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..Berufung gegen gefällte Urteile sowie Begna­digungsgesuche werden nicht berücksichtigt."

Der Amnestiekonferenz lagen wohldokumen­tierte Denkschriften über die Untaten der Gestapo vor, aber der Moskauer Prozeß wühlt das Ges tiffen aller rechtlich Denkenden mit der Frage auf: Und die GPU?"

Sonntag, 25. Dttober 1936

Verwirrung

Mutmaßungen über die Absichten und Folgen des russischen Schrittes

im Ueberwachungsausschuß

Nr. 249

Rolle stummer Hunde oder gar lügnerischer Be­fchöniger drängen lassen. Dadurch unterscheiden wir uns von den Drahtpuppen der kommunisti­ schen Parteien.

Wir bekämpfen jeden gewaltsamen Gingriff in bie Entwidlung der Sowjetunion , aber wir tönnen auf das Recht der Kritik nicht verzichten, Die Kommunisten haben tausendfach recht, einer Kritit, die nicht zum Schaden, sondern im wenn sie alles aufbieten, um politische Gefangene Das amtliche Kommuniquee über die Sit- listen die diesbezüglichen Erklärungen des Außen Sinne der friedlichen, evolutionären Entwicklung vor dem Henter zu retten, aber ihre Aktionen be- sung des Neberwachungsausschusses zur Einhal- ministers De I bos gebilligt. Reuter meldet der Sowjetunion zur Herstellung der Freiheits­kommen leider ein geradezu groteskes Gesicht, tung des spanischen Nichteinmischungsabkommens aus Most a u, daß die Sowjetregierung zwar rechte des Voltes unentbehrlich ist. wenn sie gleichzeitig zu den Erſchießungen in teilt mit, daß der Vertreter Portugals die Be- sie aber die Schwierigkeiten nicht unterschätze, die in einer Zeit, wo die Hitler und Mussolini , die geneigt sei, nach Madrid Waffen zu liefern, daß Es liegt mir durchaus fern zu bestreiten, daß Moskau schweigen müssen oder gar ihnen zuzu- schuldigungen der Sowjetunion zurückgewiefen sich aus der weiten Entfernung und aus der Ge- Pilsudsti und Dollfuß , die kleinen Potentaten der jubeln verpflichtet werden. Sandstaaten und des Balkans in einem großen Die kommunistischen Hilfsorganisationen und die Vertreter Deutschlands und Italiens fahr kriegerischer Verwicklungen ergeben. verfügen über gute Ideen, organisatorisches' Ge- ihrerseits Beschuldigungen gegen die Sowjetre­Teil Europas den Rechtsboden vernichtet und sich schid und reichliche Geldmittel. Das einzige, was gierung über den angeblichen Bruch des Abkommentieren die russische Kündigung des Nichtinter- beiterklasse gezwungen ist, die faschistischen Usur­London, 24. Oktober. Die Times" foms auf den Boden der Gewalt gestellt haben, die Ar­ihnen fehlt, ist die Einheit der moralischen Basis. mens erhoben. Der Ausschuß vertrat die Mei- ventionsabkommens und kommen zu dem Schluß, patoren und reaktionären Klopffechter des unter­Auf diese kommt es aber mehr als alles andere on, wenn man wirkungsvoll die Schmach der nung, daß der russische Vorschlag, die portugie- daß der Sowjetverband in feiner Weise einen gehenden Kapitalismus auf dem Boden zit be­faschistischen Barbarei bekämpfen will. So ent- fischen Häfen einer englisch - franzöfifchen Kontrolle Konflikt wünscht. Moskau will einfach, daß auch kämpfen, auf den sie sich selbst gestellt: auf dem springt aus den Notwendigkeiten des Kampfes zu unterwerfen, erst nach dem Studium der por- fünftighin sich die Dritte Internationale als Boden der Gewalt. Wir kennen und anerkennen gegen den Faſchizmus dieselbe Frage, die sich tugiesischen Antwort geprüft werden könne. Die Kampfe gegen den Faschismus geriere. Vielleicht geschichtlichen Umwälzungsperioden. Die Diktatur wirklicher Beschüßer jeder Linksregierung im die historische Rolle der Diftatur in den großen unter allen möglichen Gesichtswinkeln immer nächste Sigung des Hauptausschusses wird am will sie auch den Beweis erbringen, daß sie der ist schrecklich und grauenerregend, wenn sie als ge­wieder ergibt: Warum können die Moz­fauer Macht haber nicht auf die 28. Oktober fein. Der Unterausschuß ist mit dem spanischen Regierung nicht nur Rohstoffe und Me- walttätiger und blutdürftiger Terror auftritt, aber Hegenprozesse verzichten, warum Studium der verschiedenen Noten beschäftigt. dikamente, sondern auch Ausrüstung geliefert sie mag auch dann noch ein Terror im guten tönnen sie nicht i ne Formen habe. Daily Telegraph "" sagt, daß die Lage sich Glauben sein. Die Dittatur wird zu einer ern­des spanischen Konflittes einen Mißerfolg erlit- Botentaten, die von Verachtung für alle Menschen­verschlechtert und die Politik der Lokalisierung ſten Gefahr, wenn sie sich die Launen sadistischer ten hat. Jezt könne man mit der Möglichkeit rech­nen, daß Sowjetschiffe mit Munitionsladungen aus dem Schwarzen Meer ausfahren werden Die meisten englischen und fran- und es wäre eine koloffale Einbildung, wenn je ösischen Blätter geben der Meinung Aus- mand voraussagen wollte, daß diese Schiffe durch drud, daß die Regierungen ihrer Länder von dem das Mittelmeer fahren werden, ohne auf Wi­Neutralitätsstandpunkt nicht abweichen werden, derstand zu stoßen und daß sie ohne Hindernis insbesondere hat der Kongreß der Radikalsozia- Barcelona erreichen würden.

