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Samstag, 12. Dezember 1935

Nr. 289

Jagesneuigkeiten

Brünner Wissenschaft"

In Brünn   erscheint Die Schrift". ein Fachblatt für wissenschaftliche Graphologie. Dieses wissenschaftliche Fachblatt läßt in seiner neuesten Nummer die Handschrift Matthias Erzbergers durch einen National= sozialisten aus Hamburg   ,, wissen­schaftlich" untersuchen.

Der Katholik und Zentrumspolitiker Erz­ berger   fiel 1921 bekanntlich als einer der ersten in der langen Reihe ungefühnter Opfer unter faschistischer Mörderhand. Es ist allerhand, die Schrift dieses Ermordeten von einem intellektuel len Nachfahren seiner Mörder interpretieren zu lassen! Aus den Löchern eines wissenschaftlichen Mäntelchens schaut hier die Gestalt eines brau nen Leichenschänders.

der

Als Heftinhalt wird Theorie und Pragis charakterologischen Schriftanalyse" ange= geben. Lassen wir jeweils die Theorie und zitie ren wir die Pragis:

,, Damit ist die Behauptung von Klages, daß Erzberger durch und durch selbstisch wäre, schon bewiesen.

Dieses Uebergewicht der zu einer egozentri­schen Auffassung des Lebens treibenden Kräfte verhindert eine fachliche politische Arbeit restlos. Also steht tatsächlich, wie Klages behauptet, bei Erzberger   alles sachliche im Dienste persönlicher Ziele. Vaterlandsliebe ist nicht unter den Be­weggründen Erzbergerscher Politik. Polititer, die nicht aus Waterlandsliebe, son­dern aus persönlichen Interessen ihren Beruf er­griffen haben, werden von Ehrgeiz, Machttrieb oder sogar Erwerbssinn dazu getrieben; in lez­terem Fall geben sie sich im Parlament zum Sprachrohr kapitalkräftiger Gruppen oder einzel­ner her und werden dafür bezahlt durch einträgs Tiche Aufsichtsrats, Redaktions- oder andere Posten.

So ausgeprägten Erwerbstrieb findet man selbst bei gewiegten Geschäftsleuten selten. Als Habsucht charakterisiert er sich hier durch die Enge und die Krallenzüge. Erzbergers politisches Ver­halten wird also durch den Ehrgeiz auf den Nachweis des auch vorhandenen Machttriebes verzichten wir wesentlich auch von Erwerbs­

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rüdsichten geleitet.

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Wie kann der Willensstarte, den feine Natur durch eine große Aktivität zwingt sich zu äußern in Handeln und Reden, gleichzeitig sein Denten und seine Biele verheimlichen? Nur indem er anders redet als er denkt, und öffentlich anders handelt als im Geheimen, das heißt indem er

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heuchelt, täuscht und lügt. Graberger ist also ein euchler und Lügner. Alle Verlogenheit Erwachsener steht in der Nähe des Verbrechens: sämtliche 100 Prozent der Eigentumsverbrecher sind nach Roda Wieser ver­

Togen.

Die neueste Narrheit von Amerika  Das neueste am Strand von Florida   ist jetzt ein Wettrennen von Truthähnen. Eine etwas merkwürdige weihnachtliche Vorbereitung, die die müßigen Tage unterhaltsam gestalten soll.

Ausland

Greift die Armee ein?

( ITF  ) Generaloberſt Göring   hat Anord­nungen erlassen, durch die es( ab 1. Dezember) den Facharbeitern der deutschen Nüstungsindustrie erschwert werden soll, einen besser entlohnten Ar­beitsplatz in einem andern Unternehmen anzu nehmen. Die Lohnbewegung der Facharbeiter soll abgewürgt werden.

