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Dienstag, 10. August 1937.
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,, Ventov" ihm dafür? Das wird wohlweislich nehmen nach aus der Luftgegriffen. Es] Der Faschismus blieb in dieser Deverschwiegen. Wir können, ohne uns bei diploma - finden zur Zeit teine Verhandlungen batte ganz. isoliert. Italien war nicht vertreten. tischen Verklausulierungen aufzuhalten, dem statt, es ist zur Zeit nichts geplant. Es handelt Der Führer der deutschen Abordnung, Prof. Ventov" verraten, unter welchen Bedingungen sich um eine der sensationellen Extratouren des ehbe, setzte vergeblich die Autorität seiner Deutschland jene Forderungen erfüllen würde: Venkov". Die Gefahr solcher Sensationen liegt besseren Vergangenheit als katholischer Sozialdie Gegenleistung wäre stillschweigende Anerken- darin, daß die Agrarpartei über die Außenpolitik politiker zur Verteidigung der nationalsozialistinung der deutschen Ansprüche auf Desterreich und der Republik anderer Ansicht ist als die Regie- fchen Sozialpolitit" ein. Die auffallend tühle auf die wirtschaftliche Durchdringung" Mittel- rung, welche die Außenpolitit im Einverständnis Aufnahme seiner Rede und die unmittelbar dareuropas, wäre also auch unsere schrittweise wirt mit dem Präsidenten und dem Parlament führt. auffolgende lebhafte Akklamation unseres Freun= schafts- und außenpolitische Kapitulation vor In einer Demokratie ist es zulässig, anderer An- des Léon Iouha uy, dessen markante ErkläBerlin. Der„ Venkov" selbst redet einiges von der sicht zu sein als die Regierung, und es ist rung immer wieder stürmischen Beifall auslöste, Sdp. Möglich, daß Hitler auch die Einschaltung zulässig, diese andere Ansicht zu äußern. Gefährlich bot eine herzerquidende Belehrung über die der SdP in den Staatsapparat verlangen würde, und undemokratisch ist es, daß der Venkov" Vers wahre Weltmeinung, die unseren Sudetennazi mit um die Gefolgschaft Prags garantieren zu lassen. Handlungen vortäuscht, die nicht stattfinden, daß ihrer falschen Einschäzung der internationalen Mehr Wahrscheinlichkeit hat es für sich, daß er er der offiziellen Politik durch Quertreibereien, Sträfte sehr nüßlich gewesen wäre. auch nach dem Vertrag in dem Vorhandensein Unterstellungen und sensationelle Publikationen Eine andere Tattik versuchten die Oestereiner nazistischen Opposition in der CSR wie Schwierigkeiten macht. Diese Kulissen= reicher. Sie gaben sich als Weltmänner, die bisher in Desterreich ein besseres Druckmittel politit, das Kennzeichen sogenannter den Anschluß an den internationalen Fortschritt gegen die befreundete" Regierung sehen würde. ,, autoritärer" Staaten, ist in einer Demokratie nicht versäumen wollen. Ihre These, daß in Vor allem aber ist folgendes zu sagen: die überflüssig, selbst in den Hundstagen, selbst im Desterreich Gewerkschaftsfreiheit bestehe, weil Behauptungen des Venkov" sind sicherem Ver- Zeichen des Sirius".
Der II. Internationale sozialpolitische Kongreẞ:
Eine große Manifestation für die Gewerkschaftsfreiheit
Soziale Gesichtspunkte in der Kreditpolitik
niemand gezwungen sei(?), der Einheitsgewerkt schaft beizutreten, machte freilich nicht viel Einbruck.( Eine von den Genossen aus der belgifchen Delegation verbreitete Broschüre: Gibt es Gewertschaftsfreiheit in Desterreich?" wider legte übrigens mit offiziellen Dokumenten diese These.)
Das Auftreten der Desterreicher trug nur dazu bei, eine weitere markante Erscheinung des Kongresses zu unterstreichen: die erfreulich
eindeutige Stellungnahme der katholischen Sozialpolitiker
für die Freiheit und gegen die Totalität. Es war tein anderer als der Sekretär der christlichen Gewerkschaftsinternationale Serrarens, der den österreichischen Sprechern in einer Rede entgegentrat, die jeder Freigewerkschaftler Wort für Wort billigen konnte.
