Seite 6

Sozialdemokrat

Steif««, 14. Mai 1037. Nr. 113

Wagner-Bill neuerlich bestätigt PittSburg (Pennsylvania ). Das Oberste Gericht hat in den letzten Tagen die Berufung der Stahlgesellschast Jones& Langlin, die diese Ge­sellschaft gegen das Wagnergesetz einbrachte, abge­lehnt und den Kollektivvertrag in der Stahlindu­strie als verfassungsmäßig anerkannt. Seit dieser Zeit hat die erwähnte Stahlgesellschaft keine ab­schließende Stellung zum Kollektivvertrag einge­nommen. Mittwoch fand eine Sitzung der Direk- toren der Betriebe mit dem Gewerkschaftsführer John Leivis und dem Vertreter des Arbeitsmini­steriums Lames Dewlyn statt. Da die Verband» lungen, die von der GetverlschaftSorganisation der Stahlarbeiter erlvarteten Ergebnisse nicht zei­tigten, gab der Vorsitzende des Ausschusses der GetverlschaftsStganisation der Metallarbeiter Murah Auftrag zum Streik. 27.000 Arbeiter wer­den daher die Arbeit nicht antreten. Die Ver­handlungen werden, fortgesetzt werden. ES ist dies der erste Streik in der Stahlindustrie seit 1910,

Die franziisische Streikbewegung ebbt lang­sam ab. Bei den Ausständen der letzten Zeit han­delte es sich ausnahmslos um kleinere Angestell­ten- und Arbeitergruppen und die Konflikte konn­ten zum Großteil schnell beigelegt werden. Der­zeit befinden sich die Pariser Friseure im Streik, deren Forderungen nach Einführung der Fünf- tagewoche, Lohnerhöhung und Regelung der Kol- leltivverträge gehen. Da ein Abkommen bisher nicht erzielt werden konnte, wurde für Donners­tag der Generalstreik erklärt, der jedoch durch zahlreiche kleine Geschäfte durchbrochen wird. In den Pariser Vorstädten wurde ein Streik der An­gestellten der Beerdigungsinstitute durch eine Ver» mittlungsaltion des Innenministers sofort beige­legt. Nicht beendet ist der Streik der Angestellten der Liller Stadtreinigungsbetriebe. Kräftige Erhöhung des Schweizer Außen­handeis. Die Einfuhr der Schweiz stieg im April auf 172.0(i. V. 01.3) Mill. Franken, gegen 104 Mill, im März. Im Vergleich zum Vorjahre ist eine Einfuhrsteigerung um 80 Prozent einge­treten. Die Ausfuhr lag mit 105.4 Mill. Franken nm 54 Prozent über Vorjahrshöhe. Die Zahl der Arbeitslosen senkte sich im April auf 70.703 (i. V. 89.370) Personen gegen 89.340 im März. Die Prager Eifen-Jndustrie-Gesellschaft hat am 13. Mai unter Vorsitz des Oberdirektor-Stell­vertreters Jng. Jan Dvokäiek ihre LXXIV. ordentliche Generalversammlung abgehalten. Die Generalversammlung hat den Rechnungs­abschluß zum 31. Dezember 1930 genehmigt und beschlossen, den Reingewinn von 748.482.01 auf neue Rechnung vorzutragen. In den Verwal­tungsrat Ivuvden von den ausscheidenden Mitglie­dern die Herren: Dr. Vaclav Bouiek, Hugo Felsel, Jng. Dr. Franz Hunnnelberger, Otto Klesper wiedergewählt und die Kooptation des Herrn Generaldirektors Wilhelm Zangen , anstelle des zurückgetretenen Herrn Generaldirektors Dr. Heinrich BierlveS, wurde genehmigt. Die Herren: MilDr. Jikl Fifka, JilDr. Zikmund Konekm), Dr. Jiki Rückl, Jng. Adolf Steinecke und Dr. H. Winkhaus wurden neugewählt. In der nach der Generalversammlung stattgefundenen konsti­tuierenden VerwaltungSratssitzung wurden ge- ivählt: zum Präsidenten Herr Oberdirektor- Stellvertreter Jng. Jan Dvokäiek, zu Vorsitzen- den-Stellvertretern die Herren Generaldirektor Jng. Dr. h. e. Karel Galler und Direktor Dr. Otto Feilchelifeld. Die Eisenwerke solvie die Koh­len- und Erzgruben der Gesellschaft arbeiten seit Jahresbeginn mit annähernd voller Leistungs­fähigkeit.

