Nr. 249
Sonntag, 25. Oftober 1936
Der Glaubenskrieg In Spanlen
In San Fernando wurde der protestantische Pfarrer Don Miguel Blanco er= schossen. Man fürchtet, daß den Pfarrer Don Francisco Lobo in Puerto Real das gleiche Schicksal ereilt hat.
In Ibahernando wurden mehrere protestantische Gemeindemitglieder erschossen, unter ihnen Don Francisco Tirado. In Santa Amalia wurde eine Protestantin wegen ihrer
,, Steßerei" erschossen.
Die evangelische Lehrerin Ponzos in ez ist ihres Glaubens wegen im Gefängnis. Von Don Carlos Liñán, evangelischem Pfarrer in Mia ja da 3, und dem evangelischen Lehrer Don Luis Cabrea aus Santa Amalia( beide Orte liegen in der Provinz Badajoz ) weiß man seit der Einnahme von Bajado nichts.
Die Erschießung von Priestern und Mönchen| legte ihm nahe, Spanien zu verlassen. Er ging durch das spanische Volt entsprang keineswegs nach Sevilla , fonnte aber nicht ausreisen, da er aus dem Haß gegen die Religion, sondern aus feinen Baß bekam. Empörung über die katholische Kirche in Spanien , die eine sehr weltliche, voltsfeindliche, politische und soziale Rolle spielte. Bahllosen Geistlichen ist nichts geschehen, weil man sie als Freunde des Woltes tannte; viele von ihnen stehen heute freiwillig als Milizionäre an der Front; andere tre= ten in Wort und Schrift für den Freiheitstampf und die zu erringende neue soziale Ordnung ein oder leben unbehelligt ihr Privatleben. Im Bas fenland, das von gläubigen Katholiken bewohnt ist, hat man den Priestern nichts getan. Die Bischöfe von Vitoria und Pamplona ( in Nabarra), die unter der Generalsherrschaft leben, find, wie Señor Frujo, das bastische Mitglied des Madrider Kabinetts, fagt, fattisch Gefangene, veil sie sich geweigert haben, für die Aufständischen Feldgottesdienste abzuhalten oder in den Kathedralen Messen zu zelebrieren. Der Bischof von Pamplona , Marcelino Olaechea, ein guter persönlicher Freund Irujos, der Sohn eines Bergarbeiters, war von jeher für soziale Ideen eingetreten. Im Frühjahr, vor den Wahlen, baten ihn die Rechtsparteien, ihre Kandidaturen zu segnen. Er lehnte es ab: er sei Bischof alle r. Im Gegensatz zur antifaschistischen Front führen die Aufständischen einen wirklichen Religionskrieg. Zum Teil geschieht die soeben eingeTeitete Schlechterstellung der Juden natürlich in Nachäffung des deutschen Vorbildes; immerhin stedt aber auch in ihr ein gut Teil Religionshaß. Aus nur religiösen Gründen aber erfolgten die Ermordungen von Protestanten. Spanien ist ein fast ganz fatholisches Land; es gibt jedoch eine begrenzte Anzahl protestantischer Gemeinden. Gegen sie richtet sich ein geradezu in die Epoche der Inquisition gehörender Haß der Franco- Leute.
Bis jetzt sind folgende Fälle bekannts geworden:
In Granada wurden die protestantischen Pfarrer Don José García Fernandez und Don Salvador Jñiguez erschossen. Ferner die Frau des García Fernandez. Der Evangelist Don Samuel Palomeque wurde gefangen genommen; man
anderswo gemacht hat, in teiner Weise unseren Wünschen entsprechen und weder dem Temperament noch dem Verlangen unserer Menschen zusagen.
Daß Degrelle einen totalitären Staat zu verwirklichen versucht, scheint mir nicht zweifelhaft. Seine ganze Taftit beweist es. Das aber lehne ich ab.
Ich bleibe total und völlig treu ber
Achtung vor der er menflien Persönlichkeit, die die Grundlage der Demokratie ist, der schönsten, edelften, einzigen Auffassung, die den Fortschritt der Menschheit gestattet.