Die Facharbeiter der entscheidenden Betriebe aber bestehen unbeirrt weiter auf ihrer Forderung, sie verlangen Lohnerhöhung. Wenn ihnen ihr Betrieb höhere Löhne zahlt, bleiben sie, wenn der Betrieb aber die Lohnerhöhung verwei­gert und das Arbeitsamt den Uebertritt in einen besser zahlenden Betrieb verweigert, dann arbeiten sie so vorsichtig, unter so sorgsamer Beobachtung aller irgendwie in Betracht kommenden Unfallver­hütungsvorschriften, daß die Lieferungsfristen ge= fährdet werden. Die Zentralstelle der Armee für Rüstungsaufträge, das Heereswaffenamt sieht mit Sorge die sinkende Arbeitsleistung, sie empfiehlt der Industrie, nachzugeben, Lohnerhöhungen zu bewilligen und die bei der Fett- und Fleischknapp= heit dringend nötige Zusatznahrung sicherzustellen: " Durch Aufstiegsmöglichkeiten muß den Waffen­arbeitern ein Ansporn gegeben werden, sich durch besonders gute Leistungen auszuzeichnen, muß alles getan werden, diese Spezialarbeiter auch rein physisch dauernd auf dem Stande höchst Lei stungsfähigkeit zu halten."( Major Dr. Ing. Levers vom Heereswaffenamt in" Der deutsche Volkswirt", Nr. 8 vom 20. November 1986.) Die Spezialarbeiter der deutschen Nüstungsindu­strie sollen auch nach Auffassung der Armee an den Betrieb gebunden bleiben; aber die Armee will, um die gesunkene Produktivität der Arbeit wieder zu heben, wenigstens den Käfig vergolden. Die Lohnbewegung der deutschen Facharbeiter hat eine mächtige Stüße erhalten.

mente scheinen in Ordnung zu sein, und wenn die wollten. Die Siedlung der Steuerflüchtigen zählt vier angeblichen Söhne ihre Ansprüche nicht be- heute bereits über 6000 Köpfe, und die britische weisen können, ist es nicht ausgeschlossen, daß das Verwaltung hat dem Fürsten von Johore nahege­Riesenvermögen nach Saloniki fällt. Auch in legt, sie auch offiziell als Stadt anzuerkennen und Istanbul   haben sich zwei Anwärterinnen auf das den Bewohnern Steuerfreiheit einzuräumen. Erbe von Zaharoff gefunden. Es handelt sich um Unglückliche Blondinen. Professor Joseph Bar die beiden Schwestern Iphigenie   und Melpomene croft aus Cambridge  , Massachusetts  , hat den Blon­Baharoff, die in der Vorstadt Tatavia wohnen, dinen geradezu das Todesurteil gesprochen. Der ge= wo auch Baharoff in seiner Jugend gelebt hat. lehrte Biologe will nämlich festgestellt haben, daß die Sie sind Cousinen des Waffenkönigs, und rechnen Haut der Blondinen viel weniger widerstandsfähig bestimmt damit, den gefeßlichen Erbteil zu erhal- ist, daß sie in jedem Sinne anfälliger und kuralebiger ten, obwohl Zaharoff sich Zeit seines Lebens nie- find, ja daß der Prozentsak von Blondinen und Brü­mals um sie gefümmert hat. Sie sind 75 und 74 netten sich ständig zugunsten der letzteren verschiebt. Jahre alt. Die Wirtung der Sonne auf Blondinen ist eher ge- Das französische   Budget fährlich; sie verbrennen nicht, wie die Brünetten, sondern werden richtiggehend hautkrant. Auch der Paris  . Der Finanzausschuß der Kammer Saarwuchs ist ein deutliches Beichen für die Benach- hat Donnerstag nachmittags definitiv die Behand­teiligung der Blondinen seitens der Natur. Wählung des Budgets abgeschlossen. Nach den Aende­rend Brünette im Durchschnitt 80.000 Saare auf rungen, welche der Finanzausschuß der Kammer dem Kopfe haben, besipen Blondinen nur 50.000. am Budgetentwurf der Regierung vorgenommen Ueberhaupt erklärt Barcroft, daß der Unterschied hat, weist das Budget Gesamteinnahmen im Be­avischen Blondinen und Brünetten größer sei ats zwischen zwei verschiedenen Rassen. Der blonde Typus der Menschheit sei unbedingt dem allmählichen Untergang geweiht.

