Seite 2

Donnerstag, 22. April 1937

die Phönir- Regelung bekannt wird, erfahren die Sudetendeutschen auch von einem giveiten Erfolg der Regierungsparteien, von der Errichtung einer sudetendeutschen wissenschaftlichen Akademie, einer Einrichtung, die ihnen das kaiserliche Dester­reich verweigerte, die demokratisch- republikanische Tschechoslowakei aber gibt.

schen Parteien haben auch da ihre Pflicht, die Lebensinteressen des Sudetendeutschtums in der Regierung zu vertreten, mit aller Energie, allem Eifer und aller Zähigkeit erfüllt, sie haben hun derttausende von Versicherten vor unermeßlichem Schaden bewahrt und so dem Sudetendeutschtum wieder gezeigt, wie man den politischen Einfluß in einem für die Bevölkerung günstigen Sinne ver- Der deutsche Aktivismus wird mit derselben wenden muß. Die Wähler, welche im Mai 1935 Entschlossenheit, die er bei der Regelung der Frage der SdP die Stimmen gegeben haben, sehen wie der Centralbank ", und des Phönix " bewiesen der einmal, daß sie ihre Stimmen weggeworfen hat, die wirtschaftlichen, sozialen und Stulturinters haben und daß ihr Votum nicht dazu gedient hat, essen des Sudetendeutschtums weiter verfechten den Einfluß des Sudetendeutschtums in diesem und diese positive, ehrliche politische Arbeit wird Staate zu mehren. An demselben Tage, an dem auch über seinen endgültigen Erfolg entscheiden.

Was bringt Venedig ?

Nr. 95

dem Belgrader Besuch des Präsidenten Dr. Benes[ ger. Gewiß, Herr Halik sagt in seinen Ausführun und vor der Venediger Entrevue Muffolinis mit gen manches richtige Wort: Bundeskanzler Dr. Schuschnigg erörtert.

Eisenbahngesetz perfekt Wichtige Resolutionen Grünzners angenommen

,, Die Not fonnte eine Lehre nicht überwinden, beren Klassenmoral zum Sieg der Humanität nicht hinreicht."

Vollkommen richtig. Die Klassenmoral, die den Massen des Voltes bestenfalls das Recht auf notdürftige Gristenz, den Wenigen aber den über­mütigsten Lugus zubilligt, kann die Not nicht Das Eisenbahngesetz wurde nach wochen überwinden. langen Verhandlungen nunmehr vom Verkehrs- ,, Sie konnte die Gleichheit nicht herstellen, weil ausschuß des Senates in einer Fassung ange- sie das Vorrecht der Einen über die Rechte der nommen, die von der des Abgeordnetenhauses in Anderen stellen wollte." 21 Paragraphen abweicht. Da mit maßgebenden Da der Sozialismus das Recht Aller über Faktoren des Abgeordnetenhauses bereits eine das Vorrecht Einiger stellen will, kann diese Phi­Fühlungnahme über die Aenderungen erfolgte, ist lippika offenbar nur gegen die Antimargisten damit zu rechnen, daß der Senatsbeschluß, der an zielen. das Abgeordnetenhaus zurückgehen muß, dort auf ,, Es fonnten aus ihr nicht die Blumen der Frei­teine größeren Schwierigkeiten mehr stoßen wird. heit erblühen, die niemals aus der Gewalt er Der sozialpolitische Ausschuß schloß sich die blühten." sen Aenderungen an. Da gewisse Aenderungen sozialpolitischer Natur mit Rücksicht auf die Non- General Franco und seine Anbeter gemünzt zu Das scheint geradezu ohne Rückhalt auf den struktion des Gesetzes nicht in die Vorlage selbst sein, Aber wir haben uns geirrt. Dieser Saß wie aufgenommen werden konnten, beschloß der sozial- auch die vorher zitierten sollen eine Polemik gegen politische Ausschuß, einen Teil dieser Anträge in den Sozialismus darstellen. Wir haben also ein Belgrad . Die Blätter beschäftigen sich mit einem eigenen Initiativantrag zu fach den alten Trick vor uns, der nicht zur Kennt der bevorstehenden Zusammenkunft Mussolini verarbeiten, einen anderen Teil in sieben nis nimmt, daß der Klassenkampf feine neue Schuschning in Venedig ." Vreme" ſagt in Reſolutionen zuſammenzufassen, die von Klassenherrschaft aufrichten, sondern jede Klaſſen­einem Leitartikel seines römischen Korresponden den Senatoren Grünzner, Brodecký und Ja- herrschaft beseitigen soll. ten, daß in erster Reihe den Gegenstand der Be- vornický beantragt wurden. ratungen die durch die Unterzeichnung des ita= Vom Genossen Grünzner stammt vor allem lienisch- jugoslawischen Abkom die für seinerzeit abgebaute deutsche Eisenbahner men 3, dem von der Kleinen Entente zugestimmt wichtige Resolution, wonach ehemalige Eisenbahn­wurde, entstandene Lage, weiter die Frage der angestellte aller Dienstkategorien, die auf Grund Staatsform in Desterreich und das öster des Restriktionsgesetzes aus dem Jahre 1924 ent­reichisch deutsche Verhältnis bilden lassen wurden, aber im Eisenbahndienst als werde. In politischen Kreisen Roms werde er- Vertragshilfsarbeiter verblieben klärt, daß Schuschniga Mussolini einen konkreten sind, zu Hilfsangestellten zu ernennen sind, sofern Plan für die Durchführung der in erster Reihe sie den Vorschriften entsprechen. Ferner soll das wirtschaftlichen und sodann politischen Zusammen- Eisenbahnministerium die für die Hilfsangestellten arbeit im Donaubeden vorlegen solle, die auf Ver- systemisierte Stellenzahl hinauffeßen. einbarungen zwischen den einzelnen Staaten basiert sein soll. So werde insbesondere von einem Abkommen zwischen der Tschechoslowa= fei und Desterreich gesprochen, das später durch neue Pafte ergänzt würde.