Wanderung beginnt ab Liboch. Die Fahrtspesen be­tragen 22 XL, zweimal Nachtlager 16 Xi bi» 20 XL. Mitglieder der Naturfreunde nehmen unbedingt die Legitimation mit. Anmeldungen wegen Nachtlager notwendig! Es führt Strnad,

Betrunkene rollt in den Bach. Gestern vormit­tags lag die 52jährige Witwe Augustine Jelinek aus Wrschowitz'in betrunkenem Zustand in der Bahn­hofstraße in Wrschowitz am Ufer des Botiibachs, ohne von jemandem beachtet zu werden. Plötzlich verlor sie dar Gleichgewicht und rollte in den Fluß. Die Polizei brachte sie unter Mithilse zahlreicher Vorübergehender, die sich sofort angesammelt hatten, aus dein Bach, worauf sie, da sie stark am Kopfe blutete, der Rettungsgesellschaft übergeben wurde. Diese brachte sie auf die Klinik Jiräsek; doch hatte sie sich durch den Fall auf den Betonboben des BacheS nur eine leichte Kopfverletzung zugezogen. Eine Arbeiterin überfallen und beraubt. In der Nacht auf gestern meldete die 28jährige Arbei« ierin Marie SedläLek aus Lieben auf der Liebener Polizeiwachstube, daß sie kurz vorher an der Kreu- zungsstelle der Letnä und der Stkizkovskygasse von einem unbekannten, etwa 35jährigen Mann überfal­len und vom Rade gestoßen worden sei. Der Unbe­kannte war mit dem Rade davongefahren. Das Rad hatte einen Wert von Xi 350.

Die alteingesessenen Wanzen (Bezirksgericht.) Prag.(rb) Eine junge Beamtin mietete in Prag -Wrschowib eine einzimmerige Wohnung direkt von den Hauseigentümern. Man erklärte ihr. dir Wohnung sei absolut sauber und in bewohnbarem Zustande. Als die Mieterin aber eingezogen war, mußte sie die peinliche Wahrnehmung machen, daß er in ihrer Wohnung von Wanzen geradezu wim­melte und das gemietete Zimmer einfach unbewohn­bar war. Sie versuchte zunächst, die Plagegeister mit allerlei chemischen Mitteln zu vertreiben und ließ die Wohnung später auf ihre Kosten ausmalen. Aber das half gar nichts, die Wanzen ließen sich nicht vertreiben und so räumte die Beamtin das Feld. Gegen die Hauseigentümer aber überreichte sie beim Bezirksgericht die Klage auf Rückstellunq der ge­zahlten Mietzinse<265 Xi pro Monat) und außer­dem den Ersatz der Auslagen für die vergeblich ver­suchte Säuberung der Wohnung und deren Aus­malen. Die Hausbesitzer waren jedoch keineswegs gewillt, die Ansprüche der Klägerin anzuerkennen. Sie bestritten zunächst, eine Garantie für die Frei­heit von Ungeziefer gegeben zu haben, davon abge­sehen sei die Wohnung aber sauber gewesen und wenn sich Wanzen dort gezeigt hätten, so habe sie die Klägerin in einem asten Divan miigebracht. ES handle sich also um neue Zuzügler, für welche die Hauseigentümer nicht verantwortlich gemacht wer­den kömiten. Es wurden eine Reihe von Zeugen ein- vernommen und ausschlaggebend für den ÄuSgang des Prozesses wurde die Aussage des Malers,' der im Auftrage der geplagten Mieterin da» Zimmer frisch gemalt hatte. Dieser erklärte, auf Grund seiner reichen Erfahrungen mit Bestimnitheit erklären zu könne», eS handle sich um alteingesessene Wanzen, den» er habe ganze Nester samt Brut in den Mauerspalten vorgefunden. Das Gericht gab deshalb der Klage statt, da es zu der Ueberzeugung gelangte, daß die Wohnung tatsächlich nicht in g:- brauchsfähigem Zustande vermietet worden sei und verurteilte die Hauseigentümer zur Rückzahlung des bezahlten Mietzinse» und zum Ersatz der Aufwen­dungen für die chemische Reinigung der Wohnung. Dagegen tvies es das Begehren der Klägerin auf Ersatz der Malkosten ab, u. zw. aus einem ergötz­lichen Grunde. Diese hatte nämlich in dem erbit­terten Kampf gegen das Ungeziefer dieses massen­weise mit dem Gehäuse ibreS Lippenstiftes an der Wand zerdrückt und um jede erlegte Wanze mit dem Lippenstift einen roten Kreis gezogen. Da der ge­töteten Feinde viele waren, waren die Wände dieser angenehmen Wohnung dicht mit roten Flecken über ­