In der Zeit vom 25. bis 28. Juli hielt die 2. daß der Kredit durch angemessene Maß Internatiale Vereinigung für nahmen kontrolliert wird, sozialen Fortschritt ihren zweiten 3. daß die Finanzpolitik der öffentlichen Stongreß ab. Die Vereinigung steht in enger Körperschaften auf die Erhaltung eines MagiVerbindung mit dem Internationalen Arbeits- mums von Beschäftigungsmöglichkeiten gerichtet amt, dessen Direktor Butler persönlich am ſei, Kongresse teilnahm. Der erste Kongreß der Ver- 4. daß zur internationalen Stabilisierung Unter diesen Umständen war es selbstvereinigung hat 1924 in Prag stattgefunden, der der Währungen geschritten wird.( Ein ebenfalls ständlich, daß die Abstimmung über den Punkt zweite hätte bereits vor anderthalb Jahren eben- einmütig genehmigter Zusatz stellt fest, daß dies Gewerkschaftsfreiheit ebenso manifestativ verlief falls in Prag abgehalten werden sollen ,, er war nur durch Ueberwindung der Autarkiepolitit wie die Debatte. Nur über eine Einzelheit gab aber auf die Zeit der Weltausstellung - die möglich.ist.) es eine Kampfabstimmung, als ein Busabantrag mehr als 200 Kongresse anlockte verschoben der Rumänen, die eine Sonderregelung worden. Troß dieser Umgebung und trotz der lag aber in der Beratung des zweiten Berhand- langten, mit sehr großer Mehrtheit abgelehnt Die eigentliche Bedeutung des Kongresses für öffentliche Angestellte ber lungsgegenstandes:
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sonstigen unerschöpflichen Reize der Stadt Paris ist er aber ein richtiger Arbeitskongreß gewesen. Der Kongreß hat auch, was uns mit Genugtuung erfüllen kann, die hervorragende Rolle der Tschechoslowakischen Republik auf dem Felde der Sozialpolitik erneut bestätigt. Der Vorsitzende unseres Sozialinstitutes, Prof. Schönbaum, ist einer der Präsidenten der Internationalen Assoziation. Zum ersten der beiden Verhandlungsgegenstände:
,, Kreditkontrolle im sozialen Intereffe"
,, Die gewerkschaftliche Freiheit und die
Berufsorganisationen"
Hier, wo der Kongreß nicht Wünsche auszusprechen hatte, sondern seine volle Autorität als Versammlung der führenden Sozialpolitiker aller Länder in die Waagschale werfen konnte, hat er dem sozialen Fortschritt und der Sache der Freiheit einen großen Dienst geleistet. Bei aller Stepsis gegen Kongreßresolutionen wird man freudig feststellen können, daß die geradezu lei
erstattete unser Freund, Abg. Prof. Macei bemehr als ngnahme der Delegationen
das Hauptreferat. Seine Darlegungen flangen von
wurde. Im übrigen gab es da die Hakenfreuzler nicht mehr eingriffen- teinerlei Widerspruch gegen die Resolution, welche im Wesen besagt:
Das Recht der freien gewerkschaftlichen Vereinigung, das ist insbesondere
1. das Recht, einer Gewerkschaft beigu treten oder den Beitritt zu verweigern, 2. bas Recht, verschiede Gewerkschaften zu bilden,
3. das Recht aller hinreichend repräsee tativen Gewerkschaften, hinsichtlich der Ber
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und das Recht zum Abschluß von Kollektivvers trägen gesichert werden.
III. Bur möglichsten Vermeidung sozia Ter Konflitte ist es wünschenswert, daß Schlichtungs- und Schiedsinstitutionen aus der Initiative der Unternehmer- und Arbeiterverbände geschaffen werden, die der Staat fördert.
IV. Die offiziellen Beratungs organe in wirtschaftlichen und sozialen Angelegenheiten sollen Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in gleicher Anzahl zu ihren Mitgliedern zählen; ebenso sollen die Organe, die in Arbeitsstreitigkeiten zu erkennen haben, zusammengesezt sein.