Internationale Prognose: Annäherung Oesterreich- ČSR Das Interesse der europäischen Oeffentlich| Berlin und Wien wie das Verhältnis Desterreichs feit an der Zufammenkunft Schuschniggs mit zu sein übrigen Nachbarstaaten, namentlich zu Mussolini in Venedig wächst sozusagen von Stunde der Tschechoslowakei und zu Jugoslawien , zur zu Stunde. Obschon auch hier wie vor der Bel- Sprache tommen wird. grader Entente Konferenz angekündigt wird, es werde keine Sensationen geben, erwartet man boch, daß Venedig die Bahn für eine Berſtändi gung zwischen den Donaustaaten, insbesondere aber zwischen Wien und Prag freimachen wird. Schuschnigg werde sich die Zustimmung Mussolinis für eine Politit der Annäherung an die Tschechoslowakei holen und fich einer gewiffen Rückendeckung für den Fall versichern, daß Desterreich bei dieser Wendung feiner Politik von Deutschland scharf angegangen würde.

Italien hat im Donauraum lange Zeit nicht nur den Vormund gespielt, sondern and alles getan, um die Uneinigkeit der Donan it a aten zu nähren und Nuhen aus den Gegen fäßen zu ziehen. Es scheint heute zu merken, daß der Nuhnieker dieser Politik auf längere Simt Deutschland sein müßte und daß es bringend geboten wäre, die Gegensätze im Donauraum langsam zu überbrücken.

Paris . Die politische Oeffentlichkeit Frank­

nationalen Eisenbahnkonferenz und zu Beratun­Weiter soll in den Delegationen zur inter­bahnergewerkschaften ein offizielles Mandat und gen internationaler Eisenbahnverbände den Eisen­ein Ersagmandat reserviert werden.

=

Offiziell wird natürlich das Festhalten an der Entente mit Berlin und die Sugehörigkeit Defter­reichs zu der Mächtegruppe um die Achse" Nom­Berlin betont werven. Man nimmt aber an, daß reichs verfolgt mit lebhaftem Intereſſe die Bene­Italien doch sein Beto gegen den Anschluß dent. diger Entrevue des österreichischen Bundestanz­licher geltend machen werde. In der Frage der lers Dr. Schuschnigg mit dem Ministerpräsidenten österreichischen Staatsform wins Italien vermut- Mussolini . Mit größter Entschiedenheit werden renten, nach der Kaufkraft der tschechoslowakischen lich betonen, bak fle eine innerösterreichische Frage an franzöſiſchen Stellen die Behauptungen der Währung zu valorisieren sind. Außer­fei, in bie fid; feine fremde Macht einmischen italienischen Preſſe abgelehnt, wonach Frankreich dem soll das Eisenbahnministerium mit Geltung bürfe, baß aber die Rückkehr der Habsburger cine beſtimmte Politik in Mitteleuropa und in ab 1. Jänner dieses Jahres Staatsbahnangestell berzeit nicht afta e II and opportun fei. Deſterreich verfolge und an dem Fortbestand des ten und ihren Hinterbliebenen, die feinerzeit nicht In dieser Frage weiterzuschen, wird Italien bei Antagonismus zwischen der Kleinen Entente und die Unifikation 3 anmeldung vor­dem heftigen Widerstand hitlers gegen die Me- den Staaten des Römischen Blocks ein Intereffe gelegt haben, die Nuhe- und Versorgungsgenüffe stauration und mit Rücksicht auf die neue serbische habe. Im Gegenteil, man betont, daß die tradi- in berücksichtigungswürdigen Fällen so bemessen, tionelle Politit Frankreichs in Mittel- als wäre dies geschehen. europa das Ziel verfolge, daß die Staaten des Donauraumes auf Grund einer enges ren wirtschaftlichen Busammenarbeit ohne Eingriff irgendeiner Großmacht zu einer gegenseitigen Annäherung gelangen. Tschechisch- französische