sät. Dazu war nun die Mieterin freilich nicht be­fugt und so erachtete da» Gericht da» Ausmalen der Wohnung nur als ei» pflichtgemäße»Zurückver­setzen in den frühere» Stand", wofür die Klägerin keinen Ersatz fordern könne.

Kunst und Ms^en Spielplan deS Neuen Deutschen Theater». Freitag, halb 8: Ein Maskenball, D. SamStag, halb 8: Gesellschaftsspiel, B 2. Sonntag, halb 3: Feine Gesellschaft; halb 8: Da» Spitzentuch der Königin, Erstausführung, A 1. Spielplan der Kleinen Bühne. Freitag, 8: Mond über dem Fluß. Samstag, 8: Warum lügst du, Cherie? Sonntag, 8: Der Nächste, bitte; 8: Matura, volkstümliche Vorstellung.

Ortsgruppe Prag : Pfingsten: Zweieinhalbtagswanderung ins Jser- gebirge, Treffpunkt Samstag halb 2 Uhr beim Wilsondenkmal am Wilson- bahnhof. Fahrt nach Reichenberg, Uebernachiung auf der Kömgshöhe, Wanderung nach Saindorf, Tafelfichte, WittighauS, Tannwald. Fahrpreis etwa Xi 60., Führer Pick. Allgemeiner Angeftelltenverband, Ortsgruppe Prag . P f i n g st w a n d e r u n g durch das Dauba erLand. Die Wanderung wird ab Liboch unternommen und ausschließlich abseits der Straßen durch schöne Landschaften geführt. Das Hügelland von Dauba wird jeden durch seine Lieblich» leit erfreuen. Es sollen auf der Wanderung folgende Orte besucht werden: Ruine Kokoki», Dauba , Schloß Hauska, Burgruine Bösig, Hirschberger Teiche mit dem prachtvollen Kinder-ErholungSheim, Felsendors Drajen, Die Abfahrt soll womöglich am SamStag, den 15.^ Mai, um 12.20 Uhr mittags erfolgen. Die

Lkratur »Im Schützengraben der Heimat" nennt Friedrich Alexan die.Geschichte einer Aene- tation", erschienen bei Edition» Mötiore- Paris. Der Autor, der da Leben und Leid jener schildert, die dje Hinterlandsschrecken des Weltkriegs halbwüchsig in Deutschland erlitten, ist ein aufmerksamer Beobachter, ein interessanter Erzähler und ein lvarmsühlender, fein organisierter, sozialistisch denkender Mensch. Diese Tatsachen gleichen in Hohem Maße aus, daß sein Buch an'die größere Epik etwa von Glaesers .Jahrgang 1002" nicht heranreicht und daß ihm die Kraft konzentrierter Gestaltung und auch jene Har­monie fehlt, die uns zu jedem Kunstwerk zu gehören scheint, auch wenn eS dessen besondere Aufgabe ist, Disharmonien zu malen und Stücke des Chaos ein­zufangen, das diese Welt darstellt und gerade die West, wie sie sich im letzten Vierteljahrhundert offen­barte. Nichtsdestoweniger halten wir dieses Buch für eine gute, mutige, Alter wie Jugend aufklärende Arbeit.. I. g. Billie, welchen meinst D«? Echter Humor ist selten, zumal in unserer Zeit. P. G. Wodehouse aber, dem wir diesen köstlichen Roman verdanken,' besitzt Humor in hohem Grade. Mehr als lustig(und ein bißchen satirisch) will er nicht sein, aber das ge­lingt ihm so aiiSgezeichnet, daß man während der Lektüre immer wieder vergnügt vor sich hinlächeln, manchmal aber auch hellmif auflachen kann. Der so rührige und respektable Verlag Julius Kiitl'S Nach­folger in Mähr.-Ostrau hat sich mit der ausgezeich­neten Ilebersetzung dieses absonderlichen Liebes­roman» aus dem Englischen ein neues schöne» Ver­dienst erworben.

