Seite 2

West- Locarno" unter rascher Liquidierung des spanischen   Abenteuers, Annäherung an die Staa ten des Donauraums, wobei man gegen die Zu­sicherung politischer Neutralität noch große wirt­schaftliche Konzessionen einzutauschen hoffte, keine triegerischen Abenteuer, keine aufreizende Pro­vaganda, ſondern Friedensſchalmeien auf der ganzen Linie, um Zeit für einen neuen Aufmarsch in diplomatischem und militärischem Sinne zu

gewinnen.

Diese Politik, schon durch die Affäre von Jbiza- Almeria fräftig gestört, wird plötzlich durch kreuzt durch ein Manöver ganz großen Stils. Die maßlose propa gandistische Aufmachung und Ausschlachtung der Affäre Bruno Weigel und das Märchen von dem Torpedo- Angriff auf den Kreuzer Leipzig  " ( nachdem eben der Admiral Raeder halb und halb zugegeben hat, daß man vor Ibiza   selbst ge­feuert und nur nicht getroffen hatte!) haben Neuraths Londoner   Reise im Augenblick

"

dert und das ganze Gebäude der deutschen Ber­ständigungspolitik" ins Wanken gebracht.

Die Richtung, aus welcher das schwere Flanfenfeuer kommt, ist unschtver festzustellen: hier hat Goebbelsdiehandim Spiele. Goebbels   macht sich wieder einmal zum Exponen­ten der radikalen Parteikreise, der Opposition um Rosenberg, Darré, Himmler  , Heß, die sich gegen Göring   und die mit ihm verbündete Industrie richtet. Man sah die" Pause" ungern. Man er= blickte in der Verständigungspolitik der Reichs= wehr, der Wirtschaft und der Wilhelmstraße nur einen Versuch, die Macht der NSDAP   zu min dern, Hitler einzukreisen, ihn von den alten Kämpfern" zu trennen. Aber man fügte sich, so­lange es feinen anderen Ausweg zu geben schien; man war bereit, sich mit der Abschlachtung der Kirche als Partei- Erfolg zu begnügen.

Mittwoch, 23. Juni 1937

Das Versagen der Kontrolle

Ein Beschluß der SAI und des IGB über Spanien  

Nr. 146

Wehrerziehung bjs Donnerstag mittags befristet

Im Wehrausschuß des Abgeordnetenhauses Vertreter der Sozialistischen Arbeiter- Inter| Dle Konferenz in Annemasse  wurde Dienstag vormittags in Anwesenheit des nationale und des Internationalen Gewerkschafts­Verteidigungsministers die Generaldebatte über bundes haben am 16. und 17. Juni in Genf   auf in Annemasse   der Vörfiuehbe der swetten Inter- ferat erstattete Abg. Bičanet. Die Koalition Annemasse.  ( Havas.) Montag traten die Wehr erziehung abgeführt. Das Re­Verlangen der ſpaniſchen Sozialistischen Partei nationale be Broudere und ihr Sekretär Abler griff nicht in die Debatte ein, um die Berhand­und des spanischen   Gewerkschaftsbundes eine Be- mit den Delegierten der dritten Internationale, Tung der Vorlage, die bis Donnerstag mittags be­sprechung abgehalten. dem Franzosen Cachin, dem Italiener Gallo, dem fristet ist, nicht hinauszuziehen.

Folgende Resolution wurde angenommen: Die Vertreter der J. G. B. und der S. A. J. bei ihrer Besprechung in Genf   am 16. und 17.

Juni 1937,

Deutschen Dahlen, dem Spanier Checa und dem Dr. Peters( SDP) sprach sich gegen Franzosen Donte zufammen. Der franzöfifche die obligatorische Einführung der Wehrerziehung tommunistische Deputierte Thorez   war bereits aus und verlangte, daß das Gesetz nicht gegen stellen fest, daß das Versagen der Kontrolle, nachmittags nach Paris   zurück. In der Umgebung werde. Dagegen erklärte der Kommunist Vo= tags zuvor nach Annemasse   gekommen und fuhr Angehörige der deutschen   Minderheit mißbraucht das heute offenkundig ist, den Internationalen des Cafés, in welchem die Sitzung stattfand, hat dicta, daß die kommunistische Partei sich po mehr als je die Pflicht auferlegt, in Durchführung ten sich etwa 200 Menschen angefammelt. Die fitiv zu allen Maßnahmen einstelle, die auf die

der Resolution von London   alle Völker aufzuru Sigung dauerte felben einhalb Stunden.

fälschlich sogenannten Nichtinterventionspolitik be= treiben.

