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Donnerstag, 13. Mal 1937

Nr. 112;

Der Raudnitzer lustmttrdcr StCpancii vor dem nm* mMe Leltmcrlttcr Sdiwnrdcndrt

Leitmeritz.(tb) Mittwoch begann vor dem hie­sige» Schwurgericht-der auf vier Tage berechnete Prozeß gegen den 26jährigen beschäftigungslosen Gärtnergehilfen Svatosiav Stipänek, der des drei­fachen vollbrachten Mordes, der zweifachen Mord­versuches, des zweifach begangenen Vergehens der Leichenschändung nebst den llebcriretungen des Was« scnpatenieS und des Diebstahls angekiagt ist. Der Inhalt der Anklage ist in seinen Einzelheiten ge­radezu ungeheuerlich. Svatoslav Stipänek erscheint, wenn auch nicht der Zahl seiner Berbrechen nach, so doch nach der Art der AnSführung und der Motive als ein Lustmöcdcr vom Schlage der K ü r t e n und Haar mann und sein Prozeß Ist einer der aufsehenerregendsten der letzten Jahr«. Die Ermordung der Georgine Stastny Am 17. Mai 1086 wurde die Stadt Raudnitz a. d. Elbe durch eine Mordtat alarmiert, die den AuSgangSpnntt zur Aufdeckung der weiteren Un­raten der Angeklagten bilden sollt«. In der Tkebizskh- Straße wohnte mit seiner verwitweten Mutter der beschäftigungslose Svatoslav Stipänek. Sein Baier, Ingenieur-Chemiker der Zuckerfabrik in Zidlocho- vice, ist seit mehreren Jahren tot. Die Mutter hat die Entlarvung ihre» Sohnes als mehrfacher Mörder nicht lange iiberlebt. Seit dem 8. April war Sva­toslav Stipänek in der Wohimng allein, da die Mut­ter zu Besuch nach der Slotvakci gefahren war, wo ihre Tochter Dobroslava als Lehrerin angestellt ist und der ältere Sohn Slavomlr einen Buchhandel betreibt. Dar Essen pflegte dem Angeklagten wäh­rend der Abwesenheit seiner Mutter seine Kusine, die 1 9 j ä h r i g e Georgine Stastnh zu bringen, deren Baier/ der Onkel der Angeklagten, in der Nähe wohnte. Dar Mädchen hatte von seinen Eltern den strikten Auftrag, sich in der Wohnung des Angeklagten keinesfalls aufzuhalten. Am 17. Mai v. I. er war ein Sonntag kam nun das junge Mädchen von diesem Gang so lange nicht zurück, daß die Eltern unruhig wurde» und ihren Sohn zu dem Angeklagten schickten, um nachfragen zu lassen. Stipänek sagte seinem Bester, daß Georgine schon längst fortgegangen sei. Al» da» Mädchen immer noch auSblieb, eilte ihre Mutter selbst, von schlimmen Ahnungen erfüllt, in die Woh­nung des Neffen, wo sie längere Zeit warten mußte, ehe der Angeklagte öffnete. Er wollte sie mit der gleichen Antwort abfertigen, aber Frau Stastnh stieß ihn zur Seite und begann die vorderen Räume der Wohnung zu durchsuchen. Inzwischen hatte sich der Angeklagte in da» Badezimmer begeben. Als ihm Frau Stastnh dorthin nachging, fand sie ihn an der mit einem Tragbrett verdeckten Badewanne, wo er sich ausfällig zu schaffen machte. Tie arme Frau- er­faßte eine entsetzliche Ahnung.H a l u n k e, w a S hast du mit ihr gemacht...?" schrie sic auf und zog das große Tragbrett, auf-dem einige Pelargonienstöcke standen, fort... Sie brach zusammen. In der Wanne lag, vollkommen nackt, die Leiche Ihrer Tochter, die dis an die Brust in einem Sack steckte, in welchen« st« offenbar fortgeschasft werde« sollte. Während dl« Mutter in Jauimern und Hilfe­rufe ausbrach, flüchtete der Mörder und suchte sich in dem Buschiverk des hinter dem Hause liegenden Abhanges z» verstecken. Al» er sich umstellt sah, ver­suchte er einen