des politischen Strafprozesses verwirklichen, die wir von den faschist if en Machthabern un-

ermüdlich fordern?"

Das, was ich bisher dargelegt habe, hätte jeder andere Sozialiſt ebenso schreiben können, es wird, wie ich annehme, die Zustimmung aller Lechtschaffenen Menschen, die ihre Ueberzeugung frei aussprechen dürfen, finden. In den Schluß­folgerungen bin ich genötigt, persönlich zu sprechen, denn meine Stellungnahme zu den Pro­blemen, die der Moskauer Prozeß aufgeworfen hat, ist nicht so einfach wie die jener, die den in­dividuellen Terror ,, prinzipiell" ablehnen. In meiner Verteidigung vor dem Aus­nahmegericht vor zwei Jahrzehnten habe ich er­klärt, daß allein

das Statt finden derartiger Prozesse, wie es der heutige ist, je de Gewalttat gegen die

rechtfertigt. Allein dieser Prozeß tie

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Herrschenden in Oest rrei derartige Prozesse überhaupt ist für mich die moralische Rechtfertigung. Und ich möchte darauf aufmerksam machen, daß es gerade der Zustand der Justiz in Oesterreich gewesen ist, der von Kriegsbeginn an auf mich auf das Empfinds lichste gebrückt hat, in mir immer wieder das Ges fühl der verlegten Ehre hervorgerufen hat, das Gefühl der Schande, ein Dester reicher zu sein."

denen Seiten Aufklärung über die russische Note In der Subkommission wurde von verschie verlangt. Der Sowjetbotschafter Maisti sagte die Einholung weiterer Informationen von seiner

Regierung zu.

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Und heute, vier Jahre später, nachdem das Stalinsche Experiment in weiten Gebieten gelun­gen ist wenn ich auch keineswegs zu den enthus fiastischen Optimisten gehöre, die verkünden, daß schon alle wirtschaftlichen Gefahren umschifft feien, wenn ich neben den wirtschaftlichen Glanzleistun­gen aud bie Schatten wirtschaftlicher Ungerech tigkeiten und Schwierigkeiten feineswegs übersehe

