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SK.SS

sal viel»Verständnis" für Henlein aufbrinsit. Ummerhin wird aber von diesem Blatt, waSdie » k t i visti s ch e n Parteien anlangt,»gerechter- »eise zugegeben": »Durch ihr Eintreten für die Notwendigkeiten deS Staates, durch ihre loyale Mitarbeit auf.allen Gebieten der ösfenllichen Verwaltung und durch - ihr offener, rückhaltloses Bekenntnis zum Eystein der Demokratie haben sie sich auf dem Boden die» seS Staates als vertrauenswürdige Beriragspart» ner erwiesen, denen eS wirklich nur auf den Schutz des eigenen Volkstums und nicht auf eine Schwä­chung des Gesamtstaater ankam. Aehnliches gilt für die Forderung nach Wiedergutniachung, die nicht einseitig diktiert, sondern nur auf Grund einer Verständigung zwischen Deutschen und Tsche­chen der Verwirklichung nähergebracht werden kann." Edie voll« Schwenkung nach recht» haben sich wiederum dieBrüxer Zeitung", und der Tepliy-Schönauer Anzeiger" geleistet, während dieBohemia" Herrn Dr. Franz Bacher nun­mehr einen solennen Eiertanz aufsühren lässt: die aktivistische Methode verdiene den Vorzug, aber auch Henlein , biete ein BerhandlungS-Pro- grauun, das»mit Ernst und Achtung" behandelt zu werden verdiene...

Die Zipfer Deutsche Partei, die sich bekannt­lich in. der Opposition befindet, hielt in KeSmark eine von 140 Vertrauensmännern aus allen Tel­len der Zips besuchte Versaminlung ab, in der eine' Entschließung zu den Richtlinien der Regierung in den nationalpolitischen Fragen angenommen wurde. Der Abgeordnete der Zipfer Deutschen Partei Andor Nitsch gab einen Üeberblick über die innen- und außenpolitischen Verhältnisse und befaßte sich insbesondere mit dem Minderheitenproblem und dessen Entwicklung seit dem im Jahre 1026 erfolgten Eintritt demscher Parteien in die Regierung. In Angelegenheit des Beschlusses der Regierung über die nationalpoli­tischen Fragen sagte Abgeordneter Nitsch, daß die­ses Abkoimnen einen Rahmen bedeute, der durch die erlvarteten konkreten Maßnahmen auSgefüllt werden soll. Die Zipfer Deutsche Partei will diese Verhandlungen und deren' bisherige Ergebnisse keineswegs bagätellisieren. Die deutsche Minder­heit in der Zip» begrüßtdieseBer Hand­lungen und hält es nicht für richtig,« daß in dieselben störend eingegriffen werde. Bezirkskonferenz der Partei in Saaz . Sonn­tag, den 28. Feber, tagte unter dem Vorsitz R e i ch l s die ordentl. Bezirkskonferenz in Saaz . 76 Delegiert« und einige Gäste waren erschienen, alS der Bezirksvertrauensmann mit einem Nach- rut für die Verstorbenen die Tagung eröffnete. Sekretär Riedl erstattete den Sekretariats­bericht, aus dem hervorginn; daß im abgelaufenen Jahre gute Arbeit geleistet wurde. Die Lokal­organisationen»vermochten trotz der wirtschaftlichen Rot 1883. Parteimarken mehr umzusehen als'im vorhergehenden Jahr. Die Tätigkeit war außer­ordentlich rege, das Bemühen der Funktionäre um die Arbeitslosen und Notleidenden intensiv und erfolgreich. Der Werbeplan umfaßt die zu lei­stende Arbeit im Jahre 1037 und fand die Zu­stimmung der Funktionär«..Das politische Refe­rat erstattete als Vertreter der.ilreisorganisation Franz Seidel aus Teplitz . Seine Darlegun­gen, die auch die nächsten Aufgaben der Partei skizzierten und hier wiederum im besonderen auf den. KreiSarbeiteriag verwiesen, wurden von gro­ßen ZustimmungSkundgebungen begleitet. In her Debatte sprachen Ida Zisch la, John, Mra­se k und F i s ch e r. Aus der.Konferenz heraus kam der Antrag, unserem Parteivorstand den Dank und die Anerkennung aurzusprechen. Zwei Ent­schließungen, die sich mit der nationalen Frage und dem wirtschaftlichen Stand des Saazer