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trieb von Schlachtvich auf die Vichmärkte erhöhte sich etwas und die Preise bröktelten leicht ab.
da eine schwere Aufgabe vor, auch wenn der Beim gegenwärtigen Stand der Dinge liegt In der Industrieerzeugung hält Stampf von der Regierung geführt wird. Der sich die Belebung der Beschäftigung auf dem demokratische Staat ist schwach und ohnmächtig. Niveau der Vormonate und ist merklich besser Wenn man vor sich einen Gegner hat, der in den als zur selben Zeit des Vorjahres. Mitteln nicht wählerisch ist und dessen Schläge Auch im Inlandgeschäft und in den für den Inmit furchtbarer Kühnheit geführt sind, scheinen landmarkt arbeitenden Zweigen fann schon ländie Mittel, die wir ihm heute entgegenzuseßen gere Zeit eine Belebung beobachtet werden. Die Arbeitslosigkeit nahm weiter ab. Die haben, lächerlich. Ich halte es für eine der gefährlichsten Narr rege Bautätigkeit hält an. Die September- Ergebnisse des Außenhan= heiten, zu behaupten, daß die Demokratie sich Am 15. September erschien im Hause des durch sich selbst verteidigt. Die Demokratie ist dels zeugen gleichfalls von der fortschreitenden protestantischen Pfarrers Don Antonio Garcia eine Art politischen Spiels, bei dem man nur Exporterpansion, vornehmlich was die in Córdoba ein tatholischer Geistlicher, der bleiben kann, wenn jeder die Spiel Fertigprodukte und die Ausfuhr nach freien Märkzugleich Führer eines Aufständischen- Milizver- regeln respettier t. Von dem Augen- ten anbelangt. Die Monats- Handelsbilanz war bandes ist, ließ aus dem Haus und der im selben blick an, da einer von den politischen Gegnern sich start aktiv. Gebäude untergebrachten Schule und Kirche das bewußt auf ein Gebiet begibt, das ihm es erMobilar in Lastautos abtransportieren und erlaubt, alle Spielregeln zu verleben, muß man der Klärte dem Pfarrer, daß er nicht für sein Leben Betrogene sein, wenn man troß alledem selber cinstehen könne, wenn er nicht innerhalb vierund- diese Regeln weiter einhalten will. zwanzig Stunden verschwinde. Abends um sieben Uhr fam er wieder und wiederholte die Drohung. Pfarrer Garcia und seine Frau flohen darauf nach Sevilla , wo ihnen der deutsche Konsul die Erlaubnis zur Einreise nach Gibraltar vermittelte.
In Zaragoza wurde die protestantische Stapelle geplündert und der Pfarrer, Don Benjamin Heras, verhaftet. Er sollte erschossen werden; es gelang aber dem deutschen Konsul, die Tat zu verhindern und ihm die Ausreise nach Frankreich zu ermöglichen. Die Erschießung war als eine Art großartiges Autodafé gedacht gewesen: siebenundsechzig Geistliche hatten sich eingefunden, um der Hinrichtung des Kezers" beis Fuwohnen und ihr die richtige Weihe zu geben. Mar Barth.
und sie zu besiegen, um diese zügellose und ge= fährliche Propaganda zu töten.
Volkswirtschaft und Sozialpolitik
Industriebelebung
und Exportexpansion
Der Bericht der Nationalbank Dem Monatsbericht des Bankrates der Nationalbank entnehmen wir:
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13,904.711),
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Die Ernte- Ergebnisse 1936. Das Statistische Staatsamt veröffentlicht die Ergebnisse der endgültigen Ernteschäßung im heurigen Jahre, verglichen mit den Ergebnissen des Vorjahres( erste Zahl in der Klammer) und dem Durchschnitt des Jahrfünfts 1930/34. Danach betragen im ganzen Staate die Gesamterträge in Meterzentnern: Winterweizen 14,579.847( 16,181.457 18,876.698); Som merweizen 547.455( 718.117742.480), Winterroggen 14,169.291( 16,160.375-17,629.068), Sommerroggen 194.773( 223.692 290.847), Wintergerſte 125.631( 90.886-112.866), Commergerste 10,063.066( 10,523.323-12,251.575), Die Tschechoslowakei reihte sich mit dem Safer 12,183.671( 10,271.200 Währungsgesez vom 9. Oktober 1936 in die Mais- Reinfultur 1,888.173( 1,170.830), Mais in internationale Währungsreform ein. Die Wäh- Gemengen 1,251.694( 598.695), Speisebohnen rungsmaßnahme wurde von der Oeffentlichkeit Reinfultur 76.452( 49.015), Speisebohnen in Gevollständig ruhig aufgenommen. Die Prager mengen 215.344( 118.353), Erbsen 236.787 Effettenbörse mußte nicht einmal in der Zeit der( 141.025190.251), Linsen 49.809( 47.172Devalvation geschlossen werden. Die Gesamtent- 55.662); Samenwide 275.326( 132.902 wicklung der Wirtschaft bleibt in der Tschecho= 191.630), Pferdebohnen 53.622( 36.721 slowakei ständig mäßig ansteigend. 