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Im Schnittpunkt

Dienstag, 25. Mai 1937

historischer Schicksalslinien

Die Rede des Genossen Jaksch:

Seit dem März 1938 vollzieht sich unser Wir Yen unter em Dittat ber kempott tit. Schon bei den Wahlen am 19. Mai 1985 hat sich erwiesen, daß die innerpolitische Eigengesetzlich feit des Landes bei Ludig, Laun und Pilfen aufhört und daß in unseren deutschen   Gebieten außenpoliti sche Momente eine überragende Rolle spielen. Ich habe das in manchen Versammlungen in der Weise auszudrücken versucht, daß ich sagte, die entschei­dende Frage für die Gesinnungsbildung und für die politische Saltung der" ehrheit der Sudetendeutschen  ist die, ob Sitley Gymmt oder nicht.

Unsere Auseinanderseßung mit Senlein vollzieht sich ungefähr so, daß wir ihn immer wieder durch innerpolitische Vorstöße in Schwierigkeiten bringen und daß er, so oft er durch trisenhafte Vorgänge in feiner Partei oder auch durch Mißerfolge in der Innenpolitik in Verlegenheit kommt, immer wieder irgendeine Meise nach London  , Berlin   oder Rom   ver­anstaltet und dadurch die Stimmung seiner Anhänger aufs Neue belebt. Das heißt, wir können die außen­politischen Wirkungen auf unseren Bereich nicht aus­schalten, aber wir müssen versuchen, ihre Einwirkung abzuschwächen und sie im Denken unserer Menschen zu verstärken./

Ta iſt eingangs festzustellen. daß die demo­Pratische Friedensfront unbestreitbar ver­fügt über ein lebergewicht an Waffen, der wirt­schaftlichen, finanziellen und moralischen Reserven, der Faschismus demgegenüber über ein ausgefpro­chenes Nebergewicht an Provaganda. Unsere Men fchen leben in dem unmittelbaren Einflußbereich der faschistischen Propaganda. Große Teile unserer Su detendeutschen find hitlerischer gesinnt als viele hit­Teranhänger im Reich drüben, weil sie nur den äuße­ren Schein und Glanz der Diktatur fehen und das Leben unter dem Schrecken der Diktatur nicht am eigenen Leibe spüren.( Sehr richtig!) Darum müs fen wir unsere Menschen lehren. Sein und Schein au unterscheiden und dem einseitigen Weltbild des Faschismus das richtige Weltbild der heutigen Lage gegenüberzustellen.

Die demokratische Front

In der heutigen europäischen   Situation gibt es drei Gruppen. Es gibt eine demokratisch fozialistische Front, daneben das Lager des Faschis mus und neben diefen beiden Gruppen das Lager der sauvankenden Kräfte, die nicht wissen, wo sie jich anschließen soller, aber entschloffen sind, auf jeden Fall mit den stärkeren Bataillonen zu gehen. Solche schwankenden Kräfte haben wir aber auch hier im

Lande.

Blums

Als zweites Moment, das in voller Tragweite einzuschäßen ist, haben wir die Aufrüstung Englands.

" Ein weiteres Moment ist der Zusammenschluß der drei skandinavischen Staaten unter

Nr. 121

Was Italien anlanat, so find so ziemlich aller Zehn Pastoren eingekerkert Beobachter darin einig, daß die wirtſchaftlichen Ver­hältnisse Italiens   viel, viel schlechter sind als die

Berlin.( Havas.) Behn deutsche   Pasto­Deutschlands. Eine gewisse Nervosität des Regimes ren wurden in den letzten Tagen eingeferfert, ist davon deshalb, damit vielen Versammlungen gesprochen. Aus seiner Dar­

flaufstellen a n i en hat Genoſſe Baul in babuit acht derfelben bes 14 baſture" withe ver

stellung und vielem anderen, was wir wissen, tön- boten zu predigen und 15 Pastoren wurden von nen wir vielleicht den Schluß ableiten, daß keine ihren Pfarren ausgeschlossen. Diese Maßnahme Aussicht mehr auf einen Sieg Francos besteht, eher wurde am Sonntag den Gläubigen der Bekennt­vielleicht auf einen republikaniſchen Sieg oder auch niskirche mitgeteilt. auf ein Unentschieden, wobei noch jahrelang_ge= fämpft würde. Größeren Prestigegewinn aus Spa­ nien   wird der Faschismus nicht mehr ziehen. Rußland kein Beispiel für uns

