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Gesandtschaft und hat damit feinen offi­ziellen Aufenthalt auf der Prager Burg abges schlossen. Abends fand auf der rumänischen Ge­fandschaft ein Galadiner statt, an welchem König Carol mit dem Kronprinzen Michael, der Präsi­dent der Republik Dr. Beneš, der rumänische Außenminister Antonescu , und u. a. der Vor­fißende des Abgeordnetenhauses Jan Mal y= petr, der Vorsißende des Senats Dr. Sout up, der Vorsitzende der Regierung Dr. Milan Soda, die Minister Dr. Krofta, Mach­nik und Dr. Černý teilnahmen, Nach dem Diner fand eine Rezeption statt, durch die der Aufenthalt des Königs Carol und des Kronprinzen Michael in Prag abgeschlos= fen wurde.

In Kürze:

Baris. Nationalverteidigungsminister Daladier und Generalstabschef Gamelin setzten die Besich­tigung der nordfranzösischen Gebiete längst der bel­gischen Grenze zum Studium der Grenzbefestigungen sowie der Frage weiterer Befestigungen fort. Mini­ster Daladier erklärte, daß das nordfranzösische In­dustriegebiet durch eine fefte Sette von Befestigungen geschüßt werden wird, welche in der nächsten Zeit werden errichtet werden.

Rom . Der italienische Minister des Aeußeren Ciano hat Freitag den tschechoslowakischen Ge­fandten beim Quirinal Dr. Cha Ikovský zu längerer Unterrebung empfangen.

Die Prager Deutsche Arbeitersendung bringt in dieser Woche:

Sonntag, 1. November, 14.80 bis 14.45: Die Krise der Kultur( Gab M. Lippmann). Mitt to o dj, 4. November, 18.20 bis 18.40: An die arbeitslose Jugend( Karl Kern).

Freitag, 6. November, 18.85 bis 18.45: Aktuelle zehn Minuten.

Sonntag, 8. November. 14.80 bis 14.45: Aus der Bragis des Arbeitsgerichtes( Dr. Ludwig Spizer).

Samstag, 31. Oktober 1936

Wenn Vater waschen müsste

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... dann würde er natürlich Radion neh­men! Es wäscht- tast ohne Arbeit und ohne Übung blendendweiß. Wenn aber Radion dem Unerfahrenen bereits so saubere Wäsche liefert- wie sicher hilft es da erst der vielerfahrenen Haus­frau schneeweiße Wäsche zu erzielen!

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RADION

RADION wäscht allein

Sudetendeutscfier Zeitspiegel

Ein Sudetendeutscher schreibt

,, Es geht uns sehr schlecht!"

haben, völlig beruhigen. Vor allem ist es gleich gültig, ob an der Tagung nur die beamteten oder auch die nichtbeamteten Funktionäre des Verban­des teilgenommen haben. Das Entscheidende scheint aber darin zu liegen, daß in geradezu aufs Brot, am schlimmsten ist es für die Kleinen, deklarativer, wenn nicht gar feierlicher Weise die Eier man schlecht Zusammenarbeit des Kulturverbandes gerade mit bekommen, ich weiß

aus dem Dritten Reich

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Idem Norden. Die Aufbauarbeit der schwedischen Sozialdemo tratie" sprechen. Die Vorträge werden über­all mit großem Interesse erwartet.

Ein Pionier von Hainfeld gestorben. In Odrau wurde unser Parteiveteran Genosse Alois Zimmermann am 28. Oktober, 79 Jahre alt, zu Grabe getragen. Zimmermann war einer der ersten Pioniere und Apostel der sozialdemokratischen Bewegung, Delegierter vom Einigungsparteitag in Hainfeld 1888/89; vor einem Jahre hatte er sein 60jähriges Partei­Arbeitsjubiläum gefeiert. Am offenen Grabe nahm Genosse Kutsch a- Jägerndorf im Namen der Reichspartei- und Kreisvertretung, Genosse Bürgermeister Ma der Wigstädtl im Namen der Bezirksleitung, Genosse Direktor Kamler­Neutitschein für den Bezirk Neutitschein , in dem der Verstorbene als junger Mann wirkte und Herr Bürgermeister Böhm- Odrau im Namen der Stadtvertretung in ergreifenden Worten Ab­schied. Die Teilnahme am Leichenbegängnis zeigte so recht, welcher Achtung und Wertschäßung sich der Verstorbene infolge seiner Tätigkeit im In­teresse für die Allgemeinheit erfreute.

