Nr. 271

Samstag, 21. November 1936

Ein gutes Stück vorwärts gekommen!

Ein Jahr sozialistischer Arbeit im Dienste der Volksgesundheit Rechenschaftsbericht des Gesundheitsministers Dr. Czech

Pra g, Am Freitag erstattete Gesundheitsminister Genosse Dr. Cz e ch im Budgetausschuß ein mit gewöhnter Gründlichkeit ausgearbeitetee Exposé über die Tätigkeit feines Refforts im ab­gelaufenen Jahr und gab zugleich auch eine flare Uebersicht über die nächsten Pläne des Ministe= riums sowohl in rein gesundheitlicher Hinsicht wie auch auf all den sozialgesundheitlichen Grenzge­bieten, die namentlich in der heutigen Krisenzeit mit zu den wichtigsten Problemen einer modern geleiteten staatlichen Gesundheitspflege gehören.

Genoffe Dr. C 3 e chh, dessen Referat wir auch an leitender Stelle entsprechen würdigen, führte u. a. aus:

Gesundheitswesen im Lichte der Statistik

Die bereits sieben Jahre andauernden Krank heitserscheinungen unserer Wirtschaft greifen auch an die Wurzeln der Gesundheit des Voltes. Glück­licherweise findet uns die schwere Zeit nicht unvor bereitet und so können wir heute wenn wir die gesundheitlichen Verhältnisse der Krisengebiete vor­läufig aus der Betrachtung ausschalten im ge­samtstaatlichen Maßstabe eine fortschreitende Besserung feststellen.

Während nämlich die Gesamtsterblich feit im Jahre 1920 bei 222.684 Sterbefällen noch 15.56 Promille betrug, ist sie im Jahre 1935 auf 202.615, also auf 13.39 Promille, gesunken. Wäh= rend im Jahre 1926 noch 28.092 Sterbefälle an Tuberkulose   verzeichnet wurden, auf 100.000 Einwohner 197, betrug die Tuberkulosesterblichkeit im Jahre 1935 bloß 20.271, also 135 auf 100.000. Ein ebenso startes und ständiges Sinten ist auch bei der Kindersterblichkeit feststellbar. Noch im Jahre 1926 starben 54.176 Kinder im ersten Lebensjahr, also 154 auf 1000 Lebendgeborene, während das Jahr 1935 32.910 Sterbefälle, respets tive 122.7 Promille verzeichnete. Aehnlich war es auch bei den Totgeburten. Auch hier sehen wir gegenüber 8246 Totgeburten des Jahres 1926 einen Abstieg auf 5978 des Jahres 1935. Dazu tommt noch der ganz außerordentliche Fortschritt, der bei der Bekämpfung der ansteden­den Krankheiten erzielt wurde. So hatten wir noch im Jahre 1934 34.191 Diphtherie  - Er­trantungen zu verzeichnen, im Jahre 1935 nur noch 28.475 und in den ersten Monaten des Jahres 1936 14.969, so daß wir bei der Diphtherie allem Anscheine nach den Gipfel überwunden haben. Aehn­lich liegen die Verhältnisse auch bei den anderen epi­demischen Krankheiten. Wir sind also bei der Be­tämpfung der Gesamtsterblichkeit und insbesondere der Stindersterblichkeit, der Tuberkulosemortalität und der epidemischen Krankheiten ein gutes Stück vorwärtsgekommen.

Kampf gegen die sozialen Krankheiten

Diesen positiven Tatsachen steht leider eine ganze Reihe weniger erquidlicher gegenüber. Die

16.897 bettus, alto 107 von 100.000 Chupohnern, stieg im Jahre 1985 auf 18.547 an, sohin schon auf 127 unter 100.000 Einwohnern. Im ersten Halbjahr 1936 heischte sie bereits 9493 Opfer.