Nach Beendigung

Verteidigung des Staates abzielen; die Wehr­erziehung müßte allerdings im demokratischen Geist durchgeführt werden.

fen, damit sie mit allen ihnen zu Gebote stehen­wurde ein Rommen. den Mitteln der Politik der ständigen und gewalt- niquee veröffentlicht, in welchem es u. a. heißt: samen Intervention Einhalt gebieten, welche Ita­ lien   und Deutschland   unter dem Dedmantel ber die Delegierten der zweiten und der dritten In- Innerhalb der Koalition wird in den letzten ternationale haben ihre Ansichten darüber ausge- Tagen angestrengt über Abänderungsanträge ver­tauscht, wie es am besten möglich wäre, die Aktion handelt; über eine Reihe von Anträgen wurde be­zugunsten Spaniens   auf der Grundlage eines reits eine Einigung erzielt. Gewisse Anträge gemeinsamen Abkommens überall, wo es möglich finanzieller Natur, die vor allem eine Belastung ist, mit allen Mitteln und ohne nuslose Meibun- der Gemeinden verhindern sollen, werden dem denn je, jetzt, nach der Herausforderung der spa- heißt, besteht auch die Geneigtheit, die oberen gen fortzusetzen. Die Aktion ist unerläßlicher Budgetausschusse überwiesen werden. Wie nischen Arbeiter, die mit fo glänzendem Mut den Altersgrenzen für die Wehrausbildung und auch Kampf gegen die verbündete faschistische Welt die für die Ausbildung vorgeschriebene Stunden­führen und die gleichzeitig ihre Freiheit sowie die Freiheit und den Frieden Europas   und der ganzen zahl etwas herabzuſeken. Welt verteidigen.

Sie stellen ferner fest, daß die Verzögerung der Zurückziehung der nichtspanischen Kriegsteil nehmer, deren dringende Notwendigkeit der Völker­bundrat in seiner letzten Tagung betont hat, nur die Zwecke Italiens   und Deutschlands   in Spanien  

fördert.

Sie sind der Ansicht, daß die verantwortlichen Körperschaften des J. G. B. und der S. A. J. dringend zusammentreten sollten, um die Durch­führung der in London   von der gemeinsamen Kon ferenz der beiden Internationalen beschlossenen Resolution festzulegen."

*

Der Meinungsaustausch hat gezeigt, daß beide Internationalen in der spanischen   Frage eine ähnliche Politik verfolgen und daß sie beide werden Donnerstag, den 24. Juni, in Paris   zu lung des verletzten internationalen Nechtes und Die Bureaus der S. A. J. und des J. G. B. eine Beseitigung der Blockade, die Wiederherstel­fammentreten, um konkrete Vorschläge zu prüfen, die ihnen von Seite der spanischen   Partei und die Anwendung des Völkerbundpaktes fordern. Gewerkschaften bis dahin unterbreitet werden sol| Sie haben beschlossen, in Bälde neuerlich in Füh­len. Im Anschluß daran findet Freitag, den 25. lung zu treten, damit es möglich sei, die Mittel Juni, in Paris   eine Tagung der Exekutive der einer konkreten materiellen und moralischen Hilfe für Spanien   eingehender zu prüfen.

In diesem Augenblick schienen einige Ereig­niffe plößlich neue Chancen zu öffnen. Die Ereignisse in Rußland   stehen hier in vorderster Linie. Sie signalisieren nicht nur eine| System und Staatskrise der USSR, sondern S. A. J. statt. beweisen ja auch, daß ein energischer Partei- Dit­tator mit einem ehrgeizigen General fertig wird,