Lan­des, ferner mit den Forderungen der Kleinbauern und Kleinhäusler belchäftigten, fanden einstimmige Annobme. An der Spitze der Organisation stehen Reichl, Mrasek und Ida Zischk a, als Se­kretär fungiert wiederum Riedl. Zu dem Bericht üier die Junendkonferenz des Allgemeinen Angeftellten-Verbande» ist nachzutragen, daß als Vertreter der Naturfreunde Genosse In gl lAusiig) anwesend war. Eine neue Kasern« in Komotau . Dar Mini­sterium für nationale Verteidigung wird gemeinsam mit der Stadtgemeinde Komotau in Komotau eine neue Kaserne errichten. Dir letzte Sitzung der Stadt­vertretung hat sich mit dieser Frage beschäftigt und beschlossen, entweder bei der Zentralsozialversiche- rungSanstalt in Prag ein Darlehen von 4 Millionen Ai , oder bei derZemskä banka" ein solches in der Höhe von 4.8 Millionen Ai aufzunehmen. In der nächsten Zeit wird in Komotau eine Kommission tagen, in der die. vertraglichen Verpflichtungen be­züglich de» Baue» festgelegt werden. Mit den Arbei­ten will man.Heuer noch beginnen, so daß man damit rechnen kann, daß eine größere Anzahl Arbeitsloser längere Zeit Beschäftigung findet.

90.039 Schuhmacher streiken Warschau . In ganz Polen sind zirka 90.000 Schuhmacher, Heimarbeiter, die sür Geschäfte und Werkstätten aus zugeteiltem Leder Schuhe anfer- tigeNi in den Ausstand getreten. I'. Warschau allein streiken 86.000 dieser Heimarbeiter, Die Ursache des Streikes sind die Überaus niedrigen Lohnsätze. In manchen Ortschaften erhalten diese Heimarbeiter-Schuhmacher für die Anfertigung eines Paares Schuhe kaum 60 Groschen. Di- Str-'iklage scheint ernste Formen anzilgehmen, da die Arbeiter ankündigten/alle Schuhgeschäfte und Werkstätten im Falle einer Ablehnung ihrer Lohn­forderungen zu besetzen.

Mittwoch, 3. März 1037

Pater Saip und sein Um die Mllllonenproflte des Herrn Prag.rb Unter beträchtlichem Andrang des' Publikums begann der zweite Verhandlungstag des Prozesses gegen Dr. P a r l u s. Wir haben schon berichtet, daß der Angeklagte, der sich äußerst selbst­bewußt und ungeniert benimmt erklärt, cs handle sich um keinerlei Unterschlagungen/sondern er habe einfach die für den Orden erhaltenen Gelder zur Deckung seiner Palmarforderung, die er mit zwei Millionen einschätzt, verwendet, so daß er eigentlich noch eine halbe Million zu bekommen hätte. Man erfuhr,daß anläßlich seinerBekeh­rung" und Taufe ein DankgotteS- d i e n st stattfand, worauf ihm die fette Pfründe eine» OrdenSanwalteS übertragen wurde. Seine ungeheuerlichen Palmarforderungen erachtet er sei­ner Mühewaltung für durchaus angemessen/ Uebri- gen» habe er im ElnverstündniS mit dem Orden gehandelt, dem er im Mai 1032 brieflich mitgeteilt habe, daß er von den erhaltenen Gelder» sein Honorar von 1,200.000 AL decken«erde. Der Orden, bzw. der gewesene Prokuratw r ld. i. der Leiter der Wirtschaftrgebarung) beS' Dominikanerkonvenie» PaterSaip sei damit einverstanden gewesen. Die Einvernahme diese» Zeu­gen. die den Höhepunkt de» zweiten Verhandlungs­lage» bildete,'wurde mit Spannung ertvartei. Zwi­schen diesem Pater Saip und dem St. Parku» und dessen Frau tdie gleich­falls Advokatin und von ihm später geschieden, aegen- ivärtig Konzipienstn seine» Verteidiger» Dr. Sou- re k ist), bestanden äußerst enge und keines­wegs ganz geklärte Beziehun» <* e n. Pater Saip hatte ein lange» und eingehen­de» Verhör zu ülietstehen und nicht nur der Vor­sitzende und die Votanten legten ihm allerlei Fragen vor, die ihn öfter veranlaßten, sich den Schweiß von Stirn und Tonsur zu wischen. Seine Aussagen waren recht unbestimmt und vieldeutig, so daß der Vorsitzende bemerkte:So unklare Antworten haben wir nicht gern, Herr