Nr. 95

Donnerstag, 22. April 1937

Volkswirtschaft und Sozialpolitik

Für höhere Löhne!

So wortlarg die Unternehmer auch in jenem Teft ihrer Berichterstattung werden, der die Höhe des Profits ausweisen müßte, so wenig fönnen sie berheimlichen, daß in den letzten Jahren die er­zielten Gewinne ganz erheblich gestiegen sind. Die breitere Deffentlichkeit ist bei der Beobachtung der Entwicklung der Getvinne der privatkapitalisti­schen Unternehmen fast ausschließlich auf die Bilanzveröffentlichungen der Aktiengesellschaften angewiesen. Es ist bekannt, daß sie frisiert" sind, daß sie nur einen Teil der tatsächlich von der Ar­beiterschaft erarbeiteten Gewinne ausweisen.

Hinsichtlich der Forderun gen wurde bei 15 Streits eine Lohnerhöhung gefordert( 21.162), bei zwei waren sonstige Lohnforderungen( 359), bei drei wurde die Nichtentlassung von Arbeitnehmern( 333), bei einem die Nichtaufnahme von Arbeitnehmern ( 40), bei sechs ein Stollektivvertrag( 1999), bei einem Streit die Versetzung von Arbeitnehmern ( 333) gefordert und bei zwei Streiks sind die Forderungen bisher nicht bekannt(.).

( 3033 versäumte Arbeitstage), fünf auf die Holzindustrie( 1399), 4 auf die Metallindustrie ( 12.242), drei auf die Bekleidungs- und Schuhindustrie( 486), je 2 auf den Bergbau ( 2254), die Baugewerbe( 702), Waldmanipu reits seit dem Jahre 1934 die Gelation( 942), und je ein Streit auf die Textil­winne dieser Attiengesellschaften industrie( 2000), Lederindustrie( 540), Nah­im Steigenbegriffen sind, daß seit dem rungsmittelindustrie( 598) und Handelsgewerbe ( 30). Jahre 1935 die Aktionäre einen wachsenden An­teil aus dem Gewinne erhalten haben. Von 1934 bis 1936 hat sich die Gesamtsumme der Dividenden- Auszahlungen um mehr als 50 Prozent erhöht. Sie hat bereits den Betrag des Jahres 1932 überholt! Wenn die Gesamtdividende für 1936 trotzdem noch weit hinter der des Jahres 1931 zurückbleibt, so bedeutet das keineswegs, daß der Profit über­haupt um einen so bedeutenden Betrag niedriger ist. Vielmehr sind die Aktiengesellschaften in den Die bisher in diesem Jahre bekannt gegebenen letzten Jahren dazu übergegangen, große Sum­Bilanzen zeigen durchweg eine beträchtliche men von den Gewinnen abzuzweigen, fie als Ab­Steigerung des Rohgewinnes, de 3 fchreibungen oder auch auf andere Art abzubuchen. Reingewinnes, und in den meisten Fällen Daneben sind viel höhere Beträge für Tantiemen Erhöhung der zur Ausschüt- und andere Sonderentschädigungen gewährt auch eine Echoenen Dibi ben ben. Gie worden. erhängen damit nur das Bild, das schon die stati- Wie sieht es demgegenüber mit ſtiſchen Angaben über die Entwicklung der Pro- der Entwicklung der Löhne aus? buttion geben: nämlich das Bild einer im mäch- Haben die Kapitalisten schon für die Geschäfts­tigen Aufschwung befindlichen Wirtschaft. jahre 1934/35 höhere Gewinne erzielt, so zeigen Die Erhöhung der Dividenden, die Löhne in den gleichen Jahren immer noch eine dievonden Gesellschaften im Jahre Abwärtsbewegung. Nach den Berechnungen der 1987 bezahlt werden, überfrei Zentralsozialversicherungsanstalt iſt der durch tet im allgemeinen das Tempo der schnittliche Tageslohn der Versicherten von 18.78 borjährigen Erhöhung. im Dezember 1930 bis Ende Dezember 1935 bis auf 15.84 zurückgegangen.

