Nr. 245
Besuch der Kurse wird immer größer. Die Schüler und Klassenzahl ist auf tschechischer und auf deutscher Seite, hier etwas stärker, zurückgegangen. Es ist jedoch anzuerkennen, daß die Fälle von Klassenerrichtungen bzw. Auflassun gen vom Vorsitzenden des Landesschulrates in entgegenkommendster Weise behandelt wurden.
Zum Schluß tam Genosse IIIn er auf die in der letzten Zeit erfolgten dienstlichen Ver= setzungen von Lehrern zu sprechen. Er bezeichnete es als unverantwortlich, diese Maßnahmen in allen Fällen, wie dies von gewisser Seite geschieht, als die Folge von Denunziationen Hinzustellen. Der Lehrberuf, sagte er, ist schwer und ein forrettes und unparteiisches Verhalten gehört zu den unerläßlichen Eigenschaften eines guten Lehrers.
Mittwoch, 21. Oktober 1936
Seite 3
Sudetendeutscfier Zeitspiegel
Teplitzer Post- Erlaß
Alle deutschen Beamten wieder in ihren Abteilungen
zurückgenommen
Verhalten deswegen, weil die deutschen Postbeam ten ihren Diensteid genau so geleistet haben, wie die tschechischen und ihren Dienst gewissenhaft verfahen. Vom Standpunkt der Staatssicherheit aus gesehen sind die tschechischen Beamten mit faschistischer Gesinnung weitaus kritischer zu beurteilen als solche Beamte, deren einziger„ Fehler" es ist, sich zur deutschen Muttersprache zu bekennen. Eine Beurteilung der Staatsgesinnung nach nationa len Gesichtspunkten ist im allgemeinen unmöglich. Es gibt da und dort treue Diener der Demokratie, wie es da und dort Faschisten und Staatsfeinde gibt.
Vor kurzem wurde gemeldet, daß nach der Inspektionsreise, die ein höherer Postbeamter nach Tepliß- Schönau unternommen hatte, alle deut schen Beamten, die dort im Telegraphen- und Telephondienst beschäftigt waren, in andere AbteiDie beiden Vorlagen über das Ordens- und lungen des gleichen Poſtamtes versetzt worden bas Flaggengesetz wurden am Dienstag im Senat sind. Einige nationalistische Hebblätter auf tsche aufgelegt und nach der Plenarsizung vom ver- chischer Seite begrüßten diese Maßnahme als im fassungsrechtlichen Ausschuß unverändert geneh- Interesse des Staates gelegen, die deutsche natiomigt. Sie stehen auf der Tagesordnung der nalistische Preſſe machte sie zur Grundlage eines nächsten Plenarsizung, die Mittwoch um 9 Uhr neuen Feldzuges gegen den Attivismus. früh beginnt. Am Dienstag befaßte sich das Die drei deutschen Minister haben sofort nach Senatsplenum mit einem zusammenfassenden dem Bekanntwerden des Falles eingegriffen und Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über die Zurücknahme der empörenden, ungerechten Und aus diesem Grunde ist es zu begrüßen, die Erledigung der Anträge auf Hilfelei Verfügung jenes Postbürokraten verlangt. Em daß die Versetzung der deutschen Postbeamten in stung bei Elementartatastrophen. pörend ist der Fall gewesen, weil er sich in Teplitz- Schönau zurückgenommen wurde. Das Daran schloß sich eine Debatte, in welcher drei einer Zeit ereignete, in der sich maßgebende Fak: Einschreiten der aktivistischen Parteien hat alſo Redner sprachen. toren beider Nationen aufrichtig und mit Erfolg bemühen, das nationale Busammenleben erträg- Erfolg gehabt. Darüber darf man sich, ob man lich zu gestalten und es auf die Grundlagen der nun Tscheche oder Deutscher ist, als Demokrat und Gerechtigkeit zu gründen. Ungerecht ist das treuer Staatsbürger aufrichtig freuen.
Ueber die Frage der Gehaltsabzüge der Staatsangestellten verhandelte im Rahmen eines seinerzeit von den tschechischen Sozialdemokraten eingebrachten Initiativantrages auf Novellierung des Gesezes über die Sparmaßnahmen der verfassungsrechtliche Ausschuß des Senates. Es wurde beschlossen, den Antrag einem Sub= tomitee zu übergeben, das mit der Regierung in Verhandlungen treten und deren Zustimmung zu einer positiven Lösung des Problems einholen soll.