Freundschaft kaum wagen.

Es ist darum durchaus konsequent, tvenn uns, wie folgt, weiter die Leviten gelesen werden: tratie, aber er hat bisher das Endziel nicht gestri­., Er( der Sozialismus) bekennt sich zur Demo­chen: die vergeblichen Träume von der Diktatur des Proletariats . Von der Revolution, Dittatur aur weichung von den Grundprinzipien." Demokratie- das ist keine Evolution, eher eine Ab­

-

aktuellere Diktaturprobleme Tenten, wir wollen Wir könnten den Blick des Herrn Halit auf uns aber damit begnügen, dem profunden Ken­ner des Marrismus zu verraten, daß die Dit des Leninismus kein Endziel, sondern ein leber­tatur des Proletariats selbst in der Konzeption die wir wegen unseres Bekenntnisses zur Demo­gangsstadium darstellt. Wir Sozialdemokraten, fratie die Spaltung erlitten haben, sollten aber von derartigen Redensarten endlich einmal ver­schont bleiben!

Ferner soll die Regierung ein Geseß ein­bringen, wonach sämtliche unfa I Is- renten, und zwar auch die nach der altöster­reichischen Währung bemessenen Vorfriegsunfalls- Der parlamentarische Spar- und Kontroll­ausschuß beschloß in seiner gestrigen Sißung, dringend die Erlassung einer Durchführungsver­ordnung zum Paragraph 147 des Gehaltsgeset zes über die Regelung der Dienstauslagen bei Kommiffionsverfahren( Reise- und Verpflegsge= bühren) und über Wersetzungen( Uebersiedlungs= auslagen) und gleichzeitig die Neuregelung des Disziplinarverfahrens gegen Staatsbeamte zum Zwede einer rascheren Abwicklung des Verfah­Auch diese Resolutionen gehen auf den Ge- rens zu verlangen. Ferner befaßte sich der Aus­noffen Grün ner zurüd. under sollen den Angestellten oder ihren vorgehen der Militärverwaltung bei der Bewil schuß mit den Beschwerden über das langsame Sinterbliebenen Renten auch dann zufallen, wenn ligung von Bauten und Konzessionen im Grenzs der Eisenbahner infolge eines Betriebsgebiet und mit der Durchführung der Unifizie unfalles bor Ablauf der Wartezeit invalid geworden oder tödlich verunglückt ist. Ein Versuch

Fühlungnahme

Wien. Zum Beſuche des Wundeskanzlers Dr. Kurt von Schuschining in Benedig schreith das Neue Wiener Tagblatt": Zwar hat erst im No­vember des Vorjahres auf Wiener Boden eine ein­gehende Konferenz zwischen den Leitern der öster­reichischen Außenpolitik und denen Ungarns und Italiens stattgefunden, aber eine persönliche Aus­sprache zwischen Schuschnigg und Mussolini liegt bereits mehr als dreiviertel Jahre zurück. Sie Bar is. Außenminister De Ibo 8 empfing datierte einen Monat vor dem Abschluß des Ab- Mittwoch nachmittags den Chargé d Affaires der tommens vom 11. Juli zwischen Dester- Tschechoslowatischen Gesandtschaft, Legationsrat reich und dem Deutschen Reich, dessen Durch Dr. Cerny. In den Besprechungen wurden die Die wievielte Margistentötung es ist, die führung für nicht in jeber Dinflat fo so allgemeinen Fragen der internationalen Politik, Herr Rudolf Halit im Ventov" vom Mitt­glücklich gestaltet hat, wie beide Teile dies fo insbesondere das Verhältnis zwischen Frank- woch unternimmt, können wir schon nicht mehr ursprünglich erhofft haben mögen. Anzunehmen reich einerseits und der Tschechoslowakei und der nachzählen. Wir können Herrn Halit aber ver­ist, daß in Venedig auch das Verhältnis zwischen Kleinen Entente andererseits, namentlich nach sichern, daß sie nicht mehr taugt, als ihre Vorgän­