Die Herz- und Gefäßkrankheiten forderten im Jahre 1926 20.520 Opfer( 155 auf 100.000), währenb fie 1985 bereits nach dem Leben von 38.745 Menschen( 223 unter 100.000) griffen und in der ersten Hälfte 1936 fdjon 18.881( alfo 288 auf 100.000) niedergeworfen haben. Man bebente, daß sie während eines Jahrzehnts um 70 Prozent zugenommen haben und heute bereits die Tuber­tuloſeſterblichkeit um 70 Prozent übersteigen! Hier werden wir mit der größten Beschleunigung die not­wendigen Vorsorgen treffen müssen.

Geburtenrückgang

Nationale Gliederung der Bevölkerungsbewegung

Die Geburtlichkeit und Sterblichkeit bewegt sid; um nur das Land Böhmen   herauszugreifen auf tschechischer, wie auf deutscher Seite in fast ganz gleichen Ausmaßen. Hier beträgt die Zahl der lebendgeborenen Kinder tschechoslowatischer Nationa die der Kinder deutscher Nationalität 39.564; die lität im Durchschnitt des letzten Dezenniums 82.999. Sterblichkeit analog auf tschechoslowakischer Seite 64.863, auf deutscher Seite 32.425. Bei 1000 Gin­wohnern tschechoslowakischer Nationalität ergibt das einen Geburtenüberschuß von 3.71, bei 1000 Ein­3.07. Ungefähr in der gleichen Bahnen bewegen wohnern deutscher Nationalität einen solchen vor sich die Natalitäts- und Mortalitätsverhältnisse in währen- Schlesien  , wogegen sie in der Slowakei   und Starpathorußland ein ganz anderes Bild ergeben und Geburtenüberschüsse aufweisen, die die sinkende Tendenz der Population in den historischen Ländern ausgleichen.

Auswirkungen der Krise auf die Volksgesundheit

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des Gesundheitsgesetzes, das Gesetz über die Kran tenanstalten, in Angriff zu nehmen und möglichst rasch zu verabschieden. Gleichzeitig soll aber auch mit dem Geseßentwurf über die Organi= sation der öffentlichen Gesundheitsverwaltung be= gonnen und ihm die anderen wichtigen Teile des Gesundheitsgeseßes, wie das Epidemiegesetz, das Lebensmittelgeses etc. angereiht werden.

Das Gefeß über die Rechtsverhältnisse der Heilanstalten" liegt bereits im Entwurf vor. Es bezweckt die Regelung der Rechtsverhältnisse der Heil- und Pflegeanstalten, sowie der Anstalten der Gesundheitsfürsorge. Es werden ihm daher fortab nicht nur alle öffentlichen Strankenhäuser und öffentlichen Heil- und Pflegeanstalten unterstehen, sondern auch die privaten Heilanstalten, sowie sämtliche Einrichtungen der präventiven und sozia= len Gesundheitsfürsorge. Nicht nur die organi= fatorisch e Seite der Heilanstalten bildet den Kernpunkt des neuen Gesetzes, sondern auch die neue Auffassung von den Aufgaben der Heilanstal ten, die bisher ausschließlich der furativen Pflege dienten und nunmehr als das Zentrum der öffent­lichen Gesundheitsfürsorge auch in den Dienst der präventiven und der sozialen Ge­sundheitspflege gestellt werden sollen.

Ausbildung der Amtsärzte

Die vom Gesundheitsministerium in Angriff genommene planmäßige Schulung der Amtsärzte hat den Zweck, sie nicht nur mit den allermodernsten Errungenschaften der medizinischen Forschung ver= traut zu machen, sondern ihnen auch die nötige Orientierung über die Wandlungen im Produk­tionsprozeß und über die dadurch hervorgerufenen gesundheitlichen Auswirkungen auf die arbeitenden Menschen zu geben. Die im März dieses Jahres abgehaltenen 35 regionalen Kurse, an denen nahezu 2000 Amts­ärzte teilnahmen, hatten einen vollen Erfolg. In­zwischen wurden bereits die Vorbereitungen für einen neuen Ausbildungskurs für Amtsärzte ge­troffen, der Ende Feber des kommenden Jahres in Brünn   stattfinden soll und dem 60 in die Indu­striegebieten tätige Amtsärzte beigezogen werden

sollen. Troß der erfreulicherweise sinkenden Tendenz der Säuglingssterblichkeit starben im Jahre 1935 immerhin noch 32.912 Kinder im ersten Lebensjahr. Im Zuge der in diesem Jahre durchgeführten staat­lichen Erholungsaktion hat das Ministerium sehe ernste Feststellungen über die Lebensverhältnisse der Kinder aus den Krisengebieten gemacht. Bisher liegen die Ergebnisse der Untersuchung von 1893 Kindern vor die 16 Industrie- und Krisen bezirken mit verschiedener nationaler Schichtung ent­nommen waren.