wenn er nur robust zugreift. Warum foll Hitler Zollbegünstigungen verlängert

=

mit Fritsch oder Beck nicht ähnlich umspringen, Auf der Tagesordnung des Abgeordneten­wie Stalin   mit Tuchatschewsti? Der unstreitig hauses standen am Dienstag die 30llbegün große Erfolg der Neurath- Reise nach stigungen für die Einfuhr von Maschinen, dem Balkan  , die militärischen Erfolge bei die im Inland nicht erzeugt werden. Die bishert Bilbao  , die seit zwei Wochen sich ankündigende gen Zollherabsetzungen, die im Vorjahr rund 20 Krisedes Kabinetts Blu m tamen dazu. Millionen ausmachten, sollen bis 31. März Die Radikalen in Deutschland   sahen die Lage 1939 verlängert werden. Der Referent Slavi  wieder aussichtsreicher an und sie zögerten nicht, čet, der bekanntlich vor den letzten Wahlen von einen Stoß gegen Blomberg  - Neurath  - Schacht den Nationalsozialisten zur Gewerbepartei hin­zu führen. Das ist der Sinn der Affären um Wei- überwechselte, hielt bei dieser Gelegenheit eine gel und um die Leipzig  ". ziemlich dick aufgetragene Lobrede auf das Han Die europäische Krise, die man in London   delsressort. Eine Debatte entfiel; lediglich Kundt( Sd) protestierte namens seiner Par­schon gelöst sah, wird mit einem Schlage wieder tei gegen die Praxis unserer Zensur und kün atut. Man kann wieder von vorn anfangen. Und digte an, daß seine Partei einen Antrag nach man wird immer wieder von vorn anfangen§ 22 der Geschäftsordnung auf Errichtung eines müssen, oder man wird einmal wie 1914 in die parlamentarischen Untersuchungsausschusses stel­Katastrophe stolpern, wenn man nicht erkennt, len werde. Die Vorlage wurde in beiden Leſun­gen angenommen, ebenso eine weitere Vorlage, daß mit einem Regime wie dem deutschen keine die die Alter 3 grenze für Militär­Verträge, tein Frieden, keine stabile Ordnung richter auf 60 Jahre herabsetzt. möglich sind. Das Nebeneinander und Dur ch= Nach Genehmigung einiger Fristverlänge einandervonCliquen- Herr- rungen für den Senat vertagte sich das Haus auf Donnerstag, den 24. d. um 15 Uhr. Auf der schaften, gegründet auf Willkür, Tücke, Ge- Tagesordnung stehen die Neuregelung der Ab­walt und im Grunde doch Anarchie, bleibt der züge von den Diäten der Parlamentarier und die Herd ewiger Unruhe in Europa  . Richtergehaltsvorlage.

Negerkönigs Tochter

Roman von Otto Stössl  

COPYRIGHT BY SATURN- VERLAG, WIEN  

Also wie sahen denn diese Hörner aus? Das wären fühn gewundene von Antilopen, von Bläß böcken, von Widdern  , schwarz und glatt, oder bräunlich und geriefelt, wie von einer geschickten Hand gedrechselt und gekerbt, nach ein- und aus­wärts gebogen, zu Stoß und Fang, auch Nas­hörner, die dem ungefügen Tier mitten aus der Stirn wuchsen und gelbliche Eberhauer und Elfen­beinzähne. Da lachte Dieter voll Vergnügen und sagte: Ich habe nämlich auch viele Geweihe, die müssen Sie sich anschauen, Herr Doktor."

Aus dem Senat

Der Senat genehmigte am Dienstag ohne Debatte das Opiumgeseß, durch welches die internationalen Vereinbarungen über die Be­fämpfung des Rauschgifthandels durchgeführt werden.

Die Vorlage regelt in übersichtlicher Weise die Vorschriften über die Erzeugung, die Verarbeitung. die Ein- und Ausfuhr und die Aufbewahrung von vor allem im Gegensatz zu früher strenge Strafen Rauschgiften, ferner die amtliche Aufsicht und setzt für die Uebertretung des Gefeßes feit. Die Straf­sanktionen sind die strengsten in ganz Europa  ; schon der bloße Genuß des Opiums( außer au Seil­atveden) ist strengstens verboten.

Dann wurde noch das Handels abkommen mit Bolivien   vom 19. No­vember 1936 ohne Debatte angenommen.

Das Abkommen beruht auf der Meistbegünsti

und lätibod Bräferenzen für die Staaten Mittel- und Südosteuropas   zu. Beide Staaten an­erkennen gegenseitig ihre Einfuhrſtatiſtiken, was für uns insofern von Bedeutung ist, als bisher der Er port nach der Tschechoslowakei   in der bolivianischen Statistit zumeist als Export nach Hamburg   ge­führt und der Gegenwert bei Kompensationen daher nicht uns, sondern dem Deutschen Reich angerechnet wurde.

Nächste Sizung Mittwoch, den 23. d. M., Tagesordnung: Novelle zum Kleinen Schulgeset.

männer, das er mitgebracht, gegen das Dasein in den Rohrhütten, vor welchen an den Abenden der törichte, einfältige Gesang der Weiber emporstieg Was war dies alles, was war er, der böhmische unwissende Doktor in dieser großen, ungeheuren Stadt, was war all das wilde Afrika   gegen diese Welt der Eisenbahnen, der Telegraphen, der Türme und Paläste, der angesammelten Gelehrs samkeit, der beredten Geschichtel Wie sollte er sich da behaupten und für seine arme Habe Geltung

eriverben!