50.471), Sleeschläge aller Art( Futter) 45,620.084 ( 28,465.856 Auf dem Geldmarkt reflektierte sich die regere - 28,780.688), sonstiges Grünfutter Produktionstätigkeit sowie der Herbstsaisonbedarf 4,831.023( 4,157.4234,006.340), Ich gebe zu, daß ich mich getäuscht habe, und in leicht erhöhten Kreditansprüchen. Die Zum XII. Weltspartag am 31. Oftober ich erkenne, daß eine Bewegung wie die des Ner freien Mittel der Unternehmungen werden in den 1936 gab der Svaz čsl. spořitelen wie nicht durch eine einfache Verbesse Produktionsprozeß eingeschaltet. Auf dem Ka- in den früheren Jahren eine Sondernummer der rung der wirtschaftlichen Lage pitalmarkt bestand eine stetige Nachfrage nach Spartassen Rundschau" heraus. Die bekämpft werden kann. Man muß viel- Bautre diten. Die Entwicklung der Spar- Feſtnummer enthält zahlreiche der Sparpropademokrat Spaal, hat, wie wir dem Brüffeler befferung, den Stampf auch auf portit chem, selagen zeigte im ganzen eine ausgeglichene nanda, dienende zuſtrationen ſowie Artiter, inbesondere von Dr. K. Englis(„ Rückkehr zum Der Inder der empfindlichen Preise freien Wettbewerb?"), Dr. R. Krofta(„ Eine steigt in dem beobachteten Reitabschnitt vom 10 zeitgemäße Betrachtung zum Weltspartag") und Was bisher der Regierung Van Zeeland September bis 15. Ottober. Das Niveau der Dr. Ing. M. Horna(" Die Wirtschaftslage der fehlte, ist eine politische und philosophische Dot- Großhandelspreise spiegelt sich zum 1. Tschechoslowakei im Jahre 1986"). Die schön trin. Dieser Mangel läßt sich beheben und die Oktober in einem mäßigen Ansteigen, namentlich ausgestattete Nummer hat eine Auflage von Attion des Rer wird es uns gestatten, zu zeigen. in den Posten der Industriestoffe, wider. Die 45.000 Stid und kann von jeder Sparkasse daß Sozialisten, Liberale, christliche Demokraten ndege des Lebensstandards haben sich gratis angefordert werden. Die politische und moralische Situation des und selbst die traditionellen Katholiken ein geaum Septembermedium nicht beträchtlicher ge= Landes ist nicht wie sie sein sollte. Sie ist vergif - meinsames Erbe zu verteidigen ändert. Mitteilungen aus dem Publikum. tet durch die reristische Propaganda, deren Ge- haben. Die Kartoffelernte ist beendet, die fährlichkeit ich nicht übertreibe, deren Bedeutung Warum muß man den Regismus be- Erträgnisse sind besser als im Vorjahre, der Schmerzen aller Art zu ertragen ist heute nicht ich aber auch nicht verkleinere. Ich gebe zu, daß ich kämpfen? Als Minister des Aeußeren steht es Stärkegehalt ist jedoch durchschnittlich etwas ge- mehr nötig. Togal ist ein anerkannt schmerzstillendes eine Beitlang Reg's Möglichkeiten unterschäßt mir nicht zu, über die Regime in anderen Läns ringer. Der Stand der aufgegangenen Herbst- Mittel mit prompter Wirkung. Togal wird auch habe. Als guter historischer Materialist meinte dern zu urteilen. Immerhin aber kann ich fest- saat, welche bereits früher angesät wurde, ist heuer| Ihnen helfen! Ein Versuch überzeugt! In allen ich, daß es genügen würde, die Krise zu bekämpfen stellen, daß die Erfahrungen, die man besonders bei Noggen schwächer. Der Zu- Apotheken.
Der Kampf gegen den Rexismus
Eine interessante Rede des belgischen Außenministers
Der belgische Außenminister, der SozialBeuple" entnehmen, am 17. Oftober in Schiverbed eine Rede gehalten, die wir hier wiedergeben, weil sie inhaltlich bemerkenswert ist und die mit Rücksicht darauf, daß die Register heute, Sonntag, nach Brüssel marschieren wol Yen, aftuell erscheint. Wir zitieren aus der Rede Spaats folgende Stelle:
ja selbst auf gefühlsmäßigem Gebiet aufnehmen.