Zeugel" Bei anderer Gelegenheit charakterisierte er die unter dem Regime de» Pater Saip eingerissene Wirtschaft mit den Wor­ten:Sie hatten sich ia eine äußerst familiäre Wirtschaftsführung eingerichtet, al» ob da» Geld Ihnen gehörte und nicht dem Orden." Und tatsächlich, der Zeuge, der überhaupt ein merkwürdig schlechter Gedächtnis an den Tag legte, wa» ihm Vorsitzender und Staats­anwalt mehrfach vorhielten, wußte über äußerst wesentliche Punkt« keine befriedigende Aufklärung zu geben. So erklärte er z. B., Dr. Parku» habe lediglich, dafür, daß er di« Ver­bindung mit einer Bank vermittelte, 170.000 Ai bekominen. Bors.:Da waren Sie sehr freigebig, so etwa» besorgt doch seder Realitätenvermittler für Wenin Geld." Des Zeug«, durch einen weiteren ironischen Einwurf de» StagiSagwalieS ganz au» der Fassung gebracht, meint nun. er wiffe.eigentlich nicht recht, wofür Dr. Parku» diese 170.000 Ai bekom­men habe und sagt schließlich achselzuckend:Da» war vielleicht nur ein Geschenk!" Was an Tatsächlichem au» dem Zeugen herau»- zubringen war, war wenig genug. Er erklärt, daß Dr. Parku» seine» Wissen» nur eine gewöhnliche Advokatenvollmacht hatte und^ keine Spezial­vollmacht zur Disposition mit Ordensgeldern. Mit unbestimmten Worten bestritt er die Behauptung de» Angeklagten, der Orden selbst habe die Parteien, die Parzellen kaufen oder pachten wollten, vorbehalt- lo» an ihn verwiesen. An den Brief vom Mai 1082, in welchem Dr. Parku» nach seiner Behauptung die Abziehung seines Palmares ll,200.000 Ai ) von den erlegten Geldern ankündigte, die er genehmigt haben soll, w i ll si ch Pater Saip nicht e rin»'s r n. wa» den Angeklagten zu einem schar­fen Ausfall veranlaßt, der in der Forderung gipfelt, daß der vergeßlich« Zeuge dem ganzen Zeugenverhör beiwohnen solle, was der Gerichtshof auch verfügt. Auf die Frage der Vorsitzende» nach seinen Be­ziehungen zu dem Angeklagten und dessen Frau, bei denen Pater Saip die Rolle eine» intimen Familien- sreimdeS spielte, gibt der Zeuge zu. er habe dem. Dr. Parku» noch bei Kündigung der Bertre» tungSvollmacht(also zu einer Zeit, al» schon aller­lei Gerüchte umgingen) feinen priesterlichen Segen erteilt. Er habe ihn sa getauft und auch seine Frau. DeStvegen sei er mit ihm befreundet gewesen." Auf die Aeutzerung, er bedauere den Angeklagten, der bei seinen.Fähigkeiten, für den Orden und den Staats hätte noch viel leisten können, bemerkte der Beisitzer GR. Dr. E« rnik trocken, daß dem Pater Saip al» Angehörigen de» Orden» auch, um dessen verpul­vertes Geld leid sein sollte. Die Frage, ob der An», geklagte die engen Beziehungen zu ihm nicht miß­braucht habe, antwortet« der Zeuge mit der allgemei­nen Feststellung, daß die» von einem schlechten Eha- rakter zeugen würde. Staatsanwalt Dr.'S v o- boda:Neber den Charakter de» Angeklagten bil- Vom Rundfunk Empfehlenswerte» au* d«n Prosremment Donnerstag: Prag , Sender I: 10.05: Deutsche Presse, 18: Prager Älechqüintett, 17.15: Russische Lieder, 17.46: Deutsche Sendung: Dichterstunde: Leppln liest au» eigenen Werken, 18: Jugendstunde, 18.20: Landwirtschaft, 18.45: Deutsche Presse, 18.55: Deutscher Kulturbericht, 21: Äundfunkorchesterkon- zert: Kompositionen von Siamic. Prag , Sender H: 14.15: Deutsche Sendung: Kleine» Solisten­konzert..14.50;. Deutsche Presse, 18: Schallplatten, 18.80: Harmoniumguartett.Brünn: 12.88: Rundsunkorchesterkonzert, 17:. Geigenkompositionen, 17.40': Deutsche Sendung: Landwirtschaft. Preß­bär»: 10.10: Rundsunkorchesterkonzert. Kaschäu: 12.08 Opereitengesänge. Mährisch-Ostrau: 17.40 Schallplattenkonzert, 18.10: Deutsche Sen­dung: Namislov: Die Dichterin Polka au» Kra- warn..'

