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SnmStng, 28. August 1937

Nr. 202

eine weitere Verschiebung. Im Bereich des offent» licken Arbeitsplatzes zuungunsten der Sudeten­deutschen bedeutet, hat bisher schon in den be­troffenen Gebieten eine berechtigte Erbitterung hervorgerufen und die ohnedies schwierige Posi­tion der aktivistischen Parteien wird dadurch noch mehr erschweri. Nun ist doch die Frage naheliegend, ob die Generaldirektion der staatlichen Tabairegie berech­tigt ist, sich über eilte derart ernste rechtliche und ftaatSpolitische Argumentation einfach hinwegzu­fetzen. Die Art, Ivie neuerdings bei den Neuauf­nahmen in Landslron vorgegangen wurde, ist ein­fach ein Schlag gegen das Rechtsbewußtsein der deutschen demokratischen Bevölkerung. Am Ge­richtsbezirk Landskron wohnen rund 63 Prozent Deutscher und 37 Prozent Tschechen . Im politi­schen Bezirk Landskron haben die Tschechen mit 64 Prozent gegen 36 deutscher Bevölkerung das tiebertzetvicht. Das Verhältnis 6:1 bei den jüng­sten Neuaufnahmen ist im Hinblick auf die natio­nale Proportionalität im Gerichtsbezirke ein schreiendes Unrecht und kann auch nach dem Be« völkerungsschlüssel des politischen Bezirkes nicht gerechtfertigt werden. Dabei sind die maßgeben­den Herren anscheinend garnicht geneigt, bei Neu­aufnahmen ettva in Tachau oder JoachimStal den nationalen Bevölkerungsschlüssel des Gerichtsbe­zirkes oder des politischen Bezirkes zu respektie­ren. ES gibt also einfach keine Begründung des zuletzt in Landskron gewählten Vorganges, die auch nur einem einzigen deutschen Staatsbürger e.inleuchten würde. Außerdem ist die Generaldirek­tion der staatlichen Tabakregie von ihrem admini­strativen Zentralbetrieb selbst meilenweit davon entfernt, den zahlenmäßigen Anteil der deutschen Bevölkerung in der Zusammensetzung der Beam-

Schanghai.(Domek.) Der rechte Flü­gel der japanischen Truppen, der bei Schanghai an Land gesetzt würde, eröffnete Freitag früh die Offensive und bemächtigte sich nach einem hart­näckigen Rahkampfe der özweiten chinesischen Verteidigungslinie. Die chinesischen Abteilungen weichen langsam gegen Westen zurück. Im R a n k a u- Abschnitt haben die Japa­ner die Große Maner südöstlich von Hwailai überschritten und nach siebentägigem Kampf bei größten Geländeschwierigkeiten und Ungunst der Witterung die dortige chinesische Frontlinie durch­brochen. Die Stellung wurde von fünf der besten chinesischen Divisionen hartnäckig verteidigt. Die tkhinesen gehen in Einmärschen zurück in Richtung Hwailai. Di«-japanische Heeresleitung. mißt; dem Durchbruch der chinesischen Stellungen an der Großen Mauer größte strategische Bedeutung bei, da damit die Innere Mongolei vor den anrückenden japanischen Streitkräften völlig affen daliegt. Angesichts der Tatsache, daß die ständig neu» eifltreffenden japanischen Verstärkungen nach zu­verlässigen Schätzungen im Nankau-Abschuitt sich auf etwa 150.000 bis 200.000 Mann belaufen, erwartet man allgemein den Beginn großangeleg» ter japanischer Operationen für die nächste Zeit. Nanking neuerdings bombardier Einer Meldung der chinesischen Agentur Eentral News" zufolge haben in der Nacht auf