Sechs Todesstrafen für einen Mord. Für einen einzigen Word werden sechs Gangster am 24. Jänner den elektrischen Stuhl besteigen, ein Fall, der sich bisher noch niemals in der amerikani­ichen Kriminalgeschichte ereignet hat. Aber das Appellationsgericht hat jezt die Todesurteile gegen alle sechs bestätigt, und es ist unwahrscheinlich, daß einer der Gangster begnadigt wird, weil sie alle die gleiche Schuld trifft. Es handelt sich um einen Ueberfall auf den Kaffier einer Untergrund­bahnstation, bei dem dieser niedergeschossen und beraubt wurde. Die Täter, sechs junge Leute, wurden unmittelbar nach der Tat verhaftet.

Das teuerste Buch der Welt. Soeben ist das nachgelassene Wert von Colonel Lawrence in einem Der Mann, der die Straßenbahn verkaufte. amerikanischen Verlage erschienen. Die Auflage Gregor Hadschija, einer der originellsten Schwind- dieses Buches beträgt ganze zwölf Eremplare, tvo ler der Welt, ist in Bukarest   wieder einmal verhaf von 2 an die Staatsbibliothek in Washington   gehen, tet worden. Vor vier Jahren hatte er dadurch von und nur zehn kommen in den freien Handel. Der sich reden gemacht, daß er eine städtische Stra- Preis des Buches entspricht seiner Seltenheit, denn Benbahn an einen Deutschen   verkaufte und gleich er ist auf nicht weniger als eine halbe Million Dol­eine Anzahlung von 3000 Lei nahm. Er wurde lars festgesezt. Diese unerschwingliche Summe sou Die unten offenen a hat Nind in ähnlicher dann zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Als es verhindern, daß der Inhalt des Buches Pefan Verflechtung bei den Verrätern Gordon, Butler er herausgekommen war, verkaufte er einem Ston- wird; die in der Staatsbibliothek befindlichen und Leslie, die Walleinstein ermordeten, bei Wal- fortium gutgläubiger Bürger, als städtischer Be- Bände können zur Einsicht vorgelegt werden, jedoch lenstein selber und dem Herzog von Marborough amter verkleidet, das Gerichtsgebäude. Wieder darf niemand etwas davon verraten, was Lawrence gefunden, der Jakob II.   an Wilhelm von Dra- erhielt er eine Anzahlung. Als er dann verhaf- darin niedergeschrieben hat. Diese Vorsichtsmaß nien und diesen an Frankreich   verriet. Also ist tet wurde, erklärte er, er habe sich nur an dem nahmen erklären sich aus dem leßten Willen von auch bei Erzberger Berrat nicht ausgeschlossen." Gericht rächen wollen. Nach Verbüßung der Lawrence, der die Veröffentlichung seiner Erinne Strafe beobachtete ihn ein Detektiv, wie er einem rungen vor 1950 untersagt hat. Denn es handelt Mit diesem Geschwäß will ein O. Junge Gastwirt um einen Spottpreis das Rathaus sich um tagebuchartige Notizen, die zum Teil sehr aus Hamburg   ,, nachweisen", daß Matthias Erz- von Nischinew andrehen wollte. Diesmal kam es berger ein Verräter war, als er die Waffenstill aber nicht zu einem Vertrag, denn man nahm standsbedingungen unterschrieb und daß er damit Hadschija gleich fest, und verurteilte ihn wegen gleichsam ,, legal" am 26. August 1921 von den versuchten Betruges im Rückfall zu fünf Jahren faschistischen Meuchelmördern erledigt wurde. Kerker. Wenn das Brinner Organ auf den Professoren= titel des Schreibers hinweisen kann, so ist das nur ein Beweis, wie die Wissenschaft des Dritten Reiches   jeden Augenblick bereit ist, sich nach den Wünschen des Propagandaministeifums zu pro­ſtituieren und wie gewisse Leute in Brünn   und Umgebung bereit sind, dabei mitzuhelfen.

