Seite 2 Freitag, 13. August 1087 Nr. ISO seil, später seien nur unbedeutende Einzelheiten geändert wurden. Zn dieser Begriindniig deS Regierungschefs steht allerdings im Gegensatz die auffällige Tatsache, das; die Kroaten und ihr Führer Dr. Matschei dem Kampf der Negierung mit den serbischen Bischöfen gegenüber lalt ge­blieben sind und es ihnen nicht im geringsten ein­fällt, Stojadinowttsch zu unterstützen. ES herrscht bielmehr der Eindruck vor, daß die Regierung beim Abschluß des Konkordats die Absicht gehabt hat, die Kroaten zu spalten und den klerikalen Teil dieses Volkes gegen Matschek und seine Partei aufzubringen. Wen» Stojadinowitsch diese Absicht tatsächlich hatte, so hat sich der Spieß, den er geivorfe», gegen ihn gekehrt: Nicht die Kroaten sondern die Serben sind gespalten worden; Die europäische Demokratie kann wohl dem jugoslawischen Volke, aber weder der gegenwär­tigen Negierung noch der gegen sie ausgetre­tenen Bewegung Shmpathie und Freundschaft entgegenbringen. In Jugoslawien herrscht eine Diktatur, welche dadurch genügend charakterisiert ist, daß sie die Schaffung einer sozialdetnokraii- schen Partei immer wieder brutal verbietet, ob­zwar die jugoslawische Sozlaldeinokratse sich es» historisches Verdienst um die Vereinigung der Slowene», Kroaten und Serben in einen Staat, um die Verwirklichung der Freiheit und Einheit der Jugoslawen erworben, hat.An den Reihen der Gegner des Kabinett» wieder findet man sie ärgsten Reaktionäre, serbische. Nationalisten, orthodoxe Klerikale, Faschisten, russische Emi­granten, die kaum demokratisch regieren würden, wenn sie zur Macht gelangten. Für die gegenwärtige Negierung sollte, so mnß man wünschen, die kirchliche Bewegung im serbischen Volke eine ernste Mahnung sein. Stojadinotvitsch muß die breiten Massen mobili­sieren, um Autorität un.d Kraft zu gewinnen oder er wird scheitern und das Land in eine schlvere Krise stürzen. Da» Heil de» fleißigen nnd intelligenten jugoslatoischen Volke» liegt in der Demokratie. Nur auf dem Wege und mit den Mitteln der Demokratie kann der Ausgleich der drei Stämme de» Staate» ebenso wie die Ver­ständigung der beiden Kirchen erfolgen, denn Demokratie bedeutet Menschlichkeit und daher religiöse Toleranz. Ein solcher Ausgleich wird die Grundlagen des jugoslawischen Staates festigen nnd dem Volke und Staate eine glückliche Zu­kunft sicher», Ivelche sich die Jugoslawen nach einer Jahrhunderte langen. Unterdrückung und nach den Leiden des Weltkriege» verdienen. Mehl* Profit durch Musik In derSchweizerischen Metallarbeiter­zeitung" finden wir unter der Überschrift gabrikarbelt mit Musik" einen beachtenswerten Artikel, den wir mit geringen Kürzungen fol­gen kaffen../ Kürzlich wurden einige in Brüssel herumlau­fende Fremde durch die Klänge eine» Strauß- schen Walzer» gefeffelt. Sie gingen dem Schall nach und fanden, daß er an» einem im Bau be­griffenen Hause kam. E» standen und saßen schon Dutzende von Leuten herum, die gleichfalls von der Musik angezogen und festgehalten worden waren. Eine» war sicher, der Radioapparat stand in dem rohen Mauertverk. Wer hatte ihn dort montiert und zu welchem Zwecke spielte er? Sollte Reklame für da» Haus, für die Vermietungen der Wohnungen gemacht