V. Das Recht der Gewerkschaften, mit der öffentlichen Verwaltung und Gesetzgebung zusammenzuwirken, darf nicht zum Vors wande dienen, um sie von ihren ura fprünglichen Aufgaben abzus Tenten, ihnen mit ihrem Charakter unvereinbare Lasten oder Pflichten aufzuerlegen und sie dem Einfluß oder der Kon trolle der Behörden zu unterwerfen.
handlungen in einer Atmosphäre der warmen Ueberflüssig hinzuzufügen, daß sich die VerGastfreundschaft Frankreichs abspielten. Auf dem Schlußbantett, das nach französischer Sitte die Kongreßteilnehmer nach Abschluß der sachlichen Beratungen noch einmal vereinigte, fagte der Präsident der Vereinigung für sozialen Forts schritt, Herr Justin Godard, in seiner zün denden Ansprache:„ Wir kennen hier keine Ausländer", und abschließend versicherte der Arbeitsminister Genosse Février die Kongreßteilnehmer des großen Interesses und der aktiven Anteilnahme der französischen Regierung und des ganzen Landes an ihren Arbeiten und Bestrebungen.
Für die Teilnehmer aus dem vom Faschismus überfluteten Mitteleuropa war der Kongreß ein neuer Beweis, daß die Kräfte der Weltdemokratie Behauptungswillen und Siegesge= wißheit in sich tragen.
Robert Wiener.
Die guten Seiten
der Regierungskrise
Staaten von denen die handelt zu werbellen Organen gleich be- der alte Grundsatz Švehlas von der Nottvendig
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foll unter allen Umständen, welche foziale Entwicklung die Welt auch nehs men mag, aufrechterhalten werden.
in die Schlußfolgerung aus, daß Kreditkontrolle meisten durch offizielle Regierungsvertreter sowohl im Sinne von Kreditleitung als repräsentiert waren für die Freiheit der auch als Aufsicht über die Tätigkeit der gewerkschaftlichen Vereinigung ein nicht zu unBanken eine sehr wichtige Aufgabe der öffent- terschäßendes Gewicht hat. Dabei trat die vom lichen Autorität darstellt, die zwar nur eine Berichterstatter Prof. Brethe de la Grei- Diefer allgemeine Grundsaß wird nun in Komponente der staatlichen Wirtschaftspolitii ahe( Bordeaux ) eingehend untersuchte( und fünf Punkten ausgeführt: bildet, aber immer steigende Bedeutung gewinnt. bejahte) Frage, ob die Gewerkschaftsfreiheit mit Die Debatte an der auch Prof. F. X. Weiß der Schaffung von Berufsorganisationen, die Prag teilnahm Töste begreiflicherweise eine Arbeiter und Arbeitgeber umfassen, vereinbar Fülle divergierender Auffassungen aus, doch ge- sei, in den Hintergrund. Die Debatte, deren langte der Kongreß zu einer einmütig gefaßten detonischen Höhepunkt eine Rede des Genossen Entschließung die den Wunsch ausspricht: de Brouckère bildete, konzentrierte sich ganz auf 1. daß die Tätigkeit der Banten im In- eine Demonstration für die Freiheit der Vereini teresse der Sparer und Einleger reglementiert gung. Für die tschechoslowakische Delegation sprach wirkungsvoll Abg. Gen. Klein.
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Wecker casselt
Roman von L Pringsheim
Beim Essen taute er unter dem Blick der kluaen, freundlichen, dieser auf ihn zeitlos wirkenden Frau auf, und nach einem Glas Wein sagte er spontan: Darf ich erzählen?"
,, Aber mich störte es eben ungeheuer, das tönnen Sie gar nicht ermessen."- Oh ja, ich fann es ermessen, denn ich schreibe ja selbst und hatte ja auch Familie."
I. Das Recht der freien gewerkschaftlichen Vereinigung ist allen Arbeitern mit denselben Garantien zu sichern, wie die anderen Grundrechte. Keine Ausnahme aus konfessionellen, ideologischen, politischen Gründen, wegen aus. ländischer Staatszugehörigkeit oder internationalen Verbindungen ist zulässig.
II. Unter anderem soll den Gewerkschaften Versammlungsfreiheit, innere Autonomie
Bert verschwieg, daß er eigentlich schon vor
,, Brázda", das Organ der tschechischen Jungagrarier, gelangt in einem Ausaß von 3. Waibl zur Ueberzeugung, daß die letzte Regierungskrise auch ihre Lichtseiten gehabt habe. In erster Reihe müsse die kritische Sachlichkeit der sozialdemokratischen Presse und der sozialdemokra tischen Politiker angeführt werden. Sie waren harte und mitunter scharfe Widersacher, aber teine Scharlatane. In dieser Erscheinung sehen wir etwas Positives namentlich darum, weil hier feit einer Zusammenarbeit zwischen Bauern und Arbeitern gewahrt wurde. Die Autorität Hodžas und das Vertrauen zu Hodža manifestierten sich derart, daß ein für allemal die Tratschereien und Vermutungen über die„ innere Erkrankung der Agrarpartei, ihre durch Führermangel verursachte Krise" ad absurdum geführt wurden. Dez weitere Wert der letzten Regierungskrise ist die allgemeine Stärkung der Autorität Hodžas. Er führte die Verhandlungen und löste das Problem so, daß nirgends Bitterkeit zurückblieb. Und das ist wichtig bei einem Staatsmann: so zu siegen verstehen, daß keine Unterlegenen zurückbleiben, demnach eine solche Lösung finden, die den höch sten Interessen entspricht: dem Staatsinteresse als
,, Wer ist denn Frau Hardt?"
