Nr. 50

Fünfkirchner Streik beendet

Lohnverhandlungen Im Gange

Budapest.  ( M.T.J.) Wie aus Fünf­Kirchen gemeldet wird, haben Freitag morgens die untertags streikenden Grubenarbeiter der Fünfkirchener Kohlenbergwerke den Streik been­det und sind aus dem Schachte wieder ausge­fahren. Donnerstag abends sind bereits von den insgesamt 265 Arbeitern 23 ausgefahren. Sie haben erklärt, den Streit nicht mehr mitmachen zu wollen. Im Laufe der Nacht haben dann noch weitere 55 Arbeiter den Schacht verlassen. Freitag um halb 9 Uhr sind dann sämtliche noch untertags befindlichen Arbeiter ausgefah­ren. Damit hat der Streik nntertags sein Ende gefunden. Der Gesundheitszustand der Arbeiter ist nach ärztlichen Feststellungen zufriedenstel­lend. Die Grubendirektion hat sofort die tech­nische Ueberprüfung des von den Streifenden verlassenen ,, Thomen" Schachtes angeordnet. Unverzüglich wurden auch die Verhand Inngen über die Lohnforderungen zwischen den Vertretern der Direktion und den Behörden einerseits und den Vertretern der Arbeiterschaft andererseits eingeleitet.

Blum gegen Erweiterung nach rechts

Flandins Vorstoß ergebnislos

Paris  . Der Freitag war in Frankreich   ein " großer parlamentarischer Tag", denn die Kam­mer verhandelte über die Interpellation zur Ge­samtpolitik der Volksfrontregierung.

Jetzt

Samstag, 27. Feber 1937

spielt auch am Waschtag Mutti mit mir!"

Denn seit Mutti mit Radion wäscht, braucht sie die Wäsche nicht mehr vorzuwaschen! Die eingeweichte Wäsche wird nur 15 Minuten in der Radionlösung gekocht! Das ist die ganze Ar­beit! Radion wäscht schonend. In kaum mehr als 15 Minuten wird die Wäsche blendend weib,

und zwar bei größter Schonung. RADION

RADION

WASCHT ALLEIN

Außenexposé im Ministerrat

Prag  . Der Ministerrat hörte in seiner Frei tag abends stattgefundenen Sigung den Bericht des Ministers für auswärtige Angelegenheiten über die auswärtige Situation und über alle be­

deutenden internationalen Ereignisse und Ber: handlungen aus der lebten Beit an des Ministers wurde nach durchgeführter Debatte aur Kenntnis genommen und zu den einzelnen aktuellen außenpolitischen Problemen Stellung genommen, soweit sie die Interessen der Tschecho slowakei und der Kleinen Entente berühren.

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Geite 3

Frankreichs Sympathien für die CSR

Paris. Durch den Entschluß, daß der fran­ zösische   Handelsminister Paul V a st id persönlich zur Unterzeichnung des französisch- tschechoslowa tischen Handesvertrages nach Prag   reist, wollte die französische   Regierung ihre Beziehungen zur Tschechoslowakei   betonen und beweisen, wie innig und freundschaftlich diese Beziehungen sind. Außerdem wollte die französische   Regierung durch diesen Besuch ihres Handelsministers in der Tsche choslowakei beweisen, daß sie die Wirtschafts- und Handelsverhältnisse der Tschechoslowakei   versteht und bestrebt ist, der Tschechoslowakei   im höchsten Maße entgegenzukommen, wie sie dies übrigens bereits in dem für das ganze Jahr 1937 gültigen Vertrag getan hat.

An amtlichen französischen   Stellen heißt es, daß Frankreich   eigene wirtschaftliche und sonstige Schwierigkeiten hat und vorläufig der Tschecho= slowakei nicht so große Wirtschaftsbegünstigungen wie es wünschen würde, zuteil werden lassen Yonnte, in dem soeben abgeschlossenen Vertrag jedoch den Beweis dafür geliefert habe, daß es bis hart an die Grenze seiner Möglichkeiten ge= gangen sei. Sobald sich Frankreich   neue Wege öffnen werden, wird es neuerdings die Bedürf nisse der Tschechoslowakei   in Erwägung ziehen. Durch seinen persönlichen Besuch Prags   und durch Fühlungnahme mit den ischechoslowakischen Regie­rungsfaktoren will der Handelsminister die fran zösisch- tschechoslowakischen Freundschafts- und praktischen Bande stärken.

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Sudetendeutsche Bauernfänger am Werke

die Henleinleute dem sudetendeutschen   Landvolk Hin und wieder hört man auch davon, wie " helfen" oder besser gesagt, wie sie es föder

wollen.

