Seite 6 Sozialdemokrat Dienstag, 88. Dezember 1936. Nr. 897 ^lumbo 6er Freund. Der Elefant, das ist ein Tier, der bringt den Kindern stets Pläsfr, drum hat auch Bata ihn gemacht und jetzt aus Gummi rausgebracht. Für die Auszahlung der Remuneration in Prag  setzt sich auch die Cesko obchodnickä beseda ein, eine bürgerliche Gewerkschaft der Handelsgehilfenschaft Prag  , welche die Führung im Prager   GehilsenauS- schuß inne hat als zweiter Partner nur der Jed- notny svaz. Auf den öffentlichen AnkündigungS- taseln Prags   sieht man die Aufrufe der CO B, welche die Kaufleute auffordern, die Remuneration zu zahlen, weil damit den Angestellten, welche ohnedies schlecht bezahlt sind, Kausmöglichteiten ge­boten werden. In Prag   ist jedoch laut Kollektiv­vertrag jeder Handelsunternehmen  'zur Zahlung der Remuneration verpflichtet. Zwanzig Radioapparat« gestohlen. In der Grobeinlaufsgesellschaft der Prager   Genossenschaften am Teönov Nr. 6 brachen'In der Nacht auf gestern unbekannte Täter ein, di« die Tür aushoben und die Kassa zu erbrechen versuchten. Da ihnen die-'nicht gelang, erbeuteten sie zwanzig Radioapparate in ver­schiedenen.Größen im Gesamtwert von 22.000 Kf. Die Nachforschungen wurden sofort aufgenommen. Flüchtiger Chauffeur verhaftet. An Hollescho- wltz wurde gestern in der Nähe de» Kais der 84jäh- rige Fleischer Josef Mares auS Sijjkov beim Heber« schreiten der Fahrbahn von einem Auto zu Boden geworfen und schwer verletzt. Der Chauffeur war davongefahren, ohna,sich um den Berletztenzu küm­mern; doch hatten Augenzeugen des Vorfall» einen kleinen schwarzen Wagen der Type Praga-Piccolo und die Hälfte der Rümmer erkannt. Roch am selben Vormittag entdeckte ein Polizeiinspektor den Wagen, der sich übrigens durch ein» frische Lackierung der beschädigten Stellen verriet, auf einem Hollefchowitzer Standplatz. Der Wagenlenker, Rudolf Jlrkovskh au» Prag   VII wurde verhaftet, sein^Führerschein be­schlagnahmt und dar Strafverfahren«ingeleitet. Man will mich«schlage«..." Sonntag abends machte auf dem Karlsplatz«in etwa öOjähri- ger Mensch Aufsehen, der die Paffanien anhielt und mit gerungenen Händen bat, ihn zu schützen, da man ihn erschlagen wolle. Da er unzusammenhängend Prager   Konzertsaal Bis knapp vor Weihnachten   wurden wir Heuer mit Konzerten überschüttet. Die interessantesten und fortschrittlichsten Konzerte der mit Ende Dezem­ber schließenden diesjährigen Herbstsaison waren unzweifelhaft die vom tschechischen Kunstverein P k i t o m n o st" in ebenso reicher Zahl wie pro- grammlicher Vielseitigkeit veranstalteten. Die bei­den letzten dieser Konzerte zeigten auch wieder deutlich die erfreulichen internationalen Musikbeftre- bungen der Vereines; das erste dient« mit Auffüh­rungen von Werken des führenden deutschen   Musik­modernisten Paul Hindemith   und der zeitge­nössischen französischen. Meisters Darius Mil­ch a u d, während das zweite der Musik m ä ch r i» scher Tousetzer gewidmet war. Bon Hindemith war eine kanonische Sonatine für zwei Flöten und der GesangSzytluSDie Magd" zu hören, von Milhaud Klavier-Capricen, eine Konzert-Suite für Streichquartett und. Klavier und' ein Landwirt­schaftliche Maschinen" betitelter Zhklur von sech­pastoralen Gesängen mit Kammesorchesterbiglei- tung. An dem mährischen Komponistenabend gelang­ten Klavierstücke und Lieder von B. K a p r a l, Vit. K a p r a l o