Kronprinz Michal in Warschau Warschau  . Der rumänische Kronprinz Michal ist Montag früh in Warschau   eingetroffen. Er In Rusland   scheinen Dinge unter der wurde am Bahnhof von den Warschauer Gesand­Oberfläche vorzugehen, welche eine ernste politen der Kleinen Entente   und der Baltanentente­tische Serife des System& andeuten. Staaten sowie vom französischen   Botschafter be= Wassenverhaftungen und Hinrichtungen find doch grüßt. Da sein Gepäck in Köln   zurückgeblieben immer der Ausdruck einer weit verbreiteten Unzu var, mußte der Prinz im Straßenanzug an einer friedenheit. Klar scheint es, daß die bolſchewiſtiſche Rezeption teilnehmen. Erst ein Sonderflugzeug Diftatur nicht sene felbständige Energie erweden fann, die eine sozialistische Gesellschaft braucht. Das brachte ſein Gepäck nach Warschau  . Der Prinz ist für uns wichtig, weil wir immer den Stand- besuchte im Präsidentenpalais den Präsidenten punkt vertreten haben, daß nur freie Men Moscicki   und den Marschall Rydz- Smigly. fchen jene Tatkraft entwickeln können, die der So­zialismus braucht. Ich glaube nicht an eine rasche Umkehr in der Sowjetunion  , aber für die Schluß fen längs der Grenze. wo sogar teilweise noch eine abrechnung zwischen Sozialdemokratie und Kommu- Runahme der Arbeitslosigkeit au ver­nismus bin ich überzeugt, daß uns die Geschichte zeichnen ist. Das ist auch ein bedeutsames poli­noch eine große Genugtuung für das bieten wird, tisches Problem. Wir fönnen uns nicht was uns die Kommunisten seit 1920 angetan haben. auf die automatische Belebung allein verlassen. Im Die Möglichkeit friegerischer Ueberraschungen Gegenteil, gerade jest muß die Belebung zu instea ist in den Hintergrund gedrängt worden. Für matischer sozialer und wirtschaft. Deutschland   hängt sehr viel davon ab, wie die neue licher Aufbauarbeit einsetzen. An Stelle der Ernte ausfällt. Industriefriedhöfe müssen neue Industrien geschaffen werden oder öffentliche Arbeiten, Straßenbauten usw. in Angriff genommen werden. Das Problem der 50­bis 65- Jährigen muß sozial gelöst werden, iener armen Menschen, die nicht mehr in die Betriebe hin einkommen und die von der Sozialversicherung nichts erhalten( Schr wahr!).

zwei Gesichtspunkten zu verstehen. Volen will um leben Breis verbindern, daß irgendeine Anuägerum zwischen Deutschland   und Rußland   erfolgt, weil es dadurch in die größte Gefahr gebracht würde. Aus diesem Grunde bemüht sich Bed  , einen Gürtel von neutralen Staaten zwischen Deutschland   und Ruß­ land   zu legen, beginnend bei den baltischen Staaten und in letzter Beit fortgesetzt mit dem Verfuch der Ge­winnung Rumäniens  . Dieser Versuch geht darauf zurück, eine Annäherung Deutschland  - Ruß­Tand herbeizuführen, zugleich aber die Tschechoslowa fei au isolieren. Das flingt grotest, muß aber in diesem Zusammenhang angeführt werden, damit die Beurteilung der Gesamtlage möglich wird. Der zweite Gesichtspunkt der polnischen Politik ist, daß es an einem Arrangement zwischen Berlin   und Prag  kommen könnte; in einem solchen Falle befürchtet Polen  , daß die deutsche   Ervansion sich auf den Korri­dor oder Schlesien   und Danzig   konzentrieren würde. Deshalb intrigiert Polen   sowohl gegen die Tsche choslowakei bei deren rumänischem Bundesgenossen als auch in anderen europäischen   Sauptstädten.. Zu den schwankenden Sträften ist in neuerer Reit auch Jugoslawien   zu rechnen. Die jinaite Ver­einbarung mit Italien   bringt zweifellos Jugoslawien eine Reihe wirtschaftlicher Vorteile, die seine Ver­luste durch die Sanktionen wieder ausgleichen follen. Um die Saltung Jugoslawiens   zu verstehen, muß man wissen, daß die Großmächte den kleinen Staaten Das fann von weltpolitischer und weltwirt für die Sanktionsschäden Ersatz versprochen hatten. schaftlicher Bedeutung werden. Auch für unser Land, Dieses Wort ist nicht gehalten worden. Die großen das seine Bereitschaft entwickeln muß, an der Neu­Opfer haben die kleinen Staaten gebracht, und die ordnung des Kontinents aktiven Anteil zu nehmen. Großmächte, die sie hineingestoßen hatten, sind mit Unsere Position ist günstiger geworden. Selbst die den geringsten Opfern davongekommen. Bis vor Henlein  - Bewegung muß einsehen, daß ein Ici­furzem mußte auch Rumänien   zu den Schwanner eberfallstrieg Deutschland­lenden gerechnet werden, weil dort verschiedene poli- Tschechoslowakei nicht mehr möglich ist. tische Kräfte um die Oberhand ringen, das Land aber wenn nur die Möglichkeiten Frieden oder Weltkrieg mit der Ausfuhr von Oel   und Weizen auf Deutsch   bestehen, dann müssen auch die Sudetendeutschen  land angewiefen ist. Deutschland   hat dort mit uns durchdenken, was besser ist. geheuren Geldmitteln einen Putsch zu inszenieren versucht.