Selbstmordversuch durch Erhängen vorzuiäuschcn, der aber so vorsichstg auSgesührt wurde, daß ihm nichts hätte geschehen können. Noch am gleichen Tag in» Verhör genommen, g e st a n d er ohne weiteres ein, seine Kusine getötet zu haben. Als sie sich zum Weggehen anschicktc, schoß er sie auS einer Floberipistole in die rechte Kopfseite(das Auge tvnrde fast au» der Höhle geschossen). Der Sterben­den stieß er dann ein große» Küchenmesier in die Brust. Nach vollbrachter Mordtat reinigte er die Wun­den seine» Opfers mi« einem Wattebausch und säu­berte auch das blutige Messer. Dann entkleidete er die Tote und machte sie zumAbtransport" fertig, wie er e» schon vorher bei seinen anderen Opfern getan hatte indem er sie in einen Sack stecken tvolltc. In diesem Augenblick wurde er von der Mutter der Georgine Stastnh aufgestört und die Bluttat entdeckt. Dokumente einer bestialischen Phantasie Nehme«« wir gleich vorweg, daß der Angeklagte ui diesem, Ivie bei den anderen Mordtaten, erklärte, er wisse nicht, warum er getötet habe. Hie und da deutete er an, er habe unter irgend einemhöhere» Zwange" gehandelt. Wie die Aerzte über ihn urteilen, wird später erwähnt werden. Als psychologische» Indiz sei zunächst auf da» Schriftmaterial hingewiescn, da» bei der Haus­suchung in seinem Besitz vorgefunden wurde und den Sicherheitsorganen manche Handhabe bot. Plan sand bei Stipänek«ine. Unmenge blutrünstiger Bilder, Photographien von Unglückssällen und Selbstmördern, allerlei Zeichnungen pornographisch- sadistischen Inhaltes, Zeitungsausschnitte- über Morde, Verstümmelungen, Vergewaltigungen und dergleichen. Man fand u- a.«inen zum Absenden an seine Schwester vorbereiteten Brief mit der Nachricht von der Ermordung der Georgine Stastnh, den er am folgenden. Läge ab ­

senden wollte, wenn, wie er annahm, die kleine Stadt Raudnitz in Aufruhr über den unaufgeklär­ten Mord sein würde. Stipänek schwelgt darin förmlich in Ausmalun­gen de» allgemeinen Entsetzen» und kann sich nicht genug tun in der breiten Schilderung gräßlicher Ein­zelheiten. So heißt e» darin«Irgend«in Unhold hat sie auf fürchterliche. Art au» der Welt beför­dert... Es wurde» ihr die Brüste, d i e Ohren und die rechte Hand ab­geschnitten, welche, in ihre weiße Schürze gewickelt, aufgefunden wurden. Die Leiche selbst ist noch nicht entdeckt..." Offenbar gedachte der Ange­klagte die Leiche in dieser Art zu verstümmeln und die genannten Teile auffinden zu lasten. Dieser Brief steckt« in einem Umschlag, auf welchem vermerkt war:Der G e o r g i n e S t a st n h z u Lesen!" ES liegt also die entsetzliche Vermutung nahe, daß er sein Opfer vor dessen Tode di«-eigene TodeSschilderung lesen lasten wollte, um sich an dem TodeSgrauen des Mädchen» zu weidenl Daß die entartete Phantasie diese» Unmenschen sich gern in schriftlichen Dokumenten au»lebt«, davon zeugt eine charakteristische Episode. Bor sechs Jahren hatte er eine Bekanntschaft mit einer gewissen Marie Kyselka, einem damals 17jährigen Mädchen, da» sich au» unbekannten Gründen im November 1080 vor den Zug warf. Die bei Stipänek aufgefundene Photographie de» Mädchen»-trägt den Vermerk: ...starb eine» tragischen, aber helden­haften Tode».. Kurz nachher wurde ein mit einem blutigen Fetzen an ein Gestrüpp festgebundener Brief in einem. Walde unweit von Raudnitz auf­gefunden, nach dessen Inhalt er von