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Prager Zeitung

Konstituierung der Bezirksstelle

Prag   der deutschen   aktivistischen Partelen

In Prag   hat sich die Bezirksstelle der deutschen  aktivistischen Parteien fonstituiert. Sie besteht aus Vertrauensmännern der Deutschen   sozialdemokrati­schen Arbeiterpartei, der Deutschen christlichsozialen Volkspartei, des Bundes der Landwirte und der Deutsch  - demokratischen Freiheitspartei.

Zum Vorsitzenden der Bezirksstelle wurde der Stadtverordnete Dr. Sch we lb( deutscher Sozial­demokrat) gewählt. Dem Präsidium gehören ferner an: Als Vertreter der Deutschen   christlichsozialen Volkspartei Wilhelm Paz e It, als Vertreter des Bundes der Landwirte Josef i ed Ier, als Vertre­ter der Deutsch  - demokratischen Freiheitspartei Sekte­tär Dr. Karl Lemberger.

Es wird gebeten, Zuschriften, die an die Be­girtsstelle gerichtet sind, an sie durch Vermittlung der Prager   Organisationen der vier Parteien gelan­gen zu lassen, und zwar: Durch die Bezirksorgani­sation der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiter­partei, Prag   II, Smečky 22, oder Prag XII, Slezslá 13, durch die Bezirksorganisation der Deut schen christlichsozialen Voltsparici, Prag   II., Na Příkopy 26, durch die Bezirksorganisation des Bun­des der Landwirte, Prag   II., Lüßowova 40, durch den Kreis Prag   der Deutschdemokratischen Freiheits­partei, Prag   II., Přifoph 26, Bimmer 16.

Die Amtsstunden der Bezirksstelle finden jeden Montag zwischen 6 und 7 Uhr abends im Zimmer Nr. 30, 2. Stod des Neubaues des Deutschen Hau­ses" in Prag   statt.

Kunst und Wissen

Szöke Szafall erfreut im Film mit seiner lie­benswürdigen Komit so viele. Menschen, daß man ihm Dant schuldet. Ich ergreife die Gelegenheit, ihn abzustatten, indem ich über das ungarische Lustspiel, mit dem Szakall sein Gastspiel in der Kleinen Bühne bestreitet, zur Tagesordnung übergehe und indem ich mich weiter mit der Feststellung begnüge, daß ein Teil des Publikums der diesmal sehr bescheidenen Leistung des bekannten Komifers sich herzlich freute. In dem Ensemble, das um Herrn Szatall gruppiert

Barbara Stanwyck   und Robert Taylor  

in dem MGM  - Film Das Weib seines Bruders"

" Sozialdemokrat"

it, gibt es gute Schauspieler, die schlechte Rollen haben, und sehr mäßige Darsteller, die mit erträg­lichen Aufgaben nichts Richtiges anzufangen wissen. Wenn ein Rat gestattet und seine Befolgung möglich sein sollte, dann sei den Gästen empfohlen, für die fepten Tage ihres Prager   Aufenthaltes dem Publikum ein anderes, besseres Stück zu bieten, das gleichzeitig Gelegenheit geben müßte, die Sympathien für Sza­fall auch seinem Sönnen im Sprechstück darzubringen. I. A.

Fritz Grünbaum   und Karl Farkas   beginnen am 7. Juli ihr Ensemblegastspiel in der Kleinen Bühne. ur Aufführung gelangen: Gangster über Wien  " und Ali Farkas und die 40 Grünbäume".

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Wieder Schiedsrichter- Spiel gegen DFC

Čechie Karlin gewinnt" 2: 1( 2: 0)

Spiele betraut werden wird, das entzieht sich unse= rer Kenntnis aber es ist, wie das eine Beispiel beweist, immerhin im bürgerlichen Sport möglich.

DC hat nun wieder zwei Buntbe weniger und seine Aussichten, in die Liga zu kommen, sind damit zum Teil sehr vermindert. Seine Mannschaftsauf­

ſtellung ändert sich auch von Spiel au Spiel und von den drei Alten, die diesmal mitwirkten, war wohl Patet der größte Versager. Was nüßt aber alle technische Beschlagenheit, alle Routine, wenn sich im Angriff Leute befinden, die gegebene Situationen nicht auszunüßen verstehen... und das weiß man doch beim DFC, daß gerade Kampf und Schußsicher­heit das um und Auf für und in der Liga sind.

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Die Frau am Scheidewear."(   Lich.) Alma:

... u. t. Feldmarschall."( Tsch. Vlasta   Burian.)  Belvedere: Alibi."( A.) Beseda: Ein ent zückendes Ereignis."( Tsch.) Hund von Baskerville."( D.)

