Nr. ISS DienStag  , IS.«uni 1937 Seite 8 VMsmrtsMft tuul äoLiatpoAM Vie l-elstungen 6« Hellfonds (TLF) Ueber die.Bedeutung und Entwick­lung der Krankenversicherung der öffentlichen Angestellten wurde schon häufig geschrieben. Die Zahlensprache überzeugt jedoch immer am besten. Zur- Zeit, in welcher zur Sicherung einer wirk­lich.zweckmäßigen Genießling der Versicherung neue Wege gesucht und gegen ihren Mißbrauch gekämpft werden muß, warnen die Ziffern, aber sie eifern auch zur Erzielung der entsprechenden Verbesserung an. Die Geldmittel des Heilfonds, die durch die Versicherungsbeiträge erworben werden, genügen nicht einmal zur Deckung der Auslagen der Ver­sicherungsleistungen. Den katastrophalen Zuwachs an Ausgaben für BersicherungSleistungen gegen­über dem Einkommen-ZuwachS'an Versicherungs­beiträgen gelang es im Jahre 1836 nur ganz unbedeutend zu mäßigen. Zur Darstellung der Entwicklung führe» wir einige Zahlen an: Die Einnahme an Ver­sicherungsbeiträgen im Jahre 1936 betrug 119 Millionen K6 und war um 2.4 Millionen höher als im Jahre 1988. Die Ausgaben für ärztliche Behandlung betrugen im Jahre 1986 62.8 Millionen KL und waren um 2.2 MiNionen KL höher als im Jahre 1988. Die Ausgaben für Geburtsbeiträge betrugen im Jahre 4986 drei Millionen KL und waren um 0.2 Millionen KL höher als im Jahre 1988. Die Auslagen für Heilmittel betrugen 80.8 Millionen KL und waren um 1.8 Millionen KL höher als im Jahre 1085. Die Ausgaben für Bäder betrugen 0.4 MiNionen KL, also mehr um 0.1 MiNionen KL. Die Aus­gaben"für Behandlung in Krankenhäusern und anderen Heilanstalten betrugen 18.9 Millionen KL"und waren um eine MiNion höher als im Jahre 1938. Für Bäder und Sanatorien wurden 11.7 MiNionen KL auSgegeben, also weniger um 0.2'Millionen KL als im Jahre 1988. Für Transportauslagen wurden ebenso wie im Jahre 1988 0.6 Millionen KL aufgewendet. Die Auslagen für Versicherungsleistungen betrugen also im Jahre 1936 rund 124.4 Mil­lionen KL, d. i. um 8.9 Millionen KL mehr als im Jahre 1988.' . Die Ausgaben für Versicherungsleistungen im Jahre 1986 sind um 14.4 Millionen KL höher als.di« Einnahmen an Versicherungsbeiträgen. Dies« Differenz, sowie die BerwaltungSauSlagen, mußten schon aus den Zuzahlungen der Kranken erseht werden. Für Versicherungsleistungen den Versicherten wurden im Jahre 1986 66.8 Mil­lionen KL ausgegeben und für BersichervngSlei» stgngen- de» Familienangehörigen 57.-6"MMo>- nen KL. Diese Zahlen beweisen dokumentarisch, daß die Krankenversicherung der öffentlichen An» Man erhält für KL 100 Reichsmark,,,.. 758. Markmünzen..... 797.50 100 österreichische Schilling.. 536.50 1Q0 rumänische Lei.... 17.35 100 polnische Zloty..... 546.50 100 ungarische Pengö.... 581. 100 Schweizer Franken... 656. 100 französische Francs... 127.70 1 englisches Pfund..., 140.75 ' 1 amerikanischer Dollar. ,. 28.60 100 italienisch» Lire  .... 143.40 100 holländisch« Gulden... 1577. 100 jugoslawische Dinare. 65.30 100 Belga  »....... 484. 100 dänisch, Kronen.... 631. 100 schwedische Kronen... 