tenschaft zu berücksichtigen. Unter diesen Uinständen wird in, diesem. Sektor der Weg der internen BorstelluNgeN^für den deutschen aktivistischen Politiker unnütze Zeit­vergeudung. Er gibt, aber noch andere Wege. Wenn die verantwortlichen Herren eine gründliche öffentliche Erörterung ihrer ganzen Personal­politik einschließlich der jahrelangen nattona« len Diskriminierung deutscher Beamter und Un­terbeamter bei den Vorrückungen wünschen und wenn nur unter dieser Bedingung'eine Remedur zu erreichen ist, dann sollen sie diese Diskussion haben I Wir lehnen im Voraus jede Verantwor­tung für die Begleiterscheinungen einer solchen Diskussion ab. Und gerade deshalb sei nochmals an den Ministerpräsidenten Dr. Hodjja appelliert» mit einfacheren Mitteln den geschilderte», uner­träglichen Praktiken ein Ende zu setzen. Ein Re­gierungsbeschluß ist in einem Rechtsstaate dazu da, um eingehalten zu werden. Wenn sabotiereside Beamte nicht beizeiten zur Raison gebracht wer­den und wenn die Sabotage des 18. Feber nicht mit einem gewichtigen Risiko verbunden wird, dann kann auch das so hoffnungsvoll begonnene Werk nicht gelingen. W e n z n 1 Jakseh.

Der Präsident der Republik empfing am Freitag den Außenminister Dr. Krosta und Herauf den tschechoslowakischen Gesandten Dr. Stefan O s u s k H, weiters den Abgeordneten Professor Dr. I. B. Kozäk und Professor Em. U t i tz. Außerdem empfing der Präsident den englischen Journalisten Rob. M a ch r a y und schließlich den französischen Geographen und Volkswirtschaftler Jaques A n e e J..

Freitag, bzw.. zeitig früh zwölf aus verschiede­nen Richtungen kommende japanische Flugzeuge Nanking bombardiert. Durch das Bombardement wurden viele Brände verursacht, die aber in kur­zer Zeit gelöscht werden konnten. Der Schaden soll nur gering sein. Zwei japanische Flugzeuge wurden auf dem Rückflug im Nordteil der Pro­vinz Kiansi abgeschosfen. Die ausländischen»Diplomaten sind bei den japanischen Behörden vorstellig geworden und haben ersucht, Angriffe auf nichtmilitärische Punkte Nankings zu unterlassen. Japaner verwenden Giftgas! Die chinesische Botschaft in London hat von der' Nanking-Regierung telegraphisch dir Roch-, richt erhalten, daß die japanischen Abteilungen, welche am 24. und 25. August den Paß vo» Tfchujunkuan bei Hankau angriffen, Giftgase verwendeten, waS den internationalen Abkommen widerspreche. Deutsche Waffensendungen fUr Japan Schanghai. Aus glaubwürdiger Quelle wird mitgeieilt, daß ein deutsches.Schiff, das Kriegs­material für China an Bord hatte, seine Ladung in Japan , und war im Hafen von Kobe, gelöscht hat. Unter dec Ladung befanden sich u. a. viele Luftabwehrwaffen."