seiner absoluten Ablehnung stets an der Auffaf-| müßte, fich offen zu einer Politik der To sung festgehalten, daß die Fragen des individuel Ierierung ber bolshewist isch en len Terrors unter dem zweifachen Gesichtswinkel, Herrschaft zu bekennen. Denn der ent ob sie dem natürlichen Rechts be- scheidende Grund für jede Tolerierungspolitik, daß wußtsein des Volkes" entsprechen nur etwas Schlechteres nachkommen kann, ist in und ob sie unter den gegebenen Umständen ein Sowjetrußland heute leider gegeben Nicht freiungstampfes sind, beurteilt werden müssen. zweckdienliches Mittel" des proletarischen Be- gegen das bolschewvistische Regierungssystem als folches kann sich die Politik der russischen Sozial­Ich sagte damals, daß das Stattfinden der=| demokratie heute wenden, sie ist in dieser Periode artiger Prozesse". nämlich solcher, denen die zu viel bescheideneren Bielfezungen gezwungen, Rechtsgrundlagen fehlen jede Gewalttat ge- fie muß sich auf die Wahrung der Lebensinteres­den die Herrschenden rechtfertige". Ich bin auch sen der Werktätigen innerhalb de 3 be Heute noch derselben Ueberzeugung. Aber so sehr st e henden Shst e m 3 einrichten."*) ich verstehe, daß jeder, dessen Reaktionsfähigkeit gegen das Unrecht nicht ganz abgestumpft ist, von fiefster Empörung gegen die Justizmorde in der Sowjetunion erfüllt sein muß, so wünsche ich mit ebenso großer Klarheit zu sagen, daß ich den indibiduellen Terror in der Sowjetunion für tein gweddie n- Tiches Mittel halte. Und zwar aus einer Man wird aus diesen wenigen Worten bes viel allgemeineren Erwägung. Der individuelle scheint es mir immer notwendiger, daß die greifen, daß der Kampf gegen die Vernich Terror ist, meiner persönlichen Meinung nach, russische Sozialdemokratie auf dem Weg, den sie tung der Rechtssicherheit, den ich ge- ein wenn auch nur in seltenen Ausnahmsfäl- bisher konsequent verfolgt hat, bleibt, daß sie gen den habsburgischen Absolutismus unermüdellen zweckmäßiges Hilfsmittel im re vo I u- sich von ihm nicht ablenten läßt, so ungeheuer­lich führte, mir die selbstverständliche Pflicht auf- tionären Kampf. Ich lehne aber den lich auch die Provokation der Stalinschen Willtür erlegt, mit aller Energie gegen die Justizgreuel revolutionären Kampf gegen herrschaft sind. in jenem Lande, das auf den Ehrennamen so- das Regime in der Sowjetunion Wir wollen der Sowjetunion, die den Ka zialistisch" Anspruch erhebt, zu protestieren. Denn in allen seinen Formen, nichtpitalismus in großem Umfang beseitigt hat, de­die Rechtssicherheit war und ist für mich in glei- nur in der individuellen, so na ren Arbeiter und Bauern ein gewaltiges Aufbau­cher Weise ein Attribut der sozialistischen Gesell- dern auch als Massen tam pf mit werk vollbracht haben, in der Verteidigung gegen schaftsordnung wie die Sicherheit der materiellen aller Entschiedenheit a b. Ich habe ihre äußeren und inneren Feinde mit aller Kraft Existenz. vor vier Jahren, als die Aussichten des wirt- schlecht ist in der Sowjetunion, niemals in die Ich habe in meiner Rede vor dem Ausnahmes schaftlichen Erfolges des Stalinschen Experimen­gericht die Gefahren, die der individuelle Terror tes noch viel ungünstiger waren, mit Nachdruck* Friedrich Adler: Das Stalinsche Experiment für die Arbeiterbewegung bringen kann, flar her- die Auffassung vertreten, daß die russische Sozial- und der Sozialismus", Wien, 1982( auch im vorgehoben, aber ich habe gegenüber dem Axiom demokratie das große Opfer auf sich nehmen ,, Kampf", Januar 1932).

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Simplicio

Novelle von 3gnazio Silone Copyright by Verlag Oprecht& Helbling. Zürich

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Streiche von ihm zu melden.

ökonomie erfüllt sind und mit Grausamkeit ohne Bedenten wertvolle Köpfe abſchlachten, zum Vor­bild nimmt. Die Diktatur wird aber verächtlich, wenn sie zu einem ,, Doppelzüngler"-Terror her absintt. Unsere Frage an Dimitroff ist: ist wirk­lich die er bärmlichste For m des Terrors, der Terror unter Rechtsvorwän­den, eine notwendige Voraussetzung des sozia­ listischen Aufbaus? Ist nicht die ganze Periode der Dittatur unter Lenin, ja das ganze erste Jahr­zehnt nach der Oktoberrevolution ohne die Schmach folcher Herenprozesse, ohne Inquisitionsverfah­ren mit erpreßten falschen Geständnissen ausge­kommen?

Die katholische Kirche schämt sich heute der Heren- und Nezerprozesse, die sie vor dreihun­dert Jahren mit größtem Aplomb durchführte. Sie sucht die Erinnerung daran zu vertuschen. Wann wird der Moment kommen, wo man sich auch in der Sowjetunion der Herenprozesse schä­men wird?

Für die Gegner der gemeinsamen Aktion auf internationalem Gebiet war der Moskauer Pro­zeß ein Argument stärkster Wirkung. Durch diesen Prozeß haben die Tendenzen zur Einheit einen schweren Rückschlag erlitten. Die Sowjetunion schien einen großen Schritt zur Schaffung der Vorbedingungen der Verständigung innerhalb des Gesamtproletariats zu machen, indem sie die Ver­faffungspläne publizierte, sie hat zwei Schritte zu­rüdgemacht durch die Inszenierung des W Moskauer Prozesses.

