Nr. 115

Sonntag, 16. Mai 1937

Sudetendeutsɗfier Zeitspiegel

Günstige Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den deutschen   Bezirken Böhmens  

121%

11

10

1935

7

IIL

1936

20 deutsche   Bezirker ( Industriebezirke)

1936

10 deutsche   Bezirke ( landwirtschaft. Bezirke)

1936

1937

1935

1936

das ganze Land Böhmen  

1936

1935

1936

IV.

V. VI. VII. VIII. IX. X.

XL

XII.

1937

10,4%

7.4% 6,8%

5,7%

5,1%

3.4%

Das Diagramm veranschaulicht die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ſowohl im ganzen Lande Böhmen   als auch in der Gruppe der Bezirke mit einer mehr als 80prozentigen deutschen   Mehrheit; von diesen sind 20 Industrie- und zehn landwirtschaftliche Bezirke. Die Gruppe der deutschen Industrie­bezirle umfaßt: Asch, Braunau  , Böhmisch- Leipa  , Tetschen  , Dauba  , Faltenau, Friedland  , Eger, Joachims­ thal  , Karlsbad  , Grasliz, Reichenberg  , Neudet, Deutsch- Gabel, Preßniz, Rumburg  , Schluckenau  , Trau­ tenau  , Warnsdorf und Sohenelbe; die Gruppe der deutschen   landwirtschaftlichen Bezirke umfaßt: Kaa ben, Kaplitz  , Elbogen  , Marienbad  , Tepl  , Plan, Po dersam, Tachau  , Senftenberg   und Ludis.

Das Diagramm drückt das Verhältnis der Zahl der nichtuntergebrachten Arbeitswerber zur gan­zen Bevölkerungszahl aus; es geht daraus hervor, daß die Abnahme der Arbeitslosigkeit in den deut­schen Bezirken relativ weitaus rascher vor sich geht als die Abnahme der Arbeitslosigkeit im ganzen Lande Böhmen  , wenn sie auch in den absoluten Ziffern einstweilen höher bleibt als in den tschechischen Gebieten. Im April vorigen Jahres erreichte das Verhältnis der nichtuntergebrachten Arbeitswerber zur gesamten Bevölkerungszahl in den deutschen Induſtriebezirken 10.4 Prozent; im April des heurigen Jahres sant dieser Prozentsaz auf 7.4 Prozent, also um drei Prozent, während in ganz Böhmen   ein Rüdgang von 5.1 auf 3.4 Prozent, also von nur 1.7 Prozent, verzeichnet wurde. Diese Besserung hat sich in den deutschen Industriebezirken während der leßten Monate wesentlich verstärkt, wie dies die quergestrichelte Fläche zeigt. Aus diesem Ergebnisse geht hervor, daß die letzten Regierungseingriffe die Einreihung unserer deutschen Gebiete in den Prozeß der wirtschaftlichen Gesamterholung sehr be= schleunigt haben. Der Prozentsaz der Arbeitslosigkeit ist in diesen Bezirken naturgemäß einstweilen höher als in den tschechischen Gebieten, aber die Intensität der Abnahme der Arbeitslosigkeit ist bei ihnen im Verlauf der letzten Monate doppelt so groß.

SdP- Unverschämtheit

Stöhr diese Gehaltskürzung dem sozialdemokrati­schen Minister zu verdanken habe. Stöhr verwahrte Beim Bezirksgericht Grulich   kam es am fich energisch gegen derartige politische Aeußerun 13. Mai gelegentlich einer Alimentationsverhand gen, aber Dr. Franke schloß sich ihm, als Stöhr Tung zu politischen Auseinandersetzungen zivis cinen Stempel holen ging, auf dem Weg zur schen dem SdP- Führer Notar Dr. Fri Straße an, politisierte weiter und erklärte u. a.: Frante und einem gewissen Eduard Stöhr aus Wenn alle zu Henlein   und zur Volksgemeinschaft Lichtenau, und schließlich zu einer Anzeige hielten, dann gäbe es nicht nur keine solchen Lohn­gegen diesen Dr. Frante. Da nämlich Stöhr ver- fürzungen, sondern dann wäre überhaupt für die Tangte, daß ihm seine Alimentationsverpflichtun- Deutschen alles besser. Als Stöhr dem Henlein gen ermäßigt würden, weil er als Eisenbahner mann auch darauf die entsprechende Antwort ge­schon längere Zeit ein niedrigeres Einkommen geben hatte, erwiderte dieser, daß hinter dieser habe als früher und weil seine siebzehnjährige Boltsgemeinschaft Hitler   stehe und daß alles viel Tochter jetzt in Arbeit steht und selber verdient, besser werden werde. Da diese Aussprüche vor entgegnete ihm der SdP- Mann Dr. Frante, daß Zeugen fielen, wurde Dr. Friz Franke von der