Zur Fräse| des Ressortwechsels Bereits zunt zweiten Male beschäftigt sich in der letzten Zeit,daSNärodni Osvobozeni" mit dem notwendigen Wechsel in den Regie- rnngSressortS. Es erzählt dabei, daß sich schon bei der Bildung. der jetzigen Koalition im Jahre 1929 die Verhandlungen deswegen so­lange hingezogen haben, weil es nicht möglich ivar, eine Einigung i». der Verteilung derRes- sortS zu treffen und weil die tschechischen So­zialdemokraten sich auSbedungen hatten, daß sie bei einer künftigen Umbildung der Regierung bedeutsamere. Ressorts erhalten. Schließlich er­zählte man, daß darüber ein schriftliches Do­kument existiere. Wenn dieser Wechsel' nicht vor­gelegt worden ist, läßt sich dar damit erklären, daß. im Hinblick auf die Besetzung. des Ministe­riums des Innern Personalschwierigleiten ent­standen sind, lieber den Austausch der Ressorts wurde jedoch..bei jeder Rekonstruktion de» Ka­binetts diskutiert.»ES Ist selbstverständlich", so fährt der Artikel wörtlich fort,daß der Grundsatz der RessortaüStauscheS für alle Mi­nisterien gilt, nicht nur für diejenigen, welche die Angehörigen-.der Republikanischen Partei verwalten, in der Praxis jedoch Ist die Forde­rung des Austausches gegenwärtig aktuell in den Ministerien des Innern, für Landwirtschaft und nationale Verteidigung, welche schon durch eine lange Reihe von Jahren ohne Unterbrechung von den Angehörigen der Republikanischen Partei verwaltet werden, daS LantlivirtschaftSmIniste- rium sogar seit dem Umsturz....Wir haben noch nicht ein einziges sachliche» Argument gele­sen, welches uns davon überzeugen würde, daß zu dem Austausch kein Grund besteht. Weder hat sich eine besondere Qualifikation der heutigen Verwalter der angeführten Ressorts zur Führung gerade dieser Ministerien gezeigt, noch die Nicht­eignung der Vertreter anderer Parteien."

Die Wirtschaftseinheit des Donauraums Tatranskt Lvmnica. Freitag sprach im Rahmen der Sommerschule in Tatranskä Lomnica der Uni­versitätsprofessor und ehemalige Staatssekretär Dr. ElemkrHanto» aus Budapest . Der Redner verwies vor allem auf die Mannigfaltigkeit der Terminologie, indem auf der einen Seite von. Mitteleuropa ,.auf der anderen aber von Südost- Europa und.dann wiederum von Donau -Europa gesprochen wird. Da» Streben Deutschland » sei nicht auf Mitteleuropa , wozu Polen gehören würde, son­dern auf, Südosteuropa gerichtet, zu dem e» Ungarn, . Shjnjäpijn; Jugoslawien . Bulgarien , Albanien , Grie­ chenland und die Türkei zählt, die v»ri.allem.wschtlge Rohstoffe liefern und. deutsche Waren abnehmen sollen. Nach dieser Konzeption gehören weder Oester­reich noch die Tschechoslowakei zu Südostenropa, da» zum Teil au» Donau-Europa, au» dem Balkan und Kleinasien besteht, so daß diese Konstruktion weder geographisch noch historisch fundiert wäre... Gleich mangelhaft wäre aber auch ein Begriff Mitteleuro­ pa », der Deutschland öder Polen anSschlösse. Wenn wir aber von Mitteleuropa im Rahmen dieser Staa­ten sprechen, dann wollen wir eben die Beziehungen und Interessen aller Nachbarn charakterisieren. In Wirklichkeit geht e» um die Integrierung der wirt- ' schaftlich und politisch, zusammeuhänginden. Räume I im Sinne eine» tiefergreifenden Zusammenwirken» | der aufeinander angewiesenen Nattonen. Alle diese

Die Japaner im Angriff Vorstoß gegen die Innere Mongolei!

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EINE GESCHICHTE VON BILDERN UND ANTIQUITÄTEN

Copyright by Saturn Verlas 1935 Nein, Madame, Sie haben den Griff. Ein Blick auf Ihre Bilder sagte es mir. Sehen Sie doch, Monsieur Larusel" rief er, und Monsieur Laruse trat eilends herzu,betrachten Sie doch nur die Auswahl der Sujets I Welch sicherer Ge­schmack I Hier die Enthauptung Johannes,. des Täufers, ein gefälliges Werk der florentinischen Schule, hier der heilige Laurentius wird am Rost gebraten, ein ansprechendes Bild aus dem Kreise der flämischen Manieristen, um 1580, und dieser Besuch der heiligen Xaver bei den Pestkranken in Indien , alle» ganz außerordentlich und Zeichen dessen, was ich eben die gute Hand, den sicheren Geschmack nennen möchte; Sie sind, Madame, stets auf» Wesentliche gegangen, Sie haben nirgend» das bloß Dekorative, sondern überall die Quali­tät gewählt." lind bin überall hereingelegt worden," sagte MrS. Pump wütend,Sie selbst haben die Preise unverschämt genannt." Jedermann muß Lehrgeld zahlen," entgeg­nete Valeria» Arona» versöhnlich,das wird Ihnen jetzt nicht mehr passieren, dafür werde ich sorgen. Sie werden nicht länger die Beute' der Händler sein." Oh; wirklich?" fragte MrS. Bump skep­tisch!Ich will nicht mehr hereingelegt werden, ick will die Lents selbst hineinlogen. Werden Sie mir billige Bilder verschaffen? Bei Privaten?-