Im rollenden Gefängnis Gefängnis ten umivandelbaren Holzbänken. durch Rußland
Zwei österreichische Militärärzte entfliehen im Dezember 1914 aus einem fibirischen Striegsgefangenenlager und ihre Flucht gelingt nach unsäglichen Schwierigkeiten. Ihre aben teuerlichen Erlebnisse auf diesem Wege, der sie rund um die Erde durch die Mandschurei , über
Chi, Dubh Amerita, quer porch den Atlantis
Tendenz.
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modernen dritte Klasse- Wagen mit in Schlafstät-| Gouvernementstadt Woronesch, doch wird nicht zu| Pensa haben unsere Proteste endlich Erfolg. Alles einer warmen Mahlzeit gehalten, sondern jeder muß mit Sack und Pack heraus und stundenlang erhält nur Brot, Zucker, eine getrocknete Tee- zwischen den Bahngeleisen lagern. Ein träftiges fonserve und heißes Wasser in die Eßschale oder Essen, Stohlsuppe mit einem Feßen Fleisch und den Kessel. ein großer Berg Kascha, der heilige Berg des russischen Wuschit, facht unsere schwach glimmenden Lebensgeiſter wieder neu an.
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Es ist der 16. Ottober, das Wetter ist schön und noch milde. Ich blicke aus dem Fenster und überkommt mich. Diese selige Illusion der Fahrt ein leichter Schimmer von freudigem Reisefieber Die zwei nächsten Tage bringen schweren ins Blaue, die selbst den nach Sibirien oder auf Kälteeinbruch. In fleinen Stationen gehe ich die Teufelsinsel Verbannten nicht ganz berläßt, mit einem russischen Unteroffizier regelmäßig die Da rollt auch eine weitere freundliche Vision lange Reihe der Mannschaftswaggons ab. Ein heran auf dem alten, rostigen Verschubgeleise. - so lange die Fahrt, die Bewegung anhält! So geht es in den Abend hinaus nach Osten. furchtbarer Anblick! Die Leute scheuen sich, mehr Sturze, komische, zweiachsige Wägelchen mit kleinen, Das ist alles, was bit miffen. Ob es einige als einen Spalt der Schiebetüren zu öffnen, ſelbſt ſeit gejdiuulen perälteten Jenſterlein, schen Ozean, dann über Gibraltar , wo sie noch Stunden, mehrere Tage oder gar Wochen werden zur Verrichtung ihrer Notdurft. Gefrorener aber aus jedem Dach in einer Ecke ein fröhlich mals festgenommen werden, und über die sollen, das steht in den Sternen. Niemand den Unrat starrt einem entgegen. paffender Eisentamin. Unser langer Vierachser Schweiz wieder an die Front führt, bilden den wir fragen können, keiner, der uns einer Antwort Ich öffne gewaltsam die Türen und versuche ist nirgends mehr zu sehen. Aber diese kleine Inhalt eines soeben erschienenen Buches von würdigen will. Aber was liegt daran, die Sonne einen Einblick in den tatsächlichen Krantenstand zu Strafe für unsere anmaßenden Proteſte laſſen wir Karl Erhard Kassowiß Die Flucht um ben Erdball".( Verlag Julius Kittis des nächsten Tages wird uns schon irgend eine bekommen. Fieberhafter Gelentsrheumatismus, uns gerne gefallen. Nachfolger.) Wir entnehmen dem immer fes- Antwort geben. blutige Nierenentzündung mit verquollenen Und nun dämmert es in uns auf, daß wir selnden Buche folgenden Abschnitt: Die Sonne des nächsten Tages bleibt hinter Augenlidern, Lungen- und Rippenfellentzündun- tatsächlich dem alten Europa den Rücken zu fehren Unter Heiserem Nufen, Schieben und Stoßen schweren, grauen Herbstivolten unsichtbar, und gen, Ruhr und wahrscheinlich Cholera, zusammen bestimmt sind. Bisher hätten wir immer noch stellen die russischen Landsturmsoldaten, unsere als wir spät am Tage an die Stadt Kurst in mit infizierten Wunden und Erfrierungen, ein irgendwo in Westrußland liegen bleiben können. Bewachungsmannschaft, einen Trupp Kriegsgefan- Mittelrußland tommen, bläst ein eisiger Schnee- unübersehbares Elend. iebt geht es aber der Wolga zu. Bei der Stadt