Freilich konnte er diese Bedenken nicht aus drücken, denn zum ersten war er der Sprache nicht mächtig genug, eine so tiefe Beklemmung und Selbstverachtung sich so recht vom Herzen zu reden, aum anderen aber ging das alles wie eben die lei festen Gefühle und Gedanken viel zu unbestimmt und undeutlich durch seinen Kopf.

es

Nachmittags um 6 Uhr begann die Spes zia Idebatte, die bis in die Nachtstunden dauerte. Die Entscheidung über die eingebrachten Abänderungsanträge wurde bis zur Schluß­abstimmung aufgeschoben, die für Mittwoch vor­mittags angesetzt ist.

Dlätenabzüge

der Parlamentarier gemildert

Abstufung nach der Entfernung von Prag  ab 1938

Die Koalitionsparteien haben im Parla­ment einen Antrag eingebracht, wonach die bis­herigen Abzüge von den Bezügen der Parlamen= tarier für das zweite Halbjahr 1987 von 14 auf 10 Prozent herabgesetzt werden sollen.

Jim Motivenbericht wird angeführt, daß die wirtschaftlichen Verhältnisse noch nicht derart sind. daß man an die völlige Wiederherstellung des alten Bustandes denken könnte, andererseits aber auch nicht mehr derart, daß man aus den bisherigen Bestim­mungen einen so hohen Prozentsab der Abzüge im Jahre 1935 eine teiltveise mitberung der übernehmen müßte. Diefes Vorgehen entspreche überdies den Intentionen der Regierung, die schon Gehaltsabzüge der Staatsangestellten durchgeführt babe und heuer an eine weitere Herabſeßung dieser

Abzüge schreite.

-

-

Nach einem weiteren Gefeßentivurf sollen jedoch erst ab 1. Jänner 1988- für jene Parlamentarier, die nicht in Prag   ihren stän­digen Wohnsib haben, zur Deckung der mit der Ausübung des Mandats verursachten höheren Kosten Zulagen zu den normalen Bezügen eingeführt werden, die für Varlamentarier aus Böhmen   6 Prozent, für Parlamentarier aus Mähren  - Schlesien   8 und endlich für Parlamen­tarier aus der Slowakei   und Karpathorußland 10 Prozent betragen sollen. Den Mitgliedern der Präsidien beider Häuser soll aus demselben

Gerade das schien aber das Wichtigste. Den Kaiser mußte man doch vor allem für die Reise und für den Reisenden interessieren, der Doktor Hesty war ja ein Desterreicher, so hatte er zuvör derst den Landesvater aufzusuchen. Der sollte Geld, Hilfe, Orden hergeben, das war die selbst­verständlichste Sache der Welt.

Der Doktor Hesty wußte nicht, wie ihm ge­schah, begriff auch nicht, was der Kaiser von Desterreich mit seiner Ausstellung zu schaffen haben sollte, aber wenn der Herr Dieter es sagte, der sich offenbar in solchen Angelegenheiten aus lannte, bestand ohne Bweifel ein gewisser Zusam­menhang zwischen ihm und dem Monarchen.

..Aber wie ich da bin, ich kann ja nicht ordent lich reden, ich habe ja teinen Frad!"

Gütig sprach Dieter dem verlegenen Manne zu, wie weiland der Herr dem Moses  , dessen Bunge ungelent und dessen Mut gering war.

,, Der Schneider Rothberger hat Fräde genug, für alle Größen, auch für Sie, das sei Ihre geringste Sorge. Und auch einen Ausstellungssaal verden wir finden, jest tommen Sie nur auf ein Glas Bier ins Augustinergasthaus; ich renne von dort gleich hinüber in die Burg und melde Sie zur Audienz an. Uebermorgen können Sie schon mit dem Kaiser reden."