Die neue Konjunktur

Bei allem, was wir anbaden, spüren wir das fürchterliche Mißverhältnis zwischen unserer Aufgabe und unserer Straft. Die soziale Arbeit für die werk­tätigen Menschen leisten wir aber weidrittel der Abgeordneten unserer deutschen   Gebiete haben w:: gegen uns und ihre Anhänger warten auf das Wun der, statt in unseren Reihen den Kampf um ihre soziale Position zu führen.

Der Etrich- Streit in Jungbuch ist in Wirklichkeit die moralische Verzichterklärung der SdP auf ihre Arbeiterwähler. Daraus eine politische Tat zu machen, ist unsere Aufgabe.

Der Höhepunkt der faschistischen Offensive im Donauraum war zweifellos die Besprechung Schusch die Phantasie der Menschen auch wieder dem wirk Mit der wirtschaftlichen Besserung wendet sich nigg- Mussolini in Venedig  . In dem bekannten Artikel Gaybas wurde Desterreich der Rat gegeben, lichen Leben zu. Wenn einer unter zehn Arbeit die Nazis in die Regierung aufzunehmen und sich bekommt, so ist auch für die anderen neun die Hoff gleichzuschalten. Dadurch würde die deutsche   Front nung da, auch dranzukommen. Der absolute Buntt bis an die Grenze Englands und darüber hinweg der Hoffnungslosigkeit ist überwunden. Wir können Wir kämpfen um die Ermäßigung der Zucker­verlängert. Dieser Versuch aber scheint nach den jest schon die Tatsache einer neuen Stonjunktur reise 3, um eine bessere Kontrollpolitik, um den Nachrichten, die wir jebt besitzen, weitgehend durch Aufwärtsentwicklung in der Tschechoslowakei   sehr tische Machtfragen. Wir werden immer wieder trach­Abbau des Martellwuchers. Das sind aber rein poli­bejahen. Rein wirtschaftlich gesehen, ist die neue frenzt au sein. Seitdem hat in Wien   die diploma beträchtlich. Im ersten Quartal 1987 ist unsere ten, die Koalitionsparteien aum gemeinsamen Bor­tische Gegenoffensive Englands und Frankreichs   ein Ausfuhr von 1700 auf 2500 Millionen Ke geftie- gehen im Sinne unserer Forderungen au bewegen. gesett und hat nicht nur den Widerstand der regie- gen, im April betrug die Ausfuhrsteigerung 61 Pro­Das demokratisch sozialistische renden Kreiſe Oesterreichs   gegen eine Gleichichals sent. Das find unbezweifelbare Zeichen einer wirt- nofsenschaftsbewegung ist eines Die hocherfreuliche Entwicklung unserer( e= Lager weist in den leßten Jahren und besonders tung mit Deutschland   gestärkt, sondern es ist auch schaftlichen Besserung. Ob es eine echte oder falsche der größten Erlebnisse inunſerer Gesamtbewegung. seit Jahresfrist eine effettive Konsolidie eine sehr energische Initiative in Bukarest   und Stonjunktur ist, ist noch streitig. rung auf. Unter den bezeichnenden Momenten steht Belgrad   entwickelt worden. So hat die jüngste Sie hat die schweren Strifenjahre so gut überstanden. in erster Linie die außenpolitische Aktivierung Sampagne mit einer moralischen Niederlage Muffo sale Behauptungskraft bewiesen. Rings umgeben von ſteigerung von 80 Mill. aufweist, genau fobiel. Die tschechoslowatische Wirtschaft hat eine folos daß sie bereits im lebten Geschäftsjahr eine Umsat Frankreich 3 seit dem Regierungsantritt Léon linis geendet, der auch nicht mehr imſtande ist, dem autarken Staaten und über das autarke Deutschland   als in ihrem Dreijahrplan vorgeschrieben war. Dus Tester Zeit ist viel gesprochen worden von der An- Konjunktur der anderen Länder. Das war ein tendeutschen Arbeiterbewegung derselben Kraft. fleinen Desterreich seinen