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Samstag, 3. Juli 1937

Tod ihres Bruders zu

Unmenschlichkeiten aus dem Dritten Reichel bier ben ob the Babe au chatten.

Wie Tschechoslowaken   In Deutschland   gefoltert werden

die national­

Seit einigen Tagen führt die n sozialistische Presse eine neue Kampagne gegen die TEN. Die Zeitungen bringen einen angeb lich protokollarischen" Bericht des reichsdeutschen Bruno Weigel über angebliche Mißhandlungen durch tschechoslowatische Beamte. Demgegen­über ist es wohl an der Zeit, auch einmal darauf hinzuweisen, wie es tschechoslowatischen Staats­bürgern ergongen ist, die in die Hände reichs deutscher   Behörden gefallen sind.

Die Union für Recht und Freiheit" gibt hierüber folgende, durch Zeugenaussagen erhär­tete Fälle befannt.

wohl zu diesem Bwed dort aufgestellt war, ers hielt ich, wie ich später erfuhr, die Taufe von Sohnstein: Um diesen Tisch standen eine Menge Männer mit Gummiknüppeln und anderen Schlagwerkzeugen, die zur Umschulung auf die Idee der NSDAP   dienten."

In seinem Bericht, in dem noch weitere Torturen geschildert werden, heißt es dann weiter: ,, Außer mir waren noch drei Tschechen im Lager, die den gleichen Qualen und Mißhand­lungen wie ich ausgesetzt waren: Weiß aus der Slowakei  , der nach einem mir unbekannt geblies

dieser Gelegenheit machte Jakobi dem Rechts­anwalt der Wahrheit entsprechende Angaben über den Tob von Sachs.

Seitdem wird nun Jakobi in einem Felsen bunker, einer finsteren, an den Felsen ange mauerten Belle, angrenzend an die Torwache, ge fangen gehalten.

alle drei Tage, mes Essen bekommt er nur

er gefesselt. Alle 6 bis

Nr. 155

SOWJET- RUSSLAND  

SCHIL

AMUR

BLAGDWJESCH

TSCHENSK

CHAILAR

CHARBIN

MONGOLE

MANDSCH UKUO

SUNGARI

8 Wochen darf er baden. Er hat absolutes Sprechverbot und ist ganz der Willtür des jewei­ligen Wachthabenden ausgeliefert. Nur selten. wurde im Winter Feuer in der Belle gemacht. An die frische Luft kommt er wöchentlich nur eins mal. Durch die Dunkelheit in der Belle hat er schwere Sehstörungen erlitten. Die Mitgefan genen des Lagers glauben, daß er völlig er. blinbet. Früher hat Jakobi regelmäßig an seine

benen Bestimmung beschleppt wurde; Stäng Drant gefchrieben. Jebt hat sie über drei Monate

aus Brüg, der totgeschlagen wurde von dem die Gestapo   behaupteic, er sei an Lungenent. zündung gestorben; Buffrabel aus Böhmen  , von dem ich nicht weiß, was aus ihm nach seinen schweren Mißhandlungen geworden ist."

Ein anderer Fall:

Erich Jakobi, auständig nach Tepliß, früher in Deutschland  , zirka 30 Jahre alt, verlich Deutschland   1983, weil er Jude ist. Er kehrte im

Teine Post erhalten."

Dieser Bericht ist von Anfang Mai 1937 und stammt von einem Mitgefangenen, der in­zwischen entlassen und emigriert ist, dessen Name aber wegen Gefährdung seiner Angehörigen nicht genannt werden kann.

MEE

WLADI

WOSTOK

MUKDEN

EDAIREN

PEIPING CHINA

Die Russen

KOREA  

Wanräumen die Amur- Inseln? Totio. Das Blatt Nischi- Nischi" meldet

ner april 1936 nach Deutschland   zurüid, murbe for mit benen der Anquif die Schilderung des aus Charbin  , daß fich die sowjetruffiſchen Abtei

