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von Madrid

Jim Süden Spaniens sind die Fronten seit Monaten im großen und ganzen unverändert. Weil die Faschisten nicht durchstoßen können, rächen sie sich durch Bombardements der Städte. Diese Bombardements sind militärisch ganz wert los. Sie treffen nicht die Front und ihre Verteis diger, sondern wehrlose Greise, Frauen und Kins der, die im Hinterlande leben. Man spricht viel Recht. Ich en Schicksal. Mit verweisen, daß es eine ganze Reihe anderer Städte gibt, die ein nicht minder trauriges Schicksal haben. Wenn ich mich recht erinnere, hast Du in den Zeiten des Friedens einmal Südspanien bereiſt. Stell Dir eine so wunderschöne, malerisch gelegene Stadt wie Ma la ga vor, mit ihren prachtvollen Gars tenanlagen. Heute ist diese Stadt ein Opfer von fast täglichen Bombenangriffen. Es sieht dort furchtbar aus. Die Zahl der Opfer ist unüberseh­bar. Achnlich ist es in Cartagena, Ali

cante und vielen anderen Städten.

Sonntag, 10. Jänner 1937

Mr. 9

Tofenversicherung nachdenke und sie vorbereite. da die wirtschaftliche Situation und Beschäftigung Industrie sich

Unehrliche Wirtschaftspolitik der Agrariereroben ser muffcie fid, berbefert hat,

bie Firma Farina in Mähr. Oftran für meh. rere Millionen eine neue Margarinefabrit errichten

Sie sind gegen die Marga: In- Erzeugung und betreiben selbst Margarinefabriken schaftspolitik der Agrarpartei ist der Umstand, Das charakteristische Kennzeichen der Wirts daß in der Deffentlichkeit der Eindruck erweckt werden soll, als ob die Partei ehrlich und auf- wird. Die Firma Farina ist ein Unternehmen, das richtig das Interesse der Landwirte wahren und von Agrariern des mährischen Verbandes für den sie vor der Invasion ausländischer Waren schüt- Vieh- und Fleischhandel in Brünn geführt wird. baß die Einfuhr eine Reihe von Waren auf das mit der agrarischen Wirtschaftspolitik aus und es zen würde. Tatsächlich wird auch dahin gewirkt, So also schauen die Dinge in Wirklichkeit mindeste eingeschränkt werde, demgegenüber ist nottvendig, das Landvoll über das heuchlerische fuchen aber die Handelsorganisationen der Agra- und betrügerische Spiel politisierender und han­ihren Handel soviel als möglich an sich zu reißen. rier von diesen herabgesezten Sontingenten für beltreibender Agrarier aufzuflären. Durch den Druck der Agrarier wurde das Non­tingent der Einfuhr von Me is herabgeſetzt. Die agrarischen Handelsorganisationen bemühen sich aber von diesem herabgesetzten Kontingent für ihren Handel so viel als möglich herauszuschlas gen. Genau so kämpfen sie

gegen die Einfuhr ausländischer Butter, aber die Handelsgesellschaft der Molkereigenossen schaften ist einer der bedeutendsten Importeure

von Butter

Diese Bombardierung der offenen Städte hat teinen taktisch- militärischen Wert. Ihre na­menlose Grausamkeit scheint selbst auf manche Teile der Rebellenarmee zu wirten. Man hört immer wieder von Gefangenen, daß sich spanische Flieger weigern, die spanischen Städte zu bom­bardieren. In Malaga ereignete sich in dieser Be­ziehung vorige Woche ein bezeichnender Zwischen­fall. Innerhalb der republikanischen Linien lan- aus Dänemark und anderen Ländern. Dasselbe dete ein schweres, dreimotoriges Bombenflugzeug ist bei der Einfuhr von Eiern der Fall, wo die der Rebellen. Dem Flugzeug entstiegen zwei Flies Sandelsgesellschaft der Milchgenossenschaften un­ger, die berichteten, daß sie mit der Absicht die ter den größten Importeuren erscheint. Es wird Landung vorgenommen hätten, zu den Regie- ein Stampf gegen die Einfuhr von ausländischen rungstruppen überzugehen. Ein dritter Pilot, der Futtermitteln insbesondere gegen Stu­im Flugzeug mitflog, der sich aber weigerte, den turuz geführt, welcher ausschließlich aus den Abflug zu den Regierungstruppen mitzumaden, Stleinen Entente- Staaten eingeführt wird, aber war von ihnen während des Fluges erschossen die agrarischen Handelskorporationen sind die worden. Die beiden Flieger wurden im Triumph durch das ihnen begeistert zujubelnde Malaga geführt. Ihr Flugzeug macht bereits auf der Res gierungsseite Dienst gegen die Faschisten­