v ä, Haa», T h l u b n a, A a n ä i e k, K o h.o u i, Künc, K v a p i l und Schäfer zur Aufführung.' Die größt« Aufmerk­samkeit fanden die Lieder der Komponistin Ka- p r a l o v ä. Künstlerische Ausführend« in den bei­den Konzerten waren die Sängerinnen. Maria K r ä s o v ä. And. Präirkovikund M. F let­sch e r ob ä, di« Pianisten S ü ß k i n d und Kuüdera. daS P c L k a- O u a r t e t t, Ka­pellmeister A n t e t I und als Sprecher für Hin­ demith  ' und Milhaud   der tschechische Musikfchrist« stell« M. O L a d l i k. Kammermusik von schlechthin vollendeter Art hörte man in einem außerordentlichen' Konzert der Deutschen Kam­me r m u s i kverein», in dem das Busch- Quartett der Herren Adolf und Hermann Busch  , Gösta Andreasson und Karl Doktor da» D-Moll-Streichquartett von Max Reger   und Beethovens Streichquartett. opur 160. in unver- gleichlicher geistiger Auffassung und mit unüachahm- redete, wurde er auf die Wachstube gebracht, wo er als der 48jährige arbeits« und wohnungslose Ma­schinenschlosser Bohumll Matouiek sichergestellt wurde. Da er offensichtlich geisteskrank war, wurde er nach' der polizeiärztlichen Untersuchung in die Laicheiirrenanstalt überstellt. Jahr«»- nutz HalbjahreS-Eisenbahnkarten. Die Staatsbahndirektion in Prag   macht neuerlich auf­merksam, daß die Jahres- und Halbjahreskarten in der Zeit vom 81. Dezember 1988 bis 10. Jänner 1987 von 8 bi» 18 und von 1t bis 18 Uhr in der AuSgabestell« auf dem Masarykbahnhof auSgefolgt werden. Am Heiligen Abend, zu Silvester und am Samstag nur von 8 bi» 18 Uhr. SoNn- und feiec« tag» wird nicht amtiert, El empfiehlt sich, die Be­stellungen im eigenen Interesse rechtzeitig vorzu­nehmen. Die Karten können auch im Wege ter Stationen bezogen werden. Der Welhnacht»au»fl«g»zu» in» Erzgebirge  mit«rstklassiger Unterbringung im staatlichen Hotel in JoachimSthal   in den Tagen vom 85. bis 87. De­zember 1988 ist gesichert. Der Preis der Exkursion beträgt 880 AL. Anmeldungen nimmt da» Aus- flugSreferat im Bazar neben dem Wilsonbahnhof, Telephon 88885, entgegen. Iümst und Msserr Die neueAida** Anter diesem vielsagenden Titel war die i d a"»N euinszenierung, die man SamStag im Deutschen   Theater zu sehen bekam, angekündigt worden. Weil sie Direktor Dr. Eger selbst besorgt hatte, wurde von ihr wesent­lich mehr Aufheben» gemacht al» bei anderen Opern- Reuinszenierungen. Nimmt man übrsgen» zu dieser Aida"«Neuinszenierung grundsätzlich Stellung, aieWMLa Leitender Arzt Dr. tt. Saute. Moderne Leganstalt sllr all« Inneren und Stoll- wechlelkranldetten, tfieuuiallMe türlranlnnqen, Neiden, Irankbetlen, Moorbad. Paulchallnren van lvoo bis 1600 K6. wlnterfanan.'Lrosvekle und NuStÜnste: üwicka». Del. 82. LLV7 dann muß man sie ablehnen; denn die sinanzielle Lage des Prager Deutschen Theater» rechtfertigte e» kaum,«in Werk, dem erst vor wenigen'Jahren «ine Neuinszenierung zuteil wurde, abermals neu auszustatten. Dr. Eger» Neuinszenierung derAida  " Giu- setzpe Verdi» legte da» Hauptgewicht auf die deko­rativ« Ausstattungder beiden ersten Akte, in dxnen, aut der Handlung von selbst sich et» gebend, reichlich Gelegenheit zur Entfaltung be­sonderer Pracht und Festlichkeit gegeben' ist. Da­erste Bild der ersten Akte», da» erste Bill» der zwei­ten Akter, vor allem aber die große Finale-Szene dieser Akte» waren tm auSstattungSmäßigen Sinne wirklich sehenswert gestaltet