Keine Betriebseinstellung bei der Mühlig= Union. Von der Aussiger Bezirksbehörde wird mitgeteilt, daß die Firma Mühlig- Union ihren Antrag auf Stillegung einer Wanne zurückge= zogen hat, weil mittlerweile neue Aufträge ein gegangen find. Die Belegschaft der Abteilung fann bis über Weihnachten hinaus beschäftigt werden.

Selbstmord. Am Freitag früh warf sich beim Eingang des Bahntunnels auf der Strecke zwischen dem Oberen und Unteren Bahnhof in Karlsbad ein Mann vor den heranbrausenden Zug. Der Kopf des Unglücklichen wurde vom Körper getrennt und zermalmt. Es handelt sich um den etwa 32 Jahre alten Mechanifer Heinrich 3 ul eger aus Karls­ bad . Das Motiv der Tat ist unbekannt. Zulegers Name wurde seinerzeit mit der Hissung der Hatena freuzfahne auf dem Kamin des Fernheiztvertes in Karlsbad in Verbindung gebracht.

Die Karlsbader Kurfrequenz. Die Kurver waltung stellt fest, daß sowohl in Zeitungen und im Rundfunk über die diesjährige Kurfrequenz der tschechoslowakischen Kurorte Ziffern bekanntgegeben wurden, die soweit sie Karlsbad betreffen- 1111* richtig sind. E3 twurde gemeldet, daß Karlsbad in dieser Saison 68.000 Surgäste zählte, während es tatsächlich bis zum 30. September auf Grund der furamtlichen Bählung 88.950 furtagezahlende und zum Surgebrauche eingetroffene Gäste verzeichnete. Außer diesen Kur gäst en wurden noch zu ein­oder mehrtägigem Aufenthalt 28.126 Paffan­ten gezählt.

Zm vorigen Sommer fam ein tschechoslowati auch. Wurst und Fletnicht der Kopf dem Bund der Deutschen betont wird, der be- Zur Aktivierung

wieder einmal etwas haben

scher Staatsbürger, der seit Jahrzehnten in Deutschland lebt und dort in den letzten Jahren zu einem überzeugten und eifrigen Nationalsozialis steht. Kinderreichenbeihilfe bekomme ich auch fanntlich keine überparteiliche Organisation ist der Selbständigenversicherung ften geworden war, zu seinen Verwandten in die nicht. Wenn das so weiter geht, gehen wir zu- und der sozialistischen Arbeiterschaft, wie er schon Im Fürsorgeministerium fand am Freitag Tschechoslowakei auf Urlaub. Hier pries er das grunde. Für meine Ehrlichkeit für die Bewegung oft gezeigt hat, nicht gerade freundlich gegenüber­Dritte Reich und die Staatskunst Hitlers in allen werbe ich auf Grund falscher Anschuldigungen im steht. Hat doch die Durchführung der sogenannten eine Interessentenberatung über die Selbständi­Tonarten und trieb seine Agitation sogar so weit, Dreck getreten. Jest bekomme ich meinen Dank. Winterhilfe gezeigt, daß der Bund der Deutschen genversicherung statt. Der Vorsitzende Minister daß er mit den tschechoslowakischen Gesezen in Ich fand bis jetzt keine Stelle, wo man für mein nichts anderes als ein Werkzeug der SdP ist. des Ministeriums zur Aktivierung dieser Ver­Genosse Ne ča s betonte die positive Einstellung Konflikt tam und vom Kreisgericht in Eger zu Recht und Ehre eintritt, habe mich jetzt damit ab- Warum also gerade die enge Zusammenarbeit des einer mehrwöchigen Gefängnisstrafe wegen Ver gefunden. Liebe Schw. Du hast keine Kinder Kulturverbandes mit dem Bund der Deutschen ? ſicherung, schilderte die Schwierigkeiten, welche gehen gegen das Republitschußgefeß weiter, fannst uns nicht einmal etwas Wurst und Warum fällt es dem Kulturverband nicht ein, sich ihr in den Weg gestellt hatten und sagte die verurteilt wurde. Die braunen Volksgenossen Margarine schicken? Hauptsächlich daß die Kinder seine Zusammenarbeit mit anderen wirklich über- Behandlung dieser Fragen zu. Er wies darauf Unterstüßung des Fürsorgeministeriums bei dev scheinen aber diese Auslandspropaganda ihres Ka­parteilichen Organisationen, wie mit der Landes­meraden nicht gewürdigt zu haben, und er selbst Dem Inhalt dieses Schreibens braucht man fommission für Kinderschuß und Jugendfürsorge hin, daß in den elf Jahren seit der Publizierung des Gesetzes sich die sozialen und wirtschaftlichere dürfte inzwischen über die herrlichen Zustände im wohl nicht viel hinzuzufügen, er ist eine einzige zu betonen oder gar einmal ein freundliches Wort Dritten Reich auch anderer Meinung geworden schreiende Antlage gegen das braune System und über eine der sozialistischen Arbeiterschaft nahe- Verhältnisse wesentlich geändert haben, was fich fein, wie das nachstehende Schreiben beweist, das seine Auswirkungen. Der Mann, der diesen stehende Organisation, z. B. unsere Arbeiter in der Struktur und dem Kreis der Personen, er vor kurzem an seine Verwandten in der Tsche- Brief schrieb und über den wir aus begreiflichen fürsorge", zu sagen? Daß also der Kulturver- die für die Selbständigenversicherung in Frage choslowakei geschickt hat: Gründen alle näheren Angaben weggelassen haben, band aus welchen Gründen immer- der kommen, auswirkt. Der ständige Rückgang dev Was soll ich Euch schreiben. Es geht uns hat rejigniert. hat sich mit seinem traurigen Deffentlichkeit in außergewöhnlicher Form be- Sterblichkeit und die Verlängerung der durch fehr schlecht, verbiene mit meiner großen Kinder- Schicksal abgefunden. Vorläufig wenigstens. fanntgegeben hat, er wolle mit dem Bund der schnittlichen Lebensdauer kann nicht unbeachte fchar 58 Pfennige die Stunde, davon die Abzüge Millionen andere, die das gleiche Schidial eriei- Deutschen zusammenarbeiten, zeigt die Sinnei- bleiben. All das zwingt dazu, durch neue Berech= noch ab, also reicht nicht im Haushalt beim pär- den, vermögen sich nicht damit abzufinden, ver- gung des Kulturverbandes nach einer politischen nungen sichere Voraussetzungen zur Feſtſtellung lichsten Effen. Mache Betonarbeiten. Müssen stlavt worden zu sein, und die werden eines Tages Seite, welche im Bund der Deutschen die führende genügender Versicherungsprämien zu schaffen. manchmal die teure Butter kaufen, über eine den Kampf aufnehmen und das Joch abschütten! Rolle spielt. Wenn der Kulturverband, wie in Mark das Pfund( Margarine) und die bekommt Die Verhältnisse im Paradiese" Hitlers müssen man nicht immer. Gibt oft nichts zum schmieren mit Rissenschritten zu dieser Lösung führen.