Und wa» wollen Sie verdienen, Mr. Aaron?" Arona»." Oh hes, Mr. Arona», was wollen Sie ver­dienen, wenn Sie mir so einen gestickten Belle­gambe verschaffen?" Monsieur Arona» schüttelte lächelnd den Kopf.- 7 Ich verdiene nicht", sagte er sanft,ich werde honoriert. Ich leiste wissenschaftliche Arbeit. ,Die Heine Gefälligkeit, die ich meinem Freund 'Laruse erweise, indem ich ihm meine Markt­kenntnisse zur Verfügung stelle, lasse ich mir nicht bezahlen." Und wie hoch werden Sie honoriert, Mr. Aaronson?" Arona», bitte. Ich bekomme zweihundert Francs für diesen Nachmittag", sagte Valerjan Aronas sachlich und trocken.' So wenig?" erwiderte Mr». Bump er­staunt und griff nach ihrer Börse. Bekäme ich", ipcittfe Valerjan Aröna» schlicht,für jeden Nachmittag zweihundert Francs, so hätte ich ein Monatseinkommen- von fünf- bis sechstausend Francs, und da» ist. mehr, al» ich benötige, um meinen wissenschaftlichen For­schungen obzuliegen."' Achille", sagte Valeria» Arona» drei Stun­den später zu einem Mann, der. ihm gegenüber in der undurchdringlichen Dunkelheit eine» kleinen. Antiquitätenladens der Rue de Seine sätz- Achille", ich habe Sie gewählt, weil Sie vernünf­tig sind, nicht weil ich Sie für ehrlich hielte."<? Ein dünnes Gemecker kam au» der Fin­sternis. Lachen Sie nichts Wenn Sie den leisesten Versuch unternehmen,: hinter meine Geschäfts­geheimnisse zu komme», find Sie für mich erledigtI Verstehen Sie? Außerdem würde mein Kunde nie von Ahnen saufen; da» können Sie mir glauben." «Kleiner/ alter Gastner";, erwiderte/der/ Mann aus der Finsternis. Und das schien Va- lerianArona» so'gut zu sein wie ein Versprechen.'