mißratenes Tauf kind Parkus den wir ün» unser Urteil schon selbst". Die von Dr. Parku» erhobene.Honorarforderung von zwei Mil­lionen Ai hält der. Zeuge für übertrieben und be­trachtetnur" 800,000 hi» 400.000 Ai als ange­messen, zumal Parku» sa auch von den Käufern und Pächtern Honorare erhalten habe. Der Vorsitzende stellt fest,. daß diese. Nebenverdienste die. Bagatelle von 790.000 Ai ausmachen. Außer dem Pater Saip wurden der gewesene Prior Dill und' ein weiterer Pater über Ibeniger wichtige Punkte einvernommen, worauf da» Zeugen­verhör über die einzelnen eingeklagten Fälle beliann, über da» wir summarisch berichten werden. Bei Ein­vernahme seine» Nachfolger» im Amte eine» An­wälte» de» Dominikanerkonvent», Dr. P e v e r k a, regte sich bei. Dr. Parku» offenbar der Konkurrenz­neid. Er wurde ausfällig und meint«, daß er die Arbeit de» Dr. Beverka, für die dieser immerhin 10 0.0 00 Ai fährkich liquidiert, kaum mit 20.000 Ai bewerten würde. Die Verhandlung schloß mit einem urkomischen Zwischenfall. Ein alte» fromme» Mütterchen, da» mit Ausdauer und glühendem Eifer der langsiündlgen Verhandlung folgte, brach plötzlich in den Ruf au»; Sperrt ihn ordentlich e i nl. Eu bat den armen Orden bestohlen!" Sie jvurde aus dem VerhandlungSsaal geführt.

3agrsnEALelten, In Addis Abeba herrscht Ruhe Die Italiener haben amtlich die Hinrich- tung von 1400 Amhara in Addis Abeba zu­gegeben. Zu diesen Opfern kämm noch die Par­teigänger des RaS Desto, die ebenfalls zum großen Teil wie es scheint, zu Hunderten niedcrgemetzelt wurden, obwohl sie regulären Krieg.fiihrten, denn der abessinische Feldzug. ist bis heute durch keinen Fricdensschluß beendet worden, Abessinien besteht völkerrechtlich noch immer. WaS sonst noch in Addis Abeba borgegangen ist, erfährt man aus einem Bericht, den Per- t i n a x imDaily Telegraph " gibt: Reguläre Truppen wurden beauftragt, die Toukoul», die Holzhütten der Eingeborenen, in Brand zu stecken. Flammenwerfer wurden in den Eingeborenenvierteln in Tätigkeit gesetzt und zahllose Männer, Frauen und'Kinder ver­brannten ,bei lebendigem Leih'«. ..Am Abend würden' die Schwarzhemden" auf die 'Bevölkerung losgelassen.- U.». sind aüch zwei Diener'de» französischen Generalkonsulates-, ent­führt worden und seither wurden sie nicht mehr gesehen. MacBride berichtet, daß den Tnippen . Messer und Revolver in-die Händ^ gedrückt wur­den mit-der AufforderungTut wa» ihr wollt mit- den'Eingeborenen I" D r e i g e l a n z dauerte d a» S ch l ä ch t e n ununterbrochen. Hunderte Männer,- Frauen' und Kinder-wurden kaltblütig ermordet, verstümmelt'und zu Tode gefoltert. Jetzt herrscht Ruhe in Addi» Abeba." ES ist die Ruhe dereuropäischen Kultur", die sich mehr' und mehr auch in fremden Landen durch den Faschismus, repräsentieren läßt. Die Folgen werden damach sein. Denn wie lang­es auch dauern mag, einmal wird die Ruh« in Addis Abeba und iy hundert anderen Schlacht- häufern der Erde zu Ende fein, einmal wird aus der Ruhe der Massengräber der furchbare Schrei nach Rache aufürechen und die Söhne und Enkel der Gefolterten und Gemordeten werden der weißen Herrenrasse alles heimzahlen mit Zin» und Zinseszins.