Vor zwanzig Jahren
Empfang im Rathaus
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Wünsche
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Zugesagte Hilfe
Gelegentlich einer Versammlungsreise, die handen ist und unsere Partei wird nichts unversucht Genossen Taub nach Mähren - Schlesien führte, lassen, um alle erforderlichen Maßnahmen durchzutam er am Samstag auch nach Troppau , wo er setzen. Den Arbeitslosen Hilfe zu bringen, ist schon am Bürgermeisteramt verschiedene Abordnungen aus rein staatspolitischen Erwägungen notwendig, Körperschaften unterbreiteten. Stammer- Vizeprä= dern auch eine moralische Wehrhaftig= Am 21. Oktober 1916 schoß in einem Wiener sident Taub wurde zunächst vom Troppauereit. Wichtig ist vor allem, Arbeit zu schaffen, die Restaurant Friedrich Adler den Ministerpräsi- Vizebürgermeister Tib begrüßt. Opfer der Krise wollen Beschäftigung und keine Aldenten des alten Desterreich, den Grafen dann empfing er eine Abordnung des schlesischen mosen. Bei der Durchführung von Investitionen, Stürgth, nieder. Die Schüsse wedten in der Landesverbandes für Feuerwehr und bei der Vergabe von Staatsaufträgen ist das ganzen Welt, vor allem aber in der Arbeiterschaft Rettungswesen, die die gevlante Ver- deutsche Gebietentsprechend zu ein ungeheures Echo. Sie waren der Ausdruck schmelzung aller Feuerwehrverbände Mähren berücksichtigen. Der Erportförde= der Verzweiflung, die viele Menschen angesichts Schlesiens als unzweckmäßg bezeichnete und rung muß ein besonderes Augenmerk zugewendet des endlosen Kriegsgrauens erfaßt hatte, waren Vizepräsidenten Taub ersuchte, sich für die Bei- werden. Die De valvation der Kč, zu der ein Protest gegen die Unmenschlichkeiten und behaltung des bisherigen Zustandes einzuseßen. die Republik durch die Abwertungen in anderen Drangsale, die den Völkern auferlegt waren. Taub erklärte, daß er, falls tatsächlich eine solche Staaten gezwungen wurde, wird die erhoffte günStürgth war der Vertreter jenes absolutistischen Zentralisation geplant sein sollte, seinen Einfluß stige Wirkung nur dann haben, wenn sie begleitet Systems, das das zerfallende Desterreich durch die dahin geltend machen werde, damit die AutoErstickung des gerichte und Galgen zusammenhalten wollte. Die ses System sollte in ihm getroffen werden; und es wurde ins Herz getroffen. Die Schüsse vom 21. Oftober haben den Zerfall Desterreich Ungarns zweifellos beschleunigt.
empfing, die ihm die Wünsche der delegierenden denn wir brauchen nicht nur eine militärische, son
3 freien Wortes, durch Ausnahme
nomie der Feuerwehrverbände erhalten bleibe,
Sodann trug Angestellten- Obmann Veselý dem Genossen Taub die Wünsche vor, deren Erfüllung im Interesse der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im Bezirke Troppau nötig wäre. Vor allem handelt es sich um die Verwirklichung des alten Projekts eines Talsverrenbaues in Kreuzberg . Taub sprach die Hoffnung aus, daß es vielleicht gelingen werde, aus den Investitionskrediten einen Betrag für diesen Bau be= reitzustellen.
von der Beseitigung der Zollschranken, Kon=
fingente und Deviſeuverozbmungen, en, bers
Genosse Taub beschäftigte sich dann mit den gegnerischen Parteien im tschechischen wie im deutschen Lager und schloß mit einem leidenSchaftlichen Ruf nach Zusammenschluß aller Werktätigen auf dem Boden unserer Partei. Taubs Reden wurden mit stürmischem Beifall aufgenommen.