Die schönsten Konserven afrikanischer Natur­wunder in Spiritus, Bälge von Schakalen, Giraffen, von großen Mäusearten, Springhasen, Klippdachsen, die Häute von gefährlichen und von ungiftigen Schlangen, eine, die Schlange Ring­Nun ließ sich schon leichter mit Dieter spre­hals, hatte er leibhaftig an den Eutern einer ge- chen, und er war zu allem bereit: einem Menschen, duldigen Kuh saugen gesehen, ausgestopfte Vögel, der Hörner, Hauer und Geweihe besaß, mußte die auf wirklichen Aesten wie lebendig saßen, ein geholfen werden. Also machen wir die Ausstel­schneeweißer Ibis schlummerte auf einem Bein lung!" Während nun der Diener immer eifriger wie zu Hause am Ufer der großen Salzpfanne, und zuversichtlicher wurde, sank der Mut des Fiſchreiher, Wildenten, Bläßhühner, Strandläu- Afrikareisenden beträchtlich. Indem er von seinen fer, er hatte Heuschrecken aller Größen, wie man geliebten Schäßen erzählte, schienen sie ihm zu- Aber zum Glück schadete ihm dieser Kleinmut fie in Afrika   als Mahlzeit zu braten liebte, sie sehends einzuschrumpfen. Aus der vollen, lebendi- nicht mehr bei seinem Gönner, in welchem die schmeckten wie ranzige Sardellen, er hatte Tiger-, gen Wirklichkeit, wo all seine Beute lebend getro- Phantasie eines einfachen Menschen erwedt, von Leoparden- und Löwenfelle. chen, geflogen, geeilt war, wo sie gebrüllt, gezischt, selbst zu arbeiten begann, so daß der Herr Dieter War das noch nicht genug? gefaucht, gesungen, gezirpt, gebrummt, gerauscht zusehends eifriger sich in die lebhafteste Spekulas Der Diener hörte ihn an und wartete hatte, wo sie über Busch und Wasser geschiebt, tion einer tatendurstigen Silfsbereitschaft ver­auf mehr. über Sand gelaufen, rasch dahin geschwommen, sentte und in kürzester Zeit einen ganzen Er­Ja, er hatte Hörner von afrikanischem zierlich gehüpft, gröblich getappt, munter getän- oberungsplan ausgehect hatte, der in Bälde Wien  Jagdwild. zelt  , war sie nun in seine Büchsen und Bretter, vor die Füße des Afrikareisenden legen sollte als Da schien Dieter betroffen, und sein Blick tot und stumm, steif und klein eingesunken. Ebenso die leßte, großartigste Jagdbeute. verriet das lebhaftere Interesse. Das tam daher, dünkte es ihm, müßte, was er in den sieben ver­daß er in seinen Jugendjahren selbst ein Jäger gangenen Jahren leidenschaftlich erbeutet und zu gewesen war und in seiner städtisch abenteuerlosen sammengetragen, vor den fremden kalten Augen Gegenwart die sehnsüchtige Erinnerung an das der europäischen friedliebenden Großstädter als einstige grüne Handwerk bewahrt hatte. In seiner wertlose, staubige Prahlerei, als ein hundertfälti­Amtswohnung ragten von den geweißten Wänden ges Nichts erscheinen, dem man nur eine nase­überall Hirschgeweihe, Rehkrückel und Gemshörn- rümpfende Verachtung entgegen bringen könne. Waren Sie schon beim Kaiser?" chen als schöne Grüße einer schöneren Vergangen- Denn was galten seine hundert Kisten gegen die Ebensogut hätte er ihn fragen können, ob heit empor, und wo er nur konnte, kaufte er auf unendliche Wirklichkeit, die er leidend und genuß er schon auf dem Mond seinen Besuch abgestattet. Auftionen derlei Trophäen glücklicher Schüßen zu voll erlebt hatte, tvas seine sorgfältig gepreßten Nein, er war in Afrika   gewesen, in. Chrus sammen. Bei den Worten des Reisenden, er habe stillen Pflanzen gegen das rote Blühen der Wie- dim, in Prag   und leider auch beim Herrn Präst­Hörner afrikanischen Jagdwildes, war der einstige jenteppiche, gegen die breitäſtigen Shkomoren, denten der ethnographischen Gesellschaft und wer weiß, wen man noch einmal brauchen kann." leidenschaftliche Waidmann gewonnen und bei gegen die hohen Wolfsmilchbäume, oder was be- I gegenwärtig bei Herrn Dieter, deren Diener, aber gwungen. I beutete das fümmerliche Hausgerät der Busch- 1 beim Kaiser noch nicht.

Die beiden waren für ein paar Augenblicke verstummt, der Doktor Hesty, bekümmert und hoffnungslos, der Herr Dieter in angespanntem Nachdenken, dem schließlich das Ergebnis fühn, ungeheuerlich entsprang und dem überraschten Forscher den Speer an die Brust fette:

Gesagt, getan, er faßte den Kleinen Mann unter dem Arm und verließ mit ihm das Haus.

Im Augustinergasthaus nahmen sie ein mäßiges Gabelfrühstück ein, und während Doktor Hefty gegen den allzu großen Eifer feines Gön­ners stille Bebenten hegte, suchte dieser bereits in ber Deffentlichteit für seinen Schüßling Stims mung zu machen, indem er ihn dem höflichen Wirt, dem Zahlkellner und Pittolo als Desterreichs be­rühmtesten Mann vorstellte; dabei flüsterte er dem Bescheidenen und Verlegenen au: Es tann nichts schaden, wenn man Sie überall in der Welt kennt,

( Fortfehung folgt.)