Willen aufzuzwingen. In hinweg haben wir uns einschalten können in die neue ist ein Zeichen unverwüstlicher Lebenskraft der sude näherung Prag  - Wien  - Budapest  , wo glänzendes Zeugnis für unsere Wirtschaft. Direktor die wir auch in der politischen Partei troß der schwer. reichs durch Italien   eine Rolle spiele. bei zweifellos die Enttäuschung Ungarns   und Desters Bittermann, der Leiter der Wirtschaftsabteilung im ſten Reiten immer wieder feststellen können. Wie die Ministerratspräsidium, hat gesagt, soweit bei uns Gewerkschaften in engster Zusammenarbeit sozialistischer Führung, dem es gelungen ist. auch den. Immerhin ist das die erste Form einer Neu- jondern eine der Unternehmer, die nicht verteidigen, so die Genossenschaften die Intereffen der Diese Sache muß sehr vorsichtig beurteilt wer- noch Strife herrsche, sei es feine Strise der Wirtschaft, mit der Partei die Position in den Betrieben ver­Finnland einzubeziehen, das von Hitler   als Sprung gruppierung, die nicht zu unterschäßen ist, standen haben, sich an die neuen Notwendigkeiten an Konsumenten, deren Kauftraft ſie ſichern, und wo brett für einen Angriff auf Leninarad ansersehen zweifellos den Einfluß Italiens   in Mitteleuropa   zupassen. Auch das ist nicht ganz richtig. aber viel durch sie zur Ueberwindung der Krise hervorragend war. Die Schweiz   hat allen fafciiſtiſchen An zurückdrängt. Desterreich ist nach wie vor ein Gewahres ist daran. Wo noch stillgeleate Betriebe find. beitragen. griffen standgehalten und leistet der faschistischen Be fahrenherd und der einzige Ausweg einer Verda haben die Unternehmer zur Hälfte Mitschuld. wegung zähen Widerstand. Auch in Belgien   ist ständigung zwischen den christlichsozialen Ele- Die Besserung in der Arbeitslosigkeit hat sich in der jüngste faschistische Angriff durch die Aufstellung menten und der Arbeiterschaft stößt derzeit noch auf einigen Gebieten Böhmens   und in größeren Teilen Degrelles gegen Van Zeeland in Brüssel   an der gesaußenpolitische Schwierigtei Mährens noch nicht ausgewirkt. Und ich glaube, meinsamen Abwehr aller Demokraten zuſammen- ten, weil Mussolini   nicht riskieren will, an feiner Mähren   wird noch einige Zeit ein Druckpunkt blei­nebrochen. Grenze eine weider auflebende Demokratie au haben. ben. In Böhmen   haben wir neben wesentlich gebes­Ein Faktum von europäischer Bedeutung ist die unverminderte Behauptung der Demokratie in der langt, so ist bei uns oft die Frage aufgetaucht: Bebeitslosigkeit sich fast unverändert behauptet, Was die Kleine Entente anbe- ferien Orten reine Strifennester, wo die A: Eine innerpolitische Wandlung bei uns bätte die ſteht die Sleine Entente noch, oder nicht mehr?" allem in Westböhmen und in gewissen Wanderbezir= Die Kleine Entente   ist natürlich eine Interessen­ganze europäische Situation augunsten des Faschis­mus beeinflußt. Darum ist unser Kampf für gemeinschaft. Jeder diefer drei Staaten grenzt an die Erhaltung der Demokratie in unserem Lande deih und Verderb ausgeliefert wäre. Die Tschecho­eine überlegene Großmacht, der er einzeln auf Ges bon wahrhaft europäischer, ja welt­slowakei würde darin von Deutschland   aufgefressen, geschichtlicher Bedeutung. Diesen Momenten darf noch die moralische Jugoslawien hätte als übermächtigen Partner Ita­Interſtüßung der europäischen   Friedenspolitik durch lien und Rumänien   die Sowjetunion  . die USA   zugezählt werden.