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Die bei der Uebergabe dieser Kinder in die Anstaltspflege gemachten ärztlichen Feststellungen er gaben- obwohl krante und der Anstaltspflege be­dürftige Kinder aus der Aktion von Haus aus aus schieden bei 1125( 80.8 Prozent) unter ernährung, bei 1209 Kindern( 86.8 Prozent) Blutarmut  , bei 147 Kindern( 10.6 Prozent) Schä­digungen des Knochengerüftes, bei 149 Rindern ( 10.7 Prozent) gefährdete Lungen, bei 162 Kin­dern( 11.6 Prozent) ein. gefährdetes Herz.

lichen Verhältnisse; nur eine Statistit der Krank­he its häufigkeit vermag die wirklichen Aerztliche Gewerbeinspektion Gesundheitsverhältnisse der Bevölkerung widerzu­spiegeln. Eine solche Statistik haben wir leider nur insbesondere der Berufskrankheiten ungefchulten Die auf dem Gebiete der Gewerbehygiene und hinsichtlich der ansteckenden Krankheiten, der Be- Aerzte gehen vielfach an den gesundheitlichen Aus­rufskrankheiten, weiters im Rahmen der Sozialwirkungen der neuen Produktionsmethoden, beson­versicherung etc. ders dort, wo die Verwendung von Giften oder die Staatliche Gesundheits- Anstalt Erhebungen in doch vermag eine frühzeitige Diagnoje, ein rajches Darum hat das Gesundheitsministerium durch schädigenden Stoffen in Frage kommt, vorbei und bie Wege geleitet, deren eine die Krankheitshäufig und refolutes Bugreifen des Arates hier unsägliches feit in den Familien der Krisen gebiete Unheil zu verhüten. Selten tritt die Notwendigkeit erfassen soll, während die andere eine Studie über der präventiven Medizin ſo augenfällig in die körperliche Entwicklung der Kinder in den von Erscheinung wie gerade hier. der Krise betroffenen Gebieten unter gleichzeitiger Ermittlung der Ernährungsverhältnisse ihrer Fa­milien bilden wird.

Das Gesundheitsministerium hat daher dem Schulministerium die Errichtung eigener Lehrkangeln für Gewerbe- und Berufskrankheiten mit klinischen Forschungs-, Arbeits- und Schulungs­möglichkeiten auch für unseren Arbeitsbereich bean= tragt. Bis zur Verwirklichung seines Antrages bemüht sich das Gesundheitsministerium durch Un­Wie notwendig ein neues, die gesamte Sani- terſtüßung der unter der Leitung der Professoren Dr. Pelná und stehenden