Zur Taktik

Idem Deutschen Kulturverband... aus dem Wege zu räumen". Der wichtigste Teil des Briefes it folgender:

Wir brauchen Sie wohl nicht erst zu ber­fichern, daß der Deutsche Kulturverband nach wie vor seine Unabhängigkeit nach allen Seiten be­

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dem Brief des Herrn Prof. Geßner gesagt wird, wirklich überparteilich bleiben wird, wird dies alle Freunde der deutschen Schule und Kultur nur freuen.

Tagung der Exekutiven des Reichs­vorstandes und Reichs- Helfer- und Führerkreises

Das Fürsorgeministerium hat im Bestreben, die Schwierigkeiten zu überbrücken, die Frage in den Regierungsberatungen anhängig gemacht. Wei­ters hat es den Fragenkompler mit den Vertre­tungen der Interessenten beraten und zu diesem Zwecke im Ministerium Sibungen mit den Vera tretern der gewerblichen und der landwirtschaft= lichen Gruppe abgehalten. In der letzten Zeit hat das Ministerium von der Regierung die Voll­macht erhalten, mit den vorbereitenden Arbeiten Sonntag, den 1. und Montag, den 2. Novem- zur Aktivierung bzw. zur Novellierung des Ge wahren wird und daß insbesondere von einem ber treten diese beiden Grefutiven in Auffig jeßes 148/1925 zu beginnen. Da beide erwähnten Sinneigen zu dieſer oder jener politischen Partei zu einer wichtigen Tagung zusammen, um neben Gruppen der Auffaſſung zustimmen, daß eine unter keinen Umständen die Rede sein kann. Wir der Entgegennahme der Berichte über die bishe- Novellierung unumgänglich iſt, wurde die oben glauben bisher oft genug bewiesen zu haben, daß rige Arbeit auch zu wichtigen Fragen der Orga- erwähnte gemeinſame Beratung einberufen, auf uns diefe Unabhängigkeit und die unbedingte Ernisation und unserer nächsten Aufgaben Stellung welcher die grundsäßlichen Auffaſſungen beider haltung der überparteilichen Einstellung unseres zu nehmen. Die Tagesordnung sieht eine Aus- Gruppen geflärt werden sollten. Es wurde ins­Verbandes ungemein am Herzen liegt und daß sprache über: Ziel und Methode, Jahres- Arbeits- besondere über folgende Fragen verhandelt: unfererseits nichts getan werden wird, was wirt plan 1937, Reichsattionen im Jahre 1937, un- 1. Umfang der Versicherung, d. h. die Frage, lich Anlaß zu Feſtſtellungen geben könnte, wie ſie ſere Zeitschriften, Reichskonferenz und Reichs- ob sich die Versicherung, wie es im Gesetz 148/25 in dem von Ihnen gebrachten Artikel gemacht führertagung 1937, Schulung unserer Erzie- heißt, auf die Invaliditäts-, Alters- und Hin­hungs- und Organisationsfunktionäre, Aufklä- terbliebenenversicherung beschränken soll oder ob rungsarbeit bei Kindern und Eltern, u. a. vor. Sie auch auf die Kranken-, bzw. die Unfallverſi­cherung ausgedehnt werden soll;