aufrichtigen und zweigeleisigen Politit der Agra­Wir könnten in der Darstellung dieser un­rier fortfahren. Müßte beispielsweise

der Preis des Kunstbüngers

so hoch sein, wenn einzelnen Führern und Funktios nären die Taschen nicht mit Attien tartellierter Düngemittelfabriken, in deren Verwaltungsräten sie sißen, vollgestopft wären? Mehr als 60 Pro­zent des Kunstdüngers werden von den Handels­organisationen der Agrarier zur Verteilung ges bracht. Wir haben noch nichts davon gehört, daß diese landwirtschaftlichen Organisationen gegen das feste Kartell der Erzeuger von Düngemitteln gekämpft hätten. Sie sind mit ihrem Zwischenge­vinn zufrieden, den sie beim Verkauf des Kunst­düngers einstecken das Schicksal der den Kunst­dünger teuer bezahlenden Landwirte ist ihnen gleichgültig.

größten Importeure. Nun wird abermals der Für eine Arbeitslosen­Stampf gegen die Einfuhr von schweren Fett versicherung schweinen erneuert, die gleichfalls zum größ­

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ten Teil aus den Ländern der Kleinen Entente setzt sich das Národni Osvobozeni" in feiner lommen, aber die Agrarier sind mit ihrem mähri- Ausgabe vom 9. Jänner an leitender Stelle ein. schen Verband an der Spitze wieder die größten| Das Blatt schreibt: Importeure von Fettschweinen.

Am widerspruchsvollsten ist jedoch das Ver­hältnis bei Margarine und den künstlichen Speise­fetten. Auf diesem Gebiet sind

die Agrarier Eigentümer zweier großer Fabri­fen, drei weitere Fabriken sind durch das Agrarkapital beherrscht

ift es notwendig, Reserven in einer ordentlichen Arbeitslosenversicherung zu sammeln und dem Staat und den Steuerträgern außerordentliche Opfer zu erleichtern."

Wem dienen Venkov"

und ,, Večer"?

Auf neue Belege für die ftandalöfe Schreibs Agrarpartei, die sich ganz den Intereſſen des rech­weise der beiden zentralen Blätter der tschechischen ten Flügels verschrieben haben, machen die tsche­chischen sozialistischen Blätter aufmerksam. Právolidu" hält fest, daß der reichsdeutsche auf das Zeugnis des" Večer" berufen hat, als Rundfunk sich in seiner Sendung am Donnerstag er die Tschechoslowakei wegen der angeblichen großen Freiwilligeniverbungen für Spanien ans griff und davon sprach, daß dies in ganz Europa größte Erregung" hervorgerufen hätte. Sorsohl ver Praer Večer" als auch sein Berliner Abon­nent erhielten gerade in diesen beiden letzten Ta­gen deutliche Zeichen der Erregung, die in Europa herrscht allerdings einer Erregung, die sich nicht gegen die Tschechoslowakei richtet, wie die Times" beweist. Dieselbe Schädlingspolitik, welche die Herren um Vraný und Kahanet gegen die Staatsinteressen treiben, befolgen sie auch ge­genüber der eigenen Partei und ihren Repräsen tanten. Im Cesté Slovo" wird wiederum ein Beispiel dafür angeführt. Am 6. Jänner sprach der Landwirtschaftsminister Badina in einer agra­rischen Schule und sagte dort: Die größten Schivierigkeiten der landwirtschaftlichen Krise sind überwunden, doch müssen wir mit größter An­strengung an der. Beseitigung der Störungen ar­beiten, die aus der Weltwirtschaft drohen, und an der lebertvindung der Schwierigkeiten zu Hause." Diese Stelle wurde, obwohl sie außerordentlich wichtig ist, vom Ventov" gestrichen und unter­drückt, denn sie paßt den Großagrariern nicht in ihr Konzept. Beide Fälle zeigen, wie weit die agrarischen Blätter von der Verantwortung ab­weichen, die sie als Hauptorgane ihrer Partei und des Ministerpräsidenten fühlen sollten.