Das Gesetz über die Krankenanstalten

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Jugendpflege

Nach Abschluß des Kurgebrauches gelang 1926 es, des gu, bet 1356 Stinbern:( 07.3 Prozent) Gewicht Gefundheitsgeies, ift, bas empfinden wie in jeder una 3 ft. ellen für Berufstrant­in außerordentlich gebessertem und 870 Kinder( 62.5 Stunde unserer Arbeit. Aber die Ausarbeitung und beiten um deren Ausgestaltung für den dring­Prozent) in gebessertem Zustand den Eltern zu Verabschiedung eines a II e Teile der öffentlichen lichsten Bedarf. übergeben, während lediglich bei 5.5 Prozent der Gesundheitsfürsorge umfassenden neuen Gesund  - Gleichzeitig bereitet das Ministerium für öffent­Kinder ein Besserungserfolg nicht zu erzielen war. heitsgeseßes bedarf selbst bei sofortiger Inan- liches Gesundheitswesen die Verwirklichung der In diesem Zusammenhang sei auch der sehr griffnahme einer mehrjährigen inärztlichen Gewerbe in fpettion wertvollen Arbeit des Leiters des stinbererholungs- teniiven Arbeit. Wir entſchloſſen uns das durch die Betrauung eines der Amtsärzte mit den heimes in Dittersbach, des Dozenten Dr. Glawit, her, vorerst den dringlichsten und wichtigsten Teil Funktionen der ärztlichen Gewerbeinspektion vor. gedacht, der sich der schwierigen Aufgabe unterzog. die Auswirtungen der krise auf den in dlichen Organismus nachzuprüfen, und seine Studien an 530 Kindern des Auffiger und Tetschener Bezirtes machte, unter denen sich pflege bestehen neben den halboffiziellen Landeskom­Im Bereich der freiwilligen Jugend- Die Staatliche Gesundheits- Anstalt 311 Kinder aus Familien von Arbeitslosen befan- missionen für Kinderschuß und Jugendfürsorge und die unter Mitwirkung der Rockefeller- Stiftung   ge­Auch die rheumatischen Strankheiten greifen genannten Kindergruppe arbeitsloser Familien der sozialen Gesundheitspflege nahezu 3000 Wutter- ihrem guten Ruf durch aus gerecht geworden. Mag den. Dozent Slatvik fand dabei, daß sich in der so- den im Reichsmaßstab gegliederten Organisationen schaffen wurde, ist auch im zurückliegenden Jahr außerordentlich um sich. Dieſe quälende Krankheit 55.1 Prozent Rachitisfolgen gegen 26.3 Prozent der beratungsstellen und ungezählte fleinere Fürsorge- es sich um gesundheitliche Erziehungsfragen, um das erheischt nur verhältnismäßig geringe Todesopfer anderen Kindergruppe vorfanden. In 58.2 Prozent torporationen. Es ist daher eine der Hauptaufgaben brennende Problem der Ausbildung und Schulung ( 782 im Jahre 1985), aber fie iſt eines jener fanden sich bei der ersteren Gruppe Drüsenwuches der Jugendfürsorge, ihrem weitverzweigten Organis der Amtsärzte, um Forschungen auf gewiſſen wiffen­das die arbeitenden Menschen vorzeitig ar­beitsunfähig macht. rungen gegen 33.3 Prozent der anderen. Bei einer fationsapparat eine gesicherte gesetzliche schaftlichen Gebieten( die Wirkung der ultraviolet­großen Zahl der Kinder der erfterwähnten Kinder- Basis zu geben, bei der es vor allem auf ihre or- ten Strahlen usw.), um Fragen der Gesundheits­gruppe stellte er einen sogenannten großen schlaf- ganisatorische Zusammenfassung und finanzielle ſtatiſtik, aber auch um die Mitwirkung an der gro fen Bauch" fest, der von der meist flüssigen und urierung antommt. Ben staatlichen Erholungsaktion für Kinder Arbeits­fohlenhydratreichen der Kaffee- Suppe- Kartoffel- Zur Subventionierung der Jugendfürsorge- loser gehandelt haben, immer hat sie dem Gesund­Brot- Kost herrührt. In 12.6 Prozent der erster arbeit wurde dem Gesundheitsministerium für 1937 heitsministerium ihre außerordentlichen Sach- und wähnten Gruppe gegenüber 7.4 Prozent der zweiten von der Regierung ein Subventionskredit im Betrage Fachkenntnisse bekundet, die