Genosse Josef Witternigg, bi» zur Vernich­tung der österreichischen Demokratie, durch den Heimwehrfaschismus Mitglied de» österreichischen Nationalrats, ist in Salzb u.r g im Alter von 86 Jahren gestorben. Genosse Witternigg kam ungefähr ein Jahrzehnt vor dem Krieg'nach Salzburg , um im Auftrage der Partei die Redak­tion. derSalzburger Wacht" zu übernehmen- Witternigg, ein Autodiktnt/ hat sich in zäher Ar­beit' ein umfassendes'Wissen erworben und ver­stand es auch, dies Liebe der Salzburger Arbeiter zu gewinnen. Er wär bald der anerkannte Füh­rer: der sozialdemokratischen Arbeiter des Lande». Nach dem Kriege wurde er.in-'die österreichische Nationalversammlung gewählt und er gehörte ihr bi»-zum Ende dieser Körperschaft an,. Räch'den Feber-Kämpfen wurde auch Witternigg. verhaftet undlänger« Zeit sestgehalten. Mit der Unter­drückung der-österreichischen Akbeiterbeweguna Wurde dem Leben Jqsef Wiiternigas alleAnhalt genommen, der Mann,-der viele Jahre, lang für die Arbeiter geschüebMUtnd, gesprochen,' sozial­politisch, organisatorischund politisch tätig gewe« 'en! war nun zu völligem Verzicht,auf alle Arbeit solcher,Art gezwungen.' Diese» für, ihn leer.'ge-. wordeneLebenhaternichtallzulangeertrngcn. Richt viele sudetendeutsche Genossen haben Jysef Witternigg' gekannt, aber die meistest haben doch.-fWen-Namen-gehört-unh-hähtn..von.seiger Arbeit gewußt Auch-sie- werden diesem, fnihi.da- hlngegangenen Vertrauensmann der- österreichi­schen Arbeiternachtrauern....

Zwei Sechzehnjährige vom Zuge gerädert. Dienstag nachmittags ereignete sich auf der Bahn« strecke zwischen Döubrava uNd Kärwin ein Un­glück, welchem die beiden 16jährigen Mädchen Anna Balöunovä und Helena Fran'cuzovä, Töch­ter von Bergarbeitern, zum Opfer fielen. Auf dem- Wege von der GrubeHlubina" in K'arwin Überschritten die Mädchen das Eisenbahngeleise und blieben dort stehen, um einem Lastzug nach­zuschauen, der soeben> vorbeigefahrcn war,' Da an dieser Stelle die Bahnstrecke eine scharfe und nicht zu überblickende Biegung macht, merkten-die Mädchen-nicht,-daß sich auf dem Geleise,-auf wel­chem sie standen, der Schnellzug näherte. Der Lo­komotivführer sah sie auch erst im letzten Augen­blick unmittelbar vor der Lokomotive und der Zug führ über die Mädchen hinweg. Die Balounovä war anf der Stelle tot; die Franeuzovä starb eine Stunde später, ohne da» Bewußtsein wieder­erlangt zu haben. Die Leichen der beiden Mäd­chen sind bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt.'Die behördliche Untersuchung bat ergeben, daß an diesem Unglücksfall niemanden eine Schuld trifft. Fünf maskierte Verbrecher beraubten Mon­tag in dem Pariser Vorort Vincennes auf offener Straße einen Bank-Kraftwagen. Sie erbeuteten rund 300.000 Francs. Nach'dem Ueberfall zer­schnitten sie noch die Reifen de» Automobils; sprangen auf ihren bereitstehenden Wagen und entkamen unerkannt. Bier Tote für ein abgewiescne» Gesuch. In Denver in Eolorädo erschien der Neger Bailey, ein ehemaliger Prediger, im Nothilfe-Büro, um wegen eine» Gesuche» um lausende Unterstützung vorstellig zu werden. Als er hörte, daß sein Ge­such abgelehnt sei, erschoß er in einem Tobsuchts­anfall vier Angestellte des Büros. Explosion im Elektrizitätswerk. In der est« ländischen Stadt Kuresaare ist es aus hisher nicht festgestellten Ursachen zu einer schweren Explosion in der Elektrizitätszentrale gekommen. Zahlreiche Häuser wurden in der Nachbarschaft des Elektrizi­tätswerkes in