"

durch genossenschaftlichen Zusammenschluß eine Molkerei ins Leben rufen wollen, um ihre unan= bringlichen Produkte verwerten zu können, sebe sofort eine infame Lügenpropaganda ein, damit zustande kommt. Ueberall das Volk verheizen, ein solches Werk gestört wird oder überhaupt nich wirtschaftliche und politische Maßnahmen ſtörer, das ist die alleinige Aufgabe der Henleinfaschisten. Damit das Werk besser gelinge, gründeten sie eine Sudetendeutsche Bauernzeitung", die nun dazu dienen soll, das Landvolk vollends verwirrt zu machen und die Leute über die Unfähigkeit der Sudetendeutschen Partei hinwegzutäuschen. In Wahrheit aber sind diese Bemühungen nur dazu angetan, um die mißtrauisch gewordenen Land­wähler bei der Stange zu halten, denn in vielen Gebieten werden die Fragen immer lauter, was denn mit der Vertvirklichung der maulreizerischen Versprechungen aus der Zeit des Wonnemonais der Henleinbewegung Mai 1935 dentiſt.

Deputierter Flandin sprach fast zwei Stun­den. Er kritiſierte die finanzielle, wirtſchaftliche, foziale und Währungspolitik der Regierung Blum. Er forderte, daß die Regierung zu glei chen Teilen alle Schichten der französischen   Bür­gerschaft unterstüße. Nur dieser Weg führe zur Erhaltung des Vertrauens im Volte. Flandin forderte die Regierung auf, wirksam der Teue= rung entgegenzutreten, die nach der Devalvation Tschechoslowakischer Gendarmerie- Wachtmei- So foll in Nordmähren  , der Brutstätte des des Franc entstanden ist und verlangte, daß die ster nach Deutschland   verschleppt. Am Mittwoch, ländlichen Jungfaschismus, eine landwirt Regierung den französischen   Export unterstüße. den 24. d., wurde in Johanngeorgenstadt   der Gen- fchaftliche Organisation von den Hen­Zum Schlusse erklärte Flandin, die einzige Lo- darmerie- Oberwachtmeister Pra use aus Berg- leinleuten gegründet werden, wobei den Leuten sung der derzeitigen Verhältnisse in Frankreid; stadt Platten von reichsdeutschen Behörden festge- gegen einen Jahresbeitrag von 12 nach eine bestehe in der Gleichstellung und Befriedung der halten und ins Innere des Landes geschafft. Seine Beitung zweimal monatlich versprochen wird. bürgerlichen Schichten. Diese Befriedung müsse vorgesetzte Behörde, die sich des Falles sofort an- Im Böhmerwald   will man gar eine Vi hver bereits in der Regierung selbst zum Ausdruck nahm, konnte bis zum heutigen Tage nicht in Er- ficherung schaffen, die den Viehzüchtern in tommen, die eine Regierung des ganzen Staa- fahrung bringen, warum Prause verhaftet wurde Notschlachtfalle volle Entschädigung bietet geger: tes sein mahsse. und wohin er gebracht worden ist. Schon vor einis eine Jahresprämie von 10 pro Rind. Jeder gen Tagen ist ein Staatenloſer, der in Blattea mann, der in ſolchen Dingen einigermaßen Be­wohnhaftiſt, ebenfalls in Johanngeorgenstat ver, fheid their über den stotenaufvand belo che haftet worden, angeblich wegen Schmuggels von Organisationen, fagt sich, daß man es hier illegaler Literatur. weder mit falschen Vorspiegelungen zu tun hat, oder aber daß den Henleinleuten unbe= grenzte Geldmittel aus irgendeiner Staffa Strafgerichtliches Nachspiel zur Verfügung stehen... zu den Kelsenkrawallen

Später verwährte sich der Finanzminister fehr energiſch gegen gewiſſe börsentechnische Ma. chenschaften, mit denen man gegen die Regierung

arbeite.

Ministerpräsident Blum erklärte in feiner

Antwort an die Interpellanten, er lehne jebwebe Erweiterung der Regierung nach rechts ab. Die derzeitige Regierung der Volkefront fei gerade baburch start, weil sie das gemeinsame Programm aller Links und republikanischen Parteien reprä­fentiere und entschlossen sei, dieses Programm durchzuführen. Es liege im Interesse des ganzen Landes, daß die derzeitige Regierung unverän­bert bleibe.

Das Vertrauensvotum für die Regierung er­scheint durch die übliche Volksfrontmehrheit ge fichert.