Diese

Bereits seit zwei Jahren können die Attio­näre sich wieder steigender Dividenden erfreuen. Nach den Berechnungen der Tschechoslowakischen Nationalbank wurde die niedrigste Dividenden­Ausschüttung im Jahre 1984 erreicht. Berechnung erfaßt nur die Aktiengesellschaften, deren Aktien an der Prager Börse zugelassen sind. Aber die bei ihnen festzustellende Dividenden- Ent­widlung dürfte als Maßstab für die gesamten Attiengesellschaften anzusehen sein. In den nach­ſtehenden Jahren zeigte diese Entwicklung das folgende Bild: Es betrus die Gesamtsumme der bei diesen Attiengesellschaften zur Ausschüttung gelangten Dividende:

1986

1935

1984

1938

1982

1981

in Millionen 179.7

166.1

117.4

180.1

188.8

450.3

Es ist bei dieser Aufstellung zu berücksichti­gen, daß die in den angeführten Jahren zur Aus­schüttung gekommene Dividende jeweils für das borausgegangene e Geschäftsjahr zur Auszahlung lam. Daraus ergibt sich die Feststellung, daß be­

Man erhält für

730.50 767.50

549.50 601.­656.50 129.70 141.25 28.65 145.40

100 Reichsmark

Markmünzen

100 österreichische Schillinge

538.50

100 rumänische Lei

17.85

100 polnische Zloty

100 ungarische Pengö 100 Schweizer Franken

100 französische Francs

1 englisches Pfund

1 amerikanischer Dollar

100 italienische Lire

100 holländische Gulden

1573.

100 jugoslawische Dinare

100 Belgas

65.55 484.­

100 bänische Kronen

628.

100 fchwedische Kronen

727. Léon Blum  

als Schriftsteller

ten hat.

Auch die Jahre steigender Unternehmergewinne waren für die Arbeiterschaft Jahre des Lohn rückgangs. Wenn die Aktionäre für das Ge­schäftsjahr 1935 bereits eine im Vergleich zum Geschäftsjahr 1933 um 50 Prozent höhere Dividendensumme erhalten haben, so sind den Arbeitern von 1933 bis 1935 noch einige Pro­zente von ihrem niedrigen Lohne geraubt worden.

Selbst im Jahre 1936 sind nach der Versiche­rungsstatistik der 3SVU die Löhne nur mäßig ge­stiegen. So waren im Dezember 1935 von 100 Versicherten 14.7 in den drei obersten Lohnklassen versichert, im Dezember 1986 15.8. Die Stei­gerung beträgt nur 1.11

Das Ergebnis war für die Arbeit nehmer in fünf Fällen ein voller Erfolg( 1156), in 14 Fällen ein Teilerfolg( 12.093), in zwei Fällen ein Mißerfolg( 368) und in neun Fällen ist das Ergebnis bisher nicht bekannt( 10.609). Nach Ländern entfallen auf Böhmen 17 Streifs( 18.644), auf Mähren   und Schle=

sien drei Streits( 651), auf die Slowakei   sieben Streiks( 4402) und auf Karpathorußland drei Streits( 529).

Aussperrungen gab es im März in Böhmen   1, und zwar in der Metallindustrie we­gen einer Lohnforderung. Von der Gesamtzahl von 93 Arbeitnehmern wurden 8 ausgesperrt; diese versäumten im März 1804 Arbeitstage und verloren an Lohn 40.698. Die Aussperrung

dauert noch an.

Abgewehrte Betriebstillegungen

Die Porzellanfabriken Alp" in Lubau und ,, Epiag" in Altrohlau   hatten am 13. Jän ner beim Handelsministerium um Betriebsstille­gung auf die Dauer von mehr als drei Monaten angesucht. Das Gesuch wurde bewilligt.

Einer sagt's dem andern:

Es geht besser/ Am besten geht's

mit

Scite 5

Person

Verson

CONCAV

ben müssen oder auf den erhofften Gewinn ver zichten müssen. Betroffen wurden am stärksten jene, die sich von dem Börsenfieber der letzten Monate anstecken ließen und oft ohne eigenes Kapital zu befizen, Attien in dem Glauben

fauften, daß die Kurse immer weiter steigen und leichte Gewinne geben würden.

den Stellen hat es Mittivoch schon bewirkt, daß die Deroute aufgehalten wurde. Bei Abschluß der Börse, deren Tätigkeit von der Börsenkammer verschärften Vorschriften unterworfen wurde, wurden sogar vereinzelte, wenn auch nicht be trächtliche Kurssteigerungen wieder ausgewiesen.

