Nr. 105

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Hifill

Die ,, Splitterpartei  " marschiert!

Oben: Die sozialdemokratische Mai­kundgebung in Bodenbach  .

Unten: Die Kundgebung in Teplitz­Schönau.

Mittwoch, 5. Mai 1937

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LOWEN DROGER

Sudetendeutscher Zeitspiegel

Der Lohnkampf der Warnsdorfer Textilarbeiterschaft erfolgreich beendet

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Warnsdorf.( Eig. Ber.) Das Ergebnis der am Montag nachmittags mit der In­dustrie neuerlich aufgenommenen Verhandlungen, das im wesentlichen für die Akkordarbeiter ein Bugeständnis der Unternehmer in Form eines zehnprozentigen Zuschlages bei der Akkordlohn  - Berechnung beinhaltete, wurde Dienstag, den 4. Mai, der Arbeiter schaft in einer von mehr als 3000 Streifenden besuchten Versammlung vorgelegt. Den Bericht erstattete für alle Gewerkschaften gemeinsam der Geschäftsführer der Union der Textilarbeiter, Genosse Reili ch- Warnsdorf. In einer darauf durchgeführten geheimen Abstimmung ſprachen fich rund zwei Drittel aller Streifenden für die Annahme des Verhandlungsergeb­nisses aus. Nach einem Schlußwort des Berichterstatters wurde die Versammlung beendet und es wird Mittwoch in allen bestreiften Betrieben geschlossen die Arbeit wieder aufgenom= men werden.

Die entschlossene Haltung der Warnsdorfer Textilarbeiterschaft hat zweifellos entschei= denden Einfluß auf ein rasches und günstiges Verhandlungsergebnis gehabt. Der Lohnkampf in der Warnsdorfer Textilindustrie erscheint hiemit als beendet.

suchen. Der Unternehmer muß wissen, daß er nicht für sich allein arbeitet, sondern daß es seine Auf­gabe ist, den Arbeitern und ihren Familien Brot und Existenz zu schaffen. Wenn der Arbeiter durch Verhältnisse im Betriebe gezwungen ist, sich sein Necht, sei es auch durch Druckmittel, zu erkämpfen, so stehen die Bewegung und ich in aller Klarheit zu ihm.

an einem Wettbewerb im Segelflug bei Svetlo  in der Nähe des Jeschken und stürzte mit seinem Apparat aus einer Höhe von 300 Metern ab. Lich­tenecker wurde furchtbar verstümmelt geborgen. Er war sofort tot.

Nächtliches Schadenfeuer. In Kwitkau bei Böhm.- Leipa brach in der Nacht zum 1. Mai, und zwar gegen 12 Uhr, in der Scheune des Land­wirtes Franz Wenzel ein Schadenfeuer aus, durch welches der gesamte Vorrat an Stroh sowie auch ein Teil des Henes vernichtet wurde. Für das Dorf bestand große Gefahr, da der Wind un= günstig war und Lohe und Flugfener ins Dorf trieb. Auf dem Brandplage waren einige Wehren aus der Umgebung, darunter Kosel mit der Spritze

maiorem ich mit der Motorſprite, and die Leipaer Wehr und das Sanitäts- und Rettungs­korps, erschienen.