Eine Rumburger Jugendgenossin schreibt aus Argentinien
Die Jugendgenossin Ilse I del, die, che die Verhältnisse sie nach Argentinien verschlugen, der Rumburger Jugendgruppe angehörte, berichtet in einem Briefe aus Buenos Aires ihrer in Rumburg lebenden Cousine:
,, Meine liebe Erna!... Wenn ich von Rennersdorf höre, bekomme ich gleich wieder Heimweh. Ja, ja, liebe Erna, Du hast es viel, viel besser als ich, weil Du überall hinfannst, wo es so schön ist. Ich beneide Dich ganz schrecklich.. Am meisten habe ich mich darüber gefreut, daß Du mir über unsere Jugend geschrieben hast. Wie ich das gelesen habe, habe ich gedacht, wie gerne Hätte ich da wollen dabei sein in Bodenbach und überall. Mittendrin sein mit meinem blauen Kleid und rotem Tuch. Wenn ich doch die Zeit und die Jahre zurückschrauben könnte, dann ginge ich auch niemals wieder fort.
Hier gibt es auch sozialistische Jugend; da ist unser Haus dabei. Es sind aber nur lauter Jungens und keine Mädels. Hans ist der Jüngste, alle anderen Deutschen sind Nazi. Wir müssen sehr viel Angst haben um unseren Hans; die Deutschen sind nicht gut zu sprechen auf ihn und die Polizei hilft ihnen, weil sie selber argentinische Nazis sind. Vorige Woche waren wir mit Hans bei den Sozialisten, sie hatten eine Kinoauffüh= rung und die Einnahmen wurden nach Spanien geschickt. Es waren viel Leute. Als der Vorsitzende der Partei sprechen sollte, gab es zweimal einen lauten Knall im Saal und darauf einen großen Tumult. Wir haben uns sofort unter die Bänke geworfen und mußten dort liegen bleiben. Es stellte sich heraus, daß Nazi Bomben geworfen hatten. Unser Hans war natürlich verschwunden und mittendrin in der Nauferei mit den Nazis. Bei diesen war ein Deutscher dabei, den unser Hans fannte; den hatte er sich aufs Korn ge
nommen...
Mit der Polizei, das ist eine traurige Sache. Da unsere Veranstaltungen nicht verboten sind, soll die Polizei sie schützen, aber sie hilft den Nazis. Bei einer anderen Veranstaltung hatten diese den Fensterladen wie ein Sieb mit Revolverkugeln durchlöchert und von den Wänden fiel der Putz von den Einschlägen herunter. So ist es hier um unsere sozialistische Jugend bestellt. Das kennt Ihr drüben gar nicht. Unsere Jungens hier sind aber auch wie die Teufel, sie fürchten sich nicht. Solche Kampfmethoden sind sie schon gewohnt..."
Soweit der Brief der tapferen Jugendgenossin, die ihre sozialistische Erziehung aus der alten Heimat mit hinübernahm in die neue. Er wird unsere jungen Freunde sicher sehr interessieren.
Die Sozialdemokratie und mit ihr Friedrich Adler waren und sind Gegner des individuellen Terrors. Aber man muß sich vor Augen halten, Um die Exportförderung für die Glasindudaß damals täglich tausende unschuldig an den Großes Schadenfeuer bei Karlsbad . Sonntag strie. Am Dienstag sprach eine Abordnung, be= Fronten starben starben für die Interessen der abends ist im Bauernhofe des Landwirtes Zeidlhart stehend aus Reckziegel, Otto Walleck für Herrschenden, getreten wie Hunde. Das Lei= Veselý verwies weiter auf die mangelhaften in Schautau bei Bettlik ein Brand ausgebrochen, der den Glasarbeiterverband, Grünzner für den ben der Millionen in den Schüßengräben Buteilungen aus der Ernährung 3 at kinnen kurzem die Scheuer, den Schupfen und einen Allgemeinen Angestelltenverband und Mandler und im Hinterland, das keinen anderen Weg des tion, auf die Dringlichkeit, in Anbetracht der Teil des Wohnhauses in Asche legte. Die Brand - für die Genossenschaft der glasbearbeitenden GeProtestes mehr fand, äußert sich in der Tal etwas gebesserten wirtschaftlichen Situation die gefahr für die umliegenden Gehöfte war bei dem werbe in Haida, beim Handels-, Finanz- und Friedrich Adlers. In der mutigen Rede vor dem Unternehmerschaft zur entsprechenden Bei herrschenden starken Wind außerordentlich groß, so