Reiche Erde-

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armes Volk

In unübersehbarer Weite erstreckt sich das Saazer Hügelland. Große Flächen schwarzen und braunen Aderbodens dehnen sich darüber hin, durchsetzt mit grünen Saatfeldern und blumigen Wiesenhängen. Das besondere Merkmal der Gegend aber bilden die unendlichen Wälder ver­mitterter prauer Rundhölzer, die aus dem fetten Boden emporragen. Hopfenstangen sind es, die als Dach ein Drahtgeflecht tragen, vor dem lichte Hanfschnüre in unzähliger Menge bis auf die Erde hängen. An ihnen rantt sich dann später der Hopfen empor.

Ein leichter Morgenwind weht, streift über das Ackerland. Ueber den dampfenden Schollen und dem jungen Saatengrün strahlt rotgolden die Sonne. Die zarten Halme wiegen sich leicht im koſenden Wind, daß die Tautropfen darauf wie glitzernde Perlen funkeln. Von den Aeckern steigt ein betäubender Dunst auf; es riecht nach frischer Erde.

Fruchtbares, reiches Land ist es, das sich hier ausbreitet. Land, das seine Besizer in unermeß licher Fülle mit Gaben beschenkt. In den Tagen des Hochsommers wogen goldgelbe Aehrenfelder in bes junen her arreſte Wind hauch bringt es in wellenförmige Bewegung, daß es aussieht, als ob ringsum Wasser wären. Bald werden Schnitter über die Wiesen schrei­ten oder Mähmaschinen darüberhin fahren. Dann wird die grüne Pracht vernichtet. Das frische Gras wird in der sommerlichen Sonnenglut ge­trodnet und als peu für den Winter eingelagert. Das wird dann ein töstliches Duften in den ab­gemähten Wiesenhängen. Tausende fleißiger Hände werden sich regen, um Scheuern und Böden au füllen.

Im Hochsommer wird das Getreide einge­

Geite 3

1937 wurde ein neuer Abschnitt im Zusam menleben der Völker unseres Staates eingeleitet. Wir stellen mit Befriedigung fest, daß durch die Richtlinien der Regierung, an deren Zustandekom men Staatspräsident Dr. Beneš und Ministers präsident Dr. Hodža hervorragenden Anteil haben, Gendarmerie einvernommen und sodann gegen ihn der Weg zu einer wahrhaften Befriedung im Staate gewiesen ist. Der Aufang ist ge= die Anzeige erstattet. In Grulich   wirbelt dieje Affäre um so mehr Staub auf, als demnächst macht. Es ist Sache der Regierung, dafür zu Henlein   diese Stadt mit seinem Besuche beglük- in allen Zweigen der staatlichen Verwaltung tat­sorgen, daß die nationalpolitischen Abmachungen

fen will.

sächlich Früchte tragen und dadurch zur inneren Befriedung des Staates im Interesse aller seiner

Der ohnmächtige Henlein Bölfer beitragen."

Die Unternehmer trotzen dem sozialen Gebot...