werden? Um der Sache auf den Grund zu gehen, be- fragten die Fremden den Bauunternehmer. Er ließ sich nicht lange bitten: er selbst habe den Ap­parat angeschafft und lasse ihn spielen, nicht für die Passanten, sondern für seine Arbeiter. Der Geldaufwand und die Mühe stüntzen in keinem Verhältnis zu dem Vorteil. Die Musik erhalte die Stimmung der Leute, besWsinge ihre Tätig­keit auf angenehme Weise und erhöhe den Ar­beitsertrag. Die Fremden, etwa» kritisch ver­anlagt, befragten die Arbeiter, was sie von der Musik hielten. Sie zeigten sich von ihr mindestens ebenso erbaut wie der Unternehmer. Die Steine ließen sich mit Musik leichter legen und man fühle kaum noch Müdigkeit... Es sst damit nichts Neue» gesagt, sondern nur eine sehr alte Erfahrung bekräftigt. Eine Erfahrung, die wohl schon jeder gemacht hat oder jederzeit machen kann. Alle Soldaten wissen, was die Marschmusik fiir eine sich müde dahinschlep- pende Truppe für Wunder wirkt. Wenn die Ma­trosen auf den Segelschiffen den Anker Hochziehen, stimmen sie ejn Lied an. An Aapan hört man in den späten Stunden des Nachmittag», daß die Bahnarbeiter die Schwellen im Rhythmus eine» Gesang» unterkeilen, wobei einer»den Vorsänger macht. Die Griechen hatten besondere Gesänge für» Ernten, Spinnen und Weben. Um die Er­schöpfung abzuwehren, summen die russischen Schiffrschlepper da» weltbekannt gewordene Lied von der Wolga . Kurz, feit langer Zeit ist den Menschen bekannt, daß Musik und Gesang vor­züglich geeignet sind, Stimmung und Arbeitslust zu fördern. Diese altersgraue Erfahrungstatsache macht sich nun auch die Industrie in wachsendem Maße zunutze. Es gibt heute, allerdings vornehmlich erst in der angelsächsischen Welt, zahlreiche Fabri­kanten, die ihre Arbeitsräume mit Musik erfüllen. Ja, hie und da soffen schon Fachleute, dabei sein, heräuszusinden. welche'Art von Musik der betref-' senden Alt von Arbeit oder Belegschaft am för­derlichsten ist. Da gibt eS z. B. in den Vereinig­ ten Staaten/Warenhäuser , die vor der Eröff­nung des Laden» und gleich nach dem Schluß wohsauSgewählte Musikstücke geben lassen. Es sei, so wird von den Angestellten berichtet, ein wohlige» Gefiihl, den Werktag mit Musik zu be­ginnen, und sie wirke am Ende der Arbeitszeit wie Balsam für die überreizten Nerven. Die Firma Mach in New York legt besonder» Wert auf Musik an Ausverkaufstagen und kurz vor Weihnachten, wo der Kundenandrang am stärksten ist. Andere Kaufhäuser haben sich umfangreiche Sammlungen von Schallplatte» angelegt und die Uebertragung so arrangiert, daß für jede» Stock» Österreich wehrt(ich gegenMein Kampf * In Graz kam eS Mittwoch vor einigen Buch­handlungen, welche in provokatorischer Weise daS Buch HitlersMein Kampf " ausgestellt hat­ten, zu größeren Denionstrationeu. Angehörige der Baterländischen Front zertrümmerten die Spiegelscheiben der Schaufenster und warfen die­ses Buch und andere Druckschriften national­sozialistischen Inhaltes auf die Straße. Die De- inonstranten zerstreuten sich noch vor dem Ein­schreiten der Polizei. * Die reichsdeutschen nationalsozialistischen Blätter und die Rundfunkstationen führen auS diesem Anlaß eine neue Kampagne gegen Oester­ reich und insbesondere gegen die österreichische