damals ganz gut verdiente, brachte ich ihr das ungeheuerliche Opfer: Sie wurde schwanger." der Entdeckung von Esthers dunklem Blute nicht Bert gab eine flüchtige Schilderung, aber Wieder unterbrach die teilnehmende Zuhö- mehr recht weitertam, denn seine zierlichen inner- seine Zuhörerin beharrte auf viel mehr Einzelrerin:„ Aber eine gesunde Frau in austömmlichen Schreibereien waren in dem allgemeinen heiten, die Bert jedoch nicht wußte. Sie besann lichen Verhältnissen hat doch ein Recht auf ein Verfall alles wirklich künstlerischen, wo man nur sich mit dem geübten Blick der Gestalterin menschKind, und sie trägt es doch und sie hat die Ar- noch die Talente nach der Rasse bewertete, nicht licher Schicksale des flüchtigen Blickes auf der beit!" Dabei lächelte sie fein. mehr gangbar. Treppe, und einer älteren Frau, beinahe ärmlich ,, Wir brachten dann fast unser ganzes Mo- gekleidet und doch mit einem Gesicht, das etwas bilar aufs Pfandhaus, verkauften den Rest und besagte. Unwillkürlich hatte Berts Erzählung schon zogen mit dem Geld hierher. Es reichte für einige fchon den Keim zur Darstellung bei ihr gelegt. Monate. Wir fanden ein möbliertes Bimmer und die Eindrücke befestigten sich in ihrer tiefen einer verreisten Familie in dem Riesenhaus. großen Seele und blieben dort sorgfältig verDann verschluckte die Entbindung, die Kosten für wahrt, bis ihre Feder sie gestaltend ans Tagesdie Hebamme, die notwendigste Kinderwäsche, das licht drängte. tägliche Leben balb unser ganzes Geld. E3 iſt mir unbegreiflich, daß meine Sachen nicht sofort gebrudt wurden, denn ich hatte Eſther fest damit getröstet. Merkwürdigerweise fühlte sich Esther in dem öden Krankenhaussaal mit den vielen Wöchnerinnen sehr wohl. Sie wollte gar nicht zurück in die Stube. Es hat mich schon damals sehr gefränkt, denn ich hoffte doch bald auf Weiters arbeit."
Aber wenn ein Mann erzählt, beachtet er selten Einwürfe und ihre Deutung und so fuhr er fort:
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Und im Erzählen und Formulieren der Geschehnisse schuf er sich die eigentliche Klarheit über Esther war sehr glücklich. Sie schloß sich seine Lage. Er wollte nichts beschönigen, aber es wieder sehr start an mich und an ihre Eltern an ist nun einmal so im Leben, daß fast jede Beichte diese Eltern vergötterten ja ihr einziges mit einer gewissen Stoketterie verbunden ist, die Kind!" hier runzelte Bert tabelnd die Stirn den Willen zur absoluten Aufrichtigkeit unbewußt und blieben ihr viel an Erziehung und Bilbeeinträchtigt:„ Meine Frau war ein Kind. Aus dungsmöglichkeiten schuldig. Dann tam dieser einfacher, streng jüdischer Familie. Ich lernte sie Umsturz. Zunächst dedte mein Name denjenigen in einem Büro tennen, wo sie Schreibmaschine meiner Frau. Ich allein hätte ja auch bleiben tön schrieb. Sie wirkte so kindhaft, so keusch und ihre nen, denn bevor man es wußte, schäßte man mich strenge Erziehung gab ihr einen eigenen Reiz. auch sehr. Ich kann aber auch viel, ich bin tein Und ich gab ihr erst die Welt und die Möglichkeit, Nichtkönner. Ich hätte mich auch dort gehalten, sich zu entfalten. Ich dittierte ihr meine Werte, ohne den sogenannten besten Freund, der uns verund sie lernte die Atmosphäre des schöpferischen pfiff." Menschen kennen. Aus ihrer kindhaften Anbetung entwickelte sich Liebe, in welcher ich der beherr schende Teil war. Ich heiratete sie, schon um sie nicht in Nonflitt mit ihren Eltern zu bringen, mit welchen sie sehr verantert schien. Ich wollte tein Sind, weil ich Esther alleine brauchte."