wurden."

des Kulturverbandes In unserer Folge vom Freitag, den 23. Dt­tober, haben wir über eine gemeinsame Sizung des Deutschen Kulturverbandes und des Bundes der Deutschen berichtet, welche am 21. Oktober in Prag stattgefunden hat. In dieser Sizung ge­langte eine Entschließung zur Annahme, in der ez heißt, daß die beiden Organisationen entschloß­fen sind, alles vorzukehren, um die Zusammen arbeit ihrer Bruderverbände in Zukunft immer inniger zu gestalten". An and dieser Entschlie= Bung haben wir dargelegt, daß diese intime Zu­sammenarbeit des Kulturverbandes mit dem Bund der Deutschen nicht im Interesse des deuts schen Schulwesens bztv. der Sache gelegen ist, die Wir nehmen die Feststellung des Kulturver der Kulturverband betreut. Wir haben in der bandes gern zur Kenntnis und begrüßen es, daß Politit des Kulturverbandes, die in dieser Ent- unsere Notiz dem Kulturverband Anlaß gegeben schließung zum Ausdruck fommt, den ersten Schritt hat, seine Unabhängigkeit nach allen Seiten und auf der schiefen Ebene gesehen, an deren Ende seine Ueberparteilichkeit zu betonen. Besonders die Gleichschaltung des Kulturverbandes an die wertvoll erscheint uns in diesem Briefe das für Sdp liegt, welche den Bund der Deutschen be- den Deutschen Kulturverband von dessen Obmann, herrscht. Herrn Prof. Geßner, der den Brief unterzeichnet Der Kulturverband sendet uns nun mit hat, gegebene Versprechen, daß auch in Zukunft Datum des 27. Oftober einen Brief, in dem er nichts getan werden wird, was dazu Anlaß geben zunächst darauf hinweist, daß die gemeinsame tönnte, eine parteimäkige Einstellung des Kultur­Tagung, um die es sich handelte, eine solche der verbandes festzustellen. Beamtenschaft beider Organisationen bes Dennoch lann der Brief des Kulturverbandes trifft. Weiter wird in diesem Briefe betont, daß nicht alle dieienigen, welche das Intereſſe für die die Konferenz nur den Zweck hatte, die scharfen deutsche Schule und die Unabhängigkeit des Kul­Gegenfäße zwischen dem Bund der Deutschen und' turverbandes auch von der SdP auf dem Herzen

Senator Rickard Lindström kommt in die Tschechoslowakei

2. Risikogemeinschaft der gewerblichen und der landwirtschaftlichen Gruppe oder Aktivierung bloß der Versicherung der gewerblichen Gruppe, bzw. beider Gruppen gesondert.

Der Vertreter der schwedischen So­zialdemokratie in der Exekutive der SAJ., Ge- 3. Ferner wurde darüber beraten, ob( im noffe Rickard Lindström, Chefredakteur der Falle einer Erweiterung der Versicherung) und Tageszeitung Ny Tid" in Göteborg , hat wie das Schema der Abgaben geändert werden eine Einladung der Zentralstelle für das Bil- und welche Arten von Abgaben eingeführt werden dungswesen zu einer Vortragsreise in unserem sollen. Im Zusammenhang damit wurde die Lande angenommen. Genosse Lindström wird in Frage erörtert, ob die Einheit der Versicherungs­der Zeit vom 14. bis 21. November in Reichen- prämie aufrechterhalten werden kann. berg, Trautenau , Braunau , Landskron, Sterns 4. Schließlich wurde über die Organisation berg , Jägerndorf , Brünn Zwittau und Tepliß der Versicherung, insbesondere der Sicherung der Schönau über das Thema ,, Botschaft aus Prämienablieferung gesprochen.