Presse, wobei derA n g r i ff" so wei geht, daß er von einer Bedrohung des Juli­abkommens schreibt. Auch die Nachrichten eines Wiener Wochenblattes und einer Provinz­tageszeitung über die Verfolgung de» Katholizismus inDeutschlaird lverden zum Anlaß einer tollsten Hetze genommen. Die Vaterländische Front in Graz teilt dazu mit, daß ihre Angehörigen i n R u h e die Beseiti­gung des HitlerbucheS in den Auslagen verlangt habeir und daß es Angestellte der nationalsoziali­stischen Firma Gieslar waren/ die die Demon­stranten verhöhnten und einem Funktionär der Vaterländischen Front einen Schlag in» Gesicht versetzten, lvodurch sie eine Rauferei hervorriesen. Die Geschäftseinrichtungen sind im Widerspruch zu den reichrdeutschen Nachrichten weder demoliert noch beschädigt worden. Eigene Schutzkorps-Kasernen Wien . Im Laufe der Monate August und September werden in den Hauptstädten der öster­reichischen Bundesländer Kasernen für das Schuhkorps der Vaterländischen Front(SK) er­richtet werden. Die erste Kaserne wird in Klagen­ furt eröffnet. Francospione auf der Marseiller Port Chiffre-Telegramme fiir Valencia entwendet Marseille . Nach der Untersuchung im Falle des Postangestellten S e n t e n a e, der am Mitttvoch auf frischer Tat verhaftet wurde, als er gerade zwei für die Balencia-Neglerung bestimmte Chiffretelegramme entwende» wollte, nahm die Polizei nach dem Geständnis Sentenaes zwei seiner Helfer fest. Alle drei betriebe» seit unge­fähr zwei Monaten Spionage zugun­sten deö Generals Franeo. Durch ihre Berichte erfuhren z. B. die Aufständischen von der Anwesenheit von Kriegsschiffen bei Grau du Roi . Diese Schisse wurden dann in den fran­ zösischen Hoheitsgewässern torpediert. Die Spio­nagetätigkeit Sentenaes unterrichtete Salamanca Uber die Schiffsbewegungen in Marseille , was zu einigen blutigen Zwischenfällen auf dem Meere führte. ES wird angenommen, daß diese Spione auch die Aufständischen auf die Anwesenheit' dreier Spanier auf dem französtschen Schiffe Lhautey" aufmerksam machten. Außer von ihren Sympathien für die spani­ schen Aufständischen ließen sich die Spione auch durch materielle Beweggründe zu ihrer Tätigkeit verleiten- Für jedes zurück­gehaltene Telegramm erhielten sie 10V Francs. Auf die Spur der Spione kam man, al» in der Nacht zum 10. Augnst festgestellt wurde, daß zwei Chiffretelegramme an die Regierung von Valencia aus Algier verschwunden waren» die Aber Malseille und Barcelona expediert werden sollten. 18 Roman von L Pringsheim Allerdings hatte ihr der Mann noch keine Ur­sache zu innerem Konflikt gegeben, aber dies ge­schah nur durch seine starke Ueberlegenheit, Willen und ausgeprägten Verstand. Er wußte genau, lvaS dem gegenseitigen Vertrauen schade» könnte und ivurde klug und beherrscht mit den unum­gänglichen Erlebnissen eines gut aussehenden bekannten, erfahrenen Arztes allein fertig. Die Liebe zu seiner Frau war echt und stark verwur­zelt in ihm, er förderte ihre Interessen so unmerk- lich, als wenn jede Initiative geistiger Betätigung von ihr stamnite. Er respektierte ihre aus­gesprochen weibliche Art, den Haushalt schön zu gestalten, gern zu Handarbeiten und er gehörte nicht zu den Männern, Ivie der jugendliche Bert, welche von ihren Frauen