sie auf der Höhe ihrer alles in allem bei den Kindern Arbeitsloser un bites aus dem Jahre 1935, bewilligt, wozu noch die steckenden Krankheiten, bei allen Arbeiten, die auf wurden St ü m m er wüd fe feſtgeſtellt, so daß ber drei Millionen, also das Dreifache des Kre- Aufgaben zeigte. Auch im Stampfe gegen die an­rund 40 Prozent mehr an gesundheitlichen Schäden Buteilung aus der Sanitätsumlage per 900.000 das biologische und ſerologische Arbeitsgebiet fielen. vorhanden waren, als bei den Stingern ber anderen kommt, also rund vier Millionen. Dadurch haben auf welch lezterem fich die Staatliche Gesundheits­die Arbeitsmöglichkeiten des Gesundheitsressorts auf Anstalt in hervorragender Weise als Produktionsfak­Bei Gegenüberstellung dieser Ziffern ergibt sich lich, daß ihm durch die kürzlich erfolgte Bewilligung Erweiterung erfahren. Darum war das Gesundheitsministerium glück- dem Gebiete der Jugendfürsorge eine weitgehende tor betätigte, stellte sie ihr großes Können in den wohl noch immer ein Geburtenüberschuß, der aber eines weiteren Betrages von 6 Millionen ermög Dienst der öffentlichen Gesundheitspflege. Die zweite Etappe der staatlichen Kinder­Nach wie vor bleibt es das Bestreben des Minis eine dauernd intende Tendenz aufweist. Im licht wurde, die staatliche Erholungsaktion für Kin- erholungsaktion, für deren Dotierung dem Miniſte Jahre 1926 beziffert sich dieser Geburtenüberschuß der Arbeitsloser in allernächster Zeit durch eine rium ein Betrag per sechs Millionen Ke zur Ver­auf 129.022( 9.01 Promille), im Jahre 1985 das zweite zu ergänzen und so zuſammen mehr als fügung gestellt wurde, ist bereits in Vorbereitung. gegen bloß auf 65.781( 4.34 Promille), wobei auch 20.000 gesundheitlich gefährdete Kinder aus Kri- Auch für die zweite Etappe kommen lediglich gesund­dieser geringe Geburtenüberschuß nur noch durch die fengebieten durch einen geordneten Sturgebrauch. heitlich gefährdete Kinder Arbeitsloser in Betracht. außerordentlich große Natalität der Slowakei   und durch Heilpflege und gute Ernährung wieder auf die durch sechs Wochen unter ärztlicher Aufficht und Karpathorußlands erzielt werden konnte. Der zu ein höheres gesundheitliches Niveau zu bringen. Pflege in den hiezu bestimmten Genesungsheimen nehmende Geburtenrüdgang trifft also ausschließ lich die historischen Länder und unter ihnen wieder untergebracht werden. Das Ministerium wird auch vor allem Böhmen  . Hier stößt man auf eine ganze bei dieser zweiten Etappe für eine Einbezie Reihe von Bezirken, in denen die Sterblichkeit die sorgen. hung der arbeitslosen Jugendlichen Geburtlichkeit bereits übersteigt. Wenn es noch im Jahre 1929 in der im Bezirk Grasliz relegenen. wir müssen daher die präventive Fürfekten auch im heurigen Jahre ihre Arbeit fort und Die staatlichen Beratungsstellen Našim Dětem" von der industriellen Nationalisierung und von der forge und den sozialgesundheit erstreďten sie auf 80.000 Sinder. Wirtschaftskrise hart heimgesuchten Gemeinde Lichen Dienst in das Arsenal   unserer Waffen Rothau 84, im Jahre 1981 nur noch 42, im eingliedern. Die Forderung, nach der Gesun= Schließlich sei noch bemerkt, daß das Gefund Jahre 1985 nur 22 Geburten gab, gibt dies sicher den untersuchung steht da als unentbehrheitsministerium eine Gefeßesvorlage betreffend den lich zu denken. Aber es wäre ganz verfehlt, sich der liches Requisit an der Spize. schulärztlichen Dienst bereits fertiggestellt Meinung hinzugeben, als würde zur Normalisierung Wir verfehlen uns ſelbſtverſtändlich keinesfalls, bat. Den chen geen generieren weit et aut verfügen bien find be der Natalitätsverhältnisse die Eingehung einer be-| daß uns heute noch nicht die notwendigen fin an­