einem jungen Mädchen hcrstammt, da» freiwillig au» dem Leben gehen wolle. Dieser Brief ist mit M- K. unterzeich­net den Anfangsbuchstaben seiner toten Geliebten und ist eine von dem Angeklagten geschriebene Mystifikation. In die­semAbschiedsbrief" schildert die angebliche Selbst­mordkandidatin unter Anführung unglaublicher De­tail», wie sie seinerzeit vergewaltigt worden sei i«nd dann ein Kind bekommen habe. Sie habe dar Kind, mit einem großen scharfen Mester" getötet, hierauf sich selbst die Brustwarzen abgeschnitten usw. Nun begann die Gendarmerie weiter zu for­schen, denn inzwischen war bekänntgeworden, daß eine gewisse Milchhändlerin aus der Raudnitzer Um­gebung seit dem 6. April 1086 spurlos verschwunden war und nun fanden sich auch Zeugen, die sie zu­letzt in. der Nähr de» Hause» de» Angeklagten ge­sehen haben wollten. Stipänek leugnete, bi» eine ge­naue Durchsuchung de» Garten» ihn auch de» zwei­ten Lustmorde» überführte, der- Ermordung der Milchh&ndlerln Franziska Trlska Unter einem mit Kapuste bepflanzten Beet fand man insgesamt zwölf verschiedene, zum Teil In obszöner Weise ineinandergeschobene Leichenteile auf, die zunächst.infolge der vorgeschrittenen Ver- wesung schwer zu identifizieren waren. Eine dabei­liegende Milchkanne und Reste von Kleidungsstücken ermöglichten dann die Feststellung der Toten und Stipänek gestand zum zweiten Male. Zwei Tage nach Abreise seiner Mutter kam die Milchfrau in feine Wohnung. Ec erschoß sie, ebenso wie die Georgine Stastnh, nach eigener An­gabe in den Kopf und erschlug sie dann mit einer Axt. Die Leiche zerstückelte und vergrub er, die Ledertasche der Ermordeten ver­brannte er und da» darin befindliche Geld etwa 80 Ki verbrauchte er. Dieser Mord ist in der An» tlage als meuchlerischer Raubnwrd qualifiziert, ebenso übrigen» auch der erste, weil er auch die Kleider und Wäsche seiner unglücklichen Kusin« zu- riickbehalten wollte. Auch in diesem Fall beharrte der Angeklagte darauf, er könne kein Motiv angeben und fügte dazu,er habe nichts davon gehabt." Die weitere Untersuchung führte zu der schreck­lichen Aufklärung de» bis dahin ungeklärt gebliebe­nen Verschwinden» eine» fünfjährigen Jungen. Es handelt sich um die Ermordung dos kleinen Friedrich Brotovsky Das Kind verschwand spurlos im Jahr« 1028. Nach den« Geständnis des Angeklagten, der da­mals erst siebze'hn- Jahre alt w a r mit Rücksicht darauf ist diese Tat nicht al» Berbrechen", sondern nur al»Verschulden" ein­geklagt,'wie«» da» Gesetz über jugendliche Täter vorschreibt reparierte dieser in einer abgelegenen Kammer die Wasserleitung. Der Junge, der in der Nachbarschaft wohnte, kam zufällig dazu und wollte zusehen. Kaum' hatte er die Kämmer betreten, so schmetterte ihm Stipänek den. Hammer, der er in der Hand hielt, gegen den Kopf. Rach seiner Schil­derung war ta* unglückliche Kind sofort tot und er vergrub«» zunächst unter dem Lehmboden dieser Kammer. Später grub er aber di« kleine Leiche au» und verscharrte sie im Garten. Ob diese Darstellung die ganze Wahrheit enthält, muß dahingestellt blei­ben. Bon der Leiche de» Knaben find'nur die Kno­chen übrig.. Zwischen den Rippen steckt«in großer Eisen­nagel, so daß di« Vermut »»» besteht, daß Stipä. nek den nur betäubten Jungen ldie Brrlrtznn, de» Schädel» scheint nicht tödlich),, dadurch tötet», daß er ihm den Nagel in» Herz trieb.