"

Kein karpathorussisdier

Landsmannminister

.Der Staat ist bei dem bisherigen Genter System zu einseitig durch die Ausgaben für die Arbeitslosen belastet und muß sich für diesen Bwved finanzielle Mittel durch außerordentliche Steuern Handels- und Verbrauchsteuern sind) am schwer­beschaffen, welche( da ihr überwiegender Teil sten die sozial schwachen Schichten der Staatsbürs ger treffen. Die Unternehmer dagegen beschweren ich bei uns über die hohe Bestèuerung im Ver­Wie Lidové Noviny" erfahren, wird ület hältnis zum Ausland, verschweigen dabei jedoch, die von einigen Blättern geplante Errichtung daß in Staaten, wo eine ordentliche Arbeitslosen- eines tarpathorussischen Ministeriums in Prag versicherung eingeführt ist, die gesamte steuerliche nicht verhandelt. Es sind zwar und dies schon vor Belastung der Bevölerung und Unternehmungen längerer Zeit derartige Projekte aufgetaucht, aber deshalb fleiner sein kann, weil dort die Last der veder der Stegierung noch dem Ministerpräsiden Arbeitslosigkeit überreicht, so daß vom Staat und ben Are teh die diegierung painit and nigh nicht befaßt hat. lleberzeugung vor, daß die karpathoruſſiſche Autonomie in der Form ausgebaut werden wird. wie darüber schon berichtet wurde und daß. die Errichtung eines eigenen Ministeriums für Star­pathorußland nicht notwendig sei,

Die Zerfebung im Heer der faschistischen Ges nerale macht offenbar Fortschritte. Franco weiß, daß er längst verloren wäre, wenn es sich allein auf Spanier stüßen müßte. Eben deshalb ist ihm die Hilfe, die ihm Deutschland und Italien leisten, so unendlich wertvoll. Deutsche Infanteris ften, Artilleristen, Marineure und Flieger, sowie italienische Soldaten der gleichen Kategorien bil­den heute den Kern der spanischen" Rebellen­armee. Deutsche und Italiener sind an die Stelle der abgekämpften Marokkaner getreten. Würde es und man kann sagen, daß die Agrarier die Erzeu­den demokratischen Mächten Europas gelingen, gung von 750 Waggons Margarine und Kunst­die beiden faschistischen Staaten zu zwingen, sich fetten kontrollieren, während sie auf der anderen der weiteren Einmischung in den spanischen Bür- Seite ausrechnen, wie jeder Waggon erzeugter gerkrieg zu enthalten, dann wäre da 3 Margarine zehntausende kleiner Züchter von furchtbare Gemebel ganz bes stimmt und ohne Mühen ruiniert. Das alles ist nur eine Geste für n 3 weifel in einigen Wochen informierter Landwirte, veil meine feste Ueberzeugung, die ich aus der periön venn tatsächlich die Erzeugung von Margarine lichen Kenntnis der Verhältnisse auf dem Striegs- die Viehzuchter ruinierte, nicht in ihren Unter- Die Mängel unseres Genter Systems haben schauplatz geschöpft habe. Aus dieser Feststellung nehmungen mehr als 700 Waggons Margarine schließlich auch ihre politische Schattenseite. Es ist ergibt sich die Aufgabe, die den demokratischen jährlich erzeugen und dieses Speisefett in allen im Interesse der Republik , daß wir hinsichtlich der und sozialistischen Kräften Europas gestellt ist: Genossenschaften, Lagerhäusern und agrarischen sozialen Sicherung gegen die Arbeitslosigkeit und Sie haben dafür zu forgen, daß die Neutra- Sonsumvereinen in der ganzen Slowakei verkau- der sozialpolitischen Maßnahmen wenigstens auf liffit feinen Wandschirm für die Interventions- fen tönnten, wie es tatsächlich geschieht. Ein agra- jener Höhe sind wie die Nachbarstaaten. Es würde politik der fafchistischen Staaten abgibt. risches Unternehmen, die Prager Firma Odto damit viel soziale und auch politische Unzufrie= Entiveder es verhalten sich a II e Staaten ef. ist in ihren ungefähr hundert Verkaufs- denheit in den Reihen jener unserer Staatsbür neutral, oder teiner. Diesen Standpunkt durch stellen mit Margarine übersättigt, während auf ger entfallen, welche die Mängel unseres Genter zusetzen, das ist e 3, was die Männer, die hier der anderen Seite der Venkov" die Brazda" Systems mit ber ordentlichen Versicherung gegen lämpfen, von ihren Freunden im übrigen Europa und andere agrarische Blätter, nicht zu sprechen die Arbeitslosigkeit in den Nachbarstaaten vers erwarten. vom Rundfunt, vom Schreien gegen die Erzeu- gleichen und die einer staatsfeindlichen Agitation gung und den Verkauf von Margarine heiser ge- unterliegen. worden sind. Köstlich ist geradezu, daß vor eini gen Tagen die Nachricht verbreitet wurde, daß

ende. Das ist die Deffentlichkeit und die gratier, beitnehmern, nicht nur von den Arbeitgebern Innerhalb der Megierung herrscht vielmehr die

Ich drücke Dir in alter Kameradschaft die Hand, Dein

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Julius Deutsch .