Im Juli 1936 wurde in Gersdorf i. Sa. ein Sudetendeutscher, der zu einem Sportfest über die nahe Grenze gekommen war, auf Grund einer Denunziation eines Henlein- Anhängers ver­haftet. Er wurde zuerst in Gersdorf im Arrest untergebracht. Dort wurden ihm mit einer Nette die Hände auf dem Rücken zusammengebunden und die Kette deart an einen Ring an der Mauer­zelle befestigt, daß er die ganze Nacht stehen mußte. Später wurde er von dem Gestapo­beamten Beierle aus Dresden  ben in bas Dresdner  Gefängnis übergeführt. Ueber seine dortige Be­handlung erzählt er folgendes: Volle 8 Tage hin durch wurde ich von diesem Beterle ieden Tag bis 4 Uhr früh verhört. Dann wurde ich abgeführt und einer unglaublichen Folter mit Stahlruten unterzogen. Man schlug mir dermaßen mit diesen Ruten über das Gesicht, daß ich mir noch nah träglich zu Hause vom Arzt die zersplitterten Zähne ziehen laffen mußte. Durch einen Schlag wäre ich fast um das Augenlicht gekommen. Die Narbe, die von diesem Schlag zurückgeblieben ist, wird für mich immer ein Andenken an diese Schreckenszeit bleiben. Eine andere Art der Folter war, daß man nur auf der Brust herum-|

trat.."

iber da

Noch ärger erging es einem anderen Tsche­choskowaken, der als Korrespondent bei der Firma " Sosmos" in Dresden   angestellt war. Er war ein völlig unpolitischer Mensch und wurde direkt aus dem Büro heraus verhaftet, in das Konzen trationslager eingeliefert. Er gab folgendes zu

Protokoll:

fort verhaftet und in das Konzentrationslager Sachsenburg   zur Umschulung" gebracht.

In diesem Lager wurde seinerzeit der che malige sozialdemokratische Redakteur Sachs zu Tode gefoltert. Die Schwester von Sachs fuhr mit einem Rechtsanwalt in das Lager, um Auf­

Man kann die Schilderung dieser Fälle wohl mit Fug und Recht mit den Worten schließen, Falles Weigel, die im Gegensatz zu den oben genannten Angaben durch keinerlei Zeugenaus sagen erhärtet werden konnte, beendet hat:" Es schreit zum Himmel, daß derartige Vorgänge heut noch in einem Lande möglich sind, das mit­i ten in Europa   liegt"..

Entscheidung nochmals vertagt

Deutsch  - Italienische Gegenvorschläge unannehmbar

Deutschland   und Italien   legten gleichzeitig Gegenvorschläge vor, die darauf hinauslaufen, beiden Parteien in Spanien   die Rechte einer friegführenden Macht zuzugestehen. Das 8 Sy stemt der Flotten- Patrouille durch die vier Mächte habe sich als gänzlicher Fehlschlag" heraus­gestellt und könne daher nicht fortgefeht werden. Dagegen folle fowohl die Ueberwachung der Landesgrenze Spaniens   als auch das Syſtem der leberwachung sowohl in den Säfen als auch durch Beobachter, die fich an Bord der Nichteinmischungs­Schiffe befinden, aufrechterhalten werden.

lungen allmählich von der Insel Bolschoi und Sennufa in die Dörfer Konstantinowska und Novopetrovstij zurückziehen, wo sie Vers stärkungen erhalten.

Aus Anlaß des 20. Jahrestages der Schlacht von Zborov   fand Freitag vormittags auf dem Prager   Stadion eine Parade der Prager   Gar­ nison   statt, die der Präsident der Republik  , be­gleitet vom Verteidigungsminister und der hohen Generaliät, abnahm. Nach der Parade wurde ein großes Festspiel aufgeführt, das den Sieg bei 3borov und die Entstehung des neuen Staates darstellte und in ein begeistert aufgenommenes Bekenntnis zur demokratischen Republik   und zur Staatsverteidigung ausklang.