Also lassen Sie sehen, wa» Sie haben", sagte er und stand auf. Der Mann im Dunkel stand gleichfalls auf und ging ihm voran in das Innere de» Geschäfte«. Die Psychoanalyse hat den in den Tiefen der Kinderseele lauernden Elternhaß klargelegt. Jeder weiß,', daß er der Mörder seines Vater» und der Buhle seiner Mut­ter ist. Aber die Psychoanalyse hat die seelischen' Strömungen, die von den Eltern zu den Kindern gehen, leider noch nicht so ausgiebig behandelt.. Aus welchen Abgründen sadistischen Kinderhasie» das Elternpaar Lkvy vor fünsundfünfzjg Jahren den Sohn Achill « genannt hatte, wenn nicht zu dem Zweck, ihn für» Leben lächerlich zu machen, bleibt unerfindlich. Achille Lkvy war zum Umbla­sen:' klein, mager, engbrüstig, vogelhälsig; einer jener winzigen Männer, deren Anblick den Frauen ein Gelächter und eine schmerzliche Scham ist; um mit den Worten eine» großen Dichierphiloso- phen zu sprechen. Da» verständliche Bedürfnis nach Ueberkompensatton diese» Mangel» an deko­rativen Qualitäten hatte Achille Lkby veranlaßt, -einen Backenbart zu tilgen, wodurch er«ineWale Aehnlichkeit mit den traurigen schwarzen fließen« böcken Korsikas erlangt hatte, die dem Landschafts­bild dieser Insel eine Note melancholischer. Oede hinzufügen. Bäleriän Arona», der da» Leben,, die Fülle, die Schäiiheit liebte, sah mit Widerstreben diesen Achille» de» Bildergroßhandels von Pari» an sich Vorbetzappeln, Er fokgte ihm in»-Ma- gazin. Holländer, oder Vlämc»?". fragte Achille Lkvy. und wandte'sich nach link».. Sie standen hl Wem. großen Räum,!- der' bii in!-seine-fernste Tiefe Yon parallel geschlichteten, Bildern erfüllt War., Valerian Arona» schüttelte den Kopf. -Was soll chaM 'mit" Holländer oder Blä- tsten?"'erchiderte: er,"'.^Müst Mstfer sieht auf» Ungewöhnliche,. Undürchsichtlge.mänkännsogär sagen, auf» Ausgefallene,".. 'Gibt a» denn nicht auch'aurgefallend hol­ländische oder vlämische Maler?" entgegnete

Länder haben nur zwei Möglichkeiten: Freundschaft oder Feindschaft, Krieg oder Zusammenarbeit. Ä . Hierauf betonte dtp Redner, daß alle bisherigen Pläne.zur Ordnung. der Verhältnisse im Donau­räume,, vom Tardieu- bi» zum Hodja-Plane, in' der Anerkennung.der B r o h m« ch t st e l l u n g der Donaustaaten und ihrer engen wirtschaftlichen Wechselbeziehung übereinstimmen. Am einfachsten wäre e», ein Pkäferenzsystem auszubauen, da» in jedem der Donaustaaten annähernd die gleichen Zoll­präferenzen sowie Sonderbegünstigungen gegenüber den von den übrigen Staaten bedungenen Allgemein­begünstigungen einführen würde. E» fragt sich, ob e» nicht besser wäre, statt individueller Abkommen ein einheitlicher Präferenzabkommen zu schließen, da» allen Staaten offen stünde. Gleichzeitig mit dem handelipolltischen Zusammenschluß der Donaustaaten könnten die handelipolltischen Beziehungen mit den benachbarten Großmächten Verbeffert werden, wobei allerdings ein Mittelweg gefunden werden müßte. Deutschland , Italien und Polen müßte» die Gewiß­heit erlangen, daß ihre Freiheit in den Handelsbe­ziehungen mit den Donaustaaten nicht beschränkt wird. Die. wirksamste Regelung würde ein Abkom­men Über die Nichterhöhung der Zölle sein, woran die Nachbarstaaten am meisten intereffiert sind. E» würde sich auch empfehlen, daß die Donaustaaten durch Zollermäßigungen die handelspolitische Inter» essensphäre dieser Staaten ausweiten. Im Wesen würde so ein tatsächliche» Präferenzsystem zustande- kommen.