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Am Freitag gab es auf dem DFC- Plaz nach dem Pardubiß- Spiel, das damals nicht die Provinz­ler, sondern der Schiedsrichter Benišek- Pilsen ge wann", wiederum so ein Schiedsrichter- Spiel. Die Karliner ebenso wie der DFC haben in dem Turnier um den Liga- Aufstieg bisher je einen Punkt erzielt. Die Punkte hätte der DFC gewinnen müssen, denn die Starliner sind Fußballer ohne Technik, aber mit(.)

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Krafteinsaß und sonstige andere Regelwidrigkeiten fönnen sie unter Mitwirkung" des Schiedsrichters immerhin eine gefährliche" Wannschaft sein. Und so war es auch in diesem Spiel. Der DFC war nach der Pause brüdend überlegen, jedoch teilweise Schuß­unsicherheit der Stürmer ließ mögliche Erfolge nicht einstellen und was sich sonst im Strafraum| der Karliner abspielte, dafür fühlte sich der Un­parteiische" nicht kompetent. Das Tor der Karliner blieb nach dem einen Erfolg des DFC dant der Fürsorge" bis zum Schlußpfiff rein". Wie ge= fagt, es war ein Schiedsrichter- Spiel und auch dor­um ein Standal. Ob dieser Herr Unparteiische" auch wie Benišek- Pilsen von dieser Tätigkeit bc= freit" und dafür mit der Leitung internationaler

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Das Böhmische Dorf" erhebt fich die 700 Jahre alte Schmiede unter men, und verlangten Landüberlassung und Ein- Nirche an, nur die Böhmisch- Nixdorfer bewahrten  

in Berlin

Zu seinem 200jährigen Jubiläum

träumenden Kastanienbäumen.