Das Einschreiten aller in Betracht kommen

Nückgang der Konkurse. Im Vergleich zum Vorjahre ist auch im Monat März die Zahl der ausgleichenden Konkurse weiter zurückgegangen. 72 Konfurs- Verfahren beantragt gegen 116 bzw. Es wurden im März 1937 76 Ausgleichs- und 83 im gleichen Vorjahrsmonat.

Ausland

trohkistische

Ausnahmsweise dementierte Verschwörung. Die amtliche sowjetrussische Te= legraphen- Agentur ist ermächtigt, die in der aus ländischen Preſſe verbreitete Nachricht, daß in Moskau   eine Verschwörung gegen das Leben Sta­lins aufgedeckt worden sei und daß unter der Re­gierungsloge im Theater Bomben aufgefunden worden seien, als lächerliche Erfins dung zu dementieren.

Am Montag fanden in beiden Betrieben Verhandlungen statt, wobei der Vertreter der Epiag- Zentrale im Namen der Firma Alp" die Erklärung abgab, daß die Firma auf Grund der bewilligten Stillegung die Sündigung der Arbei­terschaft zwar formell aussprechen müsse, jedoch der gesamten Belegschaft eine unverminderte Be­schäftigungsdauer von sechs Wochen, gerechnet Diese geringfügige Lohnerhöhung ist mehr als vom 19. April, zusichere. Die Aussichten für die Die österreichische Delegation für die Krönungs­bescheiden, wenn man jetzt aus den Finanz- Weiterführung des Betriebs hingen von dem feierlichkeiten in London   ist nunmehr endgültig fol­abschlüssen der Attienunternehmungen die gewal Auftragseingang ab. In bezug auf den Altroh- gendermaßen zusammengestellt. Sie wird aus dem tigen Gewinststeigerungen entnehmen kann, die lauer Betrieb der Epiag" wurde der Beschluß Staatssekretär des Aeußern Guido Schmidt, dem im Jahre 1936 gemacht worden sind. Nicht nur zur Kenntnis gebracht, daß die Firma von der Präsidenten des Bundestages Grafen Hoho 3 und vom Standort der Arbeiterschaft aus, sondern Stillegung vorläufig keinen Gebrauch machen dem Heeresinspektor General S ch i l hafsky be auch im Interesse einer weiteren Aufwärtsentwick- und sich bemühen wird, die Beschäftigung weiter stehen. lung unserer gesamten Wirtschaft müssen die For- auszubauen. derungen auf schleunigste Erhöhung der Löhne Hoffentlich gelingt es, die noch vorhandenen Luftverkehr, der amerikanischen   Handelskammer, deren nachdrücklichst unterstützt werden. Der Profit iſt Schwierigkeiten zu beseitigen. Wenn die Betriebs- Statistiten im allgemeinen als die besien und sorg­so rasch und so stark gestiegen, daß die Unterneh stillegungsaktion bis jetzt für die Arbeiterschaft fältigsten der Welt gelten, veröffentlichen soeben eine mer diese Forderungen erfüllen können, ohne auch günstig verlaufen ist, so ist dies mit ein Erfolg Busammenstellung der größten Kriegsluftfletten der nur mit dem Schein des Rechts von einer Un des Verbandes der Glas- und Keramarbeiter und wichtigsten Länder. Danach besitzen: tragbarkeit" des Verlangens der Arbeiterschaft Arbeiterinnen, der seit Einreichung der Betriebs­reden zu können. stillegungsansuchen alle zweckdienlichen Mittel angewendet hat, um der Arbeiterschaft die Ar­beitsplätze zu erhalten.

Wachsende Strelkbewegung

Laut Mitteilung des Statistischen Staats­amtes gab es im März 30 Streits( im Feber 16), davon 26 Einzel( 14) und 4( 2) Gruppenstreits in 71( 21) Betrieben. In den betroffenen Be­trieben waren 10.449( 7225) Arbeitnehmer, von denen 7718( 6164) streiften und 79( 47) in­folge Streits feierten. Insgesamt betrug der Ver­Iust an Arbeitszeit bei den Streifs 24.725 ( 5479) Arbeitstage und der Lohnentgang 684.508( 156.369).

Der Börsenkrach

Die Luftflotten der Welt. Die Abteilung für

England  Frankreich USSR  .