Tschechoslowakei  .

Die Aktivposten des Faschismus

das Wichtigste ist- den Völkerbund eigentlich Jahmaelegt.

Weiter ist es zweifellos, daß es dem Faschis­mus gelungen ist, den spanischen Bürger frieg au entfeffeln und in deffen Lauf seine ein­

feitige Interventionspolitik durchzuhalten.

Blum, Hitler und Mussolini  

Von größter Wichtigkeit war die Erklärung Léon Wir dürfen freilich nicht übersehen, daß es auch Blums, die durch Louis Lévy   dem tschechischen sozial­für den Faschismus günstige Momente gibt. Musso- demokratischen Parteitag übermittelt worden ist. Von lini ift gegen alles Erwarten und gegen alle politisch einer anderen französischen   Regierung wäre sie nie militärischen Voraussagen die Eroberung Abessiniens zu haben gewesen.( Beifall.) Aber was soll in in verhältnismäßig furzer Zeit und mit relativ ge- Europa   werden, wenn eines Tages die Regierung ringen Opfern gelungen. Das bedeutet eine toloffale aus innerpolitischen Gründen zerfiele? moralische Stärkung des Faschismus und hat eine Blum ist für absehbare Zeit un angreif­gewisse Meinmütigkeit in den benachbarten Ländern, bar. Es hat sich ein gewisser Mythos der Wolfs­besonders in Frankreich  , hervorgerufen und tvas front entwickelt, der es den Kommunisten sehr schwer macht, Extratouren zu tanzen. Die ungeheure Be liebtheit Blums, seine große Popularität ist weit über die Volksfront hinaus im Wachsen. Auch die Volksfront gewinnt noch immer mehr Sympathien. Angreifbar ist das Regime nur von der wirtſchaftli­chen Seite. Bei allem, was wir aus Frankreich   hö­Bu einem gewissen Vorteil für den Faschismus ren, müssen wir im Auge behalten, daß das Regime ist es auch ausgeschlagen, als die sogenannte Achse Blum ungeheuer im Vorteil ist gegen feine Vorgän Rom  - Berlin   installiert wurde. Sie hat sich ger, die wirtschaftlich, finanziell und sozialpolitisch bisher bewährt als Form des engen diplomatischen versagt haben. Diese Regierung ist etwas Rusammenspiels. Es man richtig sein, daß es noch ganz neues und Große 3 in Frankreich  . feineswegs ficher ist, ob Italien   auch im Ernstfall Unsere Unsicherheit in den lebten Jahren wurde mit Deutschland   Seite an Seite stehen wird. Aber dadurch gesteigert, daß wir die Aussichten des Hitler­die Vortäuschung dieses Zusammenachens hat zwei Regimes vielfach falsch beurteilten. Als der von vielen fellos der faschistischen Diplomatie Vorteile verschafft. erwartete rasche Zusammenbruch nicht eintrat, ist usammenfassend läkt fich sagen: In diesem Auf- ein gewisser Pessimismus entstanden. Auch heute und Abwogen der Kräfte, politisch- divlomatischer und fämpfen wieder Optimismus und Stepsis gegen­in Shonien militärischer, ist dem Faschismus rein einander. entscheidender Durchbruch gelungen. Er Alle Entbehrungen, die heute dem deutschen  hat die Bündnisfront Varis- Prag- Moskau troß Wolfe auferlegt werden, können sich nur solange pos ellen Anstrengungen nicht sprengen können. Eben- litisch nicht auswirken, wie noch die Hoffnung auf inivenia ift es Sitler gelungen, England au feiner außerpolitische Erfolge besteht. Solange der Nim­Meutralisierung im Often au gewinnen, um selbst dort busitlers besteht, daß ihm außenpolitisch alles gelingt, wird er kaum durch Butternot geſtürat wer­den. Erst durch das Zusammenwirten außenpolitis scher Mißerfolge mit ernsten ökonomischen Ursachen wird eine unmittelbare Gefahr für das Regime ent­stehen.

freie Hand zu haben.