London  . In der mit Spannung erwar=! Lord Plymouth erneuerte den bekannten teten Sitzung des Nichtinterventionsausschusses französisch- britischen Vorschlag und erklärte wei­gaben am Freitag der deutsche und italienische ters, daß der Vorschlag, den beiden spanischen  Vertreter die Erklärung ab, daß der letzte Bor- Parteien das Recht kriegführender Mächte zuzuer­schlag der britischen   und französischen   Regierung, kennen, un annehmbar fei. Aufnahme neuer Schüler in die Bata- Arbeits­baß diese allein die Seckontrolle übernehmen, nicht als befriedigende Lösung dieser Frage an- Subkomitee, daß seine Regierung die französisch- Städten der Republik   mit den Aufnahmsprüfungen gesehen werden könne. Der tschechoslowakische Delegierte erklärte im fchule in Zlin  . Im Juli wird in den größeren britischen Vorschläge akzeptiere und der Ansicht ist, der Bewerber in die Bata- Arbeitsschule begonnen. ., Gleich nach meiner Verhaftung wurde ich daß die Plenariizung des Ausschusses so bald als Bis jetzt erhielt die Schule fast 15.000 Gesuche. Es in dem Braunen Haus in Dresden   mit einem möglich einberufen werden sollte, damit sie die wird deshalb wegen der großen Anzahl der Bewer Gummifnüppel schwer geschlagen. Die Schläge neue Lage prüfe. Er versicherte, daß er alle neuen ber unmöglich sein, allen zu entsprechen. Die Schule wurden unter Beschimpfungen, von denen böh= Vorschläge loyal und eingehend prüfen werde, sucht sich solche junge Leute heraus, die für Ge misches Schwein" noch die mitbeste war, begleitet. deren Zwed die Gewährleistung einer wirksamen schäfts, Industrie- und Unternehmerarbeit das Auf meinen Protest hin, daß es sich um einen Nichteinmischung wäre. größte Verständnis aufweisen. Damit die Betverber Irrtum handeln müßte, da ich mich um politische Der franzöfifche Vertreter erklärte insbeson- das Geld für den Weg nach Blin ersparen, werden Dinge niemals gekümmert habe, wurde ich er­dere, daß die Buerkennung des Nechtes kriegfüh- heuer die Aufnahmsprüfungen in folgenden Städten render Mächte an die spanischen   Kampfpärteten zu ftattfinden. Jin Juli: 7. Kremfiet, 8. Prerau, 9. free lich geschlagen und mit Füßen ge­Diese Behandlung wiederholte sich noch dem Ergebnis führen würde, daß die Aufständi Ung- rabisch, 10. Brünn  , 12. Trenčin und glin, dreimal. Später wurde ich ohne die geringste fchen der legalen spanischen   Regierung gleich. 18. Bratislava  , 14. Nové Zámky  , 15. Bošany, 16. Aufklärung in ein Auto geladen und in das Kon­gestellt würden. Corbin erklärte, daß die franzö- Vrútky  , 17. Batisovce, 19. Königgräß und Blin, 20. zentrationslager Hohnstein   gebracht. Dort wurde Die Sigung verlief ziemlich bewegt. Eine fische Regierung nicht gewillt fei, diesen Weg zu Trautenau  , 21. Reichenberg und Třebič  , 22. Aussig  ich nach mehrstündigem Warten in die Aufnahme- Einigung fonnte nicht erzielt werden. Die beschreiten. a. Elbe  , 23. Prag  , 24. Karlsbad  , 26. Pilsen  , Blin fanzlei gerufen, wo ein Aufnahmeprotokoll ge- deutsch  - italienischen Borschläge sind nach Lon- Auch der ruffische Vertreter erklärte, daß und Ung.- Brod, 27. Böhm.- Budweis und Veselý schrieben wurde. Hier wurde ich erneut beschimpft doner und Bariser Auffassungen un annehm feine Regierung für die britisch- französischen Vor- i./W., 28. Tabor, 29. Deutsch- Brod   und Walachisch­und geschlagen. Darauf mußte ich mit zwei SA- bar, weil sie eine ungerechtfertigte Besfer- schläge eintrete. Franco habe zur See starte Meferitsch, 31. Olmüß und Kaſchau  . Im Auguſt: 2. Männern um Deden laufen. Wie der Empfang stellung des Generals Franco bedeuten würden. Berbündete und wenn ihm das Recht einer Jasina und Blin, 3. Chust, 4. Mukačevo  , 5. Užhorod  , in Wirklichkeit aussah, fann sich keiner, selbst Am Nachmittag fand eine zweite Sigung friegführenden Macht zugestanden würde, dann 6. Lučenec, 7. Zvoleň  , 11. Lundenburg  , 12. Znaim  , wenn er Soldat ist, vorstellen. Der Lagerraum statt, in der eine kurzfristige Bertagung befchloffen würde dies praktisch bedeuten, daß sich Franco 16. Freiwaldau, 17. Schönberg, 18. und 19. Mähr. war in der Mitte. in zivci Räume geteilt. In wurde. Die einzelnen Delegierten sollen ihren mit Hilfe seiner Verbündeten eine wirksame Blok- Ostrau. Nach dem Voranschlag der Personalabteilung der Querwand war eine Deffnung, durch die ich Regierungen den franzöfifch- englischen, wie den tabe des republikanischen Spaniens   schaffen der Batalverte läßt sich schließen, daß der heurige die Hände um Decken durchstrecken mußte. Als deutsch  - italienischen Plan zusenden und deren könnte. Der Zwed des deutsch  - italienischen Vor- Jahrgang Junger Männer" und Junger Frauen" ich dies tat, wurde ich an den Händen gepadt und Antworten dann nächste Woche dem Ausschuß schlages fei, das Gleichgewicht zugunsten der zahlreichste der bisherigen 12 Jahrgänge der nach innen gezogen. Auf einem Tangen Tisch, der vorlegen. Francos vollkommen zu verschieben. Schule sein wird.