Fürsorgeministerium sowie bei der volkswirtschaftStaatsanwalt, in der er sich zu seiner Tat als tragsleistung für die Arbeitslosenfürsorge daß die auf dem Brandplate erschienenen Feuerweh- lichen Abteilung des Ministerpräsidiums vor, um einer bekannte, der mit dem Leben abgeschlossen heranzuziehen, er betonte die Unzulänglichkeit ren aus allen Nachbargemeinden Mühe hatten, den Maßnahmen zur Exportförderung besonders im und das schöne Bewußtsein hat, es für seine der Altersversorgung und schilderte an der Hand Brand zu lokalisieren. Die mehr als zwei Stunden Hinblick auf die bedrängte Lage des Gebietes Teidenden Mitmenschen hingegeben zu haben ,, sagte von Beispielen, daß das Achtstundentagsgeset wütende Feuersbrunst dürfte durch die Unvorsichtig- Haida- Steinschönau zu urgieren. es über das Problem des individuellen Terrors: leider noch immer nicht respektiert wird. Laub feit eines Betrunkenen verursacht worden sein; die Ban von Kleinstwohnungen. Unter diesem Titel Ich bin mit dem Herrn Staatsanwalt ganz ging auf alle aufgeworfenen Fragen ein, ver- Frau des Besizers sah kurz vor Ausbruch des Feuers brachten wir in unserer Nummer vom 18. Oftober einverstanden, daß in einem geordneten schwieg dabei aber nicht die Hindernisse, die noch einen Alkoholisierten, der sich eine Bigarette ange- eine Notis, die schon an der Spize einen Druckfehler Staatswesen der politische Mord kein politisches beseitigt werden müssen, um zu einer befriedi- zündet hatte, und der das noch brennende Streichholz enthielt, es handelt sich nämlich um den Bau von Kampfmittel sein kann... Die Voraussetzung. in der Richtung der Scheune des Anwesens von sich Kleinstwohnungen in M. Schönberg( nicht in die hier zu prüfen ist, ist die Frage, ob wir in genden Lösung zu gelangen. geworfen hatte. Sternberg). einem geordneten Staatswesen leben."
gen annimmt.
Der Reichenberger SdP- Terror
Gegenstand einer sozialdemokratischen Interpellation
Die Genossen Neyzl und Dr. Hellers haben am Dienstag im Namen unseres Senatorenklubs an die Minister für Schulwesen und Inneres eine Interpellation gerichtet, in der sie auf Grund der Zeitungsmeldungen über die Reichenberger Theateraffäre, über die wir gestern ausführlich berichtet haben, die Aufmerkfamkeit der verantwortlichen Faktoren auf das unqualifizierbare Verhalten der SdP und ihrer Funktionäre richten.
Daraus geht hervor, daß über die Vergabe des Reichenberger Stadttheaters nicht mehr die Stadtvertretung Reichenberg, sondern ausländische aktoren, und zwar Privatpersonen, und insbe= sondere die Reichskulturkammer in Berlin , entscheidet.
Wir sind der Ansicht, daß ein Einschreiten der Behörde dringend notwendig ist, um zu verhindern, daß ausländische Fattoren ein befugten Einfluß auf Entscheidungen nehmen, welche
Der Troppauer Magistratsdirektor Mayer Aber es war ein Staatswesen, in dem jede brachte die Troppauer The a terfrage zur Willtür der Herrschenden erlaubt war, in dem der Sprache und Genosse Taub versprach, sich für eine Erhöhung der Subvention Mord, begangen durch die Herrschenden, mit dem Glorienschein des Patriotismus umgeben wurde. dieses Theaters einzusetzen. Und auf die Bitte Friedrich Adler hat vor Gericht alle Ver- des Baudirektors Rab e r, etwas für die Neusuche, ihm mildernde Umstände zuzubilligen oder belebung des zum Stillstand gekommenen Ostfeine Tat auf Sinnesverwirrung zurückzuführen, bahnhof Baue& zu tun, erklärte Taub, entschieden abgelehnt. Er fühlte sich als Wort- daß er auch in dieser Angelegenheit sofort bei den entsprechenden Stellen in Prag vorsprechen führer der Gedrückten und Getretenen und machte werde. den Gerichtssaal zur politischen Tribüne, auf der Die Troppauer scheinen, nach den Presseer, den sicheren Tod vor Augen, das sagte, was die Herzen von Millionen Menschen bewegte. Das meldungen zu schließen, außerordentlich