Das Kaffeehaus in der Seitengasse

Roman von Fritz Rosenfeld

Du fängst mit einem dahergelaufenen Menschen ein Verhältnis an und verlangst von mir, daß ich vor der Welt den glücklichen Vater Spiele?"

Sie sah ihn starr an. Sie war bleich, ih

Augen funfelten, er erschrat, als sein Blick sie

traf:

..Ich kann doch nichts dafür, daß du so aus dem Krieg zurückgekommen bist. Ich kann doch nichts dafür, daß bu kein Stind haben fannit."

" Ich kann ja gehen. Ich wollte oft genug gehen Ich will keinen Standal. Ich will feine Scheidung. Kein Mensch würde mehr in das Café tommen, wenn man unsren Namen durch die Ge­richtssäle geschleift hat".

Das Café geht mich nichts an. Auf das Café tann ich jest teine Rücksicht nehmen".

Ich hab Schulden. Wenn ich jetzt zusperren muß, tomm ich nie wieder in die Höhe. Was ich auch immer anfange, die Schulden fressen mich auf. Das mußt du doch einsehen".

Das Kind soll leben. Wo, ist gleichgültig. G3 geht nur um das Kind".

Schweigen. Er wußte, daß er verloren war, wenn seine Frau ihn verließ; daß der Betrieb auseinanderklaffen würde, daß er die Schuldraten nicht würde bezahlen können, daß Vogel die Möbel wegschleppen würde, daß alles zu Ende wäre.

Gr erhob fish, traf au ihr, legte wieber bie Hand auf ihre Schulter, eine fette, feuchte, zuckende Hand.

Nimm doch Vernunft an, Leonore. Du tannst doch von mir nichts Ungewöhnliches ver­langen".

Er flammerte sich an den Tisch. Er wollte auf sie losfahren, er wollte sie niederschlagen, er wollte sie auslöschen aus der Welt aber et fadte zusammen, seine Hand reichte nicht weiter als bis zu der Flasche, er füllte das Glas, tran hastig, breis, viermal hintereinander. Sie blidte" Ich hab dir viele Opfer gebracht. Nun bring auf den Hof hinaus, sie zitterte vor Erregung. auch du ein Opfer". Dort lief Bimba mit der kleinen, graugestreifter..Gerleitner hat mich einmal untersucht. Er Staße. Finsterbusch sagte, erlahmt, grau im Geweiß alles. Er wird es den andren erzählen. Ich ficht, fahl, mit einer fremden, gepreßten Stimme: stehe als lächerliche Figur ba, vor der ganzen Ich mache dir einen vernünftigen Vorschian. Stadt. Ich fann mich nicht mehr auf die Wir gehen darüber hinweg, es ist alles vergeffen; Straße trauen" aber das Kind darf nicht zur Welt tomm- n."

Sie antwortete langsam, sie hämmerte Wou um Wort in sein Ohr, sie meißelte Silbe u Silbe in seine Stirn:

,, Das Kind wird leben. Ich werde um das Kind tämpfen mit Nägeln und Bähnen. Ich lasse mich eher in Stücke reißen, als daß ich auf das

Kind verzichte."

..In diesem Haus wird es nicht geboren werden", sagte er, in diesem Haus nicht".

Du hast es fa gewußt, als du mich gehei ratet hast. Und du hast mich dennoch geheiratet".

" Go tommen vir nicht weiter, Leonore. Ich fann nicht nachgeben. Dent dich doch in meine Bage. Das Kind wird in diesem Zimmer Spielen. Es wird im Café herumlaufen und mit den Gästen sprechen. Es wird später einmal alles erfahren.

G3 wird mich verlachen und verachten".

Das Kind wird besser sein, als du bist". Er lief zu der Flasche zurück. Er umflams

und Unternehmern getragen wird.

Alle die Mängel unseres Genter Systems drängen dazu, daß man bei ei uns über die Arbeits­

smerte sie. Sie war fühl und fest, sie war Sicher­heit und Trost. Ich kann nicht weiter, Leonore. Ich bin am Ende meiner Sträfte".