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Negerkönigs Tochter

Roman von Otto Stössl  

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den Donauarmen gebildeten Inseln aus, die mit[ Sehenswürdigkeiten. In der ganzen beweglichen, Marschallstab fünftiger kaufmännischer Herrlich­der inneren Stadt durch Brücken verbunden, ihr vielgestaltigen Masse. bleibt aber die Leopoldstadt keit verborgen sein mag, manch einer führt etwa eigenes Leben, ihre wunderliche Bevölkerung, ihre der zähe unvermeidliche Bodensaz, ihre Stimme einen kleinen Knaben an der Hand, der über seis befonderen Sitten wahrt. Hier hatten die Juden, und Art bildet den Grundton des mannigfachen nen Kaftan stolpert und mit großen, wehmütigen nachdem das Ghetto gefallen war, sich aus freien Lärms, und sie ist vom grünen Lustgarten bis zu Augen die grausame, unendliche Welt betrachtet, Stücken, wie sie es nun einmal gewohnt sind, ein den Brücken, die nach der inneren Stadt führen, die sich auftut, um ihn zu verschlingen und zu neues errichtet, wo sie vom Strome, wie ehemals die Heimat und Herrin des ganzen abenteuer- verwandeln. Denn irgendwo findet er hier, in der von Schußmauern umfriedet, ihre natürliche Ge- lichen, wogenden Lebens, das sich auf ihrem Bo- Leopoldstadt ein Quartier und lernt, sich unter Sonst führte sie sich auf ihre Weise meinschaft aufs lebhafteste erhielten und recht den abspielt. Jede Stadt hat ihren Sammelbe- den Leuten umzutun und zu behaupten. Und das ziemlich artig, halb sittsam, halb ungebärdig, eigentlich genossen. Hier blieben sie unter sich und zirk der Wunderlichkeiten, wo alles Abenteuer ist wahrlich keine geringe Sache, denn mehr als von heiter ausgelassener, nicht unliebenswür- gingen ihren Geschäften und Geselligkeiten nach; aus allen Weiten seinen Eingang sucht und wie jeder andere Fremdling bleibt er einer in jedem diger Wildheit, so daß sie als die interessanteste in den alten und neuen Gassen des Bezirkes stehen in einem Staubecken zurückgehalten wird, damit Lande, dem der Fluch seines Volkes, das Los der Sehenswürdigkeit unter dem ganzen sonstigen ihre verschiedenen Läden. lebt der eigentümliche es die übrigen Gebiete nicht überflute und zer- Fremdheit bitterlich ins Gesicht gezeichnet ist und Stram geschäßt war. Wie es nun einmal die Art Schmuß der untergeordneten Wirtschaften, ers störe. In Wien   bleibt die Leopoldstadt ohne Zwei- nie verschwindet. Aber ein paar Jahre vergehen, der Wiener   ist, zu ernsten und fremden Dingen schallen die ursprünglichen, südlich lebhaften fel diese Herberge alles Fremden, das von der und er hat seine alte Tracht abgetan, seine öst­ein gemütliches und lustiges Verhältnis herzustel: Laute ihres Gesprächs, da sieht man noch heute Residenz aus allen Gegenden herbeigelockt, irgends lichen Sitten, so gut es geht, zu verheimlichen, au len, freundeten sich die Besucher bald gerade mit ihre schivungvollen Gebärden, die Frauen er- two anfliegt und haftet. Nach manchen Sprich vergessen gesucht und den Europäer, den Einhei ihr an, tamen ihr zuliebe wieder, brachten ihr freuen sich hier der auffallenden, prunkhaften wörtern und volkstümlichen Gassenhauern tommt mischen spielen gelernt, wenn er es vielleicht auch Süßigkeiten, Badwert, Schokolade, Obst mit, oder Kleider und grellen Schmucksachen, an Festtagen in Wien   jegliches Absonderliche bei der Tabor- noch nicht geworden ist. Er heiratet, er treibt seine billige Schmuckstückchen, blaue Ringlein Vergiß- bewegt sich die ganze Wenge, arm und reich, zu linie" hereingezogen in die östlichste Großstadt. Geschäfte, und Frau und Kinder stolzieren schon meinnicht, blinkende Ketten aus Kasengold, Leb- Wagen oder zu Fuß in den nahegelegenen Pras Tag um Tag wandert der Osten in allen feinen in der übermäßigen Herrlichkeit der westlichen zeltherzen oder bunte kleine Bilder mit heiligen ter, wohin auch die Leute der übrigen Stadt, nach Gestalten immer neu durch die offene Gasse in Mode; Seiden aus Paris  , leuchtende Hüte, wal­und frommen Sprüchen und ließen sich mit ihr in Erholung und Lustbarkeit gierig, zusammenströs diese Stadt, und was die nähere und ferne Welt lende Federn, lebhafte Brillanten und durchschla Gespräche ein, fragten fie um allerhand, wobei men. Im Prater vollzieht sich dann die unge- draußen an merkwürdigen Erscheinungen und gender Naturlaut der heftigen Rede verraten die sie die Worte durch eine unbeholfene Gebärdens zwungene Sammlung aller Stände der Bevöl- Leuten erzeugt, spaziert in der Tracht des Mär- Herkunft aus einer fernen fremden Zeit und sprache verdeutlichten, die Bella entweder mit kerung, indem die prächtige Hauptalle mit ihren chens durch die Taborlinie. Da kommen die flo- einem fernen fremben Land. Gerade indem sich Urlauten ihrer heimatlichen Rede oder mit Bei- hohen, üppigen Kastanien von Fußgehern wim- wakischen Bauern mit den Schafpelzen, ihre einer demütig und ehrgeizig angleichen will, tut chen beantwortete, oder wenn ihr die Sache zu melt, die nehr oder minder laut, je nachdem sie Frauen mit den bunten Kitteln und Kopftüchern, er um eins zu viel und bleibt, was er getvefen: bunt wurde, mit einem tschechischen Fluch, oder in der Leopoldstadt zu Hause sind, oder von weis da kommen die Viehwagen, auf denen die großen der ungebetene Gast. Aber eine tiefe, eingeborene indem sie mit der Hand zu einer Ohrfeige ter herkommen, die Wagen bestaunen und bekrit- Kälber wehmütig brüllen. Bierwagen rollen, von unverlierbare Luſt fesselt ihn an alles Aben­teln, in denen die Reichsten spazieren fahren: die schwarzhäutigen, trummhörnigen Ochsen gezogen, teuerliche, das irgendwo auftaucht und ihm brüs