erheblichem Maß« beschädigt. Die Zahl der Opfer an Menschenleben ist bisher nicht bckanntgeworden, Rencontre zwischen drei Zügen. Montag, den 1, März, um 20.80 Uhr ereignete sich in der Station Eadca«in Eisenbahnunfall. Als der Last­zug Nr. 641 auf das Geleise Nr. 4 einfuhr, stieß er mit einer verschiebenden Reservelokomotive eben in dem AugeMick zusammen, da auf dem anderen Geleise der Lastzug Rr. 066 die Station verließ. Beide Lokomotiven verkeilten, sich ineinander, wo­bei zwölf Waggon» entgleisten, die auf den vor­beifahrenden Lastzug Rr. 966 umstürzten, bei dem auch sechs Waggons entgleisten. Bei dem Zu­sammenstoß wurden sechs Eisenbahnangestellte durchweg» leicht, verletzt.-Der Verkehr erfuhr keinerlei Unterbrechung; er wird auf einem an­deren Gekeife aufrechterhalten. EinhtitSbriefmarken für die Balkan-Entente. Auf'der kürzlich abgehaltenen Konferenz der Vertreter der balkaniichen Post-Ministerien ist beschlossen worden, analog zu den Kleine-Entente « Briefmarken auch Balkan -Briefmarken zu schaf­fen, die gleichmäßig in Griechenland , Jugosla­ wien , Rumänien und der Türkei Geltung haben werden, Bi» auf die Wertbezeichnung und den Namen de» Lande» werden die Marken in Form, Farbe und Muster übereinstimmen. ,Ein Veteran von Solferino gestorben. In Parma starb der General Dr. Luigi Montanari, der erst vor wenigen Tagen sein 104. LebenSiahr voll­endet hatte. Er hat einem König von Sardinien und drei Königen von Italien gedtent und an den italienischen Einigungskriegen von 1880, 1866 und! 1870 teilgenommen Wahrscheinliche» Wetter Mittwoch: Vorwiegend bis wechselnd bewölkt, Neigung zu Niederschlägen, in den Niederungen leichter Rachfrost, mif den Bergen KanztagSfrost, Wind mi» nördlichen Richtungen. Wetteraussichten für Donnerstag: Weitere Weiterentwicklung unsicher.

Mord auf offener Straße B r tt n n. Dienstag um halb 5 Ahr hörten' die Passanten in der Umgebung der neuen Kirche in Schimitz drei Schüsse. Die Schüsse, wurden auch von den Wachleuten gehört, die dem Schall nachgingen und auf der Straße eine tote Fra « in ihrem Blut liegend aüffanden. Die Unter-. fuchung ergab, daß es.sich«m di« 30jährige Angela Kafkovä handelt, die in der Rähe des Tatortes Sei ihrem Schwager Knezl wohnte. Als sie sich morgens zur Bedienung in die Waf- fenwrrk« begab, wurde sie von ihrem 37jährige« Mann B o h u m i l Kafka erwartet, einem ehe­maligen Straßenbahüführer, der mit-feiner Fa­milie'in'Unfrieden lebte und bereits einmal wegen .eine» Mordversuches, den, er vor Jahresfrist selbst derPolizeinngezeigthat.in Untersuchung gestän­den wat. Damals wurde die Vergiftung seiner Frau unh zweier'Ktnder durch die, einer Röhren» leitung entströmende'»' Rauchgase, deren Berbin- dnng Kafka mit Mordabsichten gelockert hätte, noch verhindert.' Seit dieser Zeit hörten die Fa» milienßwistigkeitrn nicht- auf'und Kafka » der in der letzten Zeit von sistier Familie getrennt lebte, hat«nn seine Fra » erschossen. Rach her Tat Ist er verschwunden. Bohumil Kafka hat sich tedoch um halb 11 Uhr vormittags der Polizei in Brün« gestellt. Er hatte einen Revolver'bei sich, in dem sich,«och zwei scharfe. Patronen befanden., Drei .Schüsse tyären-ab'grfepert worden? Rach seiner Berhaffung wurde Kafka der StcherheitSabteiluy» der Polizeidirektion überstellt und einem Verhör pnter,zogen., Er gestand den Mord ay seiner Fra » rin Und führte al» Beweggrund an, er habe fest­gestellt) daß sie Beziehungen zu anderen Männem unterhalte.