Zu beweisen,ist die» heute freilich nicht mehr. Der Angeklagte leugnet diese Annahnie natürlich, wie aller, wa» ihm nicht eindeutig nachgewiesen wurde. Zwei Mordversuche an Schulmädchen Bei allen seinen Berbrechen hatte Stkpänek ein geradezu unwahrscheinlicher Glück, war ihn offen­bar zum Schluß unvorsichtig machte. Auch die nach­stehend erwähnten zwei Fälle, in denen«s zum Glück beim bloßen Versuch blieb. Sie ereigneten sich am 10. und am 28. Jänner 1087 auf Straßen der Raudnitzer Umgebung. Beidemale handelte er sich um Schulmädchen, die auf dem Fahrrad« heimkehr­ten. Die Ausführung war in- beiden Fällen die gleiche.. Stipänek fuhr auf einem geliehenen Rade hinter ihnen her und schoß sie von rück­wärts in d i.e H e r, g e g en d. Er wurde glücklicherweise durch zufällig daherkommende Pas­santen verscheucht. Die angeschossenen Kinder kamen mit dem Leben davon. Daß es sowohl bei dem An­schlag auf die 14jährige Rosa I«ba vom 10. Jän­ner, al» auch bei dem auf die gleichaltrige Zdenkir Drobnh vom-23. Jänner ander» gemeint war, geht darau» hervor, daß sich Stkpänek vorher mit einer kleinen Axt ausgerüstet hat t e, di««runter seinem M an» tel fest gebunden mitsührtel Persönlichkeit und Vorleben des Angeklagten Die äußerst gewissenhaft und eingehend ausge­arbeitete Anklage befaßt sich eingehend mit diesem zur Beurteilung de» Täter» so wichtigen Punkt. Sein Baier war leitender, Ingenieur-Chemiker in der Zuckerfabrik, eine, äußerst einflußreiche Persönlich­keit und zählte zu.den. Honoratioren der Gegend. Als die Eltern Stkpänek» feine Mutter war Kindergärtnerin heirateten, war der Vater be« reit» ein Fünfziger, die Mutter angehende Dreißi­gerin. Die Mutter foll unter hysterischen Anfällen gelitten haben und von der fixen Idee besessen ge­wesen sein, sie sei von Gott zum Märtyrertum au»- ersehen. Bon den drei Kindern war Svatoslav da» jüngste und zeigte von Nein auf, nach allen über- einstimmenden Zeugnissen,«ine sehr üble Beranla- gung. Ungesellig, mürrisch, streitsüchtig und jäh­zornig, vertrug er sich weder mit seinen Mitschülern, noch später mit seinen. Kollegen und Arbeit»kame- raden. Bo» Jugend auf zeigte er«inen unnatürlichen Hang zur Grausamkeit, zeigte Freude an Tierquälerei fürchter­lichster. Art, hetzte gern die Menschen gegeneinander, wo er nur konnte, verwüstet« sinnlos Anpflanzungen, zeigte sich als absolut unverläßlich und besaß einen Hang zu Diebereien. Bei all dem gen- tz er die grenzenlose Nachsicht, ja Borschub­leistung durch seine Eltern. Seine Mutter erlitt einmal einen hysterischen Anfall über dieF r e ch h e i t e i n t 8 solchen Ar­beiter-", al» der Gärtner der Zuckerfabrik sich zu beschweren wagte, weil derjunge- Herr" den Garten vandalisch verwüstet hatte noch dazu kurz vor einer bevorstehenden Inspektion, Der Bater lachte darüber, wenn'fein Sohn den armen Arbei­tern der Fabrik ihr Handwerkszeug wegschleppte und pflegte stolz zu sagen, daß sein Sohnschon«in gan­zes Museum" zusammengetragen habe. Jeder Be­schwerdeführer wurde kurz damit abgefertigt, daß ihr Svata so etwas nicht mache". ES scheint, daß vor'der Macht des Herrn Ingenieurs auch die Leh­rer des verderbten Jungen klein beigaben und lie­ber Fünfe grad fein ließen, ehe sie sich die Feind­schaft einer solchen Mächtigen zuzogen. Trotz allem erwies sich der Verhätschelte als absolut ungeeignet zu weiterem Studium und wurde zu einem Gärtner in die Lehre gegeben. Die