ausholte.

Alle

Diese Ausstellung, namentlich aber Bella, Angehörigen des österreichischen Hochadels, die mit schweren Fässern herein, beladene Karren und derlich nahe tritt. Bo bietet gerade dieser Bezirk die Negertönigstochter machten Doktor Hesty in Damen der guten bürgerlichen Gesellschaft oder ländliche Fuhrwerke, von Bauern und beleibten die willkommene Zuflucht für alles, was uner­Wien bald volkstümlich und zu einer halb inter  - reich gewordener ehrsüchtiger Emporkömmlinge, Wirten gelentt, rasseln auf den Markt, aus den hört, wunderbar, besonders und lebhaft erſcheint. essanten, halb lächerlichen Figur, wie es immer törichte Schwindler mit ehelichen oder unehe- Bahnzügen, welche die Rohstoffe herbeischleppen, Sitten und Bräuche, die in der strengen Ar­der berühmte Mann in der gemeinen Welt ist, lichen schöneren Hälften, Schauspielerinnen oder die zu vielen bunten Schäzen verarbeitet werden, beitswelt der Großstadt an die Urtriebe der ſpie­die an allem Ungewöhnlichen nur den Spaß sucht Halbweltdamen von großartigem Ansehen, kurz führt man die Ware weg. Da tommen aber auch lerischen, leidenschaftlichen Menschheit mahnen, und würdigt. Den Hauptteil der Besucher stell- was immer in Wien   Geld hat oder borgt. Im die fremden Juden herein, mit ihren langen entfalten sich hier und finden ihre Stätte. Der ten die Einwohner der Leopoldstadt. Dieser mert- Wurstelprater" aber vereinigt sich das harm- schwarzen Nöden, mit ihren grauen Patriarchen Geschäftseifer kommt dem innersten Drang des würdige Vezirt hat vor allen übrigen seine be- losere niedrige Volt beim Vergnügen an Speise bärten und mit den gedrehten Loden an den Gemütes entgegen. sondere Eigenart und Geschichte. Er streckt sich und Trant, an Lärm, Musik und Tanz, an dürf- Schläfen, mit den schweren Bündeln auf dem ( Fortschung folgt.) belanntlich auf der großen, von zwei umfassen- tiger Liebesleidenschaft, an.phantastisch- ärmlichen Rücken, worin ihre ganze Habe und vielleicht der