4000 Flugzeuge 3600

3400

BA Italien  

3200

M

Deutschland

3000

511

USA. Japan  

2200 2000

Die Nachrichten der Blätter lauten ziemlich übereinstimmend dahin, daß die Nursrückgänge, Die hohe Zahl der englischen Luftfloite erklärt sich die der Börsentrach) am Dienstag verursachte, sich daraus, daß die Flugzeuge des gesamten Empire mit­auf insgesamt eineinhalb bis zwei Milliarden gezählt wurden. belaufen. Das bedeutet selbstverständlich nicht, daß der Verlust der Aktienbesizer tatsächlich Mitteilungen aus dem Publikum. auch nur entfernt diese Höhe erreicht, wohl aber geht daraus hervor, daß, wahrscheinlich recht Stets tabellofe Schuhe zu haben ist leicht zu era Nach Gewerbet laffen entfallen weite, Kreise vom Spekulanten ihre Papiere jetzt reichen. Tragen Sie statt Lederabsäzen Berson. acht Streits auf die Stein- und Erdenindustrie zu niedrigeren als zu den Einkaufspreisen abge- Concav- Gummiabfätze. Elastisch, sparsam, elegant.

-

mit dem Tag, für den sie geschrieben wurden, verloren gehen sollten.

genommen, und diese erste politische Tätigkeit sen!" Als sich der Ministerpräsident im voris sollte ihren Niederschlag in seinem letzten litera- gen Jahre weigerte, gegen die Streifenden mit rischen Werk finden, nämlich in den Erinne- Gewalt vorzugehen, hat er gezeigt, daß er diesem Aber der französische   Ministerpräsident, der rungen an die Affäre Dreyfus", die im Jahre Sage treu geblieben ist. heute allzu wenig Zeit für seine literarischen und 1935 erschienen sind und leider, wenigstens vor- Bu gleicher Zeit arbeitet er in seiner Frei- künstlerischen Neigungen hat, wird troßdem gewiß Die vielen Freunde des französischen   Mini- läufig, sein leẞtes Buch geblieben sind. zeit denn im Hauptberuf gehört er als junger manchmal eine heimliche Genugtuung empfinden. sterpräsidenten haben erst nachträglich erfahren, Schon vorher hatte der Zwanzigjährige in Jurist dem Staatsrat an-- an einer Ausgabe wenn er sieht, wie jetzt plöblich ein Dichter, ein daß Léon Blum   in diesen Tagen seinen 65. Ge- den verschiedensten Reitschriften lyrische Gedichte der griechischen Philosophen. Aber sein Haupt- Maler, ein Musiker zu dem verdienten Erfolg burtstag begangen hat, denn er hat ſelbſt jede veröffentlicht, die er aber für die Nachwelt zu werk ist ein grundlegendes Buch über seinen Lieb- kommt, für den sich der junge Kritiker Blum vor Feier verboten, weil ein großer Teil der Auf- sammeln nicht der Mühe wert hielt, und so sind lingsschriftsteller, Stendhal  , das noch heute von zwanzig, vor dreißig Jahren allen offiziellen gabe, die er sich gestellt hat, noch nicht verwirt sie heute verloren. Wir können nur einen Rück- allen Professoren als die beste Studie über die Kunstaposteln zum Troß eingesetzt hat. Ein ein ficht ist. Aber wenn es noch zu früh ist, um von schluß ziehen aus den Namen seiner beiden Mit- sen lange verkannten und äußerst schwierigen ziger Name sei als Beispiel genannt: Marcel dem politischen Wert Léon Blums   zu sprechen, arbeiter, mit denen er eine eigene Zeitschrift her- Schriftsteller angesehen wird. Diese Studie, die Proust, heute als Schriftsteller in aller Welt ge= so kann man bei dieser Gelegenheit wenigstens ausgab; diese Mitarbeiter waren Paul Walery in der Schärfe ihrer Analyse, in der Klarheit schäßt. Vor drei Jahrzehnten war Léon Blum  einen furzen Ueberblick über sein schriftstelleri- und André Gide  , von denen der eine als der ihrer Sprache an Voltaire und Diderot   erinnert fast der einzige, der sich für ihn einsetzte. Einer sches Schaffen geben, das ja zur Zeit einen, wenn größte lebende Lyriker unserer Zeit gilt, während und so an die erste französische   Tradition des der größten Verehrer Prousts ist der englische auch hoffentlich nur vorläufigen Abschluß erfah- der andere ein zwar politisch wandlungsfähiger, 18. Jahrhunderts anknüpft, hat