gener im Festungshof zusammen. Unwillig und wind über die Ebene. Nun heißt es heraus, in Ich gehe zurück, lasse mich wieder beim Samara tommen wir an den Fluß. Auf dem ungewiß brängt sich diese gemischte Gesellschaft Reih und Glied antreten zur Abspeisung. Da Transporttommandanten melden. Ich gebe ihm Geleise gegenüber steht ein Militärtransport von aus allen Zeilen des großen Habsburger Reichs, fehen wir Merate, in welch beklagenswertem Bus einen Bericht, welcher, um des besseren Eindruds Sibirien kommend. Laute, fröhliche Zurufe bepolnische Ulanen ohne Ulanta, ungarische Honved stand ein Teil unserer Mannschaft sich befindet. willen, mit angeblich genauen Zahlen über den grüßen uns, Bigaretten werden unsern Soldaten chne Stiefel, Wiener Deutschmeister in Deden Ohne Mäntel und Deden, zitternd bor Stälte, Strantenstand belegt wird. Ich ertläre, daß es herüber geworfen und auf sonstige Weise Zeichen eingewidelt, und wir Offisiere und Werate in not- Sunger und Uebernächtigkeit, bieten sie ein nicht mit einigen Schwerkranten jeden Augenblick zu der Sympathie und des Einverständnisses gewech= dürftige Reste von Standesbewußtsein eingehüllt. weniger ergreifendes Bild als ein unaufgeräum- Ende gehen könne, und daß eine Evaluierung, be- felt. Unter fröhlichem Gesang rollen sie ab, ihrem tes Schlachtfeld. sonders der Infektionstranten, in ein Spital uns Verhängnis entgegen. Da treten russische Offiziere dazwischen, und Fest entschlossen, das Aeußerste zu tun, um erläßlich sei. Ermutigt durch den Eindruck, den Da nähert sich von der Station her ein leiner mit ein paar wohlbemessenen Sieben mit der ele. Abhilfe au schaffen, gehen einige von uns, von ich zu machen scheine, teile ich ferner dem Herrn Bug von Frauen und jungen Mädchen mit dunkganten, turastieligen und langriemigen Nagaila Boften immer wieder angeschrien und angerem- mit, daß wir Aerate uns weigern, in unsesem len Kopftüchern und Körben am Arm. Sie fomTints, rechts und die Front entlang wird Stille pelt, auf die Suche nach dem Transportlomman- guten britte Klasse- Wagen weiter zu fcen, men an unsere Waggons heran, bleiben bei jedem und Botmäßigkeit hergestellt. Es wird abgezählt, banten. Nach anfänglicher Ablehnung bringen einerlei, was mit uns geschieht, wenn nicht die Wagen stehen und reichen fleine Lebensmittelpädund unsere Truppe von 1404 Mann, 26 Offizie - wir doch endlich unsern Protest, mit Berufung auf gesamte Mannschaft geheizte Wagen erhält. chen, Zigaretten, billige warme Handschuhe und ren und 15 Aerzten abmarschbereit gestellt. unfere ärztliche Pflicht, zu Gehör. Nach stunden- Leider müssen wir troß unserer Drohung Hauben den zuerst zögernd, dann gierig sich ent
Auf Umwegen werden wir als Schauftüd langem Herumwarten, wobei wir fast unsere unter Geschrei und Gestoße der Mannschaft Plaz gegenstreckenden Händen hinauf. Ja, selbst eins durch die volkreichen Hauptstraßen der Stadt ges Menageportion versäumt hätten, werden einige nehmen. Immerhin haben wir einstweilen die zelne Kopeken werden von den guten Seelen herführt. Wir erreichen den Frachtenbahnhof und mit einem Heinen Holzofen versehene Viehwag- Genugtuung, daß drei Wagen abgehängt werden gegeben, nachdem der Vorrat an Liebesgaben verwerden in einen Bug von 87 Wagen verladen, gons angehängt, und die von uns bezeichneten und gegen 140 Kranke hier im Spital zuri- braucht ist. Dabei steht unsere Bewachungsund zwar die Mannschaft zu vierzig in ungeheizte Aermsten unter den Armen warm untergebracht. bleiben. mannschaft daneben und findet dies anscheinend
Bichwagen, und wir Offiziere in einem schönen, Am nächsten Tag lommen wir durch die schöne Erst nach zwei weiteren Tagen in der Stadt in der Ordnung.