Ein Postwagen ausgeraubt. Donnerstag zwischen 18 und 19 1hr wurde in Preßburg   auf dem Weg zum Hauptbahnhof aus dem Patetpost wagen ein Geldbeutel gestohlen, der 227.900 Kč enthielt, und außerdem noch sieben Pakete diver­sen Inhaltes. Sechs dieser Pakete und auch der entwendete Geldbeutel wurden später in der Umgebung des Bahnhofes gefunden, doch enthielt der Geldbeutel kein Geld mehr., Der Kutscher des ausgeraubten Postwagens und der Ange­stellte, der die Sendung übernommen und sie auf dem Hauptbahnhof zu übergeben hatte, wurden nach dem Verhör in Verwahrungshaft genom  

men.

Ein schweres Einsturzunglück ereignete sich am Freitag in Frafing nahe bei München  . Dabei tamen fünf Arbeiter und eine Arbeiterin ums

scharfe Urteile über sehr hochgestellte englische Per sönlichkeiten enthalten. Lawrence glaubte, daß von diesen 1950 niemand mehr am Leben sein wird, aber heute ist dies noch der Fall. Das Munskript war übrigens nicht mit dem Namen des Königs von Arabien  " gezeichnet, sondern mit A. W. Roß. " o" ist der Name, unter dem Lawrence im Jahre 1922 in den Royal Air Forces Dienſt tat.

Kein Visum mehr nach Numänien. Das Stu­riosum, daß gerade im Reiseverkehr zwischen der Tschechoslowakei   und dem ihr politisch so nahen Rumänien   Visazwang besteht, wird erst jetzt hin- Wahrscheinliches Wetter Samstag: Größere fällig. Nach dem Beschluß der beiden Regierun- lokale Unterschiede in der Bewölkung, im ganzen gen wird ab 1. Jänner 1937 die Visapflicht im tschechoslowatisch- rumänischen Reiseverkehr auf­

gehoben..

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trocken, in den böhmischen Ländern und auf den Bergen Teichtes Tauwetter, im Osten noch Frost. Wetteraussichten für Sonntag: Andauer des iebigen Witterungscharakters, weitere Erwärmung.

Das Begräbnis Luigi Pirandellos fand bereits Freitag bei Morgengrauen in aller Einfachheit und ohne jede Beteiligung der Deffentlichkeit statt, um dem testamentarischen Wunsche des Verstorbenen zu entsprechen. Ein einfacher Leichenwagen für Arme Schneeberichte unserer Schutzhütten führte den Sarg, der mit keinem Kranz und mit Atus- und Naturfreundeheim Zinnwald:-2 feiner einzigen Blume geschmückt war, aus dem Grad, 20 3tm. Schnee, Sti und Nodel gut, Nauh­Hause weg. In einiger Entfernung folgte ihm ein reif. geschlossenes Auto, in dem der Sohn und seine Naturfreundeheim Nollendorf:-1 Grad, 25 Schwiegertochter saßen. Die sterbliche Hülle wurde 8tm. Schnee, Stifähre gut, Rodelbahn sehr gut, auf den Bahnhof Termini gebracht, von wo sie nach nebelig, schwacher Südwind. Sizilien überführt wurde ,, wo sie in Agrigentum in der Familiengruft beigesetzt werden wird. Der Leis chenwagen fuhr durch die in Nebel gehüllten Straßen Moms, ohne daß der Leichentagen von jemandem Empfehlenswertes aus den Programmen, bemerkt worden wäre. Damit ist der letzte Wille des großen Schriftstellers erfüllt worden. Sonntag I: Konzert

Vom Rundfunk

Leben. Gine Brauerei wollte ihren Keller vertic- Die Stadt im Dschungel. Vei Inspektionsflügen Englifaturs, 9.80: Veugité Salonquartett, 17.85: fen lassen. Während der Bauarbeiten zeigten sich entdeckten Militärflieger der indischen Armee mit- Deutsche   Sendung: Klaffische Reugen, 17.40: Funt­im Gewölbe starte Risse. Der Baumeister gab ten in den Dschungeln von Johore eine geheimnis- wochenichau, 17.50: Uebertrag. b. Orchestertonzertes daraufhin sofort den Auftrag, den Keller zu ver- bolle. Siedlung. Johore ist eine der am wenigsten aus Mähr.- Ostrau  . 18.50: Deutsche   Preise, 19.05: lassen. In dem Augenblid, in dem die Arbeiter den Steller verlassen wollten, stürzte das Gewölbe divilisierten indischen Kleinſtaaten, dessen Territo- Militärtonzert, 20.05: Dundfuntorcheſterfonaert.