Léon Blum   Außenminister Eden, und als dieser nach dem aber literarisch bedeutender Schriftsteller und einen dauernden Plaß in der Literatur seines Sieg der Voltsfront zum ersten Male in Paris  Die Gegner, die Léon Blum  , wie jeder be- Sritiker geworden ist. Landes gesichert. mit Léon. Blum zusammentraf, haben sie sich deutende Mann, in der Literatur ebenso wie in Die Jahre, die der Affäre Dreyfus   folgten, Im folgender. Jahre erscheint sein Buch über einen ganzen Nachmittag über Proust unterhal der Politik auf den Plan gerufen hat, haben oft brachten einen gewissen Nüdschlag, eine Abkehr die Ehe, das sehr zu Unrecht das bekannteste ge- ten. Gewiß war das ein guter Beginn für die ihr Bebauern darüber ausgesprochen, daß er nicht von der Politit. Es war die Epoche, da Anatole worden ist, weil es infolge des gewählten The- neuen englisch  - französischen Gespräche, die damals seinem ersten Beruf treu geblieben ist. Aber Léon France davon träumte, die Dichter auf einem mas einen durchaus nicht beabsichtigten Boule- nach dem abesssinischen Strieg reichlich fühl zu Blum hat niemals von der Literatur zur Politik neuen Parnaß, fern der Wirklichkeit, zu versam bard  - Erfolg erlebte. Nichts mag dem Verfasser verlaufen pflegten und deren neue Intensität hinübergewechselt, denn beide Tätigkeiten sind meln. Aber sogar in dieſen Jahren ist Léon Blum   ferner gelegen haben als dieser allzu billige Er- einer der ersten außenpolitischen Erfolge dis durch sein ganzes Leben zu gleicher Beit gepflegt seinen Idealen treu geblieben. Mit 25 Jahren folg, denn ihm war es im Grunde darum zu tun, neuen Ministerpräsidenten Blum war! worden, und man kann sagen, daß sie beide der schreibt er sein erstes großes Wert, das den guten die Stellung der Frau in der modernen Gesell- Und zum Schluß noch ein anderes Bild: Ausdruck eines vielseitigen, allen brennenden Kenner der ausländischen Literatur verrät; feine schaft zu untersuchen und für die Gleichheit der als Léon Blum   im Jänner des vorigen Jahres Fragen der Zeit zugänglichen Geistes find. Schon Neue Gespräche Goethes mit Eckermann" geben Geschlechter einzutreten. Und diese Absicht allein einem Attentat zum Opfer gefallen war, fanden seine Jugend steht im Zeichen der Politik, denn ihm Anlaß, alle möglichen Ideen und Doktrinen mußte um die Jahrhunderttvende noch als eine ihn abends seine Freunde in Fieber, aber gutge= in seine Studentenjahre fällt die Affäre Dreh- der Zeit zur Diskussion zu stellen. Da findet sich mutige Tat gelten. launt über ein Buch gebeugt: es war das Werk Fus, die damals Frankreich   in zwei Lager spal- etiva eine Verurteilung der Gewalt, die der zu- Seither hat sich das schriftstellerische Talent eines jungen Schriftstellers, dem er seinen Rat ten sollte und die für eine ganze Generation der fünftige Staatsmann ablehnt: Sie werden Réon Blums nur in jenen fleinen Leitartikeln versprochen hatte, aber er war wegen seiner volt­Brüfftein war, an der die Geister sich schieden. alles für eine gute Politit opfern müssen. Es iſt des" Populaire" ausdrücken können, in denen er tischen Tätigkeit nicht dazu gekommen, das Bud Léon Blum, ber zu dieser Beit zum erstenmal mit au brutal und auch zu leicht, wenn man auf sei bis zu ſeiner Regierungsübernahme Tag für Tag zu lesen. Die unfreiwillige Ruhe, zu der ihn das Jaurès zusammentrifft sein entscheidendes ten der Stärkeren steht... Bemühen Sie sich die politischen Ereignisse und allzu felten auch Attentat zivang, kam auf diese Weise der damals Erlebnis hat selbst einen aktiven Anteil auf daher, die Menschen vor allem zufrieden zu stel einmal ein literarisches Thenia   behandelte. Es etwas vernachlässigten literarischen Tätigkeit feiten des Hauptmanns Dreyfus an der Affäre" Ten, anstatt die Unzufriedenen verprügeln zu las- sind viele kleine Meisterwerke darunter, die nicht zugute! P. R