Lehrstellen wechselte er sehr häufig, da es weder Lehrherr noch Kameraden mit ihm aushalten konnten. Als er schließlich wegen Diebstahls vor da» Bezirksgericht kam, war es wie«, der die Mutter, die. ein ärztliche» Zeugnis beizu­bringen wußte, daß. ihr'Sohn nicht zurechnungsfähig sei und e» ist wiederum bezeichnend, daß der R i ch- ter sich damit zufriedengab und«inen Frei­spruch fällte. Neben der psychologischen ist diese soziale Seite der Sache nicht zuletzt von Bedeutung. Die psychiatrischen- Sachverständigen erklärten nach eingehender Untersuchung seine» Geisteszustan­des den Angeklagten für vollkommen zurechnungs­fähig und für seine Taten voll verant­wort l-t ch. Die Berhandlung, vor deren Beginn sich«in« gewaltig« Menschenmenge vor. dem GerichtSgebände staute, von der nur ein geringer Teil in den Schwurgerichtssaal Einlaß fach, wird von OGR Dr. Polak geleitet, die Anklage vertritt.Staats­anwalt. Dr. M ü l l e r, die Verteidigung führt' ex' offo der Leitmeritzer Anwalt Dr. N e u m a nn. Der ganze erste Verhändlungstag war au-gefüllt mit der Einvernahme des.Aisgeklagten, die wahr­scheinlich auch noch am folgende»'Tag.fortgesetzt werden wird, ".... O/..'. Die Einvernahme Stepftnekt Leitmeritz. Für den vor dem,Leitmeritzer Schwurgericht am Mittwoch begonnene».Prozeß gegen Svatoslav.s tep än ek gibt'sich.außerordent­lich großes Interesse kund. Zur Berichterstattung - sind über. 28 Journalisten'in Leitmeritz eingetroffen.

Lotte Lang und Han» Alber»

in dem FilmUnter heißem Himmel".

Der Schwurgericht-Hof ist durch einen Reserverichter ergänzt. Unter den.Geschwoenen befinden sich drei Frauen. Nach Verlesung der Anklageschrift, die 1% Stunden in Anspruch nahm, schriit man zurBer- nehmung de» Angeklagten. Er gibt die ihm zur'Last gelegten Verbrechen zu und bekennt sich schuldig. AuS seinen Aussagen geht hervor, daß er-sich, einmal: al» junger Bursche au» Unvorsichtigkeit mit. einem Re­volver beim Spiel angeschoffen habe. Der Angeklagte erklärt, daß er sehr oft unter Kopfschmerzen leide. Im weiteren Verlaufe feiner Aussagen gestand! er den Mord an dem Kinde, der Milchfrau und seine Kusine«in und gab zu, daß er die Morde aus-dem Gründe beging, um mit den toten Leibern machen zu können, was er wollte. Die beiden anderen Mäd­chen, auf die er Schüsse abgegeben hatte, wollte er nicht töten, sondern nur anschießen, um sie fallen zu sehen. Ganz kaltblütig schilderte er die Mordean den beiden Frauen. Auf die-Frage der Staatsanwaltes antwortete er, daß sich die beiden Frauen zu dem, war er von ihnen wollte, nicht hergegeben hätten. Deshalb tö­tete.er.sie, um sie als willenlose Opfer zu besitzen! Den Raubmord an der Milchfrau bestreitet' er. Er gibt an, dar bei ihr Vorgefundene Geld, etwa 1000 Ui in Noten,.verbrannt zu haben; nur da» Hart­geld habe er behalten. Die Leich« der Milchfrau zerstückelte er in 16. Teile. Den Mord an feiner Kn» sine habe er deshalb begangen, weil er.sich nicht zu helfen vermochte. Er wollte ebenfalls" ihren toten Körper-Haben. Bei.seiner Einvernahine gab der An» geklagte weiters an, daß er sich einmal angeschoffeir habe, um Schmerz zu spüren. Bon einer Firma be­stellte er Schönheitsmittel, um sie an sich selbst aüs» zuprobieren. Da der Angeklagte gegen 6 Uhr abends Ermüdung zeigte, wurde eine kleine Pause ein» geschaltet. Auf Antrag de» Staatsanwaltes wurde nach Wiederaufnahme der Verhandlung dieselbe als geheim erklärt.