Ist die Schweiz  

Neuer Polizeipräsident in Prag  . Wie das

geftrige Amtsblatt mitteilt, hat der Präsident de Republit auf Vorschlag des Ministerrates den bis herigen Präsidialchef der Prager   Polizeidirektion. Regierungsrat Dr. Rudolf Charvát zum Polizei­präsidenten von Prag   ernannt.

Aber die Herrschaften können auch noch an: dere Kunststücke. Wenn in irgendeinem Gebiet:, wie unlängst in Nordböhmen  , die Kleinlandwirt:

Der einheitliche Oberbefehl

Erklärungen des Generals Miaja

( bn.) Der Oberbefehlshaber des Verteidi­gungstampfes für Madrid  , General Mi aja, ge­währte einem Berichterstatter des Kopenhagener Socialdemokraten" ein Interview. Er sagte unter anderem:

-

vor Madrid  

Das erste und wichtigste Resultat ist, daß es uns geglückt ist, die Offensive der Gegner zum Still­stand zu bringen. Die Konzentration feindlicher Truppen mit der reichlichsten Ausstattung an Kriegsmaterial im Jaramatal, um die Haupt­stadt einzuschließen und sie durch Aushungerung zur Uebergabe zu zwingen, konnten wir kompen sieren.

--

Acwor

Prag.rb- Bei den, von gewissen völki­schen" Studentenkreisen angestifteten Krawal­len anläßlich der Antrittsvorlesung des von dieser Sippschaft abgelehnten" Wölkerrechtslehrers Pro­fessor Kelsen, die noch in frischer Erinnerung sind und bei denen die Professorenschaft der Prager  deutschen   Universität nicht gerade die rühmlichste Stolle spielte, kam es bekanntlich zu gewalttätigen Ausschreitungen, bei denen ein andersdenkender Student derart verletzt wurde, daß zunächst die Voruntersuchung auf schwerere Delitte eingeleitet wurde. Schließlich kam es aber bloß zu einer Anklage wegen leichter Körperverletzung, welcher die beiden Hochschüler Karl Göbel und& m Erlbeck bezichtigt sind. Gestern sollte die Ver­handlung vor dem Bezirksrichter Dr. Kuchař in Prag   vor sich gehen. Da sich aber herausstellte. daß die Vorladung des Angeklagten Göbel, der sich nicht zur Verhandlung eingefunden hatte, einen fermellen Mangel aufwies, ging der Nichter nicht in die Verhandlung ein, sondern vertagte das Ver­fahren auf unbeſtimmte Zeit. Wir werden über den

Massenverhaftungen

Im Rumburger Gebiet

In Numburg, Schluckenau  , Niedereinsiede und anderen Orten wurden in den letzten Tagen nach durchgeführten Haussuchungen über z wa n= zig Personen verhaftet, darunter ein be= tannter Arzt von Rumburg  . Es sollen Ver­gehen gegen das Schußgefeß vorliegen.