Der Berliner sagte, als er noch reden durfte, in solchem Falle: Wat koof ich mir das for?" Daß Henlein und die Bewegung sich in voller Klarheit hinter die Etrich- Arbeiter stellen, hat den Dr. Kellner bisher nicht bewogen, Die Deutsche   Tuberkulosenfürsorge erhält außer ein paar ausgetüftelten Presseberichtigun- 27 Fürsorgestellen, drei Heilanstalten, drei Er­gen etwas für die streifenden Arbeiter zu tun. holungsheime und drei Waldschulen und Feriens Und die Verwandtschaft des Dr. Kellner oder die kolonien. Im Jahre 1936 wurden von der Deut SDP- Unternehmer- Sekretäre haben, soweit uns schen Tuberkulosenfürsorge 27.339 Strante und befannt ist, ebenfalls keinerlei Stonsequenzen aus Bedrohte betreut und 574 Strante in Heilanstal dem flaren Willen Henleins und der Bewegung ten untergebracht. Träger der Deutschen   Tuber­gezogen. fulosenfürsorge sind die Landeshilfsvereine für Und Henlein selbst warum folgt er nicht Lungenkranke und die Deutsche   Arbeitsgemein­feiner eigenen Führung? Warum tritt er nicht schaft für Volksgesundheit. Für den Monat Mat entgegen, wenn er doch befiehlt, daß wir ent- hat das Innenministerium der Deutschen Arbeits­gegentreten müssen"? Wo bleibt alle gemeinschaft für Volksgesundheit eine Haus Schärfe" gegen Sellner, gegen se no I I. sammlung bewilligt, deren Erträgnis für die gegen Stade  , gegen die Chefs von Etrich? Erhaltung der volksgesundheitlichen Einrichtungen Wer hält Herrn Henlein eigentlich zurück? Wird Verwendung findet." Prag  . Zu den Zeitungsnachrichten über den räumte. Zu einem anderen Zweck war der Säbel er noch behaupten, die Marristen bremsten seinen Verlauf der Feier des 1. Mai in Staab bei nicht benüßt worden. Kampfesmut? Gleicht er dem Helden aus der be= Mies meldet das Tschechoslowakische An Ort und Stelle wurde der bereits ge- fannten Wirtshausszene, der mit rollenden Pressebüro Folgendes: Die von der Suoe nannte Karl Luß verhaftet und in die Augen und Schaum vor dem Mund dauernd ruft: tendeutschen Partei am 1. Mai auf dem Schul- Haft des Bezirksgerichtes Staab eingeliefert. Bei Salt's mi zruck!"? Wir halten ihn nicht, er play in Staab um 15.15 Uhr veranstaltete Bolts- den behördlichen Organen erstattete niemand schlage doch endlich zu! versammlung wies eine Teilnehmerzahl von etwa die Meldung, daß er durch die Gendarmerie­3000 auf worden sei bis zum

Der Zwischenfall von Staab

In amtlicher Darstellung

Skelettfunde bei Starbių. Ein Einwohner von Hohenstein fand im Garten seines Wohnhau= ses beim Auswerfen eines Mistbectes fünf mensch­liche Stelette. Anderen Tages, stieß er bei der Grabung auf vier weitere Stelette. Außerdem wurden ein Pfeifenkopf und ein Militär- Tschako­riemen freigelegt. Die Stelette lagen an einer

Die Ermittlung des Vorfalles ist noch sind auch die Katholiken schuld. Es genügt nicht, Verzweiflungstat eines Arbeitslofen. In der

Wer hält Sie zurück,

Herr Henlein?