JUNGES WEIB

9

VERONIKA

ROMAN VON MARIA GLEIT

-

-

,, Und Veronika ist mit diesem diesem Schauspieler dort? Das ist doch sicher so eine Art berühmter Mann, Liebling des Publikums und...?" Er wollte lachen, es gelang nicht, der Scherz geriet danchen, denn er ſah Veronika, ſah

gerade aus den Schultern wuchs! Wie sie den Kopf da hielt, betäubt noch von der Wonne des Geschauten! Und wie ihr straffgegliedertes Gesicht in Süße und Entsagung fämpfte, in lächelnder Entsagung, ach, das war Veronika, trop all der Jahre zwischen ihnen seine Veronita, und ihm genügte es, sie anzuschauen, ganz von fern...

-

mit untauglichen Mitteln

Dann erhob sie sich. Leben flutete zurück in ihr starr gewordenes Gesicht. Sie schwankte nicht, sie sagte nur, sich niederbeugend, dem jungen Mann an ihrer Seite ein paar Worte. Dann ging fie auf Vannholzer zu, und etwas Unaussprechliches war um sie, da sie so ging: etivas, das um die Alten in der Vorzeit gewesen sein mag, wenn Gott ihre Opfer gnädig aufgenommen hatte.

Schuver nur löste sich der Rücken des Man­nes von der Wand. ,, Veronika..."

Das war kein Ausruf und keine Bitte, ein

Er machte wohl inmitten all der Menschen eine etwas lächerliche Figur, so seltsam entrückt und heimgekommen sah er aus. Es störte ihn nicht einmal mehr, daß der Schauspieler neben ihr saß. Er hatte ein dunkles Gesicht, dieser Bernd, in dem vieles daheim sein konnte: Hunger und Hauch war das und ein weiter Weg über die Sil­Not, Not vielleicht auch um Veronika, müh- ben hintveg, ein Weg über Bergesgipfel und Ab­ samer Aufstieg, Genie oder auch nur eine füm- gründe in Veronikas schüßendes Dasein hinein. merliche Begabung, wer konnte das in diefem Der Weg nahm ihm den Atem, er trieb ihm den Augenblicke wissen, da Licht auf die Dunkelheit Schweiß in die Stirn und ließ ihm das Blut er­Frau Egenhofer schüttelte den Kopf. Herr dieses unausgeforschten Antliges gegossen ward, frieren, bis die Wärme ihrer Berührung, der Bernd ist ein sehr bescheidener junger Mann, dem Licht aus der lächelnden, abwehrenden Zuneigung Druck ihrer raschen, festen Hand den Kreislauf des es nicht allzu gut geht", sagte sie nur, wenn Sie Veronikas? Was überhaupt ging dieser Mann Lebens wieder durch seine Adern fließen ließ. Veronika jedoch noch treffen wollen... dann ihn an! Da saß Veronita. O, unfaßbare Gnade Und gar kein Zweifel: Veronika, die einmal müssen Sie jetzt gehen." eines Augenblicks! hatte allein sein wollen, um seine Niedertracht zu vergessen, Veronika lächelte jezt, sehr fern, sehr weich, und sagte irgend etwas wie: Du bist ge= kommen? Die Mutter hat dich wohl---?

sie vor sich neben diesem Kerl...

Raum, Zeit und jede Hoffnung hatte er ver­gessen, Arnold Bannholzer, wie er da herumlief und jedes der Worte dieſer ſtillen, kleinen Frau begierig aufnahm. Wer weiß, was für einen Bur­ſchen sie sich wieder aufgeladen hatte, die Bero­nika. Wie müd und mutlos so etwas von einem Augenblick zum andern machen konnte...

Er taumelte, und er verstand es nicht. Ver­stand es nicht, daß er Veronika nun sehen durfte, hören... Er mußte sich die Stirn trodnen: Die Mutter... ja..."

Helle Schatten spielten in ihrem Haar, sie huschten darüber hin, sie betteten es in einen lich ten Glanz. Ein solches Mädchen gab es wohl nicht wieder auf der Welt... ein solches Mädchen... der Mann erschauerte, ganz plößlich riß es ihn durch und durch: sie hatte die Augen gehoben, ganz zufällig, und hatte sie ziellos schweifen lassen, Er drückte die ihm hingestreckte, etwas ver: Sann war sie in seinem Blick ertrunken- gebannt, Und du bleibst hier du bleibst?" arbeitete Hand. Die Hand ihrer Mutter. Es würgte in seiner Kehle. Hastig verabschiedete er ſich. Er war doch ſonſt nicht so ein schlapper Kerl!