Troß alledem muß die Arbeiterklasse der großen industriellen Staaten des Westens mit der Arbeiterklasse in der Sowjetunion gemeinsam den Stampf führen, wenn sie den großen Gefahren. die der nahende neue Weltkrieg heraufbeschwört. gewachsen sein soll. In diesem Krieg wird die Sowjetunion die wichtigste und mächtigste Festung der internationalen Arbeiterklasse sein. In Hin­blick auf diesen Krieg müssen sich die Proletarier aller Länder vereinigen, müssen alle Widerstände beseitigt werden, müssen alle zusammenwirken, die. in diesem fünftigen Krieg die große Auseinander­setzung der Arbeiterklasse und der Bourgeoisie er­tennen, alle jene, für die es in diesem Krieg nur eine Stellung geben tann: An den Fronten des Klaffentampfes.

fie als Gefolgschaft haben wolle.

und manchmal sogar mit Tränen in den Augen; Man begann von allen Seiten kleine sicheren Kontakt zu kommen, ihn zu fragen, ob er und dann hatte er sie an die Türe begleitet. Nicht nur die Cafoni ohne Land, auch die kleinen Grundbesizer und selbst die wohlhabenden Bauern waren auf diese Art und Weise mit ihm in Verbindung gestanden.

..Er geht kundschaften," sagten die alten Cafoni, er macht seine Rekognoszierungen..." Sein Auftreten verlief nicht immer harmlos. In der Nähe von Ortucchio legte er eines Nachts Man soll ihn nicht durch Weibergeschwät im Kornfeld eines sehr verhaßten Mannes Feuer. Er war aus dem Zug gestiegen, durch den in Gefahr bringen," hatte Sabbatino sich gegen Zwei Tage darauf brach er ins Allerheiligste der ganzen Ort gegangen, geradewegs auf seine alle ereifert. Er wartet auf seine Beit... Sim- Madonna von Venere ein und schleppte den ge­Wertstatt zu und da es noch Tag war, hatte er plicios Ruhe und Gleichgültigkeit hatten die Ver- samten Kirchenschaß weg, mitſamt der heiligen die Jacke ausgezogen und sich, ohne zu irgend- mutungen der Cafoni eher verstärkt. Er hatte Monstrang, die im Tabernakel aufbewahrt wurde. jemand ein Wort zu sagen, sofort hinter seine vom Morgen bis zum Abend gearbeitet und nie­Arbeit gemacht. Wie wenn er niemals wegge- mand hatte ihn außerhalb seiner Werkstatt ge tvesen wäre; toie tvenn er eine Arbeit wieder sehen. Wer hätte ohne ein geheimes Ziel ein so aufnähme, die er eine halbe Stunde zuvor unter- entsagungsvolles Leben führen mögen? Andrer­brochen hatte. Er schien ettvas bleicher auszu- ſeits hatten ihn die Karabinieri nicht aus den sehen und hatte auch ein wenig gehüstelt, aber Augen gelassen und waren oft an seiner Werkstatt ſein Auge war ruhig und fanft gewesen, genau vorübergezogen. Sie hatten nie etwas verdäch­wie früher. tiges bemerkt.

,, Stein Wort!... Stein einziges Wort!..." hatte Sabbatino allen zugeraunt, indem er von Sütte zu Hütte eilte. Man soll ihm kein Wort sagen... Man soll ihn nicht mit aufrührerischen Worten kompromittieren!"

So gingen einige Monate hin.

Als aber die Flammen aus den Fenstern des Rathauses schlugen, war tein Zweifel gewesen: Es ist Simplicio, der wieder anfängt!" hatte jeder Cafone gemurmelt.., Es ist das Bei­den, daß er wieder beginnt..."

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hagen.

Dies bereitete den Frauen einiges Unbe­rauben lassen, so heißt dies, daß es ihr so gepaßt ..Wenn sich die heilige Jungfrau hat auss hat," erklärte Sabbatino. ,, Denn sonst hätte sie ja ein Wunder tun und ihren Schaß beschüßen können..."

sich taub gestellt!..." versicherten sie einander. " Der hat den Heiligen gespielt!... Sat

Unter den Jungen gab es zwei oder drei, bie, um einer drohenden Gefängnisstrafe zu ent­gehen, gerne bereit gewesen wären, den Weg in die Berge zu nehmen. Es gab auch andere, die ausschließlich von ihrem ehrlichen Haß gegen die Herren und die Obrigkeit getrieben wurden. den verschiedenen Orten häufte, gelang es troß­Obwohl sich das Auftreten des Simplicio in sem nicht, mit ihm in Berührung zu tommen.