Steigende Arbeitslosigkeit in Preßburg  

Seit Wochen steht die Arbeiterschaft des Unser Bruderblatt. die Volksstimme". Etrich- Betriebes im Kampf gegen ein Unterneh= mertum, dessen asoziale Gesinnung von sämtlichen Preßzburg, macht darauf aufmerksam, daß im politischen Richtungen erhärtet, auch von der SdP April die Arbeitslosenzahl in der Slowalci von nicht bestritten, sondern durch Selbstzeugnisse bc= 139.919 auf 111.238 gejunfen, in Presburg  selbst aber von 4863 auf 4903 gestiegen ist, ob­legt wurde. Vor kurzem hat Herr Henlein   wieder ge- zivar es in Preßburg   eine stärkere Bautätigkeit droht, er werde alle unsozialen Unternehmer aus gibt. Die Ursache dieser Erscheinung liegt darin, der Volksgemeinschaft entfernen. In starken Wor­daß nach Preẞzburg von weit und breit Arbeitss ten hat er zum foundsovieltenmale versprochen, ose kommen, die in Preßburg   Arbeit finden. Nun daß er einen neuen Geist durchsetzen werde, daß haben ja gewiß auch die Arbeiter außerhalb es so nicht weitergehe. In frechen Flugblättern Preßburgs ein Recht darauf, Arbeit zu bekommen, hat die SdP für die sozialen Uebel den Mar- aber man darf die Arbeitslosigkeit gerade unter rismus" verantwortlich gemacht, der in der den Deutschen   in Preßburg   nicht vermehren. Es ist ein unhaltbarer Zustand, daß die deutschen Krife! es nicht gewagt habe, zu kämpfen. Nun wir warten auf Henleins Taten, warten, daß er Arbeiter Preßburgs in der Stadt selbst teine ein Machtwort spreche, ein Erempel Arbeit finden. Die Verzweiflung unter den deut­schen Arbeitslosen Preßburgs ist groß und es ist statuiere, daß er den Arbeitern helfe und gegen die Unternehmer vorgehe. Herr Dr. Nel 1- Zeit, daß da Abhilfe geschaffen wird. nter ist angeblich ohnmächtig, er besitzt nur ein Zwanzigstel der Fabrik und sein Schwager iſt zwar der Leiter des Ganzen, aber er hört wohl nicht auf Kellner, den fozialen Kämpfer?! Herr Dr. Dr. Sta de ist machtlos, denn er ist ja der An­gestellte der Unternehmer und steht nur mit der Sälfte feiner völkischen Persönlichkeit im Lager der Volksgemeinschaft, mit der andern im Lager der Ausbeuter. Aber Henlein, Henlein  felbst? Ist auch er ohnmächtig? Hört man nicht auf ihn? Trotzen ihm die Unsozialen und kann er sich nicht wehren?

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Warum fragt die Rote Fahne"? Die ,, Rote Fahne" bemüht sich krampfhaft, ihre Leser dadurch zu unterhalten, daß sie ununterbrochen die Frage stellt, warum der Sozialdemokrat" schweige. Was haben wir denn verschwiegen? wurde oder daß Litwinow   bei der Krönung in Etwa, daß Tuchatschewski   in die Wüste geschickt darüber entsetzt, daß wir über die Wühlarbeit London   war? Seine Spur! Die Rote Fahne" ist der Troßkisten in Barcelona   nichts berichten und daß auch Genosse Paul in seinen Vorträgen nichts davon erzählt. Es gibt bekanntlich eine Krankheit Delirium tremens bei welcher der davon Befallene weiße Mäuse sieht. So sehen die Kommunisten jezt überall Troßtisten und es ist möglich, daß sie auch die Zusammenkunft Hit­ lers   und Mussolinis als ein Werk Troytis an sehen. Der Hauptschlager der Noten Fahne" aber ist, daß sich in der Redaktion des Sozialdemo frat" eine troßfistische Zelle befinde. Das ist Herr Sandner ist wieder Sozialreferent allerdings wahr, aber nur zur Hälfte. In der geworden. Herr Wolfner ist enthoben worden. Redaktion des Sozialdemokrat" befindet sich Ist das eine Gefte, eine Maßnahme, ein Anfang? zwar eine Zelle, aber nicht eine troẞtiſtiſche, ſon= Die Etrich- Arbeiter und Schntausende andere dern eine Telephonzelle, wie sich die Her­brennen darauf, es zu erfahren, durch Taten, ren von der Roten Fahne" überzeugen können. nicht in Worten!

Das Volk wartet auf Antwort. Es würde sich heute vielleicht mehr für die Stellung Henleins zu den deutschen Unternehmern als für feine Polemiken gegen den Staatspräsidenten in­teressieren. Es ist doch brennend wichtig zu wiffen, ob Henlein   wirklich so kläglich schwach, so ein zit ternder Waisenknabe vor den Unternehmern ist, wie es nach dem bisherigen den Anschein hat.