vor Hitler   sicher? Wieder einmal eine ,, bestimmte" Zusage Die Offensive der Aufrührer am Nio de Bern.( SDA) Im Bundesrat wurde be- Jamara bedeutete einen Schlag gegen die wich­fanntgegeben, daß Neichskanzler Hitler   in Ber  - tigste Pulsader des Staates. In past mußten die lin gelegentlich einer Unterredung mit dem frü äußeren wie die inneren Verteidigungskräfte zu- Ueber die Versorgung Madridz heren Bundesrat Schulthek in sehr be fammengefaßt werden. Die Parole der Konzentra- mit Lebensmitteln und über die Ein he is it immter Form und mit großer Energie tion der Obersten Kampfleitung, die vom Wolf front der an der Verteidigung teilnehmenden Erklärungen über das Verhältnis zur Schweiz   ausging, mußte natürlich unter dieſen Umständen Organisationen äußerte sich der General  : Die abgegeben hat, die sich folgendermaßen zusammen- sofort verwirklicht werden. Nordöstlich von Madrid   Versorgung der Armee ist ja die Ehrenpflicht der weiteren Verlauf dieses bemerkenswerten Falles faffen laffen: erstreckte sich die Front bis La Rozas jetzt ist Republit und sie funktioniert ebenso wie die Un- berichten. Der Bestand der Schweiz   ist eine euro- sie bis Arganda   auf der einen und Aranjuez   auf erbringung und Pflege der Verwundeten. Die päische Notwendigkeit. Wir wünschen mit ihr als der anderen Seite vorverlegt. Die ganze Republit große Zivilbevölkerung muß auf Fleisch verzichten guter Nachbar im besten Einvernehmen zu leben mußte an der Verteidigung der Hauptstadt teil- und sich mit Suppen, Reisgerichten, Startoffeln und uns mit ihr in allen Dingen loyal su ver- nehmen, aber die stärkste Aufopferung fiel ihr und Bohnen ernähren. Kaffee, Oel und Zucker ständigen. Als ich in meiner Reichstagsrede von selbst zu. find rar. Milch ist nur in kondensierter Form vor Der Interviewver: Kann die jetzige Offensive handen. Das Volk von Madrid   erträgt all diei: der Neutralität zweier anderer Länder sprach, habe ich die Schweiz   abfichtlich nicht erwähnt, weil als unmittelbare Folge der Konzentration des Entbehrungen mit ſtoiſcher Gelassenheit. Verzive: ihre hergebrachte und von ihr geübte und von den Oberkommandos betrachtet werden? felt sind die Verhältnisse jedoch nicht. Ich wage General Miaja: Jawohl, vollkommen. zu behaupten, daß man selbst heute ir Mächten, auch von uns, immer anerkannte Neu­tralität in teiner Weise in Frage steht. Bu jeder Die Verteidigungsjunta von Madrid   hatte früher Madrid   immer noch beffer lebt, als Beit, komme was da wolle, werden wir die Un- nur ein Armeekorps zur Verfügung, das unter seinerzeit in Deutschland   nach zwei verlegbarkeit und Neutralität der Schweiz   refpet- ihrem Befehl stand. Heute haben wir auf der 39 3 a hren Weltkrieg.- Wer auf Zwi tieren. Das sage ich Ihnen mit aller Bestimmt. Kilometer langen Front eine vereinigte stigteiten zwischen Sozialdemokraten, Kommuni heit. Noch nie habe ich Anlaß zu einer anderen Armee, die ausschließlichunterde msten, Anarchisten und Republikaner   rechnet, wrt Auffassung gegeben." Befehl des Generalstab 3 von sich gewaltig. Alle sind einig im Kam.vf Valencia   steht. Das ermöglicht uns, mit groß gegen die landesverräterischen Generale und in In der Nacht auf Freitag wurde in om ca ter Deſchleunigung die Sträfte au fonzentrieren, bem Willen aufiegen! Das habe ich tau ein großer Ginbruch verübt. Unbekannte die zur Offenſive nötig find. Der frühere Borteil ſelbſt feſtſtellen können an der Art, wie das Bolt Diebe brangen in die Stanzleiräume der dortigen der Rebellen in der Disposition über auf den Fall von Malaga   reagierte: Alle Macht Zweigstelle der Allgemeinen Volkskreditanstalt ein pen ist jetzt neutralisiert durch die Zusammen- der Regierung!" war die allgemeine Parole. Die und stablen aus dem Tresor einen Varbetrag von Madrid  .( Havas.) Der Ausschuß für die fassung unseres Oberkommandos. Dadurch wurs Einheitsfront aller antifaschistischen Kräfte ist 27.600. Einige Rollen Kleingeld ließen sie auf Berteidigung Mabribs aab Freitag Mittag be- den wir befähigt, nicht nur dort zu kämpfen, wo stärker geworden von Tag zu Tag. Als Vorsißen- dem Schreibtisch liegen. Alle Schlösser, auch die tannt: Im Abschnitt bei Avanades fand ein fchar- das den Rebellen paßte, sondern auch dort vorzu- der der Verteidigungsjunta tann ich nur die Ver- des Tressors, wurden mittels Nachschlüssel auf­fes Artilleriebuell statt. An der Guadalajara   gehen, wo wir es für angebracht halten. Unser sicherung abgeben, daß ich von allen stets jede gesperrt. Dieser Umstand läßt die Sache in myste= Front unternehmen die Aufständischen heftige Uebergang aus der Verteidigung zu einer offen- Unterstüßung erlangt habe, die ich brauchte und riösem Licht erscheinen, denn die Einbrecher muß­Angriffe auf die republikanischen Stellungen bei fib betonten Aktivität hat die Stimmung in daß die Voltsfront ein unbeawing- ten mit dem innern Betrieb vollkommen vertraut Lamoncloa, wurden aber mit großen Berlusten Madrid   sehr günstig gewandelt. licher Fels ist. Erst müssen wir siegen, dann gewefen fein, um den Einbruch auf solche Art zurückgeschlagen. An der Jarama- Front teine Auf eine Frage nach den Ergebnissen der wird über die beste Art der sozialen Gestaltung durchführen zu können. Die Staatspolizei führt ueue Rampftätigkeit. veränderten Tattit fagte der Oberbefehlshaber: zu entscheiden sein. die weiteren Erhebungen durch.

Unveränderte Kampflage ver Madrid  

Großer Kasseneinbruch

In Komotau