konzentriertes Zuhören verlangen, ohne daß sie dabei einen Pullover stricken dürfen. Der Sanitätsrat wußte, daß die scheinbare absolute Freiheit, die seine- Frau hatte, aber ver­bunden mit seiner unermüdlichen Anteilnahme, sie immer fester mit ihni verband. So lvar es wirk­lich eine glückliche Ehe, welcher eine gesunde Toch­ter entsproß, längst verheiratet und ohne Kon­flikte hatte sie die Kinder- und Mädchenjahre verbracht. Dabei kann inan nicht behaupte», daß das Leben der Frau von jeden» Ungemach behütet ge­wesen wäre. Die unumgänglichen Widerwertig­keiten des Lebens trafen sie auch. Mer sie lvar nie allein. Durch ständige BildungSlvellen, Lek­türe, mit ihrem Mann oder'allein, gewann sie doch einen gewissen Fundus, der ihr zur Erkennt ­nis der jeweiligen Situation verhalf, und sie an Lamentationen, Redeergüffen und Eifersuchts­qualen verhinderte. Genau so wie ihr Mann die zu strickenden Pullover respektierte, ja, sie sogar lächelnd anerkannte, erging es ihr mit seiner Pra­xis. Und so fragte sie auch heute wieder leise: Ich bin nicht neugierig, aber..." Der arme Glaser", sagte sie,er hat doch immer so nett ausgesehen, da» heißt, er ist nicht zu bedauern, aber siel" Sie auch nicht allzusehr", erwiderte der Mann nillde. Aber doch, aber doch." In all ihrer Eitelkeit wird sie noch erkennen, was sie an ihm hatte- Und dann kommt die furchtbare Einsamkeit stir sie. Denn sicher war er nicht glücklich." Woher weißt du das?" murmelte er schlaf­trunken. Du das spürt man, wenn jemand so allein ist. Schon an seinem Gruß hat man eS gespürt. Der paßte doch auch äußerlich nicht zu ihr! Und jetzt tuts mir leib, daß ich mich nicht öfters mit ihm unterhalten hübe. Aber weißt du, im allgemeinen bin ich nicht neugierig, aber war er gleich tot? war sie dabei? ist sie nicht fürchterlich erschrocken? sah er fried­lich aus?", z Doch der Sanitätsrat schlief schon. -» Inzwischen saß die Dorechana nicht mehr gebrochen auf ihrem Bett. Siearbeitete" fie­berhaft an ihrem Diplomatenschreibtisch. Notizen wurden gemacht, Zettel beschrieben, Fahrplane studiert, Geldüberschläge angefertigt, um dann ins Badezimmer zu ihrem Mann zu gehen. Herr Dorechana lag gemütlich auf dem Diwan in dem herrlich ausgestatteten Riesenbadezimmer.: Er war imnrer zufrieden, mal allein zu sein, denn die berühmte Gattin strengte reichlich an. Doch wagte er sich dies kaum-selber zu gestehen. Heute freute er sich auf die Geschäftsreise und den da- , mit verbundenen unkomplizierten jeweiligen sexuellen Abschweifungen. Trotzdem Herr Dore­chana in seiner Wohnung eine Riesenliteratur gegen Prosfitution beherbergte, seine Gattin auch darüber etliche Borträge hielt, richtete er sein Leben in der Praxis völlig anders ein, al» wie er es theorefisch dargestellt von seiner berühmten Gattin befürwortete. Er freute sich gerade auf. die Geschäftsreise, als er durch ihr Eintreten unterbrochen wurde. Sie trug einen echt englischen Dressing-gown, hatte die Hornbrille auf und wirkte wie die ver­körperte Emanzipation auf ihn. Etwa» schuld­bewußt richtete er sich auf, und da beide, wenn sie allein, waren, starken Jargon sprachen, brauchte er wenigsten» nicht gebildet zu reden. Kobes, wie viel Geld hast du frei?