Ziehung der Klassenlotterie (Ohne Gewährt) Prag . Bei. der. M i t t:w o ch-Ziehung der 8. Klasse der 86. tschechoslowakischen Klassenlotterle wurden nachstehende Gewinste gezogen: 20.000 US. Oie Lose Nr. 28.426, 34.579, 86.705, 101.626. 10.000 K& Die Lose Nr. 26.049, 60.556, 79.240, 5000 K& Die Lose Nr. 7.?12, 16.643, 18.203, 19.267, 23.541, 82.149, 89.148, 42.168, 51.999, 7T674, 72.695, 80.677, 92.164, 108.866. 2000 K& Die Lose Nr. 8760, 6143, 12.481, 12.697, 14:815, 19.467, 20.497, 24.199, 24.767, 24.999, 29.682, 81.371, 31.382, 84.271, 38:002, 38.772, 40.148, 40.355, 41.587, 47.588, 48.431, 49.290, 49.258, 58.008, 56.638, 59.268, 59.666, 60.111, 60:456, 62.019, 66.811,' 66.882, 67.390, 70,464, 70.898, 72.300, 72.887, 78.438, 78.595, 78.897, 79.692, 82.418, 88.823, 87.808, 98.625, 99.235, 99.984, 105.752, 105.957, 106.242, 108,763, 109.560, 111.220, 111.466, 118.763, 88.008 usw.

Vom Rundfunk Beafelilenmrtea aus den Programmeai. Freitag Prag , Sender Ir 10.05: Deutsche Presse, 12.10; Gesang auf Schallplatten. 15.00: Schallplatte«: Berlioz . 17.05: Mozart : Geigenquartett D-dur. 18.10: Deutsche Sendung: Dr. LlebuS: Wie sahen die Tschechen in der Eiszeit au»? 18.20: Wälier Seidl:-Unsere Stadt Reichenberg. 18.85: Arbeiter­sendung, Aktuelle'geh» Minuten. 18.55: Aus dem deutschen Kulturleben. 20.05:,' Die Abg. Hacker, Jaksch und Schütz: Unsere heutigen Ausgaben. 20.25: Mozart : Serenade B-dur. 21.25: Dvokäk: Sere­nade E-dur. Prag , Sender II, 14.15: Deutsche Sendung:'.Bodansky; Culbertsons goldene Bücher. 14.80: Rundfünlspicl. 18.20: Konzert der-Taüi« burizzenchoreS. Brünn: 16!l0:Populär«sKon» zert. 17.40:Deutsche.Sechung:.Sportnachrichten, Oppenheimer: Mährisch-schlesischer Kunstschaffen. Preßburg : 10.15: Schallplattenkonzert: Händel , Schumann etc. i 22.85: Tanzmusik, Kaschau , 10.10: Rundfunkorchesterkonzert. Mähr. Oftrqur 12.85: Rundfunkorchesterkonzert: Nedbal, Johan» Strauß etc. 18.10: Deutsche Sendung: Univ.-Prpf. Wagner; Warum, wir mit den Geschlechtskrankheiten kämpfen»Men;.Schlesische Lieder.'