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Die Straße mündet auf den Richardplaß, hier weiteren 200 tschechischen Emigranten zusam- lutherischen, ein anderer Teil der réformierten zugserlaubnis   in Berlin. Der König zögerte. Er ihre eigene Note, indem sie Anhänger der Herrn­Böhmische- Straße, Johann- Hus- Straße um- fand die Zahl der Tschechen zu hoch. Monatelang buter wurden. Die Bethlehemkirche in der Mau­geben das Dorf: Ein deutlicher Hinweis auf Ur- tampierten die Emigranten vor den Toren der verstraße ging in die Hände der lutherischen Böh­sprung und Bewohner. Hier gibt es noch unte: Stadt in der Hasenheida. Nur in keleinen Grup- men des Südens über, Böhmisch- Nixdorf aber Inmitten des Großstadtleben von Neukölln, ihnen Novafa und Novotny, ein Krämerladen pen durften fie nach und nach in die Stadt aie, pflegte weiter feine Eigeneriſtena. Wis Ende des eingeklemmt und versteckt zwischen Bergstraße und trägt den Namen   Smetana, ein Tischler heißt hen. Eine Gruppe, etwa 200 Seelen start, sollte vorigen Jahrhunderts haben Kaiser- Friedrich- Straße, führt das Böhmische Pospischil. sich in der Nähe   von Berlin, auf dem Grund des Böhmischen Dorf sogar ihre Sprache erhalten, Dorf sein idyllisches und beinahe vergessenes Da= Hussiten   aus Böhmen, unbarmherzig ver- dazu eigens aufgekauften Schulzenamtes des bis dann die völlige Germanisierung sie umklam­sein, aus welchem es nun zu lauten Feierlichkei- folgt von ihrer Obrigkeit; gezwungen, die gelieb- Dorfes Nigdorf ansiedeln. Doppelhäuser für 18 merte. Sie haben eine Reihe schöner Gebräuche ten seines 200jährigen Bestehens aufgescheucht ten Wälder und Täler der Heimat zu verlassen, Familien, Scheunen und Wohnhäuser für Ge- entwickelt, so die Feier am Ostermorgen, an dem werden soll. suchten hier neue Existenz. Sie tamen über die finde standen fertig. Die neue Siedlung erhielt sich die ganze Gemeinde vom Gotteshaus zum In der Richardstraße, flankiert von moder- Grenze nach   Sachsen und fanden zunächst Bu- den Namen Böhmisch- Rigdorf", während das Böhmischen Gottesacker" in der Kirchhofstraße nen Wohnhäusern, stößt man zuerst auf eine flucht in den Dörfern Hennersdorf und Gerlachs- alte Nigdorf den Zusat   deutsch" zu seinem Na- begibt, um dort der Toten des vergangenen Jah Reihe gut erhaltener Bauernhäuser; zwischen heim. Doch zog es sie   nach Berlin, das damals men ſezte. Diese Bezeichnungen blieben bis res au gedenken. Auf verwitterten Grabsteinen ihnen liegt der Eingang zur Kirchgasse, hier zur Hälfte aus Landfremden vornehmlich 1873, bis die beiden Dörfer sich in der Gemeinde dieses kleinen Friedhofs kann man noch die tsche­steht das Gemeindehaus der Herrnhuter Bürger- Holländern und Franzosen bestand, die man Rigdorf vereinigten, die 1912 den Namen Neu- chischen Inschriften der Begründer des böhmischen gemeinde, aus der Pfarrerwohnung im ersten herangeholt hatte, damit sie die fortgeschrittenen tölln annahm und   an Berlin angeschlossen wurde. Dorfes lesen. Auch die Kirchentrachten sind ein Stock kann man das Dorf vollkommen übersehen. wirtschaftlichen Erfahrungen ihrer Länder den Fleiß, Begabung, Rechtschaffenheit und Gemisch von nationaler Eigenart und neu ents Etwa 30 Häuser stehen noch, von Gärten umge- wahrlich zurückgebliebenen Märkern vermitteln. Schaffensfreude herrschten in der kleinen Sied- wickelter eigener Gebräuche. Frauen und Mädchen ben, in denen zu dieser Zeit die zahlreichen Obst- Die etwa 500 Hennersdorfer Emigranten waren lung, Glaubensfreiheit ermöglichte das Gedeihen tragen beim Kirchgang Hauben, deren Kinnbän bäume einen in der sonst trostlosen Steinwüste bereits 1732 von Friedrich   Wilhelm I. dessen des Böhmischen Dorfes. In einem amtlichen Be- der für die konfirmierten Mädchen rot, für die von Neukölln so seltenen duftenden Blütenschmuck Denkmal am Zugang zum Richardplaß heute richt von vor über 100 Jahren hieß es: Die ganze Jungfrauen rosa, bei verheirateten Frauen tragen. Das ländliche Bild ist hier geblieben, doch gleichsam das Böhmische Dorf beherrscht in der Gemeinde Böhmisch- Nigdorf, ohne Ausnahme, blau, bei Witwen weiß sind. haben inmitten der Großstadt die Bewohner des füdlichen   Friedrichstadt   von Berlin angesiedelt. gehört zu den ruhigsten, gehorsamsten, in Ent- Das Böhmische Dorf pflegt noch heute sein Böhmischen Dorfes ihre althergebrachte Beschäf- Sie waren meist Weber, dem König besonders er- richtung ihrer Abgaben prompetesten( darauf Eigenleben und die Regiekunst des heutigen tigung meistens aufgegeben, nur einige wenige wünscht, und er stiftete ihnen die Bethlehemkirche kam es den preußischen Königen besonders an   Deutschland hat Ende Mai mit Trachtenumzü­Höfe dienen noch der Landwirtschaft, nur selten in der Mauerstraße. Sie erhielt ihren Namen nach), überhaupt zu den besten Unterthanen". gen, feierlichem Gottesdienst, Dankprozession vor sieht man noch die engen Innenhöfe, mit verfallen- der Bethlehemskapelle   in Prag, in der Hus ge= Die Gemeinde errichtete sich einen Betsaal. dem Denkmal Friedrich   Wilhelm I., mit einem ben Stallungen, frei herumitrolchenden Kühen predigt hatte. um nach einigen Jahren mitten im Böhmischen Marsch nach dem böhmischen Gottesacker, mit und gackernden Hühnern. Die Scheunen bilden in 1787 mußten die in   Gerlachsheim vorüber- Dorf jenes Haus zu errichten, in dem sie heute Festen, Tanz und Spielen die zweihundertste langer Reihe die eine Seite der Kirchgasse, sie die- gehend ansässigen   400 Böhmen den Ort verlas noch ihren Gottesdienst abhalten. Ein Teil der Wiederkehr der Ansiedlung   der Böhmen in Nix­nen öfter als Schuppen, Remisen und   Garagen. sen; sie trafen auf ihrem Zug nach Norden mit   in Berlin angesiedelten   Tschechen schloß sich der dorf gefeiert. Dr. St. S. i Bezugsbedingungen: Vét Auſtellung ins Haus oder bei Beaug burch die Poſt monatlich 16.-, vierteliährlich 48., balbjährig 98. gamalábria Ke 192. Galerate werben laui Tarif billigst berechnet. Bei öfteren Einschaltungen Preisnachlaß. Müdstellung von Manuskripten erfolgt nur bei Ginsendung der Retourmarten. Die Zeitungsfrantatur wurde von der Post- und Teles graphendirektion mit Erlaß Nr. 18.800/ VII/ 1980 bewilligt. 5 Druderei: Orbis". Drud, Verlags- und Beitungs- A.-   G. Prag.

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