"

Sie tannte seine Tattit. Sebald er feinen Willen nicht durchzusehen vermochte, bettelte er um Mitleid. Er spielte den Kranten, wie Feier­tag, er würde sich aufbahren, mitten in der Stube, unter weißen Rosen, ein Märtyrer, dem die grausame Gattin das Herz gebrochen.

Bring mir ein Pulver, Leonore", bat er. " Ich habe Stopfschmerzen, es flimmert vor meinen Augen, ich sehe nicht mehr deutlich...

milla", rief sie. Die Köchin erschien, trocknete Sie saß in ihrem Sessel, unbeweglich. Zud die roten Hände an einem Tuch ab. Mein Mann

ist trant, Ludmilla, bringen Sie ihm ein Pulver. Dort im Schrank liegt eine kleine Schachtel. Holen Sie ein Glas Waffer".

Finsterbusch schrie Ludmilla an:" Gehen Sie, ich brauche Sie nicht, ich hole mir meine Pulver felber".

Er sprang auf. öffnete den Schrank, die Schachtel war leer. Er lief zum Fenster, hielt ber Frau die leere Schachtel unter die Nase.

So sorgst du für mich; brummte er heifer. Pulver sind ausgegangen. Du läßt mich vers " Ich hab dir schon vor einer Woche gesagt, meine fommen. Du denist nur an deinen Liebhaber. Wer ist denn dein Liebhaber?"

Frau Finsterbusch sah ihm starr in die Augen. Ihr Blid war unbarmherzig, er trieb Finsterbusch zurüd, zum Tisch, zu der Flasche.

Wenn du wieder nüchtern bist, reden wir

weiter", sagte sie.

XII.

Das Präsidium des Abgeordnetenhauses hält am Donnerstag, den 14. d. M., um 11.14 Uhr eine Situng ab.

Zahlungsbelege für Krantentassen portofrei. Das Finanzministerium macht darauf aufmert­sam, daß Rechnungen, die von Heilanstalten, Aerzten, Apothekern, Zahntechnikern und Geburts­Helferinnen für die Zwecke der Krantentassen ausgestellt werden, stempelfrei ſind.

paar Tage in die Stadt gekommen, um alte Be­tannte zu besuchen, und da wollte er die Gelegen heit nicht versäumen, ihr seine Freunde zu zeigen, und vor allem den Kater Bimba; die Tante hatte ein Herz für Kazen. Blitzschnell überlegte Isa­bella: die Situation war günstig, kabenliebende Tanten aus der Provinz spielten erfahrungs­gemäß gern den Schußengel einer jungen Ehe, zumal wenn sie, wie es den Anschein hatte, ſelbſt nicht verheiratet waren; an den Fingern der Tante war kein Ghering zu erblicken.

" Ich freue mich ganz besonders, gnädige Lorenz hat mir schon viel von Ihnen erzählt". Frau", sagte Isabella. Sie tennen zu lernen,

Neffen beim Vornamen? Aber vielleicht war das Die Tante sab auf. Isabella nannte ihren in der Stadt nun so üblich; man erlebt ja immer Neues, wenn man den dumpfen Steintäfig nach Spiel, dachte Isabella, das Dach und das Eſſen bielen Jahren wieder betrat. Alles steht auf dem und die stillen Abende im Winter, sie würde nicht mehr nächtelang schlaflos daliegen und beten, daß am Morgen der Geldbriefträger komme, nun mochte er tommen, wann er wollte, nun war jes mand da, ber die Miete bezahlte.

" Er hat auch mir von Ihnen erzählt, Frau..."

Zante?

Isabella. Mennen Sie mich Isabella". Frau Isabella".

Ein schöner Name, Isabella, nicht wahr

Die Alte nidte. Ein schöner Name". Finden Sie nicht, gnädige Frau, daß die Namen gut zusammenpassen: Lorenz und Isabella?

Die Tante zog die Augenbrauen hoch. Sie Drei Tage fann Isabella nach, wie sie Mits telmeier au dem Schritt bewegen lönnte, zu dem sah von Isabella zu Mittelmeier, von Wittelmeier ihm der Mut fehite; am dritten nahm ihr der Bus 84 Iſabella. 3hr verheimlicht mir etwas", ticherte sie. fall ihre Sorgen ab. Sie traf Mittelmeier vor bem Café mit einer alten Frau, bie er thr als" So stehen die Dinge?" seine Tante vorstellte. Die Tante war auf ein

( Fortfehung folgt)