*

fassungslos, herzensentsetzt, verbrennend in ſeiner zwingenden Gewalt. In ihn hineinversenkt wie eine glutvoll verwehende Ewigkeit hatte sie sich in dieser Sefunde des Erkennens. Dann hatte sie die Er entdeckte Veronika auf den ersten Blick. Lider geschlossen, so daß nur ein schmaler, brauner Es war, als sei er überhaupt nur leise von dem Schimmer noch auf Bannholzer fiel und alles Bei­Plazanweiser durch die Flügeltür geführt worden, wert alle Wände, alle Scheinwerfer, die Ga­um mit ihrem Anblick begnadet zu werden. lerie, das Parkett und die Menschen, auch der Und wieder spürte er, wie wenig sie mit irgend Schauspieler an ihrer Seite, und die Bühne vorn jemandem vergleichbar war. Wie sie dasaß, den und die Foyers draußen, in denen es auf und nies Rücken angelehnt, von dem man merkte, daß er der wogte ausgeschlossen blieben aus dem teine Stüße brauchte, da sprang die Hoffnung Brennpunkt ihrer Sicht. wieber in ihm auf. Wie dieser fraulich feste Hals

-

Und alles dauerte nur einen Herzschlag lang.

-

rung des landwirtschaftlichen Schulwesens. Schließlich erledigte er eine große Zahl von Ein­gaben aus den Reihen der Bevölkerung.

Acnderungen an der Vorlage über die Feld= gerichte. Im Subkomitee des verfassungsrecht­lichen Ausschusses wurden am Mittwoch im Beis sein des Ministers M a chnik an der Vorlage über die Feldgerichte gewisse Aenderungen vor­genommen, welche die in bezug auf die Anwend barkeit der Vorlage auf Zivilpersonen geäußerten Bedenken zerstreuen sollen.

ist noch ein Play!" Und er folgte ihr in das wispernde Dunkel hinein.

Sie lächelte dem Schauspieler zu, so nah war Bannholzer bei ihr, daß er es sah. Aber ihm galt das Lächeln, von allen Menschen in der Welt nur ihm.

Sie blieb stehen und ließ ihn vorüber. Er streifte ihre Knie, hörte, twie sie sich fette, dann sant auch er auf einen Stuhl.

Der Vorhang rauschte auf. Im hellen Rechteck der Bühne bewegten sich wunderlich ge­leidete Menschen und unterhielten sich über uns

endlich ferne Dinge, die weder Bannholzer noch Veronika in dieser Stunde wahrzunehmen ver­mochten, und doch empfanden sie die glitzernde Nähe dieſes bunten Treibens als unendlich tröſt­lich, wie Sommerwind hinhauchend über erſchüt­terndes Geschehen.

Veronika hielt die Augen geſchloſſen_wäh­rend dieses ganzen Attes, gerade so, als fürchte sie die unfaßbare Gegentvart des immer noch wie je geliebten Mannes verfliege wie ein wirrer Sput, wenn sie sie öffnete.

Namenlose Seligkeit lag auf ihrem Gesicht. Die beiden Männer rechts und lints neben ihr sahen es, das felige Gesicht, das man noch nie an der Veronika gefehen, und des einen Augen verfinsterten sich in grimmiger Enttäuschung, während in den Augen des anderen ein seltsamer Glanz erstand.

-

Bu viele Fragen stürmten auf sie ein, au viel Gedanken überstürzten sich, zu viele Möglichkeiten Und dann war nichts mehr als der Atem tauchten auf und überschnitten einander. Der einer bebendstummen Nacht. Ein Licht nach dem Augenblick war zu eng, die Sprache zu armselig, anderen verlöschte in der Stadt, der Fluß aber leuchtend, tief und stumm aber war das Tor trug die Wellen auf seinem Rücken auch im Duns der Zukunft vor ihnen aufgetan. fel dem Meere zu. Jahre galten seinem Laufe wenig, Gwigkeiten hielten ihn nicht auf. Die Grenzen des Lebens fanten um an diesem Fluß, Tränen stürzten über Veronikas Gesicht, und alle Jahre ohne den Mann waren nicht mehr als eint einziger Tag, und was waren sie wohl im Maße der Unendlichkeit?

Sie hatten beide das Klingelzeichen überhört. Nun löschten langsam die Lampen aus. Schein­werfer glühten noch.

Komm!" flüsterte Veronika, und ihre Stimme war die Stimme des berauschend jungen Mädchens von einst, und nichts war mehr von Groll und nichts von Qual ,,, tomm, neben mir

( Fortsegung folgt.)