730. Giacomo Leopardl: Die Halunken Uebertragen von Alfred Wolfenstein DI« Unvollkommenheit der Welt dar ist - dar große klagende Thema der Gedichte und Gedanken der italienischen   Dichters, dessen 196. Todestag am 14. Juni in- Europa   allenthalben gefeiert werden sollte. Aber dieser Erdteil, in feinem heutigen Zustande geradezu ein Muster . für ebeniene Zerrissenheit, di« der Poet«inst an seinem Vaterland« Italien  »beklagte, wird an Leopardi  , der dar.Amt eines Dichters in der Verabscheuung jeder Gewalttätigkeit wahrhaft ausübte, ziemlich stumm vorüoergehen. Wir bringen von diesem dar Böse von Aerzen   be­kämpfenden Sänger und Denker, den man Schopenhauers romanischen Bruder. genannt hat,«ine bezeichnende Glosse. Di« Welt Ist ein Buifd von Gaunern gegen die Redlichen, von Gemeinen gegen die Guten. Wem sich Gauner zum ersten Male treffen, er­kennen sie einander wie durch Zeichensprache und sind unverzüglich im Einklang. Läßt ihr Vorteil dicS. nicht'zu, so fühlen, sie sich mindestens zii» cinander htstgezogen und achten sich herzlich. So betrügen sie einander"nicht, wenn ein Gauner mit einem seinesgleichen Geschäfte machst Hat er da-, gegenmiteinem anständigen Menschen zu tun,! so kann er gar nicht anders als ihn hintergehen, und ihn hugründe richten, selbst Wenn er e» auf der anderen Seit« mit istutigeq Leuten zu tun hat. Denn er kann ruhig damit, rechnen, daß seine Tücke, aüchihrenMut rüIniert. Jch habe es er­lebt,Uvip ängstliche-Menschen,/bei der Wahl zwi»- schen/einem»noch!feigeren Gauner und- einem täp- seren Ehrenmanne, aus Furcht die Partei des Kauner» nahmen« Ao hmdelt her Durchschnitts­gestellten für sie und ihre-Familien eine groß­gesundheitliche und finanzielle Bedeutung hat und.verdient, daß die Versicherten selbst ihrer Vervollkommnung die^größte Aufmerksamkeit widmen. Oer Fürsorgeminister In Hohenelbe  Am 18. Juni hielt Fürsorgeminister Jng. NeLaS in Hohenelbe  -eine Besprechung in Anwe­senheit von Vertretern der Selbswerwaltung, der Industrie Und der Arbeiterschaft ab, die vornehm-- lich Fragen der Textilindustrie und der dringen«- den öffentlichen Arbeiten gewidmet war. Der Fürsorgeminister wie» in einer Ansprache auf die sinkende Arbeitslosigkeit hin und wies am Bei­spiel-der Lage im Bezirk Hohenelbe   darauf hin,- daß-dies keine zufällige Erscheinung, sondern ein Ergebnis der RegierungSmahnahmen ist. Konjunktur der Unternehmer Die Generalversammlung der Muni­tionsfabriken vorm. SellierL Beilot hat den auf 6,121.297 Kronen ange­stiegenen Reingewinn anerkannt und die Aus­schüttung einer Dividende von 27.8 Prozent beschlossen. Außerdem gewährte sie den Berwal» tungSratSmitgliedern an Tantieme 822.121 KL. Auf der Generalversammlung deSAussi- ger. Chemischen Vereins wurde eine Dividende von 11.8 Prozent und die Gewährung von Tantiemen in Höhe von 869.999 Kronen li. B. 268.999) beschloffen. Der Bruttoertrag des Unternehmens erhöhte sich von 89.1 Millo» nen Kronen im Jahre 1088 auf 197.9 Millionen Kronen im Jahre 1936. Nach sehr reichlichen Ab­schreibungen verbleibt ein Reingewinn von 8.9 Millionen Kronen gegen 6.2 Millionen Kronen im Jahre vorher. Die Kupferwerke Böhmen   bringen eine Dividende von neun Prozent zur Ausschüt­tung, im Vorjahr 6.8 Prozent. DieSolo Vereinigte Tsche­choslowakische Zündholz» und Chemische Fabriken A.-G." verteilt für 1936 7.8 MiNionen Kronen Dividende gegen 6.5 Millionen Kronen im Jahre vorher. Die VeS Elektrotechnische Groß Handels- A.