Wie alle Staaten, so weist auch unserer im Teßten Jahrzehnt ein ständiges Sinten der Geburt­lichkeit auf. Noch im Jahre 1926 famen 359.955 Kinder zur Welt, also 24.57 auf 1000 Einwohner. im Jahre 1985 nurmehr 274.324, also nur 18.13 auf 1000 Einwohner. In den gleichen Zeitabſchnit­ten, alſo in den Jahren 1926 und 1935, starben 222.684 bzw. 202.615 Menschen, also 15.56, respet­tive 13.39 auf 1000 Einwohner. S

Gruppe!

Gesundenuntersuchung

All diese geschilderten Gefahren vermögen wir mit bloß furativen Mitteln nicht zu bannen;

ſteriums, der Staatlichen Gesundheits- Anstalt eine Sygiene- Schule einzugliedern.

Masaryk  - Schule für Gesundheits­und soziale Fürsorge

Der erste Lehrgang an der höheren Staatlichen Masaryk  - Schule zur Erziehung von sozialgesundheit­lichen Fürsorgerinnen hat im Feber dieses Jahres eingefeßt. In zwei abgesonderten Kursen wird 58 Hörerinnen von dem Kreise der Universitätsprofes= Abschluß des zweijährigen Lehrplanes sollen die foren, Dozenten und wissenschaftlichen Facharbeiter: entnommenen Lehrkräften Unterricht erteilt. Nach Frequentantinnen einer Schlußprüfung unterzogen werden. Der stveite Lehrgang ist für das Jahr 1937 in Aussicht genommen. Krankenhausbauten

Heilfürsorge für Arbeitslose Auf dem Gebiete der finanziellen Förderung von Krankenhausbauten war dem Ministerium, sos gegen den Geburtenrüdgang kommt es vor allem auf| Gesundenuntersuchung zu einer obligatori- Von den im Jahre 1932 ins Lebens gerufenen weit es sich nicht um die staatlichen Anstalten eine vom wirtschaftlichen und sozialen Gesichtspunkte fchen Einrichtung zu machen. Aber schon ein plan- Bezirkskomitees der Heilfürsorge für Arbeitslose bes handelt, leider nur eine sehr bescheidene Wirkungs­getragene Menschenökonomie an, die bei boller Anfang, schon der obligatorische schulärztliche findet sich ein Großteil infolge Erschöpfung aller möglichkeit gegeben. Denn der im Budget für diesen dem Schuße der Mütter und ihrer Leibesfrucht be- Dienst und die ſyſtematische Gesundenun- Barmittel in Not. Da nun in diesem Augenblick Aufwand vorgesehene Kredit per 1,400.000 tvar ginnt, beim Säugling, beim Kind und Jugendlichen tersuchung der Jugendlichen würde teine Möglichkeit besteht, diese Seilfürsorge auf ges durch die aus früheren Jahren herrührenden unge­ihre Fortsetzung finden muß. Gefeßliche Ausschal- einen großen Fortschritt bedeuten, besonders, wenn feßliche finanzielle Grundlagen zu stellen, tam es tilgten Verpflichtungen, die heute noch 13 Mil tung der Mütter bon schwerer und gesundheitsgefähr auch die etappenweise Gesundenuntersuchung zumin- bor allem darauf an, den bestehenden Bezirkskomitees, lionen ausmachen, gebunden. so daß neue Zuschüsse licher Arbeit, Ausdehnung der gefeßlichen Schußfrist dest der 40jährigen sehr bald folgen fönnte. bor und nach der Geburt, reichlichster Kinderschuh, Gesundheitsstatistik Stärkung des Organismus der Mütter und des Kin­des durch ausreichende Nahrung, gute Wohnungsver­hältnisse usw., darauf tommt es an.

Eine lediglich auf die Sterblichkeit gestellte Statistit ist tein wirkliches Abbild der gesundheits

soweit sie in Not geraten waren, nachzuhelfen. Das Gesundheitsministerium wird den bedürftigsten Be­zirkskomitees mit entsprechenden Beihilfen beisprins gen. Die Flüssigmachung der Beihilfen wird schon in der allernächsten Beit erfolgen fönnen.

nicht mehr bewilligt werden konnten. Nur beim Aufbau oder der Adaptierung von Infettionss pavillons der öffentlichen Krankenhäuser vers mochte das Ministerium den Gesuchswerbern mit gewissen Buschüssen hilfreich beizuspringen.