,, Warum dieses Mißtrauen gegen uns?" fragten sich die Burschen des Dorfes. Warum fchidt er nicht nach uns?..."

lten. Simplicio kennt diese Dinge; die Ge Der Vorsicht ist nie zuviel!" fagten die schichte beweist das: Alle Briganten sind von irgendeinem ihrer Anhänger verraten worden!.."

..Meint der, wir könnten ihn verraten?" In einer andern Nacht vergiftete Simplis fragten die Jungen getränkt. mut, den er damit bewies, erregte die Bewun- die Alten. cio die vier Mühe eines Arztes aus Trasacco. Der Die Geschichte beweist es!" wiederholten derung der Cafoni. Mit den Waffen, über die die Burschen, von weit her: Fernando Perziar hatte alte Messer zur Simplicio gerufen, verfügt hätten, war es nicht Verfügung gestellt, mit denen er im Winter die Schweine schlachtete! Peppino Cicerchia tonnte eine Pistole ohne Munition liefern; Giacinto Barile und Antonio Lenticchia hielten jeder ein Jagbgewehr, mit dem man sonst Wölfe fagte, mit Bulber und Kugeln bereit. Und das war alles.

..Habt ihr ihn gesehen?..." hatte Raffaele Piunzo jeden gefragt. Habt ihr gesehen, wie er Eine Woche wunderten sich die Jungen und Die feinen Herren trauten sich des Abends vor sich hinlächelt? Sicher hat er etwas ganz die Frauen, daß Simplicio auf den Rathausbrand nicht mehr vor die Türe. Jeden Tag brachte ihnen Großes im Sinn!" noch feinen anderen ,, Att der Gerechtigkeit" hatte die Post verschiedene Drohbriefe ins Haus: folgen lassen. Aber die Alten wunderten sich nicht.

Simplicio hatte seine Arbeit wieder aufges nommen. Er hatte in seiner Werfstatt vom Mor­gen bis zum Abend gearbeitet. Er hatte sich nur um seine eigenen Angelegenheiten gefümmert. Er hatte mit niemandem verkehrt. Er war an­spruchslos, sanft und still gewesen.

,, Die bewährte Methode!" wiederholten sie. Jeßt bereitet er den Boden und seine Schlupf­winkel vor. Alle ernsthaften Briganten haben es immer so gehalten..."

Um ihm zu erzählen, was im Dorf und in Man soll nicht zu stürmisch sein!... der Umgebung vorging, um über das Glend und Nach einer Woche wurde Simplicio von vers die täglichen Kräntungen durch die Herren zu beschiedenen Orten gemeldet. Auf der Straße zwi richten, hatte sich ihm von Zeit zu Zeit eine der fchen Lucco und Trasacco hatte er eine Frau um Frauen genähert, unter dem Vorwand, ihn um einen Trunt gebeten. Obwohl er in einer Kutte Holz für ihr Feuer zu bitten. Simplicio hatte ihr steckte, hatte sie ihn erkannt. In Celano Hatte zugehört, ohne sie zu unterbrechen, ohne zu ant man ihn am Eingang des Dorfes als Bettler ge­worten, mit einem guten, mitleidigen Lächeln fchen; in Lecce als Soldat.

" Du wirst gebeten, mit dem Bachtsins für das Land herunterzugehen, sonst hilft dir Sim­plicio!"

..Binsen von 30 Prozent sind eine Schande! Soll Simplicio sich damit befaffen?"

Glender, die Stunde der Abrechnung hat

,, Sind wir erst unterwegs in die Berge, so gibt es immer Gelegenheit, einen Landjäger zu Geratewohl den Weg in die Berge zu nehmen, entwaffnen!" sagte Antonio Carrito. Aber aufs gefchlagen!..." Aus Sulmona tamen awölf Karabinieri als ohne au wissen, wo man Simplicio treffen würde, Verstärkung, aber Simplicio war nicht au faffen. war unmöglich. Das Leben in den Bergen ist Auch den Cafoni gludte es nicht, mit ihm in eine hart und das Brigantentum eine schwere Kunſt; richtige Verbindung au tommen. Verschiebene ohne einen echten Führer ist da nichts zu wollen. Burschen hätten sich ihm gerne angeschlossen und ,, Wenn doch Simplicio nichts von uns eine bewaffnete Bande mit ihn gebildet. Aber wissen will?" maulte Raffaele Piunzo. es gelang ihnen nicht, mit ihm in einen richtigen, ( Fortsetzung folgt).