und brachten'den Ge­danken der Macht und de» Sieger In überzeugend­ster Vielfältigkeit und Reichhaltigkeit von Farben, Licht, Personen und AuSstattimgSgegenftänden zum Ausdruck. Aber auch dieser Siegerszene fehlt« die großartige Architekwnik eine» ägyptischen Riesen- tcmpelbaue» und Platz zur richtigen Entfaltung de» Triumph-Aufzuge». Die düstere Tragik auch, die andere Szenenbilder, wie den' Nilakt und da» Schlußbild der Oper, zu beherrschen hätte, war in. sicher klanglicher Schönheit spielten. Ihre großar­tige Kunst de» Ouartettspiele» wurde einige Tage später im Tschechische  ». Kammermu.sib« verein, wo sie Mozart  , Beethoven   und DvokÄ zelebrierte»,, womöglich noch begeisterter ausgenom­men al» im deutschen   Kammermusikkonzert. Ausgezeichnete Kammermusik hatte auch da» Neue Prager   Trio zu bieten, dar zum ersten Male vor die Prager   Konzertöffentlichkeit trat. ES setzt sich au» drei im Prager   Konzertleben wohlakkredi- dierten Künstlern zusammen, den Prosesioren der Prager   Deutschen   Musikakademie Eugen K a l i r (Klavier), Karl Kalliwoda(Violine) und Erich Neumann  (Cello). Die vorzüglich zu­sammengespielten Künstler, deren Vortrag durch Klarheit und Plastik ebenso besticht wie durch Wärme de» Ausdruck», brachten selten zu hörende Kammermusikwerke zu Gehör: Eine Trio-Sonat« von B u r t e h u d e, ein Trio von Hermann G ö tz, dem Komponisten der einst bielgespielten Oper Der Widerspenstigen Zähmung" und ein Tri» von dem französischen   Jmpreffionisten R o u s»s e l. Außerordentlichen Genuß bereitete in seinem dies­jährigen Konzertabend der spanische Meister» Cellist Pablo C a s a l S, der«in ebenso reiche» wie künstlerisch strenge», in den Tondtchternamen Bach, Beethoven   und Boccherini gip­felnde» Programm spielt«. Daß er der Cellist der Gegenwart ist, bewie» er auch in diesem Konzert; denn er ist in der technischen Vollendung seine» Spiele» ebenso unerreicht wie in der berückenden Schönheit seiner edlen, gesangvollen Tone». Ott» Schulhof war dem Cellomeister«in selbstlos dienender vorbildlicher Partner am Flügel.   Die Größe seine» pianiftischen Rufe» konnte in einem Konzerte der Tschechischen Philharmonie der jung« tschechische Pianist Ruda Firkuinh neuerding» bestätigen; Mendelssohn-Bartholdy  » leider so selten gespielte» Klavierkonzert in Ä-Moll erstand unter . seinen, glücklichen Händen zu blendender. Schönheft Da» Tschechische Staatlkonserva« t o r i u m hatte vor Weihnachten drei seiner schö­ne« und mustergülligen öffentliche« Schülerkonzert« in».-Werk gesetzt; einen Abend der Meisterklassen, einen Abend dtr Orgelschüle und«sine« Abend der Jnftrumentalklaffen. E. I.  der Inszenierung Dr. Eger», die sich auf«tue Bühnenbilder Arch. Frank Schulte»' stützte, weniger zu spüren. Imponierend dagegen war die Kunst derRegieführung Dr. Eger», da» ' Massenaufgebot der am SiegeS-Finale Mitwirken­den einheitlich zusammenzuhalten. .Mit der pompösen Neuinszenierung hielt die musikalt sch-Kesanglsche Neuauf­machung der Werke», die von jener eigentlich nur unterstützt werden soll, leider nicht immer und Überall Schritt. Verdi»Aida" ist di« typische Oper der blühenden Stimmen und de» schönen Gesänge». Nun ist aber gerade die Sängerin der Titelrolle, Frau Pauly, weder«ine Bel-Cantistin noch Inhaberin einer blübend-schönen Stimme, so i daß ihre persönlichkeitsstarke Gestaltung der Aida- Partie