-G. in Prag   verteilt 4.5 Prozente Dividende gegen vier Prozent.. im Vorjahr,-rr.*?- »Volksgemeinschaft« in der Praxis Die seit Jahren stillgelegte Spinnerei Simon in Haindors, die nur vorübergehend in den Jahren 1932 und 1983 in Gang erhalten wurde, und die. früher 259 bis 399 Arbeiter beschäftigte, wurde im vergangenen Jahr von der Firma Sy» kora in Lomnice erworben, welche die Absicht hatte, dort eine andere Produktion aufzunehmen. Auf Grund dieser Umstände erhielt sie die Er­laubnis, die Maschinen zu demontieren und aus» zuführen. Da sich die Verhältnisse m der Zwi­schenzeit geändert hatten, wollte di« Firma Sy» kora den Betrieb doch-als Baumwollspinnerei wieder aufnehmen und suchte um die entsprechende Bewilligung an., Bon den zur Aeußerung ausge» forderten Stellen hat die Union der Textilarbei­ter die Wiederaufnahme des Betriebs befürwor­tet und verlangt; der Verband der christlichen I Textilarbeiter äußerte sich in derselben Weise. mensch immer, denn die Weg«, die ein Mann von Mut und Ehre geht, sind allbekannt und einfach, die des Bösewichts versteckt und verschlungen: und was man nicht kennt, das beunruhigt viel ernst­licher. Bor der Vergeltung des Edlen kann man sich leicht bewahren, schon durch die eigene bloße Feigheit und Furcht; aber keine Furcht und keine Feigheit schützt gegen die heimlichen Ränke und Verfolgungen oder auch nur gegen die offenen Anschläge listiger Feinde. Im täglichen Leben wird der wahre Mut äußerst wenig gefürchtet. Ihn begleitet ja keine Heuchelei, er bläht sich in keinem Aufputz, der den Schrecken erst eigentlich inszeniert;.ja, man glaubt dem Mut überhaupt nicht. Die Gauner aber werden-gefürchtet, als seien sie auch mutig, weil der prahlerische Schein bei ihnen weit stärke«-wirkt. Arm« Betrüger sind selten. Um nur einen Grund dafür anzudeuten: mit einem verarmten Ehrenmänne gibt-sich überhaupt niemand mehr ab; viele haben noch ihre Schadenfreude daran. Wenn aber ein Gaunerarm wird, rührt sich die ganze Stadt, um ihm helfen. Man wird näm­lich viel leichter durch das Unglück eines Gefähr­ten und Verwandten: ergriffen, män glaubt sich da sozusagen selbst bedroht. Unterstützte man sie nicht, dann wäre es wie»ine Zustimmung, daß man.im gleichen Falle ebenso zu behandeln sei. Da die Gauner in: der Welt an Zahl und an Machtmitteln überwiegen, hält jeder den anderen auch ohne persönliche Bekanntschaft für seines­gleichen und«rqchtet sich dank-jenem Geheimbunde treulich zur Hilfe in der. Not für verpflichtet. Cs ist ihnen-geradezu ein Aexgernis, daß ein- aner« kannte« Lump-.ijn! Elend- gesehen werden soll. Die -Welt-ist- zwar in Worten- eine Verehrerin- der Tugend, aber sie. faßten solchen Fällm die- Ar­mut leicht als-eiste Strafe auf, und so könnte Gegen die Erteilung der Bewilligung sprach sich vor allein der Deutsche Tcxtilverband in Reichen­ berg   aus. Die zuständige Bezirksbehörde in Friedland entschied jtdoch im Sinne der Union  der Texiilarbeitcr für die Wiedermifnahme des Betriebs. Dies benützte die Henleinbewegung des dor»' tsgen Gebiets, um die Wiedergewinnung der Ar­beitsplätze für die Textilarbeiter als. ihren Er-: folg zu bezeichnen. In Wirklichkeit legte der Deutsche  - Textilverband in Reichenberg  , dessen Mitgliedschaft man nur anzusehen braucht, um die Zusammenhänge