heurigen Jahre sollen Aufträge an die Firma ein- glückter Einzelaktionen( vor allem bei Bal de rere Maschinengewehre erbeuteten. Die belager. gegangen sein. Iglesias) gegen den anmarschierenden Feind. Be- ten Aufständischen halten sich nur noch in der Maschinen und übrige Einrichtung ver- denklich für die Regierung wäre es, wenn die Kathedrale und in der Waffenfabrik. schwanden die überflüssigen" Menschen blie- Meldung über die Einnahme El Tiemblos Einer amtlichen Nachricht zufolge rücken die ben zurück. Reichenberg und Gablonz   sind weit und der großen Kraftwerke im Gebirge durch die Regierungstruppen an der Ostfront über Villa­entfernt, die Landwirtschaft der Umgebung fann Rebellen sich bestätigen würde. Die Lage der Mili- fante Montijo in der Provinz Burgos   vor. Sie Die Arbeitsträfte nicht verwenden. Der 2200 Gin- zen im Guadarramagebirge wird jedenfalls das haben einige Anhöhen befeyt und die Eisenbahn- sozialen Staatsrat Kunschat nahestehende Wehror­wohner zählende Ort hat heute ungefähr 500 durch, daß entlang dem Gebirgszug die Süd- ſtrede Duintiliano- Barruclo in die Luft ge- ganiſation, hat beſchloſſen, der Frontmilia beizutre­Arbeitslose. Alle leben von der mageren Unter- armee der Rebellen gegen Madrid   vorstößt, im- sprengt. Im Abschnitt von Huesca   haben die stügung, alle haben die Hoffnung aufgegeben, daß mer schwieriger und es ist möglich, daß sie diesem Regierungstruppen das Elektrizitätswerk vernich- ten. 13 einmal beſſer werden wird, denn sie wurden. Drud aus zwei Fronten weichen und El Tiemblo tet, das Sabaniego, deffen Explosivstoff- Fabrit daß auf die Verteidigungsanleihe 200 Millionen zu oft von trügerischen Hoffnungen enttäuscht, räumen mußten. Damir wäre die Stromversors fich in den Händen der Aufſtändischen befindet, Schweizer Franken   gezeichnet wurden. Liebenau ist eine tote Au" schon seit fünf gung Madrids unterbunden, was vor allem wegen mit Strom versorgt. An der Südfront herrscht Jahren... bes Ausfalls an Kraftstrom böse Folgen haben Nuhe. An der Mittelfront fanden einige Gefechte bei Sierra Guadarrama   statt. Im Abschnitt des Terror und Demoralisierung In Oviedo   wird noch immer gekämpft. Tajo   werde Algodor in der Provinz Toledo   von Es gibt noch zwei kleinere lithographische Be- Sin Fünftel der Stadt wird von den Rebellen der Artillerie intensiv beschoffen, doch haben sich triebe, die zusammen über hundert Leute be- noch gehalten. Die afturischen Milizen segen im die Stellungen der Gegner nicht geändert. schäftigen. Die Verhältnisse in diesen Betrieben Straßentampf vor allem Panzerautos und Neuer Gesandter Spaniens  gehören auf ein besonderes Blatt. Beide Unter- die todesmutigen Stoßtrupps der Dynamis nehmer brüden die Löhne, wo sie können, umge- tero 8", der mit selbstverfertigten Handgranaten In Prag  hen die Vertragsbestimmungen, zahlen ihren Ar- bewaffneten Bergarbeiter ein. Von Galicien   her beiterinnen 80-40 kronen wöchentlich. Bei der ist eine Entsazkolonne der Rebellen im Anmarsch. Firma e r t e l herrschen brutale Antreiber- Sie wird aber von den Fliegern der Regierung methoben, die sich besonders ein Meister zu eigen arg bedrängt. Eine ihrer Verpflegkolonnen, 60 gemacht hat, der Chef der Firma Ahrend Straftwagen start, ist von den Fliegern der Regies vieber entließ einige Arbeiterinnen, weil sie ge- rung völlig bernichtet worden. werkschaftlich organisiert waren. Dieser offene Fall von Betriebsterror und Verlegung der Koa­fitionsrechte der Arbeiterschaft tam vor das We­

tönnte.

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Paris  . Der neue Leiter der spanischen   Ge­fandtschaft in Prag   Luis Jimenez de sua ist heute auf seiner Reise nach Prag  , wo er Mitt­woch eintreffen wird, in Paris   angekommen. Er ist Mitglied der sozialistischen   Partei, der Richtung Die Rebellen haben am 12. Oktober den Indalecio Prietos und war bisher Vizepräsident Festtag der spanischen   Masse" begangen und das der spanischen   Kammer. Er war Professor des zu zahlreiche maroktonische Adelige und Stam- Strafrechtes an der Madrider   Universität.

Afuncion. Die Regierung von Paraguah hat am Mittwoch ein Gesetz erlassen, durch das ter Kommunismus als außerhalb des Gesetzes stehend erklärt wird. Jede Art kommunistischer Betätigung wird mit Gefängnis bis zu vier Jahren bestraft. Der Staatspräsident wird ermächtigt, für Kommus nisten jederzeit einen Zwangsaufenthaltsort zu bes stimmen oder die Landesverweisung anzuordnen.

Washington  . In einer Rundfuntansprache ers flärte der Professor der katholischen Universität in Washington   Msgr. Jon Ryan, die gegen das New Deal- Gesetz erhobenen Beschuldigungen des Kom­munismus feien nichts anderes als eine nichts­würdige Ehrabschneidung. Er sei für die Wieders wahl des jezigen Präsidenten Roosevelt  . Die Nelv Deal- Gesetze stünden im vollen Einklang mit deu Enzykliken des Papstes Leo III   und Pius XI  ,