erfreut absolutistische Regime wagte nicht, diesen Mann darüber, daß Taub sich so eingehend ihrer Sordie Strafe des Hängens erleiden zu lassen, zu Taub hielt dann am nächsten Tag der ihn das Ausnahmegericht verurteilte, es Legnadigte ihn zu lebenslänglichem Zuchthaus. Das Parteiappelle in Jägerndorf und in Neutitschein Rechtsbewußtsein des Voltes aber erhob ihn im ab und befaßte sich bei diesen Anlässen in großen lediglich inländischen Behörden zusteht. Jahre 1918 zum Führer der Arbeitermassen und Reden sowohl mit der internationalen politischen Dieser Bericht", heißt es in der Interpellation Vorgehen der Vertreter der sudetendeutschen Partei Wir wollen die Frage offen lassen, ob in dem diesen dient er noch heute als Sekretär der Sozia- Situation als auch mit der politischen und wirtu. a., beweist, daß in Reichenberg die sonderbarsten nicht ein strafbarer Terroratt gelegen ist. listischen Arbeiter- Internationale mit all der lei- schaftlichen Lage bei uns. denschaftlichen Hingabe zu freiem Menschentum Bei der Erörterung der wirtschaftlichen Situ- Berhältnisse herrschen und daß dort Bestrebungen im Wir können aber nicht glauben, daß die tschechoſloiraGange sind, welche mit der Selbständigkeit und Un- tischen Aufsichtsbehörden dulden können, daß auslän und wahrhafter Sittlichkeit, deren nur je ein ation zeigte Taub an der Hand statistischer Daten abhängigkeit unseres Staates sowie mit seinen demo- bische Behörden und Privatpersonen über die Vers Mann fähig war. auf, daß in der Weltwirtschaft eine gewisse Bele tratifchen Einrichtungen absolut unvereinbar sind, Zwanzig Jahre sind seit der Tat Ablers ins hung unverkennbar ist. Auch in der Tschechoslowakei daß sich die Sop in geradezu unerhörter Weise Babe des Stadttheaters in Reichenberg zu entschei Land gegangen. Die Welt, die er beffern wollte, läßt sich eine Kleine Besserung feststellen, an der das in die Verhältnisse des Theaters einmischt und daß ' ist in vielem schlechter geworden. Gewalt und deutsche Siedlungsgebiet allerdings sie einen unerträglichen Terror ausübt, Willtür sind, obwohl es keinen Krieg zwischen den nur im bescheidenen Maße parti- um den von der Stadtgemeinde bestellten Direktor, europäischen Ländern gibt, zu den Methoden der zipiert. Um so notwendiger ist es, daß die Re- Herrn Barnay, zum Rücktritt zu bewegen. Der Gipfelpunkt des wohl kaum jemals DaHerrschenden im Faschismus geworden, Feigheit gierung gerade hier eingreift. Die deutsche Bevöl=| und Niedertracht sind Trumpf in den Ländern der terung bildet in diesem Staate ein Viertel der Ge- gewesenen wird aber damit erreicht, daß die VertreDittatur. Verheißungsvoll aber wie eh und je samteinwohnerzahl, von den Arbeitslosenter ber fudetendeutschen Partei schließlich erklärten, tlingen uns heute die Worte Freiligraths, die der aber sind awei Drittel Deutsche . Die af Gutachten über die künstlerische Tätigkeit und Lodgeweihte damals seinen Richtern zurief: Rebe des Herrn Präsidenten in Reichenberg hat be- die Fähigkeiten des Herrn Direktor Barnay bei ber Meich Skulturkammer in Berlin , bei Prof. Merker von ..Nicht olle sind tot, die begraben sind, wiesen, daß an den verantwortlichen Stellen das der Universität Breslau und bei Geheimrat Dr. denn sie töten den Geist nicht, ihr Brüder!" Verständnis für die Notlage im Grenzgebiet vor- Kühnemann in Breslau einzuholen find.
ben haben.
Wir stellen daher die Anfrage:
1. Sind die Herren Minister bereit, den Sachverhalt erschöpfend zu untersuchen?
2. Sind sie bereit, fofort gegen die unbefugten Eingriffe einzuschreiten und zu verhindern, daß ausländische Behörden und Privatpersonen über die Vergabe inländischer Stellen zu entschei den haben?
3. Glauben die Herren Minister nicht, das in dem Vorgehen der Vertreter der sudetendeutschen Partei eine Uebertretung des Terrorgefeges gelegen ist?