mit der SdP zu erkennen, gegen die Entscheidung der Bezirksbehörde Beru­fung ein. Er bemüht sich nach allen Kräften, den Arbeitslosen von Haindorf die Hoffnung zu neh- men, daß sie ihren Arbeitsplatz wieder erhalten werden.. So sieht der Kampf der Volksgemein» schäft für den deutschen   Arbeitsplatz auSI Wenn der Textilverband sein Ziel erreicht, werden die Maschinen in der Spinnerei abmontiert und- die Arbeitslosen können weiter warten. Weniger Brauereien. Ende 1986 waren im Gebiet der Tschechosloivakischen Republik 383 Brauereien-im Betrieb. Ein Jahr vorher waren es 395. Elf von den stillgelegten Brauereien la­gen in Böhmen  , wo am Ende des vorigen JahreS noch 893 Brauereien in Betrieb waren gegen 314 Ende 1935. Auf Mähren  -Schlesien   entfal­le» 65, auf die Slowakei   14 und auf Karpatho» rußland eine Brauerei. Die GlaSauSfuhr gestiegen. Im ersten Quartal 1987 lag die GlaSauSfuhr mit 168.7 Millionen Kronen um 89 Prozent über dem Vor­jahr, in dem sie nur 117.1 Millionen Kronen betragen hat. Der bedeutendste Abnehmer für tschechoslowakische Glaswaren sind die Vereinig­ ten Staaten  , die vom Jänner bis März 1987 für 33 Millionen Kronen Glas bezogen haben Rußland   liefert uns Eisenerze. Die Witko- witzer Eisenwerke und die- Berg- und Hütten- Werks-A.-G. haben im Mai über 6909 Tonnen Eisenerze aus der Sowjetunion   eingeführt. KohlenauSfuhr au» dem Ostrauer Revier fast verdoppelt. In den ersten fünf Monaten die­ses JahreS betrug die KohlenauSfuhr des Ostrau  » Karwiner Reviers 48.481 Waggons. In der glei­chen Zeit des Vorjahres konnten 26.722 Wag­gons auSgefiihrt werden. Die Steigerung beträgt somit 81.4 Prozent. Konjunktur in Spiritu». Der Gesamtabsatz an Spiritus in den ersten neun Monaten der lau­fenden Kampagne ist gegenüber der gleichen Vor- jahrSzeit von 658.590 Hektoliter auf 734.290 Hektoliter gestiegen. Von der Zunahme entfallen 11.480 Hektoliter auf Trinkspiritus. Ein« Biertelmilliarde mehr Spargelder. Vom Jänner bis-Ende April hat sich der Einlagen- züwächS HL den'Sparkassen um 287'Millionen Kronen erhöht. Er erreicht damit Ende April den Stand von 21,5'Milliarden Kronen. Beitritt der Tschechoslowakei   zum Handel», abkommen der Nordstaaten? Der Wortlaut des zwischen Holland  , Belgien  , Dänemark  , Norwegen  und Schweden   abgeschloffenen Handelsabkommens wurde dieser Tage versendet. Nach dem Abkom­men müffcn die Zollbegünstigungen, die die Nord­staaten einander im Sinne der Meistbegünsti- gungSllausel gewähren, auch Staaten gewährt werden, die der Konvention nicht angehören. In der handelspolitischen Sektion des Außenministe­riums wird nun geprüft, ob auch für die Tschecho­ slowakei   die Möglichkeit besteht, der Handelskon­vention der Nordstaaten beizutreten, bzw. ob«in solcher Beitritt uns handelspolitisch irgendwelche Vorteile brächte. Wie dieNär. Listy" melden, wird diese Angelegenheit auch bei unseren nächsten Verhandlungen mit den Nordstaaten, die der Kon­vention angehören, erörtert werden.