Was heißt das?" fragte seine aufmerksame Buhörerin. Bert hatte ganz vergessen, daß sie zwar Schriftdeutsch mühsam beherrschte, aber teinen Jargon. Er hatte überhaupt vergessen, wer vor ihm saß, es tat ihm wohl zu reden, zu klären, darzustellen.
Als er von dem Tod des Kindes reden wollte,
stodte Bert. Er war jetzt ehrlich erschüttert. " Meine Frau entdeckte den Tod des Kindes und war plößlich ganz frend, absolut neu, ich fann Ihnen das gar nicht erklären. Das Kind war tot!
benten Sie tot! Und diese mir völlig fremde Frau warf mir den Tod vor. Und sie beschimpfte mich mit furchtbaren Ausdrücken. Ein Dämon sprach aus Esther. Etwas Böses, Furchtbares, Berstörendes. Und dann ist sie fort mit dem Warum sind Sie ihr nicht sofort nachge=
Kind."
,, Aber", unterbrach ihn die Frau ,,, Weiterarbeit, wenn man ein Kind hat und es stillt!" " Ich habe aber doch das Kind nicht haben wollen! Nur aus Rücksicht auf Esther tam es auf laufen?" die Welt! Und eine Frau muß sich weiterbilden!„ Es hätte teinen Bived gehabt! Obendrein Jedes geistige Stigma ist von verheerender Wir- hat sie mich eingeschlossen. Und selbst wenn dieses fung. Dann war das Anlegen so schwer und lächerliche furchtbare Einschließen nicht gewesen Esther fümmerte sich überhaupt nicht mehr um wäre, ich hätte thr nicht nacheilen können, sie nicht mich. Immer bekam sie nervöse Weinträmpfe, berfolgen mögen, denn sie wollte weg- vielleicht Er wurde durch die Frage unterbrochen:" Ja- man hat halt aufgedeckt, daß die wenn das Kind die Brust nicht faßte. Sie sah mich mußte sie fort von hier vielleicht gehörte sie Sie brauchten die Arbeitskräfte Ihrer Frau?" Familie meiner Frau nicht arisch ist, die Auf- überhaupt gar nicht mehr an und interessierte sich nicht mir! Sie hat mich im Anfang zu sehr beNaiv antwortete Bert:" Ja natürlich, die auch! träge blieben aus und ich mußte Esthers wegen nicht mehr für meine Arbeit. Dabei konnte ich in wundert. Das hielt nicht an, jetzt ist sie fort, zu Und es tam eine schöne Zeit, sie war immer fort. Dieses sanfte Wesen, das mich vergötterte, dieser Atmosphäre taum etwas leisten. Ein kleines sich selber, zu ihrer Heimat." bereit für mich, immer still und fleißig, bis sich war so die eigentliche Ursache meines Unglücks." Thrisches Gedicht über Mutter und Kind_erstarb Jest bekam Bert wieder das rührende Anaeines Tages die Gehnsucht nach einem Kind, ein Hier sah Bert die lauschende Frau an, als ob mir in der Feder. Dazu brauchte man auch einen bengesicht. Sein feiner Kopf sentte sich tief, die stellte. Von diesem Moment an war Esther ver- er sagen wollte: Sichst du nun, was ich für Opfer eigenen Raum. Und dann hatten wir überhaupt Augen bohrten sich in den Boden, als suchten sie wandelt. Sie schien traurig und noch stiller, sie gebracht habe?" Aber sie schwieg und vor ihrem feinen Groschen mehr am heutigen Unglüdstage. bort die richtige Formel für das Geschehen. mied ihre Eltern, weil die Fragen sie schmerzten, geistigen Auge stand die sanfte schwangere Esther Bis mir Frau Hardt mit zehn Schweizer Fransie schien wie das verkörperte Heimweh. Weil ich mit der Last des Opfers behaftet." fen aushalf."
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Fortseßung folgt)