Via Konferenz von Slnala Hauptberatungspunkte: Ungarn Abessinien Donaueuropa Die Kleine Entente-Tagung, die am 80. und 31. August in Sinai « stattfindet, muß wie dem DND erklärt wird als eine außerordent­lich bedelttsame Tagung angesehen werden. Die zu faffenden Beschlüsse dürfen al» recht weittra­gend bezeichnet werden. ES handelt sich nämlich darum, die Beziehungen der drei Staaten zu Italien weiter zu verbessern, die Frage der unga­rischen Aufrüstung zu lösen und einen weiteren Schritt in der wirtschaftlichen Annäherung der Donaustaaten zu unternehmen.. Hinsichtlich Ita­ lien » handelt es sich vor allem um die Frage der Anerkennung der Eroberung Abessiniens, die Ju­ goslawien mit dem Abschluß des Freundschafts­paktes bereits vollzogen hat. Der Berichterstatter hiefür ist in Sinai « der rumänische Außenmini­ster Antoncscu und diese Tatsache, sowie die am Wege befindliche Cinignng zwischen England und Italien lassen erwarten, daß auch die Kleine Entente einen positiven Standpunkt hiezu einneh­men wird. DaS gleiche läßt sich auch von Aner­kennung der Wehrhoheit Ungarns erwarten, dessen Außenminister Kanya bekanntlich erklärt hat, Un« garn werde in dieser Frage zwar souverän ent- scheiden,.aberckochnicht.dem- Beispiel Deutsch­ lands und: Oesterreich » folgen.- Die.Bereitwillig­keit Ungarn » zu einer einvernehmlichen Lösung diese» Problems wird zweifelsohne auch bte- gleiche Bereitwilligkeit auf feiten der Klenen Entente-Staaten finden und wenn hier noch ge­wisse Schwierigkeiten bestehen, so liegen sie weni­ger in der Sache, als in der Form, in der den Wünschen Ungarns entsprochen werden soll. Er ist klar, daß.dieses Ereignis auch eine Entspan­nung der gesamten Beziehungen zwischen Ungarn und den drei Staaten zur Folge haben wird/ wo­durch eine weitere Voraussetzung für die Ver­wirklichung der mitteleuropäischen Annäherungs­bestrebungen geschaffen wird, deren Fortschreiten' bekanntlich erst kürzlich auch von reichsdeutscher Seite festgestellt wurde. H*BBBSS^B9^BasS^SHBSSaaaBSSHSSnMn Achille Lkvy.Müssen Sie Bauernszenen von Tenier», Trinker von Ostade , Reiterbilder'von Wouverman offerieren? Wählen Sie einen aus­gefallenen Meisteri" «Haben Sie so etwas?" ftagte Valerian skeptisch. Ich habe alles", erwiderte Achille, wandte sich der längsten Reihe zu und begann zu suchen. Valerian trat näher und folgte ihm mit miß­trauischen Blicken. Nichtri" sagte er Immer wieder,das ist nichts, lauter Schund." Schund?" murmelte Achille Lkvy,das ist Schund?" und er bob eines der Bilder aus der- Reihe. E» stellte einen bäurisch gekleideten, däm« lich aussehenden Mann dar, der zwischen Markt­weibern stand und«inen zappelnden Fisch in der hocherhobenen Hand hielt. Dar Bild war einund- einhalb Meter hoch und achtzig Zentimeter breit.' E»...machte den Eindruck, einer aligewordenen vegetarischen Hör» d'Oeuvre-Platte. Nicht nur, 'weil.:'«» von. Körben mit Gemüse überfüllt wär, die der Maler mit fleißigstem Bedacht-überall angebracht hatte,' sondern auch'weil die Kleider, hie Personen; ja selbst die Häuser des Hiytergrup- de» unh-überhaupt alle».in der wenig ansprechend Yen. Fgroe. roher Karotten, schimmeliger Erdäpfel» unausgelöster Erbsen-und alter Zwiebel> gehalten war. Selbst di« Gesichter der Marktfräuen und de» Manne -»:,der unter-, ihnen- stänhünd seinen zappelnden Fisch in der-Hand hielt, hatten etwa» von diesen' Farben angenommen..', 'Was ist da»?." fragte Baleriäy und schüt­telte sich. Ein, Pieter Aertsen . Expertisiert. Eine» .seiner besten Bilder, au»'der reifsten fleit" ,erwi­dert« Achill «;Ich. gebe es! Ihnen-um ein Put«- terbröt.".' Hatten" St« mich- für wahnsinnig?" rief Valerian,das Bild ist zum Durchspringen zu schlecht. Ich frage nur, wa». es vorstellen, soll/" .lFortsetzung folgt).'