nicht ausreicht, die stimmlichen Mängel ver­gessen zu machen. Ein« unzureichende Amneri», di« infolge der AuauSgeglichenheit der Stimme gesang­lich ebenso unbefriedigt ließ wie al» ausdruckslos und fast unbeholfene Darstellerin, war Fr. Maud H e a t o u,«In nur äußerlich repräsentativer, aber gesanglich matter König Herr H a g e n, ein stimm­lich beschränkter Oberpriester Herr Andersen. Eine ausgezeichnete Leistung bot dagegen Herr Baum al» Radame»; sein« schöne'lyrische Stimme konnte sich in dieser anspruchsvollen Partie voll au»- leben und auch, darstellerisch ging der Künstler sicht­lich sehr au» sich heraus. Sehr gut bewährte sich auch wieder Herr Schwarz al» stimmgewaltiger AmonaSro. Fritz Zweig   hatte die Oper musikalisch erneuert; man merkte seiner Arbeit ebenso Fleiß wie Sorgfalt an. Aber auf die Bühnenmusik de» SiegeS-Finale» hätte er Um der stärkeren musikali­schen Wirkung willen nicht verzichten dürfen. Dank der großen Borreklame, di« für dieAida"-Neu­inszenierung gemacht worden war, war da» Theater nahezu ausverkauft und dar Publikum in beifalls­freudigster Stimmung. E. I.  Japanische Kunst Und Bilder nun Algier  Im Kun st verein für Böhmen ist eine Sammlung japanischer Kunst ausgestellt, die Herr Jirohachi* Satsuma, Vertreter Japan  » an der Citk Universität« in Paris   ak» Ausdruck seiner gelegent­lich eine» Besuche» gewonnenen Sympaihie für Prag  dem tschechosiowakiichen Staate geschenkt hat. Di« sehenswerte Ausstellung ist noch um eine Anzahl wertvoller Kunstschätze aus Prager Privatbesitz berei­chert worden. Auf Seide gemalie Rollbilder au» dem achtzchnten Jahrhundert, sogenannte Kakemonor. di« der Japaner gerollt in Trichen ausbewahrt. Mn nur gelegentlich einer der Bilder zur Betrachiung auf­zuhängen, geben«ine Vorstellung von dem völlig anderen Wesen altjapanischer Kunst. Da» älteste und .wertvollste Stück der Sammlung, da» RollbildAffe und Mond" von Tsunenobu Kano(gestorben 1780) ist charakteristisch für die aüjapanische Tusch­malerei. Esist Kunst al» Ergebnis gepflegter Tra­dition und einer Kunstübung, die von jedem Künst­ler unendlich geduldige, hiS ins feinste Detail«in­dringende Raturbeobachtung und technische Vollen ­dung in der Handhabung de» Tuschpinsel» al» Mal- und Schreibgerät zugleich forderte. Schöne Kunst­werke dieser Art sind auch die Rollbilder von K a k v o Kawabe mit den Kiefern und Blütenbäumen auf runden Hügeln und di« von Hakuyo Tokam, auf denen au» den Wollenhöhen getürmter FelSgivsel der Blick herabsteigt bi» zu dem winzigen EselSreitec- chen in Tuschgrau, Mattblau und einem Fleckchen Rot. Bon Katsushika Hokusai  , einem der berühmtesten, Künstler Altjapan»(17801849) stammt ebenfalls ein Rollbild mit figürlichen Dar­stellungen und vor allem di« wundervolle Folge von zwölf aquarellierten Blättern aus keinen unüber­troffenenAnsichten de» Fudschijama  ". Sie zeigen Hokusai   auf der Höhe seiner Kunst,«Inen Raum mit der Andeutung eine» schneebedeckten Gipfel», mit einigen Figuren, mit einigen meisterhaft hingetusch­ten Zweigen und Gräsern so zu füllen, daß die leer- gesasienen Flächen zu wichttgen Bestandteilen de» Bilde» werden. Daß die altjapanische Malerei trotz ihrer strengen Tradition durchaus nicht eintönig war/ zeigen neben den godäinpsten, fein und wählerisch ab­gestimmten Farben Hukusai» die beiden Wandschirme auS der Tosa-Schule de» achtzehnten