(Kobes war die Abkürzung von Jakob, umgewandelt in Jaques, was man über bei intimen Gesprächen negierte.)- Wir müssen nämlich die Wohnung so rasch als möglich aufgeben I Hörst du, Kobes I aufgebenk Und/ zwar heutek Du fährst auf Geschäfte, die beiden Buben werden kommen in das englische Internat und dort machen ihre Prüfungen. Ich fahre nach Genf in wichtige Bälkerbundsitzungen, hier machte sie eine Pause, die nicht einmal notwendig war, denn Kobes» ,t Pardon, Herr Jaques Dorechana, war schon imponiert genug. Er hätte ja keine Ahnung, daß die Dorechana bis jetzt nur/ein einziger Mal durch ungeheueren Geldaufwand al» Mitglied einer Frauendelegation sich l einen Zuhörerplatz im Völkerbund bei einer Diskussion über die Arbeitszeit der weiblichen Fabrikarbeiter errun­gen hatte. Bei ihm stand ungefähr fest, daß sämtliche Delegierte Md. höchsten Instanzen sich um Rat an seine Jrau wändten. Und so sagte er: Sallein, wird» auch nicht werden zu viel für dich? Und wie denkst du'» zu. machen mit der Wohnungsauflösung? Einen Scheck kann ich dir noch schreiben nimmst du dir einen Reisescheck, denn aüftreten mußt du anständig I"' Der Dorechana notierteReisescheck", und werk oder für eine besondere Gelegenheit die ge­eigneten Musikstücke ausgewählt werden können.-, Noch vorteilhafter als in den Läden und Büros soll die Musik, dort wirken, wo körPerlich schwer gearbeitet wird. Während eine» Rad­rennens im Madison Square Garden zu New Kork wurde versuchshalber die 48 Meilen, lange Rennstrecke in eine Hälfte mit und eine ohne Musik geteilt.' Bei der ersteren war die durchschnittliche Schnelligkeit 19.8 Meilen die Stunde, bei der anderen bloß 17.9 Meilen. Eine englische Ziga­rettenfabrik hat Musik zum Zwecke, der Gedanken« konzentration eingeführt. Rederei'und Zerstreut­heit der Arbeiter verursachten Irrtümer beim Ein­packen und andere Nachlässigkeiten. Schon nach der Einführung eines täglich halbstündigen Musik­vortrags begann der Arbeitsertrag zu steigen und Irrtümer sind prattisch verschwunden. In England hat der große Konzern Standard Motor Co. als erste die Fabrikmusik eingeführt. Ihr sind bald andere Werke gefolgt. Da» Westing House Werke in Nevark bedient sich der Musik al» Anreger und Erfrtscher. Sie spielt täglich zwei­mal 40 Minuten, und dies hat bei der Belegschaft derart starken Anklang gefunden, baß von ihr selbst Schallplatten für das Reperwlre gekauft werden. Bei der Radi» Corporation in Harrison ist die Musik zum Bestandteil des Produüions- prozeffes geworden. Ein Oberbeamter der Firma schreibt:'Wir haben endgültig festgestellt, daß die Musik bei der Arbeit die Müdigkeit mindert und die Leut« in gehobener Stimmung hält, und daß sie infolgedessen eine wohltätige Wirkung auf daS Tempo und die Leistung hat. In sehr geräuschvollen Fabriken wird die Musik zur Erholung von dem Lärm benutzt. So werden in einem Werk in Ware(Massachusetts )! die Maschinen morgen» um 10 Uhr und nachmit­tags um S Uhr gmiz stillgesetzt, während die Ar­beiter phonographische Musik hören Linnen. Die musikalischen Pausen sind so eingerichtet worden, um der Müdigkeitskurde entgegenzuwirken. Man hat herausgefunden, daß auf diese Weise ein bes­seres Ergebnis erzielt wird, al» durch die gewöhn­lichen(musiklosen) Pausen. Nach