Urania-Kino, Kllmenkkä 4. - Fernsprecher 61623. Pensionat der Zarin Carlo Reni.

Hana Vttovä in dem FilmMädchen in der Auslage"

Die Ordnung der Dinge Eine russische Geschichte aus dem Jenseits, mitgeteilt von Gramen Das, was sich mit mir zugetragen hat, muß sicherlich ganz unglaubwürdig erscheinen. Viele werden frank und frei erklären:«Ein wüstes Gefasel und gleich der Religion Opium für das Volk." Ich fühle mich indessen verpflichtet, dennoch darüber zu berichten, da man über der­artige Tatsachen unmöglich stillschweigend hin- tveggehen kann. DaS Ganze begann, wie gewöhnlich, mit einer belanglosen Sache. Durch einen Zufall lvurden mir bei der Gehaltsauszahlung in mei­nem Amte die mir für Ueberstunden gebührenden zlvei Rubel vierzig Kopeken nicht angerechnet und auch nicht ausgezahlt. Meine Gesundheit ist nicht die beste und niein Organismus sehr angegriffen. Nichtsdesto- tveniger, im Belvußisein meiner guten Sache, hielt ich es für ausgeschlossen, auf diesen Betrag zu verzichte», und entschied mich dafür, den gesetz­mäßigen Kampf um-die-Wiederherstellung meiner Rechte bis zum siegreichen Ende auszutragen. Die Ovdnuüg der Dinge kannte ich hinrei­chend. Ich versah'mich mit'allen möglichen Doku­menten und Bescheinigungen, verfaßte ein ent­sprechendes Gesuch und richtete es direkt an die Kassenabteilung unseres Amtes. Dort nahm man das Gesuch entgegen, ich aber fragte, da ich ja die Ordnung der Dinge kenne:Bitte, was hat jetzt zu geschehen? Soll ich mich direkt an die Kontrolle wenden, oder wird die Sache von der Administra­tion weitergeleitet?"

Auf diese ineiue Frage erhielt ich zu meinem höchlichsten Erstaunen folgenden Bescheid:Was Ihnen nicht einsällt, Genosse, tvo doch Ihr be­rechtigter Anspruch auf der Hand liegt?" Ich bin von schwächlicher Konstitution, des­halb vermied ich joden Streit und meinte bloß: Das müssen Sie freilich besser verstehen, Ge­nosse! Also jetzt wird es sich vermutlich empfeh­len, in einer Woche um dieselbe Zeit oder noch besser in zehn Tagen wieder vorzusprechen?" Völlig unerwartet traf mich die Antwort wie ein Donnerkeil:Warum nicht gar, Genosse? Wozu sollten Sie sich abermals herbemühen? Wir schreiben Ihnen eine Anweisung, und Sie können das Geld an der Kasse beheben." Das brachte mich ganz aus dem Konzept. Welche sadistssche Schikane verbarg sich hinter die­sen formell einwandfreien Worten? Ich erlitt einen Schivächeanfall und mußte mich Hinsehen. Nichtig, fünf oder waren eS sieben Minuten spä­ter erhielt ich tatsächlich eine Anweisung auf eine Summe im Ausmaß von zwei Rubel vierzig Ko­peken, mit der ich einfach an die Kasse zu gehen hatte. An der Kasse sagte ich höflich, ohne heftige Forderungen zu erheben:Die Ordnung der. Dinge ist mir bekannt, Genosse Kassier. Ich wollte Sie nicht belästigen, denn es ist schon zwei Minuten über drei und die Kassenstunden sind um drei vorüber... Ich ivollte bloß fragen, ob ich morgen kommen soll oder besser in zlvei Tagen?" Als Antwort darauf wäre der Kassier be­rechtigt gewesen, einfach das Schalierfenster zu­zuschlagen und ich hätte den Mund halten müssen. Kenne ich etwa die Ordnung der Dinge zu wenig?