(DND) für all« anderen eine Schande oder gar ein Scha­den daraus entstehen. So setzt denn«ine allge­meine Anstrengung für sie ein, um das Aergernis aus dem Wege zu räumen, und es bleiben, wie gesagt, nur wenig arme Gauner übrig, viel­leicht ein Paar namenlose. Alle dürfen sich ganz gut wieder als Betrüger herausarbeiten. Im Gegensatz hierzu werden di« Anständi­gen und Guten von der Allgemeinheit wie Ge­schöpfe einer anderen Gattung betrachtet. Nicht nur, daß mäst mit diesen auffallenden Menschen in keiner Weise wie mit Gefährten und Genos­sen umgeht, man verfährt mit ihnen überhaupt, als. hätten sie keinen Teil an den Rechten der menschlichen Gesellschaft. Immer wieder beobach­tet män, wie sie mehr oder weniger übel verfolgt werden, je nach dem Stand der Niedrigkeit und Bösartigkeit einer Zeit und einer Nation, In der sie leben. Wie die Natur im tierischen Körper die Säfte auszustoßen versucht, die sich dort mit den Grundstoffen nicht vertragen, so sorgt die selbe Natur/ in den i Gemeinschaften ter Menschen da­für, daß jeder' über dem Durchschnitt Stehende, bei unbequemem Hervortreten dieses Unterschieds, mit aller Gewalt vernichtet oder verbannt wird. Auch deshalb sind die Guten verhaßt, weil sie na­turgemäß aufrichtig sein müssen und die Dinge beim Namen nennen. Diese Schuld wird von den Menschen auf keinen Fall verziehen;/denn sie ver­abscheuen nicht so sehr den, her das Böse tut, und. nicht so sehr das Böse selbst, wie den, der es aus­drücklich benennt. Infolgedessen erlangt der Misse» täter oft Reichtum, Ehre und Macht, und wer etwas als Missetat verkündet, wird auf» Schaffst geschleppt.' Geduldig lassen sich die Menschen alles Erdenkliche von einander oder vom Hichmel gefal­lest!-tveftn'trtän,-sie-nur mit Erklärungen ver­schont,' i flusfaftd Französisches Urteil Uber die Moskauer   Hinrichtungen: Dem Diktator geht es um die persönliche Macht I DerPoPulaire" unterstreicht in Be­sprechung der Moskauer   Urteile und Exelutionen die Tatsache, daß der Prozeß bei geschlossenen Türen abgehalten wurde, daß die Angeklagten sich keine Verteidiger nehmen durften und daß das so gefällte Urteil<daS ja inzwischen schon vollzogen wurde) als inappellabel gilt. Dann schreibt taS Blatt Lton Blums: Unnötig, die B e st ü r z u n g zu beschrei­ben, die die Verurteilungen in der ganzen Welt hervorriefen. Wenn man die Anklageschrift ernst nimmt, dann kommt man zu dem absurden Schluß, daß die Mehrzahl der Kommando- und Organisaiionsposten der Roten Armee sich jahre­lang in den Händen bezahlter Agenten einer frem­den Macht befanden. Nun, alle dieseSpione" sind Helden des Bürgerkriegs; es sind die, die die Rote Armee   geschaffen haben, es sind die, welche den. Generalstab führten(Tuchatschewski  ), die die Militär-Grenzzonen der Ukraine   und Weißruß­ lands   kommandierten(flakir und Uborcwitsch), die die höhere Militärausbildung leiteten(General Kork, Chef der Militär-Akademie des General­stabs), es sind die, die di« Luftabwehr organisier­ten(General Eidemann), die die Moral der Ar­mee überwachten(General Gamarnik, der vor dem Prozeß Selbstmord verübte) und die, denen die OfsizierSbeförderunz oblag(Feldmann, Gainar- niks Adjutant). Fügen wir noch, um vollständig zu sein, die Namen Putnas, des sowjctrussischen Militär-Attachts in London  , und den Primakovs hinzu, des Adjutanten Fakirs. Gewiß gab eS in der Geschichte der Bürger- und der Rcvolutionskriege Fälle von Verrat durch höhere Offiziere; aber Rußland   befindet sich seit 1920 nicht mehr im Kriegszustand und just in den tragischen Jahren haben dieVerräter" von heute ihrem Vaterland Dienste geleistet. Also kommt man zu dem Schluß und es ist der der Kreis?, die politisch mehr oder weniger über die Russischen  Dinge am Laufenden sind, daß es sich in Wirklichkeit um einen unerbittlichen Kampf han­delt, den Stalin   allen denen liefert, die er mit Recht oder Unrecht seiner persönli­chen Macht gefährlich glaubt." Ole Reaktion wird vor nichts zurückschrecken, um die Regierung Blum zu schlagen...