der Versiche­rung der Fckbrikbeamten wird der allwöchentliche .Verlust von 108 Minuten Arbeitszeit mehr wie ausgeglichen durch die Steigerung der Produktion und die Verminderung von Ausschuß. Usber die Wirkung der Musik auf die Fa- vrikarbett wurden mancherorts, so auch in Eng­land, Untersuchungen angestellt. Hier wurde die Untersuchung auf drei Gruppen von Menschen, die bei der Herstellung und Verpackung von Schoko­lade tätig sind, ausgedehnt. Musik spielte zu be­stimmten Tageszeiten. Ms Erfolg konnte eine auffällige Verringerung der Langeweile gebucht werden, und hierzu fügte sich eine Echöbung der Produktion von 8.2 bis 11,8 Priqent über den normalen Satz, Mit diesen Beispielen, die noch vermehrt werden könnten, möge eS sein Bewenden hüben, zumal sie als Beweis dafür genügen, daß die Musik begonnen hat, zum Bestandieil des Pro« dukttonsprozeffeS zu werden. Wanderfahrten der Naturfreunde in de» mäh­rischen Karst(Macocha) finden vom 14. bi» 16. und vom 28. bis 80. August statt. Die Reisekosten deka- gen einschließlich Verpflegung 21 ö Xi. Darin sind einbezogen: Bahnfahrten(Schnellzug), Verpflegung, Einlaßkarten, Führungen, Unfallversicherungen und Trinkgelder. Berlanget Sonderprospekte durch die Geschäftsstelle, Marktplatz, wo auch Auskünfte erteilt und'Anmeldungen entgegengenommen werden. erwiderte:Wenn ich heute mit dem Mittagszug abreise, kann am Vormittag alles geordnet wer­den! Du gibst mir die Biner ins Hau»(Fräu­leinBiner" war die BertrauenSperson de» Chefs in seiner Baumwollfirma und verstand allerdings vorzüglich, jedwede Angelegenheit zu ordnen.)Die Biner entläßt da» Personal, löst den Haushalt auf, bestellt den Umzug und regelt alles. Wenn wir kommen zurück, können wir gleich ziehen in die Villa und geben«ine Garden Party zur Feier des Einzuges." «Was geben wir?" fragte Kobes gedrückt. «Garden Party,«in Gartenfest! Kobes, so lern doch endlich das notwendige Englisch I Me­thode Merten» ist prima,- prima einen Mo­ment, einen Moment!" Und die Dorechana verschwand, um nach kurzer Zeit mit dem ersten Heft derMethode Merten»" wiederzukehren und sie dem aufseufzenden Jaques gu überreichen. ^Selbst wenn du bist auf Geschäfte, kannst du lerne», in der Eisenbahn und überall!" Kobes machte keinen Versuch zu widerspre« chen, obwohl er wußte, daß er keinen einzigen Blick in daS unsympathische Heft werfen würde. Seiner Meinung nach genügte«» vollkommen, wenn die Gattin in Bildungmachte"7 er da» dazu not­wendige Geld verdiente. Aber ihm konnte man nicht zümuten, all dies.schwierige- Zeug zu der« bauen. Er überließ ihr auch völlig die Arran« gement» des kostspieligen Haushaltes, der dwer« fen Reifen und der nach Eton-Muster erzogenen dicken Söhne. Dann hatte er gm meisten Ruhe und er war ja nicht verheiratet, um sein pripates Leben völlig aufzugeben. Er stellt« stch riesig'auf Budapest , aber er unternahm den mißlungenen Versuch, ein« leidende Miene aufzusetzen und zu behauptencOb ich viel Zeit haben werde bei den anstrengenden Geschäften weiß ich, weiß ich? Hab ich jetzt auch immer so Atembeschwerden und manchmal möchte ich machen mein Testament, treffen meine letzten Verfügungen,' damit' gesichert ist'/die'Familie!" L-.< i? 5?(Fortsetzung folgt!)!