Statt dessen sagte er kurz:Bitte auf der Rück­seite zu unterschreiben, Genosse!" Und zahlte mir zwei Rubel, vierzig Ko­peken aus. Mein Gesundheitszustand läßt vieles zu wünschen übrig. Schon durch das Vorangegangene beträchtlich erschüttert, trat ich auf die Straße hinaus, tvie im Nebel, mit schlotternden Knien. Mechanisch preßte meine Hand die zwei Rubel vierzig Kopeken, die ich soeben ohne alle Mühe er­halten hatte, und mir ging auf einmal der Ge­danke durch den Kopf: Und das sind sogar mehr als zwei Rubel vierzig Kopeken, sondern tm Hin­blick aüf die Herabsetzung der Preise um zehn vom Hundert in der Tat zwei Rubel vierund­sechzig'Kopeken. Diesen läppischen Gedanken suchte ich na­türlich zu'bannen, weil l ich eben die Ordnung kenne. Bei dem. Laden der Kooperative vorüber­kommend, las ich einen Anschlag, auf dem die Herabsetzung der Preise angekündigt stand. Ich ließ mich indessen nicht irreführen und suchte mit den Augen einen zweiten Anschlag: Mit Rücksicht auf die Herabsetzung der Presse bleibt das Maga­zin drei Tage geschossen. Aber nichts dergleichen. Nicht genug daran, der Laden Ivar nicht wegen der Umrechnung der Warenpreise, noch einer Revisüm wegen ge­schlossen. Ich will es kurz sagen: Er Ivar geöffnet. Ich hin ein leidender Mensch und kann mir nicht, erlauben, auf langwierige Einzelheiten ein- ugehen. Daher sage ich eS in dürren Worten: Die Presse waren wirklich herabgesetzt! Ich-besitze zahlreiche akute und auch chro­nische Leiden. All hiefe 7 Sachen hatten mich arg hergenonunen, mir, würde ganz übel. Deshalb

kaufte ich nichts und begab mich eilends ins Am- bulatorium. Dieser Weg war selbswerständlich voll­kommen zwecklos. Bevor ich noch' hinkam, ivurde ich von Unruhe gequält. Im Ambulatorium an­gelangt, zog ich dies in Betracht und gestand reu­mütig:Bitte um Ensschuldigung. Ich habe augenblicklich weder mein Ausstellungsdekret mach einen Krankenzettel bei mir. Die Ordnung der Dinge ist mir nicht unbekannt. Nur meines Zu­standes wegen ließ ich dies außer Acht,.. Bitte, um welche Zeit soll tch mich morgen mit allen Do­kumenten einfinden?"- ' Welche Ueberraschung, als man mir sagte: Hat nichts auf sich. Wo Sie doch krank und hilfsbedürftig sind." Meine Gesundheit war.schon längst unter­graben, mein Organismus zerstört. Die Nerven versagten». Diese Ueberraschung fuhr mir in die Glieder, mir wmbe es schwarz vor den Augen. Ich sank um und verschied sanft. DaS war noch, gar nichts: Das kann jedem zufwßen. Ader, nun oblag es meiner Frau, um das Begräbnisgeld einzükommen. Sie tat so und erhielt es innerhalb eines, sage und schreche, eines Tages. Auch ineine Gattin ist sehr nervös. Mit ihrer Gesundheit ist nicht zu spassen, und ihr Kör­per ist nicht widerstandsfähig. . Ebenso ist ihr die Ordnung der Dinge nicht fremd. Daher, steht zu befürchtem daß ihr diese unvorhergesehene Erledigung übeib missptelt...> Die Gesundheit ist wichtiger als das Geld. HolS der Teufel., Besser sie hätte!vas inS Leih­haus getragen, um. für das Geld mein Begräbnis zu bestreite». Uebrigens, leicht gesagt: Im Leih­haus berpfändenl Ich kenne die Ordnung.>' ,(Deutsch von G. SB.)"

Bezugsbedin g u ng- n: Bei Zustellung in» Hau » oder bet Bezug durch die Post monatlich Xi 16., vierteljährlich Xi 48., halbjährig Xi 96.. ganzjährig Xi 192... Inserate werden laut Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß . Rückstellung von Manuskripten erfolgt'-nur bei Einsendung der Retourmarken. Die Zeitungsfrankatur wurde von der Post- lind Tele» . graphendirektion mit Erlaß Rr. 18.800/VII/1980 bewilligt. Druckerei:Orbis". Druck-, Verlag»- und 8eitung»-A.-B.. Prag .