zu ſtörenden Stundgebungen aus den Reihen der Dienstag wurde tein Werlekter ermittelt, jo daß ſprach er chriftlichſoziale Miniſter Erwin Zajiče, Zähne in den Totentöpfen find much frisch und Buſörer. Deshalb forderte der intervenierende man nicht annetmen fern, daß die Nachricht( voll pada 1. Mai in a brif dos Tribini einige Kiefer wiefen noch 32 Zähne auf. Es fit Beamte der Bezirksbehörde in Mies den Vorsitz der SdP- Preſſe verbreitet. d. Red), die bezüg- der SdP. Er machte aber unter anderem auch anzunehmen, daß es sich um ein Maſſengrab von zenden der Versammlung auf, er möge seiner ge- lich der Zahl der Verletzten( 80 Personen) an- noch folgende vemerkenswerte Feststellungen: Soldaten handelt. In der Nähe der Fundstelle feßlichen Verpflichtung gemäß Maßnahmen zur geführt wird, der Wahrheit entspricht. Herstellung der Ruhe treffen. Der Vorsißende gab Daß es in Spanien   soweit gekommen ist, daran befand sich 1813 ein Militärlazarett. daraufhin den Ordnern dementsprechende Wei- nicht beendet. sungen. Bei ihrem Einschreiten entstand jedoch prachtvolle Kirchen zu besißen und daß darin ge- Nähe der Eisenbahnstation Starbiz warf sich ein eine Raufere i, in deren Verlauf der Ange­betet wird, die Katholiken hätten sich auch um die Arbeitsloser aus Sobochleben in selbstmörderischer hörige der deutschen sozialdemokratischen Partei Lösung der sozialen Fragen fümmern müssen. Absicht vor den von Karbiß nach Aussig   fahren­Fr. The is durch den Ordner Karl Luß am aber sie waren der Ansicht, daß sie dies nichts den Versonenzug. Der Lokomotivführer konnte Stopfe verletzt wurde. Im Hinblick darauf, daß angehe. Weiter jagte der christlichsoziale Minister den Zn nicht mehr rechtzeitig anhalten und der die Versammlung einen die öffentliche Ordnung In seiner Mairede hat Henlein laut Bericht auch: Wenn uns( den Christlichsozialen) vorge unglückliche Menich wurde von der Maschine cr= gefährdenden Charakter angenommen hatte, erhob feines Blattes u. a. zwei joziale Forderungen auf- worfen wird, daß wir mit den Warriſten zuſam faßt und überfahren. Dem Lebensmüden wurde ſich der intervenierende Beamte, I ö ſte die Bergeſtellt: Betriebseinheit und hilfsbereite Nach- mengehen und wenn man den Sozialdemokraten das linke Bein unterhalb des Anies abgetrennt, sammlung auf und gab dem Komman- barschaft"( besonders die zweite hat nach einigen den Vorwurf macht, sie gehen mit den Schwarzen außerdem wurde er am Kopfe erheblich verletzt. danten der Gendarmerie- Bereitschaft das Zeichen Jahrtausenden der Menschheitsentwicklung, in zuſammen, so arbeiten wir mit ihnen deshalb ge- Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der zum Antreten. Die Gendarmerie- Bereitschaft in denen sich hilfsbereite Nachbarschaft entwickelt meinſam, um dem Volk Erfolge zu bringen. Schwerverletzte dem Aussiger Krankenhaus zu der Zahl von 36 Mann befehligte Oberleutnant und erprobt hat, nicht mehr den vollen Steiz der Maifeier- Nachtragsberichte melden: In geführt. Havliček, der der Gendarmerie zur Ausbildung Neuheit für sich). Mit der ersten aber hat es Römerstadt war die Waisei'r dieses Jahr Am Maibaum erdrosselt. Im jugendlichen zugeteilt ist, noch nicht übernommen wurde, und folgende Bewandtnis: besonders eindrucksvoll. In dem langen Umzug Spiel hat ein 15jähriger Bursche durch Ünvorsich= sich deshalb in der Uniform eines Oberleutnants Zur ersten Forderung ist festzustellen, daß marschierten unter den Klängen von vier Musik- tigkeit sein Leben eingebüßt. Vei der Mühle des W. des Artillerie- Regimentes befand, worüber auch zwei Thpen nicht zu uns gehören und von fapellen rund tausend Genosfinnen und Genossen. Sospodarich im Modschiedeltal bei Schütteniz batten später der Abgeordnete Dr. Kellner durch den in- uns mit aller Schärfe belämpft werden Bei der Kundgebung sprach Ernst Pa u l- Prag. die Schüttenitzer Burichen wie alle Jahre einen tervenierenden Beamten aufgeklärt wurde. Ober- müssen: auf der einen Seite jener berufsmäßige Bei der kommunistischen   Maifeier wurden im Um großen Maibaum zum Aufstellen vorbereitet. Am leutnant Havliček forderte die Versammelten zun Hezer, der stets nur Unfrieden will, auf der aug 70 Personen gezählt. In Braunfei 1. Mai nachmittags bemerkten die Leute, daß auf Auseinandergehen auf und seine Aufforderung anderen Seite aber jener Kapitalisten- fen nahmen an der Maifeier, bei der Ernſt dem schrägliegenden Maibaum, an dem bereits die wiederholte der Bezirks- Gendarmeriekommandant Unternehmer, der immer noch glaubt, daß aul referierte, rund 300 Personen teil. Stricke zum Aufstellen befestigt waren, ein junger Oberleutnant Režábet aus Mies. Als der Auf- feine einzige Sorge feinem Geldbeutel zu gelten In Eisenste in beteiligten sich 300 Personen Bursch. Josef Hospodarich, auf- und abkletterte. forderung zum Auseinandergehen teine hat. Wir müssen diesen Schädlingen der an der Maifeier. Es sprachen Sytor a- klattau Später fand man den Burschen, am Maibaum in Folge geleistet wurde und der Lärm den Stricken hängend, erwürgt vor. Anscheinend war sich steigerte, gab der Kommandant der Beim Segelsport tödlich verunglückt. Am derselbe vom Baum abgelitten und im Strick Gendarmerie  - Bereitschaft mit gezogenem Säbel vielleicht am Sonntag das Wort Voltsgemeinschaft verflossenen Sonntag verunglückte der 24jährige hängen geblieben. Ehe noch Hilfe zur Stelle war, Befehl zum Einschreiten, worauf im Munde führen, am Werktag aber gegenteilig Sohn Ferdinand des Haidaer Glasmalers Fer mußte der Tod des Burschen durch Erdrosseln ein­die Gendarmerie den Plak innerhalb turzer Zeit handeln, haben in unseren Reihen nichts mehr zu dinand Lich   tenecker tödlich. Er beteiligte ich getreten sein.

118 entreten aller und Kleiner- Reichenberg.

Leute, die