rium zu zwei Dritteln mit Urwald bedeckt ist; 22.85: Unterhaltungstonzert. Senber II: 14.80: ein und begrub die Arbeiter unter sich. Eisenbahnen und Straßen fehlen fast vollkommen. Deutsche Sendung: Arbeiterfunk. Freyberg: Was Neue Zaharoff- Erben. Neben den vier bis- Man mußte also eine Expedition ausrüsten, um geht uns schon die Börse an?, 14.45: Stonzert. herigen Anwärtern auf die Milliarden des Ka- das Geheimnis der Dschungelstadt zu lösen. Man Brünn  : 16.15: Rundfunkorchesterkonzert. Breß. nonenkönigs hat sich noch ein fünfter gemeldet, der nahm zunächst an, daß es sich um eine uralte burg: 10.80: Aus dem Nationaltheater: Sinfoni­  ! sches Konzert der Wiener Philharmoniker  , 12.25: Prasinos heißt und in Saloniti lebt. Prasinos Tempelanlage handele, aber die Dinge Tagen ganz Rundfunkorchesterkonzert, 16.50: K. M. Weber: erflärt die vier angeblichen Söhne des Milliar- anders. Es stellte sich nämlich heraus, daß hierhin Preziosa. Kaschau  : 18. Balalaitafonaert. däre für Schwindler und weist nach, daß er der alle diejenigen geflohen waren, die die relativ ho- Mähr. Oftrau: 16.45: Tanamufit, 17.50: Deutsche Entel von Zaharoffs Schwester sei. Seine Doku- hen Steuern in den Städten Johores nicht zahlen Sendung: Nundfuntorchestertonzert.

trage von 48.658,337.000 Francs, Gesamtaus­gaben in der Höhe von 48.022.200.000 Francs auf, so daß der Abgang 4.336,870.000 France beträgt. In dem ursprünglichen Regierungs- Bud­getentwurf betrug der Abgang 3.5 Milliarden Francs. Nach den Aenderungen im Finanzaus­schuß wuchs der Abgang um meitere 776 Millio­

nen Francs an.

Die Kammer beschloß, daß die allgemeine Aussprache über das Budget erst nach Genehmi­gung des Finanzgesetzes abgeführt werden soll. Es wurde beschlossen, zwecks Beschleunigung der Budgetberatung fünf Tage der Woche se drei Sibungen täglich, und zwar vormittags, nachmit­tags und abends, abzuhalten.

Das Statut von Westminster. Die Stellung der Dominions hat, wie man weiß, die Entwid= lung der Königskrise weitgehend beeinflußt, und es ist in diesem Zusammenhange wiederholt vom Statut von Westminster gesprochen worden. Die­ses Statut, das vom englischen Parlament im Dezember 1931 angenommen worden ist, regelt die verfassungsmäßigen Beziehungen zwischen den Dominions und dem Mutterlande. Es bezicht sich auf Kanada  , Australien  , Neuseeland  , die füd­afrikanische Union   und den Freistaat Irland und ist seit der Empire- Konferenz 1926 in sehr schwie­rigen Verhandlungen, die fünf Jahre gedauert haben, ausgearbeitet worden. Der Vater des Statuts ist Balfour  . Das Statut bestimmt, daß Gemeinschaften im britischen   Imperium sind, die fünf obengenannten Dominions autonome gleich in ihren Rechten und in keiner Weise eines dem anderen, oder dem Mutterlande, subordi niert". Der für die jetzige Krise entscheidende Satz in diesem Statut lautet: Sie sind vereint durch ihre gemeinsame Zugehörigkeit( allegiance) zur Krone." In diesem Saz ist staatsrechtlich beranfert, daß tatsächlich die Krone das einzige Bindeglied zwischen den Dominions und dem Mutterlande ist.

Luigi Pirandello  , der bekannte italienische Dramatiker und Roman­schriftsteller, der, 69 Jahre alt, verstorben ist.