Jahrhundert», von Seien wimmelnd« Landschaften und Interieur» in Mattblau, Grün und Ziegelrot auf Goldgrund, prächttge Bildchen, die man Strich für Swich be­trachten muß. Frauen werden noch begeisterter die drei in Seide gestickten Bilder bewundern, di« Stich an Stich in den feinsten Farbübergängen so meister­haft gestickt sind, daß man sie noch au» nächster Räbe für Oelgemälde halten könnte. von den modernen japanischen Bildern, die hier zu seihen sind, schließen sich die Tuschzeichnungen von Keiho, der dekorativ«Reihrr" von. Hakuho Mori und dieBlumen und Bienen" vonGebvoöftaki an die altjapanische» Vorbilder an, Währeiw die übri­gen Künstler in Pari»«schult, schon völlig euro­päisch malt«. Am meisten beachtet dürft« Wohl MigaoKono werden, deffen Akt« in ihrer raffi­nierten Porzellanglätt« schon nah« an der Grenze sind, jenseits derer ein Schritt weityr in süßliche Magazinschönheit abgleiten würde. Gleichzeitig mit derjapmischenKolllktion,stellt Oskar Spielman« Landschaften nutz Sinnen au» Algier au». G» find jskoft mid sicher gemalte Impressionen, erfüllt von den Ressen«in« erotischen Welt. Am Intereffanttsten find die Bilder, in denen ein fein« atmosphärisch«-auch da» südlich« Leucht­feuer d« Farben dämpft und wie durch tzfinße Schlei« verlockend schimmern läßt, während in dem große« Blumen stück(57) di« Farben ihr« volle deko­rative Pracht entfalten.> G. i Spielplan des Reuen Deutschen Theater»! Dienitqg 8: DaSLand de» Lächelns  , volls- ! tümliche Borstellung. Abonnement aufgehoben.- Mittwoch 4: Ti II E u l e n s p i e g e l, Erstauf­führung. Abonnement aufgehoben. Donnerstag: geschlossen. Freitag 8w: Ehe, 7ib: Aida, D. SamstagLÄrAxel an der Himmel»- tür, 7lü: Monsignore» große Stunde; E» kommt nicht zum Krieg, Erstausfüh­rung, DI. Sonntag 2%: Sie verkaufte Braut, 8: Di« LI« be«inesFre m d eit, Erstausführung, Gastspiel Ernst Deutsch  . A 1.'. Spielplan der Kleinen Bühne. Dienstag 8: Der schiefe Hut, Bankbeamte II und freite I Verkauf. Mittwoch: geschlossen!. Donnerstag: geschlossenl.Freitag 8: Dec schiefe Hut, 7ii: Matura, Erstausführung. Samstag 8: Der Illusionist, 8: Matura  . Sonntag 8: Menschen auf der Eisscholle, 8: Matura. Konsequenz wenn man sie hat Konsequenz ist meist etwa» Imposante». Etwa», da» man schätzt und nur sollen,besitzt! Um so mehr befestigte seinerzeit der Tschechoslowakische Schwimmverband seinen Ruf: er bat anläß­lich der Berliner   Nazi-Olympiade die drei jüdrs scheu Schwimmvereine, und zwar Hagibor Prag, Bar Kochba Brünn und Bar Kochba Preßburg, mit einer Sperre von je einem Jahr Inland», und zwei Jahre ÄurlandSstart belegt, weil sie sich aeweiaert hatten, auf dem Boden de» Dritten Reiche»in» Daffer" zu gehen. Jedem Menschen, deffen Beistand durch viele» Sttammstehen noch nicht eingefroren ist, dürste die Haltung der drei jüdischen Schwimmver­eine nicht nur begreiflich, sondern geradezu charak­tervoll gesunden haben. Diefe Sperre aber zu verhängen wegen mutigen Einstehen» für eine Ge- wiffensüberzeugung das war mehr al» Konse­quenz, war mehr als ein« Unsportlichkeit, da» war einfach eine Schande... Doch unverständlich erscheint, wa» diese drei jüdischen Schwimmvereine zur Generalversammlung de» Tschechoslowakischen Schwimmverbandes, welche dieser Tage stattgefunden hat, unternahmen: Sie sewft brachten einen Antrag ein, der die Umwandlung ihrer Sperr« in eine Geldstrafe