** Unter diesem Titel beschäftigt sich der sonn­tägige:,Populaire"' mit der Offensives'" die die -faschistische und kapitalistische Reäsiisn"gegen die Regierung Blum ergriffen hat, in deren Bekämp­fung sie vor nichts zurückschrecken werde.Diese neue, greuliche Kampagne der s a l s ch e n N sch­lichten und der P a n i k st i m m u n g, diese Kampagne der letzte» zehn Tage ist nichts weniger als spontan. Sie ist vielmehr gut eingefädelt. Sie ist der Sturm derzweihundert Familien" gegen die Volksfront; sie ist die Attacke der Groß­banken gegen die VolkSregierung, die Schlacht der großen Chcss gegen die Lohnalkorde und gegen alle sozialen Reformen. Und um ihren Zweck zu erreichen, zögern die Faschisten, die Reaktionäre, die Bank- und die Jndustrieherren nicht, in zyni­scher Weis« sich auf den Franc und auf den Staats­kredit zu werfen. Aber die Herren täuschen sich in ihren Berechnungen! Sie werden dem arbeitenden Volke ihren Willen nicht aufzivingenl Ihr Spiel wird von den Republikanern durch­schaut, ihr Manöver wird entlarvt, die Offensive gebrochen werden! Das Frankreich   von 1937 ist nicht mehr das Frankreich   von 1928!" In Spanien   gefallen. Aus Spanien   erhal­ten wir die erschütternde Nachricht, daß der junge Grazer Sozialist W r e t s ch k o dort im Kampfe gefallen ist.Wretschko hat im Frühjahr 1984 an der Arbeit der R. S. in Graz führenden An­teil genommen. Aber schon nach wenigen Mona­ten illegaler Arbeit wurde er verhaftet und unter Ider Beschuldigung, Sprengstoffe aufbewahrt zu haben, vom Grazer Standgericht zu 18 Jahren schweren Kerkers verurteilt. Zweieinhalb Jahre verbrachte er in der Strafanstalt Karlau. Sie haben seinen Geist nicht gebrochen. Nach dem Be­such der Sozialistin Jeanne Bandervelde in der Strafanstalt schrieb er an Freunde einen Brief boll Zuversicht und Lebensfreude, in dem er schil­derte, wie froh er war, der belgischen Sozialistin angesichts des Gefängnisdirektors und seiner Be­amten über, den GesängniShof hinweg ein don­nerndesFreundschaft!" zurufen zu können. Nachdem er schließlich amnestiert worden war, ging er sofort, ohne irgend eine Unterstützung in Anspruch zu nehmest, nach Spanien  , um dort weiterzukämpfen. Er ging iNegal übe« die Schweizer   und über die französische   Grenze, schrieb erst von Perpignan   und dann von Madrid  aus Briefe an die österreichischen Freunde. In den Kämpfen vor Madrid   hat er sein junge», hosfnungSsrohes Leben für die Sache der Arbei­terklasse und der Freiheit geopfert. Rom  . Aus den Kämpfen um Guadalajara  von Mitte März werden nach'einer soeben-ver­öffentlichten amtlichen Verlustliste weitere 229 ItalienischeFreiwillige" als gefallen gemeldet. Aus den gleichen Kämpfen werden 1994 Ver­wundete, Darunter 123 Offizier« und 250 Ver­mißte gemeldet,