Die Schwankenden

Einiges über das Lager der Schwankenden: vor allem Polen  ! Die volnische Politik ist nur unter

vor

eine wunderbare Kaltblütigkeit be­Unsere Menschen haben in dieser schweren Zeit wahrt. Obgleich wir von unseren Genossen viel gefordert haben, hat die Partei ihre Kraft unver mindert erhalten in dem Bewußtsein, daß die lebte europäische Entscheidung fallen wird dar­nach, welche Wassen von sozialistischer Gesinnungs­festigkeit wir in schwerer Zeit aufzubringen vermögen! ( Stürmischer, anhaltender Beifall.)

Ratstagung in Genf  

Keine abessinische Delegation?

Spaniens   Anklagen Im Mittelpunkt der Beratungen Gen f. Montag um 17 Uhr wurde die 97.[ follte, ist auf kommenden Samstag nach Genf  Tagung des Völkerbundrates eröffnet. Auf der einberufen worden. Tagesordnung befindet sich die Frage des Sand­schats von Alexandrette, die ehemaligen Locarno­abkommen und die angekündigten Beschwerden der spanischen   Regierung gegen die deutsch  - italic. berichtet, daß der Negus über Anraten Edend von London  . Der Manchester Guardian" nische Einmischung. Außerdem mißt man den hin- der Entfendung einer Delegation nach Genf   Ab­ter den Kulissen geführten Gesprächen über ein stand genommen hat. Es habe den Anschein, als neues westeuropäisches Abkommen und über die ob die britische   Regierung gewillt fei, alles zi mitteleuropäischen Fragen besondere tun, was die Beziehungen zwischen London   und Wichtigkeit bei. Rom   entspannen könnte.

Die politischen und diplomatischen Beratun= gen werden sich hauptsächlich um die Möglichkeit Noch keine Antworten einer beschleunigten Liquidierung des spanischen auf Englands Vermittlungsversuch Bürgerkrieges und dies namentlich auf Grund der englischen Anregungen drehen.

London  . Im Unterhaus, daß am Mon­Der außerordentliche spanische Gesandte tag wieder zusammengetreten ist, wurden zahl= del Bayo und der Londoner Gesandte Spa- reiche Fragen bezüglich Spaniens   gestellt. niens As cara te besuchten Montag vormittags Lord Cranborne erklärte in feiner Antwort: Die den Generalsekretär A ven ol und überreichten britische   Regierung hat bei den einzelnen Staaten ihm ein ausführliches Memorandum über das angefragt, ob sie bereit sind, gemeinsam mit Eng Eingreifen ausländischer Truppen in den svani- land eine Demarche bei den beiden kriegführenden fchen Bürgerkrieg. Del Bayo hatte auch eine Be- Parteien in Spanien   zu dem Zwecke zu unter­nehmen, daß ein Waffenstillstand abge­ratung mit dem englischen Außenminister Ed e n. Der Standpunkt der spanischen   Regierung gegen fchloffen werde, der die Durchführung der Abbe über den Anregungen bezüglich eines Waffenstill- rufung der Freiwilligen ermöglichen würde. Die standes und der Abberufig der Freiwilligen aus Antworten dieser Staaten stehen derzeit noch aus. Spanien   geht auch weiterhin dahin, daß über einen Waffenstillstand nicht verhandelt werden kann. Dr. Krofta nach Genf   abgereist ba die spanische Regierung fich nicht in einem Konflikt mit einer Partei befindet, welcher das Necht einer kämpfenden Partei zugestanden würde.

Das Präsidium der Abrüstungston ferenz, dns schon anfangs des Monats tagen

zug Außenminister Dr. Kamil Krofta   zu ber Prag  . Montag ist mit dem Parifer Schnell außerordentlichen Tagung des Völkerbundes nach Genf   abgereist. Mit ihm reist der Vorstand des Kabinetts Dr. Jina und der Personalfekretär Dr. Müller.