von je 1000 Kc Vorsicht. Mag sein, daß diesen iüdjfchen Klubs die Erreichung der Unterbrechung eines systematischen Training» vor Augen schwebte, der ihren BereinS- betrieb vielleicht vernichtet hätte. Jedoch, war es Konsequenz de» Gewißen», wenn sie von ihrer damals gefaßten Ueberzeugung nun abrücken? Der Verbandstag hat ihren Antrag mit Mehrheit akzep- tiert und sie werden nunBuße" in klingender Münze tun. Ihnen und dem Verband ist geholfen: Glauben diese Vereine aber, daß e» für sie mit den 1000 AL abgetan ist. Der BerbandStag machte zu ihrem Antrag noch einen Zusatz, der die Verweige­rung von Start» au» politischen, nationalen und religiösen Gründen für die Zukunft unterbinden soll. Haben diese» die jüdischen Vereine notwendig gehabt? Bl» Prager Fußball-Turniere Die Fußballsaison in Prag   ebbt langsam ab. Die Turniere, welche die Vereine über die tote Saison hinweghelfen sollen, lassen auch nicht den Schluß zu, daß sie Rettung und daher Notwendig­keit sind. In Koö i i begann am Sonntag em wer­tere» Turnier und die Premiere war sehr vielver­sprechend: Ein Spieler mußte mit einem Bein­bruch in» Spital gebracht werden und vier andere Spieler wurden bei dieser Doppelveranstal­tung wegen rohen Spiele» aurgeschloffen. Die durch- geführtenSpiele" brachten folgende Ergebnisse: Techoslovan Koiik gegen Cechie Smichov 0:4, Sparta  Koöit gegen SK Dejwitz 8:4. Im Nusler Turnier schlug Bittoria Nufle die Weinberger CAFC 8:1 und SK Nufle gewann über Sparta   Michle 4:1. Das Wrschowitzer Turnier wich au» finan­ziellen Gründen demGoldenen Sonntag" au» und hatte, ein«Ruhepause" eingeschaltet. Sonstig« Fußballergebnisse. B r ü n n: Zidenie« gegen SK. Huffowltz 8:2. Wien  : Liberias   gegen BAT 4:4(8:1), Sportllub gegen Red Star 6:1, FT Wien gegen Rapid Oberlaa 4:0, Wacker gegen Metallum 7:1. Luxemburg  : Austria Wien  gegen Auswahlteam 5:2. Basel  : FerencvaroS Budapest gegen FC 4:2. D« Mittelstürmer der Prager   Sparta  , der Bel­ gier   Brat ne, soll nach Meldungen belgischer Zei­tungen nicht mehr nach Prag   zurückkehren, da»bin in. her Tschechoflowakei keine Aufenthalisbewilligung mehr erteilt wurde. Auch au» der Slowakei   wird ein ähnlicher Fäll berichtet: Der ungarische Trainer Bräun beim FT Filakovo soll auch kein« Aufenthalts- betvilligung mehr erhallen haben. . Spertpleitt im Dritten Reich  . Entgegen' allen Versicherungen de» Nazi-Regimes, daß e» mehr fürj den Sport tut äl» je vordem geschah, kommt nun au» Leipzig   die Nachricht, daß der große bürger-! sich« Schwimmverein Poseidon wegen finan­ziellen Schwierigkeiten seine Auflö­sung beschlossen hat. ' Di« Eishockey-Mannschaft der. Prager  . Sparta  gewann in,B u d.a p e st über den BKE mit ä:4. Dir MinatleMli ProHlnitii'ikiri aa 7. Jlmer 1937 den die Solisten im Lueernasaal veranstalten,(wird durch di« Mitwirkung Paul Hörbiger  » und bielra anderen Größen, der Bühne und des Film»«>n geradezu sensationelle» Kunst-,'und Gesellschaft»- ereigni» werden- Vorverkauf bei Truhläk(Koruna, valdekl..' 8846 BezugSbeding u n gen: Bei Zustellung in» Hau  » oder bet Bezug durch di« Post monatlich XL 16., vierteljährlich XL 48., halbjährig XL 96. ganzjährig XL 192.. Inserat« werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß  . Rückstellung von Manuftripten erfolgt nur bei Einsendung der Retourmarken. 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