Die nationalpolitische Bedeutung der Feber- Vereinbarungen

Am Donnerstag fand in Trautenau   eine Sißung der Reichsparteivertretung des Bundes der Landwirte statt, in der die Berichte des Ministers Dr. Spina und des Parteivorsitzenden  Gustav Hacker   einmütig entgegengenommen und eine Kundgebung beschlossen wurde, in der es heißt: Die letzten Monate waren für das Su­detendeutschtum von großer nationalpolitischer Be­deutung. Die Bestrebungen und die Arbeit des deutschen Aktivizmus beginnen Früchte zutragen. Am 18. Feber

"

und erschöpft legen sie am Abend ihre Werkzeuge aus der Hand. Das weiße Gold" bringt wohl

bracht. Mit dem beginnenden Tag, dann, wenn im fernen Osten der erste Lichtstrahl den Horizont befäumt, beginnt die Arbeit des Erntevoltes. In unendlichen Reichtum, aber nicht jenen, die damit ewigem Einerlei blinken die Sensen als glizernde die härteste Mühe haben. In langer Kette rollen Streifen in der Morgensonne, flingt ihr leiser die schweren Wagen dahin, vollbeladen mit Zucker­Ton, das Lied der Ernte singend. Emsige Arbei- rüben. Alle nehmen sie den Weg zur Zuckerfabrik terinnen raffen das Getreide zu schweren Garben oder zur nächsten Eisenbahnhaltestelle, wo sie ver­zusammen und nach furzer Zeit schwanken hoch- frachtet und weitergesandt werden. beladene Fuhriverte über die Stoppelfelder hin, Die Landarbeit ist schwer und mühevoll. Der schaufeln über die zerfurchten Fahrivege den Ge- Boden des Landes ist getränkt mit dem Schweißze höften zu. Erntezeit, einzigartiges Geschehen. der Menschen. Vielleicht ist er gerade deshalb so Auf den Höfen und freien Feldern lärmen unbeschreiblich fruchtbar. Die Saazer Erde ist Dampfdreschmaschinen. Schwere Getreidesäcke wer reich und birgt Gold in sich, Gold, das freilich den abgefahren, Spreu und zerquetschtes Stroh nicht in gelben Körnern gesammelt, sondern auf türmen sich zu hohen Haufen. Scheuern und Spei- schwankenden Erntefuhren heimgeführt wird. Die cher find zum Versten voll, Mühlen arbeiten Tag verschwenderische Fülle der Natur und ihre Frei­und Nacht. Die Früchte monatelanger schwerer gebigkeit kommt aber leider nicht allen zugute. Nur Arbeit werden eingeheimst. eine bestimmte Schichte ist es, die an dem Reich­tum beteiligt ist.

Auf dem Lande ist es so und vielleicht noch weitaus schlechter wie überall. Nicht jene erhal ten den Anteil an den erzeugten Produkten, die ihn auf Grund ihrer unermüdlichen Arbeit ver­dienen würden, sondern die Besißer des Grund und Bodens.

Bübereien der kommunistischen   Presse. Die kommunistische Presse hat anläßlich des gemein­gefährlichen Anarchistenputsches in Katalanien  nichts Besseres zu tun gewußt, als in breiter Front von neuem ihre alberne und schandbare eße gegen die angebliche Tropfistenzelle in der Redaktion des Sozialdemokrat" aufzuneh men. Wir fümmern uns sonst wenig um die Phan­tajien und Lügen der Herrschaften, die der Einheit der Arbeiter mit systematischen, geradezu denun­ziatorischen und auf jeden Fall ordinär demagogi­schen Bezichtigungen sozialdemokratischer Funk­tionäre dienen wollen. In dem Fall Barcelona   ist die Sache aber denn doch so arg, daß es einer Fest­nagelung bedarf. Wie unsere Leser wissen, haben wir einigemale den Putsch und seine Urheber aufs

der zehnstündigen Arbeitszeit würde ein Arbeiter der ersten Kategorie knappe zehn täglich ver­etwas höher, aber bedeutend ist es nicht.

dienen. Bei Afforden liegen die Verdienſte wohl

Ein ständig auf dem Hose beschäftigter Ar­beiter hat als Fütterer oder Schafhirt Anspruch auf ein Monatsgehalt von 150, als Pferde­fnecht 140 und als Ochsenknecht 125. Der ständig beschäftigte Arbeiter erhält auch eine Na­turalentschädigung. Diese besteht aus der Woh­mung und verschiedenen Lebensmitteln, ist jedoch keinesfalls so gehalten, daß Ueberschüsse erzielt werden können.

So wohnen in diesem Gebiete Reichtum und Armut knapp nebeneinander. Es ist das Wider­sinnige eingetreten, daß der Hopfenweiner sich kein Bier und der Rübenarbeiter teinen Zucker kaufen tann. Mitten im Reichtum der Natur hungernde Menschen, leidendes Volt. Kann sich die Tollheit und der Wahnsinn unserer Gesellschaftsordnung gründlicher offenbaren als hier?

In den Tagen des späten August fommen dann die Hopfenpflücker in das Land. Tausende sind es, die aus allen Gebieten unſeres Grenz­ſtriches herbeieilen. Vom frühen Morgen bis in Dieses gequälte Landvolk aus den Niederum­die sinkende Nacht wimmelt es auf den Feldern, gen seines ach so elenden Lebens, das eine einzige die in ihrer Beweglichkeit Ameisenhaufen gleichen. Kette der Not und Entbehrungen ist, herauszufüh= Hopfenpflücke! Arbeitslose aus den Industrie­ren in ein anderes, besseres Dasein, das ist die gebieten kommen seit Jahren daher, um einige Ein fleißiges Volt lebt neben dem Ueberfluß Aufgabe, die wir als Sozialisten zu erfüllen haben Kronen zu verdienen. Es ist harte Arbeit, die sie des Landes, dem ungeheuern Reichtum des Bodens. und für die die tapferen Kämpfer der Landgebiete da leisten, Arbeit, bei der sie sich rauhe und blutige in bitterster Armut und Not. Landarbeit ist in- in den Reihen unserer Organisationen streiten. Winger holen, aber tros allem nur färgliche Löbne folge der Waſdiniſierung der Großbetriebe zullen inreinigten und mileibenden Menichen erhalten. Die Arbeitszeit ist, wie übrigens bei einem großen Teile Saisonarbeit geworden. Wäh- zu helfen, das ist die Aufgabe, die uns gestellt ist, allen Landarbeitern, während der Erntezeit prat- rend der Wintermonate lebt ein bedeutender Teil der wir gerecht werden wollen im Interesse des tisch unbegrenzt; sie beginnt und endet mit dem der Arbeiterbevölkerung von den fargen Unter- Volfes. Es wird einmal ein Erntetag kommen, Taae. Wenn sich am östlichen Himmel der erste stüßungen, die Arbeitslosen gewährt werden. an dem die Saat unseres sozialistischen Zukunfts­Helle Streifen zeigt, strömen die Menschen, Frauen. Auch während der Saison kann der Land- wollens aufgeht. Not und Jammer ein Ende fin­Mädeln, Männer und Burschen hinaus und erſt arbeiter sich keine Reichtümer sammeln. Die den, ein Tag, an dem die Sonne auch für die wenn die abendliche Dämmerung hereinbricht, teh- Stundenlöhne für diese schwere, aufreibende Ar- Landarbeiter, nicht zu neuer Plage, sondern zu ren sie wieder heim. beit wurden vertraglich geregelt. Sie betragen Glück und Wohlstand aufgehen wird, und sie ihren für erwachsene Männer und starte Burschen 1.45 gerechten Anteil an dem Segen ihrer reichen und , für Burschen über 16 Jahre, Frauen und er- verschwenderischen Heimat erobert haben werden. wachsene Mädchen 1.05 und für Beschäftigte Dafür fämpfen wir, die Industricarbeiter, gemein­unter 16 Jahren 0.85. Bei der Einhaltung jam mit dem Landvolk.

Später dann werden nur noch die Rüben ge­erntet. Harte, unsagbar harte Arbeit ist es, die da geleistet